Berufsprüfung <Sozialversicherungs-Fachleute> Prüfungsteil 5: Berufliche Vorsorge (BV) Hinweise Die Expert/innen Datum Unterschriften Seite 1

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1 Berufsprüfung <Sozialversicherungs-Fachleute> Prüfungsteil 5: Berufliche Vorsorge (BV) Prüfungsdauer 80 Minuten Anzahl Seiten der Prüfung (inkl. Deckblatt) 18 Beilage(n) keine Maximale Punktzahl 80 Erzielte Punkte Note e Schreiben Sie die auf sämtliche Blätter (Prüfung und allfällige Zusatzblätter). Prüfen Sie den Aufgabensatz auf seine Vollständigkeit. Schreiben Sie Ihre Antworten ausschliesslich auf die Vorderseiten der Antwort-/Lösungsblätter. Verwenden Sie bei Bedarf für Ihre Lösungen ein Zusatzblatt. Die blosse Nennung eines Gesetzes- oder Verordnungsartikels reicht nicht aus (ausser dies wird ausdrücklich erlaubt). Die Aufgaben können in beliebiger Reihenfolge gelöst werden. Das Punktemaximum wird bei jeder Aufgabe angegeben. Teillösungen ergeben ebenfalls Punkte. Benutzen Sie Kugelschreiber oder Tinte zum Lösen der Prüfung (kein Bleistift). Die Expert/innen Datum Unterschriften Expert/in 1 Expert/in 2 Seite 1 (von 18)

2 Teil 1: Wissen- und Verständnisfragen Aufgabe 1: Versicherte Personen / Koordinierter Lohn (8 Punkte) Ausgangslage Sie arbeiten in der Administration einer BVG-Minimalkasse und begutachten die von den angeschlossenen Firmen zugestellten Eintrittsmeldungen für Es handelt sich um die nachfolgenden 8 Eintritte. Aufgabe Beurteilen Sie für jede Person, welche Aussage zutrifft. Kreuzen Sie die korrekte Aussage an. Es ist genau eine Aussage richtig. 1.1 Felix Keller, 35 Jahre alt, AHV-Jahreslohn CHF Felix Keller ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Felix Keller ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.- Felix Keller ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Felix Keller ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Sandra Meili, 66 Jahre alt, AHV-Jahreslohn CHF Sandra Meili ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Sandra Meili ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.- Sandra Meili ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Sandra Meili ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Urs Brunner, 24 Jahre alt, Teilzeitpensum 70%, AHV-Jahreslohn CHF Urs Brunner ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Urs Brunner ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Urs Brunner ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.- Urs Brunner ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Seite 2 (von 18)

3 1.4 Alexandra Roth, 20 Jahre alt, AHV-Jahreslohn CHF Alexandra Roth ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Alexandra Roth ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.- Alexandra Roth ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Alexandra Roth ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Herbert Müller, 56 Jahre alt, IV-Grad 70%, AHV-Jahreslohn CHF Herbert Müller ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.- Herbert Müller ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Herbert Müller ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Herbert Müller ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Gaby Lienert, 38 Jahre alt, Teilzeitpensum 20%, führt hauptberuflich eine selbständige Erwerbstätigkeit aus, AHV-Jahreslohn CHF Gaby Lienert ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Gaby Lienert ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Gaby Lienert ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Gaby Liener ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF David Lüthi, 25 Jahre alt, befristeter Arbeitsvertrag von drei Monaten, AHV-Jahreslohn CHF David Lüthi ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF David Lüthi ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF David Lüthi ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF David Lüthi ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.- Seite 3 (von 18)

4 1.8 Nadine Koch, 41 Jahre alt, provisorisch weiterversichert im Rahmen von Art. 26a BVG, AHV- Jahreslohn CHF Nadine Koch ist nicht obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF 0.-- Nadine Koch ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Nadine Koch ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Nadine Koch ist obligatorisch versichert. Der koordinierte Jahreslohn beträgt CHF Seite 4 (von 18)

5 Aufgabe 2: Verantwortlichkeiten (8 Punkte) Ausgangslage Nachfolgend finden Sie diverse Aussagen zu den Aufgaben involvierten Stellen bei der Durchführung der beruflichen Vorsorge. Frage Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Bewerten Sie die folgenden Aussagen mit richtig oder falsch. Es können jeweils eine, mehrere oder alle Antworten korrekt sein. 2.1 Welche der folgenden Aussagen zu den Aufgaben des Sicherheitsfonds treffen zu? Antwortmöglichkeiten richtig falsch Der Sicherheitsfonds richtet Zuschüsse infolge ungünstiger Altersstruktur aus. Der Sicherheitsfonds prüft, ob die Organisation, die Geschäftsführung sowie die Vermögensanlage den gesetzlichen und reglementarischen Bestimmungen entsprechen. Der Sicherheitsfonds unterbreitet dem obersten Organ der Vorsorgeeinrichtung Empfehlungen insbesondere über den technischen Zinssatz. Der Sicherheitsfonds stellt die gesetzlichen Leistungen von zahlungsunfähig gewordenen oder im Falle von vergessenen Guthaben liquidierter Vorsorgeeinrichtungen sicher. 2.2 Welche der folgenden Aussagen zu den Aufgaben der Auffangeinrichtung treffen zu? Antwortmöglichkeiten richtig falsch Die Auffangeinrichtung ist verpflichtet, Arbeitgeber, die ihre Pflicht zum Anschluss an eine Vorsorgeeinrichtung nicht nachkommen, anzuschliessen. Die Auffangeinrichtung fungiert als Zentralstelle 2. Säule. Die Auffangeinrichtung entscheidet über die Zulassung von Experten für die berufliche Vorsorge. Die Auffangeinrichtung legt Leistungsziele und Vorsorgepläne sowie die Grundsätze für die Verwendung der freien Mittel fest. Seite 5 (von 18)

6 2.3 Welche der folgenden Aussagen zu den Aufgaben der Revisionsstelle treffen zu? Antwortmöglichkeiten richtig falsch Die Revisionsstelle prüft, ob die Organisation, die Geschäftsführung sowie die Vermögensanlage den gesetzlichen und reglementarischen Bestimmungen entsprechen. Die Revisionsstelle prüft periodisch, ob die Vorsorgeeinrichtung Sicherheit dafür bietet, dass sie ihre Verpflichtungen erfüllen kann. Die Revisionsstelle prüft, ob die Jahresrechnung und die Alterskonten den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Die Revisionsstelle prüft, ob im Falle einer Unterdeckung die Vorsorgeeinrichtung die erforderlichen Massnahmen zur Wiederherstellung der vollen Deckung eingeleitet hat. 2.4 Welche der folgenden Aussagen zu den Aufgaben der kantonalen resp. regionalen Aufsichtsbehörden treffen zu? Antwortmöglichkeiten richtig falsch Die Aufsichtsbehörde ist verpflichtet, Personen als freiwillige Versicherte aufzunehmen. Die Aufsichtsbehörde kann den Experten für berufliche Vorsorge und den Revisionsstellen Weisungen erteilen. Die Aufsichtsbehörde entschädigt die Auffangeinrichtung für die Kosten, die ihr aufgrund ihrer Tätigkeit entstehen. Die Aufsichtsbehörde nimmt Einsicht in die Berichte der Kontrollstelle und des Experten für berufliche Vorsorge. Seite 6 (von 18)

7 Aufgabe 3: Alterskapital (5 Punkte) Ausgangslage Sie sind Verwalter der Pensionskasse der Firma X. Ein Versicherter spricht Sie an, da er in den Zeitungen gelesen hat, dass es bei der Pensionierung nicht mehr möglich ist, das Altersguthaben in Kapitalform zu beziehen. Aufgabe Geben Sie bei jeder Aussage an, ob diese richtig oder falsch ist. Kreuzen Sie die korrekte Aussage an. Antwortmöglichkeiten richtig falsch Bei einer Pensionierung kann nur BVG-Minimalteil des Altersguthabens nur in Rentenform ausbezahlt werden. Bei einer Pensionierung kann sich die versicherte Person mindestens ein Viertel des BVG-Minimalteils des Altersguthabens in Kapitalform auszahlen lassen. Bei einer Pensionierung kann die Pensionskasse die versicherte Person zwingen, den überobligatorischen Teil des Altersguthabens in Kapitalform zu beziehen. Bei einer Pensionierung kann nur die Hälfte des BVG-Minimalteils des Altersguthabens in Kapitalform bezogen werden. Bei einer Pensionierung kann die Pensionskasse die versicherte Person zwingen, mindestens den Viertel des BVG-Minmalteils des Altersguthabens in Kapitalform zu beziehen. Seite 7 (von 18)

8 Aufgabe 4: Wohneigentumsförderung (7 Punkte) Ausgangslage Sie sind Verwalter der Pensionskasse der Firma X. Ein Versicherter spricht Sie an, da er gehört hat, dass es in Zukunft nicht mehr möglich sein wird mehr als 10% seines Altersguthabens für die Wohneigentumsförderung zu eigenem Bedarf zu beziehen. Frage 4.1 Für welche Verwendungszwecke ist es erlaubt, einen Vorbezug des Altersguthabens im Rahmen der Wohneigentumsförderung zu tätigen. Zählen Sie drei Verwendungszwecke auf, welche einen Vorbezug erlauben. Frage 4.2 Welche Limiten gibt es in Bezug auf den zu beziehenden Betrag im Rahmen des Vorbezugs zum Erwerb eines Wohneigentums. Zählen sie die existierenden Limiten auf. Seite 8 (von 18)

9 Teil 2: Fallbeispiele Fallbeispiel 1: Berechnung Altersguthaben (19 Punkte) Sachverhalt Sie beraten Herr Max Meier hinsichtlich seiner beruflichen Vorsorgesituation. Herr Max Meier, geboren am , arbeitet seit dem 1. Januar 2016 bei der Kurt Keller AG. Die Kurt Keller AG verfügt über eine umhüllende Vorsorgelösung. Folgende Daten sind Ihnen bekannt: Definition Versicherter Lohn: Der versicherte Lohn entspricht dem gemeldeten AHV-Lohn, vermindert um den Koordinationsabzug. Definition Koordinationsabzug: Der Koordinationsabzug entspricht 20% des gemeldeten AHV-Lohnes, im Maximum dem Koordinationsbetrag gemäss BVG. Rücktrittsalter: Das ordentliche Rücktrittsalter wird von Frauen Ende Monat nach dem 64. Geburtstag und von Männern Ende Monat nach dem 65. Geburtstag erreicht. Spargutschrift: Alter Altersgutschrift in % des versicherten Lohnes % % % 55-64/65 16% Gemeldeter AHV-Jahreslohn für das Jahr 2016: Eingebrachte Freizügigkeitsleistung per : CHF CHF CHF CHF Überobligatorisches Guthaben Obligatorisches Guthaben Total Guthaben Seite 9 (von 18)

10 Aufgabe 1.1 Berechnen Sie die das voraussichtliche Altersguthaben ohne Zinsen per ordentliches Pensionierungsdatum von Herrn Max Meier. Weisen Sie Ihre Berechnungen detailliert aus. Seite 10 (von 18)

11 Erweiterung des Sachverhalts Herr Max Meier möchte auch eine Aussage über die Höhe der zukünftigen Alters-Rentenleistungen erhalten. Aufgabe 1.2 Berechnen Sie die Altersrente nach BVG ohne Zinsen, auf die Herr Max Meier im Zeitpunkt der ordentlichen Pensionierung Anspruch hat. Weisen Sie Ihre Berechnungen detailliert aus. Seite 11 (von 18)

12 Erweiterung des Sachverhalts Das Vorsorgereglement der Vorsorgeeinrichtung, welcher Herr Max Meier angehört, sieht im Rücktrittsalter 65 einen Umwandlungssatz von 6.0% auf dem gesamten Altersguthaben vor. Herr Max Meier ist damit überhaup nicht einverstanden. Er behauptet, er habe Anspruch auf den gesetzlichen Mindestumwandlungssatz. Aufgabe 1.3 Ist der Anspruch von Herr Max Meier gerechtfertigt? Begründen Sie Ihre Antwort. Seite 12 (von 18)

13 Fallbeispiel 2: Finanzierung / Beiträge (10 Punkte) Sachverhalt Frau Silvia Koch, geboren , ist seit 1. Januar 2016 bei der Bank Regional AG tätig. Die Bank Regional AG hat sich zur Durchführung der beruflichen Vorsorge der Sammelstiftung Arbeit angeschlossen. Der Vorsorgeausweis für Frau Silvia Koch weist 2016 ein versichertes Salär über CHF aus. Folgende Angaben stehen Ihnen zusätzlich zur Verfügung: Der Vorsorgeplan für die Firma Bank Regional AG sieht folgende Beiträge vor: Sparbeiträge: Alter % % % 55-64/65 19% Altersgutschrift in % des versicherten Lohnes Risikobeiträge: Alter 25-64/65 2% Risikobeitrag in % des versicherten Lohnes Verwaltungskosten: Alter 25-64/65 CHF Die Verwaltungskosten betragen fix pro Jahr und Person Aufteilung Arbeitgeber / Arbeitnehmer: Arbeitnehmer 1/3 der gesamten Beiträgen Arbeitgeber 2/3 der gesamten Beiträgen Seite 13 (von 18)

14 Aufgabe 2.1 Frau Silvia Koch möchte wissen, wie hoch ihr persönlicher Pensionskassen-Beitrag pro Monat ausfällt. Rechnen Sie diesen Beitrag aus. Weisen Sie Ihre Berechnungen detailliert aus. Seite 14 (von 18)

15 Erweiterung des Sachverhalts Das in der ersten Ausganslage skizierte Finanzierungsverhältnis (Anteil Arbeitgeber/Anteil Arbeitnehmer) ist Frau Silvia Koch nicht sympathisch. Sie möchte innerhalb dieses Vorsorgeplans einen höheren Beitrag übernehmen. Aufgabe 2.2 Ist der Vorschlag von Frau Silvia Koch umsetzbar? Begründen Sie Ihre Antwort in Stichworten. Seite 15 (von 18)

16 Erweiterung des Sachverhalts Verschiedene Mitarbeitern der Bank Regional AG möchten das heutige Finanzierungsverhältnis (Anteil Arbeitgeber/Anteil Arbeitnehmer) für die Zukunft ändern. Der Arbeitgeber soll einen höheren Anteil als bisher übernehmen. Aufgabe 2.3 Wessen Zustimmung ist für eine Erhöhung des Arbeitgeberbeitrags zwingend? Beantworten Sie die Frage unter Angabe der massgebenden Rechtslage. Seite 16 (von 18)

17 Fallbeispiel 3: Obligatorisches und überobligatorisches Altersguthaben (23 Punkte) Sachverhalt Sie sind der Pensionsversicherungsexperte der Pensionskasse der Firma Masson AG. Anlässlich einer technischen Prüfung kontrollieren Sie, ob das Altersguthaben von Herrn Patrick Martin korrekt geführt wird. Zu diesem Zweck verfügen Sie über folgende Angaben : Geburtsjahr : 1969 AHV-Lohn : 108'000.- Koordinationsabzug : gemäss BVG Altersguthaben per : CHF 350'000.-, davon gemäss BVG : CHF 150'000.- Altersgutschriftenstaffeln : : : /65 : 20 Gewährte Zinsen : 2012: Die Kasse hat keine Zinsen auf die Alterguthaben gutgeschrieben 2013: Die Kasse hat den Minimalzins gemäss BVG gutgeschrieben 2014: Die Kasse hat den Minimalzins gemäss BVG gutgeschrieben 2015: Die Kasse hat auf den BVG-Altersguthaben den Minimalzins gemäss BVG gutgeschrieben und auf den überobligatorischen Altersguthaben den Minimalzins gemäss BVG um 0.5 Pronzentpunkte erhöht. Einkauf: CHF 35'000.- per Seite 17 (von 18)

18 Aufgabe Berechnen Sie das Altersguthaben von Herrn Patrick Martin per und weisen Sie separat das BVG-Altersguthaben aus. Zeigen Sie jeden Schritt Ihrer Berechnung auf. Seite 18 (von 18)