V-Modell XT meets Scrum:
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- Walther Leonard Gerhardt
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 V-Modell XT meets Scrum: Ein Erfahrungsbericht bei einer öffentlichen Ausschreibung VMEA Nov 2015 Siegburg Speaker: Markus Reinhold CoCOO - VM XT + SCRUM 1
2 Über den Sprecher Buchbeiträge der letzten Jahre: Markus ist Coach & Berater PRO: V-Modell XT Projektleiter / QSVerantwortlicher PING: V-Modell XT Prozessingenieur Certified ScrumMaster Co-Autor V-Modell SEI Zertifizierung für CMMI Leichte Vorgehensmodelle Praxistauglichkeit von Vorgehensmodellen V- Modell XT is protected by copyright. Bundesrepublik Deutschland, 2004 VM XT + SCRUM 2
3 Branchen - Kunden Automotive Banken Industrie Telekommunikation Öffentliche Verwaltung VM XT + SCRUM 3 Versicherungen Medizintechnik
4 Kontext VM XT + SCRUM 4
5 Warum überhaupt über V-Modell + Scrum nachdenken? V-Modell XT Ist ein Entwicklungsstandard Ist in bestimmten Kontext verbindlich Ist ein eher generisches Framework als ein konkretes Kochbuch SCRUM Ist ein Vorgehensrahmen im Bereich Projekt- / Produktmanagement* Zeichnet sich durch hohe Transparenz und hohe Effizienz aus Sieht den Menschen im Zentrum Ist so populär, dass bereits Tendenzen zu erkennen sind, das junge dynamische Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber nach der gelebten Kultur (command and control vs agil) auswählen Das Ziel von Scrum sind schneller und besser entwickelte Produkte einerseits und Freude an der Arbeit andererseits. Scrum in unserer Interpretation gibt dem Einzelnen im Team die Kompetenzen zurück, die er braucht, um Verantwortung zu übernehmen. Es ist keine Methode der Softwareentwicklung, sondern ein Managementframework." B. Gloger * Wikipedia VM XT + SCRUM 5
6 Kontext Auftraggeber = Landesbehörde Ausschreibung gemäß den einschlägigen Richtlinien / Vorgaben 2009: Bisher wurden Ausschreibungen noch nach dem alten V-Modell durchgeführt, d.h. keine Erfahrung mit V-Modell XT bzw. iterativ inkrementellen / agilen Ansätzen Die strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise wurde immer begrüßt, trotzdem waren Projekte immer wieder hinsichtlich Zeitbedarf und Inhalt schwer zu managen. VM XT + SCRUM 6
7 Zielsetzung der Unterstützung durch CoCOO Unterstützung bei der zeitlichen Planung Beratung bzgl. Strategien zur Vermeidung von bekannten Problemkonstellationen Know how Transfer bzgl. V-Modell XT / SCRUM Verifikation der Qualität der im Projektverlauf entstehenden Produkte Unterstützung bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen (Lastenheft) Unterstützung der Kommunikation im Team VM XT + SCRUM 7
8 Lösungs- ansatz VM XT + SCRUM 8
9 Integrationsstrategie V-Modell - Scrum Grundsätzlich gehören V-Modell XT und Scrum zu sehr unterschiedlichen Lagern vs. VM XT + SCRUM 9
10 Technische Integration Das V-Modell sieht AG-Vorgaben für das Projekthandbuch der Auftragnehmer vor Bei der Entwicklungsstrategie ist folgendes zu beachten: Ein generisches Ablaufszenario mit einer iterativ inkrementellen Entwicklungsstrategie im Timebox-Verfahren wird vorgegeben: Jede Iteration unterliegt dem Timebox-Ansatz (Zeit vor Inhalt) Jede Iteration liefert ein Inkrement Jedes Inkrement ist ein Teil des Endproduktes bestehend aus dem (Software)-System wie auch allen dazu gehörenden V-Modell Produkten (Entwicklungsdokumentation, Handbücher, ) Inkrement n = Inkrement (n-1) + Ergebnis Iteration n Jede Iteration muss ein qualitätsgesichertes Ergebnis (Inkrement) liefern, das auf der Infrastruktur des AG lauffähig ist. VM XT + SCRUM 10
11 Projektdurchführung AG? Iterationsstart Iteration geplant Iterationsergebnis vorgelegt Projektfortschritt überprüft (Iterationsstart I+1) T0 T1 1 Tag 28 Tage 1 Tag T2 T3 Timebox Vorgang mit fixierter Dauer. Auch wenn das für diesen Vorgang geplante Arbeitsergebnis nicht erzielt wurde, endet die Time Box dennoch nach der festgelegten Laufzeit. Nicht erzielte Ergebnisse gehen in die Planungsgrundlage für die nächsten Time Boxen ein. VM XT + SCRUM 11
12 Projektdurchführung AN (Realisierer) VM XT + SCRUM 12
13 Gemeinsame (AG / AN) Termine / Aufgaben Iterationsstart Iteration geplant Iterationsergebnis vorgelegt Projektfortschritt überprüft (Iterationsstart I+1) T0 T1 1 Tag 28 Tage 1 Tag T2 T3 Iterations- planungs Workshop AN: Iterations- review Workshop AG: AN: Vorstellung der priorisierten Anforderungen (Anforderungsliste) Klärung offener Fragen gemeinsames Problemverständnis Auswahl und Commitment zu einer Anzahl von Anforderungen für die anstehende Iteration unter strenger Berücksichtigung der Anforderungsprioritäten Erarbeitung von Ad-hoc Lösungsansätze zu den ausgewählten Anforderungen (Zerlegen in Tasks) gemeinsame Lösungsidee Gemeins. Iterat.ziel AG: Vorstellung des lauffähigen Inkrements (sowie des Projektstatusberichts) Klärung offener Fragen (beide) Identifizieren und Diskutieren von Verbesserungspotential bei der AG-AN- Zusammenarbeit Lösungs- vorstellung Feedback zur Präsentation des Inkrements Identifizieren von Änderungswünschen Diskussion von sich ggf. auf Wunsch des AG ändernden Prioritäten der Anforderungsliste Feedback / Änderungen Prozessoptimierung VM XT + SCRUM 13
14 Iterationsgrundlagen Gemeinsames Iterationsziel (generisches Ziel + Anforderungsteilmenge aus LaH) Taskliste für Iteration basierend auf gemeinsamen Iterationsziel Der AN commitet sich auf das Iterationsziel Der Inhalt der Iteration kann vom AG nicht während der Iteration verändert werden. Der AG kann im Notfall einen Iterationsneustart fordern. Dies ist wie ein Change Request zu behandelt, d.h. die Kosten hierfür trägt der AG. VM XT + SCRUM 14
15 Iterationsergebnisse Das primäre Ziel jeder Iteration ist es, ein Stück lauffähige Software zu erstellen. Während der ersten Iteration(en) ist ggf. ein kleinerer Anteil an Funktionalität umzusetzen, da noch Grundlagen (z.b. Informationssicherheitskonzept, Architektur) geklärt werden müssen Diese iterativ inkrementelle Vorgehensweise mit den kurzen Iterationslängen von 4 Wochen macht u.u. manche (nicht lauffähige) V- Modell Produkte hinfällig. Diese projektbegleitende Feinanpassung wird im V-Modell im Baustein Projektmanagement geregelt. Es ist jedoch darauf zu achten, dass vertraglich ausreichend Flexibilität vorgesehen ist, so das keine unnötigen Produkte aus formalen vertraglichen Gründen erstellt werden müssen. VM XT + SCRUM 15
16 Lieferung Bei den nicht-lauffähigen Produkten des V-Modell XT muss hinterfragt werden, welchem Zweck diese dienen: a. Dokumentation für spätere Weiterentwicklung / Wartung oder b. Unterstützung des aktuellen Projektablaufs Bei vielen Standard-V-Modell-Produkten der Kategorie b) ist im vorliegenden Projekt aufgrund des gewählten Entwicklungsansatzes ein Risiko gegeben, dass diese einen sehr schlechten return on invest haben. Die Erstellung dieser Produkte sollten hinterfragt und ggf. vermieden werden. VM XT + SCRUM 16
17 Erkenntnisse VM XT + SCRUM 17
18 Beobachtungen im Projektverlauf Das Einführen eines Planungsabschnittes (Iteration / Sprint) mit der kurzer Dauer (2-4 Wochen Timebox) kann sich zu einer Herausforderung für die Projektbeteiligten entwicklen. Tipp: Pragmatische Herangehensweise Timeboxed Planungsabschnitte müssen sehr gut vorbereitet werden. Tipp(s): Festlegen von Zielen zusätzlich zu den Anforderungen. Liefergegenstände sind nicht nur die SW, sondern auch die geforderte Dokumentation (weniger ist mehr. Tailoring!) VM XT + SCRUM 18
19 Beobachtungen im Projektverlauf Das Ergebnis jedes timeboxed Planungsabschnitte muss transparent dem commiteten Ergebnis gegenübergestellt werden. Tipp(s): Die auftrageberseitige Komplexitätsbewertung muss durch den Auftragnehmer validiert werden. Ggf. sind Änderungen an initialen Zuordnung (Vorschlag) von Anforderungen an die Planungsabschnitte durchzuführen. Am Grundkonzept der Timebox sowie am potential shippable increment darf nicht gerüttelt werden! Das primäre Kriterium für Fortschritt ist lauffähige Software. Dies erzeugt Zuversicht und Vertrauen zwischen AG und AN. VM XT + SCRUM 19
20 Fazit VM XT + SCRUM 20
21 Kurze timeboxed Planungsabschnitte mit klaren Qualitätskriterien (DoD) waren absolut notwendig, um eine ausreichende Transparenz bzgl. des eigentlichen Arbeitsfortschritts zu erhalten Neue Arbeitsweise war eine Herausforderung für AG und AN Durch intensives Begleiten (Coaching und Moderation) kann die Erfolgsaussicht signifikant erhöht werden. Es besteht sonst sehr schnell die Gefahr der Rückkehr zu bekannten (aber disfunktionalen) Handlungsmustern. Know how bzgl. der sinnvollen Handlungsspielräume bei Einführung von agilen Aspekten ist essentiell und stellt ein hohe Anforderung an die Coaches / Moderatoren dar. VM XT + SCRUM 21
22 Zitat des AG-seitigen Leiters: Das Projekt hat in Zeit und Budget geliefert. Dies ist nicht notwendigerweise bei allen Projekten so gegeben..." Gemeinsam zu Ziel VM XT + SCRUM 22
23 Fragen?? Fragen?? Buchbeiträge der letzten Jahre: Markus ist Coach & Berater PRO: V-Modell XT Projektleiter / QSVerantwortlicher PING: V-Modell XT Prozessingenieur Certified ScrumMaster Co-Autor V-Modell SEI Zertifizierung für CMMI Leichte Vorgehensmodelle Praxistauglichkeit von Vorgehensmodellen V- Modell XT is protected by copyright. Bundesrepublik Deutschland, 2004 VM XT + SCRUM 23
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