Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe Projekt MEKiS
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- Anton Lorentz
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1 Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe Projekt MEKiS Olivier Steiner Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Soziale Arbeit Institut Kinder und Jugendhilfe Thiersteinerallee Basel Team MEKiS Monika Luginbühl (BFF) Frank Egle (freier Medienpädagoge) Magdalene Schmid (FHNW) Rahel Heeg (FHNW) T: Finanziert durch die nationale Plattform Jugend und Medien des Bundesamts für Sozialversicherungen BSV und die Stiftung FHNW
2 Medien in der Lebenswelt Jugendlicher 100% Handy 99% Computer /Laptop 97% Internetzugang 71% Soziales Netzwerk 3.5 Stunden pro Tag James-Studie 2016 Olivier Steiner HSA FHNW 2
3 Mediatisierung Zeitliche, räumliche, soziale Durchdringung Krotz, F. (2003). Olivier Steiner HSA FHNW 3
4 «Ich und mis Smartphone sind festi Fründe und Feinde zuglich» Sara, 13 Olivier Steiner HSA FHNW 4
5 Soziale Arbeit und Medienbildung Soziale Arbeit: Schutz, Förderungs und Partizipationsfunktion (Bildungsauftrag sozialer Arbeit) Bildung*sauftrag wirkt der Reproduktion sozialer Ungleichheit entgegen und bezieht sich (auch) auf Medienbildung. Medienkompetenz als Teil und Voraussetzung von Medienbildung: Fähigkeit im Umgang mit Medien als Voraussetzung für Kommunikation und der Aneignung von Information und Wissen. *Bildung: Prozess der Aneignung (Erlernen von Kompetenzen) der sich durch den wechselseitigen Austausch von Individuum und Umwelt vollzieht und Individuen zur Partizipation und Mündigkeit befähigt. Lerche, U., (2010): Soziale Arbeit, Bildung und Medien, in: Cleppien g.; Lerche U., (2010) Soziale Arbeit und Medien, VS Verlag Empfehlungen der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) für die Weiterentwicklung der Kinder und Jugendpolitik in den Kantonen Olivier Steiner HSA FHNW 5
6 MEKiS Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe Teilprojekt 1 (April 2016 September 2017): Empirische Studie Studie in 125 stationären Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe in allen schweizerischen Landesteilen. Quantitative Erhebung (Online Befragung von 361 Fachpersonen) und sechs qualitative Validierungs Workshops. Teilprojekt 2 (August 2017 bis Oktober 2018): Entwicklung von Instrumenten Entwicklung von Instrumenten zur Medienkompetenzförderung für die sozial, heilund sonderpädagogische Praxis auf Basis der gewonnenen Daten. Modul 1: ~20 Projekte Aktiver Medienarbeit Modul 2: Rechtliche Grundlagen Modul 3: Leitfaden medienpädagogisches Konzept Olivier Steiner HSA FHNW 6
7 Internetzugang für Kinder und Jugendliche in den Einrichtungen 10% der befragten Einrichtungen stellen den Kindern und Jugendlichen keinen Zugang zum Internet zur Verfügung. 18% der Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen haben keinen kostenlosen Zugang zum Internet durch Einrichtung Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit normaler Begabung 5% 95% Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit einer Körper / Sinnesbeeinträchtigung 10% 90% Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung 22% 78% N=114 0% 25% 50% 75% 100% kein Internet Zugang Internet Zugang Olivier Steiner HSA FHNW 7
8 Digitale Infrastruktur in den Einrichtungen Olivier Steiner HSA FHNW 8
9 Empfehlung I Kostenlosen und breitbandigen Zugang zum Internet für die Kinder und Jugendlichen ermöglichen Digitale Inklusion Begleitung und Regelungen Olivier Steiner HSA FHNW 9
10 Zur Verfügung gestellte Software Olivier Steiner HSA FHNW 10
11 Gespräche zwischen Fachpersonen und Kindern/Jugendlichen in den letzten drei Monaten (top five last five) Exzessive Mediennutzung 37% 34% Nutzung digitaler Medien für schulische Zwecke 24% 46% Kosten von digitalen Medien 35% 28% Beziehungen aufbauen/eigene Identität ausdrücken Gewaltdarstellungen 22% 20% 35% 36% Sexting 18% 22% Digitale Medien kreativ gestalterisch verwenden Im Internet die eigene Meinung einbringen Strafrechtlich relevante Handlungen im Internet 10% 7% 9% 25% 21% 26% Grooming 4% 16% 0% 25% 50% 75% Gespräche aufgrund eines konkreten Vorfalls/Anlasses Gespräche ohne konkreten Vorfall/Anlass Olivier Steiner HSA FHNW 11
12 Medienerziehung Aktive Mediation * Restriktive Mediation Monitoring Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit normaler Begabung Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit einer Körper / Sinnesbeeinträchtigung Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung Olivier Steiner HSA FHNW 12
13 Empfehlungen II & III Aktiv begleitende Medienerziehung anstreben Ansätze aktiver Medienarbeit aufnehmen Infrastruktur Zeitliche und finanzielle Ressourcen Konzeptuelle Grundlagen Olivier Steiner HSA FHNW 13
14 Häufigkeit von Konzepten und medienpädagogischer Arbeit 54% der Einrichtungen haben ein medienpädagogisches Konzept Grosse Unterschiede, was darunter verstanden wird 21% der Kinder und Jugendlichen wurden an Ausarbeitung beteiligt Ca. 1/3 verfügt über Gefässe für medienpädagogische Aktivitäten (Projekte, regelmässige Thematisierung durch Bezugspersonen, gezielte Schulung der Kinder und Jugendlichen) Olivier Steiner HSA FHNW 14
15 «Auswirkungen» von medienpädagogischen Konzepten Einrichtungen mit einem medienpädagogischen Konzept üben häufiger medienpädagogische Aktivitäten aus bewerten Team und Einrichtungskultur gegenüber digitalen Medien positiver haben häufigere Zusammenarbeit mit Eltern (zu Medien) sind häufiger mit externen Stellen vernetzt, insbesondere mit Polizei und externen Schulen (zu Medien) Olivier Steiner HSA FHNW 15
16 Empfehlungen IV & V Medienpädagogisches Konzept ausarbeiten (Haltungsdiskussion!) Einbezug Kinder, Eltern und Fachpersonen Zeitliche und finanzielle Ressourcen Anpassung auf Situation der Einrichtungen «Lebendiges» Konzept Olivier Steiner HSA FHNW 16
17 «In unserer heutigen Gesellschaft ist man sowieso immer verbunden und vernetzt. Wenn man nicht auf dem neusten Stand ist, bekommt man Schwierigkeiten, deshalb ist mir das das Wichtigste.» Lou, 18 Schutz Förderung Partizipation Olivier Steiner HSA FHNW 17
18 Olivier Steiner HSA FHNW 18
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