Streitet Euch! Umgang mit Parolen und Populismus
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- Bernt Stein
- vor 5 Jahren
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1 Streitet Euch! Umgang mit Parolen und Populismus Florian Wenzel Gesellschaftswissenschaftliches Institut München (GIM) peripheria.de Bildung und Begegnung
2 Es geht um Werte... Was ist ein wichtiger Gegenstand, den Sie zuhause haben und den Sie keinesfalls einfach hergeben würden? Austausch zu dritt: Welchen wichtigen Wert repräsentiert dieser Gegenstand für Sie?
3 Streit Was wäre, wenn... wir Meinungsverschiedenheiten gar nicht mehr austragen würden, überhaupt nicht mehr streiten würden? wir Meinungsverschiedenheiten immer feindselig austragen würden?
4 Herausforderungen 1. Feindseligkeit Verabsolutierung des Werte-Diskurses durch Populismus und wechselseitige Diffamierungen. Die Schärfe der richtig / falsch und gut / böse Dichtonomien nimmt zu.
5 Herausforderungen 2. Alternativlosigkeit Die Anwendung marktwirtschaftlicher Mechanismen auf soziale gesellschaftliche Bereiche. Politische Diskussionen um die Zukunftsgestaltung der Gesellschaft werden werden irrelevant (Alternativlosigkeit).
6 Populismus Kritik an den Herrschenden (anti-elitär) Anspruch, für das Volk zu sprechen (anti-pluralistisch) Jan-Werner Müller: Was ist Populismus? Frankfurt/Main 2017
7 Populismus? Dass die Menschen eher spüren müssen: Der Typ versteht wie es uns geht. Martin Schulz Lassen Sie uns verzichten auf die eingeübten Rituale, auf die reflexhaften Aufschreie, wenn wir etwas verändern wollen. Angela Merkel An diesem Tag sind wir gekommen, um das Ende von engstirnigen Klagen und falschen Versprechungen zu verkünden. Barack Obama Denn heute übergeben wir die Macht nicht nur von einer Regierung an die andere oder von einer Partei an die andere, sondern wir geben sie an euch, das Volk, zurück. Donald Trump
8 Stammtischparolen Platte Sprüche Aggressive Rechthaberei Kategorisches Entweder-Oder Dezidierte Selbstgerechtigkeit Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer
9 Populismus und Stammtischparolen Nicht das einzelne Statement sondern die Haltung ist zentral: Gibt es eine Bereitschaft zum (ergebnisoffenen) demokratischen Diskurs? Gibt es eine Bereitschaft zur Überwindung des Die-WirDenkens, eine Bereitschaft zum Denken in Wechselwirkungen? Gibt es eine Bereitschaft zur Überwindung des Entweder-OderDenkens, eine Bereitschaft zum Denken in Dilemmata?
10 Austausch zu Zweit: 1. Wo begegne ich (ganz) Andersdenkenden? 2. Wie Gehe ich in die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden? Was ist mein Ziel? 3. Wann habe ich das letzte Mal selbst einen mir wichtigen Wert revidiert / relativiert?
11 Selbstgerechtigkeit überwinden... Welche Ziele hätten Sie, wenn Sie mit jemandem sprechen, der Stammtischparolen oder populistische Statements äußert? Ich möchte diese engstirnigen Menschen austricksen, damit sie die Wahrheit erkennen.
12 Rechts und Links lichtung manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein illtum Ernst Jandl
13 Rechts und Links Allein dadurch, dass wir die Rechten als Teil eines gemeinsamen Problems auffassen, nehmen wir eine andere Perspektive ein als all jene, die meinen, Maßnahmen zu ihrer Unterdrückung zu ergreifen. Wir müssen zugeben: Der Moralismus ist der Teil, den unsere Seite zum Problem beigetragen hat. Leo / Steinbeis / Zorn
14 Rechts und Links Beide Seiten sehen sich im moralischen Recht. Die Linke erklärt die vermeintlich bösen Absichten der Rechten mit Angst und Haß, der Rechte die vermeintlichen guten Absichten des Linken mit Dummheit. Der Linke glaubt, der Rechte wolle ihm seine Multikulti-Idylle zerstören, der Rechte glaubt, der Linke wolle seine Heimat zerstören. Martin Lichtmesz / Caroline Sommerfeld
15 Verschiedene Werte Linksliberale / Linke Freiheit Fairness Solidarität Konservative / Rechte Loyalität Autorität Reinheit Welchen dieser sechs Werte mögen Sie spontan am wenigsten? Warum? Austausch zu zweit: Argumentieren Sie für den ungeliebten Wert Ihres Partners!
16 Ein Wertequadrat
17 Die Demokratie? Anerkennung des gleichen Rechts auf freie Entfaltung Was heißt das konkret z.b. in Hinblick auf den Wert der Freiheit? Freiheit: Ohne Bande individuell eigene Interessen durchsetzen (liberale Demokratie) Freiheit: Diejenigen stärken, die mit weniger günstigen Voraussetzungen gestartet sind (soziale Demokratie) Freiheit: Abbau bestehender Privilegienmacht von Männern (feministische Demokratie) Freiheit: Grenzziehungen, um kollektive Werte entfalten zu können (nationale Demokratie)
18 Die Demokratie? Mehr als eine Demokratie Umfassendes Lern- und Trainingsprogramm des ADAM Instituts in Israel 73 Übungen zu Demokratie-Werten und verschiedenen Ausformungen der Demokratie. Auseinandersetzung in Theorie und Praxis mit den Gestaltungsmöglichkeiten unseres Zusammenlebens Blickerweiterung hinsichtlich anderer Demokratien Bewusstsein für die Notwendigkeit von Verantwortung und Entscheidung angesichts demokratieinhärenter Dilemmata
19 Streitet Euch! Gehen Sie in die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden, um deren Engstirnigkeit zu überwinden und Ihre eigene!
20 Anfangen! Was den Menschen zu einem politischen Wesen macht, ist seine Fähigkeit zu handeln; Philosophisch gesprochen ist Handeln die Antwort des Menschen auf das Geborenwerden als eine der Grundbedingungen seiner Existenz: da wir alle durch Geburt, als Neuankömmlinge und als Neu-Anfänge auf die Welt kommen, sind wir fähig, etwas Neues zu beginnen. Hannah Arendt
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