Klausur der Modulprüfung zur Vorlesung Logistik und Supply Chain Management
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- Juliane Wetzel
- vor 8 Jahren
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1 Universität Regensburg Institut für Betriebswirtschaftslehre Lehrstuhl für Controlling und Logistik Prof. Dr. Andreas Otto Regensburg, den Klausur der Modulprüfung zur Vorlesung Logistik und Supply Chain Management Hinweise: 1. Die Dauer der Klausur beträgt 120 Minuten. 2. Stellen Sie sicher, dass Sie 15 Seiten mit Angaben erhalten haben! 3. Schreiben Sie Ihren Namen, Vornamen und Ihre Matrikelnummer auf das Deckblatt! 4. Benutzen Sie die vorgesehenen Lösungsräume! Auf Lösungen außerhalb der Lösungsräume ist hinzuweisen. Nutzen Sie ggfs. die Rückseite der vorangegangenen Seite! 5. Stellen Sie sicher, dass Rechenwege nachvollziehbar sind! 6. Schreiben Sie leserlich! Unleserliche Passsagen können nicht gewertet werden. 7. Zugelassene Hilfsmittel: nicht-programmierbarer Taschenrechner, ggfs. Wörterbuch. 8. Alle 12 Fragen sind zu bearbeiten. Das relative Gewicht der Fragen entnehmen Sie bitte der jeweils angegebenen Punktzahl. Viel Erfolg! Aufgabe Nr Σ Punkte Davon erreicht 1/15
2 1. Bedeutung von Logistik (5 Punkte) Was bedeutet Logistik in der ersten Bedeutung? (5 Punkte) 2. Systemtheorie (7 Punkte) a) Was versteht man in der Systemtheorie unter dem Begriff der Lenkung? (3 Punkte) b) Verwenden Sie Ihre Definition, um ein Beispiel aus der Beschaffungs- sowie aus der Produktionslogistik zu geben, in denen Sie zeigen, wie Lenkung erfolgt. (4 Punkte) 2/15
3 3. Transport (10 Punkte) a) Anhand welcher Kriterien entscheiden Sie, ob Sie Fertigwaren per LKW oder per Bahn distribuieren? Nennen und erläutern Sie 4 Kriterien. (4 Punkte) b) Kommentieren Sie folgende Aussage: Ein Speditionsunternehmen, das in Deutschland flächendeckend Sammelgut mit einer Laufzeit von 24 Stunden befördern will, aber sehr wenig Aufkommen hat (sehr wenige Sendungen pro Tag) kann sich ein Hub nicht leisten! (6 Punkte) 3/15
4 4. Distribution (6 Punkte) a) Sie betreiben ein Distributionslager für Büroartikel (Bleistifte, Radiergummi, ). In welcher Situation werden Sie zweistufig kommissionieren? Nennen und erläutern Sie die drei Kriterien. (3 Punkte) b) Beschreiben Sie den Prozess der zweistufigen Kommissionierung beispielhaft. (3 Punkte) 5. Nummerierung (4 Punkte) Erklären Sie den Unterschied zwischen einer EAN und einer NVE an einem Beispiel. (4 Punkte) 4/15
5 6. Trade-Offs (6 Punkte) Können Sie TUL-Kosten senken, indem Sie Ihren Produktionsplan ändern? Begründen Sie Ihre Antwort mit einem kurzen Beispiel. (6 Punkte) 7. Beschaffung (12 Punkte) a) Sie sind Logistikplaner bei BMW im Werk Regensburg. Wie gestalten Sie das Beschaffungssystem für die in die Fahrzeuge einzubauenden Radios? Beschreiben Sie den Prozess und die Struktur des Beschaffungssystems. (8 Punkte) 5/15
6 b) Begründen Sie Ihre Antwort (4 Punkte). 8. Produktionslogistik (4 Punkte) In einem Unternehmen wird ein Produkt hergestellt. Dazu wird das Produkt an 6 unterschiedlichen Maschinen verarbeitet (Siehe Abbildung 1). Aus technischen Gründen wird 70% der Produktionsmenge von Maschine 1 an Maschine 3, 30% der Produktionsmenge an Maschine 2 weitergegeben. Die Verarbeitungszeit der Produkte ist an jeder Maschine gleich. Die Transportzeiten zwischen den Maschinen sind vernachlässigbar. Die maximalen Maschinenfertigungskapazitäten sind in der untenstehenden Tabelle gegeben. Maschine Max. Fertigungskapazität Abbildung 1 / Tag (Stück) /15
7 Wo würde Goldratt Pufferbestände akzeptieren? Begründen Sie ihre Antwort! (4Punkte) 9. Produktionslogistik (5 Punkte) a) Welche Aussage(n) ist (sind) richtig? (Mehrfachantworten sind möglich) (3 Punkte) A. Eine maximale Kapazitätsauslastung und eine minimale Kapitalbindung sind konfliktäre Ziele der PPS. B. Geringe Beschaffungskosten und eine minimale Kapitalbindung sind konfliktäre Ziele der PPS. C. Geringe Beschaffungskosten und eine maximale Kapazitätsauslastung sind konfliktäre Ziele der PPS. D. Hohe Termintreue und eine maximale Kapazitätsauslastung sind konfliktäre Ziele der PPS. b) Erklären Sie für eine richtige Antwort unter a), warum die beide Ziele konfliktär sind. (2 Punkte) 7/15
8 10. Bedarfs- und Kapazitätsplanung (23 Punkte) a) Das Unternehmen Möbeldesign stellt hochwertige Möbel her. Das MPS-System des Unternehmens hat für die nachfolgenden Perioden folgendes Produktionsprogramm für Produkt A, ein Stuhl, ermittelt: KW A: Stuhl Das bedeutet, dass am Anfang der KW 34, 20 Stühle fertig sein müssen. Die Produktstruktur eines Stuhls ist in der unten stehenden Abbildung dargestellt. A: Stuhl B: Beine (4 Stk.) C: Sitzschale Die Durchlaufzeit eines Beins beträgt 2 Wochen, die einer Sitzschale eine Woche. Die Losgröße der Sitzschale beträgt 10 Stück, und die der Beine 20 Stück. Die Montage des Stuhls dauert eine Periode. Das Unternehmen hat noch 4 Stühle und 16 Tischbeinen auf Lager. Ermitteln Sie den Bedarf sowie die Bedarfszeitpunkte der einzelnen Komponenten. Benutzen Sie dazu die folgenden Tabellen. (9 Punkte) Montage Stuhl KW Bruttobedarf Anfangsbestand Nettobedarf Geplanter Zugang Endbestand Montage Fertigung Beine KW Bruttobedarf Anfangsbestand Nettobedarf geplanter Zugang Endbestand Fertigungsbedarf Fertigungsauftrag (Los) Fertigung Sitzschale KW Bruttobedarf Anfangsbestand Nettobedarf geplanter Zugang Endbestand Fertigungsbedarf Fertigungsauftrag (Los) 8/15
9 b) Der Stuhl wird auf der Arbeitsstation 1 montiert, die Beine und die Sitzschalen auf der Arbeitsstation 2. Da die Arbeitsstation 2 nicht nur Stühle, sondern auch Tischbestandteile fertigt, fallen hier Rüstzeiten an. Folgende Daten sind gegeben: Produkt / Komponente Losgröße Arbeitsstation Rüstzeiten/Los (Std.) Fertigungszeit / Stück (Std.) A: Stuhl B: Stuhlbein C: Sitzschale Gehen Sie vom folgenden Bedarf aus (Anm.: die Mengen sind nicht die Antworten aus Teilaufgabe a)); KW Stuhl Beine Sitzschale Wie viel Kapazität, gemessen in Stunden, muss jede Arbeitsstation pro Periode mindestens bereitstellen? (8 Punkte) 9/15
10 c) Ein MRP-System wird in der Erwartung eingeführt, Bestände senken zu können. Erklären Sie, warum bei einem MRP-System dennoch sowohl die Fertigwarenbestände, als auch die Pufferbestände steigen können! (6 Punkte) 11. Distribution (16 Punkte) a) Zeichnen Sie in dem Koordinatensystem eine Kurve, die den Zusammenhang zwischen Bestandskosten und Anzahl der Lagerstandorte zeigt. Erklären Sie den Verlauf der Kurve! (4 Punkte) Bestandskosten Anzahl Lagerstandorte 10/15
11 b) Zeichnen Sie im Koordinatensystem eine Kurve, die den Zusammenhang zwischen Transportkosten und Anzahl der Lagerstandorte zeigt. Erklären Sie den Verlauf der Kurve! (4 Punkte) Transportkosten Anzahl Lagerstandorte c) Zeichnen Sie im Koordinatensystem eine Kurve, die den Zusammenhang zwischen benötigte Anzahl Lagerstufen und gewünschte Lieferzeit des Kunden zeigt. Erklären Sie den Verlauf der Kurve! (4 Punkte) Benötigte Anzahl Lagerstufen Gewünschte Lieferzeit des Kunden 11/15
12 d) Zeichnen Sie die Kurve der Lieferzeit und die Kurve der Gesamtlogistikkosten im unten stehenden Koordinatensystem. Begründen Sie den Verlauf beider Kurven. ( 4 Punkte) Zeit / Kosten Anzahl Lagerstandorte 12/15
13 12. Langsam AG (22 Punkte) Die Langsam AG produziert in Regensburg pro Monat rund 400 hochwertige Ledersessel mit elektrischer Sitzjustierung in 16 Farben, 2 Breiten (60, 70) und 2 Sitztiefen (65, 70) und 3 Designs (Modern, Klassik, Barock) in einer Make to Order (MtO)-Strategie. Das Leder wird verarbeitungsfertig mit 16 bis 20 Wochen Lieferzeit aus Südamerika bezogen. Die Elektromotoren (für alle Sessel der gleiche Typ) werden mit einer Lieferzeit von 12 Wochen aus Schweden zugekauft. Alle anderen Materialien (Polster, Schrauben, Garne, Leisten, Reißverschlüsse, Stahlrohr für Rahmen, Sitz und Handauflage, Standrohr, Standfuß, Mechanik Sitzjustierung, Bedienung Sitzjustierung, Kabel) können kurzfristig lokal beschafft werden. Die Produktion der Sessel ist komplett Handarbeit. Insb. der Zusammenbau des Rahmens sowie die nachfolgende Montage des Motors und der Bedienung dauern lange. Immer wieder funktioniert die Sitzjustierung auch nicht perfekt und muss vor der Fertigstellung korrigiert werden. Zurzeit wartet ein Kunde rund 8 Wochen ab Bestelleingang auf den Sessel. Der Umsatz fällt aber seit 6 Monaten dramatisch, da die ansonsten sehr zufriedenen Kunden nicht mehr so lange warten wollen. Sie sind Geschäftsführer und müssen handeln. Die Lieferzeiten sind nicht veränderbar, die Lieferanten wollen Sie nicht wechseln. Aber Sie überlegen, auf ein anderes Abwicklungsmodell umzustellen. a) Welche Strategie wählen Sie? (2 Punkte) b) Beschreiben Sie den neuen Auftragsabwicklungsprozess verbal und grafisch. Gehen Sie explizit auf die unterschiedlichen Beschaffungskomponenten ein. Wo liegt der Order Penetration Point? (12 Punkte) 13/15
14 14/15
15 c) Begründen Sie Ihre Entscheidung. Welche Vor- und Nachteile gegenüber der aktuellen Situation erwarten Sie? Benutzen Sie dazu untenstehende Struktur. (8 Punkte) Kriterium: Aktuell (MtO) Neu Kriterium A MtO hat Vorteile, da Neue Situation hat Nachteile, da 15/15
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