Professionalisierung von Evaluation an Hochschulen und Methodenkenntnis ein untrennbares Paar
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- Herta Kneller
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1 Professionalisierung von Evaluation an Hochschulen und Methodenkenntnis ein untrennbares Paar DeGEval, Zürich 2014 Isabel Steinhardt
2 Fragestellung Drei Fragen: 1. Gibt es eine Professionalisierung von EvaluatorInnen an Hochschulen? 2. Als wie wichtig schätzen die EvaluatorInnen Methodenkenntnisse ein? 3. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Professionalisierung und Methodenkenntnis? Isabel Steinhardt 2
3 Gliederung 1. Was ist Professionalisierung 2. Untersuchungsgegenstand 3. Datengrundlage 4. Wichtigste Ergebnisse 5. Fazit Isabel Steinhardt 3
4 Professionalisierung Nicht klassische Profession, sondern: berufliche Strukturen (Evetts 2003a,b; Brandt 2009) Individuell-handlungsbezogener Prozess: berufsbiographische Herausbildung eines bestimmten, nämlich professionellen Habitus (Pfadenhauer 2003: 15) -> Handeln, Verhalten, Kompetenzniveau (Brandt 2009) Isabel Steinhardt 4
5 Professionalisierung Professionalisierungsprozess (nach Brandt 2005, Schneijderberg et al. 2013, Kloke 2014) Tätigkeiten / Organisationseinheit Professionelle Wissensbasis Standards & Regelwerke Qualifizierung Netzwerke (fachliche Organisationen) Isabel Steinhardt 5
6 Untersuchungsgegenstand HOPROs = Hochschulprofessionen (Schneijderberg et al. 2013) sowie Qualitätsentwickler (Kloke 2014) Berufsgruppe mit: Gemeinsamen Tätigkeitsbereich: zentrale Tätigkeiten nicht Forschung und Lehre, sondern Service-Leistungen und Management-Unterstützung in direktem Kontakt zu Forschung und Lehre (Schneijderberg et al. 2013: 118) Professioneller Wissensbasis Isabel Steinhardt 6
7 Untersuchungsgegenstand Zunehmende Evaluationen an Hochschulen aufgrund Notwendigkeit für Weiterentwicklung und Rechenschaftslegung Evaluation ist die systematische Untersuchung des Nutzens oder Wertes eines Gegenstandes. Die erzielten Ergebnisse, Schlussfolgerungen oder Empfehlungen müssen nachvollziehbar auf empirisch gewonnenen qualitativen und/oder quantitativen Daten beruhen. (DeGEval 2008:15) -> Problemauslöser gegeben -> Gruppe von EvaluatorInnen an Hochschulen Isabel Steinhardt 7
8 Datengrundlage Sekundärauswertung HOPRO-Untersuchung 11 Hochschulen (Vollerhebung) Fragebogenbefragung mit Rücklauf 42,5%, insgesamt 754 Personen abgeschlossen im WS 2009/2010 -> Auswahl von Personen mit angegebener Tätigkeit Evaluation = 63 Personen (8%) -> Explorative Ergebnisse Isabel Steinhardt 8
9 Organisationseinheit Keine Organisationseinheit Evaluation, 55% in FB angesiedelt Offizielle Dienstbezeichnung: 13 Personen Evaluation (21%) Organisationseinheit Häufigkeit Prozent Leitungsposition zentrale Verwaltung 4 6,3 FB Management 6 9,5 QS/QM/QE 16 25,4 zentrale Studienberatung 2 3,2 Internationales 2 3,2 Mitarbeit FB 28 44,4 Personalentwicklung 2 3,2 anderes 3 4,8 Gesamt , Isabel Steinhardt 9
10 Tätigkeitsfeld Frage: Evaluation als Methode oder inhaltliches Gegenstandsgebiet (Tätigkeit) (Brandt 2005) Evaluation als eine von fünf Tätigkeiten 72% führen Evaluationen häufig bis sehr häufig aus (Brandt %) 48% betreiben Evaluation als Haupttätigkeit, 52% als Zusatztätigkeit 81% gaben an, dass Ihre Organisationseinheit mit der Schaffung Ihrer Position ein neues Tätigkeitsfeld erschlossen hat Isabel Steinhardt 10
11 Wissensbasis Kein exklusives Handlungs- und Kompetenzmodell von Evaluation, sondern Gesamtanforderungsprofil = Kombination verschiedener Kompetenzbereiche (Brandt 2005: 239) ABER: Methodenkompetenz hat für die Ausübung der Tätigkeit starke Bedeutung Methodenkompetenz (Evaluation etc.) Evaluatoren Mittelwert 1,82 N 61 Standardabw.,866 Qualitätsentwickler Mittelwert 2,10 N 105 Standardabw. 1,070 Hopros Mittelwert 2,58 N 631 Standardabw. 1,198 1 = sehr wichtig, 5 = gar nicht wichtig Isabel Steinhardt 11
12 Standards Evaluationsordnungen in Hochschulen? Für EvaluatorInnen an Hochschule wichtiges Handlungsinstrument (Schneijderberg 2013; Kloke 2014) Bisher keine umfassende Untersuchung Zusammenhang Standards DeGEval und Ordnungen? Isabel Steinhardt 12
13 Qualifizierung Nur zwei Studiengänge -> 38% geben an, dass die absolvierten Fachrichtung(en) die best mögliche/en Fachrichtung/en für Ihre derzeitige Aufgaben sind Nur vereinzelte Weiterbildungsangebote Weiterqualifizierung on the job (Schneijderberg et al. 2013; Kloke 2014) Tagungen und Konferenzen spielen eine wichtige Rolle (Kloke 2014) -> z.b. Projekt Q Isabel Steinhardt 13
14 Netzwerke / Organisationen Netzwerkanalyse Konferenzen/Tagungen Projekt Q Konferenzen zu unterschiedlichen Themen rund um die Bereiche: Evaluation, Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Akkreditierung -> Evaluation immer Thema Auswertung der Teilnahmelisten 665 Personen (von insgesamt 1845) Mindestens 3x getroffen Isabel Steinhardt 14
15 Fazit 1. Als gemeinsame Wissensbasis kann die Methodenkenntnis angenommen werden. 2. Es gibt Personen an Hochschulen, deren Haupttätigkeit Evaluation ist, die aber über die Hochschule verstreut sind die meisten befinden sich aber in den Fachbereichen. 3. Eine Netzwerkbildung zum Thema Evaluation findet über Tagungen statt auch Qualifizierung? 4. Inwiefern Standards gesetzt werden, könnte über den Vergleich der Evaluationsordnungen an Hochschulen ermittelt werden Isabel Steinhardt 15
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Letzte Veröffentlichungen: Steinhardt, Isabel 2014: Lehre stärkt Forschung. Die strategische Bedeutung von Studium und Lehre im Handeln von Professoren der Politikwissenschaft. VS-Verlag (im Erscheinen). Steinhardt, Isabel und Schneijderberg, Christian 2014: Hochschulforschung als Gemischtwarenladen. Karrieremöglichkeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses in einem heterogenen Feld. In: die hochschule 1/2014, S Isabel Steinhardt 16
17 Literatur Brandt, T. (2009). Evaluation in Deutschland: Professionalisierungsstand und-perspektiven. Waxmann. Evetts, J. (2003a). The sociological analysis of professionalism occupational change in the modern world. International sociology, 18(2), Evetts, J. (2003b). The construction of professionalism in new and existing occupational contexts: promoting and facilitating occupational change. International journal of sociology and social policy, 23(4/5), Kloke, K. (2014). Qualitätsentwicklung an deutschen Hochschulen: professionstheoretische Untersuchung eines neuen Tätigkeitsfeldes. Springer-Verlag. Pfadenhauer, M. (Hrsg.) (2005). Professionelles Handeln. Springer-Verlag. Schneijderberg, C., Merkator, N., Teichler, U., & Kehm, B. M. (Hrsg.). (2013). Verwaltung war gestern?: Neue Hochschulprofessionen und die Gestaltung von Studium und Lehre. Campus Verlag Isabel Steinhardt 17
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