Wie hält man Saugferkelverluste gering?
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- Maike Neumann
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1 Wie hält man Saugferkelverluste gering? Rudolf Wiedmann, Tübingen Anforderungsprofil Ferkel zur Senkung von Ferkelverlusten in den ersten 3 Lebenstagen 1. Kurze Wege der Ferkel zum Ferkelnest ohne Sackgassen C im Nest 3. Um Geburtszeit: 20 C im Liegebereich der Sau, aber nach Geburt absenken (Einzelabdeckung nötig) 4. Wenige Positionswechsel nach Geburt ( Nachhilfe ) 5. Möglichst kontrolliertes Abliegen (Konditionierung) 6. Rundumlaufmöglichkeiten Bioland-Wintertagung 2016 Dez Getrennte Funktionsbereiche (Liegen, Fressen, Koten) 2. Ferkelnestbereich mit Veranda 1,2 m² Sauenliege-/fressbereich 6,3 m² (2,20x2,90) Auslauf: 2,20x3,00 = 6,6 m², also 14,1 m² 3. Raumluft abfallend von 20 auf 12 C 4. Frische Luft an Nase Anforderungsprofil Sauen 5. Liegebereich: Sicher, dämmrig, weiche Liegefläche Dez-15 3 Anforderungsprofil Arbeitswirtschaft 1. Wenig händische Entmistungsarbeiten 2. Gute Begehbarkeit aller Bereiche 3. Übersichtlichkeit über Tier und Technik 4. Leichte Trog-Reinigung 5. Einfache Ferkelabsperrung und Zugang zu Geburtshilfe 6. Arbeitssicherheit Dez-15 4
2 Was sind Schlüsselpunkte? 1. Abferkelrhythmus, i.d.r. 3-Wochenrhythmus Schlüsselpunkt 1: 3-wöchiger Abferkelrhythmus 2. Phasenangepasste Fütterung (Ziel: BCS bei Geburt 3,5) 3. Optimale Geburtsvorbereitung bzw. verlauf 4. Systematischer Wurfausgleich incl. natürliche Ammen 5. Optimales Ferkelnest 6. Senkung des Erdrückungsrisikos 7. Erleichtern der Absetzphase 8. Selektion der Sauen und Konditionierung Dez-15 5 Dez-15 6 Pluspunkt 1: Optimales Rausche- und Besamungsmanagement Das Stimulieren einer Sauengruppe ist einfacher als eines einzelnen Tieres, weil das natürliche Synchronisationsverhalten der Sauen zu intensiven Rauschesymptomen führt Umrauschende Sauen können in der Gruppe einfacher erkannt werden Die Trächtigkeitskontrolle vereinfacht sich, weil nichtträchtige Sauen in einem Pulk trächtiger Sauen auffallen Dez-15 7 Pluspunkt 2: Geburtsbetreuung, Wurfausgleich Altsauen (Leittiere) wirken durch die Lautäußerung bei Geburt und Säugen beruhigend auf aufgeregte Jungsauen Konsequenter Wurfausgleich ist möglich Intensive Geburtsbetreuung ist erst ab einer Gruppengröße von ca Tieren richtig lohnend Erfolgreiches Managen der kleingewichtigen Ferkel ist die Voraussetzung für gute Produktionsleistungen Dez-15 8
3 Pluspunkt 3: Allgemeine Servicearbeiten optimiert Bestandsimpfung, Entwurmung, Scannen, BCS-Bonitur können zum richtigen Zeitpunkt, mit wenig Aufwand durchgeführt werden Mehrwochenrhythmus ist Voraussetzung bei der Auslagerung von Tätigkeiten Dez-15 9 Pluspunkt 4: Arbeitsqualität Natürliches Herdenverhalten wird genutzt + in größeren Sauengruppen weniger Nichtrauscher + Häufigkeit und Synchronität der Säugeintervalle steigt Konsequenter Einsatz von Ammensauen und Wurfausgleich (mehr abgesetzte Ferkel, weniger Kümmerer) Lichtprogramme (200 Lux, Stunden Tag, abnehmende Tageslichtlänge) sind nur in größeren Gruppen bzw. Abteilen praktikabel Angepasste Klimagestaltung in den entsprechenden Produktionsphasen Sicherer und arbeitssparender Vergleich von Sauen im gleichen Produktionsabschnitt, z.b. Trächtigkeitskontrolle, Konditionsbewertung Dez Pluspunkt 5: Effektive Hygiene Voraussetzung für eine gute Wirkung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind die daran anschließenden Leertage In den gesundheitlich empfindlichen Bereichen wie Abferkelund Aufzuchtbereich sind 7 Leertage zwingend (Spaltenböden brauchen wegen der Schlitze zwischen den Betonselementen noch mehr Zeit) Krankheitserreger (Coli, PIA, Streptokokken, Clostridien, PRRS, usw.) können sich weniger vermehren Absätzige Verfahren (Rein-Raus-System) mit entsprechend langer Unterbrechung von Infektionsketten von 3 bis 5 Pluspunkt 6: Nutzung von Teamarbeitsvorteilen Der Mehrwochenrhythmus erleichtert die Aufteilung komplexer Arbeitsprozesse in kleine, abgegrenzte, sich wiederholende Arbeitsabläufe Die Arbeit wird dadurch für den Betriebsleiter delegierbar, für den Mitarbeiter erkennbar Wiederholung und Standardisierung ermöglicht eine bessere Arbeitsqualität (geringere Fehlerquote, einfachere Kontrollmöglichkeit) Arbeitskräfte sind eher austauschbar (bei ent-sprechender Arbeitsqualität) Wochen Dez-15 bieten mehr Produktionssicherheit 11 Dez-15 12
4 Pluspunkt 7: Marktorientierte Erzeugung Die Ferkelerzeugung muss sich an der Schweinemast orientieren (große, einheitliche Partien) Die strukturellen Nachteile von Betrieben mit weniger als 100 Sauen können teilweise durch 3-wöchige Absetzintervalle teilweise ausgeglichen werden Schlüsselpunkt 2: Phasenangepasste Fütterung Body-Condition-Score (BCS): Einteilung 1-5 Dez Dez Ziel: Bei Abferkelung ähnlich konditioniert Rückenspeckmessung Ultraschallgerät Ein-Punkt- Messung Letzte Rippe fühlen 5 cm seitlich der Was fehlt? Fressstand-Absperrung Dez Wirbelsäule Dez-15 16
5 Schlüsselpunkt 3: Geburtsverlauf optimieren Richtwerte der Konditionsmessung 1. Milchfiebervorbeuge: Breiiger Kot, reduziertes Futter 2. Gewaschene Sauen (Schmierseife, Sebacil) einstallen 1 mm Rückenspeck entspricht ca. 9 kg KGW 3. Eine Woche vor Abferkelung einstallen Sauen zum Abferkeln: mm Rückenspeck 4. Geburtsüberwachung: Die Dosis macht das Gift! (Geburtsintervall von 2 h kann noch normal sein) Verlust von 4-6 mm Rü.speck nach Absetzen 1 mm pro Woche kann bei intensiver Fütterung angefüttert werden 5. Kolostrumaufnahme sichern (Bei großen Würfen: SäugeSplitting; bei langen Geburten und großen Würfen letztgeborene Ferkel extra versorgen) 6. Temperatur im Sauenliegebereich: 20 C, dagegen im Nest 35 C (Rechtzeitig Nest aufheizen auch für Sau) Jungsauen zum Belegen: mm 7. Nach der Geburt: Ein Bierchen in Ehren soll niemand verwehren! Dez Dez Kotkonsistenz im Abferkelstall: reichlich, aber geschmeidiger Kotkonsistenz im Wartestall: reichlich faserig Viel zu trockener Kot Dez Ganze Weizenkörner um die Geburtsphase zur Verbesserung der Kotkonsistenz Dez-15 Was ist das? 20
6 Der Most heilt jeden Schmerz, er ist des Schwaben Perle, der Wein erfreut des Menschen Herz, Der Most den ganzen Kerle Schlüsselpunkt 4: Wurfausgleich Ziel: Jedes Ferkel zur möglichst optimalen Mutter 1. Systematischer Wurfausgleich (Jedes Ferkel braucht funktionsfähige Zitze, gleichgewichtige Kameraden, passende Strichgröße, usw.) 2. Maximal 12 Ferkel an eine Sau 3. Kontrolle, so dass jedes Ferkel mind. 2-3 mal satt Kolostrum hat Dez (WIEDMANN, 2008) Dez Nicht Jede hat beileibe, ein solch feines Gesäuge! Sauen mit Gesäugemängel rechtzeitig ausselektieren Dez Dez-15 24
7 15 Grundsätze beim Ferkelversetzen (1) 1. Ferkel auf Versetzen vorbereiten (mind. 3 Stunden Zeit zur ausgiebigen Kolostralmilchaufnahme von ca. 100 ml). Wichtig, wenn Amme bereits 1-3 Tage vorher ferkelte 2. Nach den 3 Lebensstunden prompt versetzen und nicht weiter abwarten 3. Ziel ist: Was bekommt den kleinen Ferkeln am besten? Wenn kleine Ferkel bei ihrer Mutter besser aufgehoben sind, werden die großen Geschwister versetzt. Wenn aber die Chance zu einer guten Amme ist, dann werden die kleinen Ferkel versetzt 4. Beurteile die Aufzuchtkapazität der Amme (funktionsfähige Zitzen, Gesäugepräsentation beim Säugen, Abstand der Gesäugeleisten, usw.) 5. Ausgleich der Geburtsgewichte beim Versetzen (Nicht bei Durchfallproblemen!) 15 Grundsätze beim Ferkelversetzen (2) 6. Bei Nachtwürfen (ohne Infos) beobachten, welche Ferkel aufgrund des Säugeverhaltens in Frage kommen: Ferkel mit keiner festen Zitze werden versetzt. Kleine Ferkel mit fester Zitze dürfen auch bei großen Geschwistern bleiben. Bei Tierkontrolle werden benachteiligte Ferkel farblich gekennzeichnet und passende Ammen gesucht 7. Bei generellem Ferkelüberschuss oder Milchmangel oder Sauentod: Eine gute Sau mit absetzfähigen Ferkeln wird abgesetzt und erhält zum Beispiel eine Woche alte Ferkel. Die freigewordene Sau erhält alle kleinen/überzähligen Ferkel aus der Gruppe. Meist ist es gut, dieser Sau 1-2 von ihren kleinen Ferkeln zu belassen. 8. Man kann auch Neugeborene an 3 Wochen bereits säugende Sauen versetzen (Diese sollten 6-12 Std wegen Immunität bei ihrer Mutter vorher sein). 15 Grundsätze beim Ferkelversetzen (3) 9. Falls zu viele Ferkel an einer Sau sind, es aber keine oder (noch) keine Amme vorhanden ist, dann nach einem Säugeakt die 9-10 größten Ferkel im Nest 2 Stunden einsperren und 8-9 kleinen Ferkel bei Mutter lassen. Nach diesen 2 Stunden sind die kleinen Ferkel selbstbewusst. 10. Zurückgebliebene Ferkel können auch zu neugeborenen Würfen versetzt werden (auf Größe achten) 11. Nicht benutzte Gesäugepartien vertrocknen nach 3 Tagen, d.h. wenn solche Sauen Ferkel bekommen, dann muss dies spätestens innerhalb von 3 Tagen nach Geburt sein und nur starke Ferkel können das Gesäuge wieder aktivieren 12. Schwache Würfe (meist aufgrund geringer Milchleistung) komplett an eine Sau mit guter Milchleistung versetzen. Deren Ferkel massieren das Gesäuge der anderen Sau intensiv 15 Grundsätze beim Ferkelversetzen (4) 13. Die Amme muss erst an die Bucht gewöhnt sein, bevor sie fremde Ferkel bekommt, d.h. am besten bleibt die Sau dort, wo sie ihre eigenen Ferkel aufgezogen hat. Im anderen Fall (Rein-Raus-Belegung von Abteilen) muss sie ca Stunden die neuen Ferkel haben, bevor sie in neue Bucht kommt (Die neue Bucht hat durch Reinigung und Desinfektion anderen Geruch!) 14. Am besten man lässt 2 Ferkel bei der Sau. Sperrt diese mit den 10 neuen eine Stunde ins Nest. Nachdem die Bindung der Sau zum neuen Wurf stabil ist, werden die 2 alten Ferkel abgesetzt. Sie haben ihren Job getan, d.h. die Neuen an ihre Mutter gebunden = sehr sichere Methode 15. Bei einzelnen zugesetzten Ferkeln: Zähne nicht schleifen und Ammenferkel an der Vulva der Amme reiben.
8 Fettarme Bio-Milch einträufeln. Vorher auf 40 C anwärmen Was ist gute Amme? Sau mit großen Würfen und gleichmäßigen Ferkel 14 funktionsfähige, nicht zu große Zitzen, kein zu großer Abstand der Gesäugeleisten, hohe Milchleistung durch hohe Futteraufnahme Muttereigenschaften (ruhig mit fremden Ferkeln, gute Gesäugepräsentation) Gute Persistenz = lange aber nicht so steile Leistungskurve, die sogar einige Monate dauern kann (Progesteron fehlt als Gegenspieler von Prolaktin) Ammensauen werden nach dem Absetzen durch die längere Pause gut trächtig mit hohen Wurfzahlen Ammensauen steigern die Herdenleistung (Öko) Manche Sauenhalter denken, dass Ammensauen durch die spätere Belegung die Herdenleistung schmälern, da eine gute Sau pro Jahr weniger Würfe aufziehen kann. Richtig oder falsch? Gute Sau: 20 Ferkel/Jahr = 0,38 Ferkel/Woche Ammensau: Durch 3 Wochen Ammenzeit verliert sie 1,15 Ferkel, d.h. Aufzucht nur noch 18,85 eigene Ferkel/Jahr. Aber: Als Ammensau zieht sie weitere 9 Ferkel auf, d.h. 18, = 27,85 Ferkel/Jahr = 0,53 Ferkel/Woche (Wenn diese Sau nur einmal pro Jahr eine Amme ist) Schlüsselpunkt 5: Ferkelnest! Wärme, Wärme!!!! 1. Reichlich eingestreut, bodenbeheizt (Warmwasservorlauf 50 C), Nestboden um 5-10 cm tiefer als Sauenliegebereich = Eine Art von Arbeitsteilung zwischen Sauen mit hoher Fruchtbarkeit bzw. hoher Milchleistung!
9 Schlüsselpunkt: Ferkelnest! Wärme, Wärme!!!! oder Deckelheizung mit Thermostat je Nest Temperatursteuerung anhand des Liegeverhaltens steuern Nest zu warm (Köpfe Richtung Ausgang) Deckelheizung, elektrisch Luftsack-Vorhang Nest zu kalt (Köpfe Richtung Wand) Dez-15 Niedrige Temperaturen im Sauenliegebereich nur in Sommer-/Winterställen am ehesten erreichbar 34 Nestzugang 3 Tage lang barrierefrei gestalten - Unbehinderter Ferkelnestzugang mit Blick auf LichtquelleZu breite PVC-Streifen! Zu warm im Sauenbereich und zuviel Stroh in Bucht Dez-15 Zu kalt im Sauenbereich. LED-Leuchte für die ersten 3 Lebenstage Management gefragt! 35 Zu viel Langstroh in den ersten 3 Tagen! Dez-15 36
10 Nestzugang erleichtern und reichlich einstreuen zu kleine Zugangsöffnung Ca cm tief gelegte Ferkelnester sorgen für reichlich Stroh. Nur Nest wird eingestreut. Zugfreiheit im Sauenliegebereich sicherstellen Wärmeverluste und Verschmutzungsrisiko bei Falschluft durch Buchtentüren Ferkelnest um 5cm erhöht Dez getrennte Klimabereiche: Stall-, Sauenliegebereich und Ferkelnestklima Dez Abliegehilfen und Rundlaufsicherung Individuelle Klimazonen durch Einzelabdeckungen Senkrecht stehende Abliegebretter auf beiden Seiten Sauenliegebereich klar vom Kotbereich getrennt Dez Dez Sommer- und Winterstall (gedämmtes Dach)
11 Trogplatzierung: Futter für Sau+Ferkel Zwei Trogplatzierungen mit Blick vom Kontrollgang: - Trog im Liegebereich - Trog im Kotbereich Dez Positionierung des Futtertroges Innerhalb, an Kontrollgang Innerhalb, am Ausgang Überblick Trogpositionen Buchten.- sauberkeit Ferkelsicherheit Personenschutz Außerhalb Wasser: Außerhalb Sauenbereich!! Dez Kein Ferkelrodeo! Deshalb einfache, geräuschlose Nestabsperrung vorsehen Deckelteil über Veranda Deckelteil als Absperrung Man hat Einsicht! Dez Schlüsselpunkt 6: Erdrückungsverluste WO? WIE? In welchen Bereichen der Bucht werden Ferkel erdrückt? Durch welches Verhalten der Sauen ereignen sich Ferkelerdrückungen? WANN? In welchem Zeitraum nach Geburtsbeginn finden Erdrückungen statt? WESHALB? Welches Verhalten der Ferkel ist zum Zeitpunkt der Erdrückungen zu beobachten? Dez-15 44
12 Vergleich von 2 freien Abferkelungen (Boxberg) Abferkelung frei 9. Febr (Gr.6) Anzahl Würfe Geborene Ferkel/Wurf 14,18 15,09 Lebend geborene F./Wurf 13,27 14,54 Geburtsgewicht,kg 1,45 1,33 Abgesetzte Ferkel/Wurf 7,55 12,45 Saugferkelverluste, % 43,15 14,38 Absetzgewicht/Ferkel, kg 10, Abferkelung frei 1. März 2012 (Gr.1) Absetzgewicht/Wurf, kg 77,64 101,57 Gewichtsdifferenz/Sau, kg 18,1 37,5 Dez Sicherheitsmerkmal: Ferkelnestabweiser Neuralgischer Bereich - Freien Zugang zum Nest nur für Ferkel sicherstellen - Zielkonflikt: In Natur liegt Sau direkt bei Ferkeln! Keine Metallstangen 28 cm Bodenabstand Dilemma mit toter Sau: Nur in Seitenlage würde Kopf frei werden, aber in dieser Stellung kann Sau nicht aufstehen. Dez Dez-15 48
13 Sicherheitsmerkmal: Rundum freie Bewegung ermöglichen Mit oder ohne Erdrückungsschutz? Populäres und wissenschaftliches Argument: Die meisten Ferkel in Buchtenmitte erdrückt, weshalb Erdrückungsschutz an Wänden nicht zielführend ist! Dez Dez Mit oder ohne Erdrückungsschutz? Was aber oft vergessen wird: 1. Es hängt von der Gestaltung des Erdrückungsschutzes ab Ohne Rundlaufsicherheit: Geburten gegen Buchtenwände möglich! 2. Konstitution (Zucht) und Konditionierung der Sauen (Sind die Sauen geübt im Abliegen an Wänden?) 3. Erdrückungsschutz bietet immer Rundlaufmöglichkeit Dez Dez-15 52
14 Geburten in toten Ecken baulich verhindern Anfangs viel Vorwärtsdrang, aber leider noch kein Rückwärtsgang Dez Dez Ohne Rundlaufmöglichkeit: Gestörtes Säugen Was wir von den Schweizern lernen können? Rundlaufmöglichkeit mit Metallrohren Im Versuchsbetrieb Melior, CH Dez Dez-15 56
15 Zu empfehlen sind senkrechte Bretter Metallrohre werden zum Abliegen weniger angenommen Abliegen an Metallrohren: 16% Abliegen an senkrechten Brettern: 48% Abliegen an geneigten Brettern: 36% (Applied Animal Behaviour, Vol. 99, Issus 1-2-, Aug.2006, pages 53-56) Keine Alibi-Abliegebretter Anforderungen an Abliegebretter: 1. Senkrecht anbringen 2. Ca. 2m lang und 80 cm hoch 3. Lichter Bodenabstand: 20 cm 4. Lichter Wandabstand: 15 cm Dez Dez Leitpfahl zur Minderung der Verluste durch schnelle Positionswechsel der Sau - Schüsselpunkt 7: Erleichtern des Absetzens Ferkel und Mutter haben gemeinsamen Trog, d.h. man braucht kein extra Ferkelfutter und nach dem Absetzen auch kein Absetzfutter. Nötig: Bodentrog mit nur geringer Aufkantung und Volumendosierer Mutter-Kind-Tränke Bei Bedarf: 2 Würfe zusammenlaufen lassen (Schlupf in Buchtenwand Evtl. Anfüttern mit Ferkeltorf-Futtergemenge auf Boden oder in Schale. Am besten 3x täglich kleine Mengen vorsetzen! Dez Dez-15 60
16 Sauen und Ferkel fressen aus gleichem Trog Mutter-Kind-Tränke Funktioniert hier erst in später Säugephase Dez Funktioniert mit diesem Flachtrog auch schon früher Dez Schlüsselpunkt 8: Selektion und Konditionierung (Die Sau als wichtigste Mitarbeiterin ) Selektion der Sauen auf freie Abferkelung mit Konditionierung der Nachzucht auf Abliegen an Buchtenwänden (Lange, schmale Nachzuchtbuchten, 6-10 Jungsauen je Bucht) Ungestörtes Verhalten vor und bei Geburt Nach Geburt in Sauenliegebereich nur etwas Sägemehl, im Nest dagegen viel Stroh Sauen mit Killerverhalten haben nur 1 Versuch Dez Besonders fruchtbare Sauen sind fehl am Platz! Denn: 12 lebend geborene Ferkel/Wurf sind genug Saugferkelverluste in Abhängigkeit von der Zahl leben geborener Ferkel (n=51) Ferkelverluste, Anteil Leb.geb. Fer- Abges. Fer- Ferkel- St. Sauen, % kel je Wurf kel je Wurf verluste, % ,2 9, ,5 12,6 10,1 19,9 >3 25,5 15,6 10,1 35,5 W. Hagmüller, 2012, Bundesanstalt für ökologische Tierhaltung, Wels/Ö Fazit: Es werden immer etwa gleich viel Ferkel aufgezogen! Dez-15 64
17 Prinzessinnen oder Kronjuwelen : Das ist die Zukunft des Betriebes Gruppensäugen Hier: Vermehrtes Fremdsäugen Bei jedem Stalldurchgang gibt es Würfelzucker, Obst, Handvoll Heu, usw. aus der Hand ins Maul Dez Dez Gruppensäugen Alter der Ferkel: Mind. 10 Tage Max. 5 Tage Altersunterschied Unruhe unter den Sauen vermeiden Zuerst die Ferkel gruppieren (Beim gemeinsamen Gruppieren die Ferkel 1 h lang ins Nest sperren) Nur 2 bis 4 Sauen in der Gruppe Liegefläche je Sau 3,5m² Im Ferkelnest zum Einstallen ca. 30 C Keine Stufen in den Auslauf Mind. 20% Einzelbuchten als Reserve Verschließbare Einzelfressstände (Synchr. Säugen) Übergang Sauenliegebereich zu Auslauf Dez Dez-15 68
18 Gruppenabferkelung Die Sauen einer Gruppe ferkeln ab, wobei jede Sau ihre Liegekoje hat. Die Ferkel dürfen erst nach Tagen diese Koje verlassen! Synchrones Säugen in den ersten 10 bis 14 Tagen Vorteile: 1.Nutzung von ungünstigen Gebäudenzuschnitten 2. Ferkel aus der Gruppenabferkelung sind bei Mästern besonders geschätzt ( Veteranen ) Nachteile: Im Vergleich zur Einzelabferkelung ziemlich leistungsschwach, d.h. meist hohe Ferkelverluste Einzelne Sauen können gesamte Gruppe in den Leistungen herunterziehen Hoher Managementaufwand Dez Dez Stallüberblick mit 8 Sauen in der Gruppe nach Wegnehmen der Ferkelfender Freie Abferkelbucht mit Parallelnest Eine Dez-15 Sau säugt und 4 Sauen haben keine Lust dazu (Typisch mit zunehmender Säugedauer) 71
19 Freie Abferkelbucht mit Dreiecknest Nest rechtoder dreieckig Nestkonstruktion Rechteckig Dreieckig Lfdm Nestzugang + (1,50 m lang) ++ (2,12 m lang) Sau liegt parallel zum Nest + ++ Kontrolle der Ferkel Ferkel absperren Ferkel aus Nest holen ++ + Investitionskosten Heizung 0 (Carbonplatte) +++ Wahl Energiequelle 0 (nur Strom) +++ Eigenbaufreundlichkeit 0 ++ Energiekosten -- ++
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