ECOCAMPING Planungshilfe. Einrichtung von Stromverteilern auf Campingplätzen. bearbeitet von Wolfgang Pfrommer Stand 06/2012
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- Hella Hermann
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1 ECOCAMPING Planungshilfe Einrichtung von n auf Campingplätzen bearbeitet von Wolfgang Pfrommer Stand 06/2012 Planung und Ausführung Herstellerübersicht (Auswahl)
2 Seite 2 von 5 Für die Stromversorgung auf Campingplätzen sind die Bestimmungen der DIN VDE 0100 Teil 708 relevant. Diese Norm wurde 2010 überarbeitet und ist seit April 2012 in Kraft. Zu Übergangsfristen geben die Normen keine Auskunft. Neuanlagen sollten aber immer dem Stand der Technik den Normen entsprechen. Campingunternehmen sollten daher die elektrischen Einrichtungen und Anlagen überprüfen lassen. Bei Änderungen, Erweiterungen und Neueinrichtungen sind nötigenfalls die entsprechenden Nachrüstungen vorzunehmen. Wichtig ist, bereits bei der Planung einer Anlage einen autorisierten Fachbetrieb heranzuziehen. Nur hier kann eine fachgerechte, individuelle Beratung zu allen Detailfragen erfolgen. Einrichtung von n auf Campingplätzen Folgende Schritte zur Einrichtung einer elektrischen Energieversorgung auf einem Campingplatz sind einzuhalten: 1. Die Anzahl der mit Strom zu versorgenden Standplätze ermitteln. Die Anzahl der Plätze ist gleich Anzahl der notwendigen Steckdosen. 2. Größe der Absicherung je Steckdose festlegen. Gem. DIN VDE 0100 Teil 708 sollen seit Juli 2007 alle Steckdosen mit mind. 16 A abgesichert sein. Aber auch bei niedrigeren Absicherungen muss die Sicherheit der Gäste immer gewährleistet sein. 3. Jede Steckdose muss eine eigene Überstrom-Schutzeinrichtungen besitzen. DIN VDE 0100 Teil 708 Punkt , Teil 709 Punkt Die Steckdosen dürfen nur noch mit den genormten CEE-Steckdosen mit Schutzkontakt gem. DIN EN (Schutzgrad mind. IP 44) ausgestattet sein. Alte Schuko-Steckdosen sind nicht mehr zulässig. Die CEE-Steckdosen sind bauseitig bereit mit einem Spritzwasserschutz ausgestattet. 5. Jede (wirklich jede) Steckdose muss einzeln (wirklich einzeln) über einen FI- Schutzschalter mit max. 30 ma Bemessungsdifferenzstrom geschützt sein. Bis Juni 2007 durften 3 Steckdosen auf einen FI-Schalter eingerichtet sein. Die Norm gibt keine Übergangsfristen an. D.h. die bisherigen Schaltungen müssen absolut sicher eingerichtet sein. Die FI-Personenschutzschalter müssen regelmäßig überprüft werden. 6. Die Steckdosen müssen in einer Höhe von 0,5 bis 1,5 Meter über dem Boden angebracht sein. 7. Es ist seit April 2012 genormt, nicht mehr als 4 Steckdosen in einem Verteilerkasten anzubringen um die Zuleitungen zum Standplatz nicht über einen benachbarten Standplatz führen zu müssen. Auf dem Markt werden auch Verteiler mit mehr als 4 Steckdosen angeboten. Diese entsprechen nicht mehr der gültigen Norm. 8. Der Abstand zwischen Steckdose und Fahrzeuganschlussstecker darf max. 20 Meter betragen (Kabellänge max. 25 m).
3 Seite 3 von 5 Bei Neuanlagen sind weitere Punkte zu beachten: 1. Leistungsfähigkeit des Leitungsnetzes auf dem Campingplatz mit dem Stromversorger klären. 2. Festlegen wie die notwendigen Verteiler platziert werden sollen. Beachten: Zwischen Steckvorrichtung und Wohnwagen (Zelt) bzw. Anlegestelle dürfen nur 25m flexible Leitung notwendig sein (DIN VDE 0100 Teil 708 Punkt 3.3.1). Die Wahl der Aufstellungsorte für die Verteiler sollte sich an den vorhandenen Verkehrswegen orientieren. Sie müssen bei jedem Wetter erreichbar und vor allem bedienbar sein. 3. Festlegen wie und wo auf dem Platz die notwendigen Kabel verlegt werden können. Dokumentation der unterirdischen Leitungsführung. 4. Ermittlung der genauen Leitungslängen zu den einzelnen Verteilern. Berechnung der notwendigen Leiterquerschnitte. Wählen Sie eher etwas größere Leitungsquerschnitte (oder sehen Sie entsprechende Leerrohre vor) um auch nachträgliche Erweiterungen oder Leistungserhöhungen zu ermöglichen. Tipps für die Gäste / die Platzordnung Die Leitung zwischen Steckdose und Fahrzeug muss den Strömen entsprechend stark genug sein. Die Norm schlägt vor ein Kabel mit der Bezeichnung H07RN-F 3G2,5 einzusetzen. Das Kabel darf max. 25 Meter lang sein. Bei längeren Kabeln oder Kabel mit kleinerem Querschnitt besteht das Risiko eines verzögerten Auslösens des FI-Schalters. Verlängerungen über 25 Meter sind nicht zulässig. Beide Seiten müssen mit CEE- Anschlüssen ausgestattet werden. Kabeltrommeln sollten eine Thermosicherung haben. Um die Anschlüsse der Gäste normgerecht auszuführen sollten die Regelungen in die Platzordnung aufgenommen werden. Falls ein Campingunternehmen normgerechte Kabel als Serviceleistung anbietet muss dieses entsprechend der Arbeitsschutzvorschriften (ortsveränderlichen elektrische Betriebsmittel) fristgerecht überprüft werden. Stromzähler Sind die eingebauten Stromzähler mit einer gültigen Eichmarke versehen? Das Deutsche Eichgesetz schreibt in 1 vor, dass zur Verrechnung nur geeichte und beglaubigte Zähler eingerichtet werden dürfen. Die gültige Eichung erkennt man an der Prüfplombe und der Eichmarke einer staatlich anerkannten Prüfstelle. Das Jahr der Eichung muss erkennbar sein. Stromzähler nach dem Induktionsprinzip (Ferraris-Zähler) müssen alle 16 Jahre geeicht oder ersetzt werden. Elektronische Stromzähler müssen alle 8 Jahre nachgeeicht oder ersetzt werden. Als weitere Verbesserung ist bei elektronischen Stromzählern die Verwendung einer Datenfernübertragung möglich. Dies kann mit Hilfe einer BUS-Datenleitung, einer Übertragung via Stromleitung oder einer Funkanlage erfolgen. Hierbei entfallen die Ablesungen der Zähler, sowie die Freigabe der Steckdosen vor Ort. Diese Vorgänge werden von der Rezeption des Platzes mit Hilfe eines Computers erledigt. Handelsübliche PC können damit nicht nur zur Erledigung der Verwaltungsarbeit, sondern auch zur Überwachung der Stromverteilungen und Stromverbräuche eingesetzt werden.
4 Seite 4 von 5 Hinweise zur Prüfung/Prüffristen Bei der Bereitstellung und Benutzung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) hat der Unternehmer dafür zu sorgen, dass elektrische Gefährdungen ausgeschlossen oder hinreichend begrenzt werden. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung hat er insbesondere Art, Umfang und Fristen der erforderlichen Prüfungen zu ermitteln. Bei der Festlegung der Prüffristen kann sich der Unternehmer auch an den Beispielen aus Abschnitt der Technischen Regel für Betriebssicherheit "Prüfungen von Arbeitsmitteln und überwachungsbedürftigen Anlagen" TRBS 1201 sowie an den Empfehlungen zur Durchführungsanweisung zu 5 der Unfallverhütungsvorschrift "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" (BGV/GUV-V A3) orientieren. Die festgelegten Prüffristen für ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel sind Richtwerte und gelten für normale Betriebs- und Umgebungsbedingungen. auf dem Platz sind normalerweise alle 4 Jahre zu prüfen. Ob diese normalen Verhältnisse vorliegen, sind im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung festzulegen. Ist mit besonders starken Beanspruchungen oder Risiken zu rechnen, sind entsprechend kürzere Prüffristen festzusetzen, z. B.: aggressive Umgebung, Feuchtigkeit (Hochwasserzone, Bäderbereich u. Ä.), starke mechanische Beanspruchung (z.b. Schneelast), hohe Einsatzfrequenz (Baustellen, rauer Werkstattbetrieb). Andererseits können im Einzelfall längere Prüffristen festgelegt werden, wenn die Betriebsmittel geringeren Belastungen und geringer Nutzung ausgesetzt sind. Eine geringe Belastung oder Nutzung spiegelt sich z. B. in einer niedrigen Fehlerquote wider. Der Unternehmer hat die Prüffristen für ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel, entsprechend seiner Gefährdungsbeurteilung artverwandter Betriebe einzuordnen. Wird bei den Prüfungen eine Fehlerquote < 2 % erreicht, kann die Prüffrist entsprechend verlängert werden. Maximalwerte: Auf Baustellen, in Fertigungsstätten und Werkstätten oder unter ähnlichen Bedingungen mindestens jährlich, in Büros oder unter ähnlichen Bedingungen mindestens alle zwei Jahre. Weitere Infos: I_8524_Anlage.pdf BGI/GUV-I 600 "Auswahl und Betrieb ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach Einsatzbedingungen" BGI/GUV-I 608 "Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen" Download: Quellen: Bosecker Verteilerbau Ceitec Carsten Eikmeier Rückmeldungen aus dem ECOCAMPING-Netzwerk
5 Seite 5 von 5 Herstellerübersicht (Auswahl) von für Campingplätze Firma Ort Internet Bosecker-Verteilerbau Sachsen GmbH Zittau Camptec Schuby ELEKTRA Tailfingen Schaltgeräte GmbH + Co.KG Elomat Anlagenbau Wassertechnik GmbH Albstadt Sasbach Freizeit-Reisch Röthlein Günther Schell GmbH und Co.KG Ahrensburg Holmernhof Campingplatz- Ausstattung Bad Füssing J&L Leisure Technics NL-5831 PB Boxmeer Kern Elektrotechnik OHG Dillenburg L.A.S. GmbH Iserlohn Seijsener recreatietechniek Blomberg STD Stellplatztechnik Dammertz Issum Ulrich Arzt Präzisions-Mechanki Sondermaschinen GmbH Geschwand Walther Werke GmbH Eisenberg Impressum: Blarerstr Konstanz Tel: +49 (0)7531/ Fax:+49 (0)7531/ info@ecocamping.net Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach Rücksprache mit
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