Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Weiterbildung an Hochschulen
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- Gabriel Holst
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1 Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Weiterbildung an Hochschulen Prof. Dr.-Ing. Hermann Schumacher School of Advanced Professional Studies der Universität Ulm
2 Aus dem LHG Baden-Württemberg 2
3 Wissen da abholen, wo es entsteht Zentrale Rolle der öffentlichen Universitäten und außeruniversitären Forschungsinstitute bei der Generierung von Wissen Einheit von Forschung und Lehre auch in der Weiterbildung! Nicht (unbedingt) in Konkurrenz zu den etablierten privaten Anbietern 3
4 Föderalismus und Konkurrenzfähigkeit Markt: Deutschland und darüber hinaus. Rechtliche Rahmenbedingungen: Ländersache. Unterschiedliche Rechtslage und -auslegung: LHGs LVVOs Haushaltsrecht Interpretation kostendeckend usw. Kostenfaktoren! 4
5 Weiterbildung = wirtschaftlich = EU-Beihilferecht? 5
6 Weiterbildung = wirtschaftlich = EU-Beihilferecht? Kostenlose Bildung: völlig ok. Beiträge, aber nicht nennenswert kostendeckend: immer noch ok. 6
7 Weiterbildung = wirtschaftlich = EU-Beihilferecht? Studiengang/Bildungsdienstleistung zu Vollkosten: wirtschaftliche Tätigkeit! 7
8 Weiterbildung = wirtschaftlich = EU-Beihilferecht? Existenz eines Marktes ist essentiell! 8
9 Zwischenfazit EU-Beihilferecht zwingt nicht zu Vollkostenrechnung in der Weiterbildung. Aber wenn kostendeckend aus Gebühren finanziert, dann wirtschaftliche Tätigkeit, EU-Beihilferecht greift. Nur: welche Deckungsbeitragsstufe, welcher Overheadsatz? Und existiert überhaupt ein Markt? 9
10 Die sichere Lösung??? Weiterbildung ist grundsätzlich wirtschaftliche Tätigkeit. Gefahren: Hohe Overheadsätze vieler Hochschulen (teure Forschungsinfrastruktur) Für viele Berufsgruppen unbezahlbare Studiengebühren und Kursentgelte Konsequenz: (Wieder-)Auslagerung von Angeboten in privatrechtliche Einrichtungen Aufstieg durch Bildung - offene Hochschulen??? 10
11 Organisationsform: öffentlich- oder privatrechtlich? Öffentlich-rechtliche Organisationsform Nicht-wirtschaftlich: nur öffentlich-rechtlich darstellbar (staatliche Finanzierung, staatliche Qualitätssicherung) Akzeptanz (inhaltliche Kontrolle durch Fakultäten, kein Bereicherungsverdacht ) Studierendenstatus (Zugang zu Ressourcen) ggf. Deputatseinsatz; Vergütung über Leistungszulagen Keine verbotene Querfinanzierung öffentlich > privat Inflexibilität des Haushaltsrechts Hohe Overheadsätze in der Trennungsrechnung ggf. schwerfällige Gremien 11
12 Organisationsform: öffentlich- oder privatrechtlich? Privat-rechtliche Organisationsform Schnellere Entscheidungsfindung (ggmbh) Flexibler (z.b. Honorare, Bewirtung) Geringere Overheadsätze (geringe Infrastrukturkosten) Reputationsverlust Gemengelage mit Hochschule: vermeiden oder präzise ausgestalten 12
13 Hybridmodell in Ulm 13
14 Vereinheitlichung der Terminologie 14
15 Anreizmodelle für Lehrende Monetär (länderspezifisch, hier: BW) Leistungszulage Nebentätigkeit für den Dienstherrn Nebentätigkeit für Dritte (privatrechtliche Einrichtung) Zuwendung an Arbeitsgruppe; ggf. leistungsorientierte Mittelzuweisung 15
16 Anreizmodelle für Lehrende Nicht-monetär: (länderspezifisch, hier: BW) Deputatseinsatz interessantes Studierenden-Klientel Industriekontakte Innovative Hochschuldidaktik Digitale Medien auch für den Präsenzunterricht 16
17 Autorenverträge und Urheberrecht Profunde Unsicherheit bzgl. digitaler Bereitstellung; Zusicherung der Freiheit von Rechten Dritter Fortschritt: UrhWissG, Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft, seit 1. März 2018 Klärungsbedürftig: was ist nicht kommerziell? Gewinnerzielungsabsicht (BGH 2013)! Wunsch nach anderweitiger Verwendung von Werken nicht ausschließliches Nutzungsrecht Ziel Open Educational Resources geändertes Geschäftsmodell: Gebühren/Entgelte für Betreuung, nicht Medien stark vereinfachte Nutzungsregeln Kostenreduktion durch Nutzung externer Medien 17
18 Weiterbildung = Kernaufgabe der Hochschulen! LHGs: Forschung, Lehre, Studium und Weiterbildung Lebenslanges Lernen: Bildung ist keine vorübergehende Phase. Warum aber dann grundständiges Studium kostenlos, Weiterbildung Vollkosten? Bildung als lebenslangen Prozess begreifen: grundständiges Studium befähigt zu kontinuierlicher Weiterbildung! Vereinheitlichung von Vorschriften Weiterbildungsbegriff entrümpeln 18
19 Prof. Dr.-Ing. Hermann Schumacher Universität Ulm Illustrierende Grafiken: pixabay.com, CC0 Creative Commons School of Advanced Professional Studies Albert-Einstein-Allee Ulm
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