Halbjahresbericht 2007.

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1 Halbjahresbericht 2007.

2 KFW BANKENGRUPPE. KfW-Fördervolumen steigt auf 45,5 Mrd. EUR Die KfW Bankengruppe erzielte dank des robusten konjunkturellen Wachstums zur Jahresmitte einen deutlichen Anstieg des Gesamtfördervolumens: Mit 45,5 Mrd. EUR per übertraf es den Vorjahreswert von 33,3 Mrd. EUR um rund 37 % und erreichte damit den bisherigen Höchstwert für ein erstes Halbjahr. Beide Teile des KfW-Fördervolumens entwickelten sich positiv sowohl die Kredite als auch die Verbriefungen: Die Kreditzusagen im inländischen Fördergeschäft, der Zusammenarbeit mit Entwicklungsund Schwellenländern sowie in der Export- und Projektfinanzierung stiegen auf insgesamt 35,5 Mrd. EUR (30,4 Mrd. EUR). Mit rund 10,0 Mrd. EUR lag das Volumen der Verbriefungen klar über dem Wert des ersten Halbjahres 2006 von 2,9 Mrd. EUR. Um die Konzernkennzahlen bei der Lektüre im Überblick zu haben, klappen Sie bitte die folgende Seite auf.

3 KONZERNKENNZAHLEN. in Mrd. EUR I. KfW Mittelstandsbank 22,8 8,6 12,1 Kreditfinanzierungen darunter Unternehmerkredit Globaldarlehen gewerbl. Wirtschaft Mezzanine-Finanzierungen Beteiligungsfinanzierungen ABS-Mittelstandsportfolio Verbriefungen 10,2 6,1 3,6 2,1 0,3 0,8 9,5 4,6 3,3 1,1 1,3 0,1 0,1 2,6 II. KfW Förderbank 35,5 17,2 23,8 Wohnwirtschaftliche Investitionen darunter Globaldarlehen Wohnungswirtschaft Bildung Kommunale Infrastruktur Umweltinvestitionen Globallinien an Landesförderinstitute Verbriefungen 15,1 1,2 1,3 3,2 4,6 3,6 7,6 8,9 0,2 0,6 1,7 2,5 3,1 0,4 Investitionsförderung Deutschland und Europa 58,4 25,8 36,0 III. KfW IPEX-Bank 15,0 6,6 8,2 Industrie, Telekommunikation, Rohstoffe Energie, Umwelt Transport, Verkehrsinfrastruktur Sonstiges (AKA-Exportkredite, Zuschüsse) IV. KfW Entwicklungsbank 2,4 0,6 0,8 V. DEG 0,9 0,4 0,5 Gesamtfördervolumen 76,7 33,3 45,5 davon Kredite 1 59,6 30,4 35,5 davon Verbriefungen 17,1 2,9 10,0 Umwelt- und Klimaschutz 2 12,5 7,6 5,7 Mittelaufnahme 54,2 35,0 35,5 Konzernbilanzsumme Differenzen in den Summen durch Rundungen. 1 Inkl. Avale, Zuschüsse und ABS-Mittelstandsportfolio. 2 Als übergreifende Förderung der KfW Mittelstandsbank und der KfW Förderbank im Gesamtfördervolumen enthalten. 5,6 2,5 6,9 0,0 2,4 1,5 2,7 0,0 5,7 4,6 0,8 0,6 0,2 0,2 5,4 8,3 1,5 0,6 1,9 2,7 5,7 4,6 2,1 1,1 5,0 0,0

4 KFW MITTELSTANDSBANK. Gesamtfördervolumen der KfW Mittelstandsbank legt kräftig zu. Im 1. Halbjahr 2007 hat die KfW Mittelstandsbank insgesamt ein Fördervolumen von 12,1 Mrd. EUR erzielt. Damit konnte das Volumen des 1. Halbjahres 2006 um rund 40 % übertroffen werden. Der Zuwachs beruht zum einen auf den Verbriefungstransaktionen, die mit 5,4 Mrd. EUR um 2,8 Mrd. EUR höher ausgefallen sind als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Zum anderen hat aber insbesondere auch die Nachfrage bei den Förderkrediten stark zugenommen. Die KfW Mittelstandsbank konnte in der Kreditfinanzierung für Gründer, Freiberufler und Mittelständler mit Zusagen über insgesamt 5,7 Mrd. EUR in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Zuwachs von mehr als 1,1 Mrd. EUR gegenüber dem 1. Halbjahr 2006 erzielen. Allein in unserem Basisförderprogramm dem KfW Unternehmerkredit konnten mit 4,6 Mrd. EUR fast 40 % mehr Mittel zugesagt werden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese große Nachfrage nach langfristigen Fremdmitteln für Investitionen spiegelt auch die verstärkte Investitionstätigkeit des deutschen Mittelstandes und die robuste Konjunktur wider. Allerdings haben insbesondere kleine und kleinste Unternehmen sowie Gründer bei der Finanzierung ihrer geplanten Investitionen immer noch Schwierigkeiten. Daher engagiert sich die KfW Mittelstandsbank im Rahmen ihrer Initiative Kleiner Mittelstand stärker bei der Förderung dieses Unternehmenssegments. So bietet die KfW im Unternehmerkredit seit Juli 2007 eine 50 %ige Haftungsfreistellung an, um durch eine Risikopartnerschaft zwischen der KfW und den Hausbanken die Kreditgewährung zugunsten von Mittelständlern zu erleichtern. Die Bank oder Sparkasse, die den Unternehmerkredit an das mittelständische Unternehmen ausreicht, kann sich so das Kreditausfallrisiko in gleicher Höhe mit der KfW 2

5 teilen. Für die Mittelständler entstehen durch die Beantragung der Haftungsfreistellung keine zusätzlichen Kosten. Im Falle einer Haftungsfreistellung teilen sich Hausbank und KfW die im Zinssatz enthaltene Risikomarge. Die Zinsen im Unternehmerkredit werden dabei wie bisher für jeden Fall individuell, in Abhängigkeit von Bonität und Werthaltigkeit der gestellten Sicherheiten risikogerecht vereinbart. Die 50 %ige Haftungsfreistellung im Unternehmerkredit bietet die KfW zur Begleitung von Investitionsvorhaben von Mittelständlern und Freiberuflern an, die mindestens seit zwei Jahren am Markt tätig sind. Mit dem erweiterten Förderprogramm können alle betrieblichen Investitionen finanziert werden, u.a. Grundstücke und Gebäude, Bauund Umbaumaßnahmen, Maschinen, Anlagen oder Büroausstattung. Auch bei Auslandsinvestitionen, die mit dem Unternehmerkredit Ausland finanziert werden, ist die Risikoübernahme durch die KfW möglich. Für Existenzgründer und junge Unternehmen stehen bereits spezielle Existenzgründungsprogramme mit umfänglicher Risikoübernahme der KfW zur Verfügung (Mikro-Darlehen, StartGeld und Unternehmerkapital ERP-Kapital für Gründung). Bei den Mezzanine-Finanzierungen sind die Zusagen gegenüber dem Vorjahreszeitraum im 1. Halbjahr 2007 um rund die Hälfte auf 0,6 Mrd. EUR zurückgegangen. Dies lag am ERP-Innovationsprogramm, bei dem die Nachfrage nach der Neueinführung im vergangenen Jahr sehr hoch ausgefallen war. Die Beteiligungsfinanzierung hat sich dagegen mit Zusagen von 181 Mio. EUR gegenüber dem 1. Halbjahr 2006 nahezu verdoppelt. Unterstützung von Technologietransfer und Gründungsdynamik in Clusterregionen. Deutschland ist als exportorientiertes Hochlohnland auf eine hohe technologische Leistungsfähigkeit und damit eine herausragende Innovationsfähigkeit angewiesen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben und zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu 3

6 KFW FÖRDERBANK. schaffen. Aufgrund der zunehmenden Komplexität und Interdisziplinarität des Innovationsprozesses kommt so genannten Clustern eine immer größere Bedeutung für die Innovationsfähigkeit eines Landes zu. Unter Clustern wird die räumliche Konzentration von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Intermediären einer Branche oder verwandter Branchen verstanden. Clusterregionen sind durch vielfältige und intensive Kooperationsbeziehungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft charakterisiert und tragen so zum Wissensund Technologietransfer in die Wirtschaft bei. Aufgrund ihrer ausgeprägten Gründungsdynamik im Hightech- Bereich und der überdurchschnittlichen Innovationstätigkeit der Bestandsunternehmen weisen Clusterregionen ein erhöhtes Potenzial auf, Zielregion für die Innovations- und Beteiligungsfinanzierung der KfW zu sein. Ein Weg, dieses Nachfragepotenzial in höhere Zusagezahlen umzusetzen, ist die Implementierung eines sog. Cluster Key Accountings. Dabei geht es darum, vorhandene Instrumente in der Gründungs- und Innovationsfinanzierung durch eine strukturierte Vertriebsunterstützung in ausgewählten Hochtechnologieregionen bei den wesentlichen Akteuren bekannter zu machen. Die KfW wird ein entsprechendes Pilotprojekt in einer 18-monatigen Testphase in vier ausgewählten Clusterregionen durchführen. KfW Förderbank. Mit einem Fördervolumen von 23,8 Mrd. EUR verzeichnete die KfW Förderbank im ersten Halbjahr 2007 ein Plus von rund 40 % Fördervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Einerseits führte der Abschluss zweier Verbriefungstransaktionen im Wert von insgesamt 4,6 Mrd. EUR, die bereits im 1. Quartal zu verbuchen waren, zu einem deutlichen Anstieg des Fördervolumens. Andererseits ist der Anstieg aber auch auf die erfreuliche Entwicklung der Förderkredite zurückzuführen, die mit einem Volumen von 19,3 Mrd. EUR rund 2,4 Mrd. 4

7 EUR über dem Volumen der ersten sechs Monate in 2006 lagen. Auch im Bereich der kommunalen Infrastruktur konnte das Engagement mit einem Zusagevolumen von 1,9 Mrd. EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgeweitet werden. Für wohnungswirtschaftliche Investitionen hat die KfW Förderbank im 1. Halbjahr 2007 Kredite in Höhe von 8,3 Mrd. EUR zugesagt. Herzstück der Förderung ist die Förderinitiative Wohnen, Umwelt Wachstum. Im Rahmen dieser Initiative wurden 2,5 Mrd. EUR für die Förderung von Energieeinsparung und CO 2 -Minderung in Wohngebäuden zugesagt, 1,4 Mrd. EUR für die nichtenergetische Instandsetzung und Modernisierung von Wohnraum einschließlich Maßnahmen zur Förderung des altengerechten Wohnens und 2,9 Mrd. EUR für den Neubau sowie den Erwerb und die Modernisierung von selbst genutztem Wohneigentum. Im Rahmen der Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum wurde das KfW-Programm zur CO 2 -Gebäudesanierung zu Beginn des Jahres um eine Zuschussvariante erweitert. Privatpersonen können seitdem für Vorhaben in Ein- oder Zweifamilienhäusern Zuschüsse in Höhe von bis zu 17,5 % der förderfähigen Investitionskosten erhalten. Im 1. Halbjahr 2007 wurden in dem Programm Förderkredite mit einem Gesamtzusagevolumen von über 1 Mrd. EUR und Zuschüsse in Höhe von insgesamt über 6,6 Mio. EUR zugesagt. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Förderinitiative Wohnen, Umwelt Wachstum im gleichen Zeitraum energetische Modernisierungen in rund Wohnungen und fast energiesparende Neubauten finanziert. Mit dem KfW-Wohneigentumsprogramm hat die KfW Förderbank im 1. Halbjahr den Neubau oder Erwerb von über selbst genutzten Eigenheimen und Eigentumswohnungen unterstützt. Ihren diesjährigen Award EUROPÄISCH LEBEN EUROPÄISCH WOHNEN hat 5

8 die KfW Förderbank dem Thema Die Wiederentdeckung der Stadt Urbanes Wohnen in den eigenen vier Wänden gewidmet. Mit diesem Wettbewerb unterstützt sie die qualitative Aufwertung der Innenstädte und zeichnet private Wohnungs- und Hauseigentümer aus, die ihren Wohnraum in der Stadt beispielhaft realisiert haben. Der mit EUR dotierte Wettbewerb wird durch das Nachrichtenmagazin FOCUS und das ZDF-Wirtschaftsmagazin WISO als Medienpartner unterstützt. Als weiteren Beitrag für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung veranstaltete die KfW ein Symposium zu dem Thema Zukunft der Stadtentwicklung Probleme, Lösungsansätze, Chancen unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Wolfgang Tiefensee. Das Symposium widmete sich den Lösungsansätzen für die zentralen Herausforderungen in Stadtumbau und Stadtentwicklung und damit unter anderem der Frage, wie Wohnungsunternehmen und private Wohnungseigentümer in Stadtumbau und Stadtentwicklung stärker eingebunden werden können. Die Kreditzusagen im Bereich kommunaler Infrastruktur haben sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2006 um ca. 12 % erhöht. Insbesondere in den Programmen KfW-Kommunalkredit und Kommunal Investieren konnten die Zusagen deutlich gesteigert werden. Mit einem Zusagevolumen von Mio. EUR respektive 495 Mio. EUR entfielen über 80 % des gesamten Kreditvolumen zur Förderung der kommunalen Infrastruktur in Höhe von rd. 2 Mrd. EUR auf diese beiden Programme. Im Programm Sozial Investieren zur Förderung von Investitionen gemeinnütziger Organisationen wurden im 1. Halbjahr 276 Vorhaben mit Kreditzusagen in Höhe von 329 Mio. EUR gefördert. 6

9 Umweltförderung weiterhin auf Wachstumskurs. Für die Finanzierung gewerblicher Umweltinvestitionen und die Nutzung erneuerbarer Energien hat die KfW Förderbank im 1. Halbjahr 2007 Kredite in Höhe von insgesamt rd. 2,7 Mrd. EUR bereitgestellt, 7 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Insbesondere die Nachfrage nach dem KfW-Umweltprogramm, mit dem gewerbliche Investoren bei der Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes unterstützt werden, ist kräftig angestiegen. Die Kreditzusagen in diesem Programm konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres im Vergleich zum 1. Halbjahr 2006 von 584 Mio. EUR auf 735 Mio. EUR erhöht werden. Verbesserte Förderung der erneuerbaren Energien. Im KfW-Programm Erneuerbare Energien gelten seit Mai 2007 wesentlich attraktivere Förderbedingungen für große Solarkollektoren zur Heizungsunterstützung, zur solaren Kühlung und zur Bereitstellung von industrieller Prozesswärme. Mit zinsverbilligten KfW-Darlehen und Tilgungszuschüssen des Bundesumweltministeriums in Höhe von 30 % der Investitionskosten werden diese Technologien ab 40 m 2 Kollektorfläche gefördert. Fortgeführt wird außerdem die Förderung großer Biomasseanlagen und Anlagen zur Nutzung der Tiefengeothermie. KfW-Studienkredit hat sich am deutschen Bildungsmarkt etabliert. Seit dem 1. April 2006 bietet die KfW Studierenden zur Finanzierung ihrer Lebenshaltungskosten den KfW-Studienkredit an. Ein Jahr nach dem Start hatten insgesamt Studierende in Deutschland die Zusage zu einem Studienkredit der KfW bekommen. Im vergangenen Quartal wurden KfW-Studienkredite vergeben, so dass sich die Gesamtzahl der Zusagen bis zum Halbjahr 2007 auf über erhöht hat. Insgesamt wurden von der KfW mit ihren Programmen KfW-Studienkredit, Meister-BAföG, Bildungskredit, BAföG-Bankdarlehen und den 7

10 Studienbeitragsdarlehen im 1. Halbjahr 2007 rund Kredite im Bereich Bildung und Weiterbildung zugesagt. EIB-KfW CO 2 -Programm geht mit 100 Mio. EUR für den Kauf von Klimaschutzzertifikaten an den Start. Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die KfW Bankengruppe haben als Nachfolgeprogramm und 2. Tranche des KfW-Klimaschutzfonds ein gemeinsames Programm zum Kauf von Emissionsgutschriften aus so genannten JI- und CDM- Projekten mit einem Volumen von 100 Mio. EUR aufgelegt. Das neue EIB-KfW CO 2 -Programm startete am 3. Mai 2007 mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding auf der Carbon Expo in Köln. Ziel des EIB-KfW CO 2 -Programms ist die Unterstützung von Unternehmen (insbesondere KMU) aus ganz Europa, die keinen eigenen Zugang zu diesen Projekten haben, aber dennoch die Emissionsgutschriften zur Reduzierung ihrer CO 2 -Emissionen im Rahmen des Europäischen Emissionshandelssystems (EU ETS) nutzen wollen und an einem direkten Kauf von Zertifikaten interessiert sind. Für diese Unternehmen wird auch eine Liefergarantie angeboten. Nicht nur Unternehmen in Europa werden von diesem neuen Produkt profitieren, sondern auch Unternehmen in Entwicklungs-, Transformationsund Schwellenländern, die entsprechende CDM- oder JI-Projekte anbieten können. Die KfW wird der Programm-Manager sein, d.h. sie ist der direkte Vertragspartner für die Verkäufer und Käufer von Zertifikaten. Die EIB ist Co-Sponsor, sie beteiligt sich hälftig an den Risiken und übernimmt die Erstprüfung für die Anzahlungen. Durch das Programm haben EIB und KfW ihre Aktivitäten im so genannten CO 2 -Markt weiter ausgebaut. Beide haben erfolgreich ihre bisherigen Fonds und Kaufprogramme im Markt platziert und bieten mit diesem neuen Programm zusätzliche Vorteile für Abnehmer wie Anbieter von Emissionsgutschriften an. 8

11 KFW IPEX-BANK. Im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems können auch Emissionsgutschriften nach den flexiblen Kyoto-Mechanismen Joint Implementation (JI) und Clean Development Mechanism (CDM) verwendet werden. JI bezieht sich auf Projekte in Industrie- und Transformationsländern und CDM auf Projekte in Entwicklungsländern. KfW IPEX-Bank. Die KfW IPEX-Bank verzeichnete im ersten Halbjahr 2007 ein außerordentlich hohes Plus bei den Neugeschäften. Insgesamt wurden Finanzierungen über 8,2 Mrd. EUR abgeschlossen (Vorjahreszeitraum: 6,6 Mrd. EUR). Zu diesem Ergebnis haben Schiffsfinanzierungen von rund 3,2 Mrd. EUR in erheblichem Maße beigetragen. Darin kommt die anhaltend gute Konjunktur in vielen Ländern zum Ausdruck, die das Welthandelsvolumen ansteigen lässt und dem Schifffahrtssektor als wichtigstem Träger des globalen Güterverkehrs hohe Zuwächse verschafft. Aber auch die Touristiksparte des Seeverkehrs verzeichnet Wachstumsraten, was sich günstig auf die Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen aus Deutschland auswirkt. Generell sind die Verkehrsmärkte, einschließlich der Logistik-Märkte, ebenso wie die Energiemärkte und die Grundstoffindustrie derzeit Nachfragermärkte mit hohem Wachstum. Für die KfW IPEX-Bank, die traditionell auf diesen Märkten tätig ist und dort spezielles Know-how zu bieten hat, ist somit ein besonders dynamisches Umfeld gegeben. Aber auch Finanzierungen im Verarbeitenden Gewerbe, den konsumnahen Dienstleistungen sowie der Telekommunikation haben ihre Beiträge zum Gesamtergebnis geleistet. Auf Finanzierungen in Deutschland entfielen rund 1,6 Mrd. EUR, auf den übrigen europäischen Raum 3,4 Mrd. EUR. Mit 1,5 Mrd. EUR verzeichnet Nordamerika einen hohen Anteil, der vor allem den Schiffsfinanzierungen zuzurechnen ist. Finanzierungen in der asiatischen Region tragen 1,3 Mrd. EUR bei, Lateinamerika und andere Regionen der Welt 0,4 Mrd. EUR. 9

12 KFW ENTWICKLUNGSBANK UND DEG. KfW Entwicklungsbank und DEG. Zur Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer setzte die KfW Entwicklungsbank in den ersten sechs Monaten diesen Jahres 805 Mio. EUR ein. Die KfW-Tochtergesellschaft DEG finanzierte Investitionen der Privatwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern mit 532 Mio. EUR. Wirkung im Blick damit Entwicklung gelingt, so der Titel des Mitte Juni erschienenen Jahresberichts Die KfW Entwicklungsbank und die DEG informieren in dem Bericht mit zahlreichen Beispielen, wie die Entwicklungszusammenarbeit eine Vielzahl von positiven und tief greifenden Wirkungen erzeugt. Dazu zählen der Aufbau leistungsfähiger Strukturen, ein Mehr an Gleichberechtigung für Frauen, verbesserte Gesundheit, die Bewahrung von natürlichen Lebensgrundlagen, die Demokratisierung von Gesellschaftsstrukturen, verbesserte Bildungschancen und stabile Finanzsysteme. All diese vielfältigen Wirkungen helfen, die Menschen in Entwicklungsländern eigenverantwortlich und kompetent zu machen, damit sie selbst Rahmenbedingungen verändern und eigene, effektive Wege aus der Armut gehen können, sagte Wolfgang Kroh, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Refinanzierung. Im ersten Halbjahr 2007 hat die KfW einen Gegenwert von knapp 35,5 Mrd. EUR am Kapitalmarkt refinanziert. Sie hat damit mehr als die Hälfte des Mittelbedarfs für das Gesamtjahr aufgenommen. Die am Jahresanfang geplante Mittelaufnahme für 2007 in Höhe von rund 55 Mrd. EUR wurde nun auf 60 Mrd. EUR erhöht. Dies resultierte im Wesentlichen aus der soliden konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage nach Förderkrediten. 10

13 Unter dem EUR-Benchmark-Programm hat die KfW seit Jahresbeginn zwei Anleihen mit einer Laufzeit über drei und zehn Jahren mit jeweils einem Emissionsvolumen von 5 Mrd. EUR begeben. Unter dem USD-Programm wurden in der ersten Jahreshälfte bereits drei USD-Anleihen zu je 3 Mrd. USD mit Laufzeiten von drei, fünf und zehn Jahren erfolgreich am Markt platziert. Somit trugen die beiden Benchmark-Programme mit einem Volumen von 16,4 Mrd. EUR bisher 47 % zum Refinanzierungsvolumen der KfW bei. Andere öffentliche Anleihen, welche die zweite Säule der KfW Refinanzierung bilden, haben 41% zur Mittelaufnahme beigetragen. Darunter war z.b. die erste jemals am Eurobond-Markt begebene Rubel- Anleihe, welche die KfW im Februar mit einem Volumen von 4 Mrd. RUB emittiert hat. Im April hat die KfW zudem ihre erste Globalanleihe in Südafrikanischen Rand mit einem Volumen von 2 Mrd. ZAR begeben. Diese Transaktion stellt die bisher größte Anleihe in diesem Marktsegment dar. Doch besonders hervorzuheben ist das Emissionsvolumen von 5,9 Mrd. EUR mit Anleihen im Britischen Pfund. Die Nachfrage im ersten Halbjahr lag somit fast auf Höhe des gesamten Vorjahresvolumens (6,1 Mrd. EUR) in dieser Währung. Die verbleibenden 12 % des Refinanzierungsvolumens wurden mittels der dritten Säule, den Privatplatzierungen, aufgenommen. Emissionen dieser Art sind auf die individuellen Bedürfnisse institutioneller Investoren zugeschnitten und werden nicht an einer Börse notiert. Mehr als ein Drittel (37 %) der im ersten Halbjahr 2007 aufgenommen Mittel entfiel auf Anleihen in EUR, knapp 30 % auf US-Dollar, fast 17 % auf das Britische Pfund, 6 % auf den Japanischen Yen und der Rest (11%) auf 17 weitere Währungen. 11

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