Erfahrungen aus dem Stadtumbau in Nordrhein-Westfalen
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- Helge Walter
- vor 8 Jahren
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1 Der Blick über den Tellerrand: Erfahrungen aus dem Stadtumbau in Nordrhein-Westfalen
2 ( Gebietsbezogene Stadterneuerung in NRW >>Zuständiges Landesministerium: Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW [MBWSV NRW] NRW.Bank ebenfalls sehr aktiv mit zahlreichen Angeboten >> Zahlreiche erfolgreiche Projekte der integrierten Erneuerung von Wohnsiedlungen in den Programmen Soziale Stadt und Stadtumbau West >> Besonders und nachhaltig erfolgreich immer dann, wenn es gelingt, die Wohnungswirtschaft als Partner und Mit-Investor zu gewinnen [abgestimmte Investitionsstrategien, Verstetigung von Quartiersmanagement, Neighbourhood Branding etc.] >> In zunehmendem Maße kommen abgestimmte Förderstrategien aus Mitteln der Wohnraum- förderung und der Städtebauförderung zum Einsatz >> In verschiedenen Fällen auch erfolgreiche Maßnahmen der Erneuerung von Wohnsiedlungen in Trägerschaft von Wohnungsgesellschaften und nur mit Mitteln der Wohnraumförderung
3 Die Erneuerung von Großwohnsiedlungen: Beiträge der Städtebauförderung >> Erstellung von integrierten Handlungskonzepten Städtebauförderung als Kernfinanzierung >> Quartiersmanagement und Gründung weiterer Gremien >> Förderung von Eigentümern im Rahmen von Hofflächen- und Fassadenprogrammen >> Aufwertung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raums insgesamt >> Aufwertung der sozialen Infrastruktur >> Imagebildung Neighbourhood Branding >> Beteiligung an Umzugskosten und Übernahme der unrentierlichen Kosten beim Rückbau von Wohnhäusern
4 Die Erneuerung von Großwohnsiedlungen: Beiträge der Wohnraumförderung >> Förderung von lokal abgestimmtem und strategischem Handeln durch Kommunale Handlungs- konzepte Wohnen >> Seit circa 2 Jahren: Rückbau von am Markt nicht mehr benötigtem Wohnraum, wenn im Gegenzug qualitativ hochwertiger und marktfähiger Neubau erfolgt, der bestimmte Kriterien erfüllt >> Neu: Mehrjähriges Wohnungsbauprogramm mit Förderdarlehen für den sozialen Wohnungsbau in Höhe von 3,2 Milliarden Euro >> Zinslose/zinsvergünstigte Darlehen und Tilgungsnachlässe bis zu 50% [z.b. für Standortaufbereitung und wohnungswirtschaftliche Quartiersmaßnahmen
5 Die Erneuerung von Großwohnsiedlungen: Beiträge der Wohnraumförderung >> Förderfähig unter anderem: >> Neubau von Mietwohnungen >> Modernisierung von Mietwohnungen >> Standortaufbereitung mit Ersatzneubau >> Externe Voruntersuchungen, Bewohnerbeteiligungen etc. zur Vorbereitung von Quartiers- konzepten >> Mieteinfamilienhäuser >> Gruppenwohnungen für ältere und behinderte Menschen
6 Beispiel [Typ] 1: Heiligenhaus-Oberilp Entfernung einer Schrottimmobilie >> Leer stehende große Wohnanlage, die über die Siedlung hinaus als Schrottimmobilie empfunden wurde und das Image der Siedlung zusätzlich beschädigte >> Rückbau der Schrottimmobilie und hohem Einsatz von städtischen und Bund-Länder- Fördermitteln >> Umfassende begleitende Maßnahmen zur Aufwertung des Wohnumfeldes und der sozialen Infrastruktur >> Förderangebote an Eigentümer [Beratung, Hofflächen- und Fassadenprogramm] >> Kurzfristig Entspannung und Verbesserung der Situation, mittelfristig Entstehung neuer Problemimmobilien, insbesondere bei handlungsunfähigen WEG s
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10 Beispiel [Typ] 2: Velbert-Nordpark - Großmaßstäblicher Abriss von Wohnhochhäusern >> Sozial benachteiligte Siedlung am Stadtrand negativ geprägt insbesondere durch drei Wohnhochhäuser im Besitz der städtischen Wohnungsgesellschaft >> Mit Mitteln der Städtebauförderung sukzessive Entmietung und Abriss aller 3 Hochhäuser >> Große Probleme bei der Umsetzung der Mieter >> Entfernung eines fast kompletten Teilsegments vom lokalen Wohnungsmarkt ohne ausreichende Schaffung von Ersatz
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13 Beispiel [Typ] 3: Oer-Erkenschwick - Schillerpark: Aufwändiger Rückbau & hochwertige Neugestaltung >> Umfassender aufwändiger Teilrückbau einer Wohnhochhaussiedlung am direkten Cityrand >> Architektonisch und städtebaulich sehr hochwertige Gestaltung von neuem Wohnraum und Wohnumfeld >> Ergänzende soziale Infrastruktur [Altenbegegnungsstätte] am Rand des Quartiers >> Ein sehr erfolgreiches und sehr nachhaltiges Erfolgsprojekt >> In der Breite als Modellansatz i.d.r. nicht finanzierbar
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16 Beispiel [Typ] 4: Gelsenkirchen-Tossehof Umfassende Siedlungserneuerung mit marginalem Rückbau >> Umfassende Erneuerung einer Siedlung mit einem integrierten Handlungsansatz >> Quartiersmanagement, zahlreiche Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raums und der sozialen Infrastruktur, Gründung eines lokalen Supermarktes in lokaler Trägerschaft >> Moderater Teilrückbau von Problemimmobilien und Schaffung von neuen Penthouse-Wohnungen auf dem rückgebauten Altbestand >> Planvolle Gestaltung und Betreuung von neuen Hausgemeinschaften >> Aktuell: Beginn energetischer Sanierungsmaßnahmen zur Stabilisierung des Wohnungsbestandes
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21 Beispiel [Typ] 5: Borken - Umfassende Siedlungserneuerung aus Mitteln der Wohnraumförderung >> Wohnsiedlung mit 183 Wohneinheiten in überwiegend 4- bis 5-geschossigen Gebäuden aus den 1960er und 1970er Jahren >> Abriss von 27 Wohneinheiten mit rund Quadratmetern >> Zeitgemäße Umgestaltung und Aufwertung des verbleibenden Bestandes [Grundrissänderungen, Terrassen, Balkone, Dachterrassen, Aufzüge, Mietergärten, barrierefreie Herrichtung der Häuser] >> Umfassende Verbesserung der Energieeffizienz >> Garantierte flankierende Maßnahmen der Kommune im Wohnumfeld >> Rund 5,8 Millionen Euro aus Mitteln der Wohnraumförderung des Landes NRW >> Miete: 4,45 Euro/qm [für 96 geförderte Wohnungen]
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24 Fazit >> Mit Hilfe von Mitteln der Städtebauförderung wurden in der Vergangenheit zahlreiche Wohnsiedlungen umfassend [integriert] und nachhaltig erneuert >> Dabei wurden gute Kooperationsstrukturen und strategische Allianzen mit Akteuren des Wohnungsmarktes entwickelt >> Dabei wurden auch gute, lösungsorientierte und auch einzelfallbezogene Kooperations- strukturen zwischen der Landesebene und der kommunalen Ebene entwickelt >> Die programmbezogenen Netzwerke und Arbeitsgemeinschaften leisten in diesem Kontext einen wichtigen Beitrag für interkommunale Lernprozesse und Innovationstransfer >> Das steigende Engagement der Wohnraumförderung im Handlungsfeld der integrierten Quartierserneuerung eröffnet wichtige neue Handlungspotenziale in besonderem Maße für Nothaushalts- und Haushaltssicherungskommunen [Integrierte Förderberatung & Förderung]
25 Fazit >> Das Problem von Überhängen und nachhaltig nicht mehr vermarktbaren Wohnungsteilbe- ständen, gerade in Schrumpfungsregionen, bleibt eine große Herausforderung nicht nur für die Bestandshalter, sondern auch für die betroffenen Kommunen >> Das wachsende Problem der Problem- und Schrottimmobilien ist mit den bestehenden Förder- und Rechtsinstrumenten nicht zu lösen >> Ein zentrales Zukunftsproblem für einzelne Wohnsiedlungen und die betroffenen Kommunen bleibt die fehlende Handlungsfähigkeit bei [Teil-]Beständen im Besitz von Gesellschaften und Akteuren ohne nachhaltiges wohnungswirtschaftliches Interesse
26 Weiterführende Informationen >> [Zuständiges Landesministerium] >> [Ressortübergreifende Landesinitiative Heimat im Quartier ] >> [Innovationsagentur Stadtumbau NRW] >> Auf dem Weg zur Stadt von morgen Stadtumbau in den Städten und Gemeinden des Landes Nordrhein-Westfalen [Filmische Dokumentation, zu beziehen über die Innovationsagentur]
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