Die farbigen Dämmerungserscheinungen

Transkript

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2 Kurt Bullrich Die farbigen Dämmerungserscheinungen Springer Basel AG

3 Dank an die Freunde, die Farbfotos zur Verfügung stellten; an Frau G. Huster, die die Zeichnungen besorgte; an Frau E. de Bary für die kritische Durchsicht des Manuskripts. CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Bullrich, Kurt: Die farbigen Dämmerungserscheinungen I Kurt Bullrich. ISBN ISBN (ebook) DOI / Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren - reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basel 1982 Softcover reprint ofthe hardcover Ist edition 1982 Umschlaggestaltung: Albert Gomm swb/asg, Basel ISBN

4 5 Inhaltsübersicht Vorwort Eiliführung in die Grundlagen zur Erklärung der Himmelsfarben... 9 Das menschliche Auge als Meßinstrument für Helligkeit und Farbe Die drei Komponenten der Farbe: Farbton, Farbsättigung und Leuchtdichte (Helligkeit). Die Farbtafel Zur Bestimmung der Leuchtdichte einzelner Himmelszonen und deren Farben Die Sonnen- und Himmelsstrahlung in verschiedenen Spektralbereichen Die Sonnenstrahlung Die Himmelsstrahlung bei Tage Zur Sonnenphysik Der vertikale Aufbau der Atmosphäre Die geometrisch-astronomischen Bedingungen für die beleuchtete Atmosphäre bei und nach Sonnenuntergang Die spektrale Lichtstreuung und Lichtabsorption in der Atmosphäre. Die Molekülatmosphäre und das atmosphärische Aerosol Die Lichtschwächung durch Lichtstreuung in der reinen Molekülatmosphäre Die Lichtstreuung an Aerosolpartikeln (Dunst) Das stratosphärische Aerosol und die Vulkantätigkeit Das mehrfach gestreute Licht Die Rolle der Lichtabsorption'... " Das Erscheinungsbild des Ablaufs der Dämmerung Die Dämmerung bei Sonnenhöhen von 10 Grad über dem Horizont bis 2 Grad unter dem Horizont (2 Grad Sonnentiefe) Die Dämmerung bei Sonnentiefen zwischen 2 Grad und 6 Grad unter dem Horizont Das Purpurlicht Zur Entstehung des purpurn gefärbten Dämmerungshimmels 70 Indirekte quantitative Angabe über den jährlichen Verlauf der Anzahl der vulkanischen Partikeln in der Stratosphäre vor und nach dem Ausbruch des Vulkans Agung (Bali), März

5 6 Alpenglühen Die atmospärisch-optischen Störungen und ihre Einflüsse auf die Dämmerungsfarben Atmosphärisch-optische Störungen in jüngster Zeit Die farbarme Dämmerung und die Leuchtdichteverteilung am Himmel nach Sonnenuntergang Die leuchtenden Nachtwolken, das Nordlicht, das Nachthimmelslicht, das Zodiakallicht und die Perlmutterwolken Die leuchtenden Nachtwolken Das Polarlicht Das Nachthimmelslicht oder Erdlicht Das Zodiakallicht oder Tierkreislicht Die Perlmutterwolken oder sehr hohe irisierende Wolken Klimaschwankungen und Himmelsfarbe Register Einheiten

6 7 1 Vorwort Die Natur, die Welt, die uns umgibt, ist unermeßlich reich an Farben. Der Mensch hat seine farbige Welt selbst seit Jahrtausenden darzustellen versucht. Das geschah in prähistorischen Felsmalereien, während der klassischen Malereiepochen, in farbiger Plastik, in den glühenden Farben der Glasfenster romanischer und gotischer Kathedralen, in der Dichtkunst, im Feuerwerk, in der Forschung. Von den zarten Farben eines Giotto, Turner, Segantini bis zu den härteren Farbtupfern der Modernen entstanden von Menschenhand tausendfach Bilder und Fotos, die auch das Leuchten der Atmosphäre wiedergeben. Dabei wird beim Vergleich älterer Darstellungen mancher Landschaften, beispielsweise aus dem Mittelalter, mit den Ländern, die wir heute sehen, zuweilen recht deutlich, daß unsere zivilisierte Welt etwas an Farben verloren hat. Sie ist grauer geworden. Der Grund hierflir ist der übermäßig zahlreich gewordene Mensch mit seinem Wunsch, auf seine Weise zu leben oder sich mühsam am Leben zu erhalten. Dennoch: Schmetterlinge, Blumen und nicht zuletzt der Himmel bieten immer wieder neuartige Variationen prächtiger Farbenspiele, physikalisch erklärbar. Überreich an Farben ist der Aufgang der Sonne und ihr Untergang. Jeder Abend ist anders, jeder Morgen voller Überraschungen. Wir staunen über den Ablauf der Abenddämmerung. Unglaublich erscheint der Farbwechsel mit seinen vielniltigen Nuancen, bis endlich die Farben des Himmels dem Nachthimmel mit seinen Sternen weichen. Unvergleichlich, ursprünglich ist der Farbeindruck, den das menschliche Auge, dieses Wunderorgan an Wahrnehmungs- und Beobachtungskunst uns unmittelbar vermittelt. Aber der Mensch gibt sich nicht zufrieden mit dem, was er sieht und beobachtet. Er will mit seinem spielerischen Wissensdrang ergründen, warum dies oder jenes so oder so zu deuten oder gar zu erklären ist.