KIF:340Bremen/Resolutionen
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- Jens Sachs
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1 KIF:340Bremen/Resolutionen Studentischer Akkreditierungspool Die 34,0te Konferenz der Informatikfachschaften unterstützt die Arbeit des studentischen Akkreditierungspools als notwendigen und unabhängigen Bestandteil des Akkreditierungsprozesses, und entsendet in diesen Mitglieder. Wir als Vertreter der Informatik-Studierenden im deutschsprachigen Raum fordern alle Akkreditierungsagenturen auf, den studentischen Akkreditierungspool für die Benennung der studentischen Vertretung zu nutzen. Ja: Ganz viele Nein: keine Enthaltung: 4 damit einmütig Angenommen Freie Bildung Freie Bildung ist ein hohes Gut. Die fortgesetzte Einführung und Erhöhung von Studiengebühren aller Art ist ein weiterer Schritt von einem humanistischen Idealen verpflichteten Bildungssystem zu einer auf höchste Effizienz ausgerichtete neoliberale Ausbildungsmaschinerie. Die 34,0te Konferenz der Informatikfachschaften fordert ein freies und gebührenfreies Studium. Dafuer: 23 Dagegen: 4 Angenommen Freie Meinungsäußerung in Internetforen
2 Die 34,0te Konferenz der Informatik-Fachschaften spricht sich für den Erhalt der freien Meinungsäußerung in Internetforen aus. Freie Meinung und Zensur Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein wertvolles Gut. Wenn jeder einzelne Beitrag in einem Forum von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin gelesen und zugelassen oder abgelehnt werden muss, etablieren sich schnell Formen der Zensur, die sich nicht mehr allein an der Rechtmäßigkeit des Beitrags orientieren. Dies führt zu einer Verzerrung der über diese Plattformen dargestellten Meinungen. Ein wertvolles Medium der freien Meinungsäußerung geht verloren. Schutz angegriffener Rechte Werden durch einen Beitrag Rechte Anderer verletzt, ist dafür primär der Verfasser eines Beitrags verantwortlich. Der Betreiber bzw. die Betreiberin eines Forums sollte unrechtmäßige Beiträge entfernen, sobald er bzw. sie von dieser Rechtsverletzung Kenntnis bekommt. Dazu reicht eine kurze und formlose Benachrichtigung durch die geschädigte Partei. Zumutbarkeit Eine manuelle Kontrolle jedes einzelnen Beitrags vor der Veröffentlichung ist unzumutbar. Eine solche Bearbeitung läuft dem Charakter eines Forums zuwider, da die Zeitnähe der Diskussion verloren ginge, oder aber zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand bereit stehen müsste um Veröffentlichungen redaktionell zu prüfen. Forenkultur
3 Wir sehen Foren im Internet als eine etablierte und wichtige Form des Meinungsaustausches und der Kommunikation. Zu den kennzeichnenden Eigenschaften zählen kurze Antwortzeiten und möglichst wenig Einflussnahme durch Personen mit administrativen Vollmachten. Durch ihre einfache Verwendung und das einheitliche Konzept steht ihre Benutzung einer breiten Masse offen. Rechtliche Aspekte Die Formulierungen des Teledienstegesetzes (TDG, insbesondere 8 (2) und 11) entsprechen unserem Verständnis der Zumutbarkeit. Auch der Bundesgerichtshof (BGH) hat in seinem Urteil vom 11. März 2004 (Az.: I ZR 304/01) im Falle Rolex gegen ricardo festgestellt, dass eine juristische Kontrolle aller automatisch verarbeiteten Veröffentlichungen unzumutbar sei. Abmahnwahn Abmahnwellen müssen auf jeden Fall verhindert werden. Die durch eine Abmahnung drohenden Kosten sind gerade für kleine Forenbetreiberinnen und -betreiber oft nicht zu tragen. Die Angst vor Abmahnungen hat bereits jetzt zu Schließungen von Foren geführt. Die für den freien Meinungsaustausch wertvolle Forenlandschaft verarmt dadurch drastisch. Abweichende Einzelfallurteile Falls in einem konkreten Einzelfall andere Aspekte den Charakter eines Forums überwiegen und deshalb eine abweichende Behandlung einem Gericht
4 erforderlich scheint, so muss die Abgrenzung zu anderen Foren klar und deutlich aus der Urteilsbegründung hervorgehen. Damit kann Missbrauch des Urteils für Abmahnungen vorgebeugt und Angst unbetroffener Forenbetreiber und -betreiberinnen vor eben solchen Abmahnungen vermieden werden. Einmuetig mit einer Gegenstimme. Angenommen Von
5 KIF 33.5 in Lübeck Reso Regelabschluss Die 33,5te Konferenz der Informatik-Fachschaften fordert den Master als Regelstudienabschluss in Bachelor-/Masterstudiengängen. Reso Zielquoten Die 33,5. Konferenz der Informatik-Fachschaften in Lübeck sieht das Niveau des Informatikbachelors gefährdet: In Deutschland gibt es bildungspolitische Bestrebungen, dass 80% der StudienanfängerInnen den Bachelorabschluss erreichen sollen [1]. Diese feste Vorgabe widerspricht jeglicher Erfahrung in den Informatikstudiengängen. In Diplominformatik-Studiengängen an deutschen Universitäten liegt die Zahl der AbbrecherInnen im Mittel bei 38% und bei 19% FachrichtungswechlerInnen. Mit 8% Zuwanderung aus anderen Studienrichtungen ergibt sich eine Schwundquote von insgesamt 49% [2]. Diese Größenordnung an StudienabbrecherInnen kann auch für das Vordiplom angenommen werden, da es an Universitäten kaum StudienabbrecherInnen nach erfolgreichem Vordiplom gibt. Mit der Einführung neuer Bachlorstudiengänge verschiebt sich zudem die Messmarke eines Teilziels im Studium vom 4. Semester (Vordiplom) auf das 6. Semester (Bachelor). Es ist nicht zu erwarten, dass sich dadurch die Anzahl der StudienabbrecherInnen verringern würde. Wir befürchten, dass die politisch gewollte Zielzahl für AbsolventInnen eines Bachelorstudiums in der Praxis vorrangig durch Niveauabsenkung des Bachelorstudiums gegenüber den bisherigen Studiengängen erkauft wird. Diese Absenkung der Anforderung kommt für uns nicht in Frage.
6 Die 33,5te Konferenz der Informatik-Fachschaften fordert die Politik auf, die Forderung nach Zielquoten für Bachelorstudiengänge zurück zu nehmen. Grundsätzlich befürwortet die 33,5te Konferenz der Informatik-Fachschaften selbstverständlich, dass diejenigen, die ein Informatikstudium aufnehmen, dieses auch erfolgreich abschließen können. Dies kann beispielsweise durch bessere Information und Aufklärung der SchülerInnen über ein Hochschulstudium erfolgen, indem bereits im Informatik -unterricht die Unterschiede der Informatik und Informationsverarbeitung dargestellt werden. Wichtig ist vor allem die Aufklärung über Inhalte und Anforderungen eines Informatikstudiums an den verschiedenen Hochschultypen. [1] vergleiche z.b. S. 7 [2] vergleiche HIS-Studienabbruchstudie " Die Ursachen für die anhaltend hohe Studienabbruchquote in Informatik dürften nach wie vor in den hohen Leistungsanforderungen dieses Faches sowie in den falschen Erwartungen der Studienbewerber zu suchen sein. " Reso CHE-Rankings Die 33,5 Konferenz der Informatik-Fachschaften stellt fest: Es gab und gibt an verschiedenen Hochschulen Aufforderungen, in den Fragebögen der CHE-Umfrage Kritik zu unterlassen und die Hochschule möglichst gut darzustellen.
7 Studierende, ProfessorInnen und Hochschulleitungen befürchten, dass von den Ergebnissen der Rankings Hochschulfinanzen und das Ansehen des Abschlusses an der Hochschule abhängen. Wir befürchten daher, dass die Teilnehmenden systembedingt einen Anreiz haben, diese Umfrage zu manipulieren. Schon aus diesem strukturellen Grund sind Umfragen dieser Art nicht dazu geeignet, als Argumentationsgrundlage zu dienen. Reso Grundrechte Die Beschränkung der Grundrechte in Deutschland wird seit Jahren unter zunehmend fadenscheinigeren Gründen ( internationaler Terrorismus") staatlicherseits vorangetrieben. Die derzeitigen Koalitionsverhandlungen zeigen auf, dass eine zukünftige Bundesregierung die Abschaffung wesentlicher Datenschutzrechte und den Ausbau ungerichteter Überwachungsmaßnahmen weiter voranzutreiben plant. Die 33,5te Konferenz der Informatikfachschaften fordert die Politikerinnen und Politiker aller Parteien auf, sich auf ihre Verpflichtung zur Wiederherstellung und Bewahrung der Grundrechte zu besinnen und die inneren Feinde der Demokratie in den großen Parteien daran zu hindern, Deutschland noch weiter in einen Überwachungsstaat zu verwandeln.
Bericht der Konferenz der Informatik-Fachschaften
Bericht der Konferenz der Informatik-Fachschaften TOP 7 Fakultätentag Informatik am 24. Nov. 2006 Ilmenau Resolutionen / Beschlüsse 33,5 Konferenz der Informatik-Fachschaften im Wintersemester 2005/06
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