3. Quartalsbericht 2008.

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1 3. Quartalsbericht 2008.

2 KFW BANKENGRUPPE. Die KfW Bankengruppe verzeichnet auch im 3. Quartal des Jahres 2008 ein anhaltend starkes Finanzierungsgeschäft. Obwohl die Finanzkrise die ohnehin nachlassende konjunkturelle Dynamik zusätzlich schwächt, ist der Umfang aller von der KfW zugesagten Finanzierungen um rund 8 % auf 50,9 Mrd. EUR gestiegen. Dagegen sind die Verbriefungen erwartungsgemäß aufgrund der ausgetrockneten Märkte weiterhin von sehr geringer Aktivität geprägt (1,6 Mrd. EUR; Vorjahr: 10,0 Mrd. EUR). Dies ist der einzige Grund dafür, dass sich das Gesamtvolumen der KfW in den ersten drei Quartalen bei 52,5 Mrd. EUR (Vorjahr 57,2 Mrd. EUR) bewegte. Die KfW Förderbank und die KfW Mittelstandsbank hielten ihre Finanzierungstätigkeit auf dem Niveau des Rekordjahres Die KfW IPEX-Bank, die KfW Entwicklungsbank sowie die DEG verzeichneten deutliche Wachstumsraten.

3 KONZERNKENNZAHLEN. in Mrd. EUR I. KfW Mittelstandsbank 23,2 15,8 16,1 11,8 Finanzierungen 13,2 10,4 10,7 10,2 davon Globaldarlehen Geschäftsbanken und Europa 1,4 1,3 1,6 0,9 Verbriefungen 10,0 5,4 5,4 1,6 Beratungsförderung (Zuschüsse) 3 0,0 II. KfW Förderbank 43,5 31,6 28,2 23,9 Finanzierungen 34,6 27,0 23,6 23,9 davon Globaldarlehen Geschäftsbanken, Europa und Allgemeine Refinanzierung Landesförderinstitute 10,3 9,0 5,7 5,1 Verbriefungen 8,9 4,6 4,6 Beratungsförderung (Zuschüsse) 3 0,0 Investitionsförderung 66,8 47,3 44,3 35,8 davon Finanzierungen 47,8 37,3 34,3 34,2 davon Verbriefungen 19,0 10,0 10,0 1,6 III. KfW IPEX-Bank 16,1 10,9 10,9 14,2 Industrie, Telekommunikation, Rohstoffe 4,7 4,0 4,0 5,8 Energie, Umwelt 1,9 1,7 1,7 2,0 Transport, Verkehrsinfrastruktur 9,3 4,5 4,5 6,4 Sonstiges (AKA-Exportkredite, Zuschüsse) 0,1 0,0 0,0 0,0 IV. KfW Entwicklungsbank 3,0 1,3 1,3 1,6 V. DEG 1,2 0,7 0,7 0,9 Gesamtvolumen 87,1 60,2 57,2 52,5 Finanzierungen 68,1 50,2 47,2 50,9 davon Kredite 65,2 48,0 45,0 48,7 davon Avale/Garantien 1,5 1,3 1,3 1,4 davon Zuschüsse 1,0 0,4 0,4 0,5 davon ABS-Mittelstandsportfolio 0,4 0,4 0,4 0,4 Verbriefungen 19,0 10,0 10,0 1,6 Beratungsförderung (Zuschüsse) 3 0,0 Umwelt- und Klimaschutz 4 12,9 8,5 8,5 10,9 Mittelaufnahme 64,6 53,0 53,0 61,8 Konzernbilanzsumme 354,0 358,4 358,4 379,1 Die Kennzahlen zum 3. Quartal 2008 wurden auf Basis der Neukonzeption der KfW-Statistik vom berechnet. Aus diesem Grund werden auch die Vergleichszahlen aus 2007 einmal nach alter (nicht vergleichbarer) und einmal nach neuer Berechnungsmethode ausgewiesen. 1 Berechnung nach alter Statistik. 2 Berechnung nach neuer Statistik. 3 Beginn des Ausweises der Beratungsförderung ab Zusagen in den Vorjahren werden nicht dargestellt. 4 Als übergreifende Förderung der KfW Mittelstandsbank und der KfW Förderbank im Gesamtvolumen enthalten. Differenzen in den Summen durch Rundungen.

4 KFW MITTELSTANDSBANK. KfW Mittelstandsbank. Die KfW Mittelstandsbank hat in den ersten drei Quartalen 2008 ein Gesamtvolumen von 11,8 Mrd. EUR zugesagt. Damit konnte das Volumen des Vorjahreszeitraumes von 16,1 Mrd. EUR nicht erreicht werden. Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf den im Rahmen des schwierigen Marktumfeldes von 5,4 Mrd. EUR auf 1,6 Mrd. EUR zurückgegangenen Verbriefungen von Mittelstandskrediten. Trotz der deutlichen Eintrübung der Mittelstandskonjunktur liegen die Finanzierungen der KfW Mittelstandsbank mit 10,2 Mrd. EUR in etwa auf dem hohen Vorjahresniveau. Die Zusagen in den klassischen Förderkreditprogrammen für Gründer, Freiberufler sowie kleine und mittlere Unternehmen konnten weiter zulegen. Im KfW-Unternehmerkredit dem Basisförderprogramm für den Mittelstand konnte z.b. mit 7,1 Mrd. EUR, etwa 3 % mehr als im Vorjahreszeitraum zugesagt werden. Bei den Mezzanine-Finanzierungen sind die Zusagen nach drei Quartalen mit 1,0 Mrd. EUR genau so hoch ausgefallen wie im Vorjahreszeitraum. In der Beteiligungsfinanzierung lagen die Zusagen mit 0,2 Mrd. EUR dagegen 0,1 Mrd. EUR unter dem Vorjahr. 2

5 KfW verbessert Finanzierungsangebot für kleine und mittlere Unternehmen. Die KfW Mittelstandsbank entwickelt im Rahmen ihrer Initiative Kleiner Mittelstand ihre Mittelstandsförderung weiter. Seit Anfang Juli werden kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu 50 Mio. EUR Umsatz und maximal 250 Beschäftigten besonders günstige Konditionen in vielen KfW Kredit- und Mezzanine-Programmen angeboten, denn je kleiner die Unternehmen sind, desto größer sind häufig ihre Finanzierungsschwierigkeiten. Daher wurden in den förderpolitisch besonders wichtigen Bereichen der ERP-Regional- und Innovationsförderung, in denen kleine Unternehmen noch stärker unterstützt werden sollen, entsprechende Förderfenster für kleine Unternehmen mit Zinspräferenzen etabliert. Außerdem wurde im KfW-Unternehmerkredit ein Förderfenster eingerichtet, um ein attraktiveres Angebot für die kleineren Mittelständler insgesamt zu schaffen. Auch hier profitieren im Wesentlichen kleine Unternehmen, da diese unter den mit dem KfW-Unternehmerkredit geförderten KMU einen Anteil von ca. 80 % ausmachen. Zentrale Bestandteile des Maßnahmenpakets sind: Die Einrichtung spezieller KMU- oder KU-Förderfenster mit günstigen Zinsen, so dass sich die Finanzierungskonditionen stärker als bisher nach der Unternehmensgröße richten. Die Erweiterung des Laufzeitangebots in den Kreditprogrammen um eine 5-jährige Laufzeit und die Einführung eines vierteljährlichen Tilgungsrhythmus in den Kredit- und Mezzanineprogrammen. Mit diesen Maßnahmen wird das Förderangebot besser auf die Finanzierungsbedürfnisse von KMU bzw. KU zugeschnitten. 3

6 KFW FÖRDERBANK. Verbesserungen und Vereinfachungen des Mezzanine-Angebots in der Programmfamilie Unternehmerkapital, insbesondere durch eine stärkere Verbilligung im ersten Baustein ERP-Kapital für Gründung. Die Transparenz der Programmlandschaft wird insgesamt gesteigert. So werden z.b. bisher eigenständige Varianten des Unternehmerkredits in den KfW-Unternehmerkredit integriert und Sonderregelungen in den Mezzanine-Programmen abgeschafft. Die Weiterentwicklung des KfW-Unternehmerkredits steht auch im Kontext der aktuellen Modifizierungen des EU-Beihilferechts. Nur mit der Einführung des KMU-Förderfensters kann die KfW auch zukünftig einerseits attraktive Zinskonditionen in der Breitenförderung anbieten und andererseits mit dem KfW-Unternehmerkredit außerhalb des KMU-Förderfensters ein flexibles Finanzierungsinstrument für eine große Palette von Investitionen und Betriebsmittel für Unternehmen fast aller Größenordnungen und Branchen bereithalten. Zahl der Finanzierungen der KfW Förderbank beachtlich gestiegen. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 konnte die KfW Förderbank Finanzierungen mit einem Volumen von 23,9 Mrd. EUR aus den Bereichen Umwelt, Wohnen, Infrastruktur und Bildung fördern. Mit einem Plus von 1 % konnte damit das Vorjahresniveau leicht übertroffen werden. Aufgrund des immer noch ausgetrockneten Verbriefungsmarktes ist das Gesamtvolumen der KfW Förderbank geringer ausgefallen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im Umweltbereich dagegen stieg die Anzahl der Finanzierungen im Vergleich zum Vorjahr um 6 % an, was einem Volumen von 4,9 Mrd. EUR entspricht. Auch in den wohnwirtschaftlichen Förderprogrammen stieg das Volumen der Finanzierungen um rund 4 % auf 12,1 Mrd. EUR an. 4

7 KfW setzt weiterhin auf Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 hat die KfW Förderbank für wohnungswirtschaftliche Investitionen Kredite in Höhe von 12,1 Mrd. EUR zugesagt. Der Schwerpunkt lag erneut auf der Finanzierung des energieeffizienten Bauens und Sanierens. Im Rahmen der Förderinitiative Wohnen, Umwelt, Wachstum wurden allein 3,3 Mrd. EUR für die Finanzierung von Energieeinsparung und CO 2 -Minderung in bestehenden Wohnungen gewährt. Dies bedeutet eine Steigerung um rund 57 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zusätzlich zu den mit Bundesmitteln verbilligten Förderkrediten wurden im KfW-CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm Zuschüsse in Höhe von insgesamt 20 Mio. EUR für die energetische Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentumswohnungen bereitgestellt. Neben den Fördermaßnahmen für bestehende Wohngebäude wurde im Programm Ökologisch Bauen die Errichtung energieeffizienter Gebäude in den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 mit Kreditzusagen in einem Volumen von 2,0 Mrd. EUR unterstützt. Durch diese Förderzusagen konnten in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 über Wohneinheiten energetisch saniert werden. Dazu wurden etwa KfW-Energiespar- und KfW-Passivhäuser errichtet bzw. bestehende Wohneinheiten mit modernster Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien ausgestattet. Dadurch können allein in diesem Jahr schätzungsweise Tonnen CO 2 dauerhaft pro Jahr eingespart werden. Insgesamt erbringen die Investitionen damit eine dauerhafte Minderung des CO 2 -Ausstoßes um schätzungsweise Tonnen pro Jahr. Die Nachhaltigkeit der CO 2 -Minderungseffekte zeigt sich, da sie dauerhaft in jedem Jahr nach der Förderung anfallen und sich durch weitere Investitionen erhöhen lassen. Überaus positive Wirkungen entfalten die Investitionen auch auf dem Arbeitsmarkt. Durch die geförderten Investitionen 5

8 werden sowohl die Investitions- als auch die Konsumnachfrage gesteigert. Somit konnten in diesem Jahr bisher rund Arbeitsplätze für ein Jahr geschaffen oder gesichert werden. Diese Förderergebnisse zeigen zweierlei: Zum einen wird im Zuge tendenziell steigender Heizkosten die Erhöhung der Energieeffizienz der Gebäude für die deutschen Wohnungseigentümer immer wichtiger. Zum anderen leisten diese Programme einen wesentlichen Beitrag, die deutschlandweiten CO 2 -Emmissionen dauerhaft zu reduzieren, und tragen so maßgeblich dazu bei, die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen. Darüber hinaus entfalten die Programme auch ihre konjunkturelle Wirkung, die insbesondere dem Mittelstand zugutekommen. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Entscheidungen der Bundesregierung, diese vom Bund zinsverbilligten KfW- Förderprogramme längerfristig auf hohem Niveau fortzuführen und darüber hinaus auch das Fördervolumen bis 2011 mit entsprechend aufgestockten Haushaltsmitteln zu unterlegen. Trotz schwacher Wohnungsbaukonjunktur hohe Förderzusagen für Wohneigentum und Wohnraum-Modernisierung. In ihrem Wohneigentumsprogramm hat die KfW Förderbank in den ersten drei Quartalen Förderkredite über 3,7 Mrd. EUR zugesagt. Damit wurden der Neubau sowie der Kauf und die Modernisierung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen finanziert. Zusätzlich hat die KfW Förderbank in der Standardvariante des Programms Wohnraum Modernisieren auch sonstige Maßnahmen zur Instandhaltung und Modernisierung bestehender Wohnungen gefördert und hier Kredite über 2,9 Mrd. EUR zugesagt. Diese Zusagen wirken damit ebenfalls der Abschwächung der Wohnungsbaukonjunktur entgegen. Angesichts der gestiegenen Zinsen für Wohnungsbaukredite, der drohenden Konjunkturabschwächung und der damit verbundenen Arbeitsplatz 6

9 und Einkommensunsicherheit erweist sich der Wohnungsbau zunehmend als Konjunkturbremse. Die zinsgünstigen Förderkredite sichern den Bauherren attraktive Finanzierungskonditionen. Kommunale Infrastrukturförderung. Im Bereich der kommunalen Infrastruktur förderte die KfW Bankengruppe in den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 über Projekte mit einem Gesamtvolumen von 1,9 Mrd. EUR. Insbesondere sind der KfW-Kommunalkredit und das Programm Kommunal Investieren hervorzuheben, die mit Finanzierungen in Höhe von 0,9 bzw. 0,5 Mrd. EUR zum Gesamtergebnis beitragen konnten. Förderung von Bildung und Weiterbildung. In den ersten drei Quartalen konnte die KfW KfW-Studienkredite zusagen, wobei dies allein im 3. Quartal 2008 über Darlehen waren. Der KfW- Studienkredit wird ausschließlich mit einer variablen Verzinsung (aktuell 6,5 % p.a.) angeboten. Dadurch ist es möglich, den Studierenden eine breite Palette selbst wählbarer, flexibler Gestaltungsmöglichkeiten bei Dauer und Höhe der Inanspruchnahme sowie Rückzahlung der Darlehen anzubieten und ihnen auch in Zukunft den Zugang zu einer günstigen, individuellen Studienfinanzierung zu ermöglichen. Im Meister-BaföG konnten im 3. Quartal 2008 über Darlehen zur Förderung der Aufstiegsfortbildung und Weiterbildung von Fachkräften zugesagt werden. Dadurch wurden im bisherigen Jahr 2008 mit knapp zugesagten Darlehen rund 7 % mehr Förderkredite vergeben als im Vorjahreszeitraum. 7

10 Der Bildungskredit, der Schüler und Studierende am Ende ihrer Ausbildung fördert, wies in den ersten neun Monaten des Jahres 2008 eine Steigerung der Zusagezahlen von rund 29 % aus. Mit einem gesamten Zusagevolumen von 40,9 Mio. EUR konnte hier ein Beitrag zur nachhaltigen Bildungsförderung geleistet werden. In den BAföG- Darlehen und den Studienbeitragsdarlehen konnten im bisherigen Jahr 2008 Darlehen in Gesamthöhe von rund 400 Mio. EUR. ausgereicht werden. Insgesamt wurden im Bildungsbereich der KfW Bankengruppe bis zum Finanzierungen in Höhe von über 0,8 Mrd. EUR gewährleistet. Förderung von Umweltinvestitionen. Für die Finanzierung gewerblicher Umweltinvestitionen und die Nutzung erneuerbarer Energien hat die KfW Förderbank in den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 insgesamt ein Förderzusagevolumen in Höhe von 4,9 Mrd. EUR bereitgestellt (+ 6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum). Davon entfielen rund 3,3 Mrd. EUR auf die Förderung erneuerbarer Energien. Mit der Wiedereröffnung des KfW-Programms Erneuerbare Energien zum 1. September 2008 hat die KfW die Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt weiter ausgebaut. Statt bisher vier können nunmehr acht Verwendungszwecke über zinsgünstige Darlehen der KfW mit Tilgungszuschüssen aus Bundesmitteln gefördert werden. Mitfinanziert werden Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse, Anlagen zur Nutzung der Tiefengeothermie, Nahwärmenetze, große Solarkollektoranlagen, große Wärmespeicher, Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und Biogasleitungen für unaufbereitetes Biogas. 8

11 KFW IPEX-BANK. KfW IPEX-Bank. Die KfW IPEX-Bank hat bis zum 3. Quartal 2008 Neugeschäfte über 14,2 Mrd. EUR abgeschlossen. Bei einem insgesamt sehr angespannten weltwirtschaftlichem Umfeld und der aktuellen Krisensituation in den internationalen Finanzsektoren sieht die Bank darin ein ausgezeichnetes Zwischenergebnis. Allerdings ist der Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung durch gestiegene Refinanzierungskosten erschwert. Da viele Banken im internationalen Projekt- und Exportfinanzierungsgeschäft ihre Kunden- und Länderlimite strikt begrenzen, ist es zudem deutlich schwieriger geworden, große Projekte gemeinsam zu finanzieren. Die KfW IPEX-Bank konnte gleichwohl auch wieder einige größere Transaktionen erfolgreich strukturieren, was zu dem hohen Neugeschäftsvolumen maßgeblich beigetragen hat. Auf Finanzierungen in Deutschland entfielen 3,3 Mrd. EUR, auf den übrigen europäischen Raum 6,4 Mrd. EUR und somit 4,5 Mrd. EUR auf außereuropäische Regionen mit Nordamerika als deutlichem Schwerpunkt (2,2 Mrd. EUR). Besonders hohe Einzelbeiträge leisteten wie im bisherigen Jahresverlauf auch Finanzierungen für die Schifffahrt, die Verarbeitende Industrie, die Grundstoffindustrie und den Schienen- und Straßenverkehr sowie Energie und Umwelt. Aber auch die neueren Produkte der Trade Finance Geschäfte haben sich gut etabliert. Zu den Energievorhaben gehört ein weiterer Windpark in Taiwan. Im Bereich der Flug- und Seehäfen hat sich die Bank an der Finanzierung des Flughafens Berlin-Schönefeld beteiligt. Ebenfalls finanziert wurden Erweiterungsinvestitionen an Verbindungsstrecken zum Euro- Tunnel. 9

12 KFW ENTWICKLUNGSBANK UND DEG. KfW Entwicklungsbank und DEG. Die KfW Entwicklungsbank konnte ihre Aktivitäten in der finanziellen Zusammenarbeit im Laufe des Jahres noch weiter steigern. Zum Ende des 3. Quartals 2008 beliefen sich die Neuzusagen auf 1,6 Mrd. EUR, was einem Anstieg von nahezu 26 % gegenüber dem Vorjahresstichtag entspricht. Der Anteil KfW-eigener, auf dem Kapitalmarkt aufgenommenen Mittel daran betrug 57 %. Auf diese Weise ergänzt die KfW die bereitgestellten Haushaltsmittel und unterstützt die Bundesregierung wesentlich bei der Erfüllung ihrer internationalen Zusagen in der Entwicklungszusammenarbeit. Für das Gesamtjahr 2008 zeichnet sich eine weiterhin positive Zusagenentwicklung ab. 50 Mio. EUR für den Friedensprozess in der Demokratischen Republik Kongo. Der Krieg in der Demokratischen Republik Kongo zählt zu den verlustreichsten Konflikten seit dem 2. Weltkrieg. Über 3,8 Millionen Tote und fast ebenso viele Flüchtlinge sind zu beklagen. Die wirtschaftlichen und sozialen Infrastrukturen des Landes sind zerstört, der Wiederaufbau läuft nur schleppend. Um den demokratischen Friedensprozess zu unterstützen, hat die Bundesregierung in Kooperation mit dem kongolesischen Planungsministerium einen Friedensfonds für Wiederaufbauprojekte lokaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen eingerichtet, der von der KfW konzipiert und umgesetzt wird fanden nach über 40 Jahren wieder demokratische Wahlen statt. Jetzt sind die Erwartungen der Kongolesen an ihre Regierung hoch: Ihre Lebensbedingungen sollen sich nun schnell verbessern. Die Herausforderungen an die Regierung sind enorm enttäuschte Hoffnungen könnten zu erneuter Gewalt führen. Hier setzt der Friedensfonds an: Kongolesen können z.b. beim Wiederaufbau von Straßen und Brücken, Märkten, Schulen oder Gesundheitszentren eine bezahlte Arbeit finden. Auch Erosionsbekämpfung und Bewässerung 10

13 von Feldern auf dem Land sowie Müllentsorgung oder Instandsetzung von Abwasserkanälen in Kinshasa werden durch den Fonds finanziert. Die erste Phase des Programms, für das die Bundesregierung über drei Jahre Mittel in Höhe von bis zu 50 Millionen EUR zugesagt hat, ist im Juli 2008 angelaufen. Lokal vertretene Organisationen sind sehr am Friedensfonds interessiert und reichen weitere Projektvorschläge ein. Je mehr Menschen Geld verdienen, desto schneller kommen lokale Wirtschaftskreisläufe wieder in Schwung. Über die wiederhergestellte Infrastruktur wird darüber hinaus eine konkretere Friedensdividende sichtbar. Mit Vorhaben zu Wiederaufbau und Friedensentwicklung engagiert sich die KfW Entwicklungsbank unter anderem in Afghanistan, Sri Lanka, Kolumbien, Burundi, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Liberia, Sierra Leone, Nepal, Osttimor, auf dem Balkan und in den Palästinensischen Gebieten. 11

14 REFINANZIERUNG. Refinanzierung. In den ersten neun Monaten des Jahres 2008 nahm die KfW an den internationalen Kapitalmärkten längerfristige Mittel im Gegenwert von 61,8 Mrd. EUR auf. Das entspricht mehr als 82 % des für das Gesamtjahr geplanten Volumens von rund 75 Mrd. EUR. Die seit 2007 andauernde Finanzmarktkrise, die sich zu einer Vertrauenskrise unter den Banken ausgeweitet hat, prägt auch die Refinanzierungsaktivitäten der KfW. So hat die KfW in den ersten neun Monaten davon profitiert, dass liquide Kapitalmarktanleihen erstklassiger Emittenten wie der KfW mit ihrem AAA/Aaa/AAA- Rating in den großen Kapitalmarktwährungen Euro und US-Dollar von Investoren besonders gesucht waren; dies galt im dritten Quartal für den Dollar sogar noch stärker als für den Euro. Die KfW erwartet, dass die Krise der globalen Finanzmärkte weiter anhält und das Jahr 2009 noch maßgeblich bestimmen wird. Für das Gesamtjahr 2008 plant die KfW, erstmals gut ein Dutzend Benchmark-Anleihen zu emittieren das sind hochliquide Bonds erstklassiger Emittenten in Euro oder US-Dollar mit einem Emissionsvolumen von jeweils drei bis fünf Milliarden. Zum Vergleich: im Rekordjahr 2007 emittierte die KfW acht Benchmark-Anleihen. Damit wird der Anteil der ersten der drei Refinanzierungssäulen der KfW an der Mittelaufnahme weiter an Bedeutung gewinnen, in den ersten neun Monaten betrug er 54 %. Die zweite Säule der KfW-Refinanzierung, andere öffentliche Anleihen, haben 38 % zur Mittelaufnahme beigetragen. Hierbei zeigt sich eine sich abschwächende Nachfrage gegenüber dem Vorjahr nach Anleihen in britischen Pfund, während 12

15 die Nachfrage nach Anleihen in australischen Dollar deutlich angezogen hat. Die restlichen 8 % der KfW-Refinanzierung wurden über privat platzierte KfW-Anleihen aufgenommen, die auf die individuellen Bedürfnisse institutioneller Investoren zugeschnitten sind, in den ersten neun Monaten aber weniger gesucht waren. Die KfW schloss in den ersten neun Monaten dieses Jahres 313 Einzeltransaktionen ab. Durch den stärkeren Fokus auf großvolumige Benchmark-Anleihen sank die Zahl der Einzeltransaktionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (456 Transaktionen) trotz des gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegenen Refinanzierungsvolumens. 13

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