Ausgabe Landinfo. Schwerpunktthema: 150 Jahre Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg. Informationen für die Landwirtschaftsverwaltung

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1 Ausgabe Landinfo Schwerpunktthema: 150 Jahre Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg Informationen für die Landwirtschaftsverwaltung

2 Impressum Herausgeber Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL) Oberbettringer Str Schwäbisch Gmünd Telefon: 07171/ Telefax: 07171/ Schriftleitung Susanne Mezger Telefon: 07171/ Redaktionsbeirat Dr. Peter Grün, LRA Schwäbisch Hall Gottfried Bleyer, WBI Freiburg Martina Burkhardt, RP Stuttgart Jörg Jenrich, LTZ Karlruhe-Augustenberg Jürgen Käßer, LEL Schwäbisch Gmünd Robert Koch, LVG Heidelberg Andreas Maier, RP Karlsruhe Walter Maier, LRA Schwarzwald-Baar-Kreis Uwe Michelfelder, LVWO Weinsberg Marcus Köhler, LSZ Boxberg Daniela Schweikhart, LRA Heidenheim Renate Lindner, LAZBW Baden-Württemberg Layout Ramona Maier Hinweis Die namentlich gekennzeichneten Beiträge geben persönliche Auffassungen und Erkenntnisse der abfassenden Personen wieder. Es wird jedoch keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen übernommen. Die Redaktion haftet nicht für außerhalb ihres Verantwortungsbereichs liegende direkte oder indirekte Verweise auf fremde Webseiten ( Hyperlinks ). Eine Vervielfältigung oder Verwendung der Grafiken, Tondokumente, Videosequenzen und Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung der Autorin /des Autors nicht gestattet. Erscheinungsdatum Mai 2018 ISSN Titelbild Gustav Döttling

3 Landinfo 2/2018 Editorial Grußwort Es ist mir eine große Freude, dass wir anlässlich unseres 150-jährigen Jubiläums diese Berichterstattung über unser Haus realisieren konnten. Sie zeigt nicht nur die Meilensteine unserer 150-jährigen Geschichte, sondern auch eindringlich, wie vielfältig unsere Aufgaben und Tätigkeitsfelder sind. Wir verbinden Bildung, Forschung und Praxis und genießen dafür einen herausragenden Namen. Besonders wichtig ist uns daher, dass wir das große Jubiläum zusammen mit unseren vielen Ehemaligen, Freunden und Förderern feiern. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns zu feiern und die Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr zu besuchen. Dr. Dieter Blankenhorn Direktor der LVWO Weinsberg Dr. Dieter Blankenhorn LVWO Weinsberg Tel / lvwo.bwl.de 3

4 Inhaltsverzeichnis Inhalt Editorial 3 Aktuelles Bienensterben im Fokus des Weissacher Imkertages 2018 Neue Ausschreibung der landwirtschaftlichen Beratung ist abgeschlossen Unseld Gulz 5 5 Rupp Hauser Lörcher Michelfelder Michelfelder Auskunft in Sachen Ernährung gesucht? ernaehrung-bw.de besuchen! Wolpensinger Personalnachrichten / Rezensionen 20 Schwerpunktthema 150 Jahre Weinbauschule Weinsberg 150 Jahre ein Jubiläum, das es zu gestalten gilt Studienplätze in Weinsberg weltweit gefragt Staatsweingut Weinsberg - seit Jahren eine Marke für beste Qualität Verein Ehemaliger Weinsberger e.v. - ein treuer Begleiter der Schule Mitten im Leben Betrieb und Markt Bioökonomie in Baden-Württemberg - Wertschöpfung mit Zukunft Diversifizierung - eine Fördermaßnahme mit Potenzial Bertram Stock Wagner Piecha Roux Bauer Kretschmer Steiner Wolf Endreß Bühler Schubert 53 Nagel 54 Pflanzen- und Tierproduktion Keimbelastung von Sojabohnen aus den Landessortenversuchen Fleischqualität, Verwertung und alternative Proteinquellen bei Fleischrindern Kein Kinderspiel - Haltung von Legehennen mit nicht kupierten Schnäbeln Gartenbau und Sonderkulturen Käfern in Verpackungsholz auf der Spur Blüten für Bestäuber - insektenfreundliche Beet- und Balkonpflanzen Festakt zum doppelten Jubiläum auf dem Blankenhornsberg VITIFUTUR - Gemeinsam Forschen für einen nachhaltigen Weinbau Weinbauwetter im Wandel - Wie können wir reagieren? Früher Austrieb, späte Fröste - Was können die Obstbauern tun? Bildung und Beratung Landwirtschaftstechn. Lehr- und Beratungskräfte in Haushalt und Ernährung sind vielseitig einsetzbar Aus den Landesanstalten Fipronil-Funde in Eiern - neue Anforderungen auch an das landwirtschaftliche Untersuchungswesen Letzte Seite Der Gründer einer Schule... Redaktionsschluss der Ausgabe 3/2018 (Hochschultag):

5 Aktuelles Bienensterben im Fokus des Weissacher Imkertages 2018 Rund 300 Imker aus ganz Baden-Württemberg besuchten den 45. Weissacher Imkertag des Regierungspräsidiums Stuttgart. Die Erhaltung der Biodiversität, neue Erkenntnisse zur Varroabekämpfung und zur Schwarmvorbeuge, sowie der Konflikt zwischen Pflanzenschutz und Imkerei standen im Mittelpunkt der Fachtagung. Dr. Gerhard Schaber-Schoor, Koordinierungsstelle Biodiversität und Landnutzung am Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), eröffnete die Fachbeiträge mit seinem Vortrag über Ziele und Maßnahmen des Sonderprogramms des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt. Insgesamt stehen dem MLR, sowie dem Umwelt- und Verkehrsministerium für die Jahre 2018 und Mio. Euro für Maßnahmen und Monitoring-Aufgaben zur Verfügung. Weiter ging es mit der größten Gefährdung für die Honigbiene, der Varroamilbe. Dr. Rosenkranz, Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim, berichtete über die aktuelle Situation der Varroabekämpfung und beurteilte neu zugelassene Präparate. Varroabekämpfung sei aber immer noch die größte Herausforderung für die praktische Imkerei im Land, so Rosenkranz. Auch das erst kürzlich neu entdeckte Mittel Lithium-Chlorid sei noch nicht praxisreif. M. Sc. Agr. Lea Kretschmar, ehemalige Mitarbeiterin von Dr. Rosenkranz, erklärte die Ergebnisse der Krefelder Studie zum Insektensterben. Anschließend zeigte Kretschmar Lösungen für das multifaktorielle Problem des Insektensterbens auf und nahm hier auch die Imker in die Verantwortung. Kretschmar appellierte, dass jeder blühende Quadratmeter zähle, und zwar auch der im eigenen Garten. Alexander Weißbarth, Obstbau-Beratungsdienst Hohenlohe-Neckar e. V. und selbst Imker, stellte dar, dass Pflanzenschutz und Imkerei kein Widerspruch sein müsse. Bei fachgerechtem Einsatz können sowohl die Landwirte als auch die Bienen arbeiten, so Weißbarth. Kommunikation und der gegenseitige Respekt zwischen Landwirt und Imker seien enorm wichtig. Schwarmvorbeuge durch Volksteilung nach der Frühtracht, so der Vortragstitel von Markus Schwarz, Honig Manufaktur Spatzenhof. Das solle den Arbeitsaufwand durch Schwarmstimmung reduzieren und zeitgleich optimierte Spättrachtvölker bringen, die durch die Varroareduzierung im Vorteil seien, so Schwarz. Vorträge im Infodienst. (S. Möhrmann, RP S) Neue Ausschreibung der landwirtschaftlichen Beratung ist abgeschlossen Im Herbst / Winter 2017 erfolgte eine Neuausschreibung der geförderten Beratungsmodule für Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau in Baden-Württemberg. Inzwischen konnte das Verfahren abgeschlossen werden und 66 Beratungsorganisationen mit rund 230 Beratungskräften erhielten eine Konzession für eines oder mehrere der insgesamt 61 ausgeschriebenen Beratungsmodule. Thematisch umfasst das Beratungsangebot die sechs großen Teilbereiche Unternehmen und Familie, Einkommenskombinationen, Ökolandbau, Pflanzenbau, Tierhaltung und Umwelt und Energie. Alle Beratungsmodule und die jeweils zugelassenen Anbieter mit Ihren spezifischen Beratungskräften und Honorarsätzen sind unter www. beratung-bw.de ab sofort abrufbar. Das Land unterstützt die Inanspruchnahme der Beratungsmodule mit unterschiedlichen Fördersätzen und Förderhöchstbeträgen. Dabei können maximal Euro pro Beratungsmodul durch die Förderung übernommen werden. Die EU beteiligt sich an der Finanzierung mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) im Rahmen des Maßnahmen- und Entwicklungsplans Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 bis 2020 (MEPL III). Auch zum Betriebs-Check, dem kostenlosen Einstiegsberatungsangebot des Landes Baden-Württemberg, finden Sie alle Informationen unter Ein aktualisierter Beratungskatalog mit allen Informationen zu den Beratungsorganisationen, den Fördersätzen und Förderhöchstbeträgen ist derzeit in Arbeit. (A. Gulz, LEL) 5

6 Schwerpunktthema Dr. Dietmar Rupp 150 Jahre Weinbauschule Weinsberg Am Sonntag, den 23. Februar 1868, nach dem Vormittagsgottesdienst, wurde in Weinsberg die erste Weinbauschule Deutschlands eröffnet. Aus kleinen Anfängen ist seitdem ein wichtiges Aus- und Fortbildungszentrum für den Wein- und Obstbau entstanden. Bild 1 Die Gebäude der Weinbauschule/ LVWO Foto: D. Rupp Bild 1a Das Schulhaus von Württembergische Weinbauschule-. 6 Dornfeld hat eine Idee I n vielen Weinbaugemeinden Württembergs war das Leben um die Mitte des 19. Jahrhunderts nicht einfach. Mit etwas Ackerbau, Viehzucht, Obst und vielleicht ein- oder zwei handtuchartigen Weinbergen musste die Familie ernährt werden. Der Obstbau diente meist der Eigenversorgung. Der in großen Bütten vergorene Wein wurde noch unter der Presse an die Weinhändler verkauft. In ertragreichen Jahren war der Preis schlecht, in Fehljahren gab es nichts zu verkaufen. Während mit der Gründung der Hohenheimer Ackerbauschule bereits 1818 neue Wege beschritten wurden, war es um die Aus- und Fortbildung im Weinbau schlecht bestellt. Einen Lösungsansatz sah der zuvor in Hohenheim tätige Tübinger Professor Karl Wilhelm Göritz. In Anlehnung an seine frühere Wirkungsstätte skizzierte er 1850 Grundzüge für eine höhere theoretisch-praktische Lehranstalt für Weinbau und Weinbereitung. Schon einige Jahre vor Göritz befasste sich der Weinsberger Kameralverwalter Immanuel Dornfeld mit der Frage der Ausbildung im Weinbau. Seiner Meinung nach sollten die Schüler einer Weinbaulehranstalt unentgeltliche Verpflegung und Unterkunft erhalten und dafür im Gegenzug neben dem Unterricht sämtliche anfallenden praktischen Arbeiten erledigen. Damit formulierte Dornfeld eine Art Musterbetrieb, der zum einen der Ausbildung dient und zugleich neue Erkenntnisse erarbeitet. Im Jahr 1849 übergab Dornfeld seine Vorschläge sogar an die Stuttgarter Zentralstelle für Landwirtschaft. Auch in der Abgeordnetenkammer wurde das Vorhaben diskutiert. Die königliche Regierung hatte in diesen Jahren aber andere Pläne. Außerdem fehlte es an Geld. Erst im Dezember 1863, wenig Monate vor seinem Tod, gab König Wilhelm I. seine Zustimmung. Im Etat des Ministeriums für das Kirchen- und Schulwesens wurden für den Ankauf von Rebflächen die notwendigen Mittel eingestellt und Weinsberg als künftiger Standort der Schule festgelegt. Mit Christian Single aus Stuttgart als erstem Vorstand und Johannes Mühlhäuser als Stellvertreter war eine Doppelspitze für die weiteren Vorarbeiten zuständig. Single war Mitglied des Stuttgarter Gemeinderats und als Weinbausachverständiger ein Spezialist für Rebsorten. Mühlhäuser, der zuvor in Hohenheim tätig war, regelte die Angelegenheiten vor Ort in Weinsberg. Einigermaßen brauchbare Gebäude für das Erste fanden sich dort am Rand des Stadtkerns (Bild 1a).

7 Schwerpunktthema Freizeit nur am Sonntagnachmittag Nach bestandener Aufnahmeprüfung wurden für das Jahr 1868 die ersten sechs Zöglinge aufgenommen. Nach den sogenannten organischen Bestimmungen für die Königliche Weinbauschule war ihr Zweck, junge Männer, vornehmlich aus dem Stande der Weingärtner, durch passenden Unterricht und durch Einübung beim Betrieb der mit der Anstalt verbundenen Weinberge, Frucht- und Gemüsepflanzungen, Baum- und Rebschulen usw. teils zu einer besseren Bewirtschaftung ihres eigenen Grundbesitzes zu befähigen, teils zu künftigen tüchtigen Aufsehern und Vorarbeitern für derartige Betriebe heranzuziehen. (Bild 2) Die zweijährige Ausbildung an der Schule war streng geregelt. Von früh bis spät war der Tag ausgefüllt mit Unterricht, Arbeit in Weinberg, Obstanlagen, Feld und Stall sowie praktischen Unterweisungen. Viel Freizeit gab es nicht. Am Sonntag war bis zum Beginn des Gottesdienstes Zeichenunterricht, für ein paar Freistunden blieb nur der Sonntagnachmittag (Bild 3 bis 5). Jahrzehntelang blieb diese Einteilung bestehen. Erst mit dem Neuanfang 1947 und dann in den 1960er und 197er Jahren wurden Stundenpläne und Unterrichtsinhalte den neuen Anforderungen angepasst. Zwischenzeitlich wurden die Geisenheimer Lehrgänge in ein sechssemestriges Ingenieurstudium umgewandelt. Daraus ergab sich ab 1961 die Gelegenheit, die bestandene Abschlussprüfung in Weinsberg mit dem Titel Staatlich geprüfter Wein- und Obstbautechniker zu versehen. Weinbautechniker und Wirtschafter für Weinbau In einer erneuten Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen erfolgte 1977 eine Gliederung des zweijährigen Bildungsganges in die Fachrichtungen Staatlich geprüfter Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft und Staatlich geprüfter Techniker für Obstbau und Obstverwertung1). Gleichzeitig wurden die Aufnahmevoraussetzungen dahingehend geändert, dass für den Bildungsgang Techniker mindestens ein mittlerer Schulabschluss, eine erfolgreiche Abschlussprüfung in einem 1) Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird bei den Bezeichnungen der Bildungsabschlüsse die männliche Form verwendet. Bild 2 Bei der Versuchsanstalt: Kurs über Weingärung und Hefereinzucht im Jahr 1904 (Archiv). Bild 3 Tuschezeichnung des Schülers Gottlob Halbgewachs aus dem Jahr 1908: Die Rebenerziehung im Remstal. Bild 4 Unterrichtsmaterial um 1930: Modell einer hydraulischen Presse (Original ca. 25 x 30 cm). Bild 5 Schaubild zur Lebensweise der Peronospora (um 1930). 7

8 Bild 6 Technikerschüler beim Weinbaupraktikum Bild 7 Das Sensorikstudio mit 28 Arbeitsplätzen. Veranstaltungen im Jubiläumsjahr Februar Festakt 150 Jahre Weinbauschule 25. März Tag der offenen Tür in Weinsberg Mai Treffen der europäischen Weinbauschulen 10. Juni Großes Familienfest mit den Ehemaligen 13. Juli Jubiläumskonzert 2. September Tag der offenen Tür im Obstgut Heuchlingen 8 Foto: O. Schmidt Foto: H.C. Schiefer Schwerpunktthema einschlägigen Ausbildungsberuf und eine mindestens einjährige berufliche Tätigkeit nach der Abschlussprüfung nachgewiesen werden mussten. Die heutigen Weinsberger müssen nicht mehr in Feld und Stall mitarbeiten, aber ein großer Stundenumfang ist nach wie vor den Übungen und Praktika vorbehalten (Bild 6 und 7). Eine weniger zeitintensive Alternative zur zweijährigen Weinbauschule war mit Beginn der 1930er Jahre der Winterkurs für Weingärtnersöhne. Aus diesem Angebot entwickelte sich zunächst das Weinbau-Wintersemester, welches auf den Unterkurs an einer Landwirtschaftsschule aufbaute. Ab 1975 wurden sowohl Unter- als auch Oberkurs in Weinsberg angeboten. Damit wurden diese Winterlehrgänge in den Bildungsgang Staatlich geprüfter Wirtschafter für Weinbau mit zwei fachtheoretischen Halbjahren und einem fachpraktischen Halbjahr übergeführt. Einen direkten kellerwirtschaftlichen Akzent setzen die angehenden Küfermeister: seit 1957 wird in Weinsberg die Bundesfachklasse für das Weinküferhandwerk unterrichtet. Weinsberg ist auch Obstbauschule War der Obstbau in den Anfangsjahren nur ein Nebenfach, so entstand 1878 mit einem elfwöchigen Obstbaulehrkurs ein eigenständiger obstbaulicher Unterrichtsstrang, der bis in die 1930er Jahre Bestand hatte. Als eigenständiger Bildungsgang erneut aufgegriffen wurde der Obstbau in den 1950er und 1960er Jahren in Form von Baumwartlehrgängen und Schnittkursen. Seit 1989 gibt es einen dem Weinbau analogen Bildungsgang, der der Vorbereitung auf die Gärtnermeisterprüfung Fachrichtung Obstbau dient. Die Teilnehmer durchlaufen auch hier zwei fachtheoretische Halbjahre und ein fachpraktisches Sommerhalbjahr. Nach erfolgreicher Prüfung sind sie Staatlich geprüfter Wirtschafter für Obstbau. Unterrichtsfelder und fachliche Themen sind immer Kinder ihrer Zeit. So gab es um 1930 hauswirtschaftliche Kurse zur Obstund Gemüseverwertung, Lehrgänge zur Bienenzucht, zur Obstmostherstellung oder in den 1950er Jahren Unterweisungen zum Einsatz von Sprengstoff, um mit dem Kultursprengverfahren die mühevolle Rigolarbeit zu erleichtern. Die Bemühungen im Weintourismus unterstützt Weinsberg seit 2008 durch die Ausbildung von Weinerlebnisführern. Ein Brennerkurs führt seit 2004 zum staatlich geprüften Abschluss Fachkraft für Brennereiwesen. Die Ausbildungslandschaft im Weinbau hat sich mit der Einführung von dualen Studiengängen in den letzten Jahren weiter verändert. Wie sich die zunehmende Akademisierung jedoch am Ende auswirken wird, ist nicht abzusehen. Die Weinbranche wird auch in Zukunft Führungskräfte mit guten theoretischen Kenntnissen und zugleich praktischen Fähigkeiten benötigen. So betrachtet hat die 150 Jahre alte Idee, Unterricht und Einübung an einem Ort zusammenzufassen, nach wie vor Gültigkeit. Die Versuchsanstalt Die zweite Wurzel der heutigen Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) ist die im Jahr 1901 eben

9 Schwerpunktthema Abbildung 1 Am Anfang waren es 6 WeinbauZöglinge. Seitdem sind weitere Ausbildungsgänge dazugekommen. falls in Weinsberg gegründete Versuchsanstalt wurde sie als Weinchemische Abteilung mit der Weinbauschule zur Württembergischen Lehr- und Versuchsanstalt zusammengeführt. Hier beschäftigte man sich zunächst mit dem Gärungsgeschehen und der Hefereinzucht sowie der Bereitstellung von Pfropfreben. Spätere Aufgaben waren die Weinanalytik, die Testung von Weinbehandlungsmitteln oder die Durchführung von Pflanzenschutzversuchen. Dieses weitgefasste Aufgabenfeld der früheren Versuchsanstalt wird heute von den LVWO-Abteilungen Obst- und Weinbau sowie Önologie und Fruchttechnologie bearbeitet. Wichtige Impulse für die kellerwirtschaftliche Praxis lieferten ab den 1950er Jahren die in Weinsberg entwickelten Erhitzungsverfahren zur Rotweinbereitung. Wegweisende Arbeiten im Weinbau waren parallel dazu umfangreiche Versuche zur Frostbekämpfung. Meilensteine waren die ersten großflächigen Praxistests zur Traubenwickler-Verwirrung in den 1980er Jahren, die Erprobung des ökologischen Weinbaus oder die Entwicklung von Prognose-Modellen bei Rebenkrankheiten. Ein Obstbauschwerpunkt ist das Stein- und Beerenobst sowie das ökologische Versuchswesen und der in Weinsberg angesiedelte Beratungsdienst ökologischer Obstbau. Mit der amtlichen Prüfstelle für Wein und Sekt und der Weinbaukartei erfüllt Weinsberg weinrechtliche Verwaltungsaufgaben. Die Produkte aus Keller, Brennkessel und Obstanlagen werden durch das Staatsweingut Weinsberg vermarktet. Erfolgreiche Rebsorten der Weinsberger Rebenzüchtung sind unter anderem die Rebsorten Kerner und Dornfelder. Schule fürs Leben Ob Weinbauschule oder Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt - das Bemühen um eine Verbesserung der baulichen Verhältnisse begleitet die Einrichtung seit dem Gründungstag. Schon 1885 beklagte sich Inspektor Mühlhäuser über den Rumpelkasten, in dem die Schule ihre Heimstätte gefunden hatte. Bauliche Meilensteine waren 1899 die erste Erweiterung des Schul- und Internatsgebäudes sowie der Neubau im Jahr Mit dem Herbst 2002 kam der erste Jahrgang in die neue Versuchskellerei. Weinbauschüler, Obstbauern, Techniker, Wirtschafter, Baumwarte, Küfer, Brenner und Gästeführer - während der letzten 150 Jahre haben rund Menschen in Weinsberg die Schulbank gedrückt (Abb. 1). Unzählige Tagesbesucher erhielten in Seminaren, bei Vorträgen und Informationsveranstaltungen wertvolle Informationen für die berufliche Weiterbildung. Wer länger in Weinsberg war, dem wurden nicht nur Wissen und Fertigkeiten vermittelt. Viele Weinsberger aus dem Bundesgebiet, dem europäischen Ausland oder aus Übersee haben in der vormaligen Königlich Württembergischen Weinbauschule Freunde fürs Leben gefunden. Dr. Dietmar Rupp LVWO Weinsberg Tel / dietmar.rupp@lvwo. bwl.de 9

10 Schwerpunktthema Rolf Hauser 150 Jahre ein Jubiläum, das es zu gestalten gilt An der Weinbauschule in Weinsberg ist es Tradition, Jubiläen ihrer Bedeutung nach entsprechend zu feiern. Da führt kein Weg daran vorbei, das 150-jährige Jubiläum im Jahr 2018 lebendig zu gestalten. Ein zentraler Termin ist der Festakt. D er Gründungstag am 23. Februar 1868 wurde mit einem Gottesdienst in der Weinsberger Johanneskirche begonnen. Daraus wird die Idee geboren, den Festakt ebenfalls dem ursprünglichen Gründungstag nachzugestalten und mit einem Gottesdienst in der Kirche am gleichen Ort zu begehen. Dekan Georg Ottmar nimmt in seiner Predigt Bezug auf einen Brauch der Weinsberger Absolventen: Seit Beginn der 50er-Jahre haben sie eine Tradition begonnen und lassen sich einen Stein mit einem Sinnspruch in die Mauer des Burgberges einmauern. Phantasie ist wichtiger als Wissen. Hier waren wir, um zu werden, nicht um zu sein. Manchmal fallen die Sprüche eher kritisch oder eher philosophisch aus. Bild 1 Die drei Laienschauspieler des Weinsberger Theatervereins begeisterten die Gäste. 10 Januar: 22 C plus; Februar: 28 C minus = Ernte 1956 kaputt. Aber damit hat sich dieser Jahrgang offensichtlich nicht abgefunden, denn der Text heißt weiter: Ertrag: ein Fass voll Wengerter-Mut. Das wünscht der Dekan am Ende auch den Gottesdienstbesuchern: Eine große Portion Obstbauern- und Wengerter-Mut. Bei der Vorbereitung liess man sich sämtliche Möglichkeiten des Übergangs durch den Kopf gehen. Wie kommt die große Gästeschar von über 200 Personen von der Kirche zur Schule? Wie lange dauert der Spaziergang durch die Stadt? Und dann kam die Idee: Der Theaterverein Weinsberg wird eingespannt (Bild 1) und stellt mit einer kurzen Theaterszene ein fiktives Treffen aus der Gründerzeit der Schule dar. Theobald Kerner, seine Frau Else und Christian Single, der erste Direktor der Schule, treffen an diesem Gründungssonntag in der Kirche zusammen. Sie nehmen die Gäste mit hinunter zur Weinbauschule. Im Fotos: LVWO Anfangs wollte ich fast verzagen, dichtet etwa der Techniker-Kurs , und ich glaubt ich trüg es nie / und ich hab es doch ertragen / aber fragt mich nur nicht wie! Beeindruckend auch der Spruch des Jahrgangs 1956,

11 Schwerpunktthema Bild 2 Generaldirektor Sergio Menapace überreichte ein Gastgeschenk an Direktor Dr. Blankenhorn. Bild 3 Die Gastdelegation aus Italien. Bild 4 Dr. Dietmar Rupp erläutert den Gästen die Motive auf dem Fassboden. großen Festsaal wird eine kleine Kaffeetafel wie in der Küche des Kernerhauses improvisiert. Dort werden die aktuellen Ereignisse diskutiert: Gründung der Weinbauschule, 48er-Revolution, Königreich Württemberg, Deutschland kurz vor der Reichsgründung und anderes. Danach hielt Minister Peter Hauk seinen Festvortrag, lobte die Leistung und die Bedeutung der Weinbauschule seit ihrer Gründung für Württemberg, Baden-Württemberg und Deutschland. Wesentliche Meilensteine der letzten 50 Jahre sind die Neubauten des Schulgebäudes, der Kellerei und der Vinothek. Insbesondere die Zusage für den Bau des neuen Analytikgebäudes dürfte die Mitarbeiter und die Vertreter der baden-württembergischen Berufsverbände gefreut haben. Anschließend sprachen die Verbandspräsidenten Hermann Hohl und Franz-Josef Müller Grußworte für alle Verbände der Branchen. Sie unterstrichen den Dank und die Anerkennung für die Leistungen des Teams der Weinbauschule. Einen richtigen sprachlichen Leckerbissen lieferte Herr Dr. Bernd Liebig, Historiker aus Weinsberg, mit seiner Rede zum Abschluss des Festaktes. Er malte mit seiner Sprache die Jahre der Gründung der Schule in den tollsten Farben und liess sie wieder lebendig werden. Es war eine Zeit des Aufbruchs und des Umbruchs. Schneller und unterhaltsamer hätte niemand den historischen Abriss vortragen können. Fast wären die Gäste aus Italien von der Partnerschule San Michele zu spät gekommen. Generaldirektor Sergio Menapace ließ es sich nicht nehmen, seine Grüße und den Dank für die 36-jährige Partnerschaft in Deutsch der Festversammlung vorzutragen (Bild 2 und 3). Musikalisch wurde der Festakt bereichert durch die Beiträge eines Mitarbeitertrios mit Klavier, zwei Geigen und dem Liedvortrag eines Schülers. Anschließend ging es hinunter in den tiefsten und schönsten Keller der Weinbauschule. Fast zwei Monate hatte der Bildhauermeister Mohl an einem Fassboden gearbeitet, geschnitzt, verfeinert und lackiert. Auf ihm wird die Weinbauschule als Füllhorn dargestellt. Bei einem Glas Sekt wohnten die Gäste im tiefen Holzfasskeller der Enthüllung des Fassbodens bei (Bild 4). Zurück an der Oberfläche ließen sich die Gäste von der Küche der Schule mit typisch schwäbischer Kost verwöhnen. Dazu gab es natürlich auserlesene Erzeugnisse zu probieren, zu verkosten, zu genießen: zwei neue Produkte aus der Brennerei, Traumfrucht Birne und Traumfrucht Quitte. Beim Wein ging die Auswahl zurück bis in die 50er-Jahre. Aus der Schatzkammer kamen Traum, Traumzeit, Große Gewächse, Trockenbeerenauslese und eine Beerenauslese aus dem Jahrgang Eine absolute Rarität ist der Jubiläumswein, abgefüllt in nummerierten Doppelmagnumflaschen. Es gibt davon nur 150 Stück. Lange wurde geplaudert, gescherzt und Wiedersehen gefeiert. Rolf Hauser LVWO Weinsberg Tel / Rolf.hauser@lvwo.bwl.de 11

12 Schwerpunktthema Friedrich Lörcher Studienplätze in Weinsberg weltweit gefragt Die Studierenden der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau (LVWO) in Weinsberg kommen aus allen Regionen Deutschlands, aus europäischen Ländern, ja aus der ganzen Welt des Weines, sogar aus Südafrika, Kanada, Argentinien, Neuseeland, Japan und anderen Regionen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1868 war es Ziel der Weinbauschule, wie sie bis heute von Einheimischen und Ehemaligen genannt wird, die Theorie mit der Praxis zu verbinden und erfolgreiche Betriebsleiter/ Unternehmer sowie bestqualifizierte Mitarbeiter für große Weingüter, Kellereien, Weinhandel sowie Obstbau, Brennerei und Tourismus auszubilden. Aus Erfahrung schöpfen D nen atio m r fo e f: e In iter uch au berg.d e W s a n i -we wo v l. w ww en Studierenden werden verschiedene Ausbildungsgänge angeboten. Ausgebildet werden sie zu Staatlich geprüften Technikern für Weinbau und Oenologie, Wirtschaftern für Obstbau beziehungsweise Weinbau mit anschließender Meisterprüfung, Küfermeistern, Fachkräften für Brennereiwesen und Brennmeistern, sowie Weinerlebnisführern. In die praxisorientierte Ausbildung sind alle Produktionsschritte einbezogen von der Erzeugung der Trauben und Früchte über die Veredlung bis hin zum Verkauf (Berichte). Die Absolventen sind ehrgeizig, den besten Wein zu machen. Sie kämpfen um makellose Äpfel mit viel Aroma und süße Kirschen. Sie destillieren den besten Himbeerbrand und kreieren neue Aromen im Gin. Sie begeistern die Gäste für die schönsten Weinansichten der Region. Das Handwerkszeug dazu bekommen sie in an der Schule in Weinsberg. Verbindung von Theorie und Praxis Die spezifische Stärke der LVWO ist die einzigartige Verbindung von Theorie und Praxis. Unter dem Dach der Einrichtung befinden sich sowohl die Schule als auch die Wein- und Obstbaubetriebe. Die erzeugten Weine und Früchte werden über das Staatsweingut und das Obstgut Heuchlingen vermarktet. Alle Lehrkräfte sind in den Kreislauf von Anbau, Verarbeitung und Verkauf eingebunden. So können sie ganzjährig aus praktischen Erfahrungen schöpfen und ihre Kenntnisse an die Studierenden weitergeben. Die Weinwelt ist international, und das ist in Weinsberg deutlich spürbar Jedes Jahr sind viele ausländische Studierende, Auszubildende und Praktikanten in Weinsberg. Diese wollen hier mehr über den Weinbau in Deutschland lernen und prakti- Jacques du Preez ist Weinsberger des Jahrgang Ich bin ein Weinsberger Fotos: LVWO Mit Weinsberg verbinde ich Leidenschaft für Wein und Weinbau. Hier finden sich Menschen, die sich intensiv mit ihrer Arbeit auseinandersetzen und dies dank der außerordentlich hohen fachlichen Qualität in den Lehrveranstaltungen auch beweisen. In Weinsberg wurde mir bestätigt, dass unser Beruf tatsächlich eine Berufung ist. 12 Bild 1: Jacques du Preez, Südafrika/Sachsen, Staatlich geprüfter Techniker für Weinbau und Oenologie, ist erster Kellermeister im Weinhaus Prinz zur Lippe GmbH & Co. KG, Niederau (Sachsen).

13 Schwerpunktthema Alexander Knebel ist Weinsberger des Jahrgangs Entscheidend für mich waren der praxisorientierte Unterricht, die vielen internationalen Exkursionen und der Austausch mit den vielen Kollegen und Freunden aus den verschiedenen Anbaugebieten. Weinsberg hat meine Lebensplanung sehr stark positiv beeinflusst und mir Türen geöffnet. Bild 2 Alexander Knebel, Mosel, Staatlich geprüfter Techniker für Weinbau und Oenologie, links auf dem Bild. Alexander Knebel hat ein Weingut in Winningen an der Mosel Simon Pliger ist Weinsberger des Jahrgang Die Technikerausbildung an der Weinbauschule Weinsberg war für mich eine sehr schöne und sehr lehrreiche Zeit. Der praxisbezogene Unterricht festigte die gelernte Theorie und gab mir zusätzliche Sicherheit beim Studium. Je mehr man weiß, desto mehr sieht man, so heißt auch das Motto bei den jeweiligen Top-Exkursionen, die von der Weinbauschule organisiert werden. Persönlich profitiert habe ich durch den Kontakt mit meinen Mitschülern und Professoren, der auch nach Abschluss der Ausbildung erhalten bleibt. Hierdurch entsteht ein ständiger Austausch von Weinbautechnikern über Staatsgrenzen hinaus. Bild 3 Simon Pliger, Südtirol, Staatlich geprüfter Techniker für Weinbau und Oenologie. Simon Pliger hat ein Weingut in Südtirol Brixen/Eisacktal. sche Erfahrungen sammeln. Der intensive Kontakt mit den Kollegen aus den anderen Teilen der Weinwelt wird besonders durch das Netzwerk der europäischen Weinbauschulen gepflegt. Mehr als 35 Weinbauschulen aus ganz Europa, von Sizilien bis vor die Tore Londons, haben 1990 diese Verbindung gegründet. Im Jubiläumsjahr 2018 stellt das Gründungsmitglied Weinsberg bereits zum zweiten Mal die Präsidentschaft des Netzwerks. Alle zwei Jahre findet ein Treffen der Partnerschulen statt. Diese Treffen bieten den Lehrkräften eine Plattform zum Austausch und zur Organisation von gemeinsamen Projekten sowie zur Vorbereitung neuer Partnerschaften. Ein Beispiel für die lebendige Freundschaft zweier Weinbauschulen des Netzwerks ist die seit über 35 Jahren bestehende Partnerschaft mit der Weinbauschule San Michele im Trentino (Italien). Mehr als 500 italienische Studierende haben seither an dem Austausch mit Bild 4 Austauschschüler aus San Michele, einer achtwöchigen Ausbildung in Weinsberg und anschließendem Praktikum auf Weingütern teilgenommen. Aus dem Aufenthalt haben sich viele lebenslange Freundschaften zwischen den italienischen Familien und den deutschen Gastfamilien entwickelt. Im Gegenzug fahren die Studierenden der Weinsberger Technikerschule jedes Jahr ins Trentino, um die dortige Wein- und Sektwirtschaft intensiv kennenzulernen (Bild 4). Friedrich Lörcher LVWO Weinsberg Tel / friedrich.loercher@lvwo. bwl.de 13

14 Schwerpunktthema Uwe Michelfelder, Marianne Steinschulte Staatsweingut Weinsberg - seit Jahren eine Marke für beste Qualität Die Marke Staatsweingut Weinsberg steht für die Vermarktung bester Erzeugnisse und herausragender Qualität. Das innovative Sortiment umfasst elegante Weißweine, fruchtige Roséweine, kräftige Rotweine, aromatische Seccos und klassischen Sekt aus traditioneller Flaschengärung. Veredelte Früchte aus dem Bereich Frucht- und Brennereitechnologie runden das Angebot ab (Bild 1). Fotos: LVWO Bild 1 Staatsweingut-Produkte. Bild 2 Burg Wildeck von oben. 14 V on den 45 ha Weinbergen des Staatsweingutes Weinsberg befinden sich 22,5 ha in Weinsberg in den Lagen Weinsberger Schemelsberg und Burgberg, 10 ha in Gundelsheim mit 2,5 ha terrassierter Steillage im Gundelsheimer Himmelreich und die Burg Wildeck mit rund 12,5 ha. Die Lage Burg Wildeck befindet sich im Alleinbesitz des Staatsweinguts. Die Rebflächen befinden sich an Süd- und Südwesthängen des württembergischen Unterlandes. Auf tiefgründigen Muschelkalkböden, warmen Gipskeuperund Bunte Mergel-Böden gedeihen Weine mit individueller Ausprägung (Bild 2). Die angebauten Rebsorten orientieren sich an den jeweiligen Bodenformationen der Weinbaubetriebe und sind zudem mit Fragestellungen von Seiten der LVWO geprägt. Bei den klassischen Rebsorten überwiegt bei den weißen Sorten der Riesling (20 %), gefolgt von Muskateller und Sauvignon Blanc (je 5 %). Für die klassischen roten Rebsorten sind rote Burgundersorten (25 %), Lemberger (15 %) und Trollinger (5 %) zu nennen. Durch den Einfluss der Rebenzüchtung werden auch neue Rebsorten wie Acolon, Cabernet Dorsa und Cabernet Cubin gepflegt. Man blickt gespannt in die Zukunft auf die ersten Ergebnisse der eigenen pilzresistenten Sortenweine. Unter dem Aspekt des Klimawandels wird seit 2008 auch ein internationales Rebensortiment bewirtschaftet, das Rebsorten wie Syrah, Tempranillo, Malbec, Nebbiolo und Pinotage enthält. Bei deutschen und internationalen Verkostungen und Wettbewerben erringen die Weinsberger Weine immer wieder Spitzenplätze.

15 Schwerpunktthema Mitgliedschaften Schon seit 1971 besteht die Mitgliedschaft im Verband der Deutschen Prädikatsweingüter (VDP) (Bild 3). Die herausragenden Weinlagen, die vom VDP als VDP. GROSSE LAGEN klassifiziert wurden, sind das Gundelsheimer Himmelreich für Spätburgunder, der Weinsberger Schemelsberg für Lemberger und Burg Wildeck als Herrschaftsberg für Riesling. Außerdem ist das Staatsweingut Mitglied der Studiengruppe HADES, die seit den 1980er Jahren zu den Pionieren des Barriqueausbaus in Deutschland gehört, sowie im Deutschen Barrique-Forum engagiert. Entstehung des Staatsweinguts Seit der Gründung als Königlich Württembergische Weinbauschule im Jahre 1868 war die Erzielung von Einnahmen durch Weinverkauf ein wichtiger Aspekt. Jedoch erfolgte dies bis in die 1940er Jahre hauptsächlich durch Versteigerungen und Offenweinverkauf. Erst in der Nachkriegszeit entwickelte sich der Weinverkauf so, wie man ihn heute kennt. Bereits Ende der 1980er Jahre gab es seitens der Weinsberger Lehr- und Versuchsanstalt Bestrebungen, die für das Marketing sehr sperrige Bezeichnung Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau, Weinsberg (Bild 4) durch den Namen Staatsweingut Weinsberg zu ersetzen. Lange Jahre wurde das durch die vorgesetzten Stellen nicht befürwortet. Doch nach vielen Anfragen und nachdem auch andernorts die Bezeichnung Staatsweingut immer öfter verwendet wurde, fruchteten die Bemühungen schließlich im Jahre Seither gibt es das Staatsweingut Weinsberg, mittlerweile auch mit eigener Website Verkaufsraum und Unternehmensdesign (Corporate Design) Bild 3 VDP-Plakette. Die Verbindung der Kompetenzen von Lehre und Forschung mit der Praxis findet auch im Bild 4 Weinetiketten 1973 und

16 Schwerpunktthema Bild 5 und Bild 6 Verkaufsraum von außen und innen. Staatsweingut seine Anwendung. Viele Besucher und Gäste zeigen sich von dieser Kombination besonders fasziniert. Der Verkaufsraum entstand durch Umbau und Erweiterung des im Jahr 1981 fertiggestellten Versand- und Flaschenlagergebäudes (Bild 5). Am 4. November 1999 erfolgte die offizielle Einweihung durch Ministerin Gerdi Staiblin. Der Raum dient der Präsentation der hochwertigen Produkte und auch individuellen Beratungsgesprächen. Ebenso gut ist der Verkaufsraum für Veranstaltungen und für den Empfang von Gruppen geeignet. Bei der Gestaltung waren folgende Aspekte von Bedeutung: Ästhetisch, zeitlos, klassisch, modern, elegant und außergewöhnlich. Wichtig ist das großzügige Fenster zur Hildtvilla und der Grünanlage (Bild 6). Wie gut der Verkaufsraum gelungen ist, zeigt die Auszeichnung beim contractworld award, dem internationalen Design- und Architekturwettbewerb für innovative Raumkonzepte. Die offizielle Preisverleihung fand am 13. Januar 2001 auf der DOMOTEX Messe in Hannover statt. Weiterhin wurde der Raum mit dem Architekturpreis Wein 2007 auf der Intervitis in Stuttgart ausgezeichnet. Der neue Verkaufsraum fügt sich nahtlos in das Unternehmensdesign (Corporate Design) ein. Seit 1996 werden die mit Hilfe eines professionellen Designers neu gestalteten Produktausstattungen, Verpackungen, Geschäftspapiere, Preislisten und Werbemittel verwendet. Die neu gestalteten Etiketten für die Weine und alle weiteren Produkte bedeuteten einen großen Schritt vorwärts für das Marketing (Bild 7 - Weinetiketten 1998, 1999 und 2015). Uwe Michelfelder LVWO Weinsberg Tel / uwe.michelfelder@lvwo. bwl.de 16

17 Schwerpunktthema Uwe Michelfelder Verein Ehemaliger Weinsberger e.v. ein treuer Begleiter der Schule Im Jahr 1910 formierte sich der Verein der Weinsberger Ehemaligen. Dabei waren seit der Eröffnung der Schule und dem Eintritt der ersten Zöglinge schon über 40 Jahre vergangen (Bild 1). Die Gründung ei der Gründung des Vereins im Jahr 1910 gab es in Berlin noch einen Kaiser und in Stuttgart residierte der bei der Bevölkerung sehr beliebte König Wilhelm II. Das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war jedoch eine Zeit politischer Anspannung. Die europäischen Mächte rangen um die Vorherrschaft. Dabei hatte die lange Friedenszeit seit dem deutsch-französischen Krieg gerade in Deutschland eine rasante wirtschaftliche Entwicklung und bahnbrechende Erfolge der Wissenschaft ermöglicht. Innerhalb der gegebenen Möglichkeiten des Kaiserreiches hatte sich auch das kulturelle Leben entfaltet. Die Industrialisierung bot Arbeitsplätze; und wer vorher als Knecht in der Landwirtschaft arbeitete fand sein Auskommen jetzt in einer Fabrik. Im Gegenzug kam auf landwirtschaftlichen Großbetrieben der Dampfpflug zum Einsatz. Von all diesen Entwicklungen blieb der Weinbau weitgehend abgekoppelt. Vor allem in Württemberg empfand man die Realteilung und Güterzersplitterung sowie die große Abhängigkeit vom Weinhandel als wesentliche strukturelle Probleme. Hinzu kam die Konkurrenz der Auslandsweine, denn nach 1890 waren die Schutzzölle für Wein weggefallen. Im Weinberg selbst gab es neue Bedrohungen: die Reblaus hatte sich verbreitet und vor allem die Peronospora, die gefürchtete Blattfallkrankheit, brachte Missernten. Und gerade im Jahr 1910, dem schlimmsten Peronosporajahr seit 1906, formierte sich der Verein der Weinsberger Ehemaligen. Über Motiv und Initiatoren der Gründung kann im Nachhinein nur spekuliert werden, doch zeigt die Erfahrung, dass gerade in Krisenzeiten Probleme am besten gemeinsam bewältigt werden können. Die Gründungs- Fotos: LVWO B mitglieder waren jedenfalls mit Feuereifer bei der Sache, weniger als 9 Monate (!) liegen zwischen dem Gründungsbeschluss und der ersten Generalversammlung. Bild 1 Lehrgang Nach der Gründung stellte sich reges Vereinsleben ein. Das Vereinsblatt erschien monatlich und bildet das Band zwischen den Mitgliedern, dem Vorstand und der Weinbauschule (Bild 2). Landesökonomierat Mühlhäuser (Leiter der Weinbauschule von ) stiftete dem jungen Verein 1911 einen prächtigen, zwei Liter fassenden Vereinspokal. Die Generalversammlung 1911 wurde von 80 Mitgliedern besucht, bei einem Mitgliederstand von 218. Die erste Krise: Niedergang als Folge des 1. Weltkrieges Als ob die Natur die drohende Katastrophe vorwegnehmen wollte, kam es im Jahr 1913 zu verheerenden Frostschäden. Die Stimmung war so sehr gedrückt, dass man die Ge- Bild 2 Erstes Vereinsblatt

18 Schwerpunktthema neralversammlung ausfallen ließ. Immerhin konnte der Verein schon einiges auf den Weg bringen. Denn bereits 1910 hatten die Absolventen angeregt, nicht nur den zweijährigen Kurs anzubieten, sondern auch weitere Kurzlehrgänge und Winterlehrgänge abzuhalten. Mit mehreren sechstägigen Unterrichtskursen in Obst- und Gemüseverwertung wurde dies im Sommer 1914 umgesetzt. Doch dann begann der Erste Weltkrieg. 140 Vereinsmitglieder mussten zum Kriegsdienst einrücken, allen voran Ehrenvorstand Schoffer, Leiter der Weinbauschule und Die Vereinsarbeit wurde während der Kriegsjahre auf Sparflamme gesetzt. Das Vereinsblatt stellte sein Erscheinen zunächst ein. Erst ab März 1919 erschien das Vereins-Blatt wieder regelmäßig und beklagte den Verlust von 23 Vereinsmitgliedern, die im Krieg gefallen waren. Zu Ehren der Gefallenen ließ der Verein von Bildhauer Volk aus Weinsberg eine Gedenktafel anfertigen (Bild 3). Sie wurde am 12. September 1920 im Rahmen der Generalversammlung enthüllt. Die Tafel ist noch erhalten, sie befindet sich heute im Untergeschoss des Hauptgebäudes der Lehr- und Versuchsanstalt. Neubelebung im Jahr 1925 Bild 3 Gedenkstein zu Ehren der Gefallenen des 1. Weltkrieges. Erst der deutsche Weinbaukongress im Jahr 1925 in Koblenz gab den Anstoß für eine Wiederbelebung des Vereins. Viele Ehemalige waren gekommen und es wurde der Wunsch geäußert, den Verein neu zu aktivie- ren und auch das Vereinsblatt wieder erscheinen zu lassen. Der Verwalter Hoffmann, Schriftführer des Vereins, verfasste daraufhin im Oktober ein Rundschreiben an die Ehemaligen, um zu erkunden, ob tatsächlich so viel Interesse vorhanden sei. Ziel war, von den 220 vorherigen Mitgliedern wenigstens 200 wieder zum Beitritt bewegen zu können. Nicht zuletzt ging es um eine ausreichende Zahl Mitgliedsbeiträge, um die Vereinsgeschäfte und das Vereinsblatt finanzieren zu können. Bei 3 Mark Jahresbeitrag würden 200 Mitglieder immerhin 600 Mark für die Vereinskasse bedeuten. Da die Währungsreform nun durchgeführt war, hatten sich die Verhältnisse etwas stabilisiert und aus der Mark war die Reichsmark geworden. Die Auflösung 1933 Der Eingriff des Nationalsozialismus in die Strukturen von Staat und Gesellschaft erzwang die Auflösung von eigenständigen und selbstverwalteten Organisationen. Im Rahmen der sogenannten Gleichschaltung wurden zum Beispiel landwirtschaftliche Verbände in den neu geschaffenen Reichsnährstand eingegliedert. Auch der Verein Ehemaliger Weinsberger Weinbauschüler kam nicht ungeschoren davon. Durch Anordnung des Landesbauernführers wurde der Verein noch im Jahre 1933 aufgelöst. Gründung der Kameradschaft 1938 Der Wunsch, sich regelmäßig zu treffen, blieb aber wach und so wurden auch wieder Zusammenkünfte organisiert. Direktor Gräter äußerte in einem Schreiben an das Wirtschaftsministerium, Abteilung Landwirtschaft, vom 8. Januar 1938 die Bitte eine Wiederbelebung des Vereins ehemaliger Weinsberger Schüler zu erreichen, etwa in Form einer Kameradschaft... Der Bitte wurde entsprochen und um eine Abstimmung mit der Landesbauernschaft gebeten. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde dann auch dieses mühsam am Leben gehaltene Vereinsleben erneut unterbrochen. Dokumente aus dieser Zeit zeigen, dass die Weinbauschule Weinsberg für viele ehemalige Schüler aber immer noch eine wichtige Anlaufstelle war. Zahlreiche Feldpostbriefe erreichten den Leiter der Weinbauschule. Sie 18

19 Schwerpunktthema legen ein eindrucksvolles Zeugnis ab über Verbleib und Schicksal der Ehemaligen in den Wirren des Kriegs und der Nachkriegszeit. Eine wichtige Verbindung mit den Ehemaligen bildete die Stellenvermittlung. Laufend erreichten Stellenangebote und -gesuche die Weinbauschule. Neugründung 1949 Eine Neugründung des Vereins wurde ab 1947 vor allem durch Direktor a. D. Friedrich Gräter und den neuen Leiter der Weinbauschule Ernst Klenk betrieben. Im Spätsommer des Jahres erfolgte über Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Anschreiben ehemaliger Schüler die Einladung zur Wiedergründungsversammlung auf Mittwoch, den 30. November 1949 in die Hildthalle nach Weinsberg. Die Teilnehmerliste dieser Gründungsversammlung des Vereins ehemaliger Weinsberger Weinbauschüler listet 164 Namen. Stetiges Wachstum seit der Nachkriegszeit Nach der Neugründung wurden die Mitteilungen an die Ehemaligen wieder aufgenommen. Im August 1953 erschien der erste Rundbrief, dem in regelmäßigem Abstand weitere folgten (Bild 4). Einen stetigen Anstieg gab es bei den Mitgliederzahlen. Es begann im Jahr 1949 mit 164 Teilnehmern. Zwanzig Jahre später, zum , vermerkte das Protokoll bereits 450 Vereinsmitglieder. Die Abgänger der zweijährigen Ausbildung waren in dieser Zeit - wie auch heute noch - praktisch geschlossen dem Verein beigetreten (Bild 5). Die Mitgliederliste im Jahre 1977 umfasste 577 Vereinsmitglieder. Die Festschrift zum 75- jährigen Jubiläum des Vereins im Jahr 1985 nennt dann schon 855 Mitglieder. Zur Jahrtausendwende waren es dann Vereinsmitglieder. Kurze Zeit später, im Jahr 2004, waren die überschritten. Der aktuelle Stand im Jahr 2018 liegt bei Vereinsmitgliedern. Bild 4 Mitteilungen. Bild 5 Ein Lehrsaal aus den 50iger Jahren. Große Feier zum 100jährigen Vereinsjubiläum Am Sonntag, den 13. Juni 2010 feierte der Verein Ehemaliger Weinsberger in der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg sein 100- jähriges Bestehen mit einem großen Fest mit internationalen Gästen. Zu den besonders Weitgereisten gehörten Vereinsmitglieder aus Südafrika, Portugal und Kreta/Griechenland. Insgesamt versammelten sich über 500 Ehemalige und Gäste im Hof der Weinsberger Lehr- und Versuchsanstalt. In der im Anschluss erstellten Jubiläumsschrift wurden neben dem Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre Vereinsgeschichte auch die Eindrücke von dieser Feier dokumentiert. Uwe Michelfelder LVWO Weinsberg Tel / uwe.michelfelder@lvwo. bwl.de 19

20 Mitten im Leben Annabel Wolpensinger Auskunft in Sachen Ernährung gesucht? ernaehrung-bw.de besuchen! Der Infodienst Ernährung ist die zentrale Internetplattform des Landes Baden-Württemberg rund um das Thema Ernährung. Er richtet sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie interessierte Verbraucherinnen und Verbraucher. Im Infodienst Ernährung finden sich gebündelt alle Informationen und Materialien der im Ressort des Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) angesiedelten Landesinitiativen und Bildungsangebote aus dem Bereich der Ernährung. Unabhängig, wissenschaftlich fundiert und verständlich D as Kernstück des Infodienstes Ernährung bilden die zahlreichen Fachartikel. So vielseitig der Bereich Ernährung, so vielseitig sind auch deren Inhalte. Ein wichtiges Thema: Die Ernährung in der Kindheit, d.h. von der Ernährung in der Schwangerschaft über die Säuglings- und Kleinkindernährung bis zur Ernährung im Schulalter. Denn in dieser prägenden Phase werden die Weichen für eine ausgewogene Ernährung gestellt. Texte zu Herkunft, Anbau, Verarbeitung und Inhaltsstoffen einzelner Lebensmittel also 20 die klassische Warenkunde sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Fachinformationen. Daneben gibt es auch praktische Küchentipps sowie Informationen zu den Themen Gesundheit und Hygiene und Empfehlungen zu einzelnen Inhaltsstoffen. Wertschätzung von Lebensmitteln, Regionalität, Klimawandel für Verbraucherinnen und Verbraucher wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Auch dazu bietet der Infodienst Ernährung eine Fülle an Fachartikeln und gibt Hinweise auf Aktivitäten im ganzen Land.

21 Mitten im Leben Egal welches Thema, die Grundsätze sind dieselben: unabhängig, wissenschaftlich fundiert und verständlich. Und das kommt an der Infodienst Ernährung wird im Monat bis zu Mal besucht. Früh übt sich Unterstützung für Erziehende Der Internetauftritt der Landesinitiative Bewusste Kinderernährung (BeKi) ist ein wesentlicher Bestandteil des Infodienstes Ernährung. Hier finden Eltern, Großeltern, Erzieherinnen und Erzieher, Tagespflegepersonen, Lehrkräfte und andere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zahlreiche Informationen rund um die Ernährung von Babys, Klein- und Schulkindern. Zum Beispiel praktische Tipps zur ersten Breimahlzeit, Hinweise zur ausgewogenen Verpflegung in Kita und Schule, Angebote und Seminare vor Ort. Letztere sind z.b. ein Elternabend oder eine Fortbildung in Sachen Kinderernährung direkt in der Kita. Durchgeführt werden sie von den über 250 BeKi-Referentinnen, deren Einsätze über die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Landwirtschaftsämter koordiniert werden. Auch die Zielgruppen Jugendliche und sozial Benachteiligte werden angesprochen. MILE (Move. Interact. Learn. Eat.) richtet sich an Jugendliche und sucht (digitale) Wege, um sie in ihrer Lebenswelt abzuholen, ihnen Ernährungswissen zu vermitteln und ihre Verbraucherkompetenz zu stärken. Die Initiative Fit im Alltag befasst sich mit den grundlegenden Fertigkeiten und Fähigkeiten im Haushalt und möchte in praxisnahen Workshops all diejenige fit in Sachen Ernährung machen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Regelmäßig gut informiert Wer Informationen gerne frei Haus geliefert bekommt, sollte den Newsletter Ernährung abonnieren. Er versorgt seine mittlerweile über 4500 Abonnenten (Zahl stetig steigend) mit aktuellen Informationen zu Veranstaltungen rund um die Ernährung im ganzen Land, stellt neue Materialien verschiedenster Anbieter für z.b. Unterricht oder Seminare vor und gibt Informationen über wichtige Neuerungen, Aktuelles und Wissenswertes rund um das Thema Ernährung. Der Newsletter Ernährung feiert dieses Jahr ein Jubiläum. Bereits seit 15 Jahren wird er monatlich versendet. Gleich anmelden. Mit Spiel und Spaß Materialien zur Ernährungsbildung Kinder haben Energie, Experimentierfreude und Entdeckergeist. Um diese auch in Sachen Ernährung zu fördern, stehen im Infodienst Ernährung zahlreiche Materialien für den Unterricht zum Download bereit. Experimente für die Küche, Rezepte, die leicht für und mit Kindern zubereitet werden können oder Lernzirkel zu Obst und Gemüse. Alle Sinne sollen angesprochen werden, die Neugierde auf frische Lebensmittel gefördert und die Lust auf Essen und Kochen geweckt werden. Auch EU-weit ist das Thema Ernährung wichtig. Daher fördert die EU mit ihrem EUSchulprogramm den Zugang zu frischem Obst und Gemüse sowie Milch und Milchprodukten. Für das Land Baden-Württemberg setzt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz dieses Programm um. Der Infodienst Ernährung hält alle Medien und Materialien zur pädagogischen Begleitung des EU-Schulprogramms bereit. Kurz zusammengefasst: Thema Ernährung = Infodienst Ernährung = ernaehrung-bw.de Ein Beitrag des Infodienst Ernährung / Mehr finden Sie im monatlichen Newsletter. Annabel Wolpensinger LEL Schwäbisch Gmünd Tel / annabel.wolpensinger@ lel.bwl.de 21

22 Mitten im Leben Personalnachrichten (Februar bis April 2018) Neueinstellungen Carolin Kruska Annika Benner LRA Tübingen LRA Ostalbkreis Valerie Bitsch LRA Böblingen Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit! Abschluss geschafft: Die Referendare des Jahrgangs haben erfolgreich ihre Abschlussprüfungen bestanden und treten ihren Dienst in der Landwirtschaftsverwaltung an Und das sind sie (von links nach rechts): Vanessa Lutz, Alexandra Kräuter-Bentaya, Sabine Reinisch, Maximiliane Landwehr, Christine Matthäus, Manuel Krawutschke, Sabrina Gehring, Stefan Hirn, Katharina Kowalski, Anke Müller ( hinten), Simone Kretz, Jonas Weber, Johannes Wolf, Fabio-Manuele Busciacco Rezensionen Handbuch zur Regionalvermarktung: Neuer Praxisleitfaden für Regionalinitiativen Welche Strategien und Konzepte zur Vermarktung regionaler Lebensmittel gibt es? Diese und weitere Fragen beantwortet das Handbuch zur Regionalvermarktung, das der Bundesverband der Regionalbewegung entwickelt hat. Behandelt werden die Bereiche Qualitäts-und Herkunftssicherung, Vertrieb und Logistik, Marketing und Kommunikation sowie Struktur und Finanzierung. Im Handbuch sind auf insgesamt 86 Seiten zahlreiche praktische Beispiele enthalten, die Wege zeigen, die Regionalvermarktungsinitiativen aktuell gehen. Diese Beispiele dienen als Entscheidungshilfen für das eigene Handeln oder dafür die Lösung von Problemen abzuleiten. 22 Gleichwohl soll der Leitfaden konkrete Unterstützung bieten und das Arbeitsfeld der Regionalvermarktung in seiner ganzen Breite beleuchten. Um dies zu erreichen, wurde in diesem Handbuch vermehrt mit Fragen als mit Antworten gearbeitet. Ferner werden Alternativen und Folgen von Entscheidungen aufgezeigt. Es werden jedoch durchaus Erfahrungswerte genannt und damit Empfehlungen ausgesprochen. Zahlreiche praktische Beispiele zeigen Wege, die Regionalinitiativen aktuell gehen. Diese Beispiele dienen als Entscheidungshilfen für das eigene Handeln oder dafür die Lösung von Problemen abzuleiten. Das Handbuch ist im Projekt InitiativenCoaching mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft entstanden. Preis inkl. MwSt. 19,90 EUR, zzgl. Porto und Versand; Bundesverband der Regionalbewegung e.v., Hindenburgstraße 11, Feuchtwangen, info@regionalbewegung.de

23 Mitten im Leben KTBL-Datensammlung Ökologischer Landbau Daten für die Betriebsplanung im ökologischen Landbau Hrsg.: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.v. (KTBL), Bartningstraße 49, Darmstadt Die Datensammlung für die Betriebsplanung im ökologischen Landbau erschien im Jahr 2017 in der 2. Auflage. Damit hat sich die Planungsgrundlage als Standardwerk für die Betriebs- und Verfahrensplanung im ökologischen Landbau etabliert. Neu aufgenommen wurden Legehennen und Hähnchenmast mit Zweinutzungsrassen. Aber auch umweltrelevante Fragen wie kumulierte Energieverbräuche und Emissionen wurden eingearbeitet. Vom Pflanzenbau über die Tierhaltung bis hin zur Honigbienenhaltung spiegelt die Datensammlung ein umfangreiches Spektrum von Produktionsverfahren wider. Damit stellt sie eine wertvolle Ergänzung der klassischen Datensammlung Betriebsplanung Landwirtschaft dar, die durch ihren zweijährigen Aktualisierungszyklus einen Vorteil besitzt. Daher liegen bei Planungsarbeiten im Ökolandbau wohl auch künftig immer beide Datensammlungen auf dem Schreibtisch. Mit ihren fundierten Daten ist die KTBL-Datensammlung Ökologischer Landbau ein unverzichtbares, wertvolles Werkzeug für alle betriebswirtschaftlichen Überlegungen und Berechnungen. Die Kunst, Entwicklungsprozesse zu gestalten - Erfolgsfaktoren in Coaching, Führung und Prozessbegleitung Hans-Georg Huber, kartoniert, 327 S. m. Abb., 2018, managerseminare Verlags GmbH Bonn, ISBN , 49,90 Glaubwürdig, wirksam und flexibel durch verinnerlichte Kompetenz so wird das neuerschienene Grundlagenbuch des erfahrenen Berater und Coach Hans-Georg Huber beworben. Das Werk richtet sich speziell an Coachs, Prozessbegleiter und Führungskräfte, die professionell Entwicklungsprozesse bei Einzelpersonen, Teams und Unternehmen begleiten. In gut lesbaren, verständlichen und mit anschaulichen Beispielen gespickten Kapiteln zeigt der Autor, wie lange der Weg für die erfolgreiche Begleitung von Veränderungsprozessen ist. Er stellt zusammen, welche Etappen von den Beteiligten des Beratungsund Veränderungsprozess zurückgelegt werden müssen und wie viel dabei von allen Beteiligten vor- und nachgedacht werden muss. Er lässt die Leser an seinen in langer Beratungspraxis gesammelten Erfahrungen teilhaben, stellt wichtige Werkzeuge und Modelle vor und beleuchtet sie kritisch. Wichtig ist ihm dabei, dass man als Coach nur dann erfolgreich sein kann, wenn man glaubwürdig und authentisch seinen eigenen Stil entwickelt und Tools nicht kopiert, sondern sie sich zu eigen macht.fazit: Der Klappentext verspricht nicht zu viel das Buch ist insgesamt sehr anregend und empfehlenswert und ist in der kurzen Zeit seit dem Erscheinen bei vielen Trainern auf uneingeschränkt positives Echo gestoßen. Eine Leseprobe gibt es direkt beim Verlag: IALB und 7. EUFRAS Konferenz sowie SEASN- und ESEE Workshop Vom 17. bis 21. Juni treffen sich in Mosonmagyaróvár, Ungarn, zum ersten Mal in der Geschichte der IALB-Konferenzen, die Mitglieder von vier Beratungsgremien an einem Ort. Junge Beratungskräfte sind in diesem Jahr besonders angesprochen. Unter dem Titel Neue Herausforderungen auf dem Lande Traditionen und Landwirtschaft im Wandel werden fachliche Vorträge und interaktive Workshops geboten. Exkursionen zu Agrar- und Lebensmittelunternehmen auf dem Lande, bei denen Tradition und Innovation miteinander verschmolzen sind, runden die Tagung ab. Sie geben einen Einblick in die reichen ländlichen Traditionen der Szigetköz und der west-transdanubischen Region. Verglichen werden diese mit Unternehmen die modernste Produktionsmethoden in Landwirtschaft und Lebensmitteltechnologie und intelligente Systeme einsetzen. Wie beeinflussen diese Trends die Arbeit der Landwirtschaftlichen Berater und welche Lösungen können wir gemeinsam für diese Herausforderungen finden? Diese Fragen können im internationalen Netzwerk diskutiert werden. 23

24 Betrieb und Markt Rudolf Bertram Bioökonomie in Baden-Württemberg - Wertschöpfung mit Zukunft Bioökonomie, ein Begriff der immer häufiger in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft erscheint. Die Europäische Union beziffert den jährlichen Umsatz dieses Bereichs auf rund zwei Billionen Euro und bezieht etwa 22 Millionen Menschen zum großen Teil in ländlichen und küstennahen Gebieten in die Bioökonomie mit ein. Was wird unter Bioökonomie verstanden und was soll damit erreicht werden? B ioökonomie ist die Vision, eine an natürlichen Stoffkreisläufen orientierte, nachhaltige bio-basierte Wirtschaft zu entwickeln und auf dieser Basis sowohl die globale Ernährung als auch die Versorgung mit Energieträgern und nachwachsenden Rohstoffen für vielfältige Industriezweige und Anwendungen sicherzustellen. Gleichzeitig soll sie einen Beitrag zur Lösung unserer ökologischen Herausforderungen wie Klimawandel und Artenschwund sowie zum Erhalt unserer Kulturlandschaft leisten. Abbildung 1 Verdeutlichung eines natürlichen Stoffkreislaufs am Beispiel des Kohlenstoffs. Quelle: Bioökonomie in Deutschland, BMEL, 2014 Bioökonomie ist somit die Produktion erneuerbarer, biologischer Ressourcen, welche in Produkte mit einem Mehrwert wie Lebensmittel, Futtermittel, biobasierte Produkte und Bioenergie umgewandelt werden. Mit einbezogen werden auch die Rest- und Nebenströme, die bei allen Produktionen anfallen. Zahlreiche Wirtschaftssektoren, angefangen bei der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Aquakultur, die Lebensmittelbranche, die gesamte Holzverarbeitung und viele mehr, bis hin zu Teilen der Chemie und der Energie werden zur Bioökonomie gezählt. Für den ländlichen Raum eröffnen sich daraus prinzipiell neue Wege für eine Nutzung nachwachsender Ressourcen in der industriellen Prozesstechnik. Sicher ist es noch schwer vorstellbar, dass unser heutiges Wirtschaftssystem ohne die fossilen Rohstoffe Erdöl, Erdgas und Kohle funktionieren soll. Doch zeigt ein Blick in die Geschichte, dass vor der Entdeckung der fossilen Rohstoffe die Natur den Menschen über Jahrhunderte hinweg gelehrt hat, die vorhandenen organischen Rohstoffe sinnvoll, effizient und nachhaltig zu nutzen. Die besten Beispiele sind hierfür der Hausbau mit Holz und natürlichen Dämmstoffen wie Schafwolle oder die Herstellung von Garnen aus Faserpflanzen wie Hanf oder der Fasernessel. Bioökonomie stellt somit keinen neuen Wirtschaftszweig dar, sondern ist vielmehr eine Rückbesinnung auf längst vorhandenes und teilweise in Vergessenheit geratenes Wissen. Reicht die vorhandene Biomasse zur Deckung aller Bedürfnisse aus? Der überwiegende Einsatz nachwachsender Rohstoffe garantiert per se weder eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung noch erzeugt er zwingend volkswirtschaftliche Mehr24

25 Betrieb und Markt werte gegenüber einer konventionellen fossilen Ökonomie. Denn ein intensiver Anbau von nachwachsenden Rohstoffen an ungeeigneten Standorten kann ebenfalls zur Emission von klimaschädlichen Gasen führen. Daher muss bei der Transformation von einer fossilen Durchflussökonomie hin zu einer auf geschlossenen Stoffkreisläufen und Wertschöpfungsnetzen beruhenden Bioökonomie die zur Verfügung stehende Biomasse in erster Linie sehr effizient und im Einklang mit den Zielen des Umwelt-, Klima- und Naturschutzes erzeugt, bereitgestellt und genutzt werden. Um dies zu erreichen ist es notwendig, dass die Forschungs-, Agrar-, Wirtschafts-, Verbraucher- und Entwicklungspolitik sehr eng miteinander kooperieren. Unterstützt wird dieses Ziel auch durch eine verstärkte kaskadenartige Nutzung pflanzlicher Biomasse. Hierbei erfolgt zum Beispiel im ersten Nutzungsschritt die Erzeugung von Nahrungsund Futtermitteln. Sie ist und bleibt in der Bioökonomie die wichtigste Verwertungsform von Biomasse. Die Sicherstellung der globalen Ernährung sollte stets vor jeder weiteren stofflichen oder energetischen Nutzung stehen (SWIaCZnY und SCHULZ 2009). In der Abbildung wird deutlich, dass sich dieses oberste Ziel durch die Nutzung von Nebenund Restströmen sinnvoll mit der Herstellung von weiteren qualitativ hochwertigen und gleichzeitig wertschöpfungsrelevanten Produkten kombinieren lässt. So können zum Beispiel auf der zweiten Nutzungsstufe aus Nebenprodukten der Lebensmittelherstellung Futtermittel (z.b. Rapspresskuchen aus der Rapsölproduktion) oder Inhaltsstoffe (z.b. Eiweißhydrolysat) erzeugt werden. Auf der dritten Nutzungsstufe lassen sich dann Plattformchemikalien gewinnen, die als Ausgangsbasis für biobasierte Kunststoffe dienen. Erst auf der vierten Stufe wird die verbleibende Biomasse energetisch verwertet. Um das Ziel der nahezu vollständigen Nutzung des Gesamtwertschöpfungspotentials von Biomasse zu erreichen, ist es darüber hinaus auch notwendig, neue Technologien und intelligente Produkte zu entwickeln und innovative Lösungsansätze erfolgreich einzuführen. Diese Innovationsförderung sollte technologieoffen, ohne Festlegung auf bestimmte Rohstoffe, Verfahren oder Nutzungspfade und mit großer Sorgfalt erfolgen. Und was macht Baden-Württemberg? In Baden-Württemberg wurde im Jahr 2014 mit dem Forschungsprogramm Bioökonomie Baden-Württemberg der Grundstein für die zukünftige Ausgestaltung einer biobasierten Wirtschaft im Land gelegt. In diesem Programm werden 14 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren für die Förderung von Forschungsverbünden in den drei Handlungssträngen Biogas, Lignocellulose sowie Mikroalgen bereitgestellt. Daneben werden über ein Graduiertenprogramm und in der Begleitforschung weitere Impulse gesetzt. Denn Forschung und Entwicklung sind die Basis für den angestrebten Strukturwandel. Abbildung 2 Schematische Darstellung der Kaskadennutzung von pflanzlicher Biomasse, inhaltlich entnommen aus Bioökonomie für Einsteiger, Springer-Verlag Die hier gewonnenen innovativen Lösungsansätze dürfen aber nicht in den Laboren, Pilot- und Demonstrationsanlagen enden. Obwohl es schon zahlreiche Leuchttürme für erfolgreich praktizierte Bioökonomie in Baden-Württemberg gibt, haben die biobasierten Produkte mit ihren Vorteilen, wie Umwelt- und Gesundheitsfreundlichkeit sowie hoher Gebrauchswert, noch keine Eigendynamik. Hier bedarf es noch einer gezielten Förderung und verlässlicher Rahmenbedingungen, damit sich dieser Markt stärker entwickelt. Gelingen kann dies durch einen breit angelegten gesellschaftlichen Dialog, in dem agrarund forstwirtschaftliche Themenfelder, die Biodiversität und die Beiträge der Bioökonomie zum Umwelt- und Klimaschutz vermittelt und diskutiert werden. Denn nur eine informierte Gesellschaft wird den Nutzen von bioökonomischen Handlungsweisen erken- Bild 1 Beispiele für bereits heute aus biobasierten Rohstoffen hergestellte Produkte. 25

26 Betrieb und Markt nen und bereit sein, ein Umdenken in vielen Lebensbereichen herbeizuführen. Langfristiges Ziel soll ein geändertes gesellschaftliches Nutzungsverhalten im Sinne von Wertschöpfung durch Wertschätzung sein. Bild 2 Praktisches Beispiel von Bioökonomie: Biologische Reststoffe werden genutzt, um Biogas zu erzeugen. Mit der Abwärme, die bei der Stromerzeugung aus Biogas entsteht, können Gewächshäuser für den regionalen Gemüseanbau beheizt werden. Die Landesregierung sieht ihre Aufgabe darin, den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu verbessern und durch gezielte Informationen dem Verbraucher eine Orientierung für nachhaltigen und regionalen Konsum zu ermöglichen. Im Koalitionsvertrag ist daher die Ausarbeitung einer Landesstrategie nachhaltige Bioökonomie vereinbart. Diese soll mit zwei ressortspezifischen Strängen entwickelt und eng mit den Politikstrategien von EU und Bund verzahnt werden. Der Strang des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz befasst sich mit den Aspekten der nachhaltigen, ressourceneffizienten Erzeugung, Bereitstellung, Verarbeitung und Nutzung land-, forst- und fischereiwirtschaftlicher Biomasse und ihrer Bestandteile sowie deren weiteren Einsatzmöglichkeiten. Der Strang des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft befasst sich mit Fragen zu Kreislaufwirtschaft und Bioraffinerien von Abwasser und Bioabfällen, Ressourceneffizienz sowie Energie- und Umwelttechnik im urbanen und industriellen Raum. Daneben hat die Landesstrategie auch die Aufgabe, das Vorgehen im Land mit allen an einer Bioökonomie Interessierten zu entwickeln und internationale Beziehungen zu anderen Regionen, die eine Bioökonomie etablieren wollen, aufzubauen. In diesen nationalen und internationalen Kooperationen liegen große Potenziale für unser Land, sowohl für ein wechselseitiges Lernen als auch der Erschließung neuer Absatzmärkte. Rudolf Bertram MLR Stuttgart Tel. 0711/ rudolf.bertram@mlr. bwl.de 26 Denn auch eine nachhaltige Bioökonomie wird ebenso auf nationalen und internationalen Beziehungen und Marktverflechtungen basieren, wie es aus der erdölbasierten Wirtschaft bekannt ist. Zahlreiche bereits bestehende Forschungs- und Kooperationsprojekte zwischen Baden-Württemberg und anderen Ländern geben Hoffnung, dass dies auch gelingt. Welche Rolle spielt die Land- und Forstwirtschaft bei diesen Überlegungen? Nach Auffassung der Europäischen Kommission bieten neue Wertschöpfungsketten, die die Bereiche der erneuerbaren Energie, der Bioökonomie und des Ökotourismus betreffen, gerade in ländlichen Gebieten große Chancen für Wachstum und Beschäftigung. Sie können zu einem krisenfesteren Agrarsektor beitragen. Die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie die nachgelagerten Veredelungswirtschaft dürfen somit nicht nur die Ausgangsbasis einer biobasierten Wirtschaft sein, sondern müssen zu einem integrativen und unverzichtbaren Bestandteil der Bioökonomie werden. Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg bietet mit seinen Kompetenzen für den Aufbau von neuen Wertschöpfungsketten hierfür bereits ideale Ausgangsbedingungen. In einer Landesstrategie Bioökonomie wird daher darauf zu achten sein, dass die Marktposition landwirtschaftlicher Erzeuger in den Wertschöpfungsketten gestärkt und mehr regionale Spielräume ermöglicht werden. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat 2017 eine Broschüre zum Thema mit dem Titel Bioökonomie in Baden-Württemberg - Wertschöpfung mit Zukunft herausgegeben. Das Heft kann beim Ministerium bestellt werden und steht kostenlos auf der Internetseite als Download zur Verfügung. Literatur Bericht 05/18 über die Tagung des Rates der Europäischen Union, - Landwirtschaft und Fischerei -, Bioökonomie als gesellschaftlicher Wandel, Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2014 Bioökonomie in Baden-Württemberg Wertschöpfung mit Zukunft, MLR, 11/ unser-service/publikationen/

27 Betrieb und Markt Martina Stock Diversifizierung eine Fördermaßnahme mit Potenzial Es gibt viele Gründe, die landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter motivieren, sich ein neues Standbein möglicherweise auch außerhalb der Landwirtschaft aufzubauen. Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg können ihre Ideen für einen neuen Betriebszweig über die Fördermaßnahme Diversifizierung fördern lassen, die durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) unterstützt wird. Zur Wirkung dieser Fördermaßnahme wurde eine Studie vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Auftrag gegeben. Dreißig Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter wurden befragt, was sich für sie durch die Diversifizierung verändert hat. Überdies wurden Diversifizierungsexpertinnen und -experten zu Chancen und Risiken der Diversifizierung und dieser Fördermaßnahme interviewt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines Workshops im Februar 2018 präsentiert und mit den Akteuren auf Basis der World-Café-Methode vertieft mit dem Ziel, Anregungen für die weitere Ausgestaltung der Fördermaßnahme Diversifizierung zu gewinnen. Chancen in der Diversifizierung D ie Rahmenbedingungen für die Diversifizierung haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Darauf ging zunächst Prof. Dr. Otmar Seibert von der Forschungsgruppe Agrar- und Regionalentwicklung Triesdorf (ART) in seinem Vortrag ein. Lange sei die Suche nach alternativen Erwerbsmöglichkeiten in der Landwirtschaft verpönt gewesen. Die Betriebe konzentrierten sich auf ihr Kerngeschäft, die Landwirtschaft. Mittlerweile sei dies anders: Die Diversifizierung sei gesellschaftlich akzeptiert und zunehmend diversifizierten Landwirtinnen und Landwirte, weil sie darin vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten für sich und ihre Betriebe sähen. Die Motivation für solche Entscheidungen sei hierbei in den Betrieben unterschiedlich. Beispielsweise werde diversifiziert, wenn innerfamiliäre Veränderungen anstünden, Chancen in neuen Märkten erkannt würden, sich der Rechtsrahmen verändere oder in der Gesellschaft neue Bedarfe entstünden. Grundsätzlich seien auch die Unternehmensstrategien verschieden. Die einen sähen ihre Chancen in der Spezialisierung oder im Wachstum, die anderen in der Rationalisierung oder in der Umstellung auf ein neues Bewirtschaftungssystem, wie etwa den ökologischen Landbau oder die soziale Landwirtschaft. Diversifizierung sei auch oftmals ein Anlass dafür, sich und seinen Betrieb von den agrarpolitischen Entscheidungen stärker abzukoppeln, wie der Referent in der Vergangenheit beobachtet hat. Überdies werde aber mit der Diversifizierung auch die Grundlage gelegt, die Betriebsnachfolge zu erleichtern. Die in den Betrieb einheiratenden Ehepartner brächten oftmals Berufe mit, die fern der landwirtschaftlichen Ausbildung sind und Grundlage für einen neuen Betriebszweig sein könnten. Die Bedeutung der Diversifizierung ist deshalb aus Sicht des Referenten hoch. Zum einen stelle sie einen Einkommensbeitrag für den Betrieb dar. Zum anderen könnten auch Ressourcen des Betriebes besser genutzt werden oder die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter erkennen neue Bedarfe und erschließen damit einen neuen Markt. Der Referent machte deutlich, dass hier öffentliche Anlaufstellen eine wichtige Rolle spielten und die Unterstützung durch Beratung sehr wichtig ist. Einkommenskombinationen in Baden-Württemberg Die Schaffung von Einkommenskombinationen ist europaweit ein Thema, erläuterte anschließend Dr. Markus Meyer, Projektleiter der ART. In der EU27 hätten sich 2010 be27

28 Betrieb und Markt Bild 1 Durch Verarbeitung von Produkten können die Ressourcen des Betriebs effizienter genutzt werden. Foto: Christine Fabricius Bild 2 Die erfolgreiche Umsetzung der Direktvermarktung ist nicht nur vom Standort sondern auch von weiteren Faktoren abhängig. Foto: Katrin Läpple Bild 3 Diversifizierung bietet den landwirtschaftlichen Unternehmern vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. Foto: Susanne Mezger reits rund 34 % der Landwirte eine Einkommenskombination geschaffen. Auch in Baden-Württemberg wurden die Betriebe mit Einkommenskombinationen gezählt. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg habe hier 2016 erfasst, dass 44 % der landwirtschaftlichen Betriebe Einkommensalternativen haben. Hierzu zählten u.a. die Verarbeitung und Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, der Tourismus, die Pensionspferdehaltung und die Erzeugung Erneuerbarer Energien. 29 % der Betriebe betreiben mehr als eine Einkommenskombination. Hauptsächlich diversifizierten die größeren Betriebe und die Haupterwerbsbetriebe. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im Koalitionsvertrag Gemessen an dieser prozentualen Verteilung spielt die Schaffung von Einkommenskombinationen in landwirtschaftlichen Unternehmen schon jetzt eine nicht unwesentliche Rolle. Sie trägt nicht nur zur Stabilisierung der Unternehmen sondern auch zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit bei. Diese weiterhin zu stärken ist ein Ziel der baden-württembergischen Landesregierung, welches sie in ihrem Koalitionsvertrag verankert hat. Das Land fördert deshalb dafür u.a. auch die Beratung, die Investitionsförderung und die Vermarktung. Vor dem Hintergrund der Stärkung der Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe beauftragte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) die Forschungsgruppe ART mit einer Studie zur Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe. Es sollten die Erfahrungen mit der Umsetzung der Fördermaßnahme Diversifizierung untersucht werden um daraus Handlungsempfehlungen ab28 zuleiten. Diese über einen kurzen Zeitraum angelegte Studie ist Teil der langfristig angelegten Evaluierung des Maßnahmen- und Entwicklungsplans Ländlicher Raum BadenWürttemberg (MEPL III). Die Evaluatoren befragten 30 diversifizierende Unternehmen aus den vier Regierungsbezirken. Darunter waren Betriebe mit Schwerpunkten auf Direktvermarktung, Urlaub auf dem Bauernhof, Freizeit und Erholung, Pensionstierhaltung und soziale Landwirtschaft. Die Auswahl orientierte sich an der Verteilung der Einkommenskombinationen, wie sie in der der Agrarstrukturerhebung 2016 erfasst wurde. Die Stichprobe setzte sich aus zufällig ausgewählten und erfolgreich diversifizierenden Unternehmen zusammen. Nicht berücksichtigt wurden Diversifizierungen im Bereich Erneuerbare Energien. Da es sich um eine explorative Studie handelte, war die Stichprobe jedoch sehr klein und damit nicht repräsentativ für alle geförderten Unternehmen oder landwirtschaftlichen Betriebe in Baden-Württemberg. Auswirkungen der Fördermaßnahme Dies berücksichtigten die Evaluatoren bei der Auswertung und Darstellung der Ergebnisse, wie Kristina Nöhring, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei ART, erläuterte. In allen geförderten Betrieben sei eine Umsatzsteigerung gemessen worden, jedoch nicht überall gleichermaßen. Die höchste Gewinnsteigerung sei im Bereich der Direktvermarktung verzeichnet worden. Durch die Investitionen veränderte sich die Anzahl der Arbeitskräfte in den Unternehmen. Die Evaluatoren verglichen dazu die Verhältnisse vor und nach der Investition. Verzeichnete etwa die Direktvermarktung nach der Investition einen Anstieg um eine Vollzeitarbeitskraft, so waren es im Bereich Freizeit/Erholung in den vergleichs

29 Betrieb und Markt weise erfolgreichen Unternehmen mehr Vollzeitarbeitskräfte, die zusätzlich benötigt wurden. Gleichzeitig veränderte sich die Verteilung der Wochenarbeitszeit zwischen landwirtschaftlicher Tätigkeit und Einkommenskombination in den Betrieben. Die Arbeitszeit für die landwirtschaftliche Tätigkeit ging zurück, dagegen wurde sie in den Einkommenskombinationen ausgebaut. Lediglich im Bereich der Pensionstierhaltung nahm die Arbeitszeit sowohl in der Landwirtschaft als auch im neu geschaffenen Arbeitszweig zu. Die Unternehmerinnen und Unternehmer wurden auch befragt, inwieweit die Investition in die Einkommensalternative zu ihrem Ausgangsziel beiträgt, ihre Betriebe zu stabilisieren. Hier gaben mehrere Befragte an, dass im Ergebnis die betrieblichen Kapazitäten erweitert wurden und sich die Einkommenssituation verbessert habe. Durch die Investition habe sich außerdem eine Erleichterung der körperlichen Arbeitsbelastung in den Betrieben ergeben. Allerdings gab keiner der Befragten an, nicht ausgelastet zu sein. Bildung und Beratung Schlüssel für erfolgreiche Diversifizierung Nicht immer steigen die Landwirtinnen und Landwirte in die Diversifizierung ein, auch wenn der Betrieb von außen gesehen dafür geeignet wäre. Das bestätigen Expertinnen und Experten aus Baden-Württemberg und anderen Bundesländern aus Ministerien und Behörden, Verbänden, Unternehmensberatungen und Wissenschaft, die telefonisch befragt worden waren. Dabei gingen diese z.b. auf fehlendes Knowhow in dem neuen Bereich, die Unternehmerpersönlichkeit, fehlende Kapazitäten, den einschränkenden gesetzlichen Rahmen sowie den Standort (fehlende Marktnähe) ein. Bei bestehender Diver sifizierung hinderten darüber hinaus häufig der Generationenwechsel, fehlende finanzielle Mittel und Arbeitskapazitäten daran, die Einkommenskombination weiter auszubauen. Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass im Hinblick auf die erfolgreiche Förderung der Diversifizierung Bildung und Beratung große Stellschrauben sind. Unterstützend bei der Diversifizierung seien Schulungen, Workshops und Coachings sowie unterstützende und begleitende Beratung vor Ort. Bild 4 Die in den landwirtschaftlichen Betrieb einheiratenden Ehepartner bringen oftmals Berufe mit, die Grundlage für einen neuen Betriebszweig sind. Foto: Matthias Schuhbeck Bild 5 Bildung und Beratung sind Schlüssel für eine erfolgreiche Diversifizierung. Foto: MLR/Jan Potente Fazit Die Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe ist kein Selbstläufer und hängt von verschiedenen Faktoren, wie z.b. vom Knowhow der Unternehmerin oder des Unternehmers, ihrer oder seiner Unternehmerpersönlichkeit und dem Standort des Betriebes ab. Sie setzt überdies ein gutes Zusammenwirken der verschiedenen Akteure voraus: den Praktikern, die den Aufbau eines neuen Betriebszweigs umsetzen, den Beraterinnen und Beratern, die die Praktiker unterstützen und der Verwaltung. Ihre Erfahrungen mit der Fördermaßnahme Diversifizierung wurden im Rahmen der Studie erfasst und während des Workshops diskutiert. Hier kamen die in der Studie befragten Akteurinnen und Akteure mit ihren eigenen Erfahrungen und ihrem Wissen zur Diversifizierung zu Wort und ergänzten die Ausführung der Forschungsgruppe ART. Die Ergebnisse der Studie und des Workshops werden die Evaluatoren im nächsten Schritt zu Handlungsempfehlungen für die weitere Ausgestaltung der Diversifizierungsförderung zusammenfassen und an die Verwaltung übermitteln. Martina Stock LEL Schwäbisch Gmünd Tel / martina.stock@lel.bwl.de 29

30 Pflanzen- und Tierproduktion Dr. Wolfgang Wagner Keimbelastung von Sojabohnen aus den Landessortenversuchen Die mikrobiologische Belastung von Sojabohnen (Glycine max) aus den Landessortenversuchen (LSV) in Baden-Württemberg wurde in einer wissenschaftlichen Studie beschrieben (WAGNER 2017). Hierbei wurden Proben aus den Jahren mikrobiologisch und teilweise molekularbiologisch untersucht und die Ergebnisse in Hinblick auf den Einsatz als Futtermittel statistisch ausgewertet. Verglichen wurden klimatische Regionen, Sorten, Lagerungsdauer, sowie der Unterschied zwischen konventionellen und ökologischen Anbauverfahren. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, die Entwicklung von Orientierungswerten für die Beurteilung der mikrobiologischen Qualität als Futtermittel zu unterstützen. Material und Methoden D ie Sojabohnen stammten von repräsentativen Standorten in Baden-Württemberg, die folgenden Boden-Klima-Räumen zuzuordnen sind: Wärmelagen (Rheinebene und Nebentäler: >9,1 C; Bönnigheim, Orschweier, Grötzingen, Forchheim, Müllheim); Mittellagen (Hochrhein-Bodensee, Oberes Gäu: 8-9,1 C; Tailfingen, Hohenheim, Ilshofen); Tertiärhügelland Donau-Süd (<8 C Eiselau). Tabelle 1 Mediane der Keimgehalte aller Keimgruppen bei Sojabohnen in KBE/g (koloniebildende Einheiten pro g) und ihre relativen Häufigkeiten. Die definierten Bedingungen der LSV lassen es im Gegensatz zu üblichen Untersuchungsproben zu, viele relevante Einzelheiten der Proben zurückzuverfolgen und mögliche Un- Keimgruppe LSV Sojabohnen, n=375 VDLUFA Sojabohnen, n=30 KG (85,9%) KG (10,9%) (63,3%) KG3 - (0,3%) (10,0%) KG (64,0%) (70,0 %) KG (8,0%) 900 (50,0%) KG6 165 (1,1%) 114 (13,3%) KG (28,0%) (70,0%) 30 (90,0%) terschiede einzelner Kategorien zu erkennen. Auf diese Weise wurden 45 Sojasorten an 9 Standorten mit insgesamt 375 Proben untersucht und ausgewertet. Unterschiedliche Sorten wurden konventionell oder ökologisch angebaut, d. h. unter Verzicht synthetischer Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel. Nach der Ernte wurden repräsentative Proben unmittelbar ans LTZ Augustenberg geschickt und dort bis zur Untersuchung unterschiedlich lange eingelagert. Die Bestimmung der Keimgehalte erfolgte mit einschlägigen Methoden (siehe Literaturangaben) und einer Untergliederung in sieben definierte Keimgruppen (KG). Für statistische Ableitungen eigneten sich insbesondere die häufig auftretenden KG, wie KG1 (produkttypische Bakterien), KG4 (produkttypische Pilze) und KG7 (Hefen). Daneben gibt es KG2 (Verderb anzeigende Bakterien), KG3 (Verderb anzeigende Streptomyceten), KG5 (Verderb anzeigende Pilze) und KG6 (Verderb anzeigende Mucorales). Von typischen einzelnen Bakterienkolonien wurden Artdifferenzierungen mittels Sequenzierung der 16S rdna durchgeführt. Keimbelastung und Artenspektrum In rund 86 % der Proben wurden produkttypische Bakterien (KG1) nachgewiesen (Tab. 1). Es handelt sich dabei u. a. um Keime

31 Pflanzen- und Tierproduktion Abbildung 1 Boden-Klima-Räume und ausgewählte Standorte der Landessortenversuche in Baden-Württemberg. aus den Gattungen Curtobacterium, Enterobacter, Methylobacterium, Microbacterium, Pantoea, Plantibacter, Pseudoclavibacter, Sanguibacter und Sphingomonas (Abb. 2). Nur ca. 11 % der Proben waren mit Verderb anzeigenden Bakterien (KG2) wie Bacillus, Lysinibacillus, Rhodococcus, etc. belastet. Aus dem Spektrum der Pilze wurden in erster Linie produkttypische Schimmel- und Schwärzepilze (KG4) und Hefen (KG7) nachgewiesen. Von untergeordneter Bedeutung erwiesen sich die Verderb anzeigenden Streptomyceten (KG3), Aspergillen/Penicillien (KG5) sowie die Mucorales (KG6). suchten Keimgruppen wurde dabei ein signifikanter Unterschied festgestellt. Die Sojabohnen zeigten sich in dieser Hinsicht stabil. Verglichen wurden kurze (bis 40 Tagen), mittlere (bis 120 Tagen) und lange (bis 280 Tagen) Zeitabstände. Die Keimzahlen ökologisch angebauter Sorten fallen auf den ersten Blick im Vergleich zum konventionellen Anbau eher niedriger aus (Abb. 3). Dies ist aller Wahrscheinlichkeit Abbildung 2 Bakterienkolonien auf der Keimzählplatte einer Sojaprobe und stichprobenhafte Artbestimmung mittels molekularbiologischer Differenzierung. Ein Vergleich mit anderen Futtermitteln zeigt, dass die Keimzahlen insgesamt in einem Bereich liegen, der Sojabohnen als eindeutig keimarmes Futtermittel kennzeichnet. Differenzierung nach unterschiedlichen Gesichtspunkten Vergleicht man die Keimgehalte von Jahr zu Jahr, so kann man mehr oder weniger starke natürliche Schwankungen feststellen. Es gibt aber kein spezielles Muster, das auf einen speziellen Einflussfaktor hindeutet mal zeigen die einen Keimgruppen höhere Werte, mal die anderen. Auch bezüglich der Lagerzeiten lassen sich keine Trends erkennen. In keiner der unter 31

32 Pflanzen- und Tierproduktion Abbildung 3 Einfluss des Standorts auf die Keimzahlen bei Sojabohnen am Beispiel von Keimgruppe I (produkttypische Bakterien). nach aber weniger auf die Anbauweise zurückzuführen, sondern auf die Standortauswahl. Würde man den Standort Bönnigheim mit seinen ungewöhnlich hohen Keimzahlen aus der Auswertung herausnehmen, hätten beide Anbauweisen im Durchschnitt vergleichbare Keimzahlen. Durch die Vielzahl der untersuchten Sorten (45) und der damit geringen Probenanzahl je Sorte, machte eine gesonderte statistische Auswertung keinen Sinn. Es wurde jedoch darauf geachtet, ob einzelne Sorten auffällig oft hohe Keimgehalte aufwiesen, was nicht der Fall war. Betrachtet man die Keimgehalte der einzelnen Standorte, so ergeben sich große Unterschiede, die exemplarisch in Abbildung 3 ersichtlich werden. Die Verschiedenartigkeit gilt auch innerhalb der verschiedenen BodenKlima-Räume, so dass hier kein Vorteil von beispielsweise wärmeren Standorten auszumachen wäre. Schwierig ist nach Aussagen der Versuchsansteller nur der Standort im Tertiärhügelland, bei dem die Reifung stets problematisch war. Einordnung der Ergebnisse Dr. Wolfgang Wagner LTZ Augustenberg Tel. 0721/ Wolfgang.wagner@ltz. bwl.de 32 Im VDLUFA wurden in den letzten 13 Jahren bundesweite Ergebnisse von 30 Planproben aus der amtlichen Futtermittelkontrolle zusammengetragen. Verglichen mit der vorlie- genden LSV-Studie, in der die Sojabohnen ausschließlich in Baden-Württemberg geerntet wurden, stimmen die VDLUFA-Keimzahlen der Keimgruppen KG1 und KG4 relativ gut miteinander überein (Tab 1). Auffällig ist jedoch beim VDLUFA-Kollektiv ein deutlich höherer Anteil an Proben mit den Verderb anzeigenden Keimgruppen 2, 3, 5 und 6, sowie 7. Als Ursache kommen vielfältige qualitätsmindernde Faktoren beim Anbau, bei der Ernte, bei der Lagerung, beim Import und im Handel in Frage. Ein Vergleich mit einer LSV-Studie von 2015 an Futtererbsen und Ackerbohnen (Wagner 2015) zeigt, dass die Keimzahlen von Sojabohnen nicht mit diesen vergleichbar sind. Die meisten Keimgruppen, insbesondere die Hefen (KG7) weisen bei Soja ein deutlich geringeres Wachstum auf. Insofern müssen für Soja eigene mikrobiologischen Orientierungswerte geschaffen werden, eine Übernahme der bestehenden VDLUFA-Orientierungswerte für Erbsen und Bohnen ist für Soja nicht geeignet. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu, die Entwicklung von Orientierungswerten für die Beurteilung der mikrobiologischen Qualität als Futtermittel zu unterstützen. Diese werden im Arbeitskreis Mikrobiologie der Fachgruppe VI des VDLUFA aus einem bundesweiten Datenpool erarbeitet, zu dem diese Studie einen wichtigen Beitrag leistet.

33 Pflanzen- und Tierproduktion Martin Piecha Fleischqualität, Verwertung und alternative Proteinquellen bei Fleischrindern Foto: LEL, F. Schill Wie jedes Jahr im Januar hat der Plantahof in CH-Landquart wieder zum zweitägigen Fleischrindersymposium geladen. Mit etwas über 90Teilnehmern war es sehr gut besucht, vornehmlich waren Mutterkuhhalter aus der Schweiz anwesend. Viele Themen aus unserem Nachbarland sind wegen der ähnlichen Struktur der Mutterkuhhaltung auf unsere Verhältnisse übertragbar. K ernthema des Fleischrindersymposiums war die Fleischqualität und die Verwertung des ganzen Rindes. Ausgedrückt mit dem mittlerweile feststehenden Begriff Nose-To-Tail, also der Verwertung vom Flozmaul bis zum Schwanz. Im Trend liegen in der Fleischvermarktung die Edelteile, meist Stücke zum Kurzbraten, die unkomplizierter zubereitet werden können und vom Verbraucher gewohnt und geschätzt sind. Innereien werden oft verschmäht und daher nach der Schlachtung als Tierfutter weiterverarbeitet. Das dies nicht so sein muss, zeigte die erste Referentin, Nicole Hasler, auf. Die Volkswirtin betreibt die Firma Eingefleischt GmbH, eine Agentur für nachhaltige Foodprojekte, sowie den Food Blog zumfressngern.ch, in dem Sie vor allem Rezepte nicht alltäglicher Gerichte mit diversen Innereien, also Herz, Niere, Leber, Blut, Hoden und sonstiger weniger wertvoller Teilstücke veröffentlicht und sich für die Verwertung des ganzen Tieres einsetzt. Dies sowohl aus ethischen, als auch Fleischrinder auf der Weide im Pfrungweiler Ried. Gründen der Effizienz. Nicht zuletzt, um exotische Lebensmittel aus heimischer Produktion genießen zu können. Dies konnten die Teilnehmer am Abend des ersten Seminartages aus erster Hand beim Essen eines Menüs aus Herzcarpaccio, Niere, Leber und Beinwurst, kommentiert von Nicole Hasler, erfahren. Aus Sicht der Lebensmittelindustrie kann dies allerdings nicht als Trend bestätigt werden, so der nächste Referent, Remo Ackermann, Leiter Markenprogramme beim Schweizer Lebensmittelkonzern Bell (deren Tochterfirma Hilcona ist hierzulande vermutlich bekannter). Einzelne Teilstücke, wie Ochsenschwanz, liefen sehr gut, Sehnen würden großenteils nach Afrika exportiert, während die vorgenannten Innereien als Tierfutter und als Rohstoff, z.b. für die Gelatineproduktion verwertet würden. Ebenfalls sehr interessant waren seine Ausführungen zur Schlachtkörpereinstufung. So sind momentan die bestbewerte33

34 Pflanzen- und Tierproduktion Foto: D. Kraft, ULB Ilshofen von der Rinderunion Baden-Württemberg bei den Süddeutschen Fleischrindertagen (zuletzt am 19./ in Ilshofen) alle Angusbullen einem Gentest auf die nt821-variante der Mutation unterzogen und nur freie Tiere zur Auktion zugelassen (Bild 2) Eine weitere Variante F94L ist bei der Rasse Limousin verbreitet und hat dort die genannten positiven Effekte der Fleischfülle, jedoch ohne deren negativen Auswirkungen. Daher ist eine Selektion dieser Genvariante auf züchterischem Wege dort nicht nötig und auch nicht möglich, da diese reinerbig mit sehr hoher Frequenz in der Limousinpopulation vorkommt. Bemuskelungssieger der Körung am bei den Süddeutschen Fleischrindertage in Ilshofen. Wie alle Angusbullen war auch dieser doppellender-frei getestet. Martin Piecha LAZBW Tel / bwl.de 34 Fleischerzeugung mit Insekten? ten C (vergleichbar mit E nach EUROP-Klassifizierung) Schlachtkörper nicht wirtschaftlicher als diejenigen mit einer H (U)Einstufung. Dieser Trend kann in Deutschland ebenfalls an den nahezu gleichen Schlachtpreisen für die Fleischigkeitsklassen E und U beobachtet werden. Uninteressant sind die X (P) Tiere, da die Menge des verwertbaren Fleisches zu gering sei, so Remo Ackermann. Zur Fleischigkeit, speziell zum Stichwort doppelte Lende, referierte Prof. Swalve von der Universität Halle. Die doppelte Lende ist auf eine Mutation im Myostatin-Gen zurückzuführen, was sich in einer Hyperplasie (Vermehrung der Anzahl der Muskelfasern) und auch einer Hypertrophie (Vergrößerung der Muskelfasern) niederschlägt. Dies ist einerseits positiv, da diese Tiere einen geringeren Fettansatz, dünnere Knochen und vor allem eine wesentlich bessere Bemuskelung haben. Ein bekanntes Beispiel ist die Rasse Weißblaue Belgier. Eine bessere Ausschlachtung und mehr wertvolle Teilstücke sind zwar erwünscht, allerdings ist der Preis hoch: Doppellender haben mehr Geburtsschwierigkeiten aufgrund des verengten Geburtskanals und der extremen Bemuskelung des Kalbes, aber auch Fruchtbarkeitsprobleme und eine herabgesetzte Vitalität. Seiner Meinung nach hat diese Mutation in der Reinzucht bei Fleischrindern nichts zu suchen. Auch die Erzeugung von mischerbigen Tieren sei problematisch zu sehen, da nie sichergestellt werden kann, dass diese nicht doch in der Zucht eingesetzt werden. Daher werden zum Beispiel Den Blick über den Tellerrand der Rindfleischerzeugung ermöglichte Dr. Thomas Brunner, Professor für Konsumentenverhalten an der Fachhochschule Bern. Sein Thema beschäftigte sich mit der Einstellung des Verbrauchers in der Schweiz zum Thema Insekten als Lebensmittel. In der Tat spricht vieles für Insekten, sie werden bereits in größerem Maße in Asien und Afrika konsumiert zwei Mrd. Menschen essen regelmäßig Insekten und haben eine hohe Futterverwertungseffizienz mit positiven Folgen u.a. für die CO2-Bilanz sowie den Flächen- und Wassereinsatz. Die Einstellung der Schweizer Konsumenten ist ambivalent: Die Bandbreite reicht von Ablehnung wegen Ekels über Zustimmung ( Etwas Verrücktes tun ), zu Neugier und Genuss. Dabei spiele auch die Zubereitungsart eine Rolle. Ein Burger aus verarbeiteten Insekten wird mit einer geringeren Hemmschwelle konsumiert als unverarbeitete Insekten. Nichtsdestotrotz ist auch hier ein Trend angestoßen worden. Nach Umfragen der FH Bern gemäß wollen 9,3 % der Befragten auf jeden Fall Insekten essen oder tun dies bereits. 32,5 % warten ab, und würden dann Insekten essen, wenn dies auch andere tun. Übrigens: Die 58,2 % derjenigen Verbraucher, die Insekten als Nahrungsmittel ablehnen, mögen auch keinen Fisch, Sushi, oder Meeresfrüchte Lebensmittel, die heute schon etabliert sind. Weitere Themen wie EM Effektive Mikroorganismen, Homöopathie bei Rindern, sowie der Jahresbericht von Mutterkuh Schweiz sowie Betriebspräsentationen rundeten die hochinteressante Veranstaltung ab.

35 Pflanzen- und Tierproduktion René Roux Kein Kinderspiel - Haltung von Legehennen mit nicht kupierten Schnäbeln Aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung zwischen dem Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.v. (ZDG) und dem BMEL werden seit August 2016 bei Legehennenküken keine routinemäßigen Schnabelbehandlungen mehr durchgeführt. Seit Anfang 2017 werden demzufolge nur noch Junghennen mit unbehandeltem Schnabel an die Legehennenhalter ausgeliefert. Ob es aufgrund dessen zu neuen Herausforderungen kommt und wie die Legehennen haltenden Betriebe darauf am besten reagieren, wurde jetzt im vom MLR initiierten und finanzierten Beratungsprojekt Haltung unkupierter Legehennen untersucht. F ederpicken und Kannibalismus sind Phänomene, die jeder Legehennenhalter kennt und die nicht nur als störende Untugenden im Bestand unerwünscht sind, sondern auch wirtschaftliche Probleme nach sich ziehen. Um diese Verhaltensanormalien zu reduzieren, wurden seit vielen Jahren bei den Legehennenküken die Schnäbel kupiert. Kupiert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Schnäbel bereits einen Tag nach dem Schlüpfen mit einem Infrarotverfahren behandelt werden. Durch den Lichtbogen stirbt ein Teil der Schnabelspitze durch Verbrennung ab und die Tiere verlieren diesen nach einigen Tagen und leben fortan mit kürzeren, stumpferen Oberschnäbeln. Es war schon immer strittig, ob dieses Verfahren bei den Tieren Schmerzen verursacht und damit Tierquälerei ist. Untersuchungen haben zwar ergeben, dass die Tiere keine akuten Schmerzen empfinden. Da in der Schnabelspitze aber viele Nervenenden zusammen laufen, hat sich das BMEL dennoch aus Tierschutzgründen zum Ausstieg aus dieser Maßnahme entschlossen. Auswirkungen des Kupierverzichts An einer Studie am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügelhaltung im unterfränkischen Kitzingen wurden unkupierte und kupierte Herden verglichen bei gleichem Management. Die unkupierten legten dabei 13 Eier je Anfangshenne weniger, fra ßen aber rund 1 kg mehr Futter und hatten 5 % höhere Verlustraten. Dies zeigt, dass es allein aus betriebswirtschaftlicher Sicht für die Legehennenhalter in Zukunft schwieriger werden wird. Außerdem muss sich das Management bei der Haltung unkupierter Tiere ändern. Die Bestandesgröße hat primär keine Auswirkungen auf die Häufigkeit des Auftretens von Federpicken und Kannibalismus die Aussage, dass Federpicken und Kannibalismus eher in den sogenannten Massentierhaltungen auftritt, kann also getrost ins Reich der Fabeln verwiesen werden! Bild 1 Kupierte und unkupierte Legehennen im Vergleich (Foto: van der Linde, LWK NRW). Das Beratungsprojekt Um den baden-württembergischen Legehennenbetrieben eine Hilfestellung bei der Umstellung auf schnabelintakte Herden zu geben, wurde durch das MLR das Beratungsprojekt Haltung unkupierter Legehennen initiiert und finanziert, das eine Projektlaufzeit von hatte und dessen Kernteam zum Ende aus dem Projektleiter René Roux (seit August 2017) und dem Berater Christian Weik (seit Januar 2017) bestand. Das Projekt wurde zunächst an die AgriBW vergeben und kam zum Januar 2017 zur Landsiedlung BW GmbH. Im Rahmen des Projekts konnten Legehennen haltende Betriebe in Baden-Württemberg eine VorOrt-Beratung mit Stallrundgang und anschließender Stärken-Schwächen-Analyse 35

36 Pflanzen- und Tierproduktion Bild 2 Auch bei Mobilställen kann Federpicken und Kannibalismus zu großen Problemen führen! Bild 3 Gefiederbonitur - erste Fehlstellen im Untergefieder erkennbar. Bild 4 Junghennen müssen bei der Einstallung ein intaktes Gefieder aufweisen. sowie Handlungsempfehlungen für eine künftige Optimierung ebenso kostenlos in Anspruch nehmen wie auch eine umfangreiche Untersuchung ihrer Futterrationen. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt war das Erstellen von Informationsmaterial und der Wissenstranfer, der durch Praktikertage, überregionale Vortragsveranstaltungen und Unterrichtserteilung an landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen erreicht werden konnte. Zum Abschluss des Projekts wurde ein ganztägiger Workshop mit namhaften Referenten im Geflügelbereich an der Universität Hohenheim durchgeführt. Herausforderungen aus Sicht der Verhaltensforschung Federpicken und Kannibalismus sind Untugenden, die - einmal von einem Einzeltier erlernt - durch Nachahmen schnell durch die gesamte Herde gehen und dann nur sehr schwer bis unmöglich wieder abzugewöhnen sind. Daher sind ein regelmäßiger Blick aufs Einzeltier sowie eine gute Prophylaxe zwei der Schlüsselfaktoren zur Eindämmung. Wichtig zu erwähnen ist hierbei, dass auch nach dem Ausschöpfen aller empfohlenen Maßnahmen immer ein Restrisioko bleibt und ein Kannibalismusgeschehen nicht immer kausal mit einem Fehler im Management begründet ist. Bei gutem Management kann dessen Auftreten zwar nicht verhindert, aber doch deutlich unwahrscheinlicher gemacht werden. Genetik Der Einfluss der Genetik auf das Pickgeschehen wird im Allgemeinen überschätzt. Dadurch, dass zwar 15 Prozent des Federpickgeschehens einen genetischen Ursprung haben, 36 scheinen Versuche zur Ausschaltung Erfolg versprechend zu sein. Durch eine Ruhigerzüchtung der Tiere reduziert sich andererseits aber die Nestgängigkeit, was auch unerwünscht ist. Da 85 % des Federpickens Umwelt-bedingt sind, wird die Züchtung nicht die Lösung des Problems bringen können. Junghennenaufzucht In der Regel erfolgt die Junghennenaufzucht nicht im Legebetrieb. Essentiell wichtig ist es, dass die späteren Stallgenossinnen sich schon aus der gemeinsamen Aufzuchtgruppe kennen. Ein Zusammenführen von verschiedenen Gruppen sowie ein Nachsetzen führt immer zu Problemen und sollte unbedingt vermieden werden. Um dies zu erreichen, müssen die Junghennen rechtzeitig, d.h. heißt mindestens ein halbes Jahr vorher beim Aufzüchter bestellt werden. Das Haltungssystem in der Aufzucht sollte möglichst große Ähnlichkeit mit dem späteren Legehennenstall aufweisen. Dies ist für eine gute Eingewöhnung der Junghennen sehr wichtig und hilft unnötigen Stress bei den Tieren zu vermeiden. Bei Transport und Einstallung sollte man den Tieren ausreichend Zeit lassen und die Junghenneaufzucht mit den bisher vorgegebenen Lichtprogrammen und Fütterungszeiten zu Ende führen. Von überragender Bedeutung ist es auch mit der Verlängerung des Lichttags (Lichtprogramm) und der damit verbundenen Stimulation zum Eintritt in die Legetätigkeit erst dann zu beginnen, wenn die Tiere ausreichend entwickelt sind (Tiergewichte). Unterentwickelte Tiere, die durch Verlängerung des Lichttags vorzeitig bereits ins Legen getrieben werden, haben einen schweren Start und weniger Reserven.

37 Fütterung der Legehenne anspruchsvoll und komplex! Die Fütterung ist einer wichtigsten Faktoren bei einem beobachteten Federpickgeschehen. Im Projekt machten wir die Beobachtung, dass nahezu immer, wenn die Herde anfing zu picken, das Futter zumindest deutliches Optimierungspotential aufwies. Fest steht, dass ein zu niedriger Calciumgehalt zu instabilen Schalen führt, während zu viel Calcium den Futtergeschmack nachteilig verändert und damit die Futteraufnahme reduziert. Eine Unterversorgung an Salz (Natrium) und schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin) ist der sicherste Weg, um eine Herde in ein Federpickgeschehen zu schicken. Allerdings fressen die Hennen Federn nicht aus einem Mangel an Methionin, sondern aus einem Mangel an faserigem Material. Der Rohfasergehalt im Futter bei Legehennen sollte nicht unter 4 % absinken (Tab. 1). Unabhängig von den Inhaltstoffen ist ebenso die Futterstruktur ein wichtiger Faktor. Ist das Futter zu fein, frisst die Legehenne nur wenig davon. Ist es zu grob und inhomogen, selektiert die Herde zu stark und kann auch bei perfekten Nährstoffgehalten in einen Mangel laufen. Eine gleichmäßige, entmischungsstabile Futterstruktur ist somit entscheidend. Pelletfütterung enthält keinen Beschäftigungsanreiz und ist somit keine geeignete Darreichungsform für ein Legehennenfutter! Ein voller Bauch ruht lieber und streitet nicht gerne. Regelmäßige Futteruntersuchungen sowie eine schnelle Reaktion durch eine Veränderung der Rezeptur sind wichtig, um Schwachstellen zu beseitigen. Management Mit dem Verzicht auf die Schnabelbehandlung steigen die Anforderungen an Wissen und Können der Betreuungsperson deutlich an. Vor allem für den täglichen Stalldurchgang und die Tierkontrolle sollte mehr Zeit eingeplant werden. Dies ist sehr wichtig, um frühzeitig Probleme im Bestand zu erkennen. Dafür muss man die Tiere intensiv beobachten. Wenn bereits Anzeichen für Federpicken und/oder Kannibalismus an den Tieren sichtbar sind, ist die Verhaltensstörung bereits weit voran geschritten. Hierfür muss immer zwingend das Gefieder zurückgestrichen werden, um auch das Untergefieder beurteilen zu können. Sieht man hier schon erste Fehlstellen oder viele angefressene Federenden, ist höchste Alarmbereitschaft geboten. Ein untrügliches Anzeichen ist, wenn die beim Federwechsel abgestoßenen kleinen Federchen in der Einstreu fehlen. Auch ein rasanter Anstieg an blutverschmierten Eiern kann auf Kloakenkannibalismus hindeuten. Bild 5 Kaltscharrraum mit Beschäftigungsmaterial, guter Einstreuqualität und ohne direkten Lichteinfall in vorliegendem Beispiel vorbildlich gelöst. Bild 6 Warnsignal blutige Eier (durch Kloakenkannabalismus?). Bild 7 Futtermittelstruktur: grob, griffig und homogen (oben) - und wie sie nicht sein sollte (unten). Quelle: R. Pottgüter. Lohmann Tierzucht Auch das Personal sollte regelmäßig geschult, unterwiesen und auf die Problematik des Federpickens aufmerksam gemacht werden. Haltungssystem Bei der Einrichtung dürfen keine scharfen Ecken herausstehen, damit keine Verletzungen provoziert werden. Ebenso sollte so wenig Holz verbaut sein wie möglich, um unnötigen Stress durch die Rote Vogelmilbe weitgehend zu reduzieren. Fressplätze, Tränkenippel und Nestflächen müssen ausreichend vorhanden sein. Ein eher großzügiges Angebot bei der Besatzdichte ergibt tendenziell eine etwas ruhigere Herde. Nehmen die Tiere die Anlagen, v.a. bei Volieren, schlecht an, sollte mit Aufstiegshilfen, separat steuerbaren Lichtsträngen und dem konsequenten Hochsetzen der Tiere in den ersten Wochen entgegen gesteuert werden. 37

38 Pflanzen- und Tierproduktion Bild 8 Beschäftigungsmaterial vielfältige Möglichkeiten der Ablenkung. Weitere Informationen: Unter der Homepage de/leistungsspektrum/ beratungsprojekt-zurhaltung-unkupierterlegehennen sind die durch das Projektteam erarbeiteten, umfangreichen Informationsmaterialien zum kostenlosen Download bereitgestellt. Das Licht ist bei der Legehennenhaltung ein Schlüsselfaktor - nicht nur, weil man dadurch die Annahme der Nester und der Anlage steuern kann. Auch die Steuerung der Legetätigkeit lässt dem Licht eine große Bedeutung zukommen. Lichtflecken im Stall, zu intensives Sonnenlicht oder insgesamt zu helle Ställe können rasch zu Verhaltensstörungen führen. Das Huhn ist ein Dschungelbewohner und daher an niedrige Lichtintensitäten angepasst. Das Lichtprogramm muss dem Alter der Hühner angepasst auf jeden Fall flackerfrei und dimmbar sein. Zu beachten ist die Untergrenze von 20 Lux, die den Tieren mindestens zur Verfügung stehen sollte. Die Umstellung auf rotes Licht kann Verletzungen verschleiern und neben dem Reduzieren der Lichtstärke eine probate Möglichkeit darstellen, um schnell Verbesserungen im Tierverhalten herbeizuführen. Aus Tierschutzgründen sollte eine Bestätigung der Notwendigkeit durch den betreuenden Tierarzt eingeholt werden, damit es bei einer Betriebskontrolle nicht zu Problemen kommt. Auch das Stallklima ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden der Tiere und für das Auftreten für Verhaltensstörungen. Die eingebaute Lüftungstechnik muss sowohl im Winter als auch im Sommer den Ansprüchen der Tiere genügen und regelmäßig kontrolliert werden. René Roux LRA Karlsruhe Tel. 0721/ rene.roux@landratsamtkarlsruhe.de 38 Beschäftigungsmaterial Nach dem Motto Wer beschäftigt ist, kommt nicht auf blöde Gedanken! wird hier verfahren. Man sollte zum Einen den Tieren einen gewissen Grundstock an dauerhaft verfügbaren Beschäftigungsmöglichkeiten (z.b. Pickblöcke und Luzerneballen) anbieten, die sie möglichst aus der Junghennenaufzucht schon kennen. Der Grundstock an Beschäftigungsmaterial sollte dabei stets ersetzt und erneuert werden und dient gleichzeitig als Anzeiger für den Zustand der Herde. Ob der Verbrauch gleichbleibend ist oder kurzfristig ansteigt, kann bereits ein erstes Zeichen für ein Problem in der Herde sein. Zum Anderen muss man aber auch ein Ass im Ärmel behalten, wenn die Tiere durch irgendwelche Umstände gestresst werden. Bei einem beginnenden Federpicken kann neues Beschäftigungsmaterial davon noch ablenken, beruhigen, einfangen und umpolen. Fazit Legehennen mit unkupierten Schnäbeln verzeihen deutlich weniger Fehler. Tritt ein Federpickgeschehen auf, sollte schnellstmöglich reagiert und die Ursache gesucht und abgestellt werden. Je schneller reagiert wird, umso größer ist die Chance diese Untugend rechtzetig noch stoppen zu können. Die wichtigsten Themenfelder betreffen die Junghennenaufzucht, die Fütterung und die Lüftung bzw. die Lichtsteuerung. Fachwissen ist der Produktionsfaktor mit der kürzesten Halbwertszeit. Somit bleibt der Wissenstransfer, der im Projekt von den Praktikern rege nachgefragt wurde, weiterhin eine Aufgabe von überragender Bedeutung. Vor diesem Hintergrund ist auch nach dem Projektende ein weiteres, vertieftes Engagement des MLR im Geflügelbereich wünschenwert.

39 Gartenbau und Sonderkulturen Philipp Bauer Käfern in Verpackungsholz auf der Spur Mikroskopische Bestimmung und DNA-Barcoding im Diagnoselabor Holzbewohnende Käfer, sogenannte xylobionte Käfer sind regelmäßige Mitreisende im Verpackungsholz. Aufgrund der Zunahme von Importen in den letzten Jahren hat sich auch die Anzahl der Funde durch Kontrolleure bei Importkontrollen erhöht. Diese meist nicht-heimischen Arten sind auf Grund unzureichender Bestimmungsliteratur oder fehlender DNA-Referenzen sehr schwer zu bestimmen und bleiben daher regelmäßig unbestimmt, vor allem wenn es sich um Larven handelt. Eine genaue Bestimmung ist jedoch wichtig um potentiell schädliche Arten von unbedenklichen zu unterscheiden. Außerdem stellt sich im Falle von Freilandfunden die Frage, ob mehrere Auftretensmeldungen, z.b. beim Asiatischen Laubholzbockkäfer in Deutschland räumlich und zeitlich zusammenhängen. Durch das Projekt PHID-Coleo (Plant Heath IDentification of Coleoptera) werden am LTZ Augustenberg seit 2017 mikroskopische und molekulare Bestimmungsschlüssel für verpackungsholzrelevante Arten der Bock- und Bohrkäfer erstellt. Gleichzeitig werden in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim molekulare Methoden zur Analyse der Ausbreitungsdynamik invasiver Käferarten entwickelt. D ie in dem dreijährigen Projekt gewonnen Ergebnisse sollen in einer Online-Datenbank sowie in gedruckter Form kostenlos für Pflanzenschutzdienste und kommerzielle Dienstleister, die im Bereich der zoologischen Diagnose tätig sind, zur Verfügung gestellt werden. Ziel des Projekts ist es, die Bestimmung potentiell schädlicher Organismen bei Importkontrollen zu beschleunigen und das Wissen um die Ausbreitungswege invasiver Arten zu erweitern. Die Problematik um das Verpackungsholz Mit dem internationalen Handel gelangt täglich Importholz als kostengünstiges Verpackungsmaterial in Form von Palletten, Kisten oder Beschlägen nach Europa und so auch nach Deutschland. Dabei gilt der Transport von unbehandeltem Holz als Verpackungsmaterial als ungewollter Verschleppungsweg nicht-heimischer Schadorganismen. Aus diesem Grund wurde im Zuge des Internationalen Pflanzenschutzabkommens (IPPC) der FAO ein internationaler Standard (ISPM Nr. 15) zur Regelung von Verpa Holzverpackungsmaterial, das den anerkannten Behandlungsmaßnahmen unterzogen wurde, darf unter Aufsicht der nationalen Pflanzenschutzorganisation mit einer amtlichen Markierung versehen werden und gilt damit als phytosanitär unbedenklich. Diese Markierung besteht aus einem Symbol und einem Code. Der Code gibt Aufschluss über das jeweilige Exportland, den Exporteur oder Behandler sowie die angewandte Behandlung. ckungsholz im internationalen Handel festgelegt. Nach der darin enthaltenen Richtlinie muss Holzverpackungsmaterial, vor dem Versand in ein ISPM-15-Land von lebenden Organismen befreit sein. In der Regel führt dies neben der kompletten Entrindung, eine Thermo-Behandlung oder die Begasung durch Methylbromid als Maßnahme der Abtötung mit sich. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass aufgrund unsachgemäßer oder fehlender Vorbehandlung Insekten im Verpackungsholz (Bild 2,3,4) überleben können und verschleppt werden. Im Falle eines solchen Verschleppungsszenarios ist nach einem Fund eine genaue Risikoanalyse der vorliegenden Art durch das Julius Kühn-Institut (JKI) als Grundlage für eine zeitnahe und korrekte Maßnahmenergreifung notwendig. Eine ge- Bild 1 Die amtliche Markierung auf Verpackungsholz garantiert die phytosanitäre Behandlung (CN=China, HT=hitzebehandelt). Foto: P. Bauer 39

40 Fotos: O. Zimmermann Gartenbau und Sonderkulturen Bild 2 Bohrlöcher im Verpackungsholz. Bild 3 Befallsbild Bohrmehl Sinoxylon sp. Bild 4 Monochamus alternatus Asiatischer Bockkäfer (Schlupf aus Palettenholz). naue Risikoanalyse als Einschätzung des Gefahrenpotentials des Neuankömmlings kann allerdings erst dann erfolgen, wenn eine Art als solche identifiziert wurde. Schwierigkeiten bei der Diagnose Dabei gestaltet sich die Identifikation nichtheimischer Arten in vielen Fällen sehr schwierig. Denn zur Bestimmung einer exotischen Art bedarf es exotischer, mitunter asiatischer Bestimmungsliteratur, die sich dieser auch annimmt. Nicht selten ist diese in Fremdsprache verfasst und durch ihre wissenschaftliche Detailliertheit für den Praktiker, der auf ein schnelles Ergebnis aus ist, unbrauchbar. Ein weiteres Problem besteht bei der mikroskopischen Diagnose, wenn das zu bestimmende Material in einem schlechten Zustand (z.b. beschädigter Käfer) ist und morphologische Merkmale, die für die Bestimmung notwendig sind, unwiederbringlich zerstört wurden. In diesem Fall kann eine molekulare Identifikation (DNA-Barcoding) zum Ziel führen. Genauer gesagt wird hierbei ein für 40 die Art charakteristischer Abschnitt (Cytochrome c oxidase I) der mitochondrialen DNA (mtdna) mit DNA-Referenzen aus einer Online-Datenbank abgeglichen. Kommt es dabei zu einer Übereinstimmung, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um jene Art, die als Referenz in der Datenbank hinterlegt wurde. Leider werden auf den bekannten Datenbanken wie z.b. BOLD nur sehr unselektiv Referenzen gebildet. Andere Datenbanken wie z.b. NCBI verfügen zwar über entsprechende DNA-Referenzen, unterliegen jedoch teilweise keiner notwendigen Qualitätskontrolle. Fehlerraten von bis zu 20 % in Gendatenbanken, weil die Tiere vor dem Barcoding falsch bestimmt wurden, sind ein großes Problem. Molekulare Referenzen jener Arten, die speziell an Verpackungsholz vorkommen, gibt es zu diesem Zeitpunkt daher nur in eingeschränkter Form. Sie müssen neu erstellt werden, um auch Qualitätsstandards und Anforderungen der Akkreditierung in der Diagnose zu entsprechen. Das ist das Kernziel des laufenden Projektes. Frage nach der Ausbreitungsdynamik Nicht immer gelingt es, Befallsholz direkt am Importhafen zu detektieren und abzufangen. Die importierte Ware wird dann mit dem infizierten Verpackungsholz in das Inland transportiert. Dort kann die bis dato gebietsfremde Art unter Umständen in das Freiland geraten und sich im schlimmsten Fall unter den richtigen Bedingungen (z.b. Klima, Wirtsspektrum) im Freiland ansiedeln. Treten nun mehrere Funde einer neuen Art an unterschiedlichen Standorten auf, stellt sich die Frage, ob die verschiedenen Fundstellen unabhängig voneinander eingeschleppt wurden oder ob es sich um ein einzelnes Einschleppungsevent handelte. Letzteres würde dafür

41 Gartenbau und Sonderkulturen Bild 5 Bohrkäfer - (ca. 0,6 cm) (Sinoxylon ceratoniae). Bilder: P. Bauer Bild 6 Afrikanischer Bockkäfer (ca. 2 cm) (Cordylomera spinicornis). Nach EUROPHYT, dem Europäischen Meldesystem für importierte Schadorganismen, spielen im Speziellen bei Holzverpackungsmaterialien zwei Käferfamilien eine wichtige Rolle: Zum einen sind es Bockkäfer (Cerambycidae), zu denen auch der mittlerweile in Deutschland vorkommende Asiatische Laubholzbock (Anoplophora glabripennis) zählt, zum anderen sind es Bohrkäfer (Bostrichidae), die aufgrund ihrer geringen Größe bei Importkontrollen leicht übersehen werden können. sprechen, dass sich die Art bereits etabliert hat und sich selbstständig in der neuen Heimat ausbreitet. Das Projekt PHID-Coleo wurde als Verbundprojekt zwischen dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) und der Universität Hohenheim entwickelt, um den Praktikern bei der Importkontrolle für die Identifikation von potenziell invasiven und wirtschaftlich schädlichen Käferarten eine Hilfestellung zu bieten. Gleichzeitig sollen im Zuge des Projekts Methoden zur Analyse der Ausbreitungsdynamik von Populationen bereits etablierter Arten entwickelt werden. Damit die angestrebten Ziele optimal erreicht werden, teilt sich das Projekt in drei Arbeitspakete auf. Dabei werden das Arbeitspaket 1 und 3 am LTZ und das Arbeitspaket 2 an der Universität Hohenheim bearbeitet. Arbeitspaket 1 besteht aus der Erstellung von Diagnosehilfen für Arten der Bock- und Bohrkäfer, die in importiertem Verpackungsholz auftreten können (Bild 5, 6) Käfer). Im Arbeitspaket 2 sollen am Beispiel des Asiatischen Laubholzbockkäfers (Anoplophora glabripennis) molekulare Methoden für den innerartlichen Vergleich von Populationen bereits etablierter Arten entwickelt werden. Arbeitspaket 3 bündelt die Ergebnisse aus den Arbeitspaketen 1 und 2. Ziel ist hierbei die Netzwerkbildung aller Akteure aus dem Bereich der Pflanzenschutzdienste und der wissenschaftlichen Forschung (Entomologen, Naturkundemuseen) sowie von Unternehmen als Dienstleister aus dem Bereich der molekularen Schädlingsdiagnose. Mitarbeit und Kooperation Um das Ziel zu erreichen, möglichst viele Arten zu erfassen, ist eine umfangreiche Sammlung verpackungsrelevanter Arten notwendig. Diese soll als Grundlage für Illustrationen der mikroskopischen Merkmale in den Bestimmungshilfen und als Referenzmaterial für spätere DNA-Analysen dienen. Aus diesem Grund erbitten die Projektpartner von PHID-Coleo die Unterstützung durch die lokalen Pflanzenschutzdienste. Sollten diese im Besitz von Käfern aus Verpackungsholz sein, werden sie gebeten, mit dem PHID-Coleo Team Kontakt aufzunehmen. Förderung Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung (Förderkennzeichen: ). Literatur und Links Philipp Bauer LTZ Augustenberg Tel. 0721/ Philipp.Bauer@ltz.bwl.de 41

42 Gartenbau und Sonderkulturen Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER). Hier investiert Europa in die Ländlichen Gebiete unter Beteiligung des Landes Baden-Württemberg. Lea Kretschmer, Ute Ruttensperger und Susanne Bonk Blüten für Bestäuber - insektenfreundliche Beet- und Balkonpflanzen Fotos: LVG Jeder bewirbt und verkauft sie, die bienenfreundlichen Pflanzen, noch nie war dieses Thema so aktuell und gefragt wie in den letzten Jahren. Meldungen über das anhaltende Insektensterben erreichen Gärtner und Naturfreunde, die sich nun fragen, was sich im eigenen Garten machen lässt, um den Insekten zu helfen. Immer mehr Sorten im Zierpflanzenbereich werden mit Stickern versehen, die schon aus weiter Ferne signalisieren: ja, ich bin bienenfreundlich oder eben bee friendly. Doch was heißt das nun genau, bee friendly, und welche Sorten eignen sich für einen insektenfreundlichen Balkon? Im Rahmen eines dreijährigen EIP-Projektes soll untersucht werden, welchen Nutzen züchterisch bearbeitete Zierpflanzen für Bestäuberinsekten haben können. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt in der Zusammenstellung eines insektenfreundlichen Beet- und Balkonpflanzensortimentes auf der Basis wissenschaftlicher Untersuchungen. Bild 1 Ein oft gesehener Gast auf dem Lavendel war die Erdhummel. Bild 2 Die Wildbiene des Jahres 2018 macht ihrem Namen alle Ehre: Halictus scabiosae zu Besuch auf der Skabiose. Bild 3 Auch Wespen ernähren sich von dem süßen Nektar, hier auf Euphorbia hypericifolia. 42 Besuchshäufigkeit variiert stark I m Sommer 2016 wurden über 120 verschiedene Zierpflanzen in Hinblick auf den Beflug von Bestäuberinsekten beobachtet und bewertet. Hierzu zählen neben der Honigbiene die einheimischen Wildbienen mit mehr als 500 Arten, die Schwebfliegen und andere Insekten wie Schmetterlinge und Wespen. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde ein erstes insektenfreundliches Sortiment zusammengestellt, das in der Bio-Gärtnerei Staudenrausch kultiviert und vermarktet wurde. Bei der Auswahl der Beet- und Balkonpflanzen standen neben deren Bestäubernutzen auch betriebsspezifische Anforderungen im Vordergrund. Insgesamt wurden 24 Sorten ausgewählt und ein Großteil davon wiederum über den Sommer 2017 auf Zuflug bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt: Am häufigsten wurde in diesem Sortiment Euphorbia hypericifolia `Snow Valley` besucht. Bei dieser Pflanze konnten maximal 16 Insekten und im Durchschnitt ca. 8 Insekten innerhalb der 2 Minuten gezählt werden. Somit überraschte dieses zierliche Gewächs mit einem enormen Aufgebot an besuchenden Insekten. Vor allem kleine Wildbienen, aber auch Honigbienen, Wespen und Schwebfliegen besuchten diese Art (Abb. 1). Bereits im Vorjahr wurde ein starker Beflug beobachtet, z. B. auch bei den Sorten `Glamour` (PanAmerican Seed) oder `Diamond Frost` (Kientzler). Jedoch gab es auch Sorten wie z. B. `Diamond Cloud` (Kientzler), die aufgrund ihrer dicht gepackten Blüten -Büschel nicht beflogen wurden. Auch die Bidens-Sorten, insbesondere die pinkfarben blühende Sorte `Firelight Exp.` wie auch Digitalis isoplexis mit der Sorte `Il

43 Gartenbau und Sonderkulturen Praxistest - Blüten für Bestäuber im städtischen Raum Teile des beobachteten Sortiments wurden innerhalb eines weiteren Versuchs unter verschiedensten Standortbedingungen getestet. 19 verschiedene Sorten an 14 Standorten in der Stadt Stuttgart wurden hierfür auf den Beflug von Insekten hin untersucht. Hierbei sollte die Frage geklärt werden, ob sich mit einem bienenfreundlichen Balkonkasten bzw. Hinterhof die Insekten im städtischen Raum unterstützen lassen. Die meisten Hochbeete wurden von den Stuttgarter urban gardening -Projekten wie dem Stadtacker Wagenhallen oder Chloroplast e. V. gepflegt. Jedes Hochbeet wurde insgesamt neun Mal (von Juni bis August) hinsichtlich des Befluges von Insekten bewertet. Insgesamt liegen also 126 Beobachtungsprotokolle vor. Aktuell werden die erhobenen Daten noch analysiert, doch schon jetzt zeigt sich, dass eine gezielte Bepflanzung im städtischen Raum durchaus Insekten anlocken kann. Auch in unscheinbaren Stadthinterhöfen konnten Insekten bei der Nahrungssuche beobachtet werden. lumination Flame` wurden mit durchschnittlich 8 bzw. 6 Bestäuberinsekten pro 2 Minuten gut besucht. Hier überwiegten mit großem Abstand Honigbienen gegenüber Hummeln und kleinen Wildbienen, andere Insekten traten hier kaum auf. Bei den Coreopsis-Sorten zeigten die Bestäuberinsekten nur wenig Präferenz zwischen der bordeaux-roten Sorte `Kapow Dark Red` und der gelben Sorte `Solanna Glow`. Beide wurden mit 6 bzw. 5 Bestäuberinsekten pro 2 Minuten gut besucht. Als hängende Blühvariante für den Balkonkasten wurde Scaevola aemula `Surdiva Pink Blue` getestet. Hier wurden vor allem Honigbienen als häufig anzutreffende Gäste beobachtet. Des Weiteren wurden auch kleine Bienen wie die Schmalbienen gesichtet. Mit durchschnittlich 5 Insekten pro 2 Minuten bietet diese Scaevola-Sorte eine gute Komponente als hängende Pflanze auf dem Balkon (Abb. 1). Optimierung des bestäuberfreundlichen B & B-Sortimentes Parallel zu den für die Verkaufssaison 2017 bereits produzierten Sorten aus Tabelle 1 wurden in 2017 weitere 15 Sorten aus dem Sortiment des Projektpartners Selecta one bewertet. Ziel war zum einen die Optimierung des Verkaufssortimentes für die kommende Saison 2018 und eine genauere Bewertung der gefüllt blühenden Dahlien, die generell sehr kritisch hinsichtlich Bestäubernutzen beurteilt werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Der kleine aber feine Unterschied Unterschiede treten sowohl zwischen den Pflanzengattungen als auch zwischen den Sorten auf. Hier zeigte sich wie erwartet, dass der Gattung Lavandula angustifolia die mit großem Abstand am häufigsten besuchte Sorte zugeordnet werden konnte. Durchschnittlich 13 Insekten konnten bei der Sorte `Les Bleus Antoine` innerhalb der zweiminütigen Beobachtungszeit gezählt werden. Die maximale Anzahl lag bei 26 gezählten Insekten in den zwei Minuten. Hauptsächlich Honigbie- Abbildung 1 Vor allem Honigbienen aber auch kleine Bienen nutzen die Fächerblume Scaevola aemula als Nahrungsquelle. Bild 4 Die Honigbiene bevorzugt weiß oder weiß-rosa blühende Bidens Sorten. 43

44 Gartenbau und Sonderkulturen Abbildung 2 Mit durchschnittlich rund 16 Insektenbesuchen während der 2-minütigen Beobachtungszeit, zählte der Zauberschnee Euphorbia hypericifolia zu den beliebtesten Beet- und Balkonpflanzen im untersuchten Sortiment. Abbildung 3 Die Dahliensorte Dalaya Krishna war mit ihren gut sichtbaren und zugänglichen Antheren für die Insekten wesentlich attraktiver als Dalaya Suna. Lea Kretschmer Landesanstalt für Bienenkunde Universität Stuttgart; Susanne Bonk LVG Heidelberg Ute Ruttensperger LVG Heidelberg Tel / Ute.Ruttensperger@lvg. bwl.de 44 nen, gefolgt von Hummeln und Schwebfliegen waren die anzutreffenden Besucher. Die Sorte `Les Bleus Thierry` hingegen kam mit durchschnittlich knapp 6 Insekten auf etwas weniger als die Hälfte an gezählten Insekten. Ein gutes Beispiel für die enorme Sortendifferenz sind auch die einzelnen Dahlien-Sorten. Insgesamt wurden neun verschiedene, gefüllt blühende Sorten aus der Serie Dalaya verglichen. Die Anzahl der offenen Blüten (Antheren sichtbar) im Verhältnis zu der Gesamtblütenanzahl sowie der Beflug wurden bewertet. Es konnten starke Unterschiede im Beflug nachgewiesen werden. So lag die maximale Anzahl der gezählten Insekten bei `Dalaya Suna` bei vier und bei `Dalaya Krishna` bei vierzehn gezählten Insekten pro zwei Minuten. Der Durchschnittswert von `Dalaya Suna` betrug weniger als ein Insekt pro Beobachtungsintervall, wohingegen `Dalaya Krishna` von durchschnittlich mindestens vier Insekten während der zwei Minuten Beobachtungszeit besucht wurde (Abb. 2+3). Zurückzuführen ist dies auf den Öffnungsgrad der voll aufgeblühten Dahlienblüte. Während bei `Dalaya Krishna` die Antheren in der Vollblüte gut sichtbar und für die Insekten erreichbar waren, zeigte `Dalaya Suna` erst in der Abblüte ihre Antheren. Gut sichtbare Antheren stellen sicher, dass die Insekten den Pollen der Pflanzen gut erreichen können. Gut besucht mit rund 5 Insekten pro zwei Minuten waren auch Bracteantha `Mohave Yellow` und Heliotrop `Marino Blue` mit durchschnittlich rund 4 Besuchern pro Beobachtungszeitraum. Auffallend war der deutlich höhere Zuflug bei Gaura `Belleza White 048` im Vergleich zur Sorte `Gambit Rose` mit der dreifachen Besuchszahl an Honig-, Wildbienen und Schwebfliegen. Dies dürfte auf den stärkeren Wuchs und der größeren Blühfreudigkeit von `Belleza White 084` zurückzuführen sein. Zusammenfassung Unter dem in 2017 beprobten Beet- und Balkonsortiment war keine Pflanze dabei, die nicht beflogen wurde. Die getesteten Pflanzen können somit alle als Nahrungsquelle für Insekten dienen. Trotzdem unterscheiden sich die Pflanzen stark hinsichtlich der besuchenden Insektengruppen und deren Anzahl. Je nach Pflanzenart dominierten als Bestäuberinsekten meist kleine Wildbienen, teils auch Honigbienen und Hummeln. Die Anzahl der beobachteten Insekten je Pflanzenart war stark abhängig von der Anzahl der Blüten, die den blütenbesuchenden Insekten zur Verfügung stehen. Prinzipiell empfiehlt es sich, eine Kombination von verschiedenen Pflanzen zu wählen, da somit möglichst vielen verschiedenen Insekten eine Nahrungsquelle angeboten werden kann. Innerhalb der Gattung/Art sollten die genannten Sortenunterschiede bei der Auswahl der Pflanzen beachtet werden. Obwohl Stauden meist stärker von Insekten beflogen werden, hat das Beet- und Balkonsortiment den großen Vorteil der konstanten Blüte. Die meisten Sorten aus Beet und Balkon bieten den gesamten Sommer hindurch eine Nahrungsquelle. Dies kann eine wichtige Rolle für Insekten spielen, wenn die große Anzahl der heimischen Gewächse bereits verblüht ist.

45 Fotos: WBI Gartenbau und Sonderkulturen Dr. Rolf Steiner Festakt zum doppelten Jubiläum auf dem Blankenhornsberg Geschichte die gefeiert werden muss. Bei Wort und Wein begingen das Staatsweingut Freiburg und das Staatliche Weinbauinstitut (WBI) am einen Festakt zum 175-jährigen Jubiläum des Blankenhornsberges und dem 100-jährigen Jubiläum der Freiburger Rebenzüchtung auf dem Blankenhornsberg in Ihringen. N ach der Begrüßung durch Dr. Rolf Steiner, Leiter des WBI hörten die Gäste eine Festrede von Peter Hauk, Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden Württemberg. Aufbauend auf den herausragenden Leistungen vergangener Generationen sind sowohl die Freiburger Rebenzüchtung als auch der Weinbaubetrieb am Blankenhornsberg heute so erfolgreich wie niemals zuvor, lobte Peter Hauk die Leistungen. Es folgte ein Vortrag zur Geschichte der Familie Blankenhorn durch Jan Merk vom Markgräfler Museum in Müllheim. Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Julius-Kühn-Institut ging auf den Sortenwandel mit Neuentwicklungen aus der Resistenzzüchtung ein. Nach seiner Auffassung interessiere sich der Verbraucher wenig für weinbautechnische Vorteile. Die Weine der neuen Sorten müssen schmecken. Peter Wohlfarth als Vertreter der Weinbau- Bild 2 Lob und Anerkennung von Peter Hauk für insgesamt 275 Jahre Weinbau. verbände betonte die Bedeutung der Berufsausbildung auf dem Blankenhornsberg, die er aus eigener Erfahrung als langjähriger Betriebsleiter sehr wohl kenne. Alois Huber, Verband Badischer Rebpflanzenguterzeuger, forderte die Beibehaltung der bisherigen Intensität der Rebenzüchtung in Freiburg. Hier 45

46 Gartenbau und Sonderkulturen 175 Jahre Blankenhornsberg In den Jahren 1842 bis 1844 gründeten die Brüder Blankenhorn aus dem badischen Müllheim das Weingut auf dem Blankenhornsberg. Sie machten ein bis dahin ungenutztes Hanggrundstück oberhalb von Ihringen für den Weinbau nutzbar. In zweiter Generation war Professor Dr. Adolph Blankenhorn Mitbegründer der deutschen Weinbauwissenschaften. Er nutzte das Weingut nach seinem Studium als Versuchsstation für seine weinbaulichen und önologischen Untersuchungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Versuchs- und Lehrgut dem 1920 gegründeten Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg angegliedert und ging 1954, nach der Gründung des Landes Baden-Württemberg, in dessen Besitz über. Seit 2008 firmieren die Gutsbetriebe Blankenhornsberg und Freiburg des Weinbauinstituts unter dem Namen Staatsweingut Freiburg. 100 Jahre Rebenzüchtung Die Rebenzüchtung des WBI widmete sich zunächst der Verbesserung der bestehenden, traditionellen Rebsorten durch Aufnahme der Klonenzüchtung und der Auslese von gesunden Rebstöcken der entsprechenden Sorten. In den folgenden Jahren konzentrierte sich die Forschung zudem auf die Resistenzzüchtung mit amerikanischen und asiatischen Resistenzgebern sowie dem MuscadiniaGenpool. Die Arbeit der vergangenen 100 Jahre führt dazu, dass das WBI den Winzern aktuell eine große Bandbreite von pilzwiderständigen Rebsorten und Rebklonen von Standardrebsorten zu Verfügung stellen kann. Bild 3 Minister Peter Hauk und Dr. Rolf Steiner enthüllen den Lehrpfad. dürfe nicht gespart werden. Im Schlusswort bedankt sich Dr. Jürgen Sigler, stellvertretender Leiter des WBI, für die wohlwollenden und inspirierenden Worte aller Redner. Im Dialog wollen wir die Belange der Weinwirtschaft auch in Zukunft weiter entwickeln und gemeinsam die neuen Herausforderungen meistern. Im Rahmen des Jubiläums eröffnete Peter Hauk den Weinlehrpfad, der für kommende Veranstaltungen wichtig ist. An 13 Stationen können Besucher sich künftig über QRCodes zu verschiedenen Themen wie Terroir, Klima, Flurneuordnung oder pilzwiderständigen Rebsorten informieren. Rolf Steiner WBI Freiburg Tel. 0761/ rolf.steiner@wbi.bwl.de 46 Wir feiern diese beiden Jubiläen zusammen, weil der Blankenhornsberg und die Rebenzüchtung sehr eng miteinander verbunden sind, erklärt Dr. Rolf Steiner. Der Blankenhornsberg fungiert als Modellbetrieb. Dort werden die neuen Rebsorten und die Klone der Standardrebsorten getestet bevor diese an die Winzer abgegeben werden. Unter dem Label Staatsweingut Freiburg werden die Weine der neuen Rebsorten zu einem guten Preis erfolgreich vermarktet.

47 Gartenbau und Sonderkulturen itifutur EFRE Europäische Fonds für regionale Entwicklung DER OBERRHEIN WÄCHST ZUSAMMEN: MIT JEDEM PROJEKT Dr. Alexandra Wolf VITIFUTUR Gemeinsam Forschen für einen nachhaltigen Weinbau Der Klimawandel stellt den Weinbau in der trinationalen Region Oberrhein vor neue Herausforderungen. Die Erderwärmung fördert die Ausbreitung neuer Schädlinge und Pflanzenkrankheiten, die bislang in der Region Oberrhein nicht vorgekommen sind. Gleichzeitig fordern die Verbraucher vermehrt einen ökologischen und nachhaltigen Weinbau sowie den Schutz der natürlichen Ressourcen. Um beidem gerecht zu werden, bedarf es neuer Wege und Innovationen. V ITIFUTUR stellt eine Ideenschmiede für zukunftsträchtige Lösungen aktueller Probleme im Weinbau am Oberrhein dar. In dem grenzüberschreitenden Projekt kooperieren alle weinbaulichen Forschungseinrichtungen entlang des Oberrheins gemeinsam mit ortsansässigen Betrieben und Verbänden der Weinwirtschaft. Es geht dabei um die Entwicklung und Umsetzung innovativer Verfahren für den nachhaltigen Weinbau in der Region. Die Forschungs- und Innovationsvorhaben umfassen drei Themenbereiche: nachhaltiger Weinbau mit resistenten Rebsorten, Strategien zur Verhinderung der Ausbreitung von Viruskrankheiten und Studien zu Bekämpfungsmaßnahmen von Holzkrankheiten der Weinrebe. Diese sind... Falscher Mehltau Der Falsche Mehltau ist eine Pflanzenkrankheit, die durch den pilzähnlichen Erreger Plasmopara viticola verursacht wird und zu großen wirtschaftlichen Schäden im Weinbau führen kann. Foto: WBI Die Ziele von VITIFUTUR sind es innovative Verfahren zur Bekämpfung von Krankheiten der Weinrebe zu entwickeln, die in der Praxis Anwendung finden. Dabei ist nachhaltiger Pflanzenschutz und die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln auf das unbedingt notwendige Maß ein Hauptanliegen. Um dies zu erreichen, arbeiten wissenschaftliche Partner und Vertreter aus der Praxis gemeinsam an nachhaltigen Lösungen. Der Schwerpunkt dieser Arbeiten liegt auf den wirtschaftlich relevantesten Krankheiten in der Region Oberrhein. 47

48 Gartenbau und Sonderkulturen Reisigkrankheit Die Reisigkrankheit ist die bedeutendste Viruskrankheit im Weinbau und wird beispielsweise durch das Grapevine Fanleaf Virus hervorgerufen, das Blattsymptome und Entwicklungsstörungen insbesondere bei den Trauben verursachen kann. Esca Foto: WBI Esca ist eine Krankheit, die von verschiedenen holzzersetzenden Pilzen verursacht wird. Sie kann zum Absterben ganzer Rebstöcke führen und hat in den letzten Jahren in der Region Oberrhein stark zugenommen. Dialog mit Weinwirtschaft und Öffentlichkeit Es genügt jedoch nicht neue Innovationen zu entwickeln und diese in Anwendungen zu überführen die Vision von VITIFUTUR ist es, die Forschungsergebnisse in die Gesellschaft zu transportieren. Dies lässt sich nur durch einen intensiven Austausch und Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit erzielen. So werden die neusten Forschungsergebnisse und aktuelle Entwicklungen der Öffentlichkeit in regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen zugänglich gemacht. Somit wird das vielfältige Potential der Forschung am Oberrhein, deren Bedeutung für den Weinbau und die Leistungsfähigkeit des Weinbaus in unserer Region einem breiten Publikum vorgestellt. Dr. Alexandra Wolf WBI Freiburg Tel. 0761/ bwl.de 48 Kernstück von VITIFUTUR ist der ständige Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis. Dieser hilft dabei, brennende Fragen aus der Praxis aufzunehmen und gemeinsam mit der Weinwirtschaft in praxisgerechte Innovationen umzusetzen. Die Weinbauverbände vom Oberrhein und Weinbaubetriebe diesseits und jenseits der Grenzen sind am Projekt beteiligt und durch regelmäßig stattfindende gemeinsame Seminare wird ein intensiver Gedankenaustausch gewährleistet. Um Nachwuchswissenschaftlern ein Verständnis für die Fragen und Probleme der Weinbaupraxis zu vermitteln, gehören Praktika in Betrieben zum Konzept von VITIFUTUR. Im Gegenzug können sich Praktiker bei Besuchen in den Laboren der Forschungseinrichtungen ein Bild von der Arbeit der Wissenschaftler machen. Die Projektwebsite stellt eine Informationsquelle sowie Anlaufstelle für Praktiker aus dem Weinbau und der interessierten Öffentlichkeit dar. Auf der Website sind Informationen über die Forschungstätigkeiten und aktuelle Veranstaltungen zu finden. Außerdem ist es möglich direkt mit den Projektbeteiligten in den Dialog zu treten: In einem Internet-Forum können Interessierte direkt ihre Fragen zum nachhaltigen Weinbau stellen. Diese werden dann von den Experten beantworten. Auch für die Forscher kann dieser Dialog einen Mehrwert bieten und ihnen helfen noch besser auf die Bedürfnisse der Praxis einzugehen. Falls Sie Interesse haben das Projekt aktiv zu unterstützen, dann melden Sie sich bitte bei uns unter Wir freuen uns auf ihre Unterstützung. An dem Projekt VITIFUTUR sind 21 Projektpartner beteiligt, darunter Forschungseinrichtungen, Partner aus Weinwirtschaft und Industrie sowie öffentliche Einrichtungen. Das Projekt läuft von Februar 2017 bis Dezember 2019 und die Gesamtkosten betragen ca. 4 Millionen EURO. Davon wird rund die Hälfte durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aus dem Programm INTERREG V Oberrhein getragen, die andere Hälfte von den Projektpartnern. Mehr Informationen zum Projekt sowie aktuelle Termine finden Sie unter:

49 Gartenbau und Sonderkulturen David Endreß Weinbauwetter im Wandel Wie können wir reagieren? 65. Weinbautagung des Regierungspräsidiums Stuttgart und der LVWO Weinsberg Jede Facette des Klimawandels verändert den Weinbau: Vor drei Jahren verzeichnete ganz Deutschland Hitzerekorde, vor zwei Jahren regnete es in Weinsberg allein in den Monaten Mai und Juni 260 l/m² und im letzten Jahr trieben die Reben am 15. April, bereits zehn Tage vor dem langjährigen Mittel aus. Die Bilder dieser drei extremen Jahre sind noch gegenwärtig, doch was sehen wir beim Blick nach vorn? Hr. Dr. Rupp von der LVWO Weinsberg stellte auf der jährlichen Tagung der Württemberger Weinbranche die Weinsberger Wetterdaten der letzten 100 Jahre auf den Prüfstand und fragte sich in seinem Vortrag, ob es wirklich schlimmer wird. ie Zahlen zeigen, dass sich die Niederschlagsmengen kaum veränderten, jedoch müssen sich die Wengerter zukünftig vor allem auf Unwetterereignisse, starke Hitzeperioden in den Sommermonaten, milde und regenreiche Winter und eine frühe, zügiger ablaufende Vegetation einstellen. Dies verdeutlicht die Abbildung 1 - Austrieb Trollinger. Die Reben treiben im Vergleich zu 1960 ca. zwei Wochen früher aus, die Eisheiligen enden am 15. Mai, dies birgt die große Gefahr von Spätfrösten. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch skizzierte in ihrem Grußwort, wie extrem der Jahrhundertfrost 2017 den Wein- und vor allem den Obstbau traf. Die Schäden liegen im dreistelligen Millionenbereich und werden über eine Frosthilfe des Landes mit einem Volumen von ca. 50 Mio. Euro zumindest teilweise kompensiert. Die ausbezahlten Hilfen konnten einmalig gewährt werden, in den kommenden Jahren müssen jedoch betriebsindividuelle Absicherungen erarbeitet werden. Hanns-Christoph Schiefer (LVWO Weinsberg) beschrieb die Möglichkeiten der Risikovorsorge: Frostberegnungsanlagen benötigen mit ca. 3-4 l pro m² sehr große Wassermengen um über die kritischen Stunden und Tage die empfindlichen Knospen wirksam zu schützen. Alternativen sind aus Luxemburg bekannt, dort wird das auch hierzulande getes- tete Luftverwirbelungsverfahren bereits angewandt. Direkte Wärme liefern recht kostenintensive Paraffinkerzen oder neu entwickelte Heizdrähte. Als letzte Möglichkeit bleibt noch eine Versicherungslösung, welche wie alle Maßnahme die Festkosten im Produktionsverfahren erhöht. Über weitere Lösungsansätze referierte Florian Haas vom Forschungszentrum Laimburg (Südtirol) in seinem Vortrag: Das Südtiroler Sorten-/Lagenprojekt und mögliche Strategien zur Qualitätssicherung im Weinbau. Nach einer Standortanalyse, welche die beeindruckende natürliche Vielfalt Südtirols aufzeigte, gab Herr Haas Empfehlungen für die Südtiroler Wengerter, die sicher auch in Württemberg zum Nachdenken anregen: Das Sortenspektrum verschiebt sich von Rot- zu Weißweinen. Um die gewünschte Typizität des Spätburgunders auch weiterhin zu erhalten, wird in deutlich höheren Lagen gepflanzt. Erste Pionieranlagen wurden bereits über m ünn gepflanzt. Beim Weißburgunder werden die alkoholreichen Tallagenweine mit den säurebetonten Hochlagenweinen verschnitten um beste Qualitäten zu erreichen. Extreme Trockenperioden nehmen als Folge des Klimawandels zu. Dies fordert Maßnahmen zur Optimierung der Wasserversorgung Foto: H. Wiest D Mitte Mai haben die Reben schon kräftig ausgetrieben. 49

50 Gartenbau und Sonderkulturen Resistenzbildung vorbeugen Prof. Dr. Matthias Hahn von der Technischen Universität Kaiserslautern erläuterte in einem Grundlagenvortrag, wie die Anpassung der Pilze an den Pflanzenschutz erfolgt. In Abbildung 2 sind die wesentlichen Faktoren der Resistenzbildung dargestellt: Abschließend erklärte Prof. Hahn, dass vor allem bei Botrytis und Oidium ein besonders hohes Resistenzrisiko besteht. Für den Wengerter ist es folglich dringend notwendig, die Wirkstoffklassen der verfügbaren Fungizide zu kennen uns sie gezielt einzusetzen. Denn wennn die Resistenz sichtbar wird, ist es in der Regel schon zu spät. Pflanzenschutzexperte Karl Bleyer von der LVWO Weinsberg integriert diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in eine Praxisempfehlung. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der alten und teilweise neuen Präparate werden alljährlich in einer Handreichung für die Praxis zusammengefasst. Abbildung 2 Bildung von Resistenzen, Prof. Hahn (TU Kaiserslautern). im Weinberg. Friedrich Bopp (Amtsleiter Flurneuordnung in den Landkreisen Heilbronn und Ludwigsburg) zeigte am Praxisbeispiel Vorderer Berg in Schwaigern auf, wie ökonomische Bewirtschaftungseinheiten mit gemeinsamer Bewässerungsanlage im Rahmen eines Flurneuordnungsverfahren geschaffen werden können. Pflanzenschutz im Weinbau David Endreß RP Stuttgart Tel. 0711/ david.endress@rps.bwl.de 50 Veränderungen im Weinbauwetter werfen auch beim Rebschutz neue Fragestellungen auf, welche im zweiten Teil der Tagung thematisiert wurden. Die Öffentlichkeit verlangt regionale Lebensmittel, möchte jedoch auch, dass diese mit einem geringen Einsatz an chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen produziert werden. Die aktuellen Diskussionen über die Ursache des Insektenrückgangs und den Einsatz des Wirkstoffs Glyphosat zeigen dies sehr eindrücklich. Beim Erreichen der kritischen Schadschwelle oder dem idealen Applikationstermin eines vorbeugenden Fungizids muss auch weiterhin gezielt und bedacht Pflanzenschutz möglich sein. Hierzu ist die Kenntnis der wichtigsten Erreger unabdingbar, denn jedes Jahr werden die Karten neu gemischt und oft muss spontan reagiert werden. Wie kann Pflanzenschutz gezielt und umweltgerecht ausgebracht werden? Roland Ipach vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz beantwortete diese Fragestellung in seinem Vortrag zum Thema Entwicklung der Applikationstechnik im Weinbau. Hierzu veranschaulichte er die Entwicklungen in der Gerätetechnik der letzten Jahrzehnte. Die Bemühungen und Erfolge der Hersteller und Tüftler aus der Branche erlauben schon heute den erforderlichen Pflanzenschutz mit einem Minimalaufwand sachgerecht zu applizieren. Den Anforderungen der Gesellschaft kommt der Pflanzenschutz nach Aussage des Forschers bereits heute nach. Beispielhaft nannte Ipach die Halbierung der Wasseraufwandmengen in den letzten 40 Jahren, eine zusätzliche Reduktion durch Recycling- und Sensortechnik sowie Teilflächenbehandlungen (Traubenzonebehandlungen bei Botrytis oder Traubenwickleranwendungen) sowie den Einsatz von Pheromonen und raubmilbenschonenden Spritzfolgen. Die Forschung arbeitet nach Aussage Ipachs konsequent weiter, jedoch ist schwer hier noch besser zu werden.

51 Gartenbau und Sonderkulturen Christian Bühler Diese Frage interessierte auf dem Weinsberger Obstbautag im Februar rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Berufsstandes. Die Praktiker und Beratungskräfte informierten sich über aktuelle Obstbauthemen. Dr. Kurt Mezger, Abteilungspräsident der Abteilung 3 am Regierungspräsidium Stuttgart, gab bei seiner Begrüßung einen Überblick über das Obstjahr Die Fachvorträge hatten den Klimawandel, Pflanzenschutz und den Anbau von Maronen zum Thema. 100 Jahre Wetterdaten, 50 Jahre Phänologie - unser Kernobst im Klimatrend D r. Dietmar Rupp und Dr. Franz Rueß von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO) stellten Wetterdaten aus 100 Jahren Wetterbeobachtungen am Standort der LVWO vor. Sie gingen dabei auf den Kernobstanbau vor dem Hintergrund des Klimawandels ein. Seit 117 Jahren werden in Weinsberg Wetterdaten erfasst. Der Standort eignet sich deshalb hervorragend, um den weltweit beobachteten Klimatrend vor Ort aufzuzeigen und für die Zukunft Schlüsse ziehen zu können. Während sich die jährlichen Niederschlagsmengen kaum verändert haben, zeigen sich bei den Temperaturen deutliche Verschiebungen. Der wärmere Vorfrühling und der heißere Sommer haben Auswirkungen auf das Wettergeschehen und die phänologischen Abläufe. Durch mildere Winter und wärmer gewordene Vorfrühlinge treiben unsere heimischen Obstgehölze wesentlich früher aus. So ergeben die phänologischen Erhebungen der LVWO gegenüber den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Blühverfrühung bei Apfel von rund drei Wochen (Abb. 1). Es ist weiterhin in der zweiten und dritten Aprilwoche mit Spätfrösten zu rechnen. Zu dieser Zeit befindet sich die Hauptkultur Apfel mittlerweile in der Vollblüte. Dieses phänologische Stadium ist am empfindlichsten gegenüber Temperaturen unter Null Grad. Bereits ab minus 0,5 Grad können massive Schäden auftreten. Frostschutzberegnung in Obstanlagen Andreas Hahn vom ESTEBURG Obstbauzentrum Jork im Alten Land ist überzeugt: Die wirksamste Methode zur Verhinderung von Blütenfrostschäden ist die Frostschutzberegnung (Bild 1). Das dafür notwendige Wasser kommt entweder aus Oberflächengewässern oder aus Brunnen. Anschaulich rechnete Hahn vor, dass zum Beispiel bei einer gut 5 Hektar großen Apfelanlage rund 4500 m³ Wasser nötig seien für drei Frostnächte. Um bei begrenzter Wasserverfügbarkeit sicher eine Frostschutzberegnung betreiben zu können, muss deshalb ein Vorratsspeicher angelegt werden. In seinem Vortrag stellte Hahn die Möglichkeiten der Wasserbereitstellung, Foto: T. Häberle Früher Austrieb, späte Fröste - Was können die Obstbauern tun? Bild 1 Frostschutzberegnung im Apfelanbau. Abbildung 1 Vollblüte bei Apfel. 51

52 Gartenbau und Sonderkulturen Frostschutz in Südtirol Dr. Martin Thalheimer, Spezialist für Bewässerung am Versuchszentrum Laimburg Südtirol, zeigte Lösungen für Fragen wie Welche technischen Ansprüche muss eine Bewässerungsanlage für den Frostschutz erfüllen? oder Welche Mindestmengen an Wasser sind für eine erfolgreiche Frostschutzbewässerung erforderlich? Abbildung 2 Temperaturverlauf bei Frostschutzberegnung (Quelle: Laimburg). die notwendigen Dimensionen sowie die Bauweisen der Speicherbecken vor. Ferner gab er Hinweise zur Wasserqualität, zur betriebswirtschaftlichen Kalkulation und zu relevanten baurechtlichen Fragen (Bild 2). Anhand von einigen Daten und Fakten zur geschichtlichen Entwicklung des Frostschutzes seit seinen Anfängen im Südtiroler Obstbau um das Jahr 1950 konnte Hr. Dr. Thalheimer z.b. feststellen, dass einige der letzten Neuentwicklungen bereits schon vor Jahrzehnten zum Einsatz kamen. Weiter präsentierte er Ergebnisse zum Einsatz alternativer Frostschutzmaßnahmen, wie z.b. die Bewindung, den Frostbuster und den Einsatz von Paraffinkerzen (Abb. 2). Maronen Anbau und Sorten Herr Johann Laimer aus Burgstall in Südtirol gewährt den Teilnehmern einen guten Einblick in die Welt des Kastanienanbaus sowie der Sortenvielfalt (Bild 3). Bild 2 Beregnungsteich Foto: J. Hilbers Bild 3 Reife Marone Foto: Dr. M. Thalheim Christian Bühler RP Stuttgart Tel. 0711/ christian.buehler@rps. bwl.de 52 Seine praktischen Erfahrungen mit der Frostschutzberegnung im Jahr 2017 stellte Herr Thomas Häberle vom Obstbaubetrieb Talhof in Erligheim den Teilnehmern vor. Er verfügt über eine Überkronenbewässerung mit Beregnungsteichen und konnte dadurch den Großteil seiner Ernte sichern. Insgesamt musste er an zehn Nächten beregnen. In den starken Frostnächten lag der Wasserbedarf bei m³ pro Nacht. Dabei kam es in Junganlagen teilweise zu Astabbrüchen aufgrund der enormen Eismengen. Für ihn gehört mittlerweile die Frostschutzberegnung genau wie das Hagelnetz zum Standard im Anbau. Pflanzenschutz Dr. Thomas Diehl vom RP Stuttgart stellte das Pflanzenschutzjahr 2017 dar. Die niedrige Ertragserwartung führte u.a. auch zu einer Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, weshalb es zu einer Verschleppung der Probleme nach 2018 kommen kann.

53 Bildung und Beratung Mareike Schubert, Edith Kirner, Gertrud Mellert Landwirtschaftstechnische Lehr- und Beratungskräfte in Haushalt und Ernährung sind vielseitig einsetzbar Wir unterrichten in der Hauswirtschaft die fachpraktischen Inhalte, schulen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und sorgen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern aller Altersstufen für den Erwerb und Erhalt der Alltagskompetenzen berichtet eine landwirtschaftstechnische Lehrerin begeistert von ihrer Tätigkeit. Die LTLB können eine breite, praxisorientierte Ausbildung und Berufserfahrung in der professionellen Hauswirtschaft vorweisen. Mit dem Vorbereitungsdienst erweitern sie ihre Kompetenzen um Pädagogik und Verwaltungshandeln und garantieren eine qualitätsvolle Arbeit. Berufsständisch vertreten werden die LTLB vom Verband der Lehr- und Beratungskräfte für Haushalt und Verbrauch im Ländlichen Raum e. V. (vlb). Die LTLB sind in den folgenden Arbeitsgebieten unerlässlich: In den Ämtern für Landwirtschaft und den Ernährungszentren - Als Referent/in bei fachpraktischen Multi- plikatorenschulungen für Ernährungsreferent/innen, hauswirtschaftliche Fachkräfte, Erzieher/innen und Lehrkräfte - Als Referent/in für praxisorientierte hauswirtschaftliche Themen in der berufsbezogenen Erwachsenenbildung für landwirtschaftliche Unternehmer/innen sowie für Fachkräfte in der Hauswirtschaft - Als Mitverantwortliche bei der Umsetzung, Organisation und Durchführung von Bildungsmaßnahmen für Verbraucher/innen im Rahmen der Ernährungsinitiative MACH S MAHL und der Initiative Lernort Bauernhof des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz - Als fachtechnische Berater/in für landwirtschaftliche Betriebe im Bereich Diversifizierung/Einkommensalternativen, wie Agrotourismus, Direktvermarktung und Bauernhofgastronomie - Als Verwaltungsmitarbeiter/in in der Landwirtschaftsverwaltung, z.b. in den Bereichen Gemeinsamer Antrag, Grundstücksverkehr, landwirtschaftl. Baurecht In den Fachschulen für Landwirtschaft - Als Lehrkraft im fachpraktischen Unter- richt in Aus- und Fortbildungsberufen, Fachkraft für den ländlichen Haushalt, Hauswirtschafter/in, Wirtschafter/in, Dorfhelfer/in, Meister/in der Hauswirtschaft, Hauswirtschaftl. Betriebsleiter/in Gut, dass für unseren praxisorientierten Beruf wieder Nachwuchs ausgebildet wird!, freut sich eine andere LTLB. Im Oktober 2016 startete in Baden-Württemberg nach mehrjähriger Pause und einer Neufassung der Laufbahn-, Ausbildungs- und Prüfungsordnung ein neuer Ausbildungslehrgang mit vier Anwärterinnen. Die Ausbildung zur LTLB war sehr vielseitig, interessant, aber auch sehr anspruchsvoll, berichtet eine frisch ausgebildete LTLB. Besonders motivierend war es, von den erfahrenen LTLB zu lernen, bei ihrer abwechslungsreichen Arbeit zu hospitieren und mitzuwirken. Mit ihren Voraussetzungen und dem Vorbereitungsdienst sind die LTLB bestens gerüstet, um die praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Ernährung und Alltagskompetenzen umzusetzen. Foto: M. Ratke Die landwirtschaftstechnischen Lehr- und Beratungskräfte (LTLB) übernehmen in der Landwirtschaftsverwaltung im Bereich Haushalt und Ernährung einen wichtigen Part in der fachpraktischen Bildungs- und Beratungsarbeit. Seit März 2018 stehen wieder vier umfassend ausgebildete und hoch motivierte LTLBs für den Einsatz in den Landkreisen zur Verfügung. Das mögliche Wirkungsspektrum der LTLB in den Landkreisen Baden-Württembergs und die Inhalte der Ausbildung werden in diesem Beitrag vorgestellt. Die frisch ausgebildeten LTLB des Jahrgangs : (v. l. n.r.) Fabienne Gerweck, Valentina Schulz, Bettina Fuchs, Ina Ströbel. Weitere Informationen zum Vorbereitungsdienst zum/ zur landwirtschaftstechnischen Lehrer/in und Berater/in und zu deren Einsatzgebieten gibt es auf der Homepage www. landwirtschaft-bw.info unter Landwirtschaft Bildung und Beratung. Mareike Schubert vlb - Baden-Württemberg Tel. 0711/ mareike.schubert@vlbnet.de 53

54 Dr. Thomas Nagel, Dr. Moritz Bauer Fipronil-Funde in Eiern neue Anforderungen auch an das landwirtschaftliche Untersuchungswesen Der Wirkstoff Fipronil gehört chemisch gesehen zur Gruppe der Phenylpyrazole und findet Anwendung als Biozid, Insektizid und in der Veterinärmedizin als Antiparasitikum. Er wirkt gegen verschiedene Schaderreger und Ektoparasiten wie z.b. die in der Legehennenhaltung weit verbreitete Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae). Die Anwendung von Fipronil als Antiparasitikum bei Tieren, die der Erzeugung von Lebensmitteln dienen, ist jedoch nicht erlaubt. Mittlerweile ist in der Europäischen Union mit Inkrafttreten der Durchführungsverordnung (EU) 2016/2035 [1] die Zulassung des insektiziden Wirkstoffes Fipronil zum Einsatz in Pflanzenschutzmitteln zum erloschen. Wie kam Fipronil in die Eier? D er Wirkstoff Fipronil wurde nach derzeitigem Kenntnisstand einem für die Anwendung in der Legehennenhaltung (selbst für die ökologische Produktion) zugelassenen Desinfektions- und Reinigungsmittel zur Steigerung der Wirksamkeit unzulässigerweise beigemischt. Nach der Anwendung im Stall gelangte es über die Haut, die Atemwege und über die Schnäbel beim Herumpicken in die Körper der Hühner und reicherte sich in den für die Dotterbildung zuständigen Zellanlagen, den Follikeln, an. Fotos: T. Nagel Analysegerät LC-MSMS Labor 54 Am 20. Juli 2017 erfuhren die EU-Mitgliedsstaaten und die Öffentlichkeit erstmals von Rückstandsfunden an Fipronil in Eiern durch eine Meldung der Föderalagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (Belgien) an das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF). Umgehend wurde vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ein Sonderuntersuchungsprogramm gestartet. Durch Lieferungen von Hühnereiern aus belasteten Betrieben und deren weitere Verarbeitung wurden im Juli und August 2017 in schließlich 15 EU-Mitgliedsstaaten, der Schweiz und auch Hongkong mit Fipronil belastete Eier bzw. Eiprodukte gefunden. Nachdem ein Legehennenbetrieb auch in Baden- Württemberg betroffen war, informierte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am 18. August 2017 in einer Pressemitteilung [2]: Im Rahmen unseres Sonderprogramms, bei dem wir nach dem Fipronil-Skandal in den Niederlanden und in Belgien risikoorientiert auch Eier aus Baden-Württemberg untersucht haben, konnten wir bis gestern Entwarnung geben [...] Nun haben wir in zwei Proben aus einem Betrieb im Hohenlohekreis Fipronil gefunden. Die festgestellten Werte lagen bei 0,013 und 0,020 mg/kg und damit klar über der Bestimmungsgrenze von 0,005 mg/kg, aber auch deutlich in einem nicht gesundheitlich gefährlichen Bereich. Die Ursachen, wie Fipronil in den Stall und damit in die Eier gelangen konnte, werden derzeit mit Hochdruck ermittelt. Die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet. Untersuchungen am LTZ Augustenberg Bereits nach dem Bekanntwerden der Problematik durch die ersten Meldungen über das europäische Schnellwarnsystem und noch vor den ersten Funden in Eiern in einem badenwürttembergischen Betrieb wurde das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augus-

55 Aus den Landesanstalten tenberg (LTZ) vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit der Untersuchung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln aus baden-württembergischen Legehennenbetrieben auf FipronilRückstände beauftragt. Hierzu wurde in kürzester Zeit eine analytische Methode entwickelt und validiert. In diesem Sonderuntersuchungsprogramm wurden keine Rückstände an Fipronil in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln festgestellt. Das Präparat, das für die von der belgischen Föderalagentur gemeldeten Rückstände verantwortlich gemacht wird, wurde in baden-württembergischen Betrieben nicht vorgefunden. Nach den beiden Funden von Fipronil in Eiern aus einem baden-württembergischen Betrieb wurde im Auftrag des Ministeriums zur Unterstützung der Ursachenaufklärung am LTZ in wiederum sehr kurzer Zeit die Untersuchung auf Fipronilrückstände in verschiedenen Produktionsmitteln aus dem betroffenen Betrieb - Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Biozide, Futtermittel verschiedenster Art, Tränkewasserzusätze, Picksteine, Einstreu, Hühnerkot, etc. - aufgenommen. Zunächst mussten z. T. auch hier geeignete Methoden für die sehr unterschiedlichen Probenarten (Matrices) entwickelt und validiert werden. Neben Fipronil wurde auch auf dessen Abbauprodukt Fipronil-sulfon in den insgesamt 28 Proben analysiert. Nur in zwei Proben Einstreu, die mit Hühnerkot kontaminiert waren, konnten Spuren von Fipronil und Fipronil-sulfon gefunden werden. Die Analyse erfolgte in allen Fällen nach geeigneter Probenaufarbeitung mit Hilfe der Kopplung von Flüssigkeitschromatographie und Tandem-Massenspektrometrie. Auf Basis von neuen amtlichen Analyseergebnissen aus Deutschland hat das BfR eine Bewertung der bislang wenigen übermittelten Daten vorgenommen. Die Daten aus Deutschland zu Gehalten von Fipronil erreichten Werte bis zu 0,45 mg/kg in Eiern. Nach dieser Datenlage ist nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand eine akute gesundheitliche Gefährdung der betrachteten Verbrauchergruppen, einschließlich Kinder, unwahrscheinlich. Im Sinne eines vorbeugenden Verbraucherschutzes wurde kritisch gesehen, dass aus Ermittlungsgründen die erste Meldung der Funde durch die belgischen Behörden über das europäische Schnellwarnsystem RASFF am 20. Juli 2017 erst spät erfolgte. Nach Presseberichten waren die Rückstände in Eiern bereits Anfang Juni 2017 durch Eigenkontrollen eines eierverarbeitenden Betriebes aufgefallen. Ziel des RASFF-Systems ist es, eine rasche Weitergabe von Informationen zu potentiellen Gefahren in den Bereichen Lebensund Futtermittel innerhalb der Mitgliedstaaten zu ermöglichen und damit zur unverzüglichen Eingrenzung bzw. Verhinderung einer Gefährdung beizutragen. Die EU-Kommission strebt deshalb einen weiter verbesserten und vor allem zeitnahen Informationsaustausch an. Die zum FipronilGeschehen erfolgten Kontrollen und Analysen belegen die Handlungsfähigkeit der amtlichen Überwachung und des landwirtschaftlichen Untersuchungswesens in Baden-Württemberg. Untersuchungen auf Fipronil werden Bestandteil des Untersuchungsprogramms zu amtlichen Futtermittelproben bleiben. Dr. Thomas Nagel LTZ Augustenberg Tel. 0721/ thomas.nagel@ltz.bwl.de Folgen und Ausblick Zum Höhepunkt des Fipronil-Geschehens im Herbst 2017 lagen aus 45 Staaten Berichte über Fipronil-Funde in Eiern vor. Damit war aufgrund der weiten Betroffenheit eine sehr hohe Bedeutung erreicht. Aufgrund der in Deutschland festgestellten Belastungen wurde das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) um eine Bewertung gebeten. In der Mitteilung Nr. 017/2017 vom 8. August 2017 kommt das BfR zu dem Schluss [BMVEL 3-5]: Literatur [1] DE/TXT/?uri=CELEX:32016R2035 [2] unser-service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/erstmals-nachweis-von-fipronil-in-baden-wuerttembergischem-eierbetrieb-ursachen-werden-ermittelt/ Dr. Moritz Bauer LTZ Augustenberg Tel. 0721/ moritz.bauer@ltz.bwl.de 55

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