Lob der Anfänger. Ein Essay von Reinhard Kahl aus dem Booklet zur DVD Individualisierung - das Geheimnis guter Schulen. Stand:

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1 Ein Essay von Reinhard Kahl aus dem Booklet zur DVD Individualisierung - das Geheimnis guter Schulen Stand: Sektion I

2 Kinder sind keine Fässer, die gefüllt, sondern Flammen, die entzündet werden wollen. François Rabelais, Schriftsteller, Arzt, Lehrer und Mönch, Dass jeder Mensch anders lernt, ist ja eigentlich selbstverständlich. Und doch ist das eine lange vernachlässigte Erkenntnis. Lernen wurde in der Schule eher als die passive Seite von Belehrung verstanden, nicht als eine konstruktive Leistung aktiver Individuen, von denen keines genauso wie ein anderes tickt. Lernen ist das Allerindividuellste auf der Welt, nur noch übertroffen von der Liebe, meinte der große österreichische Physiker, Philosoph und Informatiker Heinz von Foerster. Der einstige Wiener Schulversager erfand nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA das Prinzip der Parallelrechner und begründete dort die Philosophie des radikalen Konstruktivismus". Heinz von Foerster war sicherlich der Extremfall eines genialen Unbelehrbaren. Aber an seinem Leben zeigt sich, dass Lernen nicht das Gleiche ist, wie belehrt zu werden. Lernen ist kein Kopieren, kein Einfüllen, so passend ein Trichter auch justiert sein mag. Lernen ist auch nicht mit dem Programmieren eines Systems vergleichbar. Selbst das Übernehmen von standardisierten Wissenselementen verlangt immer noch eine individuelle Anverwandlung des Neuen. Lernen ist ein Dialog. Nach außen ist es ein Dialog mit den Boten der Überlieferung und nach innen ist es ein Dialog des lernenden Individuums mit sich selbst. Letzteres ist nach der klassischen Definition von Platon Denken. Er nannte es das Gespräch zwischen mir und mir selbst". Denkende und Lernende können mit sich nie völlig einig sein. Was hätte ein Individuum sich auch zu sagen, wenn es so absolut mit sich identisch und einverstanden wäre, so wie man sich das lange Zeit vorstellte, mit dem Kopf als der Kommandozentrale und dem Körper als dessen ausführenden Organen. Und wie der Körper dem Kopf, so schien auch jeder Mensch wie ein Rädchen im Getriebe des von oben gesteuerten Ganzen, stumm, gut funktionierend und ohne Eigensinn, ein Hohlkörper, eben ein Fass, das gefüllt wird. Die Hirnforschung zeigt, dass der größte Teil der Hirnaktivität aus inneren Verarbeitungsprozessen besteht, doch die Impulse kommen von außen. Für den Lerndialog braucht es also diejenigen, die das Individuum mit dem kulturellen Gedächtnis verbinden. Das verkörpern Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Handwerker, Künstler und Wissenschaftler eben alle, die etwas gut können, die etwas zu erzählen und zu sagen haben, am besten solche, die Meisterschaft auf ihrem Gebiet erworben haben, die also selbst viel gelernt haben. Ohne Vorbilder geht es nicht. Die Gespräche mit mir selbst und die vielen Gespräche mit den anderen verbinden sich. So bildet sich das Individuum. Die Tradition ist so mächtig, dass man die Rolle der Novizen beim Lernen leicht unterschätzen könnte, doch alle Anfänger haben die Chance zu Neuanfängen, eben weil sie sich das Vorhandene nur auf ihre eigene Weise aneignen können. Es geht nicht anders. Menschliches Lernen unterscheidet sich vom Konditionieren, vom Drill und allen anderen Arten bloßer Wiederholung durch diese individuelle Aneignung. Der Preis sind Missverständnisse und Fehler. Aber Missverständnisse und Fehler ermöglichen, dass Neues entstehen kann. Anfänger können immer wieder neu anfangen. Sie sind nie fertig, und wann immer sie aktiv sind, geht es nicht ohne die Paradoxie, dass nur das gelingen kann, was auch scheitern können darf. Diese Polarität ist für viele noch ein unerhörter Gedanke. Das Negative sollte doch immer eliminiert oder gar nicht erst zugelassen werden. Aber der Negativpol gehört dazu. Abweichungen ermöglichen erst das einzigartige Individuum, das eben nicht nur ein Exemplar seiner Gattung ist, keine hundertprozentige Kopie, sondern eine Persönlichkeit mit Eigensinn. Mit der Verschiedenheit entsteht Vielfalt, also Gesellschaft und Kultur. So gesehen ist der Negativpol gar nicht negativ. Er gehört dazu wie bei der Elektrizität. Die Einmaligkeit des Individuums und das Individuelle des Lernens sind kein nun mal in Kauf zu nehmender Nachteil, sondern ein Götterfunken. Allerdings müssen Abweichungen, Fehler und die Möglichkeit des Misslingens in unsere Vorstellungen vom Lernen erst noch integriert werden. Zu dieser Polarität gehört auch eine eigentümliche List des Gelingens: Je weniger das Misslingen ausgeblendet wird, desto wahrscheinlicher wird, dass es nicht eintritt. In einer Schule, in der Kinder und Jugendliche (und auch Lehrerinnen und Lehrer) Fehler machen dürfen, wird viel mehr gelernt als in einer Schule, in der Fehler verfolgt und kaschiert werden. In so einer Schule wird anders gelernt: eigenständiger und kreati- 2

3 ver, begeisterter und kooperativer, vor allem offener und ehrlicher. Es geht weniger Energie mit dem Bluff verloren. Haltungen werden mitgelernt und sind am Ende sogar die Hauptsachen. Wie also bleibt die Neugier, oder sagen wir lieber Neulust, mit der alle Kinder auf die Welt kommen, erhalten? Wie wird sie zu Lernfreude und zu einer Begeisterung für die Welt kultiviert? Lernende wollen etwas anfangen und zugleich wollen sie nicht länger Anfänger bleiben, aber wenn sie weiterlernen, müssen und wollen sie immer wieder Anfänger werden, allerdings auf immer höherem Niveau. Diese Anfängerlust haben Wissenschaftler, Künstler und gute Handwerker zur Anfängertugend kultiviert. So werden sie Meister, so erwerben sie Exzellenz. Albert Einstein antwortete auf die Frage, wie er sich denn seine wissenschaftlichen Entdeckungen erkläre: Weil ich immer das ewige Kind geblieben bin." Fehler machen und daraus lernen, neugierig sein, Fragen stellen und Fantasien entwickeln, das alles sind Eigenschaften, in denen Kinder gewöhnlich den Erwachsenen voraus sind. Es kommt also darauf an, möglichst viele dieser Lerntugenden im Laufe des Aufwachsens und Erwachsenwerdens nicht zu verlieren, sie vielmehr zu kultivieren. Menschliches Lernen lässt sich am besten an kleinen Kindern beobachten. Ein Baby zieht sich am Stuhl hoch und fällt hin. Es zieht sich am Hosenbein des Vaters hoch, und wieder plumpst es. Auch die ersten selbstständigen Schritte enden auf dem Boden. Das Laufen beginnt mit dem Fallen, und so geht es weiter, monatelang. Erwachsene hätten schon längst aufgegeben. Aber Kinder machen weiter. Niemand muss sie motivieren. Keiner muss ihnen Anweisungen geben. Und die Erfolge ihres Lernens lassen sich gar nicht aufhalten, irgendwann gelingt die Sache wie automatisch. Das Laufen ist eine Basisübung und eine Metapher für alles weitere Lernen. Die physiologische Definition von Laufen ist aufgefangenes Fallen. Das ganze Leben bleibt dieser Wechsel von Stabilität und Instabilität. Er gibt den Takt an, Schritt für Schritt. Wir lernen von Fall zu Fall, und wir lernen, uns im Fallen zu fangen. So kamen wir zum aufrechten Gang. Was wäre, wollte man das Fallen als ein Moment der Unsicherheit wegen möglicher Fehltritte und Unfälle aus dem Laufen herauskürzen? Schluss wäre mit dem aufrechten Gang. Wir würden wieder kriechen. Viel komplexer, aber ähnlich strukturiert, läuft es beim Sprechen. Mit Fehlversuchen werden Laute und Bedeutungen erkundet. Langsam werden Wörter und Grammatik aus der fürs Kind zunächst noch ungeordneten Ordnung von Tönen, Rhythmen und Gesten modelliert. Wörter werden ja nicht aus einem Dictionary mit Exceltabellen ins Gehirn importiert. Wer lernt, braucht Anknüpfungen, muss immer schon etwas können. Das Gelernte gleicht einem in Arbeit befindlichen Gewebe. Die Fäden sind mit vielen Beständen fest verknüpft, und sie haben offene, gewissermaßen bindungshungrige Enden, die auf neue Verbindungen aus sind, also auf Wahrnehmungen, Erfahrungen, auch auf neue Lösungen alter Probleme. Verknüpfungen sind die Lust der Lernenden. Die Reformpädagogik hatte hier die richtige Intuition: Man kann nur etwas lernen, wovon man schon etwas weiß", sagte Maria Montessori. Die Hirnforschung bestätigt diesen Zusammenhang: Unser Gehirn kommt mit einem ungeheuren Schatz an Vorwissen auf die Welt", sagt Wolf Singer, Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung. Jeder Akt des Lernens ist also einer des Verknüpfens von bisherigem, nicht ausreichendem Wissen mit neuem, weiterführendem Wissen. Aber es gibt kein voraussetzungsloses Hinzufügen. Es gibt nach der Zeugung keinen Nullpunkt mehr. Dieses biografische Gewebe hat Unregelmäßigkeiten und Webfehler, ganz so wie der schöne, handgeknüpfte Teppich, der sich darin von langweiliger Industrieware unterscheidet. Hirnforscher und Kognitionspsychologen haben in den vergangenen Jahren große Ähnlichkeiten des Lernens schon bei Säuglingen mit der Tätigkeit von Forschern entdeckt. Das tönt gewiss manchmal übertrieben. Doch wenn an den Schnittstellen von neuen Wahrnehmungen und bisherigem Wissen Irritationen entstehen, sind Forscher und Kinder in der gleichen Lage. Ihre neuen Eindrücke gehen im bisherigen Wissen nicht auf. Also kommt Unsicherheit auf, Fragen stellen sich, Versuche bieten sich an. Manchmal macht sich Angst breit, aber das ist gewöhnlich keine lähmende Angst vor der Angst. Die Neugier treibt weiter. Hypothesen werden gebildet und mit ihnen wird experimentiert. Alles hängt davon ab, ob sich Kinder oder Erwachsene Irritationen aussetzen oder ob sie sich dagegen abschirmen. Wagen sie sich in Neuland oder verschanzen und versteifen sie sich auf bekanntem Terrain? Entwickeln sie aus dem Leiden an ihren Irritationen Leidenschaft und entspringt aus den Differenzen Neugier oder versuchen sie, das Leiden ganz schnell zu beenden? Kleine Kinder verfügen noch nicht über diese Abwehr. Das macht ihr Lerngenie aus. Menschen wie Albert Einstein haben sich ihre Irritationsfähigkeit und Neulust erhalten. Dass diese kindlichen Tugenden 3

4 nicht infantil sind und in keinem Widerspruch zum Erwachsenwerden stehen, muss man angesichts eines Einstein nicht weiter betonen. Man muss sich allerdings fragen, bei wie vielen Menschen eine vor allem aufs Funktionieren ausgerichtete Industriegesellschaft im Laufe des Erwachsenwerdens dieses innere Kind abgetrieben und sie verhärtet hat. Ein Erwachsener, bereits ein Heranwachsender, kann dieses innere Kind nur halten und das Wagnis eines besonderen Selbst nur eingehen, wenn ihm seine Umgebung Sicherheit verspricht und ihn zugleich herausfordert. Grundsicherheit und Urvertrauen sind nötig, um Unsicherheit wagen zu können. Goethe brachte das auf die Formel: Kinder brauchen Wurzeln und Flügel!" Je individueller ein Mensch ist, desto mehr ist er oder sie auf andere, auf Gespräche, auf Anerkennung, auf eine einladende Atmosphäre, auf Zugehörigkeit und Gemeinschaft angewiesen. Individuen müssen schwach sein dürfen, um ihre ganz besonderen Stärken ausbilden zu können. Im anderen Fall werden sie es vorziehen, ihre Schwächen und Probleme, also eigentlich sich selbst, zu verleugnen. Wenn sie sich tarnen und wenn sie Perfektion vortäuschen, schlagen sie den Weg der Maskenbildung ein, nicht den der Bildung. Das Gehirn, so die Grunderkenntnis der Hirnforschung, lernt immer. Es kann gar nicht anders und es hört damit sein Leben lang nicht mehr auf! Es lernt, die vielen Einzelheiten zu kombinieren. Dabei verhält es sich wie mit der Sprache. Wir können unendlich viele Sätze bilden, weil wir zu sprechen gelernt haben und nicht konditioniert wurden, nur einzelne Sätze zu pauken. Beim Lernen wird nicht kopiert, es werden die Muster von Konstruktionen herausgefunden, um selbst konstruieren zu können. Das Gehirn lernt die Regeln beim Lösen von Problemen und Aufgaben. Es kommt also in erster Linie darauf an, wie gelernt wird. Lernt man in der Schule vor allem für Noten oder kommt Begeisterung für die Sache auf? Welche Art des Lernens führt dazu, dass bereits nach ein paar Schuljahren viele Kinder und auch ihre Pädagogen und Eltern davon überzeugt sind, ohne Noten würde sofort mit dem Lernen aufgehört? Was hat sich da für ein Bild vom Lernen breitgemacht? Lernen Schüler im Laufe der Jahre mehr und mehr, nur intelligent dreinzuschauen und angeblich dumme Fragen zu vermeiden? Dabei ist doch das Äußern auch von verunglückten Fragen und falschen Meinungen eine Chance, seine Dummheiten loszuwerden, sich zu entidiotisieren, wie es der Philosoph Peter Sloterdijk ebenso drastisch wie treffend formuliert. Ein weiteres Gesetz des Lernens, das die Hirnforschung bekräftigt, heißt, Einzelheiten werden wieder vergessen, wenn sie mit dem vorhandenen Wissen unverbunden bleiben oder nicht gebraucht werden. Dieses Vergessen ist keine persönliche Schwäche, wie manch einer, beschämt von diesem angeblichen Versagen, glaubt. Vergessen zu können gehört zu den Stärken unseres Gehirns. Es unterscheidet ständig nach wichtig oder unwichtig. Ein Grundgesetz des Psychiaters, Hirn- und Lernforschers Manfred Spitzer lautet: Das Gehirn ist ein Protokoll seiner Benutzung." Es ist kein Vorratsspeicher für möglichst große Mengen an Inhalten, die vielleicht irgendwann einmal gebraucht werden. Vorrat ist gut, aber er kommt nur zustande, wenn Erfahrungen und Wissen beeindrucken und begeistern. Das Gehirn ist durch und durch Aktivität und schafft sich dabei seine Muster. Diese Erregung ist allerdings kein maschinenähnlicher Gleichlauf. Denn das Gehirn ist, wie der Neurobiologe Gerald Hüther herausgearbeitet hat, ein kulturelles und soziales Organ. Es ist auf eine gute Stimmung angewiesen. Es will nicht isoliert, sondern im Gespräch und in der Welt sein. Je stärker das Gehirn positiv erregt worden ist, desto größer werden sein Wissen und Erfahrungspool und damit seine Möglichkeiten, zu verstehen und zu handeln, desto mehr also kann und weiß es. Informationen haben wenige Chancen, von einem wachen und bewegten Gehirn auf Vorrat" aufgenommen zu werden. Die bloße, schlafende Information beeindruckt einfach nicht. Was Rabelais vor fast 500 Jahren schon wusste, dass Kinder keine Fässer sind, die gefüllt werden wollen, ist nun auch naturwissenschaftlich bewiesen. Manfred Spitzer macht bei seinen Vorträgen dem Publikum die Arbeitsweise des Gehirns gern mit einer kleinen Einlage deutlich. Inmitten seiner Ausführungen zu den spannenden Arealen der Hirnlandschaft unterbricht er sich und bittet, an einem kleinen Test mitzuwirken. Er lässt im Saal an jeden ein DIN-A4-Blatt verteilen und bittet um Mitarbeit für eine Studie über das Lernen von Mathematik. In der nächsten Viertelstunde sollen möglichst viele Themen aus dem Mathematikstoff der letzten Schuljahre ungeordnet notiert werden: Formeln, Rechenverfahren oder logische Operationen, was so einfällt. Der Psychiater und Hirnforscher klingt plötzlich wie ein Oberlehrer. Man könne doch, fragt er, bei den meisten im Saal vom Abiturwissen ausgehen. Oder? Spitzer blickt lauernd in sein Publikum, das plötzlich beklommen wirkt. Da vorne steht einer, der so viel weiß. Und ich, was weiß ich eigentlich noch von Mathe außer etwas Dreisatz, Pythagoras 4

5 und den Grundrechenarten, denken die meisten von denen, die nicht Ingenieur, Mathelehrer oder Physiklehrerin geworden sind. Das beklommene Schweigen währt nur kurz. Spitzer fängt an zu grinsen, und die Spannung im Saal entlädt sich in einer anschwellenden Welle tosenden Lachens. Die meisten wissen, sie brauchen keine Viertelstunde zum Notieren der Reste von Vektorrechnung und Differenzialgleichungen oder was ihnen sonst von der Mathematik der letzten Schuljahre geblieben ist. Dafür ist gewöhnlich auch kein DIN-A4-Blatt nötig. Eine Streichholzschachtel würde reichen. Was aber nehmen die nach dem Experiment so erleichterten Pädagogen von dieser Erkenntnis am nächsten Tag mit in ihren Unterricht? Wie versuchen sie, ihre neuen Themen mit dem bisherigen Wissen, den Fragen und den Handlungen der Schüler so zu verknüpfen, dass nicht bald wieder alles vergessen sein wird? Darin sind die meisten nicht ausgebildet. Dafür fühlen sie sich nicht zuständig. Viele sehen ihre Aufgabe darin, Stoff zu vermitteln, eben Fässer zu füllen". Und wenn sie gefragt werden, warum und wozu, dann antworten sie den Schülern: Das braucht ihr im späteren Leben. Am Abend zuvor, als sie bei Spitzer so befreit lachten, wussten sie es besser. Beim Fässerfüllen werden Schülerinnen und Schüler unterfordert und Lehrerinnen und Lehrer überfordert. Lehrende können ja ihren Schülern das Lernen nicht abnehmen. Lernen können nur die Schüler selbst. Die Erwachsenen schaffen dafür die Umgebung, sie fordern dazu heraus und sie ermöglichen Dialoge Dialoge mit den Kindern, Dialoge zwischen den Kindern und vor allem jenes Gespräch zwischen mir und mir selbst, das Platon Denken nannte. Kinder lernen vor allem von Kindern. Gemeinsam finden sie etwas heraus. Und sie wollen üben, so wie man es zum Beispiel bei Jugendlichen auf ihren Skateboards in der Halfpipe beobachten kann. Sie zeigen die gleiche Hingabe und Ausdauer wie Kleinkinder, die laufen lernen. Sie üben. Und jeder übt auf seine Weise. Am Üben lässt sich das Individuelle des Lernens und seine Verhinderung am besten zeigen. Der Pianist und Komponist Arthur Schnabel meinte: Üben ist für Kinder ein Schreckgespenst." Er wollte das Wort deshalb am liebsten verbieten. Das war vielleicht eine vorschnelle Antwort auf ein Üben, bei dem der Weg und erst recht der Umweg nichts galt. Es gab allerdings Zeiten, da klang Üben ganz anders als das garstige Wort, das der 1951 verstorbene Schnabel streichen wollte. Da drohte Üben nicht den zermürbenden Weg zu einem fernen Ziel an, das dann zumeist gar nicht erreicht wurde und das die Sache oft mehr verleidete als förderte. Üben bedeutet das genaue Gegenteil davon. Es war ursprünglich das Wort für eine Passion. Es stand dafür, etwas und sich selbst zu vervollkommnen. Diese Übungen waren gewiss nicht leidensfrei und auch nicht ohne Anstrengung, aber es waren Übungen, die schon die Anfänger genossen, denn sie machten hellwach. Sie öffneten die Aufmerksamkeit. Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi hat für dieses Glück, ganz gegenwärtig zu sein, das Wort Flow" geprägt. Er findet Flow zum Beispiel bei Bergsteigern. Flow wird bei der Hingabe an eine Sache frei. Flow kommt auf, wenn Kinder im Spiel versinken, wenn sie selbstvergessen sind und voller Ernst. Um Flow zu erreichen, muss man vor allem vom Druck des aufgeschobenen Lebens frei sein. In der Musik lässt sich der Wandel wie unter dem Brennglas beobachten. Bachs Goldberg-Variationen zum Beispiel waren als Übungsstücke komponiert, aber eben nicht nach dem Muster Jetzt üben und später können". Üben und Ausüben waren noch Synonyme", schreibt der Musikwissenschaftler Heiner Klug. Er zeigt in seiner Studie Musizieren zwischen Virtuosität und Virtualität" ( wie das Üben im 19. Jahrhundert kippte. Bis dahin galt als Übung jede Beschäftigung mit dem Instrument, Übung war jedes Spiel, unabhängig vom Niveau: vom Anfänger bis zum Meister, der Vortrag inbegriffen." Die Notenvorlagen in diesen Übungen bezeichnet Klug als Muster und Anregungsstücke zum Selbsterfinden." Lehrer improvisierten mit ihren Schülern zuweilen wie heutige Jazzmusiker. Jeder Lehrer komponierte zumindest ein bisschen. Musiker in Orchestern waren nicht bloß die Ausführenden. Sie haben die Kompositionen variiert, so wie eine Geschichte weitererzählt und dabei modifiziert wird. Üben bedeutete bis zum Anbruch des Industriezeitalters, sich ständig zu verbessern. Es bestand aus Wiederholen und Variieren. Diese Einheit zerbrach im 19. Jahrhundert. Das Variieren wurde schwächer und schwächer, bis es aus dem Üben ganz verschwunden war und nur noch als Fehler zurückblieb. Üben wurde aufs Wiederholen beschränkt und strikt aufs richtige Ausführen des vorher eindeutig Definierten ausgerichtet. Lernen wurde zum 5

6 Drill. Deutlich wird das an neuen Übungswerken, sogenannten Klavierschulen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den Markt kamen. Aus Vorlagen, die man bisher variiert hatte, wurden nun zwingende Vorschriften. Damit ließ sich der Zeitaufwand, der bis dahin für einen Lehrer nötig schien, um den Faktor sechs vermindern. Der Lehrer war nun weniger als Künstler und Meister denn als Unterrichtsfunktionär gefragt. Die neuen Übungsstücke wurden bereits in einem italienischen Text von 1826 als komponiert für technische Schwierigkeiten" bezeichnet. Sie erinnerten zuweilen an ständige Prüfungen oder gar an Hürden oder Fallen. Es wurde bemängelt, dass unter dem Druck zum technisch richtigen Spiel die Schönheit leide. Am Wandel der Musikerziehung zeigt sich, was die Rationalisierungen der Industriegesellschaft dem Üben genommen haben, also was zum vollständigen, nämlich individualisierenden Üben gehört: eigene Variationen und auch ein dialogisches Verhältnis zu den Aufgaben, die immer auch ihren Widerstand leisten. Üben ist kein maschinelles Ausführen. Zum Üben werden Werkzeuge oder Instrumente gebraucht. Sie zu beherrschen ist eine Kunst, eine Erweiterung des eigenen Körpers. Hier übrigens gibt es einen Unterschied zum Laufen- und Sprechenlernen. Denn weder fürs Lesen noch fürs Rechnen oder fürs Klavierspielen gibt es eindeutige genetische Programme wie fürs Laufen und Sprechen. Hierfür mussten in der kulturellen Evolution die lange Zeit in der biologischen Evolution ausgebildeten Fähigkeiten neu kombiniert werden. Die amerikanische Forscherin für kindliche Entwicklung, Maryanne Wolf, hat am Beispiel Lesen aufgezeigt, wie viel Übung nötig ist, um dabei den gleichen Grad an Automatisierung zu erreichen, wie ihn alle Kinder beim genetisch vorgespurten Laufen und Sprechen erreichen. Aber egal, ob es sich um die von der biologischen Evolution gut gespurten Bahnen handelt, um die von der kulturellen Evolution gefundenen Kombinationen und Übungen oder um biografisch erstmalig begangene Pfade, für das lernende Individuum sind sie zunächst neu und müssen durch Benutzung entdeckt oder gar erfunden werden Stunden, so zeigen übereinstimmend Hirnforscher und andere Wissenschaftler, braucht man, um eine Sache gut zu können. Diese Fertigkeiten, deren Voraussetzungen nicht in den Genen, also im biologischen Gedächtnis, sondern im kulturellen oder individuellen Gedächtnis gespeichert sind, müssen deshalb noch viel individueller gelernt werden als das genetisch vorbereitete Laufen und Sprechen. Es gibt viele W e- ge, und auch auf ähnlichen oder gleichen Wegen hat Peter ein anderes Tempo als Gabi. Außerdem ist auch das Tempo von Peter und Gabi jeweils nicht gleichmäßig. Auf Phasen der Verlangsamung folgen unerwartete Beschleunigungen und manchmal sogar Sprünge. Lernen ist ein diskontinuierlicher Vorgang. Für den Gleichschritt einer Kolonne ist es nicht geeignet, denn es geht immer darum, etwas zu üben und sich zu üben. Ständig arbeitet der Übende auch am Verhältnis zu sich selbst. Lernen ist also keine Schnellbelichtung von Gehirnzellen, es ist schon gar kein passiver Kopiervorgang, Lernen ist vielmehr eine kontinuierliche Gestaltung und Selbstgestaltung. Bei der Geburt sind zwar so gut wie alle Nervenzellen vorhanden", weiß der Neurobiologe Wolf Singer, aber die allermeisten sind noch nicht miteinander verbunden, vor allem in der Großhirnrinde nicht. Dann wachsen Verbindungen aus, zwar nach einem genetischen Plan, aber die endgültige Festlegung verläuft in einem Prozess von Versuch und Irrtum. Da entscheidet sich, wer bleibt und wer geht. Etwa 30 Prozent der einmal angelegten Verbindungen verschwinden wieder, sie werden eingeschmolzen." Entscheidend dafür, was bleibt, unterstreicht Singer, ist die Aktivität. Zellen, die häufig gleichzeitig aktiv sind, haben die Tendenz, ihre Verbindung zu erhalten. Was gebraucht wird, bleibt erhalten, und es wird vernichtet, was als Möglichkeit vorhanden gewesen wäre, aber keine Verwendung fand." Individuen müssen ihre eigenen Wege finden. Das ist ihr Schicksal und das ist ihre enorme Chance. Wenn man nur das Ergebnis im Blick hat, scheinen die Wege häufig unnötige Umwege zu sein. Soll zum Beispiel beim Klavierunterricht der Schüler den kürzesten und schnellsten Weg zwischen den längst vom Komponisten geschriebenen Noten und dem bloß noch zu beherrschenden Instrument zurücklegen, dann stört der Eigensinn des wahrhaft Übenden eigentlich nur. Genau das geschah im Laufe der Industrialisierung, als Arbeit und Lernen standardisiert wurden. Dabei wandelte sich die Bedeutung von Üben. Von nun an tönte es: Üben, üben und noch mal üben. Das Individuum sollte den Betrieb nicht aufhalten. Die Arbeitshaltung des Industriezeitalters setzte Technik an die erste Stelle und entwertete das Subjekt. Es wurde gewissermaßen zum Instrument, auf dem andere spielten. Der Sinn der Übung als Selbstzweck wurde ersetzt durch den neuen der vorbereitenden Übung", fasst der Musikwissenschaftler Klug seine Studie zusammen. So wurde Übung zum Drill und verleidet. Nun geht es darum, das Üben wiederzuentdecken und zu rehabilitieren. 6

7 Das krumme Holz, das der Mensch nach Immanuel Kant nun mal ist, sollte bei diesem reduzierten Üben geradegehobelt werden. Das ist in den letzten 150 Jahren auf fatale Weise weitgehend gelungen. Aber daraus ist auch eine Chance entstanden, die es zu nutzen gilt. Fast alle repetitiven Arbeiten wurden so weit standardisiert und automatisiert, dass sie von Maschinen übernommen werden können. Dieser technologische Unterbau aus automatisierter Routine verspricht nun bessere Zeiten für Flow und für ein Üben, das Spielräume zum Variieren zurückgewinnt, also für individualisierendes Lernen. In den kognitiven Wissenschaften zeigt sich dieser Übergang am Begriffswandel von efficiency, einer Wirksamkeit im Sinne von Tüchtigkeit und Rentabilität, zu self efficacy, der Selbstwirksamkeit. Wird das 150 Jahre lang aus der Arbeitswelt und aus dem schulischen Lernen herausgekürzte Selbst nun wieder integriert? Das wäre die Chance, ja eine Wette, die sich lohnt. Wir müssen wieder einen besseren Umgang mit dem krummen Holz üben. Wie lässt sich aus der spezifischen Krümmung eines jeden dessen besonderer Eigensinn bilden? Manche Schulen können das inzwischen. Für diese gelingenden Schulen gilt etwas Ähnliches wie für das gelingende Lernen von Individuen. Jede dieser Schulen hat ihre Geschichte. Diese Schulen sind gewissermaßen institutionelle Individuen mit ihrer eigenen Biografie. Diese Schulen sind jeweils Antworten auf die Kinder und Jugendlichen, die sie besuchen. Sie geben nicht nur Antworten, diese Schulen sind Antworten. Sie verkörpern diese im Alltag, in den tausend kleinen Dingen, auf die es ankommt. Die Lehrerinnen und Lehrer verbieten sich das Jammern und erlauben sich, aus den Problemen, unter denen sie leiden, eigene Lösungen zu gewinnen. Dabei gelingen ihnen pädagogische Erfindungen. Lernen bietet die Chance auf die Biografie. Es ermöglicht die eigene Geschichte. Das gilt für Individuen wie auch für Institutionen. Wenn Institutionen eine Geschichte haben, ja wenn sie eine Geschichte sind, dann sind sie genau der richtige Ort, an dem Individuen lernen. Über Geschichten kann man nicht allgemein sprechen. Man muss sie erzählen. Und man muss sie genau erzählen. Die folgende Geschichte steht für viele. Frau Loesing betreibt mit ihrer Familie einen Hof mit 120 Kühen und genauso vielen Schafen in Ostfriesland. Die vergangenen Jahre musste sie die Landwirtschaft in Pogum an der Ems dem Mann und den Schwiegereltern überlassen, weil sie ihren Sohn zu einer Schule am anderen Ende der Republik begleitet hatte, nach Oberjoch, dem höchsten Bergdorf in Deutschland Meter über dem Meeresspiegel liegt eine Rehaklinik für Kinder und Jugendliche, die an Asthma, Allergien, Neurodermitis oder Adipositas leiden. Während der Kur besuchen sie die zum Krankenhaus gehörende Sophie-Scholl-Schule. Das dauert gewöhnlich vier bis acht Wochen. Außerdem gibt es eine Handvoll sogenannter Langzeitschüler, die mehrere Jahre bleiben 104 und dort auch ihren Schulabschluss machen. Das hört sich nicht besonders spektakulär an. Aber ihrem Sohn Peter, der jetzt elf ist, habe diese Schule das Leben gerettet. Es war die Schule, nicht das Krankenhaus, sagt Dagmar Loesing. Das sei ein Wunder. Und weil dort in kurzer Zeit auch andere Kinder aufblühen und große Erfolge beim Lernen erzielen, entschloss sich die Jury des Deutschen Schulpreises, der Sophie- Scholl-Schule am 9. Juni 2010 in Berlin den Hauptpreis zu überreichen. Es ist eine kleine Schule für 200 Kinder und Jugendliche. Elf Lehrerinnen und Lehrer unterrichten sie, vom Erstklässler bis zum Abiturienten. Zu Hause sind es brave Schüler, Schulverweigerer oder Überflieger. Sie sind Grundschüler, Realschüler, Hauptschüler, Berufsschüler und Gymnasiasten. Sie kommen aus allen Bundesländern. In Oberjoch gehen sie in gemeinsame Klassen. Hier ist für sie fast alles anders oder wie Dagmar Loesing meint alles ist so wunderbar normal, es ist keine Anstalt". Die Klassen sind auch vom Alter her gemischt. Eine Schule, wie sie von den meisten Menschen nicht für möglich gehalten wird oder zumindest für hoffnungslos ineffektiv. Aber es geht", sagt das Schulpreisjury- Mitglied Michael Schratz von der Universität Innsbruck, und wie gut gemeinsamer Unterricht von Hochbegabten und Lernbehinderten geht, davon konnten wir uns überzeugen." Schratz kennt gute Schulen in aller Welt, aber eine so einladende Atmosphäre, sagt er, so herausfordernd, nie einschüchternd und so erfolgreich", das hat ihn überrascht und begeistert. Na ja, zweifelt erst mal der Besucher, es ist ja nur für ein paar Wochen, vielleicht kein Kunststück für eine Art Ferienschule? 7

8 Jeden zweiten Donnerstag kommen die Neuen, um ihre Kur anzutreten. Es beginnt mit einem vorbereiteten Ritual. Die von der Heimatschule präparierten Ranzen und Rucksäcke werden im Flur vor dem Lehrerzimmer abgestellt. Darin sind Berichte über die Schüler und über den aktuellen Stoff, Hefte und Schulbücher. Übers Wochenende wird das alles von einem Lehrerteam studiert. Für die Schülerinnen und Schüler wird ein Wochenplan erstellt. Dabei haben die Pädagogen ein Verfahren entwickelt, wodurch die jeweiligen Klassenlehrer möglichst nicht erfahren, von welcher Schulart die Neuen kommen. Aber über die Schüler, über die Person, wollen sie möglichst viel wissen. Dabei sind die Lehrer der Sophie-Scholl-Schule immer wieder überrascht, wie wenig die Kollegen der Heimatschulen die häufig seit Jahren von ihnen unterrichteten Schüler kennen. Manche Spalte auf dem von der Sophie-Scholl-Schule verschickten Fragebogen bleibt leer. So gibt es etwa selten Auskunft über das Hörvermögen und dessen eventuelle Beeinträchtigungen. Stattdessen steht da zum Beispiel: Bin ich vielleicht der Arzt?" An solchen Kleinigkeiten dämmert, womit die Individualisierung des Lernens" beginnt: erst mal die Schülerinnen und Schüler wahrnehmen, sie kennenlernen, sich für sie interessieren. Dafür hat die Sophie-Scholl- Schule allerdings wenig Zeit. Die Kinder sind ja nur Gäste. Aber aus dieser Not hat die Schule ihre Tugend gemacht. Sie ist ein Gasthaus des Lernens geworden. Am Montag finden sich die Neuen inmitten der schon eingespielten Gesellschaft von Kindern und Jugendlichen, die schon wissen, wie es hier läuft. Jeder arbeitet morgens für sich an seinen Aufgaben. Wer nicht weiterweiß, geht nicht zum Lehrer, sondern sucht erst mal Hilfe bei anderen Kindern. Die Lehrer halten sich zurück. Das führt in den ersten Tagen regelmäßig zu Beschwerden, erzählt die Schulleiterin Angela Dombrowski. Schüler beklagen sich, dass die Lehrer nicht arbeiten, wo doch sie selbst so viel arbeiten müssten. Auf die freie Arbeit folgen Projekte, zum Beispiel Chinesisch. Alles ist da erst mal für alle neu. Mit der Lehrerin Susanne Pöhlmann werden Wörter geübt. Das ist schwierig. Aber die Regeln der Grammatik sind einfach. Weisheiten von Konfuzius werden studiert. Und plötzlich 106 kommt Neugierde auf. Bei allen. Wenn auch nicht bei allen sofort. Kinder sieht man in diesem leicht beschleunigten Hüpflauf, der untrüglich Begeisterung anzeigt. Auch das Englische wird bei einigen ins Chinaprojekt einbezogen. In einem Rollenspiel mit einem anderen Schüler trägt ein Junge auf Englisch seine Bewerbung bei Microsoft in Shanghai vor. Darauf hat er sich zwei Tage vorbereitet. Auf die freie Arbeit folgen ein Theaterprojekt und Übungen im sogenannten Sozialparcours", bei dem sich die Neuen kennenlernen und alle mit allen, auch mit denen, die man nicht mag, kooperieren. Dabei müssen immerzu Schüler den Unterricht zu Anwendungen in der Klinik verlassen. Aber sobald sie zurückkommen, geht es weiter. Die Kinder werden in den Tagen und Wochen immer hungriger auf die Angebote der Schule und auf das, was die Schulleiterin das Wollen leben" nennt. Selbst etwas zu wollen, das ist nicht banal. Dafür eine Atmosphäre zu schaffen, das ist die Kernidee der Schule. Auch die anfangs große Sorge vieler Eltern, dass man in dieser Schule nicht richtig lerne, verdunstet wie der Morgentau in den Kalkalpen, auf die man von der Schule blickt. Die Jury des Schulpreises hat sich allerdings mit der unvermeidlichen Begeisterung, die auf Besucher überspringt, nicht zufriedengegeben, zumal bei den sechs Kriterien des Preises Leistung an erster Stelle steht. Sie hat herausgefunden, dass die Schülerinnen und Schüler, wenn sie wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, häufig mit dem aufgegebenen Stoff weiter sind als die in der Heimatschule. Obwohl hier so viel anders gemacht wird oder weil es hier so anders läuft? Man kommt ins Grübeln. So geht es auch Katharina Burger- Springwald, die bei der Robert-Bosch-Stiftung den Schulpreis leitet und die Schule in Oberjoch besucht hat. Sie erinnert an die Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung über ein dreiwöchiges Sommercamp für Migrantenkinder in Bremen. Bei den Kindern wurde danach ein Fortschritt in der Sprachkompetenz gemessen, der über dem üblichen Fortschritt eines ganzen Schuljahres liegt. Man sprach vom Wunder von Bremen" (Clip 23 auf der DVD). Wer die Wachheit der Schüler im Oberjocher Gasthaus des Lernens erlebt hat, wundert sich gar nicht mehr. Da sind zum Beispiel Kinder, berichtet Angela Dombrowski, die Schulleiterin, die nach Jahren erneut zur Kur kommen und sich noch an lauter Einzelheiten aus dem Unterricht genau erinnern. Oder ein Schüler, der kürzlich für zwei Monate in Oberjoch war. Die Mutter hatte vergessen, ihm das Medikament Ritalin mitzugeben. Als sie es merkte, rief sie schuldbewusst an. Aber sie wurde beruhigt, es gehe ganz gut ohne, der Junge sei weder besonders unkonzentriert noch hyperaktiv. Als die Lehrerin ein paar Tage später zurückrief, war die Mutter, wie sie später berichtete, zuerst verschreckt. Dabei rief die Lehrerin nur an, um zu sagen, wie gut sie mit ihrem Sohn auskomme und welche Formen sie gefunden hätten, zum Beispiel, dass er sich nach Phasen der Konzentration und des Sitzens bewege oder bastle. Die Mutter hatte 8

9 noch nie einen Anruf mit einer positiven Nachricht aus der Schule bekommen. Nach der Rückkehr verlangt die Heimatschule nun wieder, dass Ritalin genommen wird. Als sie in der Schule vor mehr als zehn Jahren anfing, berichtet die damalige Lehrerin und heutige Schulleiterin Angela Dombrowski, saßen im Lehrerzimmer rechts die Gymnasial- und Realschullehrer und auf der anderen Seite die anderen. Die kannten nicht mal ihre Vornamen." Die Schule war wie ein Nachhilfeinstitut, erinnert sie sich. Das war nicht die Individualisierung des Lernens", die sie meint. Das war ein Füttern mit Stoff. Häppchen für Häppchen. Individualisierung des Lernens, die sie meint, heißt, die Schüler sollen sich ihr Wissen aktiv erarbeiten. Sie sollen handeln. Sie sollen auch üben. Sie sollen bis an ihre Grenzen gehen und darüber hinauswachsen. Bis an die Grenzen und darüber hinaus wachsen, das macht das Kol108 legium auch mit sich, gewissermaßen als Selbstversuch. Und das ist das Geheimnis der Schule. Jeden Montagnachmittag sitzen die Pädagoginnen und Pädagogen zusammen. Es sieht aus wie in der Bastelstunde. Sie stellen einen großen Teil des Unterrichtsmaterials selbst her. Sie probieren es aus. Sie planen Fortbildungen. Sie bereiten dabei beiläufig Besuche bei Schulen vor, von denen sie lernen wollen, und sie überlegen, wer diesmal fahren darf. Manchmal kommt ein Kind an die Schule, für das eine Lehrerin sich extra eine Fortbildung sucht. Aber von solchen Schülern, sagen die Lehrer, lernen sie am meisten. So war das auch bei Peter Loesing vor zweieinhalb Jahren. Seine Grundschule in Ostfriesland hatte ihn aufgegeben. Er hatte seit der Geburt schon viele Lungenund Herzoperationen hinter sich. Er kam bereits in der ersten Klasse nicht mit. Er war müde. Man ließ ihn im Unterricht schlafen. Er zeichnete bald nur noch schwarze Bilder und erkundigte sich bei seiner Mutter, wo jetzt wohl der Opa lebe, der kürzlich verstorben war. Und dann sagte die Schulleiterin der Mutter Es geht nicht mehr." Ein Psychiater bestätigte die Schulleiterin, die auch Peters Lehrerin war: Er werde nie schreiben, lesen und rechnen lernen. Schule habe für Peter keinen Sinn. Die Mutter fand im Internet den Hinweis auf die Klinik mit der Schule in Oberjoch. Sie erinnert sich noch, wie sie dort ankam, wie der Lehrer dem Jungen die Hand gab, dass der Lehrer jeden Tag eine Stunde früher in die Schule kam, um sich auf Peter vorzubereiten. Sie erinnert sich, wie eine Lehrerin nach München zur Fortbildung fuhr, um sich über Mutismus zu informieren, und wie Peter, der zuvor fast nicht mehr gesprochen hatte, nach drei Wochen in der Klasse aufstand und rief Ich bin glücklich!" Als die Kur vorbei war, blieb Dagmar Loesing einfach in den Alpen. Sie jobbte in Oberjoch, denn so viel wirft der Hof zu Hause nicht ab. Es wurde eine lange Geschichte im Gerangel mit Behörden, bis Peter einen Internatsplatz als Langzeitschüler bewilligt bekam. Bis dahin behielt die Schulleiterin ihn einfach. Etwas am Rande der Legalität. Aber wozu heißt die Schule denn Sophie-Scholl-Schule, fragt die couragierte Frau? Von solchen Lehrern springt eine ansteckende Gesundheit über. Nun sind Dagmar Loesing und Peter wieder zu Hause auf dem Hof in Pogum. Peter geht auf eine Regelschule, allerdings eine für Körperbehinderte. Die Mutter will eine andere Schule für Peter und eigentlich für alle anderen Kinder. Sie will eine Schule gründen, eine ehemalige Kaserne in der Nähe hat sie dafür schon im Auge. Die Energie, die sie brauchen wird, einen Schulträger zu finden, traut man ihr zu. Vielleicht wird ihr das Schulpreisfoto mit der Bundeskanzlerin bei der Suche helfen. Peter wurde als Schülervertreter für die Sophie-Scholl- Schule nach Berlin geschickt, um dort die Trophäe mit einem Schulstuhl, der Flügel hat, von Angela Merkel überreicht zu bekommen. Die Geschichte von Peter Loesing und der Sophie-Scholl-Schule in Oberjoch ist eine von inzwischen zahlreichen Geschichten vom Umbau der Pädagogik, der heute in vielen Ländern im Gang ist. Manche Länder wie Kanada oder Finnland sind da wohl weiter, aber überall gibt es Schulen, die vorangehen, und sie werden anders als noch vor einigen Jahren kaum mehr von oben" daran gehindert. Mehr denn je gilt, dass diese Veränderungen nur gelingen werden, wenn sie von den Schulen selbst gewollt und auf ihre jeweils eigene Art gestaltet werden. Damit verhält es sich so wie mit dem Lernen. Das können die Kinder und Jugendlichen nur selbst, aber die Schulen schulden ihnen dafür eine gute Atmosphäre. Auch die Rolle des Staates wird sich dabei ändern, vom bestimmenden zum ermöglichenden. Schulen werden lernende Organisationen. Gewiss, das ist ein großes Wort für eine Sache, die nur im Kleinen und Schritt für Schritt gelingt. Die kleinen Schritte sind unverzichtbar, aber sie sind die Hälfte. Mit dem Lernen, egal ob von Individuen oder von Institutionen, verhält es sich wie mit den Bewegungen eines Seiltänzers. Er macht kleine Schritte und richtet seinen Blick auf den Horizont. Dieser Blick ist eine Funktion seines Gleichgewichtssinns. Ein Seiltänzer, der auf 9

10 seine Füße starrt, stürzt ab. Kleine Schritte bedeuten keine Selbstbescheidung wider Willen, wie kleine Brötchen backen". Nein, die Schritte können beim Lernen gar nicht klein genug sein, wenn sie dadurch genauer werden. Aber es geht nicht ohne den Blick zum Horizont. PS Die eben erzählte Geschichte von der Sophie-Scholl-Schule gibt es noch nicht als Film. Die DVD präsentiert 25 andere Beispiele. Keines beinhaltet ein Rezept. Alle können Vorbild sein. Sie zeigen, wie in freier Arbeit oder in Lernbüros Kinder und Jugendliche individuell, aber nicht vereinzelt, lernen. Sie zeigen, wie ein Lehrer Gastgeber und wie manche Schule ein Gasthaus des Lernens wird. Wie entlasten und inspirieren Lehrerteams den Alltag der Pädagogen und vor allem der Kinder? Was passiert, wenn Schüler dadurch lernen, dass sie auch lehren? Und wie verändert sich der Unterricht, wenn in einer Klasse jedes Kind zuweilen Chef ist? Welche Impulse bekommt eine Schule, wenn neben den professionellen Lehrerinnen und Lehrern auch sogenannte Dritte, Künstler, Handwerker oder Wissenschaftler, kommen? Wird damit begonnen, erweisen sie sich als unverzichtbare Botschafter aus der tätigen Welt. Ein solcher Botschafter ist Royston Maldoom, der englische Choreograf, vielen aus dem Film Rhythm is it" bekannt. Die Schulen sind im Umbruch wie auch die sie umgebende Gesellschaft. Wir befinden uns im Übergang von der Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft oder sogar, wie manche sagen, zu einer Ideengesellschaft. Bei der heutigen Schulveränderung bilden sich nicht mehr reformpädagogische Inseln mit so manchen Problemen, die die Insellage mit sich bringt. Mehr und mehr Schulen schalten langsam auf den Lernmodus um, der in der ganzen Gesellschaft ansteht. Lernen ist auch in diesem Zusammenhang das Gegenteil davon, belehrt oder gegängelt zu werden. Lernen ist eine Aktivität. Das kann die Schulen zu Vorreitern machen. Sie bringen das Virus einer ansteckenden Gesundheit in Umlauf, das Lernvirus. Setzte die Industriegesellschaft auf Außensteuerung, Ausführen und Disziplinierung, so sollte es in Zukunft auf Problemlösen und Kreativität ankommen. Lernen wird nicht mehr auf Einwirkung verkürzt, sondern wieder zur Wechselwirkung geweitet. Menschen, die selbstständig sind und miteinander kooperieren, sollten erwünscht sein, und dass sie von vielen Unternehmen gebraucht werden, bringt den Schulerneuerern einen Rückenwind wie noch nie. Menschen, die unverwechselbare Individuen sind und in Gemeinschaft leben, das ist eine Sehnsucht, ohne die auch das ökonomisch und technologisch Notwendige keine Chance hat, die Wirklichkeit zu verändern. Leben einzeln und frei wie ein Baum und dabei brüderlich wie ein Wald, diese Sehnsucht ist alt. Yasamak bir agaç gibi tek ve hür ve bir orman gibi kardesçesine, bu hasret bizim. schrieb der türkische Dichter Nazim Hikmet. 10

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