Forstschutz-Überblick 2004

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1 Eidgenössische Institut fédéral de Istituto federale Swiss Federal Forschungsanstalt recherches di ricerca Research Institute WSL WSL WSL WSL Forstschutz-Überblick 2004 Franz Meier, Roland Engesser, Beat Forster, Oswald Odermatt Herausgeber Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf 2005

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3 Inhalt 1 Witterung 2004: Trockenes Frühjahr, intensive Gewitter im Sommer 2 2 Ein Jahr danach - Folgen der Sommertrockenheit Buchdrucker-Situation (Ips typographus) 5 4 Unterschiedliche Entwicklung bei anderen Käferarten 7 5 Zunahme blattfressender Insekten 7 6 Wanzen auf dem Vormarsch 8 7 Blatt- und Nadelkrankheiten 8 8 Eingeschleppte Krankheiten 9 9 Schauspiele der Natur 9 10 Tanne und Eiche von Wildtieren übernutzt Wildtiere beschneiden die eigene Nahrungsgrundlage Schutzwälder ohne Tannenverjüngung Quellenverzeichnis Gemeldete Organismen und ihre Bedeutung im Forstschutz 13 Dank Für die tatkräftige Unterstützung und für die erfreuliche Zusammenarbeit danken wir allen im Forstdienst Beschäftigten recht herzlich. Ihre aktuellen und genauen Angaben über Waldschutzereignisse sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit des PBMD s sowie für die Erstellung des jährlichen Forstschutz-Überblicks. Bezugsadresse: Ausdruck der PDF-Datei auf dem Internet unter: gestattet oder direkt bestellen bei: Phytosanitärer Beobachtungs- und Meldedienst (PBMD) WSL Zürcherstrasse 111 CH-8903 Birmensdorf Fax 044/ pbmd@wsl.ch Die Autoren arbeiten beim Phytosanitären Beobachtungs- und Meldedienst PBMD. Der PBMD ist die Schweizerische Fachstelle für Waldschutzfragen an der WSL in Birmensdorf. Er informiert über aktuelle Forstschutzprobleme in der Schweiz. Mit den Rückmeldungen der kantonalen Forstdienste erstellt der PBMD den jährlichen Forstschutz-Überblick. Eidgenössische Forschungsanstalt WSL Birmensdorf 2005

4 Die Spätfolgen des heissen, trockenen Sommers 2003 waren, besonders beim Laubholz, weniger gravierend als befürchtet. Eine markante Zunahme von Stamm- und Wurzelerkrankungen konnte noch nicht beobachtet werden. Trotz eines regional zu trockenen Frühjahrs 2004 ging der Buchdruckerbefall gegenüber dem Rekordjahr 2003 gesamtschweizerisch zurück. Mit 1,3 Mio. m 3 Käferholz wurde aber immer noch das hohe Niveau der Jahre 2001 und 2002 erreicht. Seit dem Sturm "Lothar", welcher im Dezember 1999 über 8 Mio. m 3 Fichtenholz fällte, sind bis Ende 2004 weitere 6 Mio. m 3 stehende Fichten dem Buchdrucker zum Opfer gefallen. 1 Witterung 2004: Trockenes Frühjahr, intensive Gewitter im Sommer Über weite Strecken des Jahres 2004 herrschte eine recht wechselhafte Witterung. Im Vergleich zum Mittel der Jahre war es in den meisten Gebieten 0,7 1,0 Grad zu warm und in den inneren Alpen etwas zu trocken. Während im Januar teils stürmische Westwindlagen vorherrschten, sorgten Hochdruckgebiete im Februar bis zum 17. für überwiegend sonniges Wetter. Darauf folgte eine winterlich kalte Periode, welche bis Anfang März anhielt. Entsprechend war der Januar im Norden und in den Alpen sehr niederschlagsreich, der Februar hingegen deutlich zu trocken. Die Frühlingsmonate März bis Mai waren von stark wechselnden, kalten und warmen Witterungsperioden geprägt. Wintereinbrüche brachten wiederholt Schnee bis in tiefe Lagen. So erhielt St. Gallen am 23. und 24. März insgesamt 75 cm Neuschnee. Am 5. und 6. Mai brachte ein Kaltlufteinbruch den Alpen nochmals erhebliche Mengen Schnee. Die Schneefallgrenze sank im Süden auf 1000 m, im Norden örtlich auf 600 m. Die Monatsmitteltemperaturen lagen im März und Mai im Bereich der langjährigen Werte. Der April war etwas zu warm. Alle drei Monate waren in weiten Teilen des Landes zu trocken. Zwischen den Kaltlufteinbrüchen herrschten teils sehr warme Perioden. So wurde es bald nach dem erwähnten Wintereinbruch im letzten Märzdrittel im Norden unter Föhneinfluss 20 Grad warm, und Anfang April konnten in Birmensdorf die ersten fliegenden Buchdrucker (Ips typographus) beobachtet werden. Die Borkenkäfer fanden in den durch den Trockenstress des Vorjahres geschwächten Waldbeständen günstige Brutbedingungen vor. Die in verschiedenen Regionen mit Ausnahme des Januars erneut trockenen Frühjahresmonate konnten wenig zur Erholung der Bestände beitragen. Auch in den Sommermonaten war die Witterung mehrheitlich wechselhaft. Im Juni war es vor allem im Süden wärmer als normal. Im Juli lagen die Monatsmitteltemperaturen im ganzen Land im Bereich der langjährigen Mittelwerte. Der August war vor allem in der Nordschweiz zu warm. Starkregen in den ersten drei Junitagen brachten am Alpennordhang lokal extreme Niederschlagsmengen. Im oberen Emmental kam es zu Erdrutschen und grossen Schäden. In der Folge wies der Alpennordhang im Juni einen Niederschlagsüberschuss auf. In den restlichen Landesteilen war dieser Monat zu trocken. Während im Juni Gewitter ausserordentlich selten waren, traten sie im Juli und August umso häufiger und heftiger auf. Am 8. Juli zogen zahlreiche Hagelgewitter über die Alpennordseite. Die Hagelschläge waren von ungewöhnlich grosser Ausdehnung und hinterliessen massive Schäden in der Landwirtschaft, an Gebäuden und Fahrzeugen. Wiederholte kräftige Gewitterregen brachten vor allem der Westschweiz, dem Wallis und der Alpensüdseite im August Niederschlagsüberschüsse. Zu erwähnen sind zudem zwei Tornados, die am 10. und 17. August im Kanton Freiburg Schneisen in den Wald rissen und Hausdächer beschädigten. Der September begann hochsommerlich warm. Kaltlufteinbrüche in der Mitte und gegen Ende des Monats führten im Norden zu einem deutlichen Temperaturrückgang. Am 25. fiel in den zentralen und östlichen Alpen Schnee bis auf 1300 m hinunter. Sich häufig abwechselnde Südstaulagen, Polarlufteinbrüche, Bise und Störungen aus Westen brachten im Oktober launenhaftes Aprilwetter. September und Oktober waren vor allem in tiefen Lagen zu mild. Der September war fast im ganzen Land zu trocken, der Oktober mit Ausnahme der Alpen zu nass. Der November war mit Ausnahme der südlichen Landesteile deutlich zu trocken, so dass Ende Monat in den Bergen noch sehr wenig Schnee lag. Nach einer Schönwetterperiode in der ersten Dezemberhälfte mit zähem Hochnebel über dem Mittelland, erhielten die Alpen und der Norden vom 17. bis 19., die Alpensüdseite am 25. und 26. Dezember namhafte Neuschneemengen. (Quelle: METEOSCHWEIZ 2004) 2

5 2 Ein Jahr danach - Folgen der Sommertrockenheit 2003 In der Forstschutz-Umfrage 2004 meldeten 10 % der Forstkreise keine erhöhte Baummortalität als direkte Folge der Sommertrockenheit In 70 % der Forstkreise wurde eine erhöhte Mortalität festgestellt, diese jedoch als eher gering und ohne Einfluss auf die Waldbewirtschaftung eingestuft. Nur in 14 % der Forstkreise führten die Folgen der Trockenheit zu Zwangsnutzungen und waren lokal wirtschaftlich fühlbar. Absterbeerscheinungen als direkte Folge der Sommertrockenheit 2003 konnten bis heute in einem deutlich geringeren Ausmass beobachtet werden, als dies anhand der Beschreibungen über die Auswirkungen der Trockenperioden in den 1940er-Jahren zu erwarten gewesen wäre. Das bereits 2003 beobachtete Vertrocknen von Einzelbäumen setzte sich jedoch 2004 weiter fort. Häufig waren Birken betroffen. Diese Beobachtung wurde auch in England nach den trockenen und heissen Sommern von 1975 und 1976 gemacht. Auch dort waren es Birken, welche als erste auf die extreme Witterung mit vorzeitiger Blattverfärbung reagierten und anschliessend häufig abstarben (PHILLIPS und BURDEKIN, 1982). Beim Laubholz war neben der Birke auch die Buche betroffen. Kurz nach dem Austrieb gingen die Bäume ein, häufig mit Beteiligung von Hallimasch (Armillaria sp.) und dem Kleinen Buchenborkenkäfer (Taphrorychus bicolor), manchmal auch mit dem Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis). Auffällige Kronentransparenz und Absterbeerscheinungen an weiteren Laubbaumarten konnten auf flachgründigen Böden des Mittellandes und der Nordschweiz sowie besonders deutlich an Rändern von ehemaligen Sturmschadenflächen beobachtet werden (Abb. 1). Abb. 1. Besonders am Rande von Lothar-Sturmflächen fanden sich Laubbäume (hier Eschen) mit starker Kronenschädigung. Im Tessin hatten Edelkastanien 2003 stark unter der Trockenheit gelitten. Hier machte sich der Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) verstärkt bemerkbar. Markant war im Sommer 2004 die vorzeitige Braunverfärbung der Hagebuchen, welche wenige bis keine Blätter, dafür enorm viele Samen produziert hatten. Die Samenflügel verfärbten sich bereits im August braun und verliehen den Kronen ein herbstliches Aussehen (Abb. 2). Abb. 2. Hagebuchen produzierten 2004 oft nur Samen (links oben) und kaum Blätter. Bereits im August verfärbten sich die Kronen dieser Hainbuchen als Folge der vorzeitigen Samenreife braun 3

6 Entlang des Juras und im Kanton Wallis konnte das lokale Vertrocknen von Weisstannen beobachtet werden, ohne dass Borkenkäfer massgebend daran beteiligt gewesen waren. In Mischbeständen konnte an verschiedenen Orten ein Wipfelsterben der Fichte festgestellt werden. Eine Kontrolle im Kanton Obwalden ergab, dass in vielen Fällen nicht der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) für dieses Schadsymptom verantwortlich war. Vor allem in Regionen mit geringerem Käferdruck sind Oberkronen von Fichten ohne das Zutun von Insekten vertrocknet (Abb. 3), möglicherweise als Folge der direkten Konkurrenz von tiefer wurzelnden Baumarten um das kostbare Nass. Verschiedene sekundäre Borkenkäferarten fanden sich erst im Laufe des Jahres 2004 ein, als die Fichtenkronen bereits irreversibel geschädigt und verfärbt waren. An absterbenden Waldföhren im Raum Basel und im Kanton Waadt wurde das Föhrentriebsterben (Sphaeropsis sapinea) nachgewiesen, eine Pilzkrankheit, welche durch Trockenheit gefördert wird und an Schwarzföhren im Wald und vor allem im Zierbaumbereich zunehmend gefunden werden konnte. Gesamtschweizerisch wurde 2004 aber noch kein markanter Anstieg von Krankheiten beobachtet, welche nach Trockenjahren häufiger werden. So wurde die Buchenrindennekrose aus 87 Forstkreisen gemeldet und verharrte in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Starker Befall wurde erneut entlang des Juras und in der Nordwestschweiz festgestellt. Auch Kronenverlichtungen und Absterbeerscheinungen bei Eichen haben nicht zugenommen. Sie wurden wie 2003 aus 69 Forstkreisen gemeldet. Starker Hallimaschbefall (Armillaria sp.) an Fichte wurde in den Kantonen Luzern, Thurgau, Solothurn, Freiburg und Neuenburg beobachtet. Laubholz war in den Kantonen Waadt, Freiburg, Solothurn und St. Gallen lokal stark vom Hallimasch betroffen. Ob diese Wurzelkrankheit in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnt, wird sich weisen. In einem Eichenbestand bei Büren an der Aare im Schweizer Mittelland, in welchem bereits vor dem Extremsommer 2003 verbreiteter Hallimaschbefall festgestellt worden war, entwickelte sich am Stammfuss befallener Eichen starker Schleimfluss - ein bisher eher seltenes Phänomen (Abb. 4). Trotz dieser auffälligen Krankheitssymptome wiesen die befallenen Eichen kaum Kronenschädigungen auf. Abb. 3. Ohne Käferbefall vertrocknete Fichtenwipfel. Abb. 4. Schwarzer Schleimfluss und Fruchtkörper des Hallimasch (roter Pfeil) am Stammfuss einer Eiche. 4

7 3 Buchdrucker-Situation (Ips typographus) Mit 2,1 Millionen Kubikmeter Fichtenholz ist 2003 der höchste je in der Schweiz registrierte Befall durch den Buchdrucker aufgetreten. Im Jahr 2004 hat sich die Situation wieder etwas entschärft. Es wurden noch 1,3 Millionen Kubikmeter stehende Fichten befallen (Abb. 5). Damit liegt der Befall wieder im Bereich der Jahre 2001 und Dies ist nach wie vor deutlich mehr Käferholz, als in den Spitzenjahren früherer Massenvermehrungen registriert wurde. Die Zwangsnutzungen entsprachen 2004 rund einem Drittel einer normalen Nadelholznutzung in der Schweiz. Menge Käferholz (in m3) Anzahl Befallsherde stehen gelassenes Käferholz: 1999 erstmals erhoben, für 2004 geschätzt Zw angsnutzungen Winter (Oktober - März): 1984 nicht erhoben, für 2004 geschätzt Zw angsnutzungen Sommer (April - September) Befallsherde mit mehr als 10 Bäumen (Käfernester) Abb. 5. Buchdrucker: Menge des Käferholzes und Anzahl der Befallsherde in der Schweiz von Entschärft hat sich die Buchdruckersituation vor allem in den Voralpen und Alpen, wo bis anhin immer noch der Einfluss des Sturms "Lothar vom Dezember 1999 zu spüren war und wo in den vergangenen Jahren überaus grosse Mengen an Käferholz angefallen sind. Auch in Gebieten ohne Bekämpfungsmassnahmen hat ein Rückgang des Käferbefalls eingesetzt, allerdings auf einem deutlich höheren Befallsniveau. In einzelnen Regionen der nördlichen Schweiz, welche im Frühjahr 2004 erneut unter Niederschlagsdefiziten zu leiden hatte, war der Rückgang des Buchdruckerbefalls weniger deutlich. 5

8 Seit dem Sturm "Lothar hat der Buchdrucker in der Schweiz rund 6 Millionen Kubikmeter stehende Fichten befallen. Davon verblieben 800'000 Kubikmeter ungenutzt in den Beständen (Tabelle 1). Es muss damit gerechnet werden, dass bis zum endgültigen Abklingen der Massenvermehrung die durch "Lothar geworfenen 8.5 Millionen Kubikmeter Fichtenholz durch den Käferbefall egalisiert werden. Dieser deutlich höhere Folgebefall als nach dem Sturm "Vivian von 1990 dürfte auf den Jahrhundert-Frühling 2000, das Hitze- und Trockenjahr 2003 sowie auf geänderte Waldschutzstrategien zurückzuführen sein. Tabelle 1. Borkenkäfer-Folgeschäden nach Sturmereignissen in der Schweiz. Sturmereignis Vivian 1990 Lothar 1999 geworfenes Holz 4.5 Mio. m 3 14 Mio. m 3 davon Fichte 4 Mio. m Mio. m 3 davon liegengelassen wenige 10'000 m 3 1 Mio. m 3 Buchdrucker-Folgebefall 2 Mio. m 3 6 Mio. m 3 * davon stehengelassen wenige 10'000 m 3 800'000 m 3 * Folgebefall in % des Fi-Sturmholzes bis Ende der Gradation (für Lothar geschätzt) 50% % * bis 2004 Resultate der Buchdrucker-Umfrage 2004 Rekordjahr 2003: Die warme und trockene Sommerwitterung 2003 führte zu idealen Entwicklungsbedingungen für die zweite Käfergeneration. Der Hauptbefall trat 2003 somit erst in der zweiten Jahreshälfte in Erscheinung. Dementsprechend sind die Winterzwangsnutzungen höher als üblich ausgefallen. Insgesamt beläuft sich das 2003 angefallene Käferholz auf eine Rekordmenge von 2'067'000 m 3. In den Monaten April bis September 2003 wurde in der Schweiz 1'218'000 m 3 stehendes, vom Buchdrucker befallenes Fichtenholz genutzt. Von Oktober 2003 bis März 2004 fielen weitere 536'000 m 3 als Zwangsnutzungen an. Nach Schätzungen der Revierförster verblieben 2003 zusätzliche 313'000 m 3 befallene Fichten ungenutzt in den Beständen, auch dies ein Rekordwert. Im Jahr 2003 wurden 17'085 neue Käfernester mit mehr als 10 befallenen Fichten erfasst. 2004: Im Sommer 2004 (Monate April bis September) wurde eine Menge von m 3 stehendes, vom Buchdrucker befallenes Käferholz genutzt, ca. 75 % des vergleichbaren Anfalls im Vorjahr. Im Unterschied zu 2003 erfolgte der Hauptbefall diesmal durch überwinterte Käfer im Frühling und Frühsommer. Der anschliessende Befall durch die nachfolgende Generation war deutlich rückläufig. Dementsprechend wird der Anteil der Winterzwangsnutzungen 2004/2005 wieder geringer ausfallen. Die geschätzte Käferholzmenge für 2004 dürfte sich auf rund 1,3 Mio. m 3 belaufen. Insgesamt wurden 2004 noch 12'700 neue Käfernester registriert. In 6'800 Lockstofffallen wurden 2004 durchschnittlich 22'500 Buchdrucker pro Falle gefangen, fast gleich viel wie im Vorjahr. Borkenkäfer als Landschaftsgestalter Wie schon vor 10 Jahren in Alaska, kann gegenwärtig die weltweit grösste Borkenkäfer-Massenvermehrung auf dem nordamerikanischen Kontinent beobachtet werden. Im Landesinneren von Britisch Kolumbien ist nach Trockenjahren eine Gradation des "mountain pine beetle" (Dendroctonus ponderosae) im Gang. In wenigen Jahren wurden 250 Mio. m 3 Föhren befallen, sowohl in bewirtschafteten wie auch in naturbelassenen Wäldern. Die Menge an stehend befallenem Käferholz entspricht bereits vier Britisch Kolumbischen Jahresnutzungen, inklusive aller Nutzungen in den vorratsreichen Küstenwäldern. Ganze Landschaften werden umgestaltet. Inzwischen sind über 5 Mio. Hektaren Waldfläche betroffen, gut das fache des Käferbefalls im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Kanadier rechnen damit, dass bis zum Abklingen der Gradation in ein paar Jahren rund 80% der Föhren im bruttauglichen Alter abgetötet sein werden. Neben Auswirkungen auf die Forst- und Holzwirtschaft, den Tourismus und den Wasserhaushalt, werden in Zukunft verheerende Waldbrände befürchtet, dies wegen der grossen Menge trockener Käferbäume. 6

9 4 Unterschiedliche Entwicklung bei anderen Käferarten Im ausgesprochen warmen und trockenen Jahr 2003 hatten sich auch der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) und der Krummzähnige Weisstannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens) deutlich vermehrt. In Tieflagen konnte im Herbst 2003 bei diversen Borkenkäferarten eine angefangene, dritte Generation beobachtet werden. Viele, 2003 erst spät im Jahr befallene Weisstannen wurden wegen der verzögert einsetzenden Kronenverfärbung erst im Laufe des Winters oder gar erst im Frühling 2004 entdeckt. Ähnlich wie beim Buchdrucker ging 2004 auch beim Kupferstecher und Weisstannenborkenkäfer die Menge neu befallener Bäume zurück. Im Frühling wurden zwar in Gebieten mit Niederschlagsdefiziten erneut zahlreiche Fichten und Tannen besiedelt, so beispielsweise im nördlichen Mittelland, entlang des Juras und im Kanton Wallis. Doch im Sommer 2004 beruhigte sich die Situation zusehends. Auch der Befall durch den Grossen Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) war 2004 rückläufig. Im Schweizer Mittelland und Wallis trat hingegen der Lärchenbock (Tetropium gabrieli) regional stärker in Erscheinung. Es handelte sich dabei aber meist um Lärchenbestände, welche schon 2003 geschwächt und befallen worden sein dürften. Oft waren Lärchen durch beide Käferarten gleichzeitig befallen. Die Populationen verschiedener Föhrenborkenkäferarten und des Blauen Föhrenprachtkäfers (Phaenops cyanea) verharrten auf hohem Niveau. Vor allem in den Kantonen Wallis und Graubünden setzte sich der Befall fort. Vielfach waren Extremstandorte betroffen, auf denen sich die Föhren vom Jahrhundertsommer 2003 noch nicht genügend erholt hatten. Im seit Jahren bekannten Befallsgebiet von Brusio (GR) dominierte erneut der Sechszähnige Föhrenborkenkäfer (Ips acuminatus). Im Bereich der Waldbrandfläche von 2003 bei Leuk (VS) kam es 2004 zu einer explosionsartigen Vermehrung von verschiedenen Föhreninsekten. Vor allem der Blaue Föhrenprachtkäfer, der Zwölfzähnige Föhrenborkenkäfer (Ips sexdentatus) sowie die Waldgärtner (Tomicus sp.) haben sich in angesengten, stehen gebliebenen Bäumen stark vermehrt. Intakte Föhren, angrenzend an die Brandfläche, blieben vom Brutfrass der Insekten weitgehend verschont. Der Reifungsfrass der Waldgärtner konzentrierte sich hingegen auf Föhrenkronen in den Randzonen, da die absterbenden Bäume im Brandgebiet inzwischen zu stark ausgetrocknet waren. 5 Zunahme blattfressender Insekten Die Witterung des Sommers 2003 schaffte auch günstige Vermehrungs- und Überlebensbedingungen für verschiedene blattfressende Insekten. In Eichenbeständen und an weiteren Laubhölzern entlang der tief gelegenen Flussläufe von Aare und Rhein konnte ab Blattausbruch 2004 deutlicher Frass durch Raupen des Kleinen Frostspanners (Operophthera brumata) und anderer Schmetterlingsarten festgestellt werden. Der Kahlfrass durch Frostspanner beschränkte sich auf wenige Einzelbäume. Lichtfrass war hingegen häufig. Vereinzelt trat auch der Schwammspinner (Lymantria dispar) wieder einmal in Erscheinung. Im Mittelland kam es regional zu einem Massenbefall durch den Dunklen Goldafter (Euproctis chrysorrhoea). Betroffen waren vor allem Eichen in Feldgehölzen und an Waldrändern in den Kantonen Freiburg, Waadt und Bern, wo es häufig zu vollständigem Kahlfrass kam (Abb. 6). Auch Eichen in Naherholungsgebieten und Siedlungen wurden befressen. Personen, welche mit den Brennhaaren der Goldafterraupen in Kontakt kamen, litten zum Teil unter deutlichen Haut-Irritationen. Diese sind jedoch nicht so stark wie nach einem Kontakt mit dem Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea), welcher in den vergangenen Jahren ebenfalls häufiger beobachtet werden konnte. Kahlgefressene Eichen vermochten die verlorene Blattmasse durch die Johannistriebbildung zu ersetzen, wurden danach aber häufig von Mehltau (Microsphaera alphitoides) befallen. Abb. 6. Durch Goldafter kahlgefressene Eichenkronen mit Raupennestern. 7

10 6 Wanzen auf dem Vormarsch Zwei Wanzenarten traten in der Schweiz auffällig oder neu in Erscheinung. In der Stadt Basel kam es an Linden in Parkanlagen und Wohngebieten zu einer Massenvermehrung der Malvenwanze (Oxycarenus lavaterae). Diese mediterrane Art wurde auf der Alpennordseite bisher nicht beobachtet. Auch in der Südschweiz, wo die Wanze schon lange bekannt ist, sind derartige Gradationen noch nie vorgekommen. Die 5-6 mm lange Malvenwanze ist rötlich gefärbt und besitzt silberne Flügelmembranen (Abb. 7). Die Tiere saugen hauptsächlich an den Blättern und Trieben von Linden und sammeln sich im Herbst auf der Rinde, um in grösseren Kolonien zu überwintern. Die betroffenen Linden in Basel überlebten den Befall ohne grössere Probleme, hingegen fühlten sich Hausbesitzer und Parkbesucher belästigt. 7 Blatt- und Nadelkrankheiten Im Frühsommer trat an jungen Weisstannen und Fichten lokal Grauschimmel (Botrytis cinerea) auf, welcher möglicherweise durch leichte Maifröste gefördert worden war. Der befallene Austrieb stirbt ab, was in Christbaumkulturen, nicht aber in Naturverjüngungen, problematisch ist. Dasselbe gilt auch für eine Rostpilz-Art, welche erstmals in einer Christbaumkultur an einjährigen Nadeln von Weisstannen und Nordmannstannen gefunden wurde (Abb. 8). Dieser Rostpilz verursacht vergleichbare Symptome wie der Weisstannen- Säulenrost (Pucciniastrum epilobii). Anhand der Grösse der Pilzsporen konnte er jedoch den Farn- Weisstannenrost-Arten aus der Gattung Milesia zugeordnet werden. Als typischer Rostpilz wechselt er seinen Wirt und entwickelt sich zeitweise auf verschiedenen Farn-Arten, im Gegensatz zum Weisstannen-Säulenrost, wo dem Weidenröschen diese Rolle zukommt. Ein weiterer Rostpilz (Coleosporium sp.) wurde an Bergföhrennadeln bei Kandersteg (BE) beobachtet und fiel durch die Massenproduktion der gelben Pilzsporen auf. Beim Föhrennadelrost übernehmen je nach Rostpilzart entweder Teufelskralle, Glockenblume, Kreuzkraut oder Huflattich die Rolle des Zwischenwirtes. Abb 7. Die auffällige Malvenwanze. (Bild: B. Wermelinger, WSL) Im Kanton Tessin wurde an zwei Orten die Eichennetzwanze (Corythucha arcuata) nachgewiesen. Diese nordamerikanische Art wurde vor ein paar Jahren nach Italien eingeschleppt und hat sich nun in die Südschweiz ausgebreitet. Mit ihren netzartig strukturierten Flügeln gleicht die 3 mm kleine Eichennetzwanze der bereits seit mehreren Jahren eingebürgerten Platanennetzwanze (Corythucha ciliata). Die Eichennetzwanze saugt an den Blättern verschiedener Eichen-Arten. Ein starker Befall mit Blattverfärbungen konnte in der Schweiz aber noch nicht beobachtet werden. Diese beiden Beispiele zeigen, wie Klimaerwärmung und Welthandel immer häufiger zu einer Ausbreitung von Insekten führen. Abb. 8. Der Rostpilz aus der Gattung Milesia produziert weisse, stiftförmige Sporenbehälter auf den gelb verfärbten Tannennadeln. 8

11 In den Kantonen Graubünden und Wallis verfärbten sich im Sommer die von der Meria-Nadelschütte (Meria laricis) befallenen Lärchen lokal vorzeitig braun. Obwohl diese Nadelkrankheit auffällige Symptome erzeugt, ist sie einzig für Junglärchen im Pflanzgarten gefährlich. Andere Nadel- und Blattkrankheiten waren relativ selten, mit Ausnahme der Mehltau-Pilze. Diese konnten häufig auf den Blättern der Eichen und besonders auffällig beim Spitzahorn beobachtet werden (Abb. 9). Die Situation der 2003 erstmals in der Schweiz entdeckten Phytophthora ramorum, dem Erreger eines bedeutenden Eichensterbens in Nordamerika, scheint momentan stabil zu sein. Der Erreger wurde bis jetzt erst an Schneeballgewächsen und Rhododendren in zwei Baumschulen identifiziert. Die befallenen Pflanzen wurden umgehend vernichtet, um einer weiteren Krankheitsausbreitung entgegen zu wirken. 9 Schauspiele der Natur Abb. 9. Vom Mehltau (Uncinula tulasnei) befallene Spitzahornblätter erscheinen wie versilbert. Einige Pilzarten verursachen krebsige Ausbildungen an Bäumen. Ein bekanntes Beispiel ist der Eschenkrebs (Nectria galligena). Der Pilz entwickelt sich im Pflanzengewebe besonders stark während der Vegetationsruhe. In der Wachstumsperiode versucht der Baum alljährlich und meist erfolglos, die Krebsstelle zu überwallen. Auf diese Art können regelmässig ausgeformte, offene Krebse entstehen, welche an eine Schiessscheibe erinnern (Abb. 11). Unter anderem werden ausser Esche auch Ahorn, Birke, Pappel und Sorbus-Arten befallen. 8 Eingeschleppte Krankheiten Die Sprühfleckenkrankheit der Edelkastanie (Phloeospora castanicola) ist im Tessin und in den Bündner Südtälern verbreitet. Diese Blattkrankheit führt zu vorzeitiger Blattverfärbung mit Fruchtfall und wurde nun erstmals auch auf der Alpennordseite identifiziert (Abb. 10). Diese relativ harmlose Krankheit ist ein weiteres Beispiel, wie mit Pflanzentransporten gleichzeitig auch Pflanzenkrankheiten verbreitet werden. Abb. 11. Der Pilz Nectria galligena hat an einem Speierlingstamm einen offenen Krebs mit konzentrisch angeordneten Überwallungs-Wülsten verursacht. Abb. 10. Die Sprühfleckenkrankheit der Edelkastanie führt zu vorzeitiger Blattverfärbung. 9

12 Auch an Eiben am Uetliberg bei Zürich und im Fürstenwald bei Chur wurden auffällige Baumkrebse gefunden (Abb. 12) und kürzlich beschrieben (HASSLER et al. 2004). Als Ursache der Krebse wurde eine Pilzinfektion vermutet. Obwohl auf einigen Krebsen ein Feuerschwamm (Phellinus chrysoloma) und ein Schichtpilz (Amylostereum laevigatum) vorhanden waren, ist deren Rolle bei der Krebsbildung noch ungeklärt. sich am Zweig drehen, was den älteren Nadeln nicht mehr möglich ist. Gelegentlich soll dieses Phänomen auch noch an stehenden Weisstannen zu beobachten sein. Möglicherweise richten sich in diesem Fall die jungen Nadeln nach dem Licht, welches von der Schneedecke am Boden reflektiert wird. Sie scheinen dann verkehrt am Zweig zu wachsen. Selten kann dieses Phänomen auch an weiteren Nadelhölzern beobachtet werden (TSCHERMAK 1925). Abb. 13. Die Nadeln des jüngsten Nadeljahrganges haben sich als Reaktion auf veränderte Lichtverhältnisse am Zweig um180 Grad gedreht und zeigen ihre weissliche Unterseite. Abb. 12. Ein stark ausgeprägter Stammkrebs an einer Eibe hatte eine massive Deformation des Stammquerschnittes (kleines Bild links oben) zur Folge. Auch von Krebsen stark befallene Bäume leben noch lange Zeit weiter. Ausgeprägte Krebsbildung, insbesondere am Stamm, erhöht jedoch die Bruchgefahr. Zusätzlich werden die Krebse gerne von bohrenden Insekten und von Fäule erregenden Pilzen befallen, wodurch die Baumstabilität weiter abnimmt. Eine seltene Wuchsanomalie kann in Wintermonaten gelegentlich an Weisstanne beobachtet werden. An einem aus der Region Delémont stammenden Weisstannenzweig hatten sich die Nadeln des jüngsten Nadeljahrganges um 180 Grad gedreht, sodass die weisslich schimmernde Nadelunterseite zu sehen war (Abb. 13). Normalerweise richten sich die Weisstannennadeln mit der dunkelgrünen Nadeloberseite dem Licht zu. Wird eine Tanne gefällt oder stürzt sie um, so können sich die jüngsten Nadeln noch dem Licht zuwenden und 10 Tanne und Eiche von Wildtieren übernutzt Jungbäume gehören zur Nahrung pflanzenfressender Huftiere. Abgefressene Triebe und totverbissene Individuen werden durch das Pflanzenwachstum laufend wieder ersetzt. Ab einer bestimmten Beanspruchung nehmen Individuenzahl und Wachstum stark betroffener Pflanzenarten jedoch ab. Die Nahrungsbasis reduziert sich. Wird sie weiterhin durch gleich viele Tiere genutzt, ist die Beanspruchung der verbliebenen Pflanzen entsprechend grösser und der Rückgang einzelner Arten beschleunigt sich. Will man dieser Entwicklung vorbeugen, dann muss der Wildbestand an das vorhandene Nahrungsangebot angepasst werden. Masseinheit für das Verhältnis zwischen Nutzung und Angebot ist das Verbissprozent. Es ist definiert als Anteil der Jungbäume in der Reichweite der Wildtiere, die innerhalb einer festgelegten Periode verbissen werden. 10

13 Im vergangenen Jahr wurden auf 160 Indikatorflächen Verbissprozente erhoben (RÜEGG 2004). Die Indikatorflächen sind 30 ha gross. Auf jeder von ihnen sind 30 permanent eingerichtete Probeflächen gleichmässig verteilt. Die Indikatorflächen wurden in Gebieten eingerichtet, wo verbissbedingte Verjüngungsschwierigkeiten bestehen sowie auf Sturmschadenflächen. Der Verbiss wird als zu hoch erachtet, wenn er bei einer im Verjüngungsziel enthaltenen Baumart grossräumig und langfristig dazu führt, dass die Zahl der Jungbäume abnimmt. Dabei geht es nicht um die natürliche Stammzahlreduktion von der Keimlings- hin zur Dickungsphase, sondern um den zahlenmässigen Rückgang an Bäumen gleicher Grössen- und Altersstufe über eine grössere, nachhaltig aufgebaute Waldeinheit hinweg. Die Richtwerte sind entsprechend angesetzt. Die folgende Auswertung schliesst 90 Indikatorflächen ein (Tabelle 2). Diese zeigen, dass Weisstanne und Eiche durch den Wildverbiss am meisten beeinträchtigt werden. Auf 41 von 63 Indikatorflächen wurde bei der Tanne der Richtwert für die zulässige Verbissintensität überschritten, auf 31 Indikatorflächen lag die Verbissintensität sogar über dem doppelten Richtwert. Die Eiche fand sich auf 23 Indikatorflächen. Auf 17 davon wurde der Richtwert überschritten, auf 7 sogar um mehr als das zweifache. Tabelle 2. Anteil Indikatorflächen mit überschrittenem Verbiss-Richtwert. Baumart Tanne Eiche Ahorn Buche Esche Vogelbeere Fichte Richtwert * 9% 20% 30% 20% 35% 36% 12% Anzahl gewerteter Indikatorflächen Anzahl Indikatorflächen mit Verbissintensität über dem Richtwert Anzahl Indikatorflächen mit Verbissintensität über dem zweifachen Richtwert (65%) 31 (49%) 17 (74%) 7 (30%) 35 (44%) 3 (4%) 17 (20%) 3 (4%) 13 (20%) 2 (3%) 19 (59%) 1 (3%) *Richtwert für die zulässige Verbissintensität. Die Verbissintensität ist definiert als Anzahl verbissener Endtriebe pro Jahr in Prozenten der Gesamtpflanzenzahl im Grössenbereich m. 6 (9%) 0 (0%) 11 Wildtiere beschneiden die eigene Nahrungsgrundlage Im Winter ist das Nahrungsangebot für freilebende Huftiere im Wald stark reduziert. In vielen Gebieten, wo Reh und Rothirsch seit Jahrzehnten in grosser Zahl vorkommen, sind wichtige Winternahrungspflanzen wie Tanne oder Brombeere als Folge des Verbisses knapp geworden (Abb. 14). Abb. 14. Zäune zeigen, wie die Vegetation durch pflanzenfressende Huftiere verändert wird. 11

14 Das Nahrungsangebot beeinflusst die Grösse eines Wildtierbestandes stärker als Jagd, Prädatoren oder Konkurrenz durch andere Wildtierarten. Es ist daher zu erwarten, dass in Gebieten mit reduzierter Nahrungsbasis die Zahl der Wildtiere irgendwann zurückgeht. Tatsächlich liegen in der Nord- und der Ostschweiz (Kantone GR, SG, ZH), die von den Rehen im vergangenen Jahrhundert zuerst wieder besiedelt wurden, die Bestände inzwischen deutlich unter den zeitweilig erreichten Höchstwerten. Vor allem aus der Ostschweiz wurden in jüngster Vergangenheit Klagen über sinkende Rehwildbestände laut. In der Süd- und Westschweiz (Kantone VS, VD, BE) hingegen haben die Bestandeszahlen ihre bisherigen Höchstwerte gerade erst erreicht (Tabelle 3). Tabelle 3. Aktueller und höchster Rehwildbestand in einigen Kantonen. (BUWAL 2005) Kanton Geschätzter Rehbestand 2003 (pro km 2 Wald) Höchster Rehbestand seit Beginn der Zählungen (Jahr) Zürich 10'890 (22.3) 16'080 (1972) St. Gallen 5'965 (10.3) 10'000 (1990) Graubünden 14'500 (7.6) 20'000 (1991) Bern 28'405 (16.1) 29'600 (2000) Wallis 4'705 (3.9) 4'706 (2002) Waadt 16'400 (16.7) 16'400 (2003) Im Kanton Wallis könnte die geringe Rehwilddichte ein Hinweis darauf sein, dass die Ausbreitung des Rehwildes hier noch nicht abgeschlossen ist. Auch Jungwaldinventuren deuten darauf hin, dass das Nahrungsangebot in diesem Kanton noch nicht im gleichen Mass übernutzt ist, wie anderswo. 12 Schutzwälder ohne Tannenverjüngung Es gibt im Gebirgswald viele Gebiete, in denen die Weisstanne in der Verjüngung wegen des Wildverbisses fehlt, obwohl sie nach pflanzensoziologischer Beurteilung standortsgemäss wäre. Hier wurde der günstigste Zeitpunkt zum Handeln verpasst, und die Tanne könnte inzwischen nur noch mit unverhältnismässig grossem Aufwand wieder eingebracht werden. Diese Erkenntnis sollte dazu führen, dass man künftig jenen Gebieten mehr Beachtung schenkt, in denen die Tannenverjüngung noch intakt ist. Will man diese erhalten, müssen Eingriffe sofort erfolgen, wenn sich eine unerwünschte Entwicklung abzeichnet, unabhängig davon, ob die Zahl der Jungbäume für die Walderneuerung im Moment noch ausreicht oder nicht. Mit regelmässiger Erhebung von Verbissprozenten lässt sich die Situation überwachen. Bei frühzeitiger Intervention kann mit einem Minimum an Aufwand eine maximale Anzahl an Jungbäumen und anderen Nahrungspflanzen und damit eine maximale Tragfähigkeit des Biotops für die Wildtiere erhalten werden. Welche Massnahmen angemessen sind, hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab. Die grösste Bedeutung kommt der Wildregulierung und der Erhöhung der Anzahl Jungbäume durch grosszügige Holzeinschläge zu. Mancherorts hat allein die Explosion des Nahrungsangebots nach grossflächigen Sturmwürfen die verbissbedingten Verjüngungsschwierigkeiten zum Verschwinden gebracht. 13 Quellenverzeichnis BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT BUWAL, 2005: Eidgenössische Jagdstatistik. Internet: HASSLER, J.; SCHOCH, W.; ENGESSER, R., 2004: Auffällige Stammkrebse an Eiben (Taxus baccata L.) im Fürstenwald bei Chur (Graubünden, Schweiz). Schweiz. Z. Forstwes., 155, 9: METEOSCHWEIZ, 2004: Monatlicher Witterungsbericht der MeteoSchweiz. Zürich. PHILLIPS, D. H.; BURDEKIN, D. A., 1982: Diseases of forest and ornamental trees. Macmillan, London, 435 S. RÜEGG, D., 2004: Verjüngungskontrolle. Diverse Berichte im Auftrag von Kantonen und Gemeinden. TSCHERMAK, L., 1925: Wirkungen des Standortsfaktors Licht an durch Schnee zu Boden gedrückten Nadelhölzern. Cent.bl. gesamte Forstwes., 51:

15 14 Gemeldete Organismen und ihre Bedeutung im Forstschutz Fichte (Picea sp.) Buchdrucker (Ips typographus) Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) Furchenflügeliger Fichtenborkenkäfer (Pityophthorus pityographus) Doppeläugiger Fichtenbastkäfer (Polygraphus poligraphus) Riesenbastkäfer (Dendroctonus micans) Gelbbrauner Fichtenbastkäfer (Hylurgops palliatus) Fichtengallenläuse (Adelges sp., Sacchiphantes sp.) Braune Fichtenknospenmotte (Blastotere glabratella), Fichtenrindenwickler (Laspeyresia pactolana, Syn. Cydia pactolana) Fichtennadel-/Alpenrosenrost (Chrysomyxa rhododendri) Fichtennadelrost (Chrysomyxa abietis) Der heisse, trockene Sommer 2003 hat die Waldbestände geschwächt und dem Buchdrucker ideale Brutbedingungen geboten ist der Befall wieder etwas zurückgegangen. Mit. 1.3 Mio. m3 Käferholz liegt er aber immer noch auf dem hohen Niveau der Jahre 2001 und Siehe auch unter "Föhre. In den durch die Trockenheit des Jahres 2003 geschwächten Beständen kam es auch im Frühjahr 2004 zu stärkerem Kupferstecherbefall. Insgesamt ist dieser aber gegenüber dem sehr starken Befall im Vorjahr wieder etwas zurückgegangen. Diese Käferart wurde 2004 in absterbenden Wipfeln älterer Bäume als auch in absterbenden Fichtenkulturen gefunden. (Beobachtungen: Kt. OW, SO und ZH) Der Doppeläugige Fichtenbastkäfer wurde teilweise zusammen mit anderen Käferarten in Bäumen gefunden, welche durch die Trockenheit geschwächt waren. (Kt. GR, OW). Der Riesenbastkäfer wird häufig an Fichten auf bestockten Jura-Weiden sowie an Blautannen (Picea pungens var. glauca) festgestellt. (Meldungen 2004: Kt. NE, VD) Der Gelbbraune Fichtenbastkäfer wurde 2004 in geschwächten, teils bereits von anderen Käferarten befallenen Bäumen gefunden (Kt. OW, ZH). Schäden können in Jungbeständen der Hochlagen und in Christbaumkulturen entstehen. Siehe auch unter "Lärche". Diese zwei in den Trieben und Knospen, bzw. in der Rinde minierenden Schmetterlingsarten kamen 2004 gemeinsam in einem Fichtenjungbestand im Kt. VD vor. Der zwischen Fichte und Alpenrose wirtswechselnde Rostpilz trat 2004 lediglich lokal und noch weniger häufig in Erscheinung als im Vorjahr. Über den Fichtennadelrost liegen nur einzelne Meldungen aus den Kt. AG und TG vor. Tanne (Abies alba Mill.) Krummzähniger Weisstannenborkenkäfer (Pityokteines curvidens) Weisstannenrüssler (Pissodes piceae) Gefährliche Weisstannentrieblaus (Dreyfusia nüsslini = D. nordmann.) Weisstannen-Stammlaus (Dreyfusia piceae) Fichtenzapfenzünsler (Dioryctria abietella) Säulenrost (Milesia sp.) Tannenkrebs, Hexenbesen (Melampsorella caryophyllacearum) Ein grosser Teil der spät im Jahr 2003 befallenen Weisstannen kam erst im Winter und Frühjahr 2004 durch die einsetzende Kronenverfärbung zum Vorschein. Der neue Befall im Jahr 2004 ist gegenüber dem starken Befall im Vorjahr insgesamt zurückgegangen. Eine Zunahme des Weisstannenrüssler-Befalls wurde im Kt. AG sowie lokal im Kt. VS an Bäumen festgestellt, welche durch die Trockenheit geschwächt waren. Der Befall durch die Weisstannentrieblaus blieb 2004 auf dem mässigen Niveau des Vorjahres. Lokaler Stammlausbefall wurde in den Kt. AG und ZG beobachtet. In 2 Fällen wurde 2004 in Tannenzapfen Frass durch den Fichtenzapfenzünsler festgestellt. Es handelte sich um Bäume im Siedlungsbereich (Kt. AG, ZH). Dieser Nadelpilz wurde an Weiss- und Nordmannstannen in einer Christbaumkultur sowie im angrenzenden Wald bei Oberarth im Kt. SZ beobachtet. Die Rostpilzerkrankung mit Wirtswechsel zwischen Tanne einerseits und Mierensowie Hornkrautarten andrerseits tritt im ganzen Tannenverbreitungsgebiet in unterschiedlichem Ausmass auf. Wirtschaftlich von Bedeutung sind die Stammkrebse. Für 2004 liegen Meldungen aus den Kt. FR, GR und SZ vor. 13

16 Waldföhre (Pinus sylvestris L.) / Bergföhre (P. montana Mill.) / Schwarzföhre (Pinus nigra Arn.) Waldgärtner (Tomicus sp.) Sechszähniger und Grosser Zwölfzähniger Föhrenborkenkäfer (Ips acuminatus, Ips sexdentatus) Buchdrucker (Ips typographus) Zweizähniger Kiefernborkenkäfer (Pityogenes bidentatus) Langhalsiger Föhrenborkenkäfer (Orthotomicus longicollis) Blauer Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea) Rotgelbe Kiefern-Buschhornblattwespe (Neodiprion sertifer) Pinienprozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa) Nadelschütte (Lophodermium seditiosum) Dothistroma-Nadelbräune (Scirrhia pini HFF, Dothistroma pini NFF) Braunfleckenkrankheit der Föhre, Lecanosticta-Nadelbräune (Scirrhia acicola HFF, Lecanosticta acicola NFF) Kiefernnadelrost (Coleosporium sp.) Diplodia-Triebsterben der Föhre (Diplodia pinea, Syn. Sphaeropsis sapinea) Nach wie vor häufig war 2004 ein Auftreten der Waldgärtner-Arten festzustellen. Wie andere Borkenkäferarten der Föhre traten sie auf von der Trockenheit des Vorjahres besonders betroffenen Extremstandorten oder im Bereich der Waldbrandfläche Leuk (VS) verstärkt in Erscheinung. Beim anhaltend starken Befall durch den Sechszähnigen Föhrenborkenkäfer bei Brusio (Puschlav GR) ist auch 2004 kein Rückgang zu verzeichnen. Auch an anderen Orten im Kt. GR konnte lokaler Befall festgestellt werden, ebenso im Randbereich der Waldbrandfläche Leuk (VS). Teils an den selben Orten in den Kt. GR und VS konnte auch der Zwölfzähnige Föhrenborkenkäfer beobachtet werden. Im Waldbrandgebiet Leuk (VS) und bei Untervaz (GR) wurde im Laufe des Jahres eine deutliche Zunahme der Populationen festgestellt. Auch 2004 konnte in Bergföhrenbeständen Buchdrucker-Befall festgestellt werden. Siehe auch unter "Fichte". Der Zweizähnige Kiefernborkenkäfer wurde 2004 bei verschiedenen Begehungen der Waldbrandfläche Leuk (VS) beobachtet. Der früher als selten bezeichnete Langhalsige Föhrenborkenkäfer kann seit 2000 im Wallis vermehrt beobachtet werden wurde er im Bereich der Waldbrandfläche Leuk (VS) festgestellt. Als sekundäre Art konnte der Blaue Kiefernprachtkäfer 2004 häufig an geschwächten oder bereits abgestorbenen Bäumen in den Kt. GR und VS gefunden werden ("Föhrensterben", Waldbrand Leuk, Borkenkäferbefall). Weitere einzelne Meldungen liegen aus den Kt. AG und VD vor. Ein lokal schwacher Befall durch die Buschhornblattwespe wird aus dem Bündner Vorderrheintal gemeldet. Der Pinienprozessionsspinner ist auf der Alpensüdseite, im Wallis und in der Genfersee-Region verbreitet und trat in den vergangenen Jahren zunehmend in Erscheinung. Er befällt auch Zedern und Douglasien. Meist schwacher bis mässiger, vereinzelt auch lokal starker Nadelschüttebefall der Föhre wird aus den Kt. NE und TG gemeldet. Die Krankheit wurde bisher in Baumschulen und Parkanlagen an Berg- und Schwarzföhren gefunden. Für 2004 liegt keine Meldung vor. Dieser EPPO-Quarantäneorganismus wurde Mitte der 90er Jahre erstmals in der Schweiz gefunden. Bis 2001 wurden drei Befallsherde festgestellt (Zollikon ZH, Weesen SG, Sarnen OW). Seither wurden keine neuen Befallsherde gefunden. Ein Befall von Bergföhren durch diesen Rostpilz wurde 2004 in einer Aufforstung oberhalb Kandersteg (BE) festgestellt. Das Diplodia-Triebsterben ist im ganzen Mittelland und Jura verbreitet. Neben der anfälligen Schwarzföhre können auch andere Föhrenarten befallen werden, besonders nach Triebverletzungen (z.b. durch Hagel). Die Pilzkrankheit wird auch durch Trockenheit gefördert. Bisher konnte nach dem heissen, trockenen Vorsommer nur eine geringe Befallszunahme festgestellt werden. 14

17 Lärche (Larix decidua Mill.) Grosser Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) Lärchenbock (Tetropium gabrieli) Fichtengallenläuse (Adelges sp., Sacchiphantes sp.) Lärchenminiermotte (Coleophora laricella) Lärchenblasenfuss (Taeniothrips laricivorus) Meria-Lärchenschütte (Meria laricis), Braunfleckigkeit der Lärche (Mycosphaerella laricina) Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii) Der Befall durch den Grossen Lärchenborkenkäfer war 2004 rückläufig. Oft war gleichzeitig ein Befall durch den Lärchenbock festzustellen. Häufig und oft zusammen mit dem Grossen Lärchenborkenkäfer konnte 2004 der Lärchenbock beobachtet werden. Meist dürften die betroffenen Bestände bereits im Vorjahr geschwächt und befallen worden sein. An Lärche verursachen Fichtengallenläuse Verfärbungen und Abknicken der Nadeln. (Beobachtungen 2004: Kt. GR). Siehe auch unter "Fichte". Ein lokales, meist schwaches bis mässiges Auftreten der Lärchenminiermotte wurde an verschiedenen Orten in den Kt. AG, GR und ZH beobachtet. Beobachtungen über leichten bis mässigen Befall durch den Lärchenblasenfuss liegen aus den Kt. TG und VS vor. Die Meria-Lärchenschütte wurde aus dem Unterengadin GR und dem Wallis gemeldet und in einem Einzelfall auch im Kt. ZH beobachtet. Über die Braunfleckigkeit liegt eine Beobachtung aus dem Kt. ZH vor. Feuchte Lagen fördern das Auftreten der Krankheit. Starker Krebsbefall kann Äste und Wipfel zum Absterben bringen. (Meldungen 2004: Kt. FR und GR) Arve (Pinus cembra L.) Kleiner Buchdrucker (Ips amitinus) Der Kleine Buchdrucker wurde im Oberengadin lokal vor allem an liegendem Arvenholz festgestellt. Gespinstblattwespen (Acantholyda sp.) Ein Befall durch Gespinstblattwespen wurde 2004 lediglich an einer Arve in einem Garten beobachtet (Kt. BE). Arvenminiermotte (Ocnerostoma copiosella) Cenangium-Triebsterben (Cenangium ferruginosum) Der zweijährige Rhythmus im Auftreten der Arvenminiermotte im Engadin (GR) bestätigte sich auch Es war ein "gerades" Jahr mit nur schwachem Befall. Das durch Cenangium ferruginosum verursachte Triebsterben wurde an Arven an verschiedenen Orten im Oberengadin GR beobachtet. Douglasie (Pseudotsuga menziesii Franco) Douglasienwolllaus (Gilletteella cooleyi) Rostige Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae), Russige Douglasienschütte (Phaeocryptopus gaeumannii) Leichter Douglasienwolllaus-Befall wurde lokal im Kt. TG beobachtet. Der im Vorjahr häufig auftretende Befall der Douglasie durch die Schüttepilze ist 2004 zurückgegangen. Es liegt lediglich eine Meldung aus dem Kt. BE vor. 15

18 Nadelhölzer im Allgemeinen Gestreifter Nutzholzborkenkäfer (Xyloterus lineatus) Bockkäfer (Cerambycidae), Fichtenbock (Tetropium castaneum, T. fuscum), Lärchenbock (Tetropium gabrieli) Grosser Brauner Rüsselkäfer (Hylobius abietis) Pflanzensauger (Homoptera, dh. Zikaden, Blattflöhe und Läuse) Triebsterben (Ascocalyx sp.), Schwarzer Schneeschimmel (Herpotrichia juniperi), Weisser Schneeschimmel (Phacidium infestans) Rotfäule, Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum) Physiologische Nadelschütte Der Gestreifte Nutzholzborkenkäfer ist der häufigste und bedeutendste Lagerholzschädling wurde er auch an stehenden, von anderen Borkenkäfer-Arten befallenen Fichten beobachtet. Wie schon im Vorjahr konnte auch 2004 recht häufig Bockkäferbefall an gelagertem Holz oder an bereits von Borkenkäfern befallenen Bäumen festgestellt werden. Es liegen Beobachtungen aus den Kt. AG, FR, GR, LU, OW, TG, TI und VS vor. (Lärchenbock: siehe unter "Lärche") Der Grosse Braune Rüsselkäfer hat in einer Lärchenaufforstung bei Maladers im Schanfigg (GR) mir seiner Frasstätigkeit Schäden verursacht. Neben den bereits erwähnten Arten wurden 2004 folgende Homopteren an Nadelhölzern festgestellt: Kleine Fichtenquirlschildlaus (Physokermes hemicryphus) an Fichte (ZH); Deckelschildlaus (Leucaspis pini) an Waldföhre (VS). Diese Trieb- und Nadelkrankheiten führen in Hochlagenaufforstungen zu Problemen. Über das Triebsterben liegt für 2004 keine Meldung vor. Der Schwarze Schneeschimmel wurde im Oberengadin (GR) beobachtet. Der Weisse Schneeschimmel trat 2004 in Arvenaufforstungen im Unterengadin verstärkt in Erscheinung. Im Weiteren wurde er im Oberengadin sowie lokal im Kt. VS an den Arven beobachtet. Die Rotfäule ist ein klassisches, in der ganzen Schweiz vorhandenes Forstschutzproblem und verursacht alljährlich bedeutende Wertverluste beim Nadelholz, insbesondere in Fichtenbeständen. Weniger häufig als im Vorjahr war 2004 das Verfärben und anschliessende Schütten älterer Nadeljahrgänge zu beobachten (Meldungen Kt. AG an Föhre, Kt. ZH an Eibe). Dieser vorzeitige, weder durch Pilze noch durch Insekten verursachte Nadelfall, wird als physiologische Nadelschütte bezeichnet. Sie wird durch Trockenheit gefördert. Der Forstschutz-Überblick ist auch unter E-Collection zu finden. ETH E-Collection Mit dieser neuen Publikationsplattform bietet die ETH- Bibliothek gleichzeitig die Möglichkeit, Literatur ausserhalb des traditionellen Verlagswesens zu publizieren und diese auch einfach aufzufinden. Die Dokumente werden an zentraler Stelle nachgewiesen, nach internationalen Standards katalogisiert und langfristig, mit einer stabilen URL archiviert. Weitere Informationen unter folgendem Link: 16

19 Buche (Fagus sylvatica L.) Kleiner Buchenborkenkäfer (Taphrorychus bicolor) Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis) Buchenwollschildlaus (Cryptococcus fagi) Buchenrindennekrose, Schleimfluss Buchenkrebs (Nectria ditissima) Als sekundäre Art in geschwächten Bäumen (z.b. an sonnenexponierten Sturmrändern oder nach Trockenstress) konnte 2004 verschiedentlich der Kleine Buchenborkenkäfer beobachtet werden. Beobachtungen liegen aus den Kt. AG, FR und JU vor. Schwacher Buchenprachtkäfer-Befall wurde im Kt. FR beobachtet. Buchenwollschildlaus-Befall kann zu Rindennekrosen führen. Es liegen Meldungen aus dem Kt. TG vor. Eine wesentliche Ursache dieser Krankheit dürfte in der Störung des Wasserhaushaltes der Bäume liegen. Der Pilz Nectria coccinea oder die Buchenwollschildlaus können am Krankheitsausbruch beteiligt sein. Ein wesentlich stärkeres Auftreten der Rindennekrose nach dem trockenen Sommer 2003 konnte bisher noch nicht festgestellt werden. In einigen Buchenbeständen verschiedenen Alters wurde teils starker Krebsbefall beobachtet (Kt. GR, UR, VD). Trockenstress, welcher die Abwehrbereitschaft der Rinde reduziert, könnte die Infektionen durch Nectria gefördert haben. Eiche (Quercus sp.) Kronenverlichtungen, Vergilbungen, Absterbeerscheinungen an Eichen Eichengoldafterspinner (Euproctis chrysorrhoea) Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) Kronenverlichtungen und Absterbeerscheinungen sind in älteren Eichenbeständen zu beobachten und wurden etwa im selben Umfang wie im Vorjahr gemeldet. Die Ursachen sind komplexer Natur. Teilweise sind der Hallimasch (Armillaria sp.) und der Spindelige Rübling (Collybia fusipes) beim Krankheitsverlauf mitbeteiligt. Im westlichen Mittelland (Kt. BE, FR und VD) trat lokal der Eichengoldafterspinner in Massen auf. An Waldrändern und in Feldgehölzen kam es zu Kahlfrass. Beim Auftreten in Siedlungsgebieten führten die durch die Brennhaare der Raupen verursachten Hautreizungen bei der Bevölkerung zu Belästigungen. Wie der Pinienprozessionspinner trat auch der Eichenprozessionsspinner in den vergangenen Jahren vermehrt in Erscheinung. Die Brennhaare der Raupen führen zu unangenehmen Hautreizungen, was bei befallenen Bäumen im Siedlungsbereich Säuberungsaktionen notwendig machen kann. Esche (Fraxinus excelsior L.) Bunter Eschenbastkäfer (Leperesinus varius) Eschenkrebs (Pseudomonas syringae subsp. savastanoi oder Nectria galligena) Der Bunte Eschenbastkäfer befällt geschwächte Bäume oder frisch geschlagenes Holz und wird meist später im Brennholz beobachtet. (Meldungen 2004: Kt. AG, TI) Meldungen über den durch ein Bakterium oder den Pilz Nectria galligena verursachten Eschenkrebs liegen aus den Kt. AG, BL und TG vor. Ahorn (Acer sp.) Teerfleckenkrankheit (Rhytisma acerinum), Ahornmehltau (Uncinula sp.) Die Teerfleckenkrankheit wurde aus dem Kt. LU gemeldet. Der zum Teil recht auffällige Ahornmehltau wurde in den Kt. BE, JU und LU beobachtet. 17

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