V o r l a g e S 100/04 (Deputation für Soziales, Jugend, Senioren und Ausländerintegration) V o r l a g e G 45 (Deputation für Bildung)
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- Mathilde Schulze
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1 Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales Der Senator für Bildung und Wissenschaft bearbeitet von Dr. H.Rose Tel bearbeitet von Lotta Ubben Tel V o r l a g e S 100/04 (Deputation für Soziales, Jugend, Senioren und Ausländerintegration) V o r l a g e G 45 (Deputation für Bildung) zur gemeinsamen Sitzung der städtischen Deputation für Soziales, Jugend, Senioren und Ausländerintegration und der Deputation für Bildung am TOP: 4 Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich A. Problem Am wurden im Senat erste Konsequenzen aus den Ergebnissen der PISA-Studie für den Bereich frühkindlicher Bildung in Bremer Kindertageseinrichtungen beschlossen. Der Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales wurde beauftragt, neben den Programmen Entwicklungsförderung im Bereich der Sprachkompetenz, Unterstützungsprogramm für Familien / Eltern, Systematisierung / Gestaltung des Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule, Qualifizierung / Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte und Anhebung des Betreuungsniveaus von Kindern ausländischer Herkunft, einen verbindlichen Rahmenbildungsplan für den Kindergarten in Abstimmung mit dem Senator für Bildung und Wissenschaft zu entwickeln. Der Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich wurde von einer Entwicklungsgruppe, die aus Fach- und Leitungskräften unterschiedlicher Träger aus Bremen und Bremerhaven, der beiden Ämter, des Landesinstitutes für Schule und der Universität Bremen erarbeitet und durch die staatliche Deputation für Soziales, Jugend, Senioren und Ausländerintegration in ihrer Sitzung am 19. Februar 2004 zur Kenntnis genommen (Anlage 1). 1
2 Zugleich stimmte sie einem Verfahren zu, das beinhaltet, dass - die Zuständigkeit für die Umsetzung den beiden Stadtgemeinden übertragen wird - die Stadtgemeinden mit den Trägern verbindliche Vereinbarungen zur Umsetzung der im Rahmenplan vergebenen Inhalte schließen. Mit dem Senator für Bildung ist im Abstimmungsverfahren vereinbart worden, aus dem vorgelegten Rahmenplan klare Vorgaben und Orientierungen für die Umsetzung verbindlich festzuschreiben und dabei die Ziele festzulegen, die erreicht werden sollen. Das dazu notwendige zusammenfassende Konzept wird zur Zeit auf der Basis des Rahmenplans erarbeitet und wird Ende Juli 2004 vorliegen. Der Entwurf des Rahmenplanes ist an das Amt für Jugend und Familie in Bremerhaven und an alle Träger in der Stadtgemeinde Bremen weitergeleitet worden. Die Umsetzungsvereinbarung zwischen den beiden Jugendämtern und den Trägern wird bis zur Sommerpause fertiggestellt sein. Im Folgenden wird der Bremische Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Kontext der fachlichen Entwicklung des Elementarbereiches dargestellt. Es werden weitere Schritte aufgezeigt, die in dieser Entwicklung beachtetet werden müssen. B. Lösung 1. Der Bremische Rahmenplan im Kontext der fachpolitischen Entwicklung In einem Gemeinsamen Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen, der von der Jugendministerkonferenz am 13./14. Mai beschlossen wurde und der Kultusministerkonferenz am 03./04. Juni 2004 zum Beschluss vorliegen wird, werden folgende Schwerpunkte des Bildungsauftrages der Kindertageseinrichtungen beschrieben: Frühzeitige Stärkung individueller Kompetenzen und Lerndispositionen; Erweiterung und Unterstützung des kindlichen Forscherdranges und die Schaffung von Herausforderungen dafür; Werteerziehung; Förderung mit dem Ziel, das Lernen zu lernen ; Aneignung der Welt in sozialen Kontexten. (Siehe Anlage 2 Gemeinsamer Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen ) Bildungspläne in Bremen Rahmenplan für Bildung und Erziehung präzisieren den zu Grunde gelegten Bildungsbegriff, verleihen den Bildungsprozessen in den Einrichtungen Transparenz und bieten Orientierung für die Fachkräfte, Eltern und Lehrkräfte. In der Regel werden Bildungsbereiche oder Förderbereiche für das zu realisierende Bildungsangebot benannt und dadurch der bislang unbestimmte Bildungsauftrag für den Elementarbereich konkretisiert. Der Bremische Rahmenplan entspricht diesen Leitideen der Jugendministerkonferenz und enthält Aussagen zu: - Leitideen und Werten - Zielen und Aufgaben des Elementarbereiches - Lernen im Elementarbereich - Zentralen Bildungsbereichen - Arbeit der Fachkräfte. 2
3 Im Hinblick auf die jeweils genannten Bildungsbereiche verdeutlicht ein synoptischer Vergleich der bisher entwickelten Bildungspläne oder Bildungsempfehlungen der Länder eine vergleichsweise große Übereinstimmung. Die Bezeichnung der Bildungsbereiche unterscheidet sich nur in Nuancen (siehe Anlage 3). Diese erklären sich vor allem aus unterschiedlichen, auch sprachlichen Traditionen und unterschiedlicher wissenschaftlicher Verankerungen. Im Bremer Rahmenplan werden als zu realisierende Bildungsbereiche aufgeführt: - Bewegung, Rhythmik und Musik - Spiel und Fantasie - Sprachliche und non verbale Kommunikation - Soziales Lernen, Kultur und Gesellschaft - Bauen und künstlerisches Gestalten - Natur, Umwelt und Technik. 2. Funktion des Rahmenplans Bildungspläne im Elementarbereich sind keine Stoffverteilungspläne mit normierten Qualifizierungsniveaus, die ein Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erreichen hat. Sie beschreiben vielmehr die Aufgaben der Tageseinrichtungen und die von diesen zu erbringenden Leistungen. Mit welchen Ergebnissen Kinder diese Bildungsinstitution durchlaufen, hängt von der Qualität der Interaktion ab, die in der pädagogischen Arbeit zwischen dem Kind und den Fachkräften entwickelt wird, und ob es gelingt, fördernde Lernarrangements herzustellen. Die Heterogenität der Kinder und deren Entwicklung ist in dieser Altersgruppe groß. Auch aus diesem Grund lassen sich Qualifikationsniveaus von Kindern in dieser Phase kindlicher Entwicklung nicht normieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass Zielsetzungen im Hinblick auf den Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen nicht möglich sind. Allerdings müssen die Ziele bezogen auf die individuelle Entwicklung der Kinder gesetzt werden. Diese individualisierten Ziele bewegen sich in einem entwicklungspsychologischen Rahmen mit Orientierung auf die benannten Bildungsbereiche. 3. Implementation des Rahmenplans durch qualitative Weiterentwicklung der Elementarbildung Die Schritte zur Realisierung der Umsetzung des Bremischen Rahmenplans berücksichtigen die o.g. fachlichen Gesichtspunkte: Definition von abgestuften Entwicklungszielen für alle Kinder Entwicklung eines Systems der individuellen Entwicklungsdokumentation Entwicklung von Erhebungsverfahren Die Definition von individuellen Entwicklungszielen und die Dokumentation der Lernentwicklung soll der kindbezogenen, zielorientierten Förderung dienen. Erhebungsverfahren dienen darüber hinaus der Strukturierung der Bedingungen und der Evaluation der Arbeit in der Gesamtheit der Einrichtungen. Dazu wird in Kürze ein Arbeitsauftrag vergeben. Bereits vorhandene Konzeptionen und Erfahrungen finden dabei Berücksichtigung. 3
4 Die Umsetzung des bremischen Rahmenplans für Bildung und Erziehung im Elementarbereich in den Einrichtungen soll durch verschiedene Vorhaben unterstützt werden: Konkretisierung der Zielsetzungen z.b. durch Aufgabenstellungen, um Fachkräften eine Orientierung für konkretisierte Handlungsebenen zu geben. Systematische Darstellung von best practice Beispielen zu einzelnen Bereichen des Rahmenplans. Dazu soll in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen ein on-line Handbuch eingerichtet werden. Qualifizierung der Fachkräfte sowie Entwicklung von didaktischen Konzepten zu Inhaltsbereichen in Kooperation mit externen Partnern. Es handelt sich dabei z. T. um die konsequente Fortsetzung von Kooperationsprojekten, die im Rahmen des Pisa-Programms durchgeführt wurden. Gemeinsam ist diesen Projekten, dass sie eine Qualifizierung für Fachkräfte zu unterschiedlichen Bildungsbereichen beinhalten und dass zudem konkrete Aktivitäten, Materialien und Vorschläge entwickelt werden, die in der pädagogischen Arbeit der Einrichtungen zum tragen kommen können. Aktuell handelt es sich um folgende Inhaltsbereiche und Kooperationspartner: Naturwissenschaftliche Inhalte Kooperationspartner Universum Science Center Schrift und Zeichen Stadtbibliothek Bremen Natur und Umwelt Floratrium, Landesverband der Kleingartenvereine Mathematik Universität Bremen Sprachentwicklungsförderung Universität Bremen, LIS, Landesverband ev. Kindertagesstätten, Early English (DRK Bremen) Bewegung Bildungswerk des Bremer Turnverbandes Projekt Anerkannter Bewegungskindergarten Weitere Kooperationsprojekte zu anderen Bildungsbereichen sind geplant. Das Implementationskonzept weist für das Vorhaben Bildung und Erziehung im Elementarbereich 3 Ebenen aus: 1. Durch den Rahmenplan für Bildung und Erziehung wird ein allgemeines Grundverständnis von Bildung im Elementarbereich gesetzt und die Konkretisierung durch festgelegt Bildungsbereiche festgelegt. 2. Durch die noch zu erarbeitenden abgestuften Zieldefinitionen und die individuelle Entwicklungsdokumentation wird die Arbeit an individualisierten Förderkonzepten gestärkt. 3. Didaktisch- methodische Weiterentwicklung und Qualifizierung durch Kooperationspartner wird durch Erstellung von Handreichungen mit Best practice Modellen erreicht. 4
5 Dazu kommt eine notwendige vierte Arbeitsebene, die Optimierung des Übergangs vom Elementar- in den Primarbereich. (Siehe entsprechende Deputationsvorlage Systematisierung des Übergangs von Kindergarten in die Schule für die Sitzung der Deputationen am 27.Mai 04) Erreicht werden soll durch die enge Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und Eltern eine kontinuierliche Bildungsbiographie. Dabei sind wie in den Ausführungen der JMK und KMK benannt, zwei Aspekte von besonderer Bedeutung: zum einen die notwendige Anschlussfähigkeit der Bildungsinhalte und pädagogischen Methoden, die in den Tageseinrichtungen und in den Schulen vermittelt bzw. praktiziert werden, und zum anderen die Kompetenz des Kindes, den Übergang aktiv zu bewältigen. Die Sicherung der Anschlussfähigkeit sollte das Ziel sein. Die KMK betont in diesem Zusammenhang, dass Kontinuität von Bildung und Entwicklung jedoch nicht weit gehende Angleichung der Lebensbereiche Tageseinrichtung und Schule bedeuten muss, dass Unterschiede Kinder auch anspornen, sich Anforderungen zu stellen und sie zu meistern, die kindliche Entwicklung also voranbringen. Zu dieser Thematik wird in einem gemeinsamen Projekt der beiden Ressorts in Zusammenarbeit mit der Universität Bremen gearbeitet. C. Alternativen Werden nicht vorgeschlagen. D. Finanzielle und personalwirtschaftliche Auswirkungen / Produktgruppenhaushalt Im Rahmen der vorgesehenen Kosten für das Projekt E. Beteiligung/Abstimmung Nicht erforderlich. F. Beschlussvorschlag Die städtische Deputation für Soziales, Jugend, Senioren und Ausländerintegration und die städtische Deputation für Bildung nehmen den Bericht zur Kenntnis. Anlagen: Anlage 1: Rahmenplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich Anlage 2: Gemeinsamer Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen Anlage 3: Synopse zu den Bildungsplänen 5
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