3. QUARTAL IM ÜBERBLICK 2003

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1 3. Quartalsbericht 2003

2 3. QUARTAL IM ÜBERBLICK 2003 Förderbankenneustrukturierungsgesetz in Kraft getreten Am 22. August trat das Gesetz zur Neustrukturierung der Förderbanken in Kraft. Damit ist der Weg für eine optimierte Mittelstandsförderung frei: Die Fusion von KfW und DtA wird rückwirkend zum 1. Januar 2003 wirksam. Die Verschmelzung stärkt nachhaltig die Gründungs- und Mittelstandsförderung in Deutschland. Im Bereich der Fremdfinanzierung ist das neue Förderprodukt Unternehmerkapital bereits am Markt eingeführt. Sukzessive werden nun auch die Bereiche Mezzanine, Beteiligungskapital sowie Information und Beratung im Sinne einer höheren Fördereffizienz und Transparenz neu geordnet. Neue Markenarchitektur der KfW Bankengruppe eingeführt Gleichzeitig hat die KfW Bankengruppe ihre Marken neu aufgestellt. Der gute, alte Markenname Kreditanstalt für Wiederaufbau ist erfolgreiche Geschichte. Dem Gesetz entsprechend führt die KfW in Zukunft die Bezeichnungen Bank und Bankengruppe. Unter der Dachmarke KfW Bankengruppe treten die Marken KfW Förderbank, KfW Mittelstandsbank, KfW Entwicklungsbank, DEG sowie die neue KfW IPEX-Bank auf. Die KfW Förderbank ist die Marke für alle Finanzierungsprodukte rund um Wohnraum- und Umweltfinanzierungen, Bildung und Infrastruktur.

3 Die KfW Mittelstandsbank fördert Existenzgründer, Start-ups, mittelständische Unternehmen und Freiberufler. Die KfW Entwicklungsbank steht für die Entwicklungszusammenarbeit der KfW. Die DEG finanziert privatwirtschaftliche Investitionen in Entwicklungsländern. Die KfW IPEX-Bank bietet weltweit maßgeschneiderte Finanzierungen für Exporte und Projekte. Förderkredite in Deutschland: Volumen wächst kräftig Das Zusagevolumen der Investitionsförderung Deutschland nahm in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,7 % auf 39,7 Mrd EUR zu. Besonders stark gestiegen ist das Volumen der Förderkredite Deutschland, die um 23,7 % auf 26 Mrd EUR kräftig zulegten. Vor allem stark steigende Zusagezahlen im Bereich der Wohnraumförderung der KfW Förderbank führten zu dieser erfreulichen Entwicklung. KfW Mittelstandsbank Im Bereich der Gründungs- und Mittelstandsförderung wurde mit 6,8 Mrd EUR trotz der ungünstigen Konjunkturentwicklung das Zusagevolumen des Vorjahreszeitraums nur um wenige Prozentpunkte verfehlt. Dieses angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt positive Ergebnis ist auch auf den konsequenten Einsatz des neuen Förderinstruments Globaldarlehen

4 zurückzuführen. Mittlerweile haben die Globaldarlehen einen Anteil von 23 % an der Gründungs- und Mittelstandsförderung. Aber auch die Verbriefung leistet ihren Beitrag, da durch sie der Kreditvergabespielraum der Kreditinstitute erweitert wird. Die Märkte für Innovationsfinanzierungen und Beteiligungskapital reagieren besonders sensibel auf Veränderungen der Markteinschätzungen. So ist es aufgrund der eingetrübten Stimmung infolge der negativen Entwicklung an den Börsen und der derzeitigen konjunkturellen Lage nicht verwunderlich, dass die Zusagezahlen in den Innovations- und Beteiligungsprogrammen der KfW Mittelstandsbank auf einem niedrigen Niveau verharren. Bis zum Ende des 3. Quartals beliefen sich die Zusagen in den Innovations- und Beteiligungsprogrammen der KfW Mittelstandsbank auf 362 Mio EUR. Die KfW Mittelstandsbank wird die professionellen Informationsund Beratungsangebote für Gründer und Mittelständler konsequent ausbauen. Ein Schritt in diese Richtung ist das KfW- Gründercoaching, das zunächst als Pilotmodell in den neuen Bundesländern gestartet ist: Im Rahmen von Unternehmertagen präsentieren angehende Unternehmer ihr Vorhaben einem Expertenteam. Zur Realisierung besonders Erfolg versprechender Projekte

5 vermittelt die KfW Mittelstandsbank Unternehmensberater aus ihrem Pool. Hierbei werden die Kosten von bis zu fünf Beratertagen von der Mittelstandsbank übernommen. KfW Förderbank Im Zuge der Fusion von KfW und DtA wurden die bisherigen Programme der DtA zur Förderung des gewerblichen Umwelt- und Klimaschutzes in das Umweltförderangebot der KfW Förderbank integriert. Hierbei wurden Programmüberschneidungen beseitigt und die Programme zu einem attraktiven und transparenten Förderangebot aus einer Hand zusammengefasst: Das bislang von der DtA angebotene DtA-Umweltprogramm wurde mit dem KfW- Umweltprogramm zusammengelegt. Das daraus entstandene neue KfW-Umweltprogramm dient fortan als Ergänzungsfinanzierung zum ERP-Umwelt- und Energiesparprogramm, welches unter dem Dach der KfW Förderbank unverändert weitergeführt wird. Die zwei Umweltspezialprogramme der DtA das BMU-Programm zur Förderung von Demonstrationsvorhaben und das Umweltschutz-Bürgschaftsprogramm wurden ebenfalls in das KfW-Umweltförderangebot übernommen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2003 betrug das Förderkreditvolumen für den gewerblichen Umwelt- und Klimaschutz 3,1 Mrd EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von 25 %.

6 Das Dächer-Solarstrom-Programm hat das ursprünglich festgelegte Programmziel von rund 300 Megawatt neu installierter Fotovoltaik-Leistung deutlich übertroffen: Im 3. Quartal dieses Jahres erreichte es die Schwelle von 350 Megawatt geförderter Fotovoltaik- Leistung. Die installierte Leistung reicht aus, um Privathaushalte mit umwelt- und klimafreundlichem Solarstrom zu versorgen. Wegen der starken Kreditnachfrage wurden Anträge im Dächer-Solarstrom-Programm nur noch bis zum angenommen. Seit Programmstart wurden insgesamt 1,7 Mrd EUR für die Finanzierung von Fotovoltaikanlagen zugesagt. Die neuen Förderangebote für die Modernisierung von Wohngebäuden wurden sehr gut angenommen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2003 hat die KfW Förderbank zur Förderung des Wohneigentums, zur Wohnraum-Modernisierung und zur CO 2 -Minderung in Wohngebäuden ein Kreditvolumen von 12,5 Mrd EUR zugesagt. Zusätzlich wurden im Verbriefungsprogramm PROVIDE Hypothekarkredite für Wohneigentum in Höhe von 6,1 Mrd EUR verbrieft. Das Wohnraum-Modernisierungsprogramm 2003, das die KfW Förderbank Ende April im Rahmen des Konzeptes der Bundesregierung zur Stärkung der Binnennachfrage gestartet hat, ist gut angelaufen. Bis Ende September haben wir in dem Programm Kredite über 1,5 Mrd EUR für die Modernisierung von Wohnungen

7 zugesagt. Die Förderkredite wurden vor allem für bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Gebrauchswertes von Wohnungen wie Veränderungen des Wohnungszuschnitts oder Sanitärinstallationen und zur Energieeinsparung und CO 2 -Minderung eingesetzt. Durch die Erweiterung des KfW-CO 2 -Gebäudesanierungsprogramms Anfang Mai hat sich auch die Nachfrage nach den Förderkrediten für anspruchsvolle Sanierungspakete zur Energieeinsparung und CO 2 - Minderung deutlich erhöht. Insgesamt hat die KfW Förderbank in ihren Programmen zur CO 2 -Minderung in den ersten neun Monaten des Jahres ,5 Mrd EUR zugesagt. Die Stärkung der kommunalen Investitionen ist eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige konjunkturelle Erholung und Erhöhung des wirtschaftlichen Wachstums. Im KfW-Infrastrukturprogramm wurden in den ersten 9 Monaten des Jahres 2003 Kredite über 2,9 Mrd EUR zugesagt. Davon entfielen allein 2,4 Mrd EUR auf den Sonderfonds Wachstumsimpulse, den die KfW Förderbank Ende April im Rahmen des Konzeptes der Bundesregierung zur Stärkung der Binnennachfrage zusammen mit dem Wohnraum- Modernisierungsprogramm 2003 gestartet hat. Das für den Sonderfonds insgesamt vorgesehene Kreditvolumen von 7 Mrd EUR entspricht 15 % aller öffentlichen Investitionen über die Laufzeit des Fonds bis Ende Damit ist er ausreichend dimensioniert, um die Kommunen bei der Finanzierung ihrer Investitionen zu entlasten und der schwachen Baukonjunktur Impulse zu geben.

8 Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Kreditzusagen für Bildung um 24 % gestiegen. Insgesamt wurden in diesem Jahr bisher rund Fachkräfte und Studierende mit einem Volumen von rund 570 Mio EUR gefördert. Sämtliche Produkte haben sich positiv entwickelt. So wuchsen beispielsweise die Zusagen im Rahmen der Aufstiegsfortbildungsförderung (sog. Meister-BAföG ) um 60 % auf 173 Mio EUR. Mit der Aufstiegsfortbildungsförderung wird die Weiterbildung von Fachkräften, die bereits einen Abschluss haben, unterstützt. Besonders gut entwickelt hat sich der 2001 eingeführte Bildungskredit, mit dem Studierende in fortgeschrittenen Ausbildungsphasen, z. B. nach der Zwischenprüfung, unabhängig von der Höhe des Einkommens und des Vermögens der Eltern gefördert werden. Hier stiegen die Zusagen im Vergleich zum Vorjahr sogar um 81% auf rund 45 Mio EUR. KfW IPEX-Bank Die Neuzusagen für Auslandskredite lagen per bei 4,1 Mrd EUR (4,5 Mrd EUR). Knapp 60 % der KfW-Finanzierungen wurden für Exporte oder Unternehmensinvestitionen innerhalb des europäischen Raums bereitgestellt. Wie in den Jahren zuvor sind dies überwiegend Partnerländer der Europäischen Union. Nordamerika und Asien haben jeweils Anteile von rd. 15 %. Bislang überwiegen in den Gesamtzusagen die Finanzierungen für Unternehmensinvestitionen gegenüber denen für Exporte. Die konjunkturelle Entwicklung auf den für das KfW-Exportfinanzierungsgeschäft bedeutsamen Auslandsmärkten ist weiterhin verhalten.

9 KfW Entwicklungsbank Die Zusagen bis Ende September liegen mit 903 Mio EUR rund 6 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Darin sind zwei bedeutende Mandate in Afrika enthalten: Der Auftrag der Europäischen Kommission für ein Wasservorhaben in Tansania in Höhe von rd. 34 Mio EUR und ein Auftrag der französischen Entwicklungsbank AfD für ein Straßenbauvorhaben in Kenia in Höhe von 18 Mio EUR. Diese Aufträge ergänzen jeweils deutsche FZ-Mittel. Sie sind ein gutes Beispiel für mehr Effizienz in der Entwicklungszusammenarbeit und Geberharmonisierung. Von den vereinfachten Verfahren profitieren sowohl das Partnerland als auch die Geber. Auch in unseren anderen Vorhaben der Förderung der Entwicklungsländer setzen wir uns sehr für ein harmonisches Vorgehen ein. In mehreren Ländern Afrikas und Lateinamerikas bereitet die KfW Entwicklungsbank derzeit zusammen mit der Weltbank und anderen Gebern Gemeinschaftsfinanzierungen vor. Dabei übernehmen wir auch im Rahmen der Arbeitsteilung die Federführung im sektorpolitischen Dialog, wie z. B. in Bolivien bei der Unterstützung von Reformen im Wassersektor und in Ghana im Bereich der Dezentralisierung. Durch die Harmonisierung solcher Kooperationen helfen wir aufwändige Doppelarbeiten, wie z. B. unterschiedliche Ausschreibungsverfahren, zu vermeiden und können so die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit erhöhen und gleichzeitig die Transaktionskosten der Partnerländer senken.

10 Erfolgreiche Emission der Umtauschanleihe auf T-Aktien Im Juli 2003 begab die KfW Bankengruppe erstmalig eine Umtauschanleihe auf Aktien der Deutschen Telekom AG, mit der die Privatisierung der Deutsche Telekom AG erfolgreich fortgesetzt wurde. Mit einem Volumen von insgesamt 5 Mrd EUR ist dies die weltweit größte Umtauschanleihe. Der herausragende Platzierungserfolg der Anleihe beruht vor allem darauf, dass aus der Kombination von KfW als erstklassiger Schuldner und der T-Aktie, die eine der liquidesten Wertpapiere Europas darstellt, ein attraktives neues Produkt für institutionelle Anleger entstanden ist. Die KfW Bankengruppe hat mit dieser Umtauschanleihe, die von Kapitalmarktteilnehmern als Benchmark in diesem Marktsegment bezeichnet wurde, die Palette ihrer Refinanzierungsmöglichkeiten um ein innovatives Kapitalmarktinstrument erweitert und konnte dadurch auch ihren Investorenkreis verbreitern. Gleichzeitig bestätigte die Transaktion die Aufnahmefähigkeit der Märkte, so dass auch andere europäische Staaten sich zur Fortsetzung ihrer Privatisierungsbemühungen auf der Basis dieses Instruments entschlossen.

11 Refinanzierung Die KfW Bankengruppe hat in den ersten neun Monaten Anleihen im Gegenwert von rund 41 Mrd EUR an den Kapitalmärkten begeben. Dies sind mehr als 80 % des für 2003 geplanten Jahresvolumens von bis zu 50 Mrd EUR. Mittelaufnahmen in Euro machen mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens aus, US-Dollar etwa ein Drittel. In dem hohen Euro-Anteil von mehr als 20 Mrd EUR sind die Umtauschanleihe sowie zwei Anleihen über jeweils 5 Mrd EUR unter dem L-Benchmark-Programm der KfW enthalten.

12 Unternehmenskennzahlen (in Mrd EUR) Investitionsförderung Deutschland 52,3 39,0 40,4 davon: Förderkredite Deutschland 27,0 21,1 26,0 KfW Mittelstandsbank 9,0 7,4 6,8 KfW Förderbank 18,0 13,7 19,2 Garantien und Verbriefungen 20,1 13,9 8,1 KfW IPEX-Bank (Projektfinanzierungen in Deutschland) 4,2 3,2 4,9 Investitionsförderung Ausland 1,2 0,5 1,3 KfW IPEX-Bank (Ausland) 6,1 4,5 4,1 KfW Entwicklungsbank 1,3 0,8 0,9 GESAMTFÖRDERVOLUMEN 60,9 45,0 46,7 davon Kredite insgesamt 39,1 29,7 37,3 Avale und Verbriefungen insgesamt 21,0 14,7 8,8 Zuschüsse insgesamt 0,7 0,6 0,6 Übergreifende Aufgaben der Investitionsförderung Förderung der neuen Bundesländer insgesamt 4,9 3,0 2,9 Umwelt- und Klimaschutz 6,1 4,6 5,4 Innovation und Beteiligung/Risikokapital 0,6 0,5 0,4 Mittelaufnahme 53,9 38,7 41,1 Bilanzsumme Die Bilanzsumme zum betrifft erstmals den KfW-Konzern nach Fusion mit der DtA, die Vergleichszahlen betreffen den KfW-Konzern vor Fusion. Infocenter KfW Förderbank Tel , Fax infocenter@kfw.de Infocenter KfW Mittelstandsbank Tel , Fax infocenter@kfw-mittelstandsbank.de Herausgeber: KfW Bankengruppe, Abteilung Konzernkommunikation Palmengartenstraße 5 9, Frankfurt am Main Tel , Fax