Halbjahresbericht 2006.

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1 Halbjahresbericht 2006.

2 KFW BANKENGRUPPE. Geschäftsentwicklung. Das Fördervolumen der KfW Bankengruppe ist im ersten Halbjahr 2006 um 45 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 33,3 Mrd. EUR gestiegen. Zu diesem erfreulichen Plus trug, wie bereits im ersten Quartal, vor allem die KfW Förderbank mit ihren Programmen für Wohnraumsanierung und ökologisches Bauen bei, die von der Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum umfasst und mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt verbilligt sind. Um die Konzernkennzahlen bei der Lektüre im Überblick zu haben, klappen Sie bitte die folgende Seite auf.

3 KONZERNKENNZAHLEN. in Mrd. EUR I. KfW Mittelstandsbank 15,5 6,0 8,6 Kreditfinanzierungen 10,7 4,2 4,6 darunter Unternehmerkredit 4,8 2,5 3,3 Globaldarlehen gewerbl. Wirtschaft 5,4 1,4 1,1 Mezzanine-Finanzierungen 0,6 0,3 1,3 Beteiligungsfinanzierungen 0,3 0,1 0,1 Verbriefungen 4,0 1,4 2,6 II. KfW Förderbank 38,7 11,4 17,2 Wohnwirtschaftliche Investitionen 10,9 4,5 8,9 darunter Globaldarlehen Wohnungswirtschaft 2,0 0,5 0,2 Bildung 0,9 0,4 0,6 Kommunale Infrastruktur 2,8 0,8 1,7 Umweltinvestitionen 4,2 1,5 2,5 Globallinien an Landesförderinstitute 3,6 2,6 3,1 Verbriefungen 16,3 1,5 0,4 Investitionsförderung Deutschland und Europa 54,2 17,4 25,8 III. KfW IPEX-Bank 12,1 4,8 6,6 Industrie, Telekommunikation 4,9 1,9 2,4 Energie, Umwelt 1,2 0,5 1,5 Transport, Verkehrsinfrastruktur 5,6 2,4 2,7 Sonstiges (AKA-Exportkredite, Zuschüsse) 0,4 0,1 0,0 IV. KfW Entwicklungsbank 1,9 0,5 0,6 V. DEG 0,7 0,3 0,4 Gesamtfördervolumen 68,9 22,9 33,3 Umwelt- und Klimaschutz 1 7,0 2,8 7,6 Refinanzierungsvolumen 50,6 28,7 35,0 Konzernbilanzsumme Differenzen in den Summen durch Rundungen. 1 Als übergreifende Förderung der KfW Mittelstandsbank und der KfW Förderbank im Gesamtfördervolumen enthalten.

4 KFW MITTELSTANDSBANK. Im ersten Halbjahr 2006 hat die KfW Mittelstandsbank insgesamt einen Zuwachs des Fördervolumens von gut 40 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 8,6 Mrd. EUR erzielt. Dieser ist zum einen auf die höher ausgefallenen Verbriefungstransaktionen und zum anderen auf die verstärkte Nachfrage bei den Förderkrediten und den Mezzanine Finanzierungsangeboten zurückzuführen. Zunahme von Investitionen und Kreditnachfrage. Die allgemein zu verzeichnende positive Entwicklung der Investitionstätigkeit in Deutschland wird auch vom KfW-Investbarometer bestätigt, das für das Jahr 2006 eine Zunahme der Gesamtinvestitionen gegenüber dem Vorjahr um 4,3 % prognostiziert. Dies spiegelt sich in einer spürbar gestiegenen Nachfrage bei den Förderkrediten wider. In der Kreditfinanzierung für Gründer, Freiberufler und Mittelständler stieg das Zusagevolumen im ersten Halbjahr um 9,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 4,6 Mrd. EUR. Allein im Basisförderprogramm dem KfW-Unternehmerkredit konnten hier mit 3,3 Mrd. EUR über 30 % mehr Mittel zugesagt werden. Mezzanine-Finanzierungen für Innovationen. Das Ende letzten Jahres modifizierte ERP-Innovationsprogramm erwies sich in 2006 als durchschlagender Erfolg: über eine Mrd. EUR Zusagen, mit denen Innovationen von Mittelständlern gefördert werden. Die gesamten Mezzanine-Finanzierungen wuchsen damit auf 1,3 Mrd. EUR an. 2

5 Beteiligungsfinanzierung: Neue Ansätze zur Unterstützung des Forschungstransfers. In den Förderprogrammen für die Beteiligungsfinanzierung wurde mit 98 Mio. EUR das Vorjahresniveau von 125 Mio. EUR nicht erreicht. Insbesondere bei later-stage Investments kam es zu Rückgängen, während die Frühphasenfinanzierung leicht zulegen konnte. Zu den Fondsaktivitäten im Frühphasensegment gehört auch der Ende 2005 neu aufgelegte Ausgründungsfonds zur Verwertung der Forschungsergebnisse der Fraunhofer-Gesellschaft, bei der die KfW als Ankerinvestor tätig geworden ist. Dadurch konnten weitere Privatinvestoren eingeworben werden, so dass der Fonds nun insgesamt über ca. 35 Mio. EUR Kapital verfügt und bereits die ersten Engagements eingegangen sind. Dieser Ansatz soll weiter ausgebaut werden. 3

6 KFW FÖRDERBANK. Die sehr gut ins Jahr 2006 gestartete KfW Förderbank konnte die hervorragende Entwicklung der ersten Monate im zweiten Quartal weiter fortführen. Der Zuwachs des Fördervolumens um 51 % des Vorjahreswerts auf 17,2 Mrd. EUR ist vor allem dem rasanten Anstieg der Zusagen in den wohnwirtschaftlichen Programmen zu verdanken. Große Nachfrage der Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum. Die Verdopplung der Kreditzusagen für wohnwirtschaftliche Investitionen im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum beruht auf der hohen Nachfrage nach den Förderkrediten im Rahmen der von Bund und KfW im Februar 2006 gestarteten Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum. Im CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm zum Beispiel waren die Kreditzusagen aufgrund der deutlich verbesserten Kreditkonditionen mit 2,3 Mrd. EUR viermal so hoch wie im ersten Halbjahr Dies zeigt die hohe Anreizwirkung der Förderkredite für private, gewerbliche und kommunale Wohnungseigentümer, in die Energieeinsparung und den Klimaschutz zu investieren. Bildungsförderung: Gelungener Start des KfW-Studienkredits. Seit dem Start des KfW-Studienkredits zum sind bereits Anträge über eine Summe von 150 Mio. EUR bewilligt worden. Der Kredit soll Studierende im Erststudium an einer deutschen Hochschule bei der Finanzierung ihrer Lebenshaltungskosten unterstützen. Dafür stellt die KfW Förderbank unabhängig von Einkommen und Vermögen der Eltern und unabhängig vom Studienfach maximal 650 EUR 4

7 für einen Zeitraum von i.d.r. 10 Semestern zur Verfügung. Die Anträge für den Studienkredit werden bei den zurzeit Vertriebspartnern das sind neben Kreditinstituten auch Studentenwerke eingereicht. Insgesamt hat die KfW Förderbank aus ihren Programmen Bildungskredit, BAföG-Bankdarlehen, Meister-BAföG und Studienkredit im ersten Halbjahr 2006 rund Kredite über 560 Mio. EUR für Investitionen in Aus- und Weiterbildung zugesagt. Infrastrukturförderung: Senkung der Zinslast der Kommunen. Auch die Kreditzusagen zur Förderung von Investitionen in die kommunale Infrastruktur haben sich mit 1,7 Mrd. EUR im ersten Halbjahr 2006 gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Einen wesentlichen Beitrag dazu hat die deutliche Verbesserung der Zinskonditionen in den KfW-Programmen geleistet. Von dem Kreditvolumen entfielen 906 Mio. EUR auf den Kommunalkredit zur Förderung kommunaler Investitionen, 415 Mio. EUR auf das Programm Sozial Investieren zur Förderung von Investitionen gemeinnütziger Organisationen und 379 Mio. EUR auf das Programm Kommunal Investieren zur Förderung von Investitionen kommunaler Unternehmen. Dynamische Entwicklung der Umweltförderung. Die Kreditzusagen für Umweltinvestitionen liegen im ersten Halbjahr 2006 mit 2,5 Mrd. EUR um 63 % über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums. 5

8 Ursache für diesen Anstieg ist insbesondere das Zusageplus in den gewerblichen Umweltschutzprogrammen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 konnte das Zusagevolumen des KfW-Umweltprogramms um 58 %, des ERP-Umwelt- und Energiesparprogramms sogar um 107 % gesteigert werden. Klimaschutzfonds: erfolgreiche erste Tranche. Die erste Tranche des KfW-Klimaschutzfonds ist zum geschlossen worden. Insgesamt beteiligen sich 26 Unternehmen und Institutionen aus dem In- und Ausland mit 83,9 Mio. EUR an dem Kaufprogramm für Zertifikate aus den Projekt basierten Mechanismen des Kyoto-Protokolls. Damit wurde das ursprünglich angepeilte Fondsvolumen wegen hoher Nachfrage um fast 70 % überschritten. Aufgrund der weiterhin sehr positiven Resonanz wird an der Auflage einer zweiten Klimaschutzfonds-Tranche gearbeitet. Mittlerweile hat die KfW drei Kaufverträge (ERPAs) und zwei Vorverträge (LoIs) erfolgreich abgeschlossen, aus denen bis 2012 ca. 2,5 Mio. Zertifikate in den Fonds fließen sollen. Die Verträge haben einen Gesamtwert von ca. 24 Mio. EUR. Damit sind bereits knapp 30 % des Fondsvolumens kontrahiert. Weitere 26 aussichtsreiche Projekte befinden sich aktuell in der Projekt-Pipeline. 65 % der Projekte sind aus dem Bereich erneuerbare Energien (Wind, Wasser und Biomasse). Der regionale Schwerpunkt (58 %) liegt in Asien (insbesondere Indien und China), gefolgt von Lateinamerika und Afrika mit je 19 %. 6

9 KFW IPEX-BANK. Projekte stärken Erneuerbare Energien. Das Neugeschäftsvolumen der KfW IPEX-Bank verzeichnete im ersten Halbjahr 2006 einen Zuwachs von 37,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 6,6 Mrd. EUR. Von den Neugeschäften hat die KfW IPEX-Bank rund 39 % im innerdeutschen Raum und rund 61 % im Ausland abgeschlossen. In sektoraler Sicht haben im inländischen Geschäft der Projekt- und Unternehmensfinanzierungen Kredite an Unternehmen der Industrie, insbesondere des verarbeitenden Gewerbes sowie im Bereich Energie und Umwelt beachtliche Einzelbeiträge geleistet. Im Auslandsgeschäft sind die Sparten Schifffahrt, Straße und Schiene sowie die Grundstoffindustrie an vorderer Stelle. Interessante Einzelprojekte der letzten Monate betreffen die erneuerbaren Energien: Hier hat die KfW IPEX-Bank Biomasse-Kraftwerke in Brasilien finanziert sowie ein Bio-Dieselprojekt in Mecklenburg- Vorpommern und eines in Thüringen. 7

10 KFW ENTWICKLUNGSBANK UND DEG. Good Governance heißt faires Spiel. Unter diesem Titel steht der im zweiten Quartal 2006 von der KfW Entwicklungsbank und der DEG gemeinsam herausgegebene Jahresbericht Zentrales Thema ist die Bedeutung von Good Governance, d.h. von verantwortungsbewusstem Regierungs- und Verwaltungshandeln, Korruptionsbekämpfung, Schutz des Eigentums, Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungen und Schutz vor Willkür. Good Governance ist Grundvoraussetzung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in einem Land und damit für den nachhaltigen Erfolg von Entwicklungszusammenarbeit. Bereits heute hat die Bundesregierung mit mehr als 30 Partnerländern davon die meisten in Subsahara Afrika und in Lateinamerika gezielte Maßnahmen zur Förderung von Demokratie, Zivilgesellschaft und öffentlicher Verwaltung vereinbart. Die KfW Entwicklungsbank fördert in diesem Rahmen zur Zeit deutlich mehr als 800 laufende Vorhaben, bei denen gute Regierungsführung Haupt- oder ein wichtiges Nebenziel ist. KfW Entwicklungsbank und DEG setzen auch darüber hinaus mit ihrem Engagement die politischen Ziele der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zur Verankerung von Good Governance in den Partnerländern um. Gesteigerte Förderung. Zur Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer setzte die KfW Entwicklungsbank im ersten Halbjahr Mio. EUR und damit rund 17 % mehr Mittel als im Vorjahreszeitraum ein. Das KfW- Tochterunternehmen DEG stellte darüber hinaus 384 Mio. EUR für Investitionen der Privatwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung, was einen Anstieg von rund 24 % bedeutet. 8

11 REFINANZIERUNG UND PRIVATISIERUNG. 35 Mrd. EUR und damit rund zwei Drittel des für 2006 angestrebten Refinanzierungsvolumens von Mrd. EUR hat die KfW bereits im ersten Halbjahr an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Neue Benchmarkanleihen und diversifizierte Währungsportfolios. Besonders erfolgreich startete die KfW ihre Benchmark-Programme. So konnte im Januar zum ersten Mal eine fünfzehnjährige Euro- Benchmark-Anleihe mit einem Emissionsvolumen von 5 Mrd. EUR am Markt platziert werden. Damit wurde das Laufzeitspektrum, in dem die KfW Investoren liquide Anleihen in Euro anbietet, bis ins Jahr 2021 erweitert. Auch im US-Dollar-Programm wurde eine langlaufende Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit und einem Volumen von 2 Mrd. USD begeben. Insgesamt trugen die beiden Benchmark-Programme mit fünf Anleihen und einem Volumen von 16,4 Mrd. EUR 47 % zum Refinanzierungsvolumen der KfW im ersten Halbjahr bei. Im Bereich anderer öffentlicher Anleihen, die 42 % der Mittelaufnahme ausmachten, konnte die KfW bei ihren Investoren einen Trend zur Währungsdiversifikation der Portfolios beobachten. So platzierte die KfW seit Jahresbeginn erstmals Anleihen in botswanischen Pula, ägyptischen Pfund, neuen rumänischen Leu sowie in malaysischen Ringgit. Privatplatzierungen, die dritte Säule der Refinanzierung der KfW, trugen zu 11% zur Mittelaufnahme bei. 9

12 Die Kernwährung der Refinanzierung der KfW war auch im ersten Halbjahr 2006 der Euro mit einem Anteil von 40 %, gefolgt von US-Dollar (32 %) und britischen Pfund (11%). Mit 17 % nahmen die 19 weiteren Emissionswährungen ein etwa ähnliches Gewicht ein wie im Gesamtjahr Privatisierungsaktivitäten: Verkauf von Aktien der Deutsche Telekom AG an den US-Finanzinvestor Blackstone. Mit dem Verkauf von Aktien der Deutsche Telekom AG im Wert von 2,68 Mrd. EUR (191,7 Mio. Aktien bzw. 4,5 % des Grundkapitals der Deutsche Telekom AG) an Blackstone wurde im April erstmals ein Private Equity Investor direkt in die Privatisierungsaktivitäten der KfW eingebunden. Blackstone beabsichtigt, seine Stärke als weltweit führende Gesellschaft im Bereich von Telekommunikations- und Medieninvestments in die Zusammenarbeit einzubringen. Die Reaktion des Marktes war äußerst positiv. Gleichzeitig trug die Transaktion zu einer Neubewertung der Rolle von Private Equity Gesellschaften auch als Minderheitsanteilseigner im deutschen Beteiligungsmarkt bei. Mit dem Verkauf reduzierte sich der von der KfW gehaltene Bestand an Aktien der Deutschen Telekom auf ca. 735,7 Mio. Aktien (16,6 %), so dass Bund und KfW aktuell gemeinsam noch ca. 31,2 % am Grundkapital des Unternehmens halten. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil privater Aktionäre auf ca. 68,8 %. 10

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14 KfW Bankengruppe Palmengartenstraße 5 9, Frankfurt am Main Telefon , Telefax , infocenter@kfw.de,