Teilklausur im Modul VWL II: Grundlagen der Sozialpolitik
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- Elmar Schmitz
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1 Teilklausur im Modul VWL II: Grundlagen der Sozialpolitik Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock Lehrstuhl für Finanzwissenschaft Prof. Dr. Robert Fenge Wintersemester 2014/2015 Name:... Vorname:... Matrikelnummer:... Studiengang:... Bearbeitungshinweise: Die Klausur besteht aus 10 Seiten (einschließlich dieser Seite). Bitte kontrollieren Sie, ob Sie eine vollständige Klausur erhalten haben. Es sind alle Aufgaben zu bearbeiten. Die Bearbeitungszeit beträgt 90 Minuten. Benutzen Sie nur das ausgeteilte Papier und verwenden Sie für jeden Aufgabenteil einen separaten Bogen! Versehen Sie jeden Bogen sowie das Deckblatt nach Erhalt mit Ihrem Namen und Ihrer Matrikelnummer. Wenn nicht anders definiert, entspricht die Variablenbezeichnung derjenigen der Vorlesung. Verbale Erläuterungen müssen nachvollziehbar in Stichpunkten erfolgen. Grafiken müssen ausreichend beschriftet und erläutert werden. Erlaubte Hilfsmittel: keine. Aufgabe Σ Max. mögliche Punkte Punkte 37,5 Note Viel Erfolg!
2 Aufgabe 1 (Gleichheit vs. Effizienz) (13 Pkt.) a) Gehen Sie von einer 2-Personen-Ökonomie aus. Zeigen Sie, zunächst anhand einer geeigneten Abbildung, dass die Gleichverteilung unterschiedlicher Markteinkommen nach utilitaristischer Vorstellung wohlfahrtssteigernd wirken kann. Gehen Sie dabei von identischen, fallenden Grenznutzen aus. Das Gesamteinkommen ändere sich durch die Umverteilung nicht. Die Einkommen seien vor der Umverteilung ungleich. Beschriften Sie Ihre Abbildung und kennzeichnen den Wohlfahrtsgewinn. 1
3 b) Es gebe ein reiches Individuum, welches ein Markteinkommen I R erzielt. Dabei wirkt sich die staatliche Umverteilung negativ auf die Leistungsbereitschaft des reichen Individuums aus, so dass das Einkommen des reichen Individuums eine Funktion der dir Steuer T R ist, wobei gilt: I R (T R ) = 15-0,25 T R, mit < 0. Weiterhin gebe es ein dtr armes Individuum mit dem Markteinkommen I A = 6. Beide generieren Nutzen aus ihrem jeweils verfügbaren Einkommen gemäß der Nutzenfunktion: u i (I v ) = ln(i v ), mit i = R, A. Berechnen Sie den optimalen Transfer des reichen Individuums an das arme Individuum, der sich gemäß des utilitaristischen Wohlfahrtskriteriums ergibt. Wie hoch sind die verfügbaren Einkommen der Individuen nach der Umverteilung? 2
4 c) Erklären Sie Ihr Ergebnis. 3
5 Aufgabe 2 (Gesetzliche Rentenversicherung) (14,5 Pkt.) Die Individuen der Generation t im OLG Modell einer kleinen offenen Volkswirtschaft leben zwei Perioden. In der Erwerbsphase (Periode ) bieten sie zum im Zeitablauf konstanten Lohnsatz unelastisch eine Einheit Arbeit an und maximieren durch ihre Sparentscheidung den Nutzen aus dem Konsum in der Erwerbsphase und dem Konsum im Ruhestand (Periode ). Internationales Zinsniveau und Bevölkerungswachstum seien im Zeitablauf konstant. a) Berechnen Sie die optimale Höhe der Ersparnis, des Konsumniveaus und den Nutzen eines repräsentativen Haushalts in Abwesenheit eines staatlichen Rentensystems. Stellen Sie Ihr Ergebnis in einer geeigneten Grafik dar. 4
6 5
7 b) Gehen Sie nun davon aus, dass in der Volkswirtschaft eine staatliche Rentenversicherung nach dem Kapitaldeckungsverfahren (KDV) existiert, bei dem die Individuen in der Erwerbsphase den im Zeitablauf konstanten Anteil ihres Einkommens sparen müssen. Zeigen und erläutern Sie anhand der Budgetbeschränkungen, was sich für den repräsentativen Haushalt ändert. Berechnen Sie die optimale Höhe der Ersparnis, des Konsumniveaus und den Nutzen. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit jenen aus Aufgabenteil a). Nutzen Sie dazu Ihre Grafik. 6
8 c) In Periode wechselt die Regierung bei der Alterssicherung überraschend vom KDV zu einem Umlageverfahren (UV), bei dem nun der Anteil des Einkommens von Generation zur Finanzierung des Alterskonsums direkt an Generation fließt. Zeigen Sie für die vorliegende Ökonomie, ob eine Pareto-Verbesserung möglich ist. Verwenden Sie dazu die intertemporale Budgetbeschränkung. Würden Sie dem Staat der vorliegenden Volkswirtschaft einen Wechsel zum UV empfehlen? 7
9 8
10 Aufgabe 3 (Multiple Choice) (10 Pkt.) Kennzeichnen Sie bei jeder der folgenden Aussagen, ob sie wahr oder falsch ist. Für eine korrekte Kennzeichnung erhalten Sie 2 Punkte, für eine nicht gekennzeichnete Aussage 0 Punkte und für eine falsche Kennzeichnung wird Ihnen 1 Punkt abgezogen. Sie erhalten für den MC-Teil mindestens 0 Punkte, d.h. eventuelle Negativpunkte werden nur mit den Teilaufgaben dieser Aufgabe und nicht mit anderen Aufgaben verrechnet. Maße der Einkommensverteilung Wahr Falsch Je kleiner der GINI-Koeffizient, desto geringer die Ungleichverteilung der Einkommen in der Volkswirtschaft. Effizienzgründe für Umverteilung Wahr Falsch Nach dem Modell von Hochman/Rodgers kann bei altruistischen Reichen eine private Umverteilung die pareto-effiziente Allokation sichern, so lange gewährleistet ist, dass es nur ein armes Individuum gibt. Gerechtigkeitstheorien Wahr Falsch Gemäß des Rawl'schen Schleier der Ungewissheit betrachten Individuen Sozialhilfe ex ante als eine Umverteilung und ex post als eine Versicherung. Krankenversicherung Wahr Falsch Die Eigenschaften Gesundheitsgütern können nicht als Legitimation für staatliche Intervention auf Märkten für medizinische Güter herangezogen werden. Arbeitslosenversicherung Wahr Falsch Existiert eine einfache Sozialhilfe, so verringert diese, für Individuen mit normaler Freizeitpräferenz, den Anreiz eine Arbeit aufzunehmen. 9
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