KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ
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- Kornelius Fiedler
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ IM FOKUS: MENSCHEN MIT DEMENZ 18. APRIL 2013 NELE CHRISTIN LEMKE SPORTWISSENSCHAFTLERIN M.A.
2 WAS ERWARTET SIE HEUTE? Warum ist körperliches Training bei Menschen mit Demenz so wichtig? Wie hängen Kognition & Motorik zusammen? Profitieren Menschen mit Demenz nachweislich von einem körperlichen Training? Was sollten Trainingsinhalte sein? Welche Besonderheiten muss ich bei Menschen mit Demenz bei der Trainingsdurchführung / -organisation beachten? Wo kann ich mich über Training bei Demenz informieren?
3 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ WARUM? Demenz Problem? Erhöhtes Sturzrisiko Alter(n) Motorische & funktionelle Verluste Kognitive Verluste!! Verhaltens auffälligkeiten Geringe (mobilitätsabhängige) Lebensqualität
4 VERMINDERTE KRAFT- UND BALANCE Erkrankung / kognitive Verluste Einschränkung der mobilitätsabhängigen Lebensqualität Verlust motorischfunktioneller Leistungen Hohes Sturzrisiko!!! Verschlechterung posturale Kontrolle Einschränkung Alltagsaktivität / körperlichen Aktivität
5 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ WARUM? Welche kognitiven Prozesse sind denn relevant für die Ausführung motorisch-funktioneller Fähigkeiten? Wahrnehmung Gedächtnis! Kognition Exekutivfunktion Sprache Aufmerksamkeit! Intelligenz
6 DIE KOGNITION SPIELT EINE GROßE ROLLE DUAL TASK LEISTUNGEN Aufmerksamkeitsäbhängige Mehrfachhandlungen (Dual Task Leistungen) prägen unseren Alltag
7 DIE KOGNITION SPIELT EINE GROßE ROLLE DUAL TASK LEISTUNGEN Die Fähigkeit die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge zu richten ist bereits im Frühstadium einer Demenz erheblich beeinträchtigt [Perry 1999, Baddeley 2001] Dieses Defizit bei Dual Task Leistungen beeinträchtigt die motorische Leistungungsfähigkeit und steigert das Sturzrisiko [Hauer 2002]
8 DIE KOGNITION SPIELT EINE GROßE ROLLE EXEKUTIVFUNKTIONEN KOGNITIVE LEISTUNGSVERLUSTE Funktionelle Alltagsleistungen Motorische Basisleistungen Motorische Fehlleistungen Einkaufen, Mahlzeiten zubereiten, Gangstörungen, veränderter Sitzen- Stehen-Transfer Stürze
9 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ WARUM? Verlust motorische Basisleistungen (z.b. Gehen) und Beeinträchtigung bei ADL s [Perry & Hodges 2000; Förstl 2008; Van Iersel 2004] [Hauer et al.,2003] Mortalitätsrisiko erhöht [Wolfson 2001] Kognition Motorik Sturzrisiko und Unfall- und Verletzungsrisiko erhöht [Buchner & Larson 1987; Verghese 2002; Freiberger & Schöne 2010] [Bassett et al. 1991] Verlust der Selbstständigkeit / Autonomie Pflegeheimeinweisung verminderte Lebensqualität [Shaw & Kenny 1998; Bickel 2005; Freiberger & Schöne 2010]
10 MENSCHEN MIT DEMENZ PROFITIEREN VON KÖRPERLICHEM TRAINING! Trainierbarkeit bei Hochbetagten Kraftsteigerung um über 100% innerhalb 3-6 Monate möglich [Fiatarone 1994] Verbesserte Balance Trainierbarkeit bei Menschen mit Demenz Effektivität bislang uneindeutig ABER: Studien im Bethanien-Krankenhaus zeigen vergleichbare Erfolge wie bei nicht Betroffenen 30-50% verbesserte Alltagsbewegungen [Hauer 2012] Positive Effekte auf Mehrfachhandlungen [Schwenk 2010] Voraussetzungen für Trainingserfolg bei Menschen mit Demenz Demenzspezifischer Trainingsansatz [Schwenk 2008] Bestimmte Trainingsrichtlinien mit psychosozialen Aspekten
11 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ UM bei Alltagsaktivitäten Stürze und die damit verbunden Folgen zu vermeiden die Lebensqualität im Alter zu erhalten, d.h. Behinderungen bzw. Mobilitätseinschränkungen vermeiden Pflegeheimeinweisung vermeiden Mortalitätsrisiko senken!
12 DEMENZSPEZIFISCHER TRAININGSANSATZ PROGRESSIVES KRAFTTRAINING v.a. Kräftigung der unteren Extremitäten Hüft-, Oberschenkelmuskulatur Gehleistung sichern PROGRESSIVES FUNKTIONSTRAINING Balancetraining Training von Alltagsaktivitäten (Gehen, Aufstehen, Hinsetzen) + DEMENZSPEZIFISCHE PSYCHO-SOZIALE ASPEKTE TRAINING AUFMERKSAMKEITSABHÄNGIGER LEISTUNGEN (DUAL-TASKS) Gleichzeitiges Ausführen von Bewegung und kognitiver Aufgabe (z.b. Gehen & Rechnen) [modifiziert nach Schwenk 2008]
13 TRAININGSORGANISATION PROBLEME TIPPS ZUR UMSETZUNG Räumliche & zeitliche Orientierung Bewältigen von komplexen Situationen Gestörte Risikoeinschätzung (Sturzrisiko) Beeinträchtigte Gedächtnisleistungen Training immer in gleichen Räumlichkeiten Stabile Bezugspersonen/Übungsleiter Organisationsform mit klarer Struktur Training in Kleingruppen Gewährleistung Binnendifferenzierung Sicherheit der Teilnehmer gewährleisten
14 TIPPS ZUR TRAININGSDURCHFÜHRUNG BEI DEMENZ Einfache Übungen mit klarer Struktur & häufigen Wiederholungen Schwierigkeitsgrad langsam steigern Trainingsfortschritte betonen & loben Demenzspezifische Übungsanleitung (verbal, non-verbal)
15 DEMENZSPEZIFISCHE ANLEITUNG MOTORISCHER HANDLUNGEN Aufmerksamkeit erlangen Kurze, direkte Anweisungen Positive Formulierungen Bewegungen mit Assoziationen verknüpfen Bewegungen demonstrieren visuell unterstützend Imitationsfähigkeit lange erhalten Taktile Unterstützung geeignet für Bewegungskorrekturen Rhythmische Unterstützung Verbesserter räumlich-zeitlicher Ablauf Verbesserte Initiierung Verbale Kommunikation Non-verbale Kommunikation
16 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ ÜBUNGSBEISPIELE PROGRESSIVES KRAFTTRAINING: je 2 Durchgänge mit Wiederholungen! Kniebeugen Sitzen-Stehen Transfer, Treppen Zehenstand Stabilisation Fußgelenk, Kräftigung Wade Abduktoren Stabilisation Gehen Hüftstrecker Kräftigung Oberschenkel, Gesäß, unterer Rücken
17 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ ÜBUNGSBEISPIELE PROGRESSIVES BALANCETRAINING / DUAL TASK-TRAINING Pendeln seitlich, vor-zurück, dynamische Balance Balanceparcours Parcours mit verschiedenen Hindernissen (Verknüpfung mit Bewegungsgeschichte: Spaziergang durch den Materialwald ) Motorischkognitive Aufgaben Gehen & Rechnen, Tiere aufzählen, Motorisch-motorische Aufgaben
18 KÖRPERLICHES TRAINING BEI DEMENZ Fitnesstest Wie fit sind Sie? Wie sieht es mit Ihrer Kraft und Gleichgewicht aus? Training Einsteiger Training Fortgeschrittene Training Profis [Homepageentwicklung: Dr. Michael Schwenk & Prof. Klaus Hauer]
19 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Nele Lemke Sportwissenschaftlerin M.A. Tel. (06221) AGAPLESION Bethanien-Krankenhaus Heidelberg Rohrbacher Str Heidelberg
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