DVS-Richtlinien für das Schweißen an duktilen Gußrohren
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- Sigrid Baumann
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1 DVS-Richtlinien für das Schweißen an duktilen Gußrohren Von Reinhard Schaffland Im Heft 16 der fgr-lnformationen für das Gas- und Wasserfach wurde über den "Stand der Ausarbeitung von DVS Richtlinien für das Schweißen an duktilen Gußrohren" berichtet. Inzwischen liegen diese Richtlinien als Entwürfe August bzw. Oktober 1981 mit Einspruchsfrist vor. Maßgebend sind demnach erst die endgültigen Fassungen (Weißdrucke), die nach erfolgter Einspruchsverhandlung (voraussichtlich im Frühjahr 1982) herausgegeben werden. Hier sollen nun die Entwürfe der DVS-Richtlinien vorgestellt werden (siehe Anhang). Darüber hinaus soll erläutert werden, welche Entwicklungs- und Untersuchungsarbeiten durchgeführt worden sind, um die Schweißdurchführung, die Schweißkonstruktionen und die Schweißerausbildung und -prüfung auf einen sicheren technischen Stand zu bringen. Richtlinie DVS 1502 Teil 1 In DVS 1502 Teil 1 werden Regeln für die schweißtechnischen Grundsätze von der Nahtvorbereitung über die Durchführung der Schweißarbeiten bis zur Nachbehandlung und Prüfung aufgestellt. Bis es zu diesen Richtlinien kam, mußte aus einer Vielzahl bekannter Schweißverfahren das für duktiles Gußeisen günstigste und auch für den Baustellenbetrieb geeignete herausgesucht werden. Als dies mit der Lichtbogenhandschweißung gefunden war, galt es, die am besten geeigneten Elektroden zu ermitteln. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Testreihen gefahren, bei denen unterschiedlich starke Schweißraupen mit variierenden Stromstärken auf duktile Gußrohre geschweißt wurden. Prüfungen auf Risse und metallographische Untersuchungen von quer durch die Raupen gelegten Schliffen zeigten eine Überlegenheit von Eisen-Nickel-Elektroden mit ca. 50 % Nickel. Damit lagen Schweißverfahren und Schweißzusatz fest; nun ging es noch um die Ermittlung der Schweiß-Kennwerte. Dieses Thema soll ausführlich behandelt werden, weil die richtigen Schweißparameter für die Qualität der Schweißungen entscheidend sind. Die maßgeblichen Arbeiten für die Ermittlung der Schweiß Kennwerte ergaben sich aus einer anderen Aufgabensteilung, nämlich aus der Suche nach geeigneten Prüfstücken für die Beurteilung von Schweißern. An dieser Aufgabe arbeiteten in einem Arbeitskreis Vertreter der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten (SLV) Hannover und Duisburg und der 4 deutschen Gußrohrwerke. Die Proben sollten einerseits möglichst praxisnah sein, also den geplanten Schweißkonstruktionen weitgehend entsprechen, andererseits mit vertretbarem Aufwand zu beschaffen und zu prüfen sein. Diese Forderungen wurden von den Prüfstücken Nr. 1 bis Nr. 4 nach DVS 1148 erfüllt. Zur Prüfung ihrer Eignung wurden zuerst 180 Prüfstücke unterschiedlicher Wanddicken mit abgestuften Stromstärken und Schweißgeschwindigkeiten bei den Gußrohrwerken hergestellt und bei der SLV Hannover geprüft. Später wurden zur Abrundung der Ergebnisse noch 19 weitere Prüfstücke mit überwiegend größeren Wanddicken nachgefertigt. Beim Schweißen wurden folgende Daten protokolliert: - Schweißposition - Stromstärke für alle Schweißlagen - Schweißzeit für alle Schweißlagen Alle Prüfstücke wurden in 3 Teile zerschnitten und folgenden Prüfungen oder Beurteilungen unterzogen: - Biegung in Richtung WIZ (Wurzel in Zugrichtung) bis zum Bruch (siehe Bild 6 in DVS 1148) mit Bestimmung der Biegefestigkeit - Biegung in Richtung RIZ (Raupe in Zugrichtung) bis zum Bruch mit Bestimmung der Biegefestigkeit - Bruchaussehen (Bruchlage, Bindefehler, Poren, Risse, Schlackeneinschlüsse, Wurzelfehler) - Nahtaussehen (Gleichmäßigkeit, Nahtübergänge, Einbrandkerben, Nahtdicke) Die für die folgenden Ausführungen wichtigsten Daten sind in Tabelle 1 aufgeführt. Bei der Auswertung stellte sich heraus, daß bei fehlerfreien Schweißungen generell Biegefestigkeiten über 500 N/mm 2 in beiden Beanspruchungsrichtungen erreicht wurden. Es zeigte sich aber auch, daß der Einfluß der meisten Schweißfehler auf die Biegefestigkeit und auf die Bruchverformung gering war. Nur ein Fehler, der ursprünglich nicht in den Beurteilungsbögen vorgesehen war, beeinflußte Biegefestigkeit und Verformung gravierend, nämlich ein Unternahtriß unter der Wurzel. Als dies erkannt war, wurden Abhängigkeiten zwischen den Unternahtrissen oder den von ihnen abhängigen Biegefestigkeiten und den Schweißparametern untersucht. Es konnte eine direkte Abhängigkeit der Biegefestigkeiten und der Häufigkeit der Unternahtrisse von einer Streckenenergie festgestellt werden. Die Streckenenergie wurde definiert als Produkt aus Stromstärke und Zeit für die einzelnen Schweißlagen, dividiert durch die Wanddicke s des in DVS 1148 in Bild 6 unten dargestellten Probenteils. Die Nahtlänge wurde nicht eingerechnet, da sie bei den Proben gleichmäßig 150 mm betrug. Die wanddickenbezogene Streckenenergie erhielt die Bezeichnung Eis. 19
2 Igr Bild r-- f-- 1a I =Unternohtrisse r-- r-- - n-, mrr lmt leg Eis» Bild 1 zeigt die Unternahtrisse über dem Logarithmus der Streckenenergie für ungefähr 200 Proben. Bis log Eis = 1,2 treten viele Unternahtrisse auf, bis 1,3 bedeutend weniger, über 1,3 nur noch zwei. Bild 2 mit den über log Eis aufgetragenen Biegefestigkeiten zeigt den Einfluß der Streckenenergie noch deutlicher. Bei beiden Beanspruchungsrichtungen kommen bis log Eis = 1,25 Biegefestigkeiten von weit unter bis weit über 500 N/mm 2 vor, oberhalb log Eis = 1,25 liegen aber alle Biegefestigkeiten über 500 N/mm 2, und zwar gleichmäßig bis log Eis = 1,9. Das bedeutet, daß unter log Eis = 1,25 immer die Gefahr von Unternahtrissen mit ihren Auswirkungen auf die Biegefestigkeit gegeben ist, über 1,25 tritt dagegen dieser Fehler nicht oder zumindest nicht in gravierender Form auf. Diese Feststellung bewahrheitete sich voll nur bis zu Wanddicken von 12 mtn, bei wesentlich größeren Wanddicken zeigten sich auch bei log Eis> 1,25 vereinzelte Unternahtrisse am Schweißbeginn. Sie ließen sich aber sicher vermeiden, wenn der Schweißbeginn auf C vorgewärmt wurde. Nach den Untersuchungsergebnissen konnten die 2 Tabellen im Anhang von DVS 1502 Teil 1 festgelegt werden, die nichts anderes angeben als wanddickenbezogene Mindeststreckenenergien. Eine Begrenzung der Streckenenergien nach oben ist nicht notwendig, da Werte entsprechend log Eis> 1,9 beim Schweißen kaum zu verwirklichen sind. generell mit Kehlnähten angeschweißt. Diese Tatsache irritiert anfangs jeden Schweißfachmann, der bei anderen Werkstoffen stärker an die Verwendung von V- oder HV Nähten gewöhnt ist. Die Überlegenheit der Kehlnähte beim Schweißen an duktilen Gußrohren konnte jedoch an einer großen Zahl von Versuchen nachgewiesen werden. Zum Beispiel lagen bei mit Kehlnähten angeschweißten Abgängen die statischen Berstdrücke um durchschnittlich 20 % höher als bei mit HV Nähten angeschweißten. Bei Innendruck-Schwellversuchen oder Biegewechselversuchen war die Überlegenheit noch deutlicher. Wie hoch die Belastbarkeit von Konstruktionen nach DVS 1502 Teil 2 wirklich ist, wird an anderer Stelle in diesem Heft berichtet. Hier soll nur erwähnt werden, daß sie der Belastbarkeit von in einem Stück gegossenen Teilen gleicher Dimensionierung völlig gleichkommt und daß Brüche bei statischer oder dynamischer Überbelastung durchweg nicht in der Schweiße entstehen. Übrigens beweisen auch die Ergebnisse der im Abschnitt "Richtlinie DVS 1502 Teil 1" geschilderten Biegeproben entsprechend DVS 1148, Bild 6 die Sicherheit der Schweißkonstruktionen. Bild 3 zeigt die Original-Last-Verformungskurven von 18 bei derslv Hannover getesteten Prüfstücken für die Biegerichtungen RIZ (a) und WIZ (b) bei Schweißungen mit log Eis um 1,2. Alle Kurven weisen eine deutliche Streckgrenze auf. Bei allen Kurven liegt die Verformung weit über den Werten, die bei der Biegung angeschweißter Abgänge auftreten. "- <: s i 91 Oi.!!' <1J 0> <1J d'i $ t, I" ;l) 500 J R/Z < ( )( $. " 6 - s" g "'.o S ir < <.01 S = 6-21mm log Eis, < Richtlinie DVS 1502 Teil 2 CG DVS 1502 Teil 2 regelt das Anschweißen von Teilen aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl an duktile Gußrohre. Namentlich aufgeführt sind Stutzen von 1" bis 3", Abgänge von DN 80 bis DN 300 und Mauerflansche. Die Teile werden Bild w/z 1.75 log Eis 20
3 Igr17 Dort entstehen Brüche im Hauptrohr weit bevor die Schweißen so stark verformt sind wie im Bild 3. In DVS 1502 Blatt 2 sind 3 Konstruktionen aufgeführt, die in der Praxis häufig vorkommen. Darüber hinaus sind auch noch andere Schweißungen möglich, zum Beispiel an Einsteckende oder Muffe zur Anbringung von längskraftschlüssigen Verbindungen oder für die Reparatur kleinerer Fehlstellen wie Poren und dergleichen. Bei der Planung spezieller Schweißkonstruktionen ist es ratsam, bei einem Gußrohrwerk anzufragen und sich dessen umfangreiche Erfahrung zunutze zu machen. Nach dem Bewertungsbogen (Anlage 3 zu DVS 1148) werden Nahtdicke, Nahtaussehen, Bruchaussehen, Einbrand und Schliffaussehen bewertet. Schweißungen, die den gestellten Anforderungen entsprechen sind extrem sicher. Wie die bei der SLV Hannover getesteten 180 Prüfstücke zeigen, wird eine Biegefestigkeit von über 500 N/mm 2 schon dann regelmäßig erreicht, wenn der Bruch bei Biegung Richtung WIZ unter ca. 45 durch die Schweiße verläuft; dann liegen keine Unternahtrisse vor. Prüfstück 5 testet die Geschicklichkeit des Schweißers unter Baustellenbedingungen. Richtlinie DVS 1148 DVS 1148 regelt die Prüfung von Schweißern speziell für das Schweißen an duktilen Gußrohren nach den Richtlinien DVS 1502 Teil 1 und Teil 2. Hier soll nur auf die praktische Prüfung an den Prüfstücken 1 bis 5 eingegangen werden. Die Prüfstücke 1 bis 4 wurden in den vorherigen Abschnitten bereits mehrfach erwähnt. Sie bestehen aus 2 Rohrstücken mittlerer Wanddicke, die in 4 Positionen mit Kehlnaht senkrecht aufeinander geschweißt werden. So einfach Aufbau und Prüfung dieser Stücke sind, so aussagekräftig sind sie doch für die Beurteilung eines Schweißers. Zusammenfassung Die Entwürfe der Richtlinien DVS 1502 Teil 1 und Teil 2 sowie DVS 1148 werden vorgestellt. Anhand von Versuchsserien wird die Sicherheit geschildert, die erreicht wird, wenn für Konstruktionen nach DVS 1502 Teil 2 die Schweißregeln nach DVS 1502 Teil 1 mit den Streckenenergien der Tabellen eingehalten werden. DVS 1148 verlangt vom Schweißer bei der Prüfung so viel, daß seine Praxisschweißungen bei gleich guter Arbeitsweise völlig sicher sein müssen. Die Prüfstücke nach DVS 1148 haben dabei den Vorteil der Einfachheit und sind sogar für eine Fertigkeitsprüfung des Schweißers an der Baustelle geeignet. Last-Verformungskurven an Proben nach Richtlinie DVS 1148 Probenbreiten ca. 60 mm, Wanddicken ca. 8 mm, Hebelarm 120 mm a = RIZ b = WIZ 21
4 Tabelle 1: Schweißparameter und Untersuchungsergebnisse von 199 Prüfstücken Nr. Stromstärke Schweißzeit logeis Unternaht- Biegefestigkeit Wanddicke für Wurzel für Wurzel risse N/mm 2 des Hauptrohres A min. RIZ WIZ RIZ WIZ mm ,80 1, ,7 (5-6) ,85 1, ,4 (6-7) ,50 1, , ,30 1, , ,55 1, , ,63 1, , ,25 1, , ,10 1, , ,35 1, , ,70 1, , ,90 1, , ,10 1, , ,50 1, , ,65 1, , ,25 1, , ,60 1, , ,10 1, , ,20 1, , ,10 1, , ,95 1, , ,00 1, , ,60 1, , ,40 1, , ,50 1, , ,75 1, , ,60 1, , ,70 1, , ,65 1, , ,05 1, , ,02 1, , ,30 1, , ,75 1, , ,30 1, , ,35 1, , ,50 1, , ,70 1, , ,90 1, , ,80 1, , ,85 1, , ,60 1, ,3 (7-8) ,35 1, , ,35 1, , ,40 1, , ,75 1, , ,00 1, , ,26 1, , ,13 1, , ,26 1, , ,10 1, , ,95 1, , ,85 1, , ,95 1, , ,87 1, , ,49 1, , ,43 1, , ,24 1, , ,52 1, , ,88 1, , ,35 1, ,6 22
5 Igr17 Nr. Stromstärke Schweißzeit log Eis Unternaht- Biegefestigkeit Wanddicke für Wurzel für Wurzel risse N/mm 2 des Hauptrohres A min. RIZ WIZ RIZ WIZ mm ,20 1, ,0 (7-8) ,45 1, , ,60 1, , ,18 1, , ,11 1, , ,18 1, , ,06 1, , ,12 1, , ,07 1, , ,28 1, , ,16 1, , ,20 1, , ,32 1, , ,93 1, , ,94 1, , ,22 1, , ,82 1, , ,97 1, , ,98 1, , ,62 1, , ,46 1, , ,18 1, , ,62 1, , ,17 1, , ,31 1, , ,38 1, , ,08 1, , ,42 1, , ,30 1, , ,33 1, , ,22 1, , ,62 1, , ,05 1, , ,10 1, , ,03 1, , ,05 1, , ,65 0, , ,38 1, ,2 (8-9) ,38 1, , ,60 1, , ,35 1, , ,25 1, , ,33 1, , ,12 1, , ,08 1, , ,12 1, , ,17 1, , ,27 1, , ,20 1, , ,03 1, , ,07 1, , ,25 1, ,6 (9-10) ,17 1, , ,20 1, , ,22 1, , ,28 1, , ,00 1, , ,12 1, , ,13 1, ,4 23
6 Igr 17 Nr. Stromstärke Schweißzeit logeis Unternaht- Biegefestigkeit Wanddicke für Wurzel für Wurzel risse N/mm 2 des Hauptrohres A min. RIZ WIZ RIZ WIZ mm ,32 1, ,7 (9-10) ,37 1, , ,40 1, , ,20 1, , ,22 1, , ,22 1, , ,15 1, , ,10 1, , ,25 1, , ,92 1, , ,33 1, , ,16 1, , ,13 1, , ,23 1, ,2 (10-11) ,50 1, , ,25 1, , ,63 1, , ,53 1, , ,61 1, , ,37 1, , ,20 1, , ,20 1, , ,62 1, , ,85 1, , ,33 1, , ,63 1, , ,50 1, , ,18 1, , ,24 1, , ,34 1, , ,38 1, , ,35 1, , ,09 1, , ,11 1, , ,11 1, , ,97 1, , ,18 1, , ,57 1, , ,10 1, , ,17 1, ,3 " ,30 1, ,2 (11-12) ,27 1, , ,45 1, , ,10 1, , ,40 1, , ,44 1, , ,53 1, , ,95 1, , ,94 1, , ,24 1, , ,00 1, , ,10 1, , ,19 1, , ,23 1, , ,23 1, , ,92 0, , ,13 1, , ,20 1, , ,33 1, , ,34 1, ,7 24
7 Igr 17 Nr. Stromstärke Schweißzeit loge/s Unternaht- Biegefestigkeit Wanddicke für Wurzel für Wurzel risse N/mm 2 des Hauptrohres A min. RIZ WIZ RIZ WIZ mm ,06 1, ,9 (11-12) ,40 1, ,7 ') ,14 1, ,1 ') ,22 1, ,3 1) ,46 1, , ,11 1, ,0 (12-16) ,60 1,35 +2) ,8 (16--20) ,55 1,09 +2) , ,25 0,96 +2) , ,55 1,16 +2) , ,70 1,05 +2) , ,05 1,17 +2) , ,28 1,00 +2) , ,00 1,20 +2) ,5 ') ,95 1,28 +3) 16,3 ') ,46 1,38 +3) 16,3 ') ,95 1,28 +3) 17,7 ') ,58 1,36 +3) 16,2 4)') ,62 1,36 +3) 16,6 5)') ,20 1,43 18,5 5)') ,44 1,49 16,2 ') Mit 4 mm 0 Elektrode geschweißt, alle anderen Proben mit 3,25 mm0 2) Diese Proben wurden nur Richtung WIZ gebogen, die Unternahtrisse gehen vom Nahtbeginn 40 bis 85 mm weit in die Proben 3) Diese Proben wurden ohne Kraftmessung gebrochen, die Unternahtrisse gehen vom Nahtbeginn bis max. 20 mm weit in die Proben. 4) 5) Auf C vorgewärmt Auf C vorgewärmt 25
8 fll( : ' : : 821.M3.2 DEUTSCHER VERBAND FOR eh EIS UCHNIK.V. Entwurf 180 Oya 131 : 244: 000 L1chtbogenhandachwelßen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wa.server.orgung Schweißtechnische Grundsätze Richtlinie DVS 1502 Tell 1 (Auguat 1981) Einsprüche bis 31. Dezember 1981 Diese Richtlinie wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW), der Fachgemeinschaft Gußeiserne Rohre (FGR) und dem Rohr/eitungsbauverband e. V. (RBV) aufgestellt. Sie gilt in Verbindung mit dem Technischen Rege/ werk des DVGW und D/N H630. Inhalt: 1 Geltungsbereich 2 Schweißverfahren und Schweißzusatz 3 Vort>ereitungen zum Schweißen 4 Durchführen von Schweißart>eiten 4.1 Stabelektroden 4.2 Stromart 4.3 Nahtart 4.4 Schweißkennwerte 4.5 Heften 4.6 Vorwärmen 4.7 Schweißen 5 Nachbehandlung 6 Prüfung 7 Mitgeltende DIN-Normen, DVGW-Regelwerk und Richtlinien Anhang 1 Geltung.berelch Diese Richtlinie enthält Grundsätze für das Anschweißen von Stutzen, Abgängen und Mauerf/anschen gemäß Richtlinie DVS 1502 Teil2 an Rohre aus duktilem Gußeisen nach DIN Sie gilt für Gasle/tungen mit einem zulässigen Betriebsüberdruck bis 4 bar und für Wasserleitungen mit einem zulässigen Betriebsüberdruck gemäß DIN Sie gilt nicht für das Schweißen an Rohren aus Grauguß nach DIN SchwelBver1lhN:ll'l und Sdr Iß,IU 11 Anzuwenden ist das Lichtbogenhandschweißen mit Stabelektroden nach DIN 8573 Teil 1, deren Kemstab aus Nickel-Eisen besteht. Das Schweißgut hat eine gute Verformbarkeit, während die übergangszone eine niedrigere Verformbarkeit, aber höhere Festigkeit gegenüber dem Grundwerkstoff hat. Für das Schweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen sind nur geprüfte Schweißer nach Richtlinie DVS 1148 [6] einzusetzen, die von den für den Betrieb anerkannten Schweißaufsichtspersonen überwacht werden. 3 Vorbereitungen zum Schweißen Bei niedrigen Außentemperaturen ist durch geeignete Maßnahmen (Einzelten, Vorwärmen, Beheizen) dafür Sorge zu tr gen, daß die Rohrwandtemperaturen nicht unter +5 C sinken. Bei Regen muß der Art>eltsplatz so abgedeckt sein. daß der Bereich für das Schweißen trocken bleibt. Bei Schweißart>eiten im Rohrgraben ist die Montagegrube so groß auszuheben, daß der Schweißer genügend Bewegungsfreiheit hat und Verunreinigungen der Schweißstelle vermieden werden. Der Schweißbereich muß metallisch blank und trocken sowie bei verzinkten Teilen zinkfrei sein. Zum Säubern der Rohroberfläche kann Schleifen oder Feilen angewendet werden. 4 Durchführen von Schweißarbeiten 4.1 Stabelektrodtn Es dürfen nur solche Nickel-Eisen-Stabelektroden nach DIN 8573 Teil 1 verwendet werden, die für das Schweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen zugelassen sind'). Stabelektroden mit etwa 50 Gewichts-% Nickel im Kernstab haben sich am besten bewährt. Es kommen - in Abhängigkeit von der Wanddicke - Stabelektroden von 3,25 mm und 4 mm Durchmesser zur Anwendung, siehe Anhang, Tabellen 1 und Stromart Das Lichtbogenhandschweißen kann sowohl mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom durchgeführt werden. Die Verart>eitungshinweise der Elektrodenhersteller sind zu beachten. 4.3 Nahtart Als Nahtart wird die Kehlnaht nach DIN 1912 Teil 1 verwendet. 4.4 SchweIßkennwerte Die vom Elektrodenhersteller angegebenen Stromstärken sind Richtwerte. Die im Anhang aufgeführten Schweißkennwerte sind einzuhalten. 4.5 Heften Zu schweißende Teile müssen an mindestens zwei Stellen geheftet werden. Die Ausläufe von Heftschweißungen sollen flach sein, damit sie überschweißt werden können; dies kann gegebenenfalls durch Schleifen erreicht werden. Angerissene Heftschweißungen sind auszuschleifen. 4.8 Vorw. rmaß' Bei Rohren mit Wanddicken über 12 mm ist vor dem Schweißen der Wurzellage der Schweißnahtbeginn auf etwa 200 C vorzuwärmen. 4.7 SchweiBen Die Naht ist in einem Art>eitsgang zu schweißen. Nach Art>eitsunterbrechung ist der neue Schweißnahtbeginn auf etwa 200 C vorzuwärmen. Beim Schweißen von Zwischen- bzw. Decklagen sollen die Stabelektroden pendelnd geführt werden. ') Zulassungsstellen sind beim Deutschen Verband für Schweißtechnik e.v.. Düsseldorl, Aachener Straße 172. zu ertragen. Diese Richtlinie wurde von einer Gruppe ertahrener Fachleute in ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbert erstellt und wird zur Beachtung empfohlen. Der Anwender muß jeweils prüfen. wie weit der Inhalt auf seinen speziellen Fall anwendbar und ob die ihm vorliegende Fassung noch gültig ist. DVS, Technischer Ausschuß. Art>eitsgruppe "Schweißen im Kessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau" Zu beziehen durch: DeutlICher Verlag für Schweißtechnik (DVS) GmbH. Postfach 2725, Aachen«Straße Düa&eldorf 1, Telefon (0211)
9 Seite 2 zu DVS 1502 Teil 1 5 Nlchbeb ndlung Eine thermische Nachbehandlung von Schweißverbindungen bzw. geschweißten Teilen ist nicht erforderlich. Der Nahtbereich ist nach dem Erkalten zu säubern und mit einem Schutzanstrich. beispielsweise auf bituminöser Basis, sorgfältig nachzustreichen. 6 Prüfung Die Schweißnähte sind nach Richtlinie DVS 1502 Teil 2 auf Dichtheit zu prüfen. Zusätzlich kann nach dem Farbeindringverfahren auf Oberflächenfehler geprüft werden. Nicht auf Dichtheit beanspruchte Schweißnähte werden stichprobenweise auf Oberflächenfehler geprüft. Beim Prüfen festgestellte Fehler, wie Oberflächenporen oder kleinere Risse in oder neben der Schweißnaht. müssen vor dem Ausbesserungsschweißen vollständig ausgeschliffen werden. Fehlstellen dürfen nur einmal ausgebessert werden. 7 MItgeltende DIN-Normen, DVGW-Regelwerk und DVS Richtlinien [1] DIN 1912 Teil 1..Zeichnerische Darstellung - Schweißen, Löten; Begriffe und Benennungen für Schweißstöße, -fugen, -nähte". [2) DIN 8573 Teil 1 "Schweißzusatzwerkstoffe zum Schweißen von Gußeisen - umhüllte Stabelektroden für das lichtbogenhandschweißen an Gußeisen mit Lamellengraphit oder mit Kugelgraphit und an Temperguß". [3] DIN "Gas- und Wasserverteilungsanlagen; Rohrverlegungs-Richtlinien für Gas- und Wasserrohrnetze". [4] DIN Druckrohre und Formstücke aus duktilem Gußeisen für Gas- und Wasserleitungen - Technische Lieferbedingungen". [5] DIN Druckrohre aus duktilem Gußeisen mit Schraubmuffen. Stopfbuchsenmuffen und TYTON -Muffen für Gasund Wasserleitungen; Maße". [6) Richtlinie DVS Schweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung - Prüfung von Schweißern". [7) Richtlinie DVS 1502 Teil 2 "Schweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung - Anschweißen von Teilen aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl". [8] DIN 8551 Teil 1.. Schweißnahtvorbereitung - Fugenformen an Stahl; Gasschweißen, Lichtbogenhandschweißen und Schutzgasschweißen". [9] DVGW-Regelwerke "Gas" und..wasser". Alle DIN-Norme sind zu beziehen beim Beuth Verlag GmbH. Berlin, alle DVS-Richtlinien beim Deutschen Verlag für Schweißtechnik GmbH, Düsseldorf, das DVGW-Regelwerk beim ZfGW-Verlag. Frankfurt/Main. Anhing Teilen. 1. St.llelektrod.n mm Durchm...r. Nennweite') Wanddicke') Schweißgeschwindigkeit (cm/min)') s bei Stromstärke I von DN mm 110 A 120 A 130A 140 A und T.llen. 2. St.belektrod.n. 4 mm Durchm..,.. Nennweite') Wanddicke') Schweißgeschwindigke (ern/mln)') s bei Stromstär1<e I von DN mm 140 A 160 A 180 A und und ) und ) ) ) ') Die angegebenen Schweißgeschwindigkeiten sind Maximalwerte und dürfen nicht überschritten werden. ') Die angegebenen Nennwelten DN und Wanddicken beziehen sich jeweils auf das Hauptrohr. 3) Vorwärmen. siehe Abschnitt
10 DK : : : Entwurf 180 DK 131 : 244: 000 DEUTSCHER VERBAND FÜR SCHWEISSTECHNIK e.v. Lichtbogenhandschweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung - Anschweißen von Teilen aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl Richtlinie DVS 1502 Teil 2 (August 1981) Einsprüche bis 31. Dezember 1981 Diese Richtlinie wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e. V. (DVGW), der Fachgemeinschaft Gußeiserne Rohre (FGR) und dem Rohrleitungsbauverband e. V. (RBV) aufgestellt. Sie gilt in Verbindung mit dem Technischen Regelwerk des DVGW und DIN Die schweißtechnischen Grundsätze in Richtlinie DVS 1502 Teil 1 sind zu beachten. Im folgenden werden besondere Anweisungen gegeben für das Anschweißen von - Stutzen, - Abgängen, - Mauert/ansehen an Rohre aus duktilem Gußeisen. Inhalt: Schweißen von Stutzen 1" bis 3" (DN 25 bis DN 80) aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl 2 Schweißen von Abgängen DN 80 bis DN 300 aus duktilem Gußeisen 3 Schweißen von Mauerflanschen aus duktilem Gußeisen oder 4 Mitgeltende DIN-Norm, DVGW-Regelwerk und DVS-Richtlinie Schweißen von Stutzen 1" bis 3" (ON 25 bis ON 80) aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl Die Stutzen werden in schweißfertigem Zustand angeliefert und können ohne weitere Vorbereitung mit Kehlnähten angeschweißt werden. Die Schweißnaht besteht im allgemeinen aus zwei Lagen. Die zweite Lage wird zwischen Hauptrohr und Stutzen über die Wurzel hinweg gependelt. Die fertige Naht soll flach bis leicht hohl sein und ein a-maß von 4:"0.5 mm haben, Bi Id 1. Die Prüfung auf Dichtheit wird vor dem Anbohren durchgeführt. An Wasserleitungen wird mit einem Wasserinnendruck von PN + 5 bar, an Gasleitungen mit 6 bar Luft geprüft. Die Abgänge werden vorzugsweise mit Kehlnähten angeschweißt. Geschweißt wird im allgemeinen in drei Lagen. Die zweite Lage wird zwischen Wurzel und Hauptrohr, die dritte Lage zwischen Wurzel und Abgang geschweißt. Die fertige Schweißnaht soll flach bis leicht hohl sein und ein a-maß von 0, 7 S'-.5 mm am Abgang haben. Bei Abgangsnennweiten DN 250 und DN 300 kann zur Erreichung des a-maßes noch eine gependelte Decklage geschweißt werden, Bild 2. Die Prüfung auf Dichtheit wird vor dem Anbohren durchgeführt. An Wasserleitungen wird mit einem Wasserinnendruck von PN + 5 bar, an Gasleitungen mit 6 bar Luft geprüft. Bei Neuverlegungen empfiehlt sich das Anschweißen von Abgängen außerhalb des Grabens. In diesem Fall kann das Hauptrohrvor dem Anschweißen des Abganges angebohrt werden. Die Innendruckprüfung wird dann zusammen mit der Druckprüfung der Rohrleitung durchgeführt. gependelte Decktage 3. Loge 2 Loge Hauptrohr 2 Loge 1. Lage_ Bild 2. Schweißen von Abgängen. 3 Schweißen von Mauertlanschen aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl Bild 1. Schweißen von Stutzen. 2 Schweißen von Abgängen ON 80 bis ON 300 aus duktilem Gußeisen Die Nennweite der Abgänge darf höchstens die Hälfte der Nenn weite des Hauptrohres betragen. Rohre mit Mauerflanschen werden für das Einbinden in Bauwerke verwendet. Durch Schweißen ist es möglich, Mauerflansche an beliebiger Stelle des Rohrschaftes zu befestigen. Mauerflansche werden als geschlossene Ringe oder als Ringsegmente geliefert. Geschlossene Ringe Geschlossene Ringe werden vorwiegend bis DN 300 verwendet. Diese Richtlinie wurde von einer Gruppe erfahrener Fachleute in ehrenamtlichergemeinschaftsarbeiterstellt und wird zur Beachtung empfohlen. Der Anwender muß jeweils prüfen. wie weit der Inhalt auf seinen speziellen Fall anwendbar und ob die ihm vorliegende Fassung noch gültig ist. DVS, Technischer Ausschuß, Arbeitsgruppe "Schweißen im Kessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau" Zu beziehen durch: Deutscher Verlag für Schweißtechnik (DVS) GmbH, Postfach 2725, Aachener Straße 172, 4000 Düsseldorf 1, Telefon (0211)
11 Seite 2 zu DVS 1502 Teil 2 Ringsegmente Ringsegmente werden vorzugsweise bei großen Nennweiten eingesetzt. Schweißen Mauerflansche werden mit Kehlnähten aufgeschweißt; dabei darf ein a-maß von 3 mm nicht unterschritten werden. Wegen der großen Wanddickenunterschiede zwischen Mauerflansch und Rohr ist beiderseits des Flansches eine Putferlage zu schweißen, Bild 3. Die Schweißhahtlänge ist nach den betrieblichen Anforderungen festzulegen. (Zulässige Schubspannung fzul = 130 N/mm 2 ). Ringsegmente können nach dem Aufschweißen miteinander geschweißt werden. Mouer!lonsch, GGG oder 51 Rohr t f- Bild 3. Schweißen von Mauerflanscnen. 4 Mitgeltende DIN-Norm, DVGW-Regelwerk und DVS-Richtlinie [1] Richtlinie DVS 1502 Teil 1 "Schweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung - Schweißtechnische Grundsätze". Zu beziehen beim Deutschen Verlag für Schweißtechnik GmbH, Düsseldori. [2] DIN Gas- und Wasserverteilungsanlagen; Rohrverlegungs-R;chtlinien für Gas- und Wasserrohrnetze". Zu beziehen beim Beuth Verlag GmbH, Berlin. [3] DVGW-Regelwerke "Gas" und "Wasser". Zu beziehen beim ZfGW-Vrlag, Frankfurt/Main. 29
12 DK : Q18.2 : Entwurf DEUTSCHER VERBAND FÜR SCHWEISSTECHNIK e.v. Prüfung von Schweißern Lichtbogenhandschweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung Richtlinie DVS 1148 (Oktober 1981) 244 DK 131 : 620: 000 Einsprüche bis 31. Januar 1982 Diese. Richtlinie wurde in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e. V. (DVG W), der Fachgemeinschaft Gußeiserne Rohre (FGR) und dem Rohrleitungsbauverband e. V. (RBV) aufgestellt. Q) D Q) Cl VI :J '" (jj I VI Q) '0 Cl <:: :J Cl E.r: Q) <:: Q) (:} '" E :J <:: aj VI '(;; VI Cl :J :J! :J.r: '" <> :J aj '" 'Ci 0 :.:: '0 <:: :J tl :J -0.r: <> z'" I Inhalt: 1 Geltungsbereich 2 Prüfstellen 3 Zulassung zu den Prüfungen 4 Nachweis der Handfertigkeit und der Fachkenntnisse 5 Schweißen der Prüfstücke 6 Prüfstücke und Probeformen 7 Bewerten der Prüfstücke und der Proben 8 Prüfergebnis, Ersatzproben, Prüfungsbescheinigung 9 Wiederholungsprüfung 10 Mitgeltende Vorschriften, DIN-Normen und DVS-Richtlinien Vorbemerkung Der Schweißer muß die notwendige Handfertigkeit zum gleichmäßigen Führen der Stabelektroden im kleinen Bewegungsspielraum der SchweißsteIle besitzen. Er muß die im Schmelzbad schnell ablaufenden und häufig schwer zu unterscheidenden Vorgänge ständig aufmerksam beobachten und rechtzeitig durch feinfühlige Bewegungen korrigieren können. 1 Geltungsbereich 1.1 Diese DVS-Richtlinie gilt für die Prüfung der Handfertigkeit und der Fachkenntnisse solcher Schweißer, die Schweißungen mit dem Lichtbogenhandschweißen an Rohren bzw. Rohrleitungsteilen aus duktilem Gußeisen gemäß Richtlinie DVS 1502 Teil 1 und 2 ausführen sollen. Sie gilt für das Anschweißen von Teilen aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl an Rohre aus duktilem Gußeisen. Sie soll überall dort angewendet werden, wo Auftraggeber oder für das Anwendungsgebiet zuständige Stellen den Einsatz geprüfter Schweißer verlangen. 1.2 Die Güte einer Schweißverbindung hängt wesentlich von den Handfertigkeiten und Fachkenntnissen des Schweißers und von seiner Kenntnis des zu schweißenden Werkstoffes ab. Die Anwendung dieser DVS-Richtlinie gewährleistet, daß die Prüfung nach einer einheitlichen Prüfrichtlinie unter einheitlichen Bedingungen erfolgt. Eine nach dieser Richtlinie abgelegte Prüfung gewährleistet, daß der Schweißer das nach dem Stand der Technik erforderliche Mindestmaß an handwerklichen Fähigkeiten und Fachkenntnissen nachgewiesen hat. 2 Prüfstellen Die Prüfung wird durch Prüfstellen ') oder durch die für den Betrieb von der zuständigen Prüfstelle bestätigten Schweißaufsichtsperson vorgenommen Schweißfachmann - Schweißtechniker - Schweißfachingenieur. Schweißfachmänner und Schweißtechniker dürfen das Schweißen der Prüfstücke beaufsichtigen und die fachkundliche Prüfung der Schweißer durchführen. Die Auswertung der Prüfstücke obliegt einer Prüfstelle. Schweißfachingenieure können die vollständige Prüfung nach Abschnitt 4 durchführen. 3 Zulassung zu den Prüfungen An den Prüfungen dürfen nur solche Schweißer teilnehmen, die durch eine Schweißerlehre, einen DVS-Schweißerlehrgang oder eine vergleichbare Schulung im Betrieb und durch die bisherige Tätigkeit erwarten lassen, daß sie die vorgesehene Prüfung bestehen. In Zweifelsfällen wird eine Vorprüfung durchgeführt. 4 Nachweis der Handfertigkeit und der Fachkenntnisse 4.1 Der Schweißer hat in der Prüfung seine praktischen Fertigkeiten nach Abschnit14.2 und seine fachkundlichen Kenntnisse nach Abschnitt 4.3 nachzuweisen. 4.2 Praktische Prüfung mit Probeschweißung Im praktischen Teil der Prüfung hat der Schweißer die Prüfstücke mit dem bei der späteren Arbeit in der Praxis anzuwendenden Verfahren anzufertigen. Zu schweißen sind (siehe bildliche Darstellung Anlage 1): Prüfstück Nr. 1 Prüfstück Nr.2 Prüfstück Nr. 3 Prüfstück Nr. 4 Prüfstück Nr Fachkundliche Prüfung Winkelprüfstück Position hü Winkelprüfstück Position hü/45 Winkelprüfstück Position s Winkelprüfstück Position h Anschweißen eines Stutzens DN 50 - Rohrachse w - an Hauptrohr ON 150 bis Rohrachse w unter Baustellenbedingungen (Abstand Unterkante Rohr zum Boden 400 mm) Im fachkundlichen Teil der Prüfung sind Kenntnisse über das Schweißverhalten von duktilem Gußeisen, allgemeine Grundkenntnisse über den Werkstoff duktiles Gußeisen sowie über die schweißtechnischen Grundsätze - siehe DVS 1502 Teil 1 - nachzuweisen. Die Fragestellung soll die folgenden Sachgebiete einschließen: - Verhüten von Unfällen und Brandschäden (UVV - VBG 15) - Handhaben der Schweißgeräte und -maschinen - Sachgemäßes Vorbereiten der Werkstücke zum Schweißen - Vermeiden und Beseitigen von Fehlern beim Herstellen der Schweißnähte - Einfluß von Lichtbogenlänge, Stromstärke, Blaswirkung und Polung Als Schweißaufsichtspersonen im Sinne von DIN 8563 Teil 2 kommen in Frage: ') Als Prüfstellen kommen in Frage: Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalten Diese Richtlinie wurde von einer Gruppe erfahrener Fachleute in ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit erstelli und von der Arbeitsgruppe "Schulung und Prüfung" genehmigt. Sie ist für DVS-Ausbildungsstätten verbindlich Der Anwender muß jeweils prüfen, ob die ihm vorliegende Fassung noch gültig ist. DVS, Ausschuß für Bildungswesen, Arbeitsgruppe "Schulung und Prüfung" Zu beziehen durch: Deutscher Verlag für Schweißtechnik (DVS) GmbH, Postfach 2725, Aachener Straße 172, 4000 Düsseldorf 1, Telefon (0211)
13 Seite 2 zu DVS Verarbeitungsregeln für duktiles Gußeisen und Nickel-Ei- 7.3 sen-elektroden - Bedeutung der genormten Schweißzeichen und -sinnbilder des Arbeitsbereiches 5 Schweißen der Prüfstücke 5.1 Die Prüfstücke nach Abschnitt 4.2 werden unter Aufsicht der Prüfstelle oder der für den Betrieb von der zuständigen Prüfstelle bestätigten Schweißaufsichtsperson geschweißt. Das Bruchaussehen wird bezüglich Bindefehler, Poren, Risse, Schlackeneinschlüsse und Wurzelfehler beurteilt. 7.4 Der Makroschliff ist auf Einbrand, Bindefehler, Poren, Risse, Schlackeneinschlüsse und Wurzelfehler zu beurteilen. Der Einbrand darf bei Kehlnähten nicht größer sein als 1/3 der Wanddicke, jedoch 3 mm nicht übersteigen. 5.2 Die Prüfstücke sind entsprechend dem Verfahren. dem Werkstoff, der Werkstückdicke und der Elektrode für das Schweißen fachgerecht vorzubereiten. Bei den Arbeitsbedingungen sollen die höchsten Anforderungen an die Handfertigkeit durch die Prüfung unter Baustellenbedingungen erfaßt sein. Die Prüfbedingungen werden protokolliert. 5.3 Ein begonnenes Prüfstück darf- wenn sich Schwierigkeiten ergeben. die nicht vom Schweißer verursacht sind - nach Verständigung der Aufsicht gewechselt werden. 5.4 Unterlaufen dem Schweißer während der Prüfung örtlich begrenzte Fehler, so darf er auf diese aufmerksam machen. In diesem Fall darf mit Zustimmung der Aufsicht der Fehler auf die in DVS 1502 Teil 1 beschriebene Weise ausgebessert werden. 5.5 Zum Nachweis einer einwandfreien Ansatzstelle muß an jedem Prüfstück in der Wurzel- und Decklage das Schweißen mindestens je einmal unterbrochen und an dieser Stelle neu begonnen werden. 6 Prüfstücke und Probeformen 6.1 Aus den Prüfstücken Nr. 1 bis 4 sind je eine Probe für die Bruchprüfung und ein Makroschliff zu entnehmen. 7 Bewerten der Prüfstücke und der Proben 7.1 Die Prüfstelle beurteilt und bewertet die Prüfstücke und Proben. Die Bewertung wird in fünf Bewertungsabschnitte unterteilt, und zwar in: - Nahtdicke, - Nahtaussehen, - Bruchaussehen, - Einbrand, - Schliffaussehen. Für die Einzelbeurteilung der Prüfstücke und Proben kommen in Frage: gut oder brauchbar bzw. keine oder geringfügige Fehler = erfüllt = e, schlecht bzw. unzulässige Fehler = nicht erfüllt = neo Die.Einzelurteile, Meßwerte und Befunde sind in den Bewertungsbogen nach Anlage 3 einzutragen. 7.2 Zum Bewerten der Prüfstücke wird die Nahtdicke an drei über die Länge der Schweißnaht gleichmäßig verteilten Stellen gemessen. Der Mittelwert aus diesen drei Meßwerten muß innerhalb der zulässigen Maßabweichungen liegen (siehe Bild 6, Anlage 1). Das Nahtaussehen wird vor dem Aufteilen der Prüfstücke auf Nahtgeometrie, Ansätze, Gleichmäßigkeit und Einbrandkerben beurteilt. 8 Prüfergebnis, Ersatzproben, Prüfungsbescheinigung 8.1 Praktische Prüfung Die Prüfung gilt als bestanden, wenn alle Anforderungen erfüllt wurden (siehe Abschnitt 7). 8.2 Ersatzprüfstücke, Ersatzproben Erfüllt eines der Prüfstücke oder eine Probe die Anforderungen nicht, so muß ein Ersatzprüfstück gefertigt werden. Erfüllen mehr als eine Probe oder die Ersatzprobe die Anforderungen nicht, so gilt die Prüfung als nicht bestanden. 8.3 Fachkundliche Prüfung Die Kenntnisse in der fachkundlichen Prüfung werden mit "e" oder "ne" bewertet. 8.4 GesBmturteli Für das Gesamturteil werden die Ergebnisse des praktischen und des fachkundlichen Teils der Prüfung zusammengefaßt. Beide Teile müssen bestanden sein. um das Gesamturteil "erfüllt" erteilen zu können. 8.5 Prüfungsbescheinigung Die bestandene Prüfung ist auf einer Prüfungsbescheinigung zu bestätigen (siehe Anlage 2). Die einzelnen Prüfergebnisse sind auf dem Bewertungsbogen (siehe An Iag e 3) anzugeben, der bei der Prüfstelle verbleibt. Alle Einschränkungen oder Ergänzungen müssen aus der Prüfungsbescheinigung ersichtlich sein. zum Beispiel Baustellenbedingungen für erdverlegte Rohrleitungen. 8.6 Nicht bestandene Prüfung Wird die Prüfung nicht bestanden, so entscheidet die Prüfstelle oder die Schweißaufsichtsperson, ob und wann eine neue Prürung stattfinden kann. Sie soll erst nach ausreichender Schulung durchgeführt werden. 9 Wiederholungsprüfung 9.1 Die Schweißer müssen jährlich eine Wiederholungsprüfung ablegen. 9.2 Die Wiederholungsprüfung ist im vollen Umfang einer erstmaligen Prüfung abzulegen. 9.3 Die jährliche Wiederholungsprüfung erübrigt sich, wenn die Arbeiten des Schweißers in einem seiner Prüfung entsprechenden Einsatzbereich durch die anerkannte Schweißaufsichtsperson des Betriebes oder durch eine Prüfstelle während der Fertigung auf ihre Güte hin planmäßig so überwacht werden, daß keine Zweifel an der Handfertigkeit des Schweißers im Sinne der Prüfungsanforderungen aufkommen. Zu diesem Zweck sind zu für den Schweißer unvorhergesehenen Zeitpunkten je nach Arbeitsgebiet 31
14 Seite 3 zu DVS 1148 a) Probeschweißungen oder Nahtabschnitte der von ihm hergestellten Nähte möglichst aus den schwierigsten Positionen mit zerstörenden Prüfverfahren zu untersuchen oder b) Fertigungsschweißungen mit geeigneten zerstörungsfreien Prüfverfahren zu überwachen, soweit diese Prüfungen dokumentarisch zu belegen sind. Die Ergebnisse dieser überwachung sind zu protokollieren und dem Auftraggeber oder der für das Anwendungsgebiet zuständigen Stelle auf Verlangen vorzulegen. 9.4 Die zuständige Stelle kann eine andere Regelung für die Wiederholungsprüfung vorsehen. 9.5 Die Wiederholungsprüfung ist stets notwendig, wenn ein Schweißer seine Tätigkeit länger als drei Monate unterbrochen hat. Dies gilt nicht. wenn der Schweißer eine gültige DIN 8560 E-R 11 besitzt und laufend Schweißarbeiten an Stahl ausführt. In diesem Fall hat der Schweißer folgende Arbeitsproben zu fertigen: 1 Prüfstück Nr. 1, 1 Prüfstück Nr. 3. Die Schweißaufsicht beurteilt das Naht- und Bruchaussehen und entscheidet über den Einsatz des Schweißers. 10 Mitgeltende Vorschriften, DIN-Normen und DVS-Rlchtlinien [1 J DVS 1502 Teil 1 "Lichtbogenhandschweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung - Schweißtechnische Grundsätze". [2J DVS 1502 Teil 2,,-; Anschweißen von Teilen aus duktilem Gußeisen oder aus Stahl". [3J DIN 1912 Teil 1 "Zeichnerische Darstellung - Schweißen, Löten; Begriffe und Benennungen für Schweißstöße, -fugen, -nähte". [4] E DIN 8573 Teil 1 "Schweißzusätze zum Schweißen unlegierler und niedriglegierler Gußeisenwerkstoffe; Bezeichnung - Technische lieferbedingungen". 15J DIN "Druckrohre und Formstücke aus duktilem Gußeisen für Gas- und Wasserleitungen - Technische Lieferbedingungen". [6J UVV - VBG 15 "Schweißen, Schneiden und verwandte Arbeitsverfahren". [7J DIN 8560 "Prüfung von Stahlschweißern". [8] DIN 8563 Teil 1 "Sicherung der Güte von Schweißarbeiten -Allgemeine Grundsätze", [9] DIN 8563 Teil 2,,-; Anforderungen an den Betrieb", Alle DIN-Normen sind zu beziehen beim Beuth Verlag GmbH. Berlin, alle DVS-Richtlinien beim Deutschen Verlag für Schweißtechnik GmbH. Düsseldorf, und die Unfallverhütungsvorschriften beim Garl Heymanns Verlag, Köln, oder bei den Berufsgenossenschaften. 32
15 Seite 4 zu DVS 1148 Anlage 1 zu DVS 1148 Bild 1. Prüfstück Nr. 1. Position hü Bild 2. Prüfstück Nr. 2. Position hü/45. Bild 3. Prüfstück Nr. 3, Position s. Bild 4. Prüfstück NT. 4, Position h. ON 150 bis 200 Bild 5. Prüfstück Nr. 5; Hauptrohrachse: Position h, Stutzenachse: Position h, Schweißen unter Bauslellenbedingungen, Abstand zum Boden 400 mm. Trennschnitt Probe /ur Makroschli/l Bruchprobe Rohrsegment Schill/flache s=8bisl0 2mm a= m.l!!- etwa Bild 6, Prüfstücke Nr , 4; Abmessung. Aufteilung 33
16 Anlage 2 zu DVS 1148 Seite 5 zu DVS 1148 Deutscher Verband für Schweißtechnik e.v. Prüfungsbescheinigung nach Richtlinie DVS 1148 Herr Kontroll-Nr./-Zeichen *) geb. am unterzog sich im Auftrag in am der erstmaligen, Wiederholungs-Prüfung *) nach Richtlinie DVS 1148, Prüfung von Schweißern, Schweißen an Rohren aus duktilem Gußeisen für Rohrleitungen der öffentlichen Gas- und Wasserversorgung Schweißverfahren Schweißposition evtl. getrennt für Wurzel-, Zwischen- und Decklagen Grundwerkstoff S = (Bezeichnung nach DIN bzw. Werksloff-Nr., d= Prüfstückdicke S, Rohrdurchmesser d) Schweißzusatz (Bezeichnung nach DIN bzw. Werksloff-Nr. oder Firmenbezeichnung) Vorwärmung Wärmenachbehandlung Bemerkungen oe und (Einschränkungen, Besonderheiten) min Zur Prüfungsbescheinigung gehört der Bewertungsbogen Nr. Prüfungsergebnisse Praktische Prüfung: erfüllt Gesamturteil: erfüllt Datum der Ausstellung Fachkundliche Prüfung: erfüllt Prüfstelle *) Nichtzutreffendes ist zu streichen (Unterschrift) 34
17 Seite 6 zu DVS 1148 Anlage 3 zu DVS 1148 Bewertungsbogen Nr. zur Schweißerprüfung nach Richtlinie DVS 1148 Name: _ Kontroll-Nr./Zeichen: _ Geburtstag: _ Prüfungstag: _ Schweißverfahren: _ Grundwerkstoff: _ Schweißzusatz: _ Wärmebehandlung und Besonderheiten: _ 1. Beurteilung der Prüfstücke nach Nahtdicke Nahtaussehen Bruchaussehen Qj -=-.S!,(]).S! (]) cu)' (]) Ol I. c Zulässiger Mittelwert -0 (])U).c e 0 'C 'ä) Ol.c (]) ':::J Q3 2 :::J, ':::J (])o Wert aus 3 Q) ce (\l 2 0-.l:::! :c Qj t ]l :;::.c0l.sol E (]) (]) e (\l.c (]) (]) Meßstelien '(\l _0.c '(ji.ce.co U), i! "0 U).cU) ':::J,(\l e... :::J e U) :::J (]) (/Je. ZOl mm mm ZOl «CJE lj.i ä5 C- a: In a: 00 (\l :::J (\l(]) e,- (]) m, 1 hü 0 e e e e e e e e e e 2 hü 45 e e e e e e e e e e 3 s 90 e e e e e e e e e e 4 h 180 e e e e e e e e e e hü 0 e e e e s 90 0 e e e e I h 180 e e e e Makroschliff Einbrand Schliffaussehen Flanke 1 Flanke 2 "ä),(]).s! cu) Ol I,S c Zu- Istwert Zu- Istwert.c (])U).c e 0 (]) ':::J 2 :::J ':::J (])o 'ä) lässiger lässiger 0- t Ui :;::.sol e (\l.c Qj (]) _U (]) Wert Wert "0 Ö.c '(ji.ce U).cU) Uo (\l :::J e U) ue :::J Q) a: (/Je. ZOl mm mm mm mm ai C- a: (/J 'Q3 In 1 hü 0 e e e e e e 2 hü 45 e e e e e e 3 s 90 e e e e e e 4 h 180 e e e e e e.s! e = erfüllt, ne = nicht erfüllt,) S Schweißgut, Ü Übergangszone, G Grundwerkstoff 3. Prüfungsergebnisse Praktische Prüfung: erfüllt - nicht erfüllt Fachkundliche Prüfung: erfüllt - nicht erfüllt Datum Prüfstelle (Unterschrift) 35
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