Technische Produktinformation /16

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1 Page 1 of 5 Technische Produktinformation Vorgangs-Nr.: /16 Starterbatterie entladen oder Starterbatterie defekt Freigabedatum: Kundenaussage / Werkstattfeststellung Batterie entladen, defekt. 1. Die Analyse der zur Prüfung eingesandten Schadensteile ergibt einen hohen Anteil von Batterien die in Ordnung sind und unberechtigt ersetzt wurden. 2. Batterie hat vorzeitig die Verschleißgrenze erreicht, zum Beispiel durch nicht durchgeführtes Batteriepflegeprogramm. 3. Technische Ursachen Technischer Hintergrund Batterie entladen / defekt auf Grund: Kundeneinfluss (Zündung ein, Licht an, extreme Kurzstrecken, lange Standzeiten,...) Ruheströme Buswachhalter, Buswecker Nicht vorhandene oder nicht ausreichende Durchführung der Batterieladung im Rahmen Standund Lagerfahrzeugprogramm Keine externe Spannungsversorgung bei Ausstellungsfahrzeugen. Vorgabe: Ladegerät permanent angeschlossen, mindestens 30 A Ladestrom! Nicht korrekte Batterieprüfung Präventiver Batterietausch Serieneinsatz Auswertung von Batteriehistoriendaten im Rahmen der Fehlersuche. Diverse Maßnahmen zur Abstellung von Ruhestrom- und Busthemen (siehe dazu die entsprechenden TPI). Vorgaben zur Durchführung Stand- und Lagerfahrzeugprogramm. Vorgaben zur Behandlung von Schauraumfahrzeugen. Meldepflicht zu allen Beanstandungen Batterie defekt oder Batterie entladen für Markt Deutschland. Einsendepflicht für alle über Gewährleistung abgerechneten Batterien (marktspezifisch). Maßnahme Bitte beachten Sie folgende Vorgehensweise: 1. Prüfung der BEM Historiendaten (nur Fahrzeuge mit Batterie-Energie-Management) Hinweise auf Kundenverhalten (Licht, Zündung ein)? Ruhestromeinträge? Bus über längere Zeit wach? 2. Prüfung, ob das betroffene Fahrzeug in die Meldepflicht laut TPI fällt. a. Sollte die Meldepflicht zutreffen, bitte melden. Dazu unbedingt bei Fahrzeugen mit BEM ein aktuelles Diagnoseprotokoll mit BEM-Historiendaten online stellen. Führen Sie bitte die unter 3. beschriebenen Tätigkeiten aus beziehungsweise befolgen Sie die Anweisungen der Audi Produktbetreuung. b. Sollte das Fahrzeug nicht unter die Meldepflicht fallen, fahren Sie bitte mit Schritt 4. fort.

2 Page 2 of 5 3. Ruhestrommessung für Fahrzeuge mit Meldepflicht Messen des Gesamtruhestroms mit Stromzange. Wartezeit von 2 Stunden nach Abstellen des Fahrzeuges und Motor aus beachten. Sollwert maximal 70 ma. Ist der Ruhestrom größer als 70 ma Ursache durch Messen des Spannungsabfalls über den Sicherungen ermitteln Dazu bitte folgende Vorgehensweise beachten: Bitte laden Sie die Batterie im Fahrzeug eine Stunde lang nach (Batterie dazu nicht abklemmen). Bitte stellen Sie fest, welche Fremdeinbauten vorhanden sind, zum Beispiel Anhängevorrichtung (Anhängekupplung), Marderschutz, Radio, DVD, Funk und so weiter, oder ob an dem Fahrzeug Tuning-Maßnahmen durchgeführt wurden. Falls bei der nachfolgenden Ruhestrommessung ein erhöhter Ruhestrom auftreten sollte, sind zuerst diese Geräte zu überprüfen. Bereiten Sie die Ruhestrommessung vor. Dazu TP-Memo-Funktion des Radios nach Bedienungsanleitung ausschalten, alle Türen und Klappen öffnen, Drehfallen schließen, Innenraumüberwachung deaktivieren und Fahrzeug verschließen. Bitte führen Sie eine 2-stündige Ruhestrommessung durch. Kleine Spitzen sowie Spitzen bis 8 A (bei Fahrzeugen mit Luftfederung) für wenige Sekunde Dauer sind in Ordnung. Beachten Sie, dass das Berühren der Türgriffe oder der Empfang des Funkschlüsselsignals, auch anderer Fahrzeuge, ebenso zu solchen kurzen Stromspitzen führen kann. Speichern Sie die Langzeitmessung bitte ab. Die Kalibrierung der Stromzange kann während der langen Messung verloren gehen. Der Kurvenverlauf der Langzeitmessung zeigt Ihnen, ob der Ruhestrom dauerhaft eingehalten wird. Um den Stromwert der letzten Messung zu bestätigen, kalibrieren Sie bitte die Stromzange noch einmal und messen den Ruhestrom noch einmal kurz im Multimetermodus. Wenn der oben genannte Grenzwert überschritten wird, suchen Sie die abweichenden Strompfade mit der Methode "Strommessung über Sicherungen", siehe Anlage. WICHTIG: KEINE SICHERUNGEN HERAUSZIEHEN! 4. Ruhestromprüfung für Fahrzeuge die nicht von der Meldepflicht betroffen sind Für eine schnelle Überprüfung kann nach den Vorgaben in der Geführten Fehlersuche (Sicherungen ziehen) vorgegangen werden. In manchen Fällen, wenn mehrere Verbraucher über eine Sicherung abgesichert sind, kann es sinnvoll sein den Ruhestrom über die unter 3. beschriebene Methode zu ermitteln. Durch das Ziehen der Sicherung wird ein Klemme-30 Reset durchgeführt und damit kann das verursachende Bauteil unter Umständen nicht mehr erkannt werden. 5. Prüfen, ob die Bussysteme ordnungsgemäß in den Ruhemodus gehen oder aber wach bleiben beziehungsweise wieder geweckt werden. Wartezeit von 2 Stunden nach Abstellen des Fahrzeuges und Motor aus beachten. Wird der Bus wach gehalten oder geweckt, Ursache ermitteln. 6. Sollten bis hierhin keine Auffälligkeiten zu erkennen sein, bitte Batterie testen. Vorgaben zur Behandlung und Prüfung von Batterien sind unter anderem in der Geführten Fehlersuche / Geführte Funktionen, in der Instandhaltung genau genommen, im Reparaturleitfaden sowie in den Betriebsanleitungen zu den Batterietestern VAS 5097A und VAS 6161 enthalten. 7. Wenn bis jetzt keine Ursache für die entladenen/defekte Batterie ermittelt werden konnte, bitte Generator über Geführte Fehlersuche prüfen. Ein Tausch der Batterie innerhalb des Gewährleistungszeitraums nach dem Laden ist nur zulässig: bei Audi A3, TT, R8, (Fahrzeuge ohne BEM Batterie - Energie - Manager) sowie A3, TT, R8 mit BEM bis Modelljahr 2010:

3 Page 3 of 5 mit entsprechendem Ergebnis nach Prüfung mit VAS 5097 A, VAS 6161 und/oder Stromaufnahme kleiner 10% der Nennkapazität nach 5, maximal 7 Minuten Ladezeit! Eine Säuredichteprüfung ist zur Abwicklung über Gewährleistung nicht mehr erforderlich. bei Audi A6 (4F, 4G), A7, A8 (4E, 4H), Q7, A4 (8K), A5, Q5, Q3, A1 alle Modelljahre sowie A3 mit BEM, TT, R8 ab Modelljahr 2011: bei Fahrzeugen mit BEM ist über Geführte Fehlersuche beziehungsweise Geführte Funktionen im Steuergerät für Energiemanager J 644 beziehungsweise im Steuergerät Diagnose-Interface für Datenbus J 533 der Menüpunkt A-Batterie, Prüfung auszuführen. Die Batterie darf nur ersetzt werden, wenn das Ergebnis Batterie defekt ergibt. Eine Batterieprüfung mit VAS 5097A oder VAS 6161 sowie eine Säuredichteprüfung sind nicht mehr erforderlich! Bei Ergebnis Batterie laden ist ebenfalls die Schnellprüfung wie oben beschrieben (Ladestrom nach 5 Minuten muss größer sein als 10% der Nennkapazität der Batterie) zulässig! In allen Fällen stellen Sie bitte das Protokoll des Batterietests in der Geführten Fehlersuche online! Fehlermöglichkeiten bei der Batterieladung/-prüfung: Batterie wird trotz angeschlossenem Ladegerät nicht geladen Prüfergebnis VAS 5097A stimmt nicht mit dem tatsächlichen Batteriezustand überein Polzangen haben keinen optimalen Kontakt Für sichere Kontaktierung sorgen, Polzangen auf Verschmutzung / Verzunderung prüfen Ladegerät nicht richtig eingestellt Einstellung entsprechend Bedienungsanleitung herstellen Ladegerät beschädigt Einstellung der Batteriekapazität am Prüfgerät nicht richtig Kupferbrücke in den Polzangen gerissen (Bild 1) Ladestrom mit Amperemeter messen Strom je nach Batteriekapazität am Prüfgerät einstellen Kabel mit Polzangen erneuern Nicht richtiger Kontakt, Polzangen reinigen oder erneuern Kontaktfläche verzundert (Bild 2) Kupferseele gerissen (Bild 3) Kabel mit Polzangen erneuern Bild 1 - Kupferbrücke in den Polzangen gerissen

4 Page 4 of 5 Bild 2 - Kontaktfläche verzundert Bild 3 - Kupferseele gerissen Abrechnungshinweise Grundsätzlich ist zu beachten: Audi A3, TT, R8, (Fahrzeuge ohne BEM Batterie - Energie - Manager) sowie A3, TT, R8 mit BEM bis Modelljahr 2010 Batterien die ohne den geforderten Unterlagen eingesandt werden (Gewährleistung - Barcode- Ausdruck, Batterieprüfblatt, Testerausdruck VAS 5097 A oder VAS 6161) werden rückbelastet. bei Audi A6 (4F, 4G), A7, A8 (4E, 4H), Q7, A4 (8K), A5, Q5, Q3, A1 alle Modelljahre sowie A3 mit BEM, TT, R8 ab Modelljahr 2011: Batterien die ohne Testerausdruck (VAS 5051, VAS 5052 Protokoll der Batterieprüfung, Historiendaten) eingesandt werden und bei denen das Online-Protokoll nicht vorhanden ist, werden rückbelastet. Batterien, die nach Prüfung bei Audi (mit den gleichen Testern und Vorgaben wie im Handel durchgeführt) in Ordnung sind, werden rückbelastet. Bitte beachten: Batterien die nach den oben beschriebenen Tests als defekt ermittelt werden: KD-Nummer / Schadensart / Hersteller: 2706 / 0040 / Sollte bei entladenen Batterien die Analysen zu einem konkreten Verursacher führen, ist das verursachende Originalteil/Steuergerät zu verschlüsseln. Wenn bei den Analysen festgestellt wird, dass das Kundenverhalten zur Batterieentladung geführt hat, weil zum Beispiel das Licht oder die Zündung eingeschaltet war, ist. eine Abrechnung über Gewährleistung nicht zulässig. Sollte bei entladenen Batterien die Analysen zu den Ursachen ohne Ergebnis bleiben: KD-Nummer / Schadensart / Hersteller: 2706 / 0037 /

5 Page 5 of 5 Defekte Batterien die auf Grund Behandlungsfehler wie nicht durchgeführtes Stand- und Lagerfahrzeugprogramm, nicht permanent angeschlossenes Ladegerät bei Schauraumfahrzeugen oder ähnlichem ersetzt werden, dürfen nicht über Gewährleistung abgerechnet werden. Kundeninformation Wurde als Ursache Kundeneinfluss erkannt, bitte dies dem Kunden erklären.