Betroffenheit der privaten Haushalte in Deutschland durch die Finanz- und Wirtschaftskrise und ihre Reaktionen: Erste Resultate aus SAVE
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- Ruth Dittmar
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1 Betroffenheit der privaten Haushalte in Deutschland durch die Finanz- und Wirtschaftskrise und ihre Reaktionen: Erste Resultate aus SAVE Axel Börsch-Supan, Tabea Bucher-Koenen, Martin Gasche, Michael Ziegelmeyer Achte MEA Jahreskonferenz 24. November 2009
2 Agenda 1. Betroffenheit 2. Reaktionen 3. Konjunkturmaßnahmen 2
3 SAVE 2009 SAVE ist eine repräsentative Panelstichprobe deutscher Privathaushalte mit dem Ziel, das Spar- und Anlageverhalten besser zu verstehen. Extramodul über die Finanz- und Wirtschaftskrise Stichprobenumfang in 2009 von Haushalten 3
4 1. Vermögensverluste Selbstauskünfte 20% betroffen 80% nicht betroffen Frage 135: Haben Sie und/oder Ihr(e) Partner(in) persönlich durch die Finanzkrise Vermögensverluste erlitten? Wenn ja, wie hoch war der Verlust Medianverlust in durchschnittlicher 2008 insgesamt? Verlust
5 1. Vermögensverluste Selbstauskünfte 20% betroffen 80% nicht betroffen durchschnittlicher Verlust ca (Bundesbank: ) der mittlere Verlustanteil am Finanzvermögen (inklusive Altersvorsorgevermögen) zum Ende des Vorjahres beträgt 3,6% 1,7% des Bruttogesamtvermögens 5
6 1. Vermögensverluste Selbstauskünfte 9% aller Haushalte Finanzvermögen mind. 10% Verlust 4% aller Haushalte Bruttogesamtvermögen mind. 10% Verlust 6
7 1. Vermögensverluste Selbstauskünfte 2% aller Haushalte Finanzvermögen mind. 50% Verlust 1% aller Haushalte Bruttogesamtvermögen mind. 50% Verlust 7
8 1. Vermögensverluste Selbstauskünfte geringes Einkommen geringes Vermögen junge Personen Arbeiter Betroffenheit Ja/Nein Korrelationen hohes Einkommen hohes Vermögen ältere Personen Selbständige, Beamte 8
9 1. Vermögensverluste Selbstauskünfte junge Personen Begrenzte Reaktionsfähigkeit Höhe Betroffenheit als Anteil am Finanzvermögen In der Altersgruppe von 61 bis 70 Jahren erleiden mehr als 13% aller Haushalte Verluste von über 10% ihres Finanzvermögens. ältere Personen Über alle Altersgruppen erlitten nur 9% aller Haushalte Verluste von über 10%. 9
10 1. Einkommenseinbußen und Arbeitsplatzrisiken Frage 138: Einmal abgesehen von Vermögensverlusten: Sind Sie und/oder Ihr(e) Partner(in) bisher aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen von Einkommensverlusten Verlust des Arbeitsplatzes Kurzarbeit Unsicherer gewordener Arbeitsplatz Nichts davon in % ,6 Nein 25,4 Ja 12 11,8 11,6 10 geringeres Einkommen geringeres Vermögen in % ,0 4,4 2 0 Unsicherer Arbeitsplatz Einkommensverluste Kurzarbeit Verlust des Arbeitsplatzes 10
11 1. Einkommenseinbußen und Arbeitsplatzrisiken Frage 138: Einmal abgesehen von Vermögensverlusten: Sind Sie und/oder Ihr(e) Partner(in) bisher aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen von Einkommensverlusten Verlust des Arbeitsplatzes Kurzarbeit Unsicherer gewordener Arbeitsplatz Nichts davon in % ,6 Nein 25,4 Ja 12 11,8 11,6 10 höheres Einkommen höheres Vermögen in % ,0 4,4 2 0 Unsicherer Arbeitsplatz Einkommensverluste Kurzarbeit Verlust des Arbeitsplatzes 11
12 2. Reaktionen auf die Krise 25% der Haushalte geben an, ihre durch Wertverluste betroffenen Anlagen zumindest teilweise verkauft zu haben. Der Erlös floss vor allem bei Haushalten mit geringem Einkommen in den Konsum. Vermögensumschichtungen (auch ohne vorherigen Wertverlust) fanden bei etwa 8% aller Haushalte statt. Hier wurden vor allem sichere Anlagen wie Sparanlagen, Girokonten und Bargeld ausgewählt. 12
13 2. Reaktionen auf die Krise Geplante Höhe der Ersparnis in 2009 im Vergleich zu % 29% 7% mehr sparen (Hauptgrund: gestiegene Unsicherheit) weniger sparen (Hauptgrund: gefallenes Einkommen) genauso viel sparen weiß (noch) nicht 52% Langfristige Veränderung des Sparverhaltens 11% sichere Anlagen 45% beibehalten 44% Einschätzung noch nicht möglich 13
14 3. Konjunkturmaßnahmen Etwa 65% der Befragten geben an, nicht durch die Maßnahmen des Konjunkturpakets II begünstigt zu sein. Rentner versus Haushalte mit Kindern Wir schätzen, dass höchstens 74% der Haushalte, die die Entlastung wahrnehmen, das durch die Entlastung freigewordene Geld überwiegend für Konsum ausgeben. Die Sparquote aus dem zusätzlichen Einkommen liegt also mit mindestens 26% deutlich über der normalen Sparneigung. 14
15 Fazit Betroffenheit Eine Mehrheit von über 60% der deutschen Haushalte, gibt im Frühsommer 2009 an, noch von der Krise verschont geblieben zu sein. Grad der Betroffenheit hängt stark vom Einkommen, Vermögen, Alter und Berufsgruppe ab. Reaktionen Nur wenige Haushalte agieren. Wirkung von Konjunkturmaßnahmen Entlastungen werden von einem Großteil der Haushalte nicht wahrgenommen. Zusätzliches Geld aus Konjunkturmaßnahmen fließt nicht 1:1 in zusätzlichen Konsum: höhere Sparneigung bzw. Verdrängungseffekte. SAVE 2010 Längerfristige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, Erholung an den Aktienmärkten und Beobachtung langfristiger Verhaltensanpassungen 15
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 16
17 Literatur Börsch-Supan, A., T. Bucher-Koenen, M. Gasche und M. Ziegelmeyer (2009): Deutsche Privathaushalte in der Finanz- und Wirtschaftskrise Betroffenheit und Reaktionen. MEA-Studie Nr. 10, Mannheim. 17
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