Förderkriterien des Deutschen Hilfswerks. Quartiersentwicklung. Berlin,
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- Nikolas Lange
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1 Förderkriterien des Deutschen Hilfswerks Quartiersentwicklung Berlin,
2 Förderkriterien - Quartiersentwicklung Gegenstand der Förderungen: Maßnahmen für die 6 Ziele der Quartiersentwicklung vorzulegen/nachzuweisen sind bei Antragstellung u.a.: Definition des relevanten Sozialraums (Quartiersabgrenzung, Identifikation) = Sozialraumanalyse Definition der Zielgruppen und Analyse der Bedürfnisse (Wer soll womit erreicht werden?) = Bedarfsanalyse Ist-Analyse des Quartiers (Vermeidung von Doppelstrukturen! - trägerübergreifend) Kooperationen und Vernetzung Sicherstellung der Bürgerbeteiligung (wie werden die Bürger eingebunden und dauerhaft aktiviert?) Nachhaltigkeit vorzulegen nach Abschluss der Maßnahme sind u.a.: Ergebnisbericht
3 Ziel 1: Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld Altsein enttabuisieren und realistische Altersbilder, bei denen ältere Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, etablieren. Beispiele für förderfähige Maßnahmen: Sensibilisierung und Qualifizierung von Akteuren (z.b. Handel, Gastronomie, Taxifahrer) im Quartier zu den besonderen Lebenssituationen von mobilitätseingeschränkten oder pflegebedürftigen Menschen Unterstützung von Initiativen zur Zertifizierung altersgerechter Einzelhändler Organisation von Informationsabenden zu altersspezifischen Krankheitsbildern (z.b. Demenz ) Organisation von Austauschmöglichkeiten von Jung und Alt ( Taschengeldbörsen : z.b. Handy/Computer/Garten)
4 Ziel 2: Tragende soziale Infrastruktur Weiterentwicklungen von sozialen Netzwerken und bürgerschaftlichem Engagement (nachbarschaftliche Unterstützung und Hilfe) Beispiele für förderfähige Maßnahmen Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten im Quartier Organisation von Freizeitveranstaltungen Stärkung sozialer Netze; Anregung von Nachbarschaftsprojekten und Förderung der Arbeit von Nachbarschaftsstiftern (selbstständige Netzwerkarbeit) Koordination von Akteuren im Quartier (Gründung von Versorgungsnetzwerken zur Anpassung an Bedarfe) Anregung von ehrenamtlichen Initiativen (z.b. Freiwilligenbörsen, Nachbarschaftsbetreuer),Organisation von Stadtteil-, Bürgerforen, Zukunftskonferenzen (aber keine allgemeine Verwaltung von Ehrenamtlern!).
5 Ziel 3: Generationengerechte räumliche Infrastruktur Das Lebensumfeld muss ein selbständiges Leben mit der Möglichkeit für soziale Kontakte erlauben Beispiele für förderfähige Maßnahmen Initiierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur (z.b. Initiierung von Markttagen, rollenden Supermärkten, Genossenschaftsläden, Einkaufsinitiativen, Kiosk im Heim, Bürgerbusse, Seniorentaxi) Initiierung von Initiativen für Anpassungsmaßnahmen im Wohnumfeld (z.b. Barrierefreies Wohnumfeld, bessere Beleuchtung, sichere Überquerung von Straßen, mehr öffentliche Toiletten, mehr Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum)
6 Ziel 4: Bedarfsgerechte Wohnangebote Normale Wohnungen müssen so gestaltet werden, dass Menschen mit Mobilitäts-, Sinnes- oder Orientierungseinschränkungen diese möglichst lange nutzen können Beispiele für förderfähige Maßnahmen Informationsveranstaltungen zum Thema Wohnen im Alter, Barrierefreiheit Initiierung von struktureller und individueller Wohnberatung, Begleitung bei Wohnungsanpassungsmaßnahmen, Initiierung und Umsetzungsbegleitung für alternative Wohnformen (z.b. selbstorganisiertes gemeinschaftliches Wohnen, Pflegewohngemeinschaften, Bielefelder Modell) Entwicklung und Umsetzung von Konzepten wie Wohnen mit Hilfe
7 Ziel 5: Bedarfsgerechte Dienstleistungen und Angebote Auf die Ansprüche von Senioren abgestimmte Leistungen müssen aufgebaut und koordiniert werden. Beispiele für förderfähige Maßnahmen Öffnung der Einrichtung ins Quartier (z.b. Angebote des Hauses, wie z.b. von Konzepten wie Betreutes Wohnen zu Hause, Servicestützpunkte) Schaffung ortsbezogener, kleinteiliger mobiler Versorgungsangebote (z.b. häusliche Tagespflegekonzepte) Schaffung mobiler Alltagshilfen (z.b. Seniorenassistenten) Entwicklung vernetzter Angebotsstrukturen im Wellfare-Mix Umstrukturierung stationärer Einrichtungen zu KDA-Quartiershäusern (5. Generation) Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements
8 Ziel 6: Ortsnahe Beratung und Begleitung Anlaufstelle, die zum Quartier informiert, berät und Anpassungen unterstützt Beispiele für förderfähige Maßnahmen Erstellung von quartiersbezogenen Infobroschüren, Quartiersportalen Schaffung ortsnaher oder mobiler Beratungsangebote im Quartier Für Beratung und Begleitung wird lokales Wissen benötigt. Das bedeutet, die Situation vor Ort muss bekannt sein Ziel ist die Übernahme der Aufgaben durch die Hilfesuchenden selbst, die die lokalen Angebote organisieren und steuern
9 Nicht alle Ziele müssen gleichzeitig angegangen werden, aber sie müssen alle im Blick bleiben. Allgemeiner Quartiersentwicklungsansatz: Für in der Regel alle 6 Ziele eine Bestands- und Bedarfsanalyse und einen Maßnahmenplan erstellen Unabdingbar ist die Einbindung der Kommune (Vorhalten öffentlicher Räume!) => Gesamtkonzept der Quartiersentwicklung muss in der Kommune vorhanden oder zumindest in Entwicklung sein Sozialraumorientierter Versorgungsansatz: Für mindestens 3 ausgewählte Ziele, die man zur Verbesserung der Lebenssituation der eigenen Kunden anstrebt, Erstellung einer Bedarfs- und Bestandsanalyse sowie eines Maßnahmenplans
10 Finanzierungsmodelle für Quartiersprojekte Umlagefinanzierung: Kosten werden von den Quartiersbewohnern getragen ( Betreuungspauschale ) Freiwillige Mietzusatzkostenabgabe (z.b. 5 /Monat); nutzbar in der Regel bei großen Wohneinheiten Quartiersstiftung: freiwillige Abgabe (häufiger Ansatz z.b. in den Niederlanden) Teilweise Refinanzierung nach dem SGB XI und XII (Hilfe zur Pflege, niedrigschwellige Betreuung) Indirekte Finanzierung durch bürgerschaftliches Engagement Seniorengenossenschaft - Leistungserbringung gegen Zeitguthaben oder (angespartes) Entgelt
11 Welche Kosten können bei Antragstellung geltend gemacht werden? Schwerpunkt bildet die Personalkostenförderung. Im Regelfall können eine Förderung für eine 50-75% - Personalstelle; i.d.r. 3 Jahre) und ein entsprechender 15%iger Sachkostenansatz ermöglicht werden. Eine 100%-Stelle kann nur bei Umsetzung eines allgemeinen Quartiersansatzes anerkannt werden (alle 6 Ziele werden in der Regel umgesetzt). Eine Erweiterung (um 2 Jahre - von 3 auf 5 Jahre) auf einen allgemeinen Quartiersansatz ist möglich: die Zuwendung kann um inkl. Sachkosten aufgestockt werden (Erhöhung des Personalkostenansatzes auf 100%). Zuschüsse des DHW können eine maximale Förderhöhe von ,00 (sozialraumorientierter Ansatz) bzw ,00 (allgemeiner Ansatz) jeweils inkl. Sachkosten erreichen.
12 Welche Kosten können nicht übernommen werden? Kosten im Zusammenhang mit der Bestands- und Bedarfsanalyse Entwicklung von neuen Angeboten Wissenschaftliche Begleitung oder Evaluierung; interne Strukturierung Konzeptentwicklung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen [Förderung durch das KDA]
13 Konzeptionelle Probleme bei Neuanträgen Sozialraumanalyse: allgemeine Aussagen aber auf lokaler Ebene sind oft nicht ausreichend; häufig ohne Bürgerbeteiligung. Die Erfahrungen von Mitarbeitern oder Aufzählung von Akteuren ist nicht ausreichend. Bürgerbeteiligung: in vielen Anträgen zu gering. Die Bürger sollen nicht funktionalisiert werden, sondern der Bürger soll Akteur werden. Keinesfalls akzeptiert wird eine reine Akquise von Freiwilligen! Angebotsentwicklung nach dem Willen der Bürger. Keine Vermarktung oder Vernetzung von eigenen Angeboten oder Einrichtungen. Arbeits- und Maßnahmenplan bleibt zu theoretisch und/oder zu umfassend. Formulierung realistischer Ziele!. Nachhaltigkeit: Häufig fehlt ein konkreter Plan, wie in der Folgezeit finanziert werden soll.
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Folie 14
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