Archivische Methoden zur digitalen Langzeitarchivierung von Forschungsdaten

Transkript

1 Archivische Methoden zur digitalen Langzeitarchivierung von Forschungsdaten 1/

2 archivwissenschaftliche des Themas bedeutet: die dauerhafte Aufbewahrung von digitalen Forschungs Informationen für die Gesellschaft durch ein Archiv.

3 Themen für die dauerhafte Aufbewahrung an die aufbewahrte Form

4 Auswahlkriterien Welche Forschungsdaten sind wie lange aufzubewahren? genuin archivwissenschaftliche Fragestellung Erfahrungswissen seit 100 Jahren

5 Auswahlkriterien wegen mangelnder Kapazitäten um den Nutzer vor einer Informationsflut zu schützen > im Bereich der digitalen Daten und Informationen ein immer größeres Problem

6 Auswahlkriterien Lösung Unterscheidung zwischen Primärnutzen und Sekundärnutzen: Primärwert für den Produzenten Daten & Informationen Wert für Fachnutzer Entscheidung, wer: Sekundärwert für Gesellschaft Produzent Fachnutzer Archiv, Bibliothek, Museum

7 Auswahlkriterien Lösung Primärwert für den Produzenten Daten & Informationen Wert für Fachnutzer Entscheidung, wann: nach Entstehung? nach Veröffentlichung? nach 10 Jahren wenn sie nicht mehr benötigt werden eine automatische Löschung ist unbedingt zu vermeiden Sekundärwert für Gesellschaft

8 Auswahlkriterien Lösung Primärwert für den Produzenten Daten & Informationen Wert für Fachnutzer Entscheidung, was: Sekundärwert für Gesellschaft veröffentlichtes Material (einmal veröffentlichtes Material kann der Nachvollziehbarkeit wissenschaftlichen Arbeitens gedient haben) von Fachnutzer nachgefragtes Material

9 Auswahlkriterien Lösung Primärwert für den Produzenten Daten & Informationen Wert für Fachnutzer Entscheidung, was: Sekundärwert für Gesellschaft Auswahl nach Entstehungsstufen: Rohdaten, plausibilisierte Rohdaten, ausgewertete Daten, zusammengefasste Informationen, veröffentlichte Informationen, Wiss. Arbeit Auswahl des Besonderen: erfolgreiche Projekte, ungewöhnliche Ergebnisse, langjährige Projekte

10 Auswahlkriterien Lösung Primärwert für den Produzenten Daten & Informationen Wert für Fachnutzer Entscheidung, was: Sekundärwert für Gesellschaft Auswahl des Gewöhnlichen: Querschnitt oder Längsschnitt durch das Material statistische Auswahlverfahren

11 Auswahlkriterien Lösung Primärwert für den Produzenten Daten & Informationen Wert für Fachnutzer Entscheidung, was: Sekundärwert für Gesellschaft Grundsatz der Dokumentation: die Auswahlkriterien müssen für künftige Generationen nachvollziehbar sein, um eine kontinuierlich gleichwertige Überlieferung von Forschungswissen zu garantieren.

12 Anforderungen an Archivierung bedeutender Aspekt: Digitale Dokumente sind nicht mehr nur statisch, sondern besitzen programmimmanente, z.b.: Tabellenkalkulationen Datenbanken

13 Anforderungen an Archivierung Dokumente mit Auswertungsfunktionen können dauerhaft erhalten werden als statisches Dokument. z.b.: Excel Tabelle in pdf/a oder Datenbank im XML Format. Dabei geht die Auswertungsfunktion verloren.

14 Anforderungen an Archivierung Der dauerhafte Erhalt von Auswertungsfunktionen ist noch nicht zufriedenstellend gelöst, aber für die Weiterverwendung von Forschungsmaterial insbesondere von Rohdaten unerlässlich.

15 Anforderungen an Archivierung Auswertungsfunktion in Datenbank: Anwender sucht/ berechnet Informationen interaktiver Zugriff auf Daten Anwender erhält dynamische Erzeugung aus

16 Anforderungen an Archivierung Auswertungsfunktion in Datenbank: Anwender Informationssystem Anwender sucht/ berechnet erhält Anwendungsprogramm, Schnittstelle nicht systemunabhängig archivierbar Datenbanksystem

17 Anforderungen an Archivierung Die Archivierung von Datenbanken benötigt: nicht nur den reinen Datenbestand, da er noch keine Information enthält die Datenbankstruktur und die Datenbankabfragen, um diese in eine zukünftige systemunabhängige Datenbank zurückzuspielen die Berücksichtigung der Archivierung bei der Implementierung der Datenbank (systemunabhängige Schnittstellen etc.)

18 Anforderungen an Archivierung Die Archivierung von Datenbanken: ist nicht gleichzusetzen mit einem Backup, da für die Nutzung das ursprüngliche, nicht auf Dauer archivierbare Programm nötig ist ist nicht gleichzusetzen mit einer Migration auf eine neue Datenbank, die wiederum systemabhängig ist, enorme Datenmengen verwalten müsste und die Migration fehleranfällig ist.

19 Bedeutung der Die dauerhafte Auswertungsmöglichkeit spielt eine wesentliche Rolle bei Forschungsdaten ihre Bedeutung beeinflusst die Entscheidung über die Auswahl dauerhaft zu erhaltender Daten und Informationen (Primärdaten oder ausgewertete Ergebnisse) die Erhaltung von Auswertungsfunktionen in Dokumenten Sicherung dieser Ansprüche durch Regeln der dauerhaften Archivierung und deren Dokumentation

20 Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit FB Informationswissenschaften, Studiengang Archiv FH Potsdam potsdam.de