Neue Wanderungsmuster in Rheinland-Pfalz und Deutschland. Kommunalkongress Bitburg Bitburg, empirica. Prof. Dr.
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- Siegfried Boer
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1 Neue Wanderungsmuster in Rheinland-Pfalz und Deutschland Kommunalkongress Bitburg Bitburg, Prof. Dr. Harald Simons
2 Demographische Spaltung Deutschlands 2 Quelle: -Regionaldatenbank
3 Bevölkerungsverschiebung bis zum Alter von 35 Jahren - Schwarmstädte Kohortenwachstumsrate (15-34), Veränderung der Kohortenstärke der Geburtsjahrgänge 1980 bis Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
4 Anteile der 20- bis unter 35-Jährigen Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
5 Bevölkerungsanteil der 30 Schwarmstädte nach Kohorten 2000 bis Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
6 Ende der großräumlichen Wanderung! 6 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
7 Rheinland-Pfalz als Ganzes nur leichte Verluste in der Binnenwanderung 7 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen
8 Quell- und Abflussgebiete: LK Friesland und Darmstadt 8 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
9 Quell- und Abflussgebiete: Mainz und Wiesbaden 9 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
10 Aber auch Konzentration auf kleinerer Ebene! Wanderungssaldo 2011 bis 2015 pro Tsd. Einwohner der Gemeinde Neuruppin p.a. 10 Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Informationssystem Berlin Brandenburg, eigene Berechnungen
11 Aber auch Konzentration auf kleinerer Ebene! Wanderungssaldo 2011 bis 2015 pro Tsd. Einwohner der Gemeinde Bitburg p.a. 11 Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Informationssystem Berlin Brandenburg, eigene Berechnungen
12 Wanderungssaldo nach Entfernung Ortsgemeindeebene Mittelwert des Wanderungssaldos je Einwohner in den Jahren 2011 bis Nur Wanderungen innerhalb Deutschlands (ohne Trier und Ingelheim) sowie mit Belgien, Frankreich und Luxemburg 12 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen
13 Nah- und Fernwanderungen in Mittelzentren in Abwanderungsgebieten, Ortsgemeindeebene Mittelzentren Nahwanderung (bis 30 km) Zentren (Mittelwert) + Anzahl - + Anteil Mittelwert des Wanderungssaldos je Einwohner in den Jahren 2011 bis Nur Wanderungen innerhalb Deutschlands (ohne Trier und Ingelheim) sowie mit Belgien, Frankreich und Luxemburg 13 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen - Fernwanderung (über 30 km) Zentren Anzahl Anteil (Mittelwert) unter 15 Jahre -0, % 63% -1, % 58% 15 bis unter 25 Jahre +12, % 17% -24, % 100% 25 bis unter 35 Jahre -2, % 60% -10, % 83% 35 bis unter 60 Jahre +2, % 21% -1, % 75% 60 bis unter 75 Jahre +3, % 6% +0, % 42% 75 Jahre und mehr +12, % 8% +0, % 46% insgesamt +4, % 13% -4, % 94%
14 Nah- und Fernwanderungen in sonstigen Kommunen in Abwanderungsgebieten, Ortsgemeindeebene restliche Kommunen (nichtzentale Orte) (Mittelwert) Nahwanderung (bis 30 km) Fernwanderung (über 30 km) Zentren Zentren Anzahl* Anteil Anzahl* Anteil (Mittelwert) Mittelwert des Wanderungssaldos je Einwohner in den Jahren 2011 bis Nur Wanderungen innerhalb Deutschlands (ohne Trier und Ingelheim) sowie mit Belgien, Frankreich und Luxemburg 14 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen unter 15 Jahre +0, % 44% +2, % 45% 15 bis unter 25 Jahre -13, % 72% -21, % 92% 25 bis unter 35 Jahre +0, % 46% -5, % 59% 35 bis unter 60 Jahre -0, % 51% +1, % 42% 60 bis unter 75 Jahre -2, % 67% +0, % 51% 75 Jahre und mehr -11, % 89% -2, % 70% insgesamt -2, % 61% -1, % 63% * Gemeinden mit mindestens 30 Einwohnern der jeweiligen Altersklasse
15 Zwischenergebnis Wanderungsverhalten junger Menschen Konzentration der jungen Bevölkerung auf ausgewählte Schwarmstädte Ende der großräumlichen Wanderung (z.b. Ost-West) Eher zielgerichtete Mitteldistanzwanderung Sowie Nahwanderung in ausgewählte Grund- und Mittelzentren 15
16 Nachrichtlich: Wanderungsverhalten anderer Altersklassen Ab 25 Jahre, vor allem 30 bis 35 Jahr: Suburbanisierung 35 bis 65 Jahre: kaum Bewegung Ab 70/75 Jahre: Konzentration auf Grund- und Mittelzentren 16
17 Ursachen der neuen Wanderungsmuster 17
18 Beschäftigtenzahlen an Wohn- und Arbeitsort 2004 bis bis Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
19 Ursache Bildungsausweitung? Veränderung der Anzahl der Studierenden an den Hochschulen im Kreisgebiet zwischen WS 09/10 und WS 14/15 19 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
20 Ursachen des neuen Schwarmverhaltens Hauptursache des Schwarmverhaltens: eine Folge des Weniger Junge Menschen sind eine Minderheit geworden und Minderheiten rotten sich zusammen Erste Generation mit starkem Schwarmverhalten wurde zwischen 1974 und 1978 geboren (nach Pillenknick) Mindestgrößen für Kneipen, Clubs, Restaurants, Fußballturniere werden unterschritten Oder kurz: Zahl der potentiellen Freunde in Fahrradentfernung nimmt ab nicht aber in Schwarmstädten Arbeitsplätze gibt es überall 20
21 Konzentration der jungen Menschen 21 Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
22 Folgerungen Umzug in Schwarmstadt bringt zwei Probleme: Zu wenig Stadt in Schwarmstadt, Zu viel Stadt in schrumpfenden Kreisen Priorität muss Erhaltung bzw. Erhöhung der Attraktivität der schrumpfenden Kreise haben, nicht Bewältigung der Engpässe der wenigen Schwarmstädte. Bloß wie? 22
23 Hohe Wanderungsvolumina geringe Salden Schäfchen Zusammenhalten höchstens halber Ansatz Attraktiv für Zuwanderer sein! Jede (!) Ortsgemeinde hatte Zuwanderung (aus Deutschland) 23 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen
24 Studie Haltefaktoren im ländlichen Raum In Arbeit gegen Ende Haltefaktoren sind sehr, sehr unterschiedlich in Bezug auf Alter Nah- / Fernwanderung Aber es geht in Richtung: Lebensqualität am Wohnort ist wichtigster Haltefaktor Schöne Wohnung/Haus in attraktiver, lebendiger Umgebung mit vielfältiger Versorgung ( je nach Altersgruppe unterschiedlich) Hart Fakts (Hochschule, Arbeitsmarkt, Pflegeheim) für einzelne Altersklassen hilfreich 24
25 Was kann eine Kommune machen? Ideen und Beispiele aus anderen Untersuchungen Wohnwünsche für alle Altersgruppen und Haushaltstypen erfüllen (notwendig, aber nicht hinreichend) Lebendiger, schöner, attraktiver Ort (Stadt?) Wir treffen uns in der Stadt! muss eine klare Ortsangabe sein Zentraler Platz als Gute Stube, als Bezugspunkt der ganzen Region Anziehungspunkt für Bewohner und Besucher Zentrum hat Funktion als zentraler Handels-, Kommunikation- und Begegnungsraum behalten 25
26 Merkmale lebendiger Zentren Folge jahrzehntelanger Pflege der Innenstadt Stadtentwicklung wurde immer vom Zentrum aus gedacht Investitionsbereitschaften wurden stets zur Stärkung der Innenstadt genutzt Verlockungen des Alltags: Verkehrsberuhigung vs. Einzelhandel am Stadtrand Lärm vs. Verlagerung von Veranstaltungen an Stadtrand Kein schnelles Nutzen von kurzfristigen Förderprogramme nach dem Windhundverfahren Verzicht auf Vorkaufsrecht bei prominenten Grundstücken, weil Finanzmittel woanders benötigt werden Kein Billigbau aber auch kein fancy Architektentraum, regionale Baukultur stärken Attraktivität des öffentlichen Raumes wird von den Bürger als Aufgabe gesehen 26
27 Attraktivität als gesellschaftlicher Konsens Hier: Bad Sooden-Allendorf 27
28 Attraktivität als gesellschaftlicher Konsens Hier: Bad Sooden-Allendorf 28
29 Attraktivität als gesellschaftlicher Konsens Hier: Bad Sooden-Allendorf 29
30 Zentrenstärkung Hier: Ockenheim 30
31 Chronogramm Feuchtwangen (Bayern), Argentan (Frankreich) 31 Quelle: Google Maps, eigene Berechnungen
32 Wie Konsens zur Zentrenstärkung erreichen? Zentrenstärkung ist Querschnittsaufgabe aller Ressorts Leitbildprozess oder integrierte Entwicklungskonzepte könnte helfen Chefsache! Versucht jede Form von Nutzung in Zentrum zu verlagern. Reden, reden, reden mit Vereinen, Einzelhändlern, Hauseigentümern, jungen Familien, etc. Öffentliche Mittel für Aktivitäten im Zentrum? 32
33 Nicht vergessen die Konkurrenz ist hart 33
34 ag Forschung und Beratung Kurfürstendamm 234, D Berlin Tel.: Fax: Zweigniederlassung Kaiserstr. 29, D Bonn Tel.: Fax: Büro Leipzig Schreberstr. 1, D Leipzig Tel.: Fax:
35 Altersstruktur der Nahwanderung, Verbandsgemeinden, Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen
36 Altersstruktur der Fernwanderung, Verbandsgemeinden, Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, eigene Berechnungen
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