Konkret. Zeitschrift der Arbeitskammer des Saarlandes 67. Jahrgang arbeitskammer.de Ausgabe 4 19

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1 Konkret August 2019 Zeitschrift der Arbeitskammer des Saarlandes 67. Jahrgang arbeitskammer.de Ausgabe 4 19 Titelthema Die Probleme in der Pflege sind nur zusammen zu bewältigen Position Weiterbildungsstrategie: Bringt sie neue Impulse? Politik + Gesellschaft Es lohnt sich auch heute, Solidarität zu zeigen 26 Aus der Beratung Das Wichtigste zur Kündigung von Schwerbehinderten 37

2 Anzeige Seminare Mitarbeiterbefragungen mitgestalten September 2019 AK-Bildungszentrum Kirkel für Betriebsräte, Personalräte und Mitarbeitervertretungen Gefährdungsbeurteilung Arbeitszeit September 2019 AK-Bildungszentrum Kirkel Konstruktives Konfliktmanagement für BR/PR November 2019 AK-Bildungszentrum Kirkel Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung (BEST) e.v. Infos und Anmeldung BEST e.v. Fritz-Dobisch-Straße Saarbrücken Tel best-saarland.de BEST e.v. ist eine gemeinsame Einrichtung der Arbeitskammer des Saarlandes und des DGB 2 AK-Konkret 4 19

3 Editorial + Inhalt AUS DEM INHALT Ausgabe TITELTHEMA Die Herausforderungen in der Pflege In fünf Bereichen sind spürbare Verbesserungen möglich und notwendig Der Landespflegebeauftragte Jürgen Bender spricht über sein Amt Grafiken: Die zentralen Probleme in der Pflege auf einen Blick ARBEITS- + GESUNDHEITSSCHUTZ 22 Psychohygiene: Wie Beschäftigte sich vor dem Ausbrennen schützen können POLITIK + WIRTSCHAFT 26 Die Zeitzeugin Hanni Lévy spricht im Interview über die Gefahr von rechts KUNST + KULTUR 30 RUBRIKEN M. M. Grewenig war 20 Jahre lang Chef im Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine Bilanz AK-SPEZIAL AZUBI-LEXIKON Wir haben das Azubi-Lexikon grundlegend überarbeitet: Nun beantworten wir die wichtigsten Fragen zur Ausbildung auf acht Seiten in moderner Optik und jugendgerechter Sprache. Auf vier weiteren Seiten bieten wir ergänzende Informationen. Aktuelles + Impressum Betrieb + Gewerkschaft Veranstaltungen Ausbildung + Beruf Recht und Rat Forum Foto: Pasquale D Angiolillo EDITORIAL Alle im Blick beim Thema Pflege Von Jörg Caspar Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer des Saarlandes Im Jahr 2030 wird vermutlich jeder dritte Mensch im Saarland über 60 Jahre alt sein. Das sind 50 Prozent mehr als heute. Auch wenn mit 60 zum Glück nicht jeder und jede gleich pflegebedürftig ist, wird die Zahl der zu Pflegenden weiter rapide steigen. Doch bereits jetzt herrscht echter Fachkräftemangel in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten. Wer muss was tun, um das Dilemma zu lösen? Das beantworten wir im aktuellen Titelthema und in unserem diesjährigen Bericht an die Landesregierung. Als Arbeitskammer haben wir dabei die Interessen und Bedürfnisse aller Gruppen im Blick, die mit Pflege zu tun haben. Das sind die Pflegekräfte, die den Fachkräftemangel am eigenen Leib spüren. Die kaum planbare Freizeit haben, da sie ständig damit rechnen müssen, aus dem Frei gerufen zu werden. Die um eine faire Entlohnung und um Freistellung durch die Arbeitgeber für Weiterbildung kämpfen. Und das sind die pflegenden Angehörigen, die die Kosten für die Heimpflege mitunter an die Armutsgrenze treibt und die Pflege und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Und wir haben die (jungen) Menschen im Blick, die sich für die Vielfalt der Pflegeberufe interessieren. Bei unseren Entdeckertouren Pflege im Juni mit rund 250 Schülern in fünf saarländischen Kliniken hat sich gezeigt: Wer einen Beruf in der Pflege ergreift, tut das aus Liebe zum Menschen und aus Faszination für ein anspruchsvolles Berufsbild. Diese Motivation gilt es durch Gute Arbeit und Entlohnung zu bewahren und gesamtgesellschaftlich mehr wertzuschätzen. Dafür setzen wir uns ein! Es gilt, die Motivation der Beschäftigten durch Gute Arbeit und Entlohnung zu bewahren. AK-Konkret

4 Aktuelles + Impressum ZU TITELFOTOS/CARTOON Die Bilder auf der Titelseite (Pasquale D Angiolillo - 3, picture alliance/westend61-1) zeigen die Vielfältigkeit der Pflegebranche, deuten aber auch an, wie stark die Beschäftigten gefordert sind. Angesichts der bekannten Probleme greift Cartoonist TOM auf Seite 39 das Thema mit leicht sarkastischem Humor auf. Das Dokuzentrum bietet Arbeitsplatz für Interessierte NEUER SERVICE Das Dokumentationszentrum der Arbeitskammer, Fritz-Dobisch-Straße 10 in Saarbrücken, ist eine Fundgrube für Historikerinnen und Historiker, die sich mit speziellen Bereichen der Regionalgeschichte befassen. Wir sind eine leider noch nicht überall bekannte Fachbibliothek für die regionale Arbeits- und Gewerkschaftsgeschichte und auch für die Wirtschafts-. und Sozialgeschichte, sagt Dr. Frank Hirsch, der Leiter des AK-Dokuzentrums. Ab sofort steht interessierten Besuchern ein abgeschirmter Arbeitsplatz zur Verfügung, damit sie ungestört forschen können. Das Dokuzentrum bietet den Nutzern zudem WLAN- Zugang sowie die Möglichkeit, einzelne Seiten mit einem Buchscanner zu kopieren. Frank Hirsch: Das Dokuzentrum-Team freut sich über Leute, die mal vorbeischauen wir alle helfen gern mit Rat und Tat weiter. ww Das Dokumentationszentrum ist montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung zugänglich. Anmeldung erwünscht unter Tel.: oder per an dokumentationszentrum@arbeitskammer.de Hans: Saar-Autoindustrie muss Wandel vollziehen TRANSFORMATION Wird das Land zur Modellregion? Im Frühjahr forderten Arbeitskammer und IG Metall angesichts des bereits laufenden Transformationsprozesses in der Autobranche gemeinsam, den mehr als Beschäftigten in der saarländischen Automobilund Autozulieferindustrie verlässliche Perspektiven aufzuzeigen, um deren Arbeitsplätze zu sichern. Anfang August hat Ministerpräsident Tobias Hans in seinem Sommer-Pressegespräch das Thema aufgegriffen und dafür geworben, dass das Saarland zu einer Modellregion wird, in der aufgezeigt werden soll, wie der tiefgreifende Strukturwandel zu schaffen ist. Hans setzt auf eine enge Verzahnung von Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft. Wenn alle an einem Strang zögen, könnten die Unternehmen in der Region beispielsweise gezielt in die Brennstoffzellen-, Hybridoder Wasserstoff-Technologie investieren und so die Transformation mit innovativen Konzepten angehen, so Hans. ww AK HEISST ZWEI NEUE AZUBIS WILLKOMMEN Zwei neue Auszubildende haben AK-Geschäftfsführerin Beatrice Zeiger (4. v. l.), Personalleiterin Dunja Storcz (4. v. r.) sowie weitere AK-Mitarbeiterinnen am 8. August im Bildungszentrum Kirkel begrüßt: Maike Suck (vorne links) macht im BZK eine Ausbildung zur Köchin, Nora Zimper möchte Hotelfachfrau werden. Foto: Pasquale D Angiolillo IMPRESSUM Foto: Pasquale D Angiolillo In aller Ruhe forschen können Interessierte nun im AK-Dokumentationszentrum. Verleger: Arbeitskammer des Saarlandes, Fritz-Dobisch-Straße 6 8, Saarbrücken, Telefon , Telefax ; Herausgeber: Jörg Caspar, Thomas Otto; Redaktion: Peter Jacob (Chefredakteur pj), Dörte Grabbert (dg), Simone Hien (sh), Wulf Wein (ww); Redaktionsassistenz: Dorothee Krieger; Infografiken: Stefan Hank; Redaktionelle Mitarbeit: Silvia Buss (sb), Benjamin Rannenberg (br), Karsten Ries (Hintergrund-Text Seite 25/kr); Agenturen: Themendienst der Deutschen Presse-Agentur (tmn), Evangelischer Pressedienst (epd); Anzeigen: AK Saar, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Telefon ; Vertrieb: Sebastian Daub, Telefon , Anita Wagner, Telefon ; Internet: arbeitskammer.de/ak-konkret; redaktion@ arbeitskammer.de; Druck: Repa Druck GmbH, Saarbrücken-Ensheim Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion überwiegend auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beide Geschlechter. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Arbeitskammer wieder. Bezugspreis für sechs Ausgaben jährlich: 7,50 Euro inklusive Zustellung; Einzelheft: 1,50 Euro. Die Zeitschrift AK-Konkret wird auf Umweltschutzpapier gedruckt. 4 AK-Konkret 4 19

5 Titelthema Foto: Pasquale D Angiolillo Hand in Hand müssen alle Akteure im Saarland arbeiten, um die gesamtgesellschaftliche Aufgabe Pflege zu meistern. Die Herausforderungen gemeinsam angehen DENKANSTOSS Wie AK-Geschäftsführerin Beatrice Zeiger die Pflege im Saarland sieht Die Probleme der Pflege im Saarland und bundesweit sind vielfältig und müssen schnellstmöglich angegangen werden. Bessere Bedingungen für die Pflegekräfte, die zu Pflegenden und pflegenden Angehörigen können nur geschaffen werden, wenn alle Pflegeakteure im Saarland Hand in Hand gemeinsam arbeiten, um die gesamtgesellschaftliche Aufgabe Pflege zu meistern. Im aktuellen Jahresbericht werden von der Arbeitskammer des Saarlandes zentrale Forderungen in einem umfassenden Maßnahmenkatalog aufgestellt. Diese sollen nicht nur dem enormen Personal- und Fachkraftmangel in der Pflege nachhaltig entgegenwirken. Gefragt ist die Politik in Sachen Entlastung auf allen Ebenen der Pflege, sei es im Krankenhausbereich, in der stationären, ambulanten oder häuslichen Pflege. Zum Beispiel sind viele Saarländerinnen und Saarländer von teils immens hohen Eigenanteilen für Pflege in stationären Einrichtungen betroffen. Auch würde es vielen pflegenden Angehörigen immens helfen, wenn der von der Pflegeversicherung vorgesehene Entlastungsbetrag für Unterstützung im hauswirtschaftlichen Bereich (maximal 125 Euro monatlich) direkt an die Pflegebedürftigen ausgezahlt würde. Natürlich geht es auch um die Beschäftigten, die den wertvollen und facettenreichen Pflegeberuf auf professionelle Art ausüben. Sie sind hohen körperlichen und emotionalen Belastungen in ihrer täglichen Arbeit ausgesetzt. Die Arbeitskammer fordert hier schon lange mehr Gefährdungsbeurteilungen, aber auch eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung für Tarifverträge in Verbindung mit einer höheren Bezahlung. Daher begrüßt sie auch den Gesetzesentwurf für eine bessere Entlohnung in der Pflege. Wir werden die durchaus positiven Entwicklungen der letzten Zeit weiterhin kritisch begleiten und Lösungsvorschläge in die Politik einbringen. Von Worten und Absichtserklärungen musste die Pflege schon zu lange leben. Die Zeit ist gekommen für echte, nachhaltige Veränderung! Gefragt ist die Politik in Sachen Entlastung auf allen Ebenen. Beatrice Zeiger ist die Geschäftsführerin der Arbeitskammer. AK-Konkret

6 beraten.bilden.forschen. Schwerpunktthema: Pflege im Saarland Herausforderungen gemeinsam gestalten! Titelthema BERICHT AN DIE REGIERUNG DES SAARLANDES 2019 ZUR WIRTSCHAFTLICHEN, ÖKOLOGISCHEN, SOZIALEN UND KULTURELLEN LAGE DER ARBEITNEHMERINNEN UND ARBEITNEHMER Verbesserungen sind möglich, wenn alle Beteiligten sie wollen PFLEGESITUATION IM SAARLAND Handlungsbedarfe aufzeigen Handlungsempfehlungen diskutieren konkrete Projekte angehen Als Schwerpunktthema wird die Pflege im Saarland im AK-Jahresbericht auf 250 Seiten behandelt. Auf den Seiten 29 bis 32 sind 22 konkrete Forderungen formuliert. Infos: www. arbeitskammer. de/publikationen/jahresbericht-an-dieregierung.html Das Saarland muss sich auf einen deutlichen Zuwachs von Pflegebedürftigen im Alter einstellen. Die Frage ist, wie dieser Anstieg mit den daraus resultierenden Herausforderungen bewältigt werden kann. Dabei betrifft die Pflege als gesamtgesellschaftliches Thema nicht nur die beruflich Pflegenden, sondern auch pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige. Angesichts des demografischen Wandels, der Personalengpässe verbunden mit dem bestehenden Fachkräftemangel und schwierigen Arbeitsbedingungen, stehen die Pflegepolitik und deren Finanzierung ganz oben auf der politischen Agenda. Von Torsten Brandt Die Arbeitskammer ist seit längerem in besonderem Maße in der Pflegepolitik aktiv. Im diesjährigen Bericht an die Regierung des Saarlandes bildet das Thema Pflege im Saarland Herausforderungen gemeinsam gestalten den Schwerpunkt. Die AK hat es sich zur Aufgabe gemacht, ganzheitlich für eine spürbare Verbesserung der beruflich Pflegenden, der pflegenden Angehörigen und der zu Pflegenden einzutreten. Folgende fünf Problembereiche lassen sich für das Saarland exemplarisch herausgreifen. 1. Gute Arbeit umsetzen: Um eine gute Versorgung der Patienten zu erhalten, sollte sich die Personalbemessung grundsätzlich aus dem Pflegebedarf der zu versorgenden Patienten und Bewohner ergeben. Allerdings wird weitgehend bemängelt, dass nicht genügend Pflegekräfte zur Verfügung stehen. Die Arbeitsbedingungen der beruflich Pflegenden sind für viele so schlecht, dass sie frühzeitig dem Pflegeberuf den Rücken kehren oder nur in Teilzeit arbeiten. Bei den ohnehin sozial ungünstigen Arbeitszeiten werden vorgeschriebene Ruhepausen und Erholungszeiten viel zu oft nicht eingehalten. Dagegen sind Arbeit auf Abruf und unbezahlte Mehrarbeit weiter verbreitet als in anderen Branchen. Hinzu kommt, dass angesichts der schweren körperlichen und psychischen Arbeit der Pflegeberuf finanziell unterbewertet ist. Dringend notwendig ist es daher, alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze zu schaffen, vermehrt Gefährdungsanalysen psychischer und körperlicher Belastungen durchzuführen und auch bei der Arbeitszeitgestaltung anzusetzen, um Fachkräfte zu halten, Ausgeschiedene zurückzugewinnen und neue Auszubildende für den Pflegeberuf zu begeistern. Andererseits: Was die Aus- und Weiterbildungslandschaft im Saarland angeht, so ist vieles positiv in Bewegung etwa die neue generalistische Ausbildung, Berufszugänge auch für Personen mit niedrigen Schulabschlüssen oder neue Studienangebote in der Pflege. 2. Krankenhäuser mit Investitionskostenrückstau: Das Saarland ist geprägt durch eine hohe Krankenhausdichte mit geringem Spezialisierungsgrad. Die Kliniken sind gegenüber dem Bundesdurchschnitt auch gut ausgelastet. Allerdings schieben sie einen großen Investitionsstau vor sich her. Da das Land die Investitionskosten nicht ausreichend übernimmt (Rückstau von 433 Millionen Euro), sind die Krankenhäuser in finanzielle Schieflage geraten und gezwungen, an der Stellschraube Personal zu drehen. Daher fordert die Arbeitskammer die Erstattung der nachgewiesenen und notwendigen Investitionskosten der Krankenhäuser durch die Landesregierung. Auch das Ausfüllen von Formularen gehört zu den Aufgaben der Pflegebeschäftigten. 3. Heimpflegekosten dürfen nicht arm machen: Im Saarland wird etwa ein Viertel der Pflegebedürftigen in Pflegeheimen versorgt. Die Heimpflegekosten sind die zweithöchsten im Bundesdurchschnitt. Eine Heimunterbringung darf Betroffene und Angehörige sowie Kommunen nicht arm machen. Die Arbeitskammer 6 AK-Konkret 4 19

7 fordert daher von der Bundespolitik die Deckelung der Kosten für die Heimpflege, damit eine deutliche finanzielle Entlastung der Betroffenen und der Kommunen erreicht wird. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, die als Vollkostenversicherung konzipiert ist, ist die Pflegeversicherung, die allein durch Beiträge finanziert wird, nur eine Teilkostenversicherung. Deshalb sollte das Saarland bundespolitische Initiativen unterstützen, die darauf abzielen das Teilleistungsprinzip der Pflegeversicherung so zu verändern, dass die Höhe der Eigenanteile begrenzt wird. 4. Schlechter Betreuungsschlüssel in der ambulanten Pflege: Die Versorgungssituation in der ambulanten Pflege ist insgesamt schlechter als im Krankenhaus und Heimbereich. Eine Pflegekraft in einem ambulanten Pflegedienst im Saarland hat deutschlandweit die meisten Pflegebedürftigen zu betreuen. Während ein standardisierter Musterpflegedienst mit 20 Vollzeitkräften bundesweit im Durchschnitt 62 Pflegebedürftige versorgt, sind es im Saarland 80 Pflegebedürftige pro 20 Vollzeitkräfte. Deshalb fordert die Arbeitskammer des Saarlandes die Aufnahme der ambulanten Pflege in den Landespflegeplan, mit dem Ziel, dass die ambulante Pflegeversorgung in ausreichendem Umfang sichergestellt wird. Fotos: Pasquale D Angiolillo 5. Versorgung zu Hause entlasten: Für die drei Viertel der Pflegebedürftigen, die zu Hause gepflegt werden, ist es besonders problematisch, dass der Entlastungsbeitrag von 125 Euro, der bei jedem Pflegegrad den Pflegebedürftigen zusteht, nur unter schwierigen Bedingungen abgerufen werden kann. Dies liegt daran, dass der Gesetzgeber nur qualitätsgesicherte Leistungen fördert und erschwerend besondere landesrechtliche Anforderungen hinzukommen. Damit werden hohe formale Hürden gesetzt. Pflegedienste bieten entsprechende Dienstleistungen zumeist nicht an. Agenturen für Haushaltsdienstleistungen (AHA) müssen ein zusätzliches Anerkennungsverfahren durch die Pflegekassen durchlaufen. Letztlich erfolgt die Unterstützung nicht qualitätsgeprüft und für die Pflegeversicherung kostenlos durch Angehörige, Nachbarn und Bekannte. Die Arbeitskammer schlägt hier vor, den Entlastungsbetrag direkt an die Pflegebedürftigen auszuzahlen, etwa wie dies auch Sozialministerin Monika Bachmann mit ihrem Konzept für Nachbarschaftshelfer angekündigt hat. Insgesamt wird deutlich: Die Herausforderungen der Pflege sind so umfassend, dass sie nur gemeinsam mit allen Beteiligten zu bewältigen sind. Und das kann nur gelingen, wenn auf Basis einer fundierten Analyse Handlungsbedarfe für das Saarland aufgezeigt und Handlungsempfehlungen diskutiert werden mit dem Ziel, gemeinsam konkrete Verbesserungen zu erreichen. Dr. Torsten Brandt leitet die Abteilung Gesellschaftspolitik. AK-STANDPUNKTE ZUM TITELTHEMA Pflegepolitik steht vor vielfältigen Herausforderungen Die Heimpflegekosten sind zu deckeln, damit Betroffene und Kommunen entlastet werden. Bei häuslicher Pflege ist der sogenannte Entlastungsbeitrag direkt an die zu Pflegenden auszuzahlen, damit sich diese unbürokratisch Unterstützung im hauswirtschaftlichen Bereich organisieren können. Um die ambulante Pflege sicherzustellen, muss sie in den Landespflegeplan aufgenommen werden. Pflegerinnen und Pfleger sind körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Notwendige Investitionskosten der Krankenhäuser sind durch das Land zu erstatten. Um mehr Fachkräfte für Pflegeberufe zu gewinnen, müssen die Arbeitsbedingungen auf breiter Basis verbessert werden: a) mehr Gefährdungsanalysen, verlässliche Dienstpläne, Einhaltung von Pausen und Ruhezeiten, Rufen aus dem Frei reduzieren, b) Pflegeberufe sind besser zu bezahlen, c) notwendig ist es, den Erlass einer Rechtsverordnung auf Landesebene zur Festlegung von Personalmindestzahlen in allen pflegerischen Bereichen der Krankenhäuser umzusetzen, d) ebenfalls notwendig ist eine Bedarfsanalyse in der Fort- und Weiterbildung, zudem müssen Beschäftigte für Weiterbildungsmaßnahmen freigestellt werden. AK-Konkret

8 Titelthema Ich muss um Distanz ringen INTERVIEW Landespflegebeauftragter Jürgen Bender investiert viel Zeit in sein Amt! Jürgen Bender ist unter Tel.: und per an soziales. saarland.de zu erreichen. Als Pflegebeauftragter ist Jürgen Bender (72) Ansprechpartner für Pflegebedürftige, pflegende Angehörige sowie für Pflegekräfte. Er soll für eine höhere Wertschätzung dieser Gruppen eintreten und Missständen entgegensteuern. Bender, der fast zwölf Jahre lang Präsident des Landessozialgerichts war, übt sein Amt ehrenamtlich aus. Simone Hien sprach mit ihm über seine Arbeit. Herr Bender, wie beurteilen Sie die Situation der Pflege im Saarland? Es gibt nicht die Pflege im Saarland. Die ambulante Pflege, Pflegeheime und die Pflege in Krankenhäusern sind unterschiedliche Schuhpaare. Im ambulanten Bereich ist zurzeit im Gespräch, dass die Entlastungsleistungen der Pflegeversicherung in Höhe von 125 Euro im Monat faktisch nicht abrufbar sind, weil hierzu nur Personen in Anspruch genommen werden dürfen, die von den Trägern in bestimmter Weise ausgebildet wurden. Deshalb gefällt mir auch die Idee, dass ehrenamtlich geleistete nachbarschaftliche Hilfe davon finanziert werden darf. Ich vertrete aber einen weiterführenden Standpunkt: Der Entlastungsbetrag sollte einfach ausgezahlt werden. Die Auszahlung des Pflegegeldes wird regelmäßig überwacht. Dabei kann man dann ein Auge darauf werfen, wie der Entlastungsbetrag verwendet wird. Was den Krankenhausbereich angeht: Die hohe Dichte an Kliniken führt auch wegen des Fachkräftemangels zu Konkurrenzsituationen zwischen den Krankenhäusern und kann zur Konsequenz haben, dass einzelne Häuser von ihren Trägern nicht mehr im Betrieb gehalten werden können. Das hat sich ja im nördlichen Saarland bereits gezeigt. Diese Entwicklung kann durchaus weitergehen. In stationären Pflegeheimen gibt es immer etwas zu verbessern, aber in diesem Bereich steht das Saarland bundesweit an der Spitze. Unsere Pflegekräfte werden besser entlohnt als in anderen Bundesländern und der Pflegeschlüssel ist besser. Dafür sind die Heime teurer. Der Hintergrund ist: Ohne attraktive Vergütung wandern die Pflegekräfte nach Luxemburg ab. Pflegende Angehörige sind oft sehr belastet. Wie können sie besser unterstützt werden? Zum Beispiel können wie in der Selbsthilfe Gesprächskreise angeboten werden. Manchmal hilft es, wenn man sieht, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Man kann Kurse anbieten und das geschieht auch, die im Umgang mit demenziell erkrankten Menschen schulen. Es geschieht schon einiges, aber es darf durchaus noch mehr geschehen. Stichwort Fachkräftemangel: Das Problem ist komplex. Viele in der Pflege arbeiten nur Teilzeit oder steigen frühzeitig aus dem Beruf aus, zudem fehlt es an Nachwuchs. Was kann dagegen getan werden? Ab 2020 gibt es nur noch eine gemeinsame Ausbildung in der Pflege. Nach einer zweijährigen Grundausbildung kann im letzten Jahr die generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur -frau fortgesetzt werden oder eine Spezialisierung auf Alten- oder Kinderkrankenpflege erfolgen. Dies führt mit Sicherheit zu einer Anpassung der Löhne. Die Spreizung zwischen Krankenpflege und Altenpflege wird entfallen. Ansonsten ist die Situation schwierig, weil die Katze sich in den Schwanz beißt. Viele Pflegekräfte beklagen sich, weil sie überlastet sind. Das hat zur Folge, dass man nicht gerne in diesen Beruf geht. Aber wenn ihn niemand ausüben will, gibt es auch nicht genug Fachkräfte, und es wird weiter geklagt. Dabei geht leider unter, wie schön dieser Beruf, der von menschlicher Zuwendung lebt, sein kann und ist. Sie vertreten die Interessen aller Menschen im Saarland, die mit dem Thema Pflege zu tun haben. Kommen Sie dabei nicht manchmal in einen Interessenkonflikt? Ich muss manchmal um Distanz ringen, aber in einen Interessenkonflikt komme ich nicht. Ich vertrete ja nicht sich widerstreitende Interessen, auch wenn ich wegen Beschwerden gerufen werde. Vernünftige Pflegebedingungen herzustellen ist im Interesse der zu Pflegenden, der pflegenden Angehörigen und der Heime. Jürgen Bender ist seit 2013 der Pflegebeauftragte des Saarlandes. Foto: Pasquale D Angiolillo Sie stecken bis zu 40 Stunden pro Woche in dieses Ehrenamt. Warum nehmen Sie diesen Aufwand auf sich? Ich habe schon sehr viel Glück gehabt im Leben, dann gibt man auch gerne etwas zurück. Ich habe auch schon an Wegmarken gestanden und die richtige Richtung nur mit Hilfe eines guten Rats gefunden. Ich denke mit großer Dankbarkeit an bestimmte Menschen zurück. Wenn jemand so an mich zurückdenken würde, hätte sich der Kreis geschlossen. 8 AK-Konkret 4 19

9 Ich muss lernen Nein zu sagen AUS DER PRAXIS Krankenschwester Ursula Hayer pflegt einen Angehörigen Titelthema Andere pflegen das macht Ursula Hayer schon fast ein ganzes Leben lang, privat wie beruflich. Jetzt aber muss sie auf sich achten. Denn: Ich weiß gar nicht, ob ich das richtig genießen könnte, wenn ich von jetzt auf gleich einen Tag Ruhe hätte. Weil ich so getrieben bin, sagt die 54 Jahre alte Krankenschwester, die außerdem einen Angehörigen pflegt. Von Simone Hien Obwohl Ursula Hayer nur halbtags in der Abteilung für Anästhesie im Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg arbeitet, sind ihre Tage vollgepackt mit Pflichten und anstehenden Aufgaben. Ihr Alltag ist straff organisiert, komplett durchgetaktet. Beruflicher und privater Stress greifen sozusagen ineinander freie Zeit bleibt da kaum bis gar nicht. Schon der Versuch, drei Mal die Woche ins Fitnessstudio zu kommen, verursache Stresssituationen, erzählt sie. Weil immerzu die Zeit fehlt. Beruflich liege das unter anderem am Schichtdienst. Vor allem aber daran, dass man ständig überplant werde und Überstunden machen müsse. Zwar würden die Dienstpläne für drei Monate gemacht, jedoch seien oft schon von Anfang an Überstunden eingeplant. Mit dem Personal, wie es sich jetzt darstellt, ist kein Dienstplan zu machen, der auch wirklich steht. Wenn nur eine Person ausfällt, geht nichts mehr. Also wird jeden Tag am Dienstplan geschraubt, weil immer irgendwelche Löcher zu stopfen sind. Das ist in allen Krankenhäusern an der Tagesordnung, berichtet Hayer. Die Lösung wäre mehr Personal. Um den Beruf jedoch für junge Leute attraktiver zu machen, brauche es auf jeden Fall eine bessere Vergütung, ist sich die Mutter zweier erwachsener Töchter sicher. Der Beruf sei finanziell nicht interessant, es sei denn, man rechne Schichtzulagen hinzu. Aber es hapere vor allem an der Freizeitqualität, eben weil man nicht oder nur sehr schwierig planen könne. Wir können nicht agieren, sondern nur reagieren, private Termine sind sehr schwer einzuhalten, beschreibt Hayer die Situation von Pflegekräften. Das wollten sich immer weniger junge Leute gefallen lassen. Mit Leib und Seele Krankenschwester Auch ich muss lernen Nein zu sagen, sagt die examinierte Krankenschwester. Und erzählt: Ich stehe meinem Arbeitgeber momentan sehr aggressiv gegenüber, weil ich auf meinem Recht bestehe, keine Überstunden zu machen. Im Moment klappt es. Ich bin auch bereit, mal Überstunden zu machen, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie vor zwei Jahren. Das ist leider für meine Kollegen nicht so super. Aber sie sei erschöpft und müsse sich jetzt selbst schützen. Dabei ist Ursula Hayer mit Leib und Seele Krankenschwester. Ich kann mir für mich gar keinen anderen Beruf vorstellen. Ihr gehe es vor allem darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Dazu brauche es nicht nur Mitgefühl, sondern beispielsweise auch mal eine gut gemeinte Ermahnung, wenn jemand sich hängen lasse. Außerdem sei der Beruf sehr abwechslungsreich. Hayer: Man bleibt nie auf der Stelle stehen, muss täglich dazulernen. Und es ist toll, dass man sich jeden Tag auf neue Menschen einstellen muss, egal ob Patienten, Kolle- Foto: Pasquale D Angiolillo gen oder Ärzte. Dazu kommt: Man ist körperlich, geistig und seelisch gefordert, kann sitzen, stehen, gehen. Um sich selbst zu schützen, hat sie auch ihre private Situation geändert. Denn bis vor Kurzem hat Ursula Hayer zwei Pflegebedürftige versorgt. Einen Pflegefall hat sie nun abgegeben und kümmert sich jetzt nur noch um einen Angehörigen. Die Belastung sei ohnehin nur zu tragen gewesen, weil die ganze Familie nicht nur hinter ihr gestanden, sondern sie auch tatkräftig unterstützt habe. Das Verständnis für die Situation liegt auch an der in der Familie vorherrschenden Berufswahl: Ursula Hayers Ehemann und der Schwiegersohn sind Krankenpfleger, und auch die älteste Tochter ist Krankenschwester. Immer noch aber führt Ursula Hayer zwei Haushalte, kocht für ihren Schützling vor, wenn sie arbeiten muss, und begleitet ihn beispielsweise zu Arztterminen. Das Pflegen sei sie eben gewohnt: Als Tochter von behinderten Eltern habe ich schon als Teenager Sauerstoffflaschen durchs Haus geschleppt. Mein Vater war sehr krank. Und auch bei der Pflege ihrer Oma habe sie schon damals geholfen. Aber: Ein Pflegefall reicht. Ich muss mich jetzt mal um mich kümmern, das geht so nicht mehr. Auch auf der Arbeit komme wahrscheinlich niemand mehr und fragt, ob ich einspringe. Ich muss halt öfter Nein sagen, betont sie noch einmal. Ursula Hayer zusammen mit ihrem Schwiegervater Philipp Hayer, den sie auch versorgt.! Unter www. arbeitskammer.de/ publikationen finden Pflegekräfte den Ratgeber Gut beraten in der Pflege. AK-Konkret

10 Titelthema Es gibt immer Möglichkeiten, sich weiterzubilden ENTDECKERTOUREN Schüler lernen die verschiedenen Pflegeberufe kennen Im Schockraum erklärte Unfallchirurg Georg Rach den Jugendlichen, wie das Schockraumteam Schwerverletzte versorgt. Zu Anfang zieren sie sich, aber schließlich trauen sich doch alle zwölf Schülerinnen und Schüler, Hand an Kurt zu legen. Die Puppe liegt auf einem OP-Tisch und Florian Reichert, Fachpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie im Diakonie Klinikum Neunkirchen, demonstriert den Jugendlichen an Kurt die richtige Herzdruckmassage. Von Simone Hien Dann dürfen sie selbst als Lebensretter agieren, während Reichert betont: Das kann sehr kräftezehrend sein. Aber Ihr könnt nichts kaputt machen. Eine gebrochene Rippe sei für einen Menschen, der wiederbelebt werden muss, das geringste Problem. Die Jugendlichen waren im Rahmen der Entdeckertouren Pflege der Arbeitskammer in Neunkirchen unterwegs. Mit diesem Angebot sollen Schülerinnen und Schüler auf die Ausbildungsmöglichkeiten und die vielseitigen Facetten des Pflegeberufs aufmerksam gemacht werden. Insgesamt blickten beim Besuch des Diakonie-Klinikums rund 60 Schülerinnen und Schüler Neuntklässler des Neunkircher Gymnasiums am Krebsberg sowie Achtklässler der Gemeinschaftsschule Freisen hinter die Kulissen der Klinik. Nach der Begrüßung durch Pflegedienstleiter Werner Stock und Andreas Dörr aus dem Pflegereferat der Arbeitskammer begann die Tour durch das Krankenhaus. In kleinere Gruppen aufgeteilt, erhielten die Jugendlichen jede Menge spannende Einblicke in die Praxis und in die verschiedenen Aufgabengebiete der Klinik-Mitarbeiter. Fachpfleger Florian Reichert forderte sie nicht nur zum beherzten Reanimieren auf, sondern informierte auch über seine zweijährige Fachweiterbildung. Zudem erläuterte er das Aufgabengebiet eines Anästhesiepflegers, der unter anderem die Patienten im OP an die Überwachungsgeräte anschließt und den Zugang für die Infusionen legt. Wer weiß, was zu den Vitalzeichen gehört?, fragte Christian Lechtaler, ebenfalls Fachpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie. Er empfing die jungen Gäste auf der Intensivstation und erklärte, welche Besonderheiten die Pflege von Intensivpatienten erfordert. Auf der Intensivstation ging es auch um die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflegebranche. Christian Lechtaler macht gerade eine Weiterbildung zum Atemtherapeuten, sagte Werner Stock und betonte: Es gibt immer Möglichkeiten, sich fort- und weiterzubilden. Ich selbst habe als examinierter Pfleger angefangen, Fotos: Simone Hien habe die Fachausbildung zum Intensivpfleger gemacht, dann die Ausbildung zur Pflegedienstleitung. Man bleibt nie stehen, es geht immer weiter nach der Ausbildung. Außerdem biete eine Ausbildung in der Pflege ausgezeichnete Zukunftsperspektiven. Um Ausbildungen im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege, die Möglichkeiten der Weiterbildung sowie das duale Studium Gesundheit und Pflege ging es dann auch in der Krankenpflegeschule des Klinikums, wo sich Schulleiter Roland Hofmann Zeit für die Schülerinnen und Schüler genommen hatte. Eine weitere Facette der Aufgabengebiete in einer Klinik lernten die Jugendlichen bei Christine Bindert kennen. Die gelernte Gesundheitsund Krankenpflegerin hat im Laufe ihrer zweijährigen Weiterbildung zur Hygienefachkraft die sensiblen Punkte des Krankenhauses kennengelernt und sorgt gemeinsam mit einer Kollegin dafür, dass die Maßnahmen der Krankenhaushygiene eingehalten werden. Wie wichtig das exakt aufeinander abgestimmte Arbeiten im Team ist, wenn der Rettungswagen mit einer schwer verletzten Person kommt, machte Georg Rach, Leiter der zentralen Notaufnahme, im Schockraum deutlich. Acht bis zehn Leute arbeiten dann hier, und mehrere Leute im Haus sind in Habachtstellung, sagte der Unfallchirurg und fesselte die Jugendlichen mit seiner Darstellung dessen, was passiert, wenn im Schockraum ein Leben gerettet werden muss ein gelungener Abschluss für einen interessanten Vormittag. Insgesamt nahmen an den Entdeckertouren Pflege an fünf Terminen 250 Schüler aus neun Schulen teil. Die beteiligten Krankenhäuser waren neben dem Diakonie-Klinikum Neunkirchen das Universitätsklinikum in Homburg, das SHG-Klinikum Merzig, das Klinikum Saarbrücken sowie das Krankenhaus Saarlouis vom DRK. 10 AK-Konkret 4 19

11 Bevölkerung im Alter von... bis unter... Jahren ,6 % ,3 % ,0 % ,4 % ,0 % ,0 % allein durch Angehörige ambulante Pflege stationäre Pflege ** ** ** ** ** Titelthema Pflege im Saarland: Die zentralen Herausforderungen im Überblick DER DEMOGRAFISCHE WANDEL SCHREITET VORAN Bevölkerung im Alter von 60 (plus) im Saarland 1 Pflegebedürftigkeit im Saarland nach Versorgungsart ** * 2030* * Ergebnisse der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Variante * * Daten zur Vorerhebung nur bedingt vergleichbar (neuer Begriff der Pflegebedürftigkeit ** Summe ohne teilstationäre Pflege FACHKRÄFTEMANGEL: DER PFLEGEBERUF MUSS ATTRAKTIVER WERDEN Psychische Belastungen auf hohem Niveau 3 im Bereich Pflege und in allen Branchen (in % der Betriebe) Emotionale Belastung Schlechte Arbeitsorganisation Emotionale Belastung Schlechte Arbeitsorganisation sehr hoch Zeitdruck, Stress Zeitdruck, Stress eher hoch eher niedrig sehr niedrig Pflege alle Branchen Schwierige Arbeitszeiten 4 Abweichungen durch Auf- bzw. Abrunden möglich (in % der Betriebe) tägliche gesetzliche Höchstarbeitszeit gewährleistet alle Branchen Pflege gesetzliche Ruhezeiten gewährleistet alle Branchen Pflege gesetzliche Pausenzeiten gewährleistet alle Branchen Pflege in sehr hohem Maße in weniger hohem Maße in hohem Maße gar nicht keine Bedeutung weniger große Bedeutung große Bedeutung sehr große Bedeutung BETROFFENEN FEHLT UNTERSTÜTZUNG Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt schwierig 5 Unterstützung von Arbeitnehmern bei der Pflege von Angehörigen 2 % 18 % 47 % 33 % Ambulante Dienste: Schlechte Versorgung im Saarland 6 Versorgte Pflegebedürftige in Musterpflegedienst mit 20 Vollzeitkräften (2017) Saarland Niedersachsen Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Hessen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Bayern Brandenburg Bremen Hamburg Berlin Deutschland Quellen: 1 Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen; 2 Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik; 3 AK-Betriebsbarometer 2019 und Sonderauswertung Pflege*; 4 AK-Betriebsbarometer 2019, Sonderauswertung Pflegeeinrichtungen*; 5 AK-Betriebsbarometer 2019; 6 Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen. * Im Betriebsbarometer befragt die AK regelmäßig Betriebs-, Personalräte und Mitarbeitervertretungen über die Situation in ihren Betrieben und Einrichtungen. 231 Interessenvertretungen wurden im Saarland branchenübergreifend zur Jahreswende 2018/2019 befragt. Davon waren 24 aus dem Klinikbereich und aus der stationären Altenpflege, die für die Sonderauswertung Pflege genutzt wurden. AK-Konkret

12 Position Berufliche Fortbildung soll selbstverständlicher werden NATIONALE WEITERBILDUNGSSTRATEGIE Enthält sie wirksame Impulse?! Das gemeinsame Thesenpapier der vier Kammern zum Thema Weiterbildung finden Interessierte unter www. arbeitskammer.de/ aktuelles/ pressedienste. Die Weiterbildungsdatenbank Saar bietet unter www. weiterbildungsdatenbank-saar.de einen Überblick über das Kursangebot von über 433 Bildungsträgern. Um die mit dem demografischen Wandel und der Globalisierung sowie der digitalen und ökologischen Transformation einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungsprozesse bewältigen zu können, besteht beim Thema (Weiter-)Bildung dringender Handlungsbedarf für die Politik ebenso wie für die Wirtschaft und für die Beschäftigten. Von Roman Lutz Mit der Nationalen Weiterbildungsstrategie haben sich Bund, Länder, Vertreter der Wirtschaft, der Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit jetzt auf ein Papier verständigt, mit dem sie auf den Wandel der Arbeitswelt reagieren wollen. Nach dem Willen der Beteiligten sollen berufliche Fortbildungen und Qualifizierungen für alle Beschäftigten selbstverständlicher werden. Ziel ist es, eine echte Weiterbildungskultur für alle zu entwickeln. Allerdings wird auch klar gestellt, dass die Weiterbildung der Beschäftigten primär eine zentrale Aufgabe aller Unternehmen ist und bleibt. Darüber hinaus müssten aber auch der Staat und die Sozialpartner zum Gelingen des Prozesses beitragen. In dem Papier, das sich bedauerlicherweise nur auf die berufliche Weiterbildung fokussiert und in dem nicht-berufliche, allgemeine und politische Erwachsenen- und Weiterbildung in keinster Weise Berücksichtigung finden, werden zehn Handlungsziele formuliert. Einige dieser Ziele sind durchaus recht konkret zugesagt, ganz vieles aber soll erst noch geprüft, besprochen und abgestimmt werden. Ob sich am Ende mit dem Strategiepapier die Situation in der Weiterbildung verbessert, wird man sehen. Weiterbildungshürden sollen abgebaut werden Bislang gilt in der Weiterbildung viel zu oft: Wer hat, dem wird gegeben. Das heißt: Wer schon gut qualifiziert ist, hat besseren Zugang zu Weiterbildung. Wer sie aber wegen geringer oder nicht formal belegter Qualifikation dringend bräuchte, hat es ungleich schwerer. Eine Realität, die auch durch die aktuelle AK-Betriebsrätebefragung belegt wird und bei der Führungskräfte und Facharbeiter mit 36 beziehungsweise 33 Prozent häufig an Weiterbildung teilnehmen, hingegen An- und Ungelernte lediglich mit zwölf Prozent. Damit gerade diese Beschäftigtengruppe nicht weiter ins Hintertreffen gerät, aber auch die Durch die Nationale Weiterbildungsstrategie soll die Suche nach passenden Weiterbildungsangeboten für Interessierte vereinfacht werden. Foto: Adobe Stock/ momius bislang weniger Motivierten an einer Weiterbildung teilnehmen, sollen Betriebsräte und Vertrauensleute zu betrieblichen Mentoren ausgebildet werden, um sie zu einer Teilnahme an beruflicher Weiterbildung anzuregen. Darüber hinaus sollen Geringqualifizierte künftig einen Anspruch auf Weiterbildung erlangen. Das bedeutet: Zukünftig soll die Förderung der Nachqualifizierung mit dem Ziel eines Berufsabschlusses nicht mehr nur Kann-, sondern eine Pflichtleistung der Arbeitsagenturen und Jobcenter werden. Allerdings wird der Anspruch von der persönlichen Eignung und der Arbeitsmarktorientierung abhängig gemacht. Darüber hinaus gehende Rechtsansprüche waren zwischen den Partnern nicht konsensfähig. Das Bundesarbeitsministerium drängt in dem Prozess auch auf ein Recht auf Weiterbildung, das zum Beispiel über staatlich geförderte Bildungszeiten und Bildungsteilzeiten für Arbeitnehmer Gestalt annehmen könnte. Damit würde man einer langjährigen gewerkschaftlichen Forderung nach einem solchen Gesetz endlich nachkommen. Es gilt aber abzuwarten, ob und vor allem wie der Rechtsanspruch letztlich geregelt wird. Nach wie vor gehört die Finanzierung von Weiterbildung zu den zentralen Hemmnissen einer Inanspruchnahme. Vor diesem Hintergrund soll das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz geändert werden. Mit einem sogenannten Aufstiegs-BAföG will man erreichen, dass sich mehr Menschen fortbilden. Gezahlt werden soll diese staatliche Leistung dann an Menschen, die beispielsweise eine Weiterbildung zum Meister, Fach- oder Betriebswirt antreten. Dafür sollen die Bundesmittel in dieser Legislaturperiode um 350 Millionen Euro aufgestockt werden. Geprüft werden soll auch die Möglichkeit, ob Bildungszeiten 12 AK-Konkret 4 19

13 Position Gäste und Gastgeber beim internationalen Kammertag im AK- Bildungszentrum Kirkel (von links): Ingo Schierenbeck, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer Bremen, Josef Pesserl, Präsident der Arbeiterkammer Steiermark, Jörg Caspar, Vorstandsvorsitzender der AK des Saarlandes, Renate Anderl, Präsidentin der Bundesarbeiterkammer Österreich, Hubert Hämmerle, Präsident der Arbeiterkammer Voralberg, Peter Kruse, Präsident der Arbeitnehmerkammer Bremen, Gerhard Michalitsch, Präsident der Arbeiterkammer Burgenland, und Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. Arbeitskammern fordern Recht auf Weiterbildung Foto: Pasquale D Angiolillo zur Weiterbildung über den Bildungsurlaub hinaus staatlich gefördert werden sollen. Hier sollen die Länder prüfen, ob und wie dieser Rechtsanspruch als Instrument zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung besser beworben und genutzt werden kann. Da auch die Suche nach einem passenden Weiterbildungsangebot für viele Weiterbildungsinteressierte aufgrund des intransparenten und vielfältigen Angebotes schwierig ist, soll diese nach dem Willen von Bundesregierung, Ländern und Sozialpartnern vereinfacht werden. Hierzu heißt es in dem gemeinsamen Diskussionspapier: Wichtig ist, die Übersichtlichkeit und Transparenz des Marktes zu verbessern. In der Diskussion ist dabei offenbar, dass Bund, Länder und Sozialpartner zu diesem Zweck gemeinsam ein übergreifendes Internetportal entwickeln. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass unter Federführung der Arbeitskammer im Saarland bereits am Aufbau eines regionalen Weiterbildungsportals intensiv gearbeitet wird. Die von den Gewerkschaften geforderte Verbindung von Kurzarbeitergeld und Qualifizierung, das sogenannte Transformations-Kurzarbeitergeld, zur Bewältigung technologischer Umbrüche im Betrieb, wird in dem Papier nur indirekt erwähnt. Unter Verweis auf eine Weiterentwicklung des Kurzarbeitergeldes in Verbindung mit Weiterbildungsmaßnahmen sollen flankierende Instrumente zur Bewältigung der digitalen, globalen und ökologischen Transformation geprüft werden. Dass es angesichts der Herausforderungen und den in der Weiterbildung bestehenden zahlreichen Defiziten und Hemmnissen großen Handlungsbedarf gibt, steht außer Zweifel. In einem gemeinsamen Thesenpapier, das auf dem internationalen Kammertag im Saarland beschlossen wurde, schlagen die vier Arbeitskammern aus Österreich, Luxemburg, Bremen und dem Saarland fünf Bausteine zur Bewältigung der Herausforderungen und der Etablierung einer zukunftsorientierten Weiterbildungskultur vor. Vieles von dem, was die Kammern in ihrem Papier unter dem Motto Gut ausbilden, Weiterbildung stärken, die Zukunft gestalten: Für ein Recht auf berufliche Weiterbildung fordern, findet sich auch in der Nationalen Weiterbildungsstrategie wieder. So fordern die Kammern unter anderem einen Rechtsanspruch auf einen anerkannten Berufsabschluss, ein Recht auf berufliche Weiterbildung mit Freistellungsmöglichkeit und Lohnersatzleistungen sowie ein Initiativ- und Mitbestimmungsrecht der Interessenvertretungen zu diesem Thema. Gefordert wird von den Kammern aber auch ein flächendeckendes Angebot unabhängiger Weiterbildungsberatung, mehr Investitionen in Weiterbildung sowie ein privilegierter Zugang zu Weiterbildung für Ungelernte, Geringqualifizierte oder prekär Beschäftigte. KOMMENTAR Eingeschränkter Bildungsbegriff Von Roman Lutz Leiter der Abteilung für Bildungs- und Wissenschaftspolitik Mit dem vorliegenden Papier ist es zwar gelungen, einige Dinge recht konkret zu vereinbaren, vieles aber bleibt vorerst im Stadium der Ankündigung und Absichtserklärung stecken. Angezweifelt werden darf auch, ob es sich bei dem Papier tatsächlich um eine Strategie handelt. Denn beim näheren Befassen drängt sich der Eindruck auf, dass es sich lediglich um eine Auflistung bereits bestehender Aktivitäten und geplanter Initiativen handelt. All dies dann als Meilenstein für die berufliche Weiterbildung in Deutschland zu präsentieren, wie es die Bundesbildungsministerin getan hat, hat etwas Trumphaftes an sich. Bezeichnend ist auch, dass in einem als Nationale Weiterbildungsstrategie präsentierten Papier (Weiter-)Bildungspolitik wieder einmal weitgehend als Anhängsel von Wirtschaftspolitik angesehen wird. Dies gilt für die individuelle Ebene, wo Bildung auf berufliche Selbstvermarktung verengt wird, wie für die gesellschaftliche Ebene, wo Bildung weitgehend als Teil einer ökonomisch begründeten Digitalisierungsstrategie begriffen wird. Damit erfolgt eine einseitige Zwecksetzung, die einem umfassenden Bildungsverständnis nicht gerecht wird. Nicht-berufliche, allgemeine und politische Erwachsenen- und Weiterbildung werden ausgeblendet. Dabei sollte doch vor allem politische Bildung und Demokratieerziehung zu den unerlässlichen Bestandteilen einer demokratischen politischen Kultur gehören. Ob mit dem Strategiepapier die Etablierung einer Weiterbildungskultur in Deutschland gelingt, hängt nicht zuletzt vom ernsthaften Willen und der Bereitschaft der beteiligten Partner ab, die vereinbarten und in Aussicht gestellten Handlungsfelder zügig umzusetzen. AK-Konkret

14 Betrieb + Gewerkschaft Schwerarbeit ist keine Männersache DGB-INDEX GUTE ARBEIT Auch in Zeiten fortschreitender Digitalisierung besteht der Alltag vieler Beschäftigten aus körperlich harter Arbeit. Das geht aus der Befragung zum DGB-Index Gute Arbeit hervor. Danach müssen 27 Prozent der Arbeitnehmerinnen und 33 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sehr häufig oder oft körperlich schwere Arbeit leisten. Mehr als die Hälfte der Befragten arbeitet oft oder sehr oft in ungünstigen Körperhaltungen. Über alle Branchen hinweg gesehen liegt der Anteil der Männer, die sehr häufig oder oft körperlich schwer arbeiten, bei 33 Prozent, bei den Frauen sind es 27 Prozent. red Was ist mit Urlaub am Brückentag? KLARSTELLUNG Von den Mitarbeitern zu verlangen, an einem Brückentag Urlaub zu nehmen das können Arbeitgeber nicht einfach ohne weiteres. Dafür muss ein triftiger Anlass bestehen, erläutert der Bund-Verlag auf seinem Blog für Betriebsräte. Denn grundsätzlich gehen die Urlaubswünsche der Mitarbeiter bei der Urlaubsplanung vor. Dringende betriebliche Gründe können vorliegen, wenn in einer kleinen Firma oder in einer Arztpraxis der Chef am Tag nach einem Feiertag selbst nicht vor Ort sein wird und somit der tägliche Betrieb gar nicht laufen kann. Der Arbeitgeber muss das aber lange vorher ankündigen. Und: Der Betriebs-/Personalrat hat ein Mitspracherecht. red Sozial-ökologischer Umbau ist angesagt DGB UND BUND Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sprechen sich für einen sozial-ökologischen Umbau der Wirtschaft aus. Wir teilen die Vision eines guten Lebens für alle. Wir nehmen die Klimaziele sehr ernst und wissen, wie massiv der daraus ableitbare Strukturwandel ist, erklären DGB und BUND in einer Pressemitteilung. Die Art zu wirtschaften und das Verständnis von Wohlstand müssen sich grundsätzlich ändern. tmn Klare Absage an den Rüstungswahnsinn GEWERKSCHAFTS-APPELL ZUM ANTIKRIEGSTAG Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Diese Lehre haben die Gewerkschaften aus dem Leid gezogen, das Deutschland über die Menschheit gebracht hat, als es 1939 die Welt in den Zweiten Weltkrieg stürzte. Zum Antikriegstag am 1. September fordert der DGB: Statt mit Unsummen das internationale Wettrüsten anzuheizen, fordern wir die Bundesregierung dazu auf, die Die Mitbestimmung steht im Mittelpunkt 6. NOVEMBER Großer Kongress in Saarbrücken Mitbestimmung Saar 2019 Wir machen Gute Arbeit, so heißt die neue Messe für Betriebsräte, Personalräte und Mitarbeitervertretungen im Saarland, die am Mittwoch, 6. November, in der Saarbrücker Congresshalle betriebliche Interessenvertreter ansprechen will. Veranstalter sind die Arbeitskammer, der Deutsche Gewerkschaftsbund und BEST, die Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung. Das wesentliche Ziel der Messe ist, die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung anhand von zahlreichen praktischen Beispielen zu zeigen. Die dafür vorgesehenen Mittel in ein sozial gerechtes Deutschland und Europa mit nachhaltiger Zukunftsperspektive zu investieren. Konkret richtet sich der DGB gegen die Zielvorgaben der NATO, jährlich zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Rüstung zu stecken. Dies würde bedeuten, dass die Ausgaben Deutschlands in fünf Jahren bei 85 Milliarden Euro liegen. red Messe bietet eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung untereinander. Außerdem soll der Kontakt zur Politik und zur Öffentlichkeit hergestellt werden. Es wird ein Begleitprogramm mit Vorträgen und Diskussionen geben. Die Veranstalter sind mitten in den Planungen; die Ansprache von Interessenvertretungen, die ihre Mitbestimmungserfolge an Messeständen vorstellen, erfolgt über die DGB-Einzelgewerkschaften im Saarland. Betriebliche Interessenvertreter sollten sich den Termin unbedingt vormerken. >> Weitere Informationen folgen. pj MIT BESTIMMUNG SAAR 2019 WIR MACHEN GUTE ARBEIT Betriebsräte. Personalräte. MAVen. 6. Nov Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung (BEST) e.v. 14 AK-Konkret 4 19

15 Betrieb + Gewerkschaft Beispiele für Projektthemen Fastnacht/Fasching Ostern Schultüte basteln Abschied Schulkinder Kooperation mit Schule KigaPlus Geschenke basteln zu Mutter-/Vatertag Elternabend Pfarrfest/Sommerfest/Erntedankfest Halloween Martinstag Laterne basteln Nikolaustag Adventskalender basteln Weihnachtsgeschenke Eltern Kita -Personal braucht Entlastung GEFÄHRDUNGSANALYSE Wie kann der hohe Arbeitsdruck reduziert werden? Foto: Adobe Stock / elena_hramowa Kita -Beschäftigte sollten auf manches Projekt im Jahresverlauf (wie Geschenke basteln mit den Kindern) verzichten, wenn ihre Arbeitsbelastung zu hoch ist. Ein Bündel von Maßnahmen ist nötig, um den hohen Arbeitsdruck, der auf den Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen lastet, zu senken. Das wurde bei Workshops mit BEST-Beratern zur psychischen Belastung und zur Gefährdungsbeurteilung deutlich. Von Kerstin Blass Sabine ist Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung. Sie wollte schon immer mit Kindern arbeiten und denkt nicht im Traum daran, diese Berufung aufzugeben. So wie ihr geht es über 90 Prozent der rund 100 von BEST im Rahmen des Projekts BetriebsMonitor Gute Arbeit Saar befragten Beschäftigten aus elf Kindertageseinrichtungen in unterschiedlicher Trägerschaft. Die pädagogisch anspruchsvolle Arbeit ist für Erzieherinnen und Erzieher noch immer eine sinnstiftende Arbeit, obwohl es unstrittig ist, dass sich die Arbeitsanforderungen und -belastungen stetig erhöht haben und die Grenze erreicht ist. Anlass der genannten Befragungen war der Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung, zu der nach 5 Arbeitsschutzgesetz jeder Arbeitgeber verpflichtet ist. Wie groß und vielfältig die Arbeitsbelastungen in der Kita sind, wurde insbesondere in Tagesworkshops erarbeitet. Die Beschäftigten konnten ihre Belastungen sehr detailliert beschreiben. Trotz einrichtungsspezifischer Ausprägungen ließen sich übergreifend vor allem drei Faktoren besonders hervorheben: Die Organisation der Teamkommunikation und Zusammenarbeit, der gestiegene Unterstützungs- und Hilfebedarf der Kinder und Eltern, die unzureichende Personaldecke und Sachmittelausstattung. Konkrete Vorschläge für Verbesserungen In den Workshops entwickelten die Belegschaften Maßnahmen zur Optimierung der Teamzusammenarbeit und der Einrichtungskommunikation. So soll mit einer 15-minütigen Stehkonferenz zum Arbeitsbeginn auf ungeplante Ereignisse und Fehlzeiten reagiert und die täglichen Arbeitspakete für alle zeitgleich und verbindlich festgelegt werden. Dadurch werden die zeitintensiven bilateralen Abstimmungen über den Tag minimiert. Andere Maßnahmen betreffen die Reorganisation der Teamsitzungen (Großteam, Kleinteam, pädagogisches Team usw.), indem die zu besprechenden Inhalte präzisiert und gestrafft wurden. Sehr hilfreich war auch die Strukturierung der Aufgaben und Raumnutzung über die Woche sowie die Planung der Projekte über das Jahr. Allein die Auflistung der Jahresprojekte (siehe Kasten oben), die zusätzlich zu der täglichen pädagogischen Betreuung organisiert und durchgeführt werden, führte allen Beteiligten vor Augen, dass Projekte mit den aktuellen Personalschlüsseln (Nettoarbeitszeit: ein/e Erzieher/in für 25 Kinder im Regelbereich) nur noch ausgewählt angeboten werden können. Werden noch einmal die eingangs genannten drei Belastungsquellen betrachtet Teamkommunikation und Zusammenarbeit, gestiegener Unterstützungs- und Hilfebedarf der Kinder und Eltern, unzureichende Personaldecke und Sachmittelausstattung liegt es auf der Hand, dass diese nicht alle über betriebliche Gestaltungskraft und -bemühungen zu reduzieren sind. Damit sind gleichzeitig die Wirksamkeitsgrenzen der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung angedeutet. Um die Arbeitsbelastungen in den Kindertageseinrichtungen tatsächlich nachhaltig zu reduzieren, sind eben auch Maßnahmen zur Steigerung der Strukturqualität und die flächendeckende Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels dringend erforderlich. Kerstin Blass ist BEST-Beraterin und Fachkraft für Gesundheitsmanagement im Betrieb (IHK). BEST unterstützt Betriebsund Personalräte in allen Bereichen ihrer Mitbestimmung. Dazu zählt auch der Abschluss von Betriebs- und Dienstvereinbarungen zu Homeoffice oder mobiler Arbeit. Infos: www. best-saarland. de, Tel.: AK-Konkret

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