Stadt Bielefeld Jahr der Demokratie Demokratie-Projekte. Sudbrackschule Frau Reiske. Aleksandra Marunic

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1 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 38 DU-ICH-Wir Partizipation in der Sudbrackschule Schuljahr 2019/2020 Sudbrackschule Frau Reiske Aleksandra Marunic Jugend Bildung Stadt Bielefeld Jahr der Demokratie Demokratie-Projekte 1 privat

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3 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Vorwort Pit Clausen Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. Demokratie und die damit verbundenen Grund- und Freiheitsrechte sind keine Selbstverständlichkeit, sondern wertvolle politische Errungenschaften. Im Bielefelder Jahr der Demokratie sollte daher mit unterschiedlichen Aktionen und Veranstaltungen das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Ziel war es von Anfang an, die Bielefelderinnen und Bielefelder hierbei einzubinden. Mit insgesamt Euro sollten daher bürgerschaftliche Initiativen unterstützt werden, die demokratisch, emanzipatorisch und partizipativ ausgerichtete Projekte durchführen wollten. Insgesamt 26 Konzepte (von 61 eingereichten Anträgen) konnten so - dank finanzieller Unterstützung - umgesetzt werden. Zwölf mal zehn Meter groß war das Banner, das in diesem Jahr über mehrere Monate an der Fassade des Alten Rathauses hing. Mit Artikel 1 des Grundgesetztes wollte die Stadt Bielefeld ein weithin sichtbares Zeichen für Demokratie setzen. Aus gutem Grund: Bielefeld feiert im Jahr 2019 die Demokratie! Die Gründung der Weimarer Republik und die erstmalige Ausübung des Wahlrechts für Frauen vor 100 Jahren, das Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 70 Jahren und der Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren: Es geht insbesondere auch um die Werte in unserer Gesellschaft, wenn wir an diese wichtigen historischen Daten erinnern. Was genau ist nun im Bielefelder Jahr der Demokratie passiert? Was ist aus den Konzepten geworden und wie war die Resonanz der Bielefelderinnen und Bielefelder? Studierende aus dem Bereich Medienwissenschaft der Universität Bielefeld haben die Projekte begleitet, kritisch beobachtet und dokumentiert. Herzlich möchte ich mich bei allen Bielefelderinnen und Bielefelder bedanken, die durch ihr Engagement - durch ihr Handeln und Wirken - Demokratie gestalten, leben und stärken! Bielefeld, im November

4 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 15 Kindliche Perspektiven auf den Stadtteil Mai-November 2019 Praxis als Chance Prof. Dr. Michael Stricker Mariya Zhovnovska Jugend Bildung So sehen Kinder ihre Stadt Im Bielefeld lernen schon die Kinder, wie Demokratie geht Wir, die wir in Bielefeld leben, lieben unsere Stadt. Manche finden die Stadt sehr schön, andere nicht so schön. Ist ja klar, es gibt immer etwas, was verbessert werden muss. Eine aktuelle und sehr wichtige Aufgabe steht fest: herauszufinden, wie Kinder ihre Umgebung und ihren Stadtteil erleben um zu lernen, wie eine kinder- und jugendfreundliche Stadt aussehen sollte. Die Kinder haben ihre sehr eigene Sicht auf den Stadtteil, auf die Orte, an denen sie sich bewegen, auf die Schulwege, die sie jeden Morgen zu bewältigen haben. In diesem Projekt geht es darum, den Stadtteil auch für die Kinder benutzbar und bespielbar zu machen, ihn so zu gestalten, dass er auch den Bedürfnissen von Kindern gerecht wird. Denn die Kinderorte in der Stadt sind grundsätzlich institutionell abgetrennt: Spielplätze, Kindergärten, Ein Projekt im Rahmen des Bielefelder Jahres der Demokratie 2019 galt der Partizipation und Demokratiebildung von Kindern. Dafür hat sich Erika Schulze, Professorin für Kindheits- und Jugendsoziologie an der Fachhochschule Bielefeld, mit dem Sozialpädagogen Nils Bensch und den Kindern der 3. und 4. Klasse der Hellingskampschule an der Herforder Straße zusammengetan. Gemeinsam wollen die Kooperationspartner herausfinden, wie der öffentliche städtische Raum gestaltet sein soll, damit Kinder sich wohl fühlen. Die kindliche Sicht und die kindlichen Bedürfnisse kennenzulernen und dann auch künftig zu berücksichtigen das ist das Ziel des Projekts. Die Kinder hatten die Orte im Stadtteil gesucht und auf der Karte markiert an denen es die Möglichkeit gibt zu spielen Kinderstadt 4

5 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Kinder möchten Bielefeld als kunterbunte Kinderstadt sehen. Sie haben die Tapete selber gebastelt und zur Verschönerung im Stadtteil aufgehängt Kinderstadt Kinderklinikum sind immer extra. Die Initiatoren finden es wichtig, bei der städtischen Entwicklung die kindlichen Sichtweisen zu integrieren nicht nur bei der Gestaltung von Spielplätzen. Denn Kinder sind wache Beobachter, und ihr Blick auf ihre Umgebung, ihre Wünsche, Träume, aber auch Ängste an bestimmten Orten, kann wichtige Hinweise darauf geben, was eine lebenswerte Stadt ausmacht. Einerseits. Andererseits und ganz nebenbei ist das Projekt selbst ein Stück Demokratieerfahrung: Indem Kinder in Planungsüberlegungen einbezogen werden, indem sie erleben, dass ihre Meinung zählt und ihre Stimme gehört wird, erleben sie sich als Akteure. Sie machen die konkrete Erfahrung von Partizipation und Teilhabe. Es gab viele Aktionen während des Projekts: Kinder hängten selbst gestaltete Plakate auf, damit ihr Stadtteil bunter und lebendiger aussieht. Sie organisierten einen Spielplatz-Check und erforschten Ausstattung und Zustand der Spielplätze. Sie sammelten Müll, um die Straßen sauberer zu machen und stellten dabei fest, dass es zu wenige Papierkörbe und Mülleimer gibt. Und auch das war ein Fazit des Projekts: Die drei jungen Studentinnen und Berufspraktikantinnen aus dem Begleitteam Caja Ludwiger, Özlem Dursun und Fronika Rempel - sind überzeugt, dass alle teilnehmenden Kinder ganz viel Spaß hatten und voll engagiert bei der Sache waren. Die kleinen Bürgerinnen und Bürger waren sehr stolz darauf, dass ihre Beobachtungen wichtig und wertgeschätzt werden, und dass sie Einfluss auf die Gestaltung des städtischen Raum haben können. Zum Abschluss des Projektes im November werden im Bielefelder Rathaus alle Ideen und Wünsche der Kinder präsentiert. Bleibt zu hoffen, dass in Bielefeld die Expertise der Kinder auch über das Projekt hinaus gefragt bleibt, wenn es um konkrete Planungen geht. Weil Kinder unsere Zukunft sind. Kinderstadt Die Kinder haben eine Müllsammelaktion organisiert, weil sie sich durch den Müll gestört fühlen 5

6 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 12 Das BAUHAUS. Eine Schule des Streits Museum Huelsmann Carola Kortfunke Jugend Bildung Das Bauhaus als Schule der Demokratie Eine kreative Auseinandersetzung mit demokratischen Strukturen 2019 ist das Jahr der Demokratie in Bielefeld wird auch 100 Jahre Bauhaus gefeiert. Das Museum Huelsmann widmet dem Bielefelder Bauhaus-Künstler Wolfgang Tümpel dazu eine Ausstellung. Kim Lempelius, die seit kurzem für Kommunikation und Museumspädagogik zuständig ist, ergänzt sie um einen Workshop für Schulklassen. Sie sollen gemeinsam so arbeiten, wie die Künstler*innen damals am Bauhaus. Ihre Führungen beginne Lempelius für Schulklassen mit grundsätzlichen Fragen zum Verständnis des Zusammenlebens und -arbeitens, teilweise gehe sie detaillierter auf die historischen Besonderheiten der Weimarer Republik, in der das Bauhaus entstand, ein: Wir versuchen am Beispiel Bauhaus deutlich zu machen, welche Auswirkungen demokratische Strukturen auf Institutionen und das tägliche Leben haben, erzählt die Museumspädagogin. Im Idealfall können wir so zeigen, dass eine demokratische Politik die Basis für ein offenes und gleichberechtigtes Miteinander ist. Sie wolle die Themen der Demokratie so weniger abstrakt und für diejenigen greifbarer machen, die sich sonst von der Komplexität der Politik abgeschreckt und wenig berührt fühlten. Die Ausstellung beschäftigt sich vor allem mit Wolfgang Tümpel, einem Silberschmied, Metallgestalter und Industriedesigner. Das Werk des gebürtigen Bielefelders reicht von Kirchenschmuck bis zur wohl bekanntesten Tchibo-Kaffeedose des 20. Jahrhunderts. Das Bauhaus revolutionierte den Umgang von Lehrenden und Lernenden Die Ausstellung beginnt mit der Darstellung von Tümpels Umwelt und dem Leben am Bauhaus auch durch Fotos der am Bauhaus veranstalteten Feste. Man sieht, was für ein persönliches und gleichberechtigtes Verhältnis zwischen Lernenden und Lehrenden bestand. Das nimmt Museumspädagogin Lempelius zum Anlass, die Schulklas- Carola Kortfunke Die Workshops werden von Kim Lempelius sorgfältig vorbereitet 6

7 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 sen ihr eigenes Schüler-Lehrer-Verhältnis hinterfragen zu lassen: Es ist spannend, wie die Schüler*innen das sehen. Haben sie ein ähnliches Verhältnis zu ihrem Lehrpersonal? Würden sie mit ihnen überhaupt auf eine Feier gehen wollen? Neben Skizzen Tümpels sind Stücke seines Produktdesigns, Kirchensilber und Schmuckstücke, zu sehen. Das Bauhaus war eine Kunsthochschule, die als Wiege der Innovation weltweit bekannt wurde. Zum einem wegen ihrer progressiven Verbindung künstlerischer Disziplinen und der Rückbesinnung auf einfache Formen und Farben in neu und ungewöhnlich wirkenden Kreationen. Aber auch die demokratischen Strukturen und flachen Hierarchien der Universität gelten als zukunftsweisend. Demokratische Strukturen schaffen die Basis für ein demokratisches Miteinander Für Schulklassen soll der Workshop im Anschluss an die Führung stattfinden. In Dreier- oder Vierergruppen werden Rollen verteilt wer ist zuständig für Architektur, Möbelgestaltungen, Gemälde. Die Gruppen sollen ihren eigenen Klassenraum gestalten. Sie sollen ausprobieren, wie gleichberechtigtes Arbeiten funktionieren kann. Jeder hat die Verantwortung für einen bestimmten Bereich, aber das Endergebnis stimmt nur, wenn alles zusammenpasst. Carola Kortfunke Stühle, Lampen, Küchengeschirr und Tafelsilber Wolfgang Tümpels Werk ist überaus vielfältig 7

8 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 52 Kinderrechte auf Reisen Kindermuseum OWL e. V. Mariya Zhovnovska Jugend Bildung Kinderrechte in einem Koffer Das Kindermuseum OWL zeigt: Demokratie kann man schon in der Kita lernen Kinderrechte auf Reisen ein Projekt im Rahmen des Jahres der Demokratie 2019 soll Kindern allgemeine Kenntnisse über Demokratie und Kinderrechte beibringen und die Anwendungsmöglichkeiten dieser Rechte im täglichem Leben zeigen. Das Kindermuseum OWL e.v. hat dafür zwei kreative Reisekoffer mit didaktischen Aufgaben und Spielen für Grundschulen und Kitas gepackt. Museen sind wichtige Einrichtungen für die Gesellschaft. Sie erfüllen verschiedene Funktionen: sie sammeln, bewahren und stellen aus, darüber hinaus können sie politisch, kulturell und ästhetisch bildend sein. Museen können wenn sie gut gemacht sind die Entwicklung Jugendlicher und Kinder positiv beeinflussen. Wer bei Museum an ein Gebäude mit Dauerausstellung denkt, liegt beim Kindermuseum OWL falsch. Es unterscheidet sich deutlich von einem klassischen Ausstellungshaus: Es ist ein mobiles Museum und kommt daher ohne eigene Ausstellungsräume aus. Die Mitarbeiter*innen, derzeit sieben Personen, arbeiten dort nebenberuflich. Alle Ausstellungen sind ausleihbar und können sowohl in Kitas und Schulen, als auch in anderen Museen gezeigt werden. Demokratie-Bildung auch für Pädagog*innen Im Rahmen des Projektes wurden zwei Koffer vorbereitet, einer für Grundschulen und ein weiterer für Kitas. Die Koffer stecken voller Spiele, Konzepte, didaktischem Material; das goldene Buch der Kinderrechte ist dabei, technische Ausrüstung, wie zum Beispiel ein Tablet. Auf spielerische Weise sollen die Kinder an das Thema Demokratie und Kinderrechte herangeführt werden. Das Kindermuseum OWL e.v. ist Hands-On orientiert, was bedeutet, dass alles zum Anfassen gedacht ist: praxisorientiert durch die Möglichkeit Kindermuseum OWL e.v. Das Buch der Kinderrechte: Die Bilder haben Grundschulkinder gemalt 8

9 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Materialen zu betasten, auszuprobieren, damit zu experimentieren, Eigenes daraus zu machen. Im November dieses Jahres soll der erste Koffer in einer Grundschule ausprobiert werden. Zusammen mit den Lehrkräften und Erzieher*innen aus den Probegruppen wird der Inhalt des Koffers reflektiert und bei Bedarf angepasst. Ab Januar 2020 werden die Koffer dann für Schulen und Kitas im Raum Bielefeld und OWL zu mieten sein. Ein Teammitglied bringt die Koffer dann in die jeweilige Einrichtung und führt die Gruppen oder Klassen in einem Workshop ins Thema und in den Inhalt des Koffers ein. Denn das Projekt Kinderrechte auf Reisen. Ein Koffer voller Rechte soll nicht nur den Kindern helfen, ihre Rechte zu begreifen, sondern auch Pädagogen*innen dank der spezifischen Methoden und Strategien Unterstützung geben. Gemeinsam mit den Kindern werden so die Kinderrechte und demokratische Methoden entdeckt, probiert und verinnerlicht. Zum Ende der Ausleihe werden mit den Kindern Feedback-Gespräche geführt um zu sehen, welche Wirkung dieses Projekt auf Kinder hat, und wie die Koffer samt Inhalt sich weiter entwickeln sollte. Die UN-Kinderrechtskonvention umfasst 54 Rechte. Nicht jeder Erwachsene kennt auch nur die Hälfte davon. Von wem also sollen die Kinder von ihren Rechten erfahren? Warum es so wichtig ist, dass die Kinder schon im Alter von vier bis sieben Jahre ihre Rechte kennen? Die Antwort ist sehr einfach: weil wir in einem demokratischem Land leben. Je früher die Menschen ihre Rechte kennen, umso besser und demokratischer werden wir leben. Kindermuseum OWL e.v. Ein Koffer, vollgepackt mit Material zum spielerischen Lernen 9

10 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 5 Demokratie-Workshop-Serie zur politischen Mitsprache: Welche Möglichkeiten bieten sich an? Mehr Demokratie e. V. Carola Kortfunke Zusammen Leben So sieht mehr Demokratie e.v. die direkte Demokratie Eine Veranstaltungsreihe motiviert zur Bürgerbeteiligung Das Thema Direkte Demokratie führt immer wieder zu Diskussionen. Einige loben die Mitbestimmungsmöglichkeiten für Bürger*innen wie in der Schweiz, andere befürchten, Volksentscheide seien manipulierbar und führten zu Fehlentscheidungen. Ein Verein, der sich explizit für mehr direkte Demokratie einsetzt, ist mehr Demokratie e.v., zu dem auch ein Aktionskreis in Bielefeld gehört. Mittwochabend, ein kleiner Raum in der Bürgerwache am Siegfriedplatz, in dem Karin Duden wie jeden zweiten Mittwoch im Monat das Treffen der Bielefelder Ortsgruppe vorbereitet. Wir sind ein sehr kleiner Kreis, erklärt Duden, bevor das eigentliche Meeting beginnt. Obwohl der kleine Bielefelder Aktionskreis es nicht vermuten ließe, ist Mehr Demokratie e.v. laut eigener Angabe die größte Nichtregierungsorganisation für direkte Demokratie. Sie besteht aus 14 Landesverbänden mit über Mitgliedern. Das Hauptziel des Vereins ist es, bundesweit Volksbegehren und Volksentscheide einzuführen. Finanziert wird Mehr Demokratie durch Mitgliederbeiträge und Spenden. Gelingt es, genug Aufmerksamkeit für die direkte Demokratie zu generieren? Im Rahmen des Jahres der Demokratie in Bielefeld wurde der örtlichen Vereinsgruppe die Finanzierung einer Veranstaltungsreihe durch die Stadt ermöglicht. Referent*innen für die Eingangsstatements sind eingeladen, zum Abschluss soll es in Kooperation mit der Volkshochschule zur Simulation einer Bürgerkonferenz kommen. Wir brauchen für die Simulation mindestens 25 Leute. Die zusammenzubekommen wird nicht ganz einfach, meint Duden. Am liebsten wäre ihr eine Mischung von Vertretern*innen aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. Carola Kortfunke Informationsmaterial des Vereins rund um das Thema Volksentscheid 10

11 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Beim Thema Demokratie und Bürgerbeteiligung ist es den Teilnehmenden ernst. Da liege aber auch die große Herausforderung für den Verein: Weil sie sich konkret mit der Staatsform und deren Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten beschäftigten, erschienen manchen die Veranstaltungen und Themen des Vereins weit weg vom Lebensalltag, vielleicht zu abstrakt: Viele denken auch, es würde sowieso nichts bringen, sich zu engagieren, meint einer der zwei anwesenden Herren. Das sehen sie hier in der Bürgerwache allerdings ganz anders. Es ist wichtig, auch die Gegenargumente zu verstehen Die Teilnehmenden diskutieren an diesem Abend ihr Hauptanliegen, die Volksentscheide. Im Gespräch wird deutlich, dass es den Vereinsmitgliedern wichtig ist, auch die Haltung der Gegenseite nachzuvollziehen und verstehen zu können. Man lässt sich Zeit, auch andere Überzeugungen genau zu betrachten. Die Diskussion endet mit einer Liste wichtiger Argumente: Gegen Volksentscheide spreche vor allem der große Ressourcenaufwand, die Gefahr des Hinauszögerns und Blockierens wichtiger Entscheidungen, eine mögliche Beeinflussung der Bürgerschaft vor allem über Social Media-Kanäle und die Befürchtung, dass sich letztlich vor allem Eliten beteiligen und die Interessen weniger vermögender oder gebildeter Menschen so überrepräsentiert werden könnten. Volksentscheide bedeuten eben nicht automatisch die Teilhabe aller. mehr Aufmerksamkeit auch für komplexe Themen. Zusätzlich werde die Möglichkeit zur Korrektur von politischen Fehlentscheidungen verbessert. Da sind sich die Vereinsmitglieder sicher. Das führt zu der Erkenntnis: Ein Volksentscheid, so wichtig und richtig er für den Verein auch sein mag, kann nicht mal eben so eingeführt werden. Transparenz und Überprüfungen könnten Manipulation verhindern, ohne eine sachliche Debatte gehe es nicht, und die Einflussnahme durch Werbekampagnen müsse strikt geregelt werden. Insgesamt geht es also vor allem darum, die Themen der Bürgerbeteiligung und die Nutzung der Möglichkeiten inner- halb der Staatsform Demokratie mehr in den Fokus zu rücken, Aufmerksamkeit dafür zu gewinnen. Das sollen auch die Veranstaltungen in der Volkshochschule schaffen, die Themen und Nutzen der direkten Demokratie von allen Seiten beleuchtet. Gleich der erste Vortrag stellt die Frage, ob mehr Demokratie auch glücklicher mache. Wir dürfen unterstellen: Die Mitglieder des Bielefelder Aktionskreises Mehr Demokratie sind davon überzeugt. Auf der Pro-Seite stehe hingegen der demokratische Lernprozess der Bevölkerung, der auf lange Sicht die Stärkung der direkten Demokratie mit sich bringe sowie die aktive Mitbestimmung der Bürger*innen. Lebendige Diskussionen führten außerdem zu mehr Information und breiterem Wissen, das schaffe Auf einer Pinnwand hat die Gruppe ihre Hauptanliegen zusammengefasst, der Hinweis Türen lassen sich öffnen! dient wohl auch als Motivationsstütze Carola Kortfunke 11

12 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 6 Wo leben wir denn hier? mein Bericht zur Lage der Nation Carl-Severing-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung Stefanie Strunk Zusammen Leben Wo leben wir denn eigentlich?! Das Carl-Severing-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung stärkt den Nachwuchs Steffi Strunk 2019 rief die Stadt Bielefeld das Jahr der Demokratie aus das Thema passt zum projektfreudigen Carl-Severing-Berufskolleg (CSB). Als Beitrag zum Demokratie-Jahr sind die Schüler*innen und Schüler aufgerufen, ihren ganz persönlichen Bericht zur Lage der Nation zu entwickeln und anschließend in einer Ausstellung zu präsentieren. Das Kolleg ist sehr engagiert, ist die erste Fairtrade-Schule in Bielefeld. Erst letztes Jahr wurde 50 Jahre Abitur gefeiert. Schüler*innen und Schüler fühlen sich in unserer Gesellschaft nicht immer als vollwertige Mitglieder. Manche haben Angst und Zukunftssorgen, fühlen sich von der Politik nicht ernst genommen. Manche sind Mitglieder zweier Kulturen und doch in keiner davon richtig beheimatet. So beschrieb die Projektgruppe aus dem Lehrerkollegium in ihrem Antrag ihre Motivation und erhielt einen Förder-Zuschlag von der Stadt Bielefeld. Das Programm begann erst nach den Sommerferien; wir erkundigten uns im September nach dem Zwischenstand. Thomas Aschhoff-Lennier, Religionslehrer am Kolleg und Pfarrer, erläutert das Vorhaben: Unsere Projektgruppe besteht aus vier Kolleginnen und Kollegen, und wir möchten das Thema in verschiedenen Klassen in den Schulalltag integrieren, das heißt, die Lehrkräfte bieten die Inhalte im Rahmen ihres Faches an. Wir wollen den Schüler*innen und Schüler Gelegenheit geben, ihre Sehnsüchte, Wünsche, Hoffnungen, Erfahrungen und Sorgen zu artikulieren in einem eigenen Bericht zur Lage der Nation. Und so könnten die Ergebnisse aussehen: Dabei können sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen: Es gibt keine Beschränkung der Ausdrucksformen. Ihre Sicht auf die Lage der Nation können die Schüler*innen gestalten, wie sie wollen. Ob Essay, Bericht, Collage, kabarettistische Einlage, Gedicht oder etwas ganz anderes, alles ist möglich. Damit die Schüler*innen und Schüler auch etwas 12

13 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Was erwarte ich von der Welt in der ich lebe? Klasse DK 801 bei der Arbeit an der Lage der Nation davon haben, werden ihre Beiträge als Leistungsnachweis gewertet, etwa wie ein Referat. Eine Doppelstunde pro Woche innerhalb der Unterrichtszeit können die Teilnehmenden für die Bearbeitung nutzen. Aschhoff-Lennier hat uns exemplarisch den Aufgabenplan der Klasse DK 801 gezeigt, in der er selbst unterrichtet. Die Gruppe hat sich viel vorgenommen: ein satirisches Video soll entstehen, eine Persiflage auf Bewerbungsgespräche, wie sie auf Instagram zu finden sind, eine Online-Umfrage, verschiedene Texte, Plakate und Interviews sind geplant. Sogar einen Song samt Performance eines befreundeten Rappers will eine Schülerin beisteuern. Mit dem Fördergeld von der Stadt soll am Ende dieses Jahres der Demokratie eine Ausstellung finanziert werden, die in der Schule gezeigt und im Anschluss in einem Sammelband dokumentiert werden soll. Für eine Auswertung ist unter anderem eine Online-Umfrage vorgesehen. Gute Ideen und umsichtige Planung ist das eine - die Umsetzung das andere. Thomas Aschhoff-Lennier: Ob am Ende alles so gelingt, wie wir uns das vorgestellt haben, wird man dann sehen. 13

14 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 36 Zeitzeugen / ganzjährig Kammermusik Haus Wellensiek Simone Pomikalek Jugend Bildung Demokratie ist auch heute nicht selbstverständlich Konzertprojekt im Gymnasium Bethel: Erinnerungskultur lebendig halten Claudia Kohl verantwortet die Kammermusikreihe im Haus Wellensiek. Gemeinsam mit ihren Musikerkollegen Sigurd Müller und Erika Ifflaender-Gehl hat sie ein Konzertprojekt für Schüler ins Leben gerufen, das Werke der Epoche um 1914 bis 1945 umfasst. Die gelernte Konzertpianistin Claudia Kohl hat bereits viele Jahre Erfahrung als Pianistin und Veranstalterin von Events mit Kammermusik. Nun soll ein Projekt starten, das auch für sie eine Premiere ist. Wie kam es zu dem Projekt? Künstler*innen der Kammermusik wollten gemeinsam ein Projekt gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit begründen mit den Mitteln der Musik. Bei diesem Projekt waren sich die Musiker*innen schnell einig. Sie wollten einen Beitrag zu einer besseren Erinnerungskultur leisten. Der Auftakt sollte sie in die Schulen führen, eine Premiere für die Kammermusiker aus dem Haus Wellensiek. Claudia Kohl, Kammermusik Haus Wellensiek Die Idee: Konzerte und Kunstgenuss als Mittel, die Erinnerung wach zu halten und zwar an drei mit Bedacht ausgewählte Künstler, zwei Komponisten, ein Dichter: Maurice Ravel, Mieczyslaw Weinberg, Bertolt Brecht. Wir gehen in die Schulen! Testfall Gymnasium Bethel: Für uns ist es das erste Mal, dass wir in einer Schulaula spielen, so Claudia Kohl. Bisher hatten die monatlichen Konzerte der Kammermusik stets im Saal des Haus Wellensiek stattgefunden, ein ehemaliger Kirchensaal. Die Konzerte in den Schulen und zu den normalen Schulzeiten sollen den SchülernInnen bestmöglich entgegenkommen. Sie hofft: Aus diesen ersten Konzerten kann mehr entstehen. Es ist geplant, die Konzerte nach Abschluss des Projekts an anderen Schulen fortzuführen. Von links nach rechts: Sigurd Müller, Erika Ifflaender-Gehl, Claudia Kohl und Thomas Wolff Schnell konnten die Musiker*innen der Kammerspiele den Schauspieler Thomas Wolff vom Stadttheater Bielefeld für das Projekt begeistern, der ohnehin von der Verbindung zwischen Kunst und Erinnerung überzeugt ist. Er wird Texte von Bertolt Brecht rezitieren. Die Werke, die die drei Künstler der Nachwelt hinterlassen haben, sollen dabei helfen Erinnerungen wieder aufleben zu lassen und nachzufühlen, was diese Menschen bewegt und angetrieben hatte. Und was gibt es zu hören? Im Zeitraum 1914 bis 1945 geriet die Welt aus den Fugen. Der 1. Weltkrieg endete mit der deutschen Niederlage und dem Ende der Monarchie. Die Zwischenkriegszeit war die Geburtsstunde der Weimarer Republik und der ersten demokratischen Verfassung in Deutschland um wenige Jahre später in die Machtergreifung Hitlers und damit in den Zivilisationsbruch des Naziregimes und den zweiten Weltkrieg zu münden bis 1945: 31 Jahre und zwei Staatszusammenbrüche lagen dazwischen. Und eine Zeit seltener kultureller Blüte. Die drei Künstler Ravel, Brecht und Weinberg markieren diese von eruptiven Veränderungen geprägte Zeit. Ravel schrieb kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs sein einziges Klaviertrio; Brecht erreichte den Höhepunkt seines Schaffens in der kurzen, unruhigen Zwischenkriegszeit; Weinberg vollendete sein Klaviertrio nach Sein lange vergessenes Werk erlebt seit einigen Jahren eine weltweite Renaissance. Die Konzertreihe verbindet die Klavierstücke der beiden Komponisten mit Rezitationen von Texten Bertolt Brechts. Demokratie ist auch heute nicht selbstverständlich Die Künstler der Kammermusik hoffen mit diesem Konzertprojekt, die Schüler*innen zu erreichen und für die Themen der Demokratie zu sensibilisieren. Wir wollen erinnern und zeigen, dass 14

15 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Demokratie nicht selbstverständlich ist, so Kohl. Nach Kohls Ansicht ist die Sprache der Musik und der Kunst dafür das schönste Mittel. Wo es stattfindet: Gymnasium Bethel Die erste Schule, an der die Konzerte stattfinden sollen, ist das Gymnasium Bethel. Dabei richtet sich das Projekt an Schüler*innen und Schüler der Oberstufe, die sich zuvor fächerübergreifend in den Fächern Musik, Deutsch und Geschichte mit dem Zeitraum 1914 bis 1945 auseinandergesetzt haben und dabei auch mit der Rolle von Zeitzeugen und Zeitgenossen. Die Künstler*innen aus dem Haus Wellensiek hoffen, dass sie Schüler*innen dafür begeistern können, eine eigene Präsentation vorzubereiten, die sie im Rahmen eines Abschlusskonzertes in der Aula vortragen können. So könnte aus einem künstlerischen Vortrag ein interaktives Konzert werden. Konzerttermine sind für 2019 bereits geplant, standen bei Redaktionsschluss jedoch noch nicht fest. Dafür sind schon zwei Termine im kommenden Jahr fix: Den 11. Februar 2020 und den 15. März sollten sich Interessierte schon vormerken. Dann finden in der Schulaula des Gymnasiums Bethel Konzerte statt. Weitere Informationen: Claudia Kohl, Kammermusik Haus Wellensiek Thomas Wolff rezitiert einen Auszug aus Brechts Kinderkreuzzug. 15

16 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 35 Mitmachen, verändern, Wirksamkeit erleben: Ehrenamtliche Partizipation Welthaus Bielefeld e. V. Stefanie Strunk Zusammen Leben Gelebte Demokratie Das Ziel: Menschen motivieren, sich zu engagieren Ehrenamtliche stärken: Klingt gut. Aber wie geht das praktisch? Um das zu erfahren verabrede ich mich mit der Geschäftsführerin des Welthaus Bielefeld, Beate Wolff. Sie erzählt ausführlich, was der Beitrag des Welthauses zum Jahr der Demokratie ist. Beate Wolff ist seit über zwei Jahren Geschäftsführerin des Welthaus Bielefeld. Das Welthaus ist ein entwicklungspolitischer Verein und setzt sich für eine global gerechte Welt und Wirtschaftsordnung ein, für die Achtung der Menschenrechte. Dabei orientiert sich das Welthaus an den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, den Global Goals. privat Carnival der Kulturen: Bielefeld tanzt für Demokratie Für Beate Wolff bedeutet Demokratie zum einen im wörtlichen Sinne, dass das Volk entscheidet. Wichtig an Demokratie sei, dass sie auch gelebt werde. Dass man über die Beteiligung an Wahlen hinaus gehe und im Alltäglichen für eine demokratische Gesellschaft eintrete. Für sie bedeute Demokratie zu partizipieren, Forderungen an die Politik zu stellen und diese mit Nachdruck zu verfolgen. Argumentieren, warum man bestimmte Positionen für wichtig halte. Demokratie, sagt Beate Wolff, bedeutet auch, sich aus sich heraus in Freiheit beteiligen zu können. Das erfordere Diskussionen, Reflexionsbereitschaft, dass man weiß, wie man sich beteiligen kann, es erfordert bestimmte Handlungskompetenzen. Für genau diese Handlungskompetenzen beteiligt sich das Welthaus Bielefeld am Jahr der Demokratie. Für sein Projekt Mitmachen, verändern, Wirksamkeit erleben: Ehrenamtliche Partizipation als Baustein demokratischen Handelns erhält es dafür Förderungsmittel der Stadt Bielefeld. Einladung zum Mitmachen Ehrenamtliche werden motiviert, sich der Thematik Ernährungssouveränität anzunehmen. Sie erarbeiten Vorträge, und engagieren sich in der Veranstaltungsorganisation. So gab es eine Vortragsreihe zur fairen Woche im September. Das Projekt hat thematische Schwerpunkte, der Fokus liegt aber auf dem Ehrenamt, darauf, sich überhaupt zu engagieren - und möglichst viele dafür zu gewinnen. Geschäftsführerin Wolff erläutert die Projektbausteine: Ernährungssouveränität - Eine Mitmach-Workshopreihe befasst sich mit dem Thema Umwelt. Kreativ im Deko-Team - Mit Kreativität wurde das Thema Upcycling bearbeitet, als Highlight entstand ein Fisch aus Draht und Plastik. Er symbolisiert das Thema Plastikmüll in den Meeren. Welche Auswirkung hat unser Konsum auf die Umwelt? Der Zugang zur Thematik über das kreative Kunstprojekt eröffnet eine andere Verstehensweise und ist ein niedrigschwelliger Weg, Zugang zum Thema zu finden. Der Fisch wurde beim Carnival der Kulturen vorgestellt und schwimmt nun auf dem Trockenen. Carnival der Kulturen In Bielefeld der Klassiker. Der Carnival der Kulturen versteht sich als kreatives Plädoyer für kulturelle Vielfalt und Toleranz. 23mal fand er bisher in Bielefeld statt und ist ein wesentliches Ereignis in der Stadt, das für kulturelle Vielfalt steht. Menschen engagieren sich über Monate ehrenamtlich, um mitzumarschieren. Sie bereiten sich mit Mühe und vielen Ideen vor, basteln Kostüme und Wagen. Im Vordergrund steht hier das Engagement an sich, das Eintreten für die Interessen aller. Wer nicht aktiv beim Carnival mitmachen möchte, kann dies auf andere Weisen tun, zum Beispiel mit der Beteiligung an der Spendenaktion. 16

17 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Darüber hinaus betreibt das Welthaus noch weitere Projekte. Es gibt viele Arbeitsbereiche, die sich gegenseitig ergänzen. Die Bereiche haben unterschiedliche Inhalte, doch verfolgen sie alle das gleiche Ziel: Eine gerechtere Welt ohne Armut. Stefanie Strunk Beate Wolff, Geschäftsführerin des Welthaus Bielefeld, schätzt das Fairtrade-Café an der Ecke August-Bebel-Straße / Paulusstraße 17

18 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 37 Einfach jetzt machen Ideen zur Kultur- und Energiewende Transition Town e. V. Aleksandra Marunic Global Goals Besser leben in Bielefeld Ein Jahrmarkt des jetzt schon Möglichen zeigte, wie Nachhaltigkeit funktioniert Es war ein toller Nachmittag. Über 100 Besucher*innen kamen, als Transition Town Bielefeld (TT) am 3. Oktober sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Akteure, Interessierte, Neugierige, alle wollten schauen, was es an der Wandelmühle zu bestaunen gab. Zum Jahr der Demokratie wollte TT Bielefeld dazu inspirieren, eigene Ideen für die Energie- und Kulturwende zu entwickeln. Die Spannbreite der Angebote war groß. Dafür sorgten die verschiedenen Gruppen, die mit Überzeugung und Engagement hinter ihren Visionen für ein besseres und nachhaltigeres Leben stehen. Eine der Gruppen besteht aus den Radrettern: Das sind erfahrene Hobbyschrauber, die Anleitung und Hilfe bei einfachen Fahrradreparaturen geben. Dieses Angebot zur Selbsthilfe ist ein Teil der Reskilling -Gruppe von Transition Town Bielefeld, zu denen auch das Repair Café oder - zum Thema Zubereitung und Haltbarmachung von einheimischen Lebensmitteln die Gruppe Kochen - gehört. Einmal im Jahr und passend zur Jahreszeit wird der Workshop Krautwerkstatt - Sauerkraut selber machen angeboten. Hier bekommt man Tipps und erlernt Fertigkeiten wie aus aus Großmutters Zeiten. Die deutsche Übersetzung des englischen Begriffs Reskilling lautet eigentlich Umschulung. In diesem Fall, im Kontext von Aktivitäten zur Förderung der Nachhaltigkeit, bedeutet es das Wiedergewinnen vergessener Fertigkeiten. In unsere verschiedenen Projekte kann sich jeder mit einbringen, erklärt Michael Schem, Vorstandsvorsitzender von Transition Town Bielefeld: Dazu muss man kein Mitglied des Vereins werden. Bei Transition Town ist jeder willkommen, der den Kulturwandel fördern und seine lokale Gemeinschaft stärken will. Weitere Beispiele des jetzt schon Möglichen waren unter anderem die Gemeinschaftsgärten, das Projekt Essbare Stadt, eine Saatgutbörse, verschiedene Mobilitätsangebote. Zu sehen war natürlich auch Bisela ( Bielefeld sein Lastenrad ). Das kostenlos ausleihbare Lastenrad, das an drei Stationen in Bielefeld abholbereit auf Transporte Transition Town Bielefeld In der Wandelmühle feierte Transition Town Bielefeld das zehnjähriges Bestehen und lud seine Mitbürger*innen ein 18

19 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 wartet, war 2018 für den Carolinen Umweltpreis nominiert. Beim Jahrmarkt des jetzt schon Möglichen am 3. Oktober war an alles gedacht, musikalisch untermalt von einem Gitarren-Duo und mit leckeren vegetarischen Gerichten. Zudem gab es guten regionalen Apfelsaft, alles aus kontrolliert-biologischem Anbau. Transition Town Bielefeld Mit Greenpeace und Zeitbörse stellen sich befreundete Initiativen vor Transition Town Bielefeld Mit Transition Town kommt man mit spannenden Leuten in Kontakt: hier die Themengruppe Urbane Gärten 19

20 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 53 Phase Null Alles auf Anfang?! Herr Nico Mokros Frau Juliane Sellenriek Mariya Zhovnovska Zusammen Leben Phase Null - Alles auf Anfang?! Partizipatives Forschungsprojekt sucht Antworten auf Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens Erwachsene erklären den Kindern und Jugendlichen die Welt. Warum nicht umgekehrt? Es wird häufig übersehen, aber auch junge und sehr junge Bürger*innen haben eigene Meinungen und Erwartungen, wollen mit ihren Bedürfnissen, ihren Lösungsvorschlägen wahrgenommen werden. Das Projektteam Phase Null. Alles auf Anfang will die Perspektiven unserer Nachkommenschaft hören und sie darin begleiten, eigene Antworten auf gesellschaftliche Fragen zu finden. Projektteam Was denken Kinder und Jugendliche über die Welt und gesellschaftliche Zusammenhänge? Wie erklären sie sich die Dinge, welche im Alltag passieren? Die drei Masterstudierenden der Erziehungswissenschaften an der Uni Bielefeld, Nico Mokros, Julianne Sellenriek und Ann-Kathrin Thießen, entwickelten das Forschungsprojekt, das diesen Fragen nachgeht. Im Rahmen einer mehrtägigen Gruppenarbeit werden die Teilnehmenden im Alter von elf bis 15 Jahren dabei selbst zu Forschenden. Zehn Kinder und Jugendliche können an dem Projekt teilnehmen und dessen Verlauf Themen, Methoden, Spiele, Beschäftigungen - weitgehend selbst bestimmen. Die Idee folgt dabei weniger pädagogischen Experimenten: In erster Linie ist es ein Forschungsprojekt, in dem partizipative Methoden erprobt werden. Die Projektleiter*innen verstehen ihre Rollen dabei eher begleitend und weniger als anleitend. Am Anfang steht ein Planspielszenario mit einer Gruppendiskussion, aber der Ablauf wird nicht von außen gesteuert, sondern wird kreativ und selbständig von den beteiligten Kindern und Jugendlichen gestaltet. Überraschungen inbegriffen Noch gibt es noch kein konkretes Datum für die Umsetzung, und auch die Gruppe der Teilnehmenden steht noch nicht fest. Das Projekt-Team ist gerade auf der Suche nach Kindern und Jugendlichen mit Forschergeist. Am besten soll es eine schon bestehende Kinder-/Jugendgruppe sein, in der sich alle kennen und miteinander vertraut sind, um möglichst frei und ungehemmt interagieren zu können. Natürlich sollen alle freiwillig am Projekt teilnehmen. Wie der Ablauf des Projektes am Ende aussehen wird und was am Ende dabei herauskommt, bleibt für das Projektteam eine Überraschung. Es ist nicht in erster Linie ein pädagogischer Auftrag, sondern ein Experiment für die Erziehungswissenschaftler*innen wie für die Teilnehmenden. Aber es könnte klappen: Kinder sind von Natur aus spontan, und gemeinsam in einer Gruppe langweilen sie sich nie. Sie werden bestimmt das Richtige fragen und gute Antworten finden. Das Logbuch ist ein speziell vorbereitendes Forschungstagebuch, welches die Teilnehmenden in die Hand bekommen werden, um ihre Gedanken, Ideen und Vorstellungen zu gesellschaftspolitischen Fragen zu notieren 20

21 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Projektteam Die Kinder erwarten vielfältige Forschungsmöglichkeiten mit großer Auswahl an Methoden und Material 21

22 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 9 Jugend für Politik gewinnen Haus Neuland Aleksandra Marunic Jugend Bildung Yes we can! Schüler*innen lernen aktiv und eigenständig Demokratie kennen Kinder und Jugendliche wollen gehört werden. Sie haben Meinungen und Einstellungen zu politischen Themen und wollen ihre Stimme nutzen, um ihre Anliegen einzubringen. Politik soll für die jungen Menschen keine fremde Welt sein. Zu diesem Anliegen führte das Haus Neuland in Kooperation mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Gesamtschule bereits im vergangenen Jahr das Projekt Jugend für Politik gewinnen ein. Carola Brindöpke, Fachbereichsleiterin Jugendbildung aus dem Haus Neuland, koordiniert das Projekt. Zum Jahr der Demokratie wird es nun fortgesetzt. In der Murnau-Gesamtschule wurden dafür in den Klassenstufen 8 und 9 mit jeweils 20 Schüler*innen zwei Kurse gegründet, die zum festen Bestandteil des Unterrichtsplans gehören. Zweimal in der Woche finden diese statt, jeweils 60 Minuten lang. Eine außerschulische Bereicherung und Unterstützung leistet das Haus Neuland, wenn zwischen September und Dezember für einige Tage medienpädagogische Fachkräfte in die Schule kommen. Diese bilden mit jeweils einer Lehrperson ein Tandem, das die Kurse in dieser Zeit gemeinsam plant, durchführt und auswertet. Ziel des Projektes ist es, die Themen Demokratie und Mitbestimmung in diesen Jahrgängen verständlich zu machen. Eigene Partizipationsmöglichkeiten sollen aufgezeigt und die Jugendlichen so gestärkt werden, dass sie überzeugend diskutieren und argumentieren können. Daniel Marchand, freier Mitarbeiter im Haus Neuland, möchte bei den Schüler*innen darüber hinaus ein Bewusstsein für Medien schaffen, für deren Vorteile und Gefahren: Mir ist es wichtig, Jugendlichen zu vermitteln, wie sie Medien für ihre Arbeit nutzen können, aber auch, wie man durch Medien, z. B. Fake News, manipuliert werden kann. Die Förderung der Medienkompetenz ist ein wichtiges Ziel des Projektes, erklärt Daniel Marchand. Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule Ausgestattet mit ipads drehen die Jugendlichen im Haus Neuland ihre Filme, optimieren und schneiden sie anschließend mit dem Videoschnittprogramm imovie 22

23 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Im Kurs Jugend für Politik gewinnen I beschäftigen sich die Schüler*innen aus dem Jahrgang 8 zunächst mit politischen Grundfragen (Partizipation, Demokratie, Vorurteile, ). Mit diesem Wissen im Gepäck, suchen sie sich ein wichtiges und spannendes Thema, das sie intensiv bearbeiten und in einem Medienprodukt darstellen möchten, zum Beispiel ein Erklärvideo. In Kleingruppen und ausgestattet mit ipad, Stativ, und Mikrophon können die Jugendlichen ihre eigenen Visionen realisieren und lernen, ihre Meinungen frei zu äußern. Im Jahrgang 9 wird der Kurs Jugend für Politik gewinnen II angeboten. Die Ju- gendlichen haben am Kurs I im letzten Schuljahr teilgenommen und wollen sich nun im Debattieren üben. In Rollenspielen werden sie argumentieren und debattieren. Sie erfahren auch, wie eine offene politische Diskussion auf kommunaler Ebene stattfinden könnte. Die Debatten finden zu Themen statt, die die Jugendlichen gewählt haben und münden in einer Diskussion mit Kommunalpolitikern*innen. Mitte Dezember geht es dann für beide Kurse ins Haus Neuland. Dort können sie dann in einem eineinhalbtägigen Workshop intensiv an ihren Projekten weiterarbeiten. Der Kurs aus Jahrgang 8 erhält eine Einführung in Storyboarding und Videoschnitt. Ihr Film wird dann als Premiere im Haus Neuland gezeigt. Der Kurs aus dem Jahrgang 9 wird Lokalpolitiker*innen einladen, um das gute Argumentieren und Debattieren in einer echten Polit-Diskussion zu erproben. Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule Im Haus Neuland basteln die Jugendlichen eifrig am Storyboard für ihr Drehbuch 23

24 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 18 Förderung von Toleranz Tanz für Toleranz Carola Kortfunke Zusammen Leben Tanz für Toleranz: Musik war schon immer politisch Mit Tanz und Musik für ein friedliches Miteinander Alexander Berning ist Lehramtsstudent und DJ. Gemeinsam mit Philipp Schröder und einer Gruppe DJs der Bielefelder Elektronik Szene organisiert er Open Air-Veranstaltungen unter dem vielsagendem Titel Tanz für Toleranz. Carola Kortfunke Er will Lehrer werden, liebt elektronische Musik und arbeitet mit Geflüchteten: Alexander Berning Carola Kortfunke im Gespräch mit den Machern des Projekts Wie wurden Eure Veranstaltungen angenommen? Der Christopher Street Day war sehr gut besucht. Von den ca Besuchenden waren 700 bis 800 an unserem Wagen. Beim Welttag für Geflüchtete ist die Resonanz etwas kleiner ausgefallen. Da hatten wir starke Konkurrenzveranstaltungen aus der elektronischen Szene und Probleme mit der Bewerbung. Die dritte Veranstaltung, unser eigenes Open Air, war ein voller Erfolg. Die aktuellen Fördergelder stammen aus dem Jahr der Demokratie. Wo ist der Bezug einer Tanzveranstaltung zur Demokratie? Der demokratische Gedanke ist geprägt vom Mitbestimmungsrecht der Bürger und davon, dass sich Gruppen für etwas einsetzen. Auf diese Weise werden politische Themen in die Gesellschaft gebracht. Das hat Einfluss darauf, was besprochen und entschieden wird. Aktiv zu werden und öffentlich zu machen, wofür man steht, kann Veränderungen in der Gesellschaft anregen und Probleme aufzeigen. Eine Tanzveranstaltung, die sich klar gegen Ausgrenzung und Diskriminierung positioniert, ist Zeichen eines demokratischen Grundgedankens, wie eine Demonstration. Wie unterscheidet Ihr Euch von anderen Open Airs? Wir nehmen keinen Eintritt und schreiben niemandem vor, wie er zu kommen hat. Jeder ist willkommen. Beim Open Air waren viele Familien und Kinder da, nicht nur Leute, die die elektronische Szene feiern. Wir versuchen das Gelände so offen und frei wie möglich zu gestalten. Wir glauben, dass wir so eine Community schaffen, die sich auf den Events mit Toleranz und Akzeptanz begegnet, deshalb haben wir bei unserer letzten Veranstaltung auf Sicherheitspersonal verzichtet. Wir wollten zeigen, dass sich Menschen auch ohne Gewaltmonopol gut verstehen können. Es gab keine Probleme, nicht einen einzigen Zwischenfall. Darius Lange und Julia Groll Beim Christopher Street Day in Bielefeld war der Tanz-für-Toleranz-Wagen besonders beliebt 24

25 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Habt Ihr schon Gegenwehr gespürt? Direkte Aktionen auf den Veranstaltungen gab es nicht, aber polarisierende Meinungen im Internet. Uns wurde beispielsweise vorgeworfen, Musik für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Das fanden wir einfach lächerlich, weil Musik unserer Meinung nach schon immer politisch war. Man muss ja nur mal auf die Liedtexte achten. Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft? Wir hoffen, einen Beitrag dazu leisten zu können, dass gemeinnützige Vereine enger zusammenarbeiten. Beim Open Air haben wir versucht, viele Vereine einzuladen mit Infoständen, sodass die Besucher*innen sehen konnten, wie viel gemeinnützige Organisationen zu unserem Allgemeinwohl beitragen. Gleichzeitig konnten sich die Mitglieder auch kennenlernen, austauschen und über mögliche gemeinsame Projekte sprechen. Das möchten wir weiterverfolgen. Darius Lange und Julia Groll Die Organisationen stammen allesamt aus der Bielefelder Elektronikszene und legen bei den Events selbst auf 25

26 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 14 Erstellung von Gemeinwohl-Bilanzen Gemeinwohl Ökonomie Ostwestfalen-Lippe e. V. Mariya Zhovnovska Global Goals Zum Wohle der Menschen und der Umwelt Schüler*innen Hans-Ehrenberg-Schule unterziehen Gut Wilhelmsdorf einer Gemeinwohl-Bilanz. Gemeinwohl-Matrix, aktuelle Version 5.0/ Quelle: Im jetzigen ökonomischen System ist Gewinnmaximierung das oberste Ziel wirtschaftlichen Handelns. Geld ist zum Selbstzweck geworden statt ein Mittel für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle. In diesem Sinne äußert sich Christian Felber, der Mitbegründer der Geweinwohl-Ökonomie-Bewegung. Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) ist ein alternatives Wirtschaftsmodell, nach dem nicht die Vermehrung des Kapitals, sondern das Wohl aller im Mittelpunkt steht. Entsprechend gelten als Richtwerte für unternehmerisches Tun Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung. Wie diese Werte im betrieblichen Alltag gelebt werden, wird in der sogenannten Gemeinwohl-Bilanz, dem Herzstück der GWÖ, anhand der Gemeinwohl-Matrix geprüft. Die Gemeinwohl-Bilanz dient dem Unternehmen sowohl als Spiegel als auch als Kompass für die Weiterentwicklung in Richtung ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Ein Projektkurs der Klasse Q-1 der Hans-Ehrenberg-Schule in Sennestadt hat sich im laufenden Schuljahr 2019/20 auf den Weg gemacht, den Bioland-Hof Gut Wilhelmsdorf einer Gemeinwohl-Bilanz zu unterziehen und ihn daraufhin zu überprüfen, in wieweit er im Kontakt mit Lieferant*Innen, Finanzpartner*Innen, Mitarbeitenden, Kund*Innen und dem gesellschaftlichen Umfeld die allgemeinen Maxime der GWÖ bereits umsetzt. Begleitet und unterstützt werden die Schüler*innen und Schüler dabei von ihrer Projektkurslehrerin Lisa Schmied, der Betriebsleiterin des Hofes Friederike Hegselmann, der Studentin der Fachhochschule Lisa Schnellbügel, die Gemeinwohl-Ökonomie bei Professor Oliver Bierhoff studiert, sowie vier ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Gemeinwohl-Regionalgruppe Bielefeld. 26

27 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Und zumindest in der Anfangsphase und während des Einarbeitungs- und Planungsprozesses steht den Schüler*innen darüber hinaus noch der professionelle GWÖ-Berater Tobias Daur zur Seite, der aus den Fördermitteln der Stadt Bielefeld honoriert werden konnte. Verantwortungsbewusst wirtschaften mit Zertifikat Am Ende des Bilanzierungsprozesses müsste das Gut Wilhelmsdorf sich noch einem externen Audit unterziehen, bevor der Bioland-Hof schließlich das begehrte Zertifikat erhält. Lohnt Sabine Ramsel sich der Aufwand für den Betrieb überhaupt? Davon sind die Vertreter der GWÖ überzeugt. Die Zertifizierung führt zur Verbesserung und Veränderung aller Prozesse im Unternehmen eben weil neben wirtschaftlichen Tätigkeiten auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt werden. Betriebe, die nachprüfbar und in jeder Hinsicht ethisch verantwortungsbewusst und nachhaltig agieren, steigern damit auch ihre Reputation: Sie können leichter Vertrauen aufbauen und sind weniger krisenanfällig. Der Weg zu einer GWÖ-Zertifizierung steht allen Unternehmen offen. Vor- aussetzung sind die Bilanzierung und das externe Audit. Beratung bieten die Gemeinwohl-Vereine. Alle Informationen stehen online zur Verfügung: Es ist wohl noch ein weiter Weg, bis das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie sich durchgesetzt hat. Aber es ist ein guter Weg, der auch die Interessen zukünftiger Generationen im Blick hat ein Weg, auf dem sich die Wirtschaft ethisch und demokratisch verändert. Gemeinwohl-Ökonomie Bielefeld/ Lisa Schmidt Auch die Lieferanten, die für das Gut Wilhelmsdorf tätig sind, werden unter vier Aspekten geprüft: Menschenwürde; Solidarität und Gerechtigkeit; Ökologische Nachhaltigkeit; Transparenz und Mitentscheidung 27

28 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 1 Jeder soll individuell sein, aber wehe einer ist anders Gesamtschule Rosenhöhe Mariya Zhovnovska Jugend Bildung aber wehe, einer ist anders Schulprojekt der Gesamtschule Rosenhöhe gegen Rassismus Die Bevölkerung unserer Stadt besteht aus einem bunten Vielerlei von Kulturen, Religionen, Erfahrungen, Perspektiven und Selbstbewusstsein. Führt diese Situation eher zur Harmonie oder zu Feindseligkeit? Schüler*innen und Schüler und Lehrende der Gesamtschule Rosenhöhe suchten an ihrem Projekttag nach Antworten. Um Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit ging es am 09. Juli 2019 aber auf ganz andere Art und Weise. Dafür hat die Gesamtschule Rosenhöhe das Leipziger Schultournee-Theater der Kulturschule Leipzig und sein Stück Jeder soll individuell sein, aber wehe einer ist anders! eingeladen. Die Bearbeitung des Monologs Dreck (1991) von Robert Schneider unter dem Motto Schule ohne Rassismus verbindet die Theatervorstellung mit einer anschließenden Diskussion. Ein aktuelles Thema, sagten sich die Organisatoren, gerade in Zeiten großer Migrationsbewegungen. Ein Araber verkauft Rosen, um sein Studium in Deutschland finanzieren zu können. Er erzählt aus seinem Alltag, von Erfahrungen mit rassistischen Übergriffen, aber auch von seinen Hoffnungen und von seinem Heimatland. Vielleicht geriet der Monolog zu abstrakt, vielleicht war auch die Darbietung ein wenig zu sperrig für die Achtbis Zehntklässler*innen. Jedenfalls wollte der Funke nicht recht überspringen. Obwohl sich die Jugendlichen im Unterricht gut auf den Themenkomplex Rassismus, was ist das und wo beginnt dieser? vorbereitet hatten und in der Nachbesprechung auch sehr persönliche Erlebnisse zu ihren unterschiedlichen Migrationshintergründen berichteten, kam die Theateraktion in der anschließenden Diskussion beim jungen Publikum nicht so gut an. Lieber Ballons als Monolog Für die etwas Jüngeren aus den fünften bis siebten Klassen kamen Luftballons zum Einsatz, mit denen die Kinder ihre Wünsche für mehr Courage im Alltag gegen den Rassismus in den Himmel schicken konnten. Das klappte deutlich besser. Die Kinder dachten über eigene Erfahrungen oder Beobachtungen mit Rassismus nach und formten daraus einen positiven Gedanken oder einen Wunsch. Diese Wünsche schrieben sie auf kleine Zettel, die dann mit Heliumballons in die Luft stiegen. Für diese Aktion wurden spezielle abbaubare Ökoballons benutzt, um Umweltbelastung zu vermeiden. Wir sind alle ganz unterschiedliche Individuen, aber diese Unterschiede sollten nicht störend für uns sein im Gegenteil: Vielfalt ist Reichtum! 28

29 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Auf den individuellen Menschen kommt es an, nicht auf Aussehen oder Herkunft. Darauf sollten die Kinder sensibilisiert werden: Ob es gelingt, offen freundlich und neugierig aufeinander zuzugehen, ist eben auch eine bewusste Entscheidung jedes einzelnen. Die Ballons sind ein schönes Bild dafür, dass es sich in Harmonie viel angenehmer lebt als in Feindschaft. Luftballons sind immer toll. Am Projekttag konnte man nebenbei lernen, wie schlechte Erfahrungen in positive Aktivitäten umgewandelt werden können Prawny/Pixabay Artturi Mäntysaari/ Pixabay 29

30 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 19 Wohnen darf nicht Ware sein Ein Theaterprojekt, das sich einmischt Theaterwerkstatt Bethel Mariya Zhovnovska Global Goals Zwischen Wohnsinn und Wohnwahnsinn Zuhause für Jeden?! - die Volxperformance der Theaterwerkstatt Bethel mischt sich ein Wo wohne ich? Welche Wohnrechte habe ich? Wie frei bin ich, meinen eigenen Wohnraum zu gestalten? Brauche ich ein Smart Home? Wie verändert sich die Wohnsituation in meinem Stadtteil? Diese und viele andere Fragen stellen wir uns täglich und sie führen zu weiteren: Wem gehört eigentlich die Stadt? Wer kann die steigenden Mietpreise noch bezahlen? Das Spannungsfeld zwischen Wohnsinn und Wohnwahnsinn lotet die Theaterwerkstatt Bethel mit ihrer Performance Zuhause für jeden?! aus. Menschen aus unterschiedlichsten Lebenssituationen, Herkünften und Generationen sind Gestalter*innen und auch Darsteller*innen. Sie wollen auf künstlerische Weise auf das Thema Wohnraum hinweisen. Die Performance will kein traditionelles Kunstwerk sein, kein klassisches Theater, welches ein wohlgestaltetes Stück auf die Bühne bringt. Das Projekt folgt inklusiven Zielen und hat deshalb unter anderem Menschen mit Migrationsgeschichte, Fluchterfahrungen, Wohnungslose und Wohnungssuchende angesprochen und eingeladen, die Performance zu gestalten. Insgesamt zehn bis zu 15 Teilnehmende im Alter von 16 bis 75 Jahren machen bei den verschiedenen Aktionen und öffentlichen Interventionen mit. Die Darsteller*innen sind keine professionellen Schauspieler*innen; es sind Amateure aus Leidenschaft. Unter der Leitung von Laura Kreutz, Mitja Brinkkötter und Nicole Zielke versteht sich die Volxperformance der Theaterwerkstatt Bethel als offenes Ensemble, bei dem jede interessierte Person mitspielen darf. Und so unterscheidet sich auch die künstlerische Darbietung deutlich von üblichen Bühnenvorstellungen: Die Stücke werden in öffentlichen Räumen gezeigt, beziehen sich auf konkrete Schwerpunkte und orientieren sich an der Interaktion der Darstellenden, auch mit dem Publikum. Die künstlerische, inhaltliche Gestaltung der Volxperformance variiert je nach Räumlichkeit Matthias Gräßlin Die Stoffbeutel symbolisieren das Zuhause. Alles Mögliche kann den Wohnsitz prägen: zum Beispiel Omas Tücher, Kleidung, Essen, Plüschtiere, religiöse Symbole, Schlafutensilien 30

31 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 und Publikum. Choreografie, Szenen und Themen werden immer wieder angepasst. Was hat die Volxperformance mit Demokratie zu tun? Die Darstellenden zeigen in vielen kleinen Szenen, was ein Zuhause eigentlich ist, und was es für uns bedeutet: welche Vor- und Nachteile die Mitdenkenden Wohnungen (Smart Homes) haben. Ob in der Gesellschaft eine Indoor-Generation heranwächst, die nicht mehr viel nach draußen kommt und ihre Zeit zunehmend in den eigenen vier Wänden verbringt. Die Themen, die Herangehensweise und die künstlerische Umsetzung wurden im Kollektiv entwickelt. Jugendliche kamen im Projekt mit Erwachsenen zusammen, mit entsprechenden Unterschieden an Erfahrungen und Meinungen. Zugleich ist es ein forschendes Projekt: Es wurde viel recherchiert, Gespräche u. a. mit Menschen ohne Obdach und von Obdachlosigkeit Bedrohten geführt. Die Bezahlbarkeit von Wohnraum ist ein aktuelles Thema, das viele umtreibt. Das Theaterstück berührt dabei nicht nur die Wohnungsproblematik sozialbedürftiger Menschen, sondern fragt nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Wohnraumgestaltung entlang verschiedener Schichten und Lebenshintergründe. Zuhause für jeden?! ist kein Aufklärungsstück, das belehrt oder Informationen rund um Wohnraumentwicklung vermitteln will. Es ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit einem Thema, das vielen unter den Nägeln brennt. Das rund zwanzigminütige Theaterstück Zuhause für jeden?! entstand im Rahmen des Jahres der Demokratie und wird noch bis Ende November 2019 an unterschiedlichen Orten in Bielefeld gezeigt. Matthias Gräßlin Die Indoor-Generation. Die Szene bezieht sich auf eine Velux-Kampagne. Der Fensterhersteller setzt sich kritisch mit dem Phänomen auseinander, dass die Menschen ca. 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen verbringen ( 31

32 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 17 Starke Frauen im Quartier Empowerment im Jahr der Demokratie AWO Kreisverband Bielefeld e.v./quartiersbetreuung Ostmannturmviertel Stefanie Strunk Zusammen Leben Heldinnen von einst und jetzt Ein Kalender zeigt Starke Frauen im Quartier ullstein bild Auch darum geht es im Bielefelder Jahr der Demokratie: den Bürgerinnen und Bürgern Mut machen, die eigenen Dinge in die Hand zu nehmen. Wie das gehen kann, zeigen am besten gute Beispiele. Das sagte sich auch das Projektteam der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bielefeld von der Quartiersbetreuung im Ostmannturmviertel. Als Beitrag zur Projektreihe der Stadt entstand ein Tischkalender, der Monat für Monat ermutigende beispielgebende Frauen vorstellt. Das Besondere: Der Kalender stellt eine Mischung sowohl historischer Persönlichkeiten wie Frauen von heute vor. Politikerin, Leiterin eines Frauenhauses, AWO-Gründerin, ehrenamtliche Helferin aus dem Quartier - eines verbindet sie alle. Es sind starke, selbstbewusste Frauen, die für die AWO prägend sind, ob als Wegbereiterin in der Geschichte, oder heute als Aktive. Jedes Kalenderblatt erzählt eine Geschichte und lässt die jeweils Porträtierte selbst sprechen: Ich wünsche mir mehr Wertschätzung und Anerkennung des Pflegeberufs, wird zum Beispiel Céline Venjakob im Januar zitiert. Sie ist Auszubildende zur Altenpflegerin im ambulanten Dienst. Ein Statement ganz aus der Situation von heute. Es kommen einige zu Wort, die bei der AWO tätig sind oder Berührungspunkte zur AWO haben. Aber auch die Worte früher Aktivistinnen können nach wie vor ermutigen: Je mehr Taten wir zusammenbringen, umso besser wird die Welt. Der programmatische Satz der AWO-Gründerin und ersten Vorsitzenden Marie Juchacz steht auf dem Titel des Kalenders. 100 Jahre AWO, 100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Demokratie; es gibt viele gute Anlässe, gerade jetzt auf starke Frauen zu verweisen. Wir haben Vera Stiber zur Arbeit an dem aufwändigen Kalender gefragt. Die Arbeit erforderte einige Geduld. Es war durchaus mühsam, an die Bilder zu kommen und die Rechte zu erwerben, berichtet sie. Aber wichtiger und auch aufwändiger war es, die Geschichten 32

33 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 J.H. Darchinger/Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung Sabine Ramsel hinter den Frauen zu verstehen. Dafür haben wir uns Filme angesehen und viele Broschüren, Text- und Internetquellen durchsucht. Nachdem die historischen Frauen ausgewählt und heutige AWO-Frauen gefunden waren, die Lust auf das Projekt hatten, ging es weiter an die Interviews und Fotosessions. Es war auch für unser Team span- nend, was für vielseitige Arbeits- und Tätigkeitsfelder es gibt und wie sich die Frauen mit der AWO identifizieren oder auch welche Haltung sie haben, verrät uns Stibner. Die Mühe hat sich gelohnt, alle sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Kalender ist fertig! Die AWO-Crew wollte es beim Projekt Starke Frauen nicht beim Kalender belassen. In Kooperation mit der Luisenschule, der Sportjugend Bielefeld, der Demokratiewerkstatt im Ostmannturmviertel und dem Mädchenhaus Bielefeld entschied man darüber hinaus, Empowerment-Veranstaltungen für Mädchen der Klassenstufen 7 und 8 anzubieten. Unter dem Titel Mädchen stärken und vor Übergriffen auf die Selbstbestimmung schützen werden Themen in Angriff genommen, mit denen Mädchen und junge Frauen vielleicht früh konfrontiert werden. Das Mädchenhaus hat im Oktober 2019 im Haus Neuland einen Workshop dazu angeboten, der das ganze Projekt abrundet und die Idee der Starken Frau nachhaltig weitergeben konnte. Und wenn sich Vera Stibner etwas wünschen dürfte? Am schönsten wäre es, wenn einige Mädchen für das Quartier gewonnen werden könnten, um ihre Erfahrungen aus den Workshops an andere Mädchen weiterzutragen oder Hilfe leisten zu können. 33

34 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 25 RAP Projekt /Mai- November 2019 AWO Kreisverband Stefanie Strunk Jugend Bildung Ein Song für die Demokratie Bielefelder Grundschulen singen für Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung und Bildungsrecht Mark Angelo_ pexels Musik verbindet, Demokratie auch Fairness, Freundschaft, Religion: Die AWO Bielefeld begeistert Grundschulkinder mit moderner Musik für wichtige Themen. Seit 2006 rappt der Musikproduzent Daniel Wagenbreth. Seit zwei Jahren arbeitet er mit Patrick Sawadski in Schulprojekten. In diesem Jahr, 2019, kooperiert der AWO Kreisverband Bielefeld mit den beiden Musikern. Drei internationale Klassen in drei verschiedenen Grundschulen erarbeiten zunächst unabhängig voneinander ein jeweils zentrales demokratisches Prinzip: 1. Das Prinzip der Meinungsfreiheit, 2. Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und 3. Das Recht auf Bildung. Ziel ist die Vertonung in einem echten Tonstudio. Gearbeitet wurde mit den Klassen überwiegend im Plenum. Jede Schule war für eine Strophe zuständig. Hierzu werden im Unterricht Aussagen erarbeitet, die dann mit Hilfe des Musikproduzenten und des Musikpädagogen die Grundlage für drei Strophen eines Raps bilden sollen, berichtet Cornelia Borgards mit strahlenden Augen. Die Fachbereichsleiterin Jugendarbeit des AWO-Kreisverbands freut sich sichtlich über das Projekt. Um das Verfahren für die internationalen Schüler und Schüler*innen zu vereinfachen, entwickeln die musikalischen Leiter Patrick Sawadski und Daniel Wagenbreth aus den Aussagen der Kinder zunächst eine Zeile des Songs. Die Kinder schreiben die darauffolgende Zeile dazu. Das sich auf diese Weise entwickelnde Stück wird von den Nachwuchstalenten einstudiert und in einem Tonstudio aufgenommen. Die Kinder werden stolz wie Oskar sein Cornelia Borgards ist begeistert. Unterstützt von ihrer Kollegin Nadine Friedrichs ist sie für das RAP-Projekt zuständig. Was einfach aussieht, ist nicht immer einfach, sagt Borgards: Entscheidungswege, Schulferien und Klassenveränderungen machen die Koordination nicht leicht. Aber für die Kinder ist es ein tolles Erlebnis, sie werden am Ende sicher stolz wie Oskar sein! 34

35 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 : AWO, Cornelia Borgards Patrick Sawadski (rechts im Bild) und Musikproduzent Daniel Wagenbreth Die Musikaufnahmen von Ende Oktober werden von Patrick Sawadski bearbeitet, so dass das Endprodukt am Tag der Präsentation angehört werden kann. Rap und Musik als pädagogische Mittel öffnen den Zugang zu den Kindern. Die beste Erfahrung ist für Cornelia Borgards, dass die Kinder total mit Spaß an die Sache herangehen. Sie sollten auch für demokratische Strukturen sensibilisiert werden. Dies muss vorsichtig und kleinschrittig gemacht werden. kinder zu realisieren. Dazu Cornelia Borgards: Demokratie ist ein tolles Thema, das die Kinder gut nachvollziehen können. Trotz des Zeitdrucks und Veränderungen in der Klassenzusammensetzung haben Musikdozent Sawadski und Musikpädagoge Wagenbreth es geschafft, Aufklärungsarbeit für die Grundschul- 35

36 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 30 Global Goals Mit Kunst und Kultur die Welt verändern Förderverein der Friedrich Wilhelm Murnau Gesamtschule e. V. Carola Kortfunke Global Goals Die Global Goals der UN an Bielefelder Kulturagenten-Schulen Fachtag zur Implementierung der Nachhaltigkeitsziele Ein Jahr lang beschäftigte sich die Schülerschaft der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule, der Gesamtschule Quelle, der Gertrud-Bäumer-Realschule sowie der Kuhlo-Realschule mit nachhaltiger Entwicklung. Dabei entstanden Forschungs- und Kreativprojekte, die am 26. September auf einem Fachtag in der Wissens- WerkStadt präsentiert und um Workshops und Vorträge ergänzt wurden. Die Schüler*innen haben sich ästhetisch und forschend mit den Aspekten der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. So fertigten Klassen der Murnau-Gesamtschule ebenso umfang- wie abwechslungsreiche Wassermotive, die Getrud-Bäumer-Realschule steuerte T-Shirts zum Thema Ungleichheit bei. Diese sollten auf die Diskrepanz zwischen dem hiesigen Konsumverhalten und den Lebensbedingungen in den Produktionshochburgen der Textilindustrie aufmerksam machen. Neben den Präsentationen der Schulprojekte, sollten in der WissensWerk- Stadt vor allem Anregungen gegeben werden für den Umgang mit Global Goals und die intelligente Implementierung in Schulen und Kulturinstitutionen. Dazu waren Lehrer*innen, Künstler*innen und andere Vertreter*innen aus Kunst- oder Kinder- und Jugendorganisationen zu Gast. Organisatorin Saskia Köhler ist von der Wirkung überzeugt Der Fachtag hat Impulse gesetzt für die aktuellen Themen der Global Goals im Kontext künstlerischer Auseinandersetzungsmöglichkeiten, so Kulturagentin und Organisatorin der Tagung Saskia Köhler: Es ist sehr wichtig zu zeigen, dass Kulturelle Bildung auch mit politischen und gesellschaftlichen Themen verknüpft werden kann, um so die Selbstwirksamkeit und Partizipation aller Beteiligten zu fördern. In Interviews wurde unter anderem mit dem Bielefelder Beigeordneten des Dezernats für Schule, Bürger und Klaus Hansen Die Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld stellt ihr Projekt Schule im Aufbruch sowie Implementierungsmöglichkeiten der Global Goals in Schulen vor 36

37 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Klaus Hansen Markus Riemann, Pia Hegener, Anke Troschke und Udo Witthaus im sprechen angeregt über die Potenziale Kultureller Bildung Kultur, Dr. Udo Witthaus, Pia Hegener vom Ministerium für Schule und Bildung NRW sowie Anke Troschke von der Stiftung Mercator über das Thema Nachhaltigkeit an Schulen diskutiert. In den zahlreich angebotenen Workshops konnten die Teilnehmenden dann von konkreten Anregungen und persönlichen Erfahrungsberichten profitieren. Bildung als Basis zur erfolgreichen Umsetzung der Global Goals So wurden neben innovativen, digitalen Lernformen das Bildungsmodell der Peter Gläsel Schule exemplarisch gelungene Projekte aus dem Bereich Theater, Performance- und Aktionskunst sowie die Initiative Schule im Aufbruch vorgestellt. Auch praxisnahe Workshops, in denen beispielsweise gezeigt wurde, wie mit dem Handy kurze Stop-Motion-Filme erstellt werden können, standen zur Auswahl. Die Global Goals wurden 2015 von der UN-Vollversammlung beschlossen. Sie umfassen 17 Nachhaltigkeitsziele, wie die Reduktion von Armut und Hunger, Gesundheitsverbesserung und Gleichberechtigung. Auch Bildung spielt eine essentielle Rolle und gilt als entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der Ziele. Durch die Veranstaltung führt Markus Riemann, der in seiner Agentur Projekte Kultureller Bildung entwickelt Klaus Hansen 37

38 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 24 Klassensprecherschulung AWO Kreisverband Stefanie Strunk Jugend Bildung Klassensprecherschulung Vorbereitung auf ein wichtiges Amt Innovatives Projekt zur Demokratie Zur letzten theoretischen Absprache für die erste Klassensprecherschulung trifft sich das hochmotivierte, interdisziplinäre Team aus Sozialarbeitern, Theaterpädagogen und Bildungsreferentinnen. Es ist die letzte Möglichkeit, Änderungen an dem Projekt vorzunehmen. Bei einer Tasse Kaffee geht es auf die Zielgerade, um die Inhalte für die anstehende Klassensprecherschulung mit allen Fachkräften abzustimmen. Stefanie Strunk Cornelia Borgards Das engagierte Team hat schon viel geschafft. Räumlichkeiten, Essen und Anfahrt für die Schulung sind bereits ausgesucht. Jeder Beteiligte kennt seine Aufgaben und steht hinter dem Projekt. Geplant ist eine zweiteilige Schulung, die aus einem Demokratietraining und einer Vorbereitung auf die Rolle als Klassensprecher besteht. Die Idee zu der Schulung kam auf, als die Fachbereichsleitung Cornelia Borgards von den städtischen Förderungen hörte. Ihre Mitarbeiter*innen waren begeistert, und in nur wenigen Stunden stand das Grundkonzept. Auf der städtischen Präsentation des Jahres Darius Lange und Julia Groll der Demokratie in der Ravensberger Spinnerei knüpfte die AWO erste Kontakte zum Theater. Mit dem Kooperationspartner, dem Theaterverein Impulse, und zwei Bildungsreferentinnen des AWO Bezirksverbandes werden die Schüler*innen nun aktiv lernen, was Demokratie bedeutet und wie sie ihren Teil zur Umsetzung beitragen können. Das Besondere an der Schulung ist, dass alle Schulformen beteiligt sind. Schüler*innen der 6. Klassen werden darin auf ihre Aufgabe als Klassensprecher vorbereitet. Die Schulung stellt sie vor die Frage: Was ist Demokratie? Was habe ich damit zu tun? Mit theaterpädagogischen Übungen und Methoden sollen Alltagssituationen simuliert und geübt werden. Klassensprecher ist ein verantwortungsvolles Amt Es werde manchmal übersehen, wie wichtig das Amt des Klassensprechers sein könne, wie Christian Zwiener, Schulsozialarbeiter an der Realschule am Schlehenweg, erklärt: Klassensprecher bündeln die Interessen der Klassengemeinschaft, vertreten diese gegenüber der Klassenleitung und sind in der SV tätig und an Entscheidungsprozessen beteiligt. Er hofft, dass das Projekt, die Schüler*innen grundlegend auf Ihr Amt vorbereitet. Der Klassesprecher wird oft aus Jux und Dollerei gewählt, so Marlon Blankenaufulland, der den aktuellen Schulalltag als Schulsozialarbeiter bestens kennt. Da werde schon mal ein Name an die Tafel geschrieben, weil es als lustig empfunden werde. Dann werde die Person gewählt und die Gewählten wüssten gar nicht, was auf sie zukommt. Aus eigener Erfahrungen wisse er, dass manche Kinder in schwierigen Situationen gar nicht wüssten, wer Klassensprecher sei. Das nehme manchen Kindern die Möglichkeit, in schwierigen Situationen Hilfe zu bekommen, da die Hemmschwelle an Erwachsene zu treten, oftmals zu hoch liege: Gleichzeitig wissen manche Klassensprecher aber auch nicht, wofür sie eigentlich verantwortlich sind. Nach ersten Erfahrungen dieses Jahres wünscht sich Borgards schon jetzt, die Schulung langfristig anbieten zu können. 38

39 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Stefanie Strunk Cornelia Borgards und ihr Projektteam tagt zum letzten Mal 39

40 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 32 Demokratie mit Pepp Juni August 2019 Diakonie für Bielefeld Simone Pomikalek Jugend Bildung Demokratie mit Pepp Auf den Spuren von Bielefelds historischen Heldinnen Für jeden ist eine passende Aufgabe dabei gewesen, sagt Dominik Schirmer, Mitarbeiter der Diakonie für Bielefeld. Die Stadtteileinrichtung HELLi bot ein vielfältiges Projekt für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren an. Die Kinder haben teilweise ihre Ferien damit verbracht, zu lesen, zu diskutieren, kleine Filme zu drehen und sogar zu schreinern. In der Stadtteileinrichtung HELLi in Bielefeld-Mitte können Kinder ihre Freizeit verbringen. Dieses offene Angebot wird hauptsächlich von Schüler*innen der nahegelegenen Hellingskampschule angenommen, aber auch Ehemalige der Schule kommen gerne zum Jugendtreff. Im Rahmen dieses Freizeitangebots durften wissbegierige Kinder an einem vielseitigen Projekt teilnehmen. Spannende Recherche für kleine Nachwuchs-Historiker Bei der Recherche über das Leben in Bielefeld in den vergangenen 100 Jahren führte es die Teilnehmer*innen in das Bielefelder Stadtarchiv und ins Historische Museum. Die Kinder bekamen einen Eindruck davon, wie der Stadtteil, in dem sie leben, früher ausgesehen hat. Sie verglichen alte Stadtbilder und Landkarten mit den aktuellen Versionen und staunten, wie anders es damals in ihrer Stadt ausgesehen hat. Sie wunderten sich, dass Frauen weniger Rechte hatten als Männer. Diese Rechte, die durch lange Bemühungen der Frauenbewegung errungen wurden, scheinen heute selbstverständlich. Aber das Wahlrecht haben Frauen in Deutschland erst seit 1919, also erst seit 100 Jahren. Bei einer Stadtführung fanden die Kinder Spuren jüdischen Lebens aus vergangenen Epochen in Bielefeld. Die Zeit des Nationalsozialismus erscheint für die Kinder heute sehr fern und befremdlich. Johanne Peppmöller ist die Namenspatronin für das Projekt Demokratie mit Pepp. Gertrud Bäumer und Viktoria Steinbiß waren Politikerinnen. Alle drei Simone Pomikalek Bald auch mit historischer Ausstellung für Kinder: Dominik Schirmer von der Stadtteileinrichtung 40

41 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Frauen zeigten Engagement für Demokratie (siehe Infokasten) und fanden die Aufmerksamkeit der jungen Forschenden. Bei der Literaturrecherche fiel auf, dass die Sprache, in der die Texte verfasst wurden, für Kinder heutzutage unverständlich ist. Also wurden die Texte zunächst kindgerecht aufbereitet. Daraufhin begannen die Überlegungen, wie man mit Hilfe von Bild und Ton die wichtigsten Fakten darstellen könnte. So entschieden die Teilnehmer*innen, welche Szenen gedreht werden sollten, und setzten diese in einem Stop-Motion-Film mit Playmobil-Figuren als Darsteller um. Die Szenen wurden auch vertont und von den Kindern selbst eingesprochen. Zum Abspielen der kleinen Filme wurden eigens Schaukästen aus Holz aus Ikea-Schränken umgeschreinert, die ein Sichtfenster und eine Blende haben, hinter der Kabel sicher verschlossen untergebracht werden können. Bei den verschiedenen Tätigkeiten war für jedes der Kinder je nach Fähigkeiten und Interesse etwas dabei. Die Kinder freuen sich schon darauf, die fertige Ausstellungen ihren Eltern und Freunden zeigen zu können. Auch die Mitarbeiter*innen der Diakonie für Bielefeld hoffen, dass Besucher*innen der Einrichtung möglichst lange Freude daran haben. Es erwartet sie eine vielseitige Ausstellung mit Bild, Audio- und Video-Elementen in kindgerechter Darstellung. Historische Persönlichkeiten: Johanne Peppmöller: * Gertrud Bäumer: * Viktoria Steinbiß: * Sie zeigte Zivilcourage im Dritten Reich, indem sie sich für jüdischen Freunde einsetzte. Während der NS-Zeit und nach Kriegsende führte sie eine Pension in Bielefeld, in der sie Juden half. Ihr Grab wurde vor vielen Jahren eingeebnet, jedoch erinnert seit 2015 eine nach ihr benannte Straße in Gellershagen (Bielefeld) an Johanne Peppmöller. Eine der wenigen Frauen, die schon im Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland politische Karriere machte. Sie engagierte sich für soziale Fragen und für Frauen- und Mädchenrechte auf Bildung. Sie war zunächst Lehrerin, auch Schriftstellerin und starb in Bethel (Bielefeld). Bielefelder Politikerin und Medizinerin. Sie setzte sich für Jugendliche und die Rechte der Frau im Arbeitsleben ein. Die Dr.-Viktoria-Steinbiß-Straße in Bielefeld-Mitte erinnert heute an sie. Stadtteileinrichtung HELLi Stadtteileinrichtung HELLi Filmdarsteller aus der Spielzeugkiste Geduldsarbeit: Der Stop-Motion-Film wird produziert 41

42 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 45 Demokratietag der Bielefelder Schule September 2019 Luisenschule Sabine Haack Jugend Bildung Grillen und chillen, diskutieren und sich engagieren BezirksSchülerInnenVertretung und Luisenschule stellen ein beeindruckendes Programm auf die Beine Gekocht und geklönt wurde schon häufiger jetzt wird in der Küche der Luisenschule auch gegrillt und gechillt. Der erste Grill & Chill am Abend des läutet den Demokratietag der Bielefelder Schulen ein: Am 5. November sind Schüler*innen und Schüler eingeladen, ihre Vorstellungen eines demokratischen Miteinander vorzustellen, zu diskutieren und in verschiedenen Workshops weiter zu entwickeln. Auch Bielefelds OB Pit Clausen hat sein Kommen zugesagt. Die Planung und Organisation hat die Bielefelder BezirksSchüler*innenVertretung (BSV) übernommen. Matthias Sondermann, Sozialarbeiter an der Lu- isenschule, in deren Sporthalle der Demokratietag am stattfinden wird, ist beeindruckt: Es ist schön zu sehen, was die Schüler*innen und Schüler auf die Beine gestellt haben. So viele gute Ideen, so engagierte Partner, so viele offene Ohren! Tatsächlich hat der Prozess von der Planung bis zum Feinschliff der Veranstaltungsorganisation erstaunlich reibungslos geklappt. Der Demokratietag wird genauso stattfinden, wie wir uns das erhofft haben, sagt Sondermann. Um die 50 aktive Schüler*innen und Schüler werden an den Workshops teilnehmen; ein Markt der Möglichkeiten zeigt, wie Jugend- liche ihr Engagement mit anderen teilen; Vertreter*innen aller Parteien der Bielefelder Stadtpolitik haben zugesagt, sich in einem World Café der Diskussion zu stellen. Oberbürgermeister Pit Clausen, der ein Grußwort sprechen wird, hat sich den frühen Nachmittag dafür Zeit genommen. Das freut auch BezirksSchüler*innensprecherin Jil Neugebauer: Wir danken der Stadt Bielefeld, dass sie uns die Organisation dieses Tages ermöglicht hat. Die BezirksSchüler*innenVertretung hofft, dass der Tag der Demokratie einen Impuls in alle Bielefelder Schulen senden kann! Matthias Gräßlin Die BezirksSchüler*innenVertretung Bielefeld hat den Tag der Demokratie gestaltet 42

43 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Die Kommunalpolitiker*innen haben offenbar verstanden, wie wichtig es ist, Schüler*innen zuzuhören. Denn die haben einiges zu sagen. Die Workshops werden mit fünf Projektpartnern realisiert, die jeweils Referent*innen entsenden. Mit dabei sind die Sportjugend, der Verein JuBiCo (Junge Bielefelder Couragieren), die Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung NRW, das mehrfach als besonders engagiert ausgezeichnete Carolus-Magnus-Gymnasium Übach-Palenberg. Und natürlich die BSV, die in einem Workshop für die Vernetzung der Schüler*innenvertretung aller weiterführenden Schulen in Bielefeld werben will. Zivilcourage, aktive Mitgestaltung, die Vermittlung demokratischer Werte, Vernetzung, Impulse für demokratisches Handeln in und um Schule: Es ist der Kern einer demokratisch verfassten Gesellschaft, den die Jugendlichen sich für ihre Workshops am Tag der Demokratie vorgenommen haben. Demokratie macht eben auch Arbeit. Für den Tag der Demokratie der Schulen gilt trotzdem: Erst das Vergnügen, und dann die Arbeit. Gegrillt und gechillt wird am Vorabend, der wie alle guten Partys in der Küche stattfindet. Der Demokratietag der Bielefelder Schulen findet am 5. November 2019 in der Sporthalle der Luisenschule Bielefeld statt. Matthias Gräßlin Tag der Demokratie

44 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 51 Fotoausstellung zum Thema Demokratie Volkshochschule Bielefeld Fototreff Bielefeld e. V. Mariya Zhovnovsk Bielefelder Stimmen Demokratie durch die Linse Mirco Ulfers Viel wird über Demokratie gesprochen und geschrieben, erst recht in Bielefeld im Jahr der Demokratie. Nicht ganz so einfach ist es, ohne Worte, auf künstlerische Weise dem Begriff Ausdruck zu geben, und dem, was für den Betrachter dahintersteckt. Der Fototreff Bielefeld, ein Verein für Amateurfotografie, hat seine Mitglieder dazu aufgefordert, ihre Gedanken zu Demokratie mit fotografischen Mitteln darzustellen. Immer wieder stellt der Fototreff Bielefeld sich und seinen Mitgliedern knifflige Aufgaben in internen Wettbewerben. So waren sie aufgefordert, das Adjektiv zart darzustellen, leise Fotos in einer Bibliothek zu schießen oder auch Tiere in der Bewegung einzufrieren. Hier lautete der Auftrag: Stelle den Begriff >Demokratie< fotografisch dar. Wiebke Homann Die daraus entstandene Fotoausstellung war im September/Oktober in der VHS Bielefeld zu sehen. Vom 9. Januar bis 15. März 2020 wird sie auch in der Bibliothek der Uni Bielefeld zu sehen sein. Immer wieder war mir etwas dazwischen gekommen, doch ich wollte die Fotografien unbedingt mit eigenen Augen betrachten und erleben. Fast am letzten Tag habe ich es geschafft. (M)ein persönlicher Blick auf das Thema: Mirco Ulfers Ich betrete das schöne alte historische Gebäude der VHS im Ravensberger Park und muss die Fotoausstellung erst einmal suchen. Die Tür zum Kleinen Saal öffnet sich schwer, aber verheißungsvoll. Und ich werde nicht enttäuscht. Eine kurze Einführung erläutert Ziel und Gedanken zur Ausstellung. Gezeigt werden 30 Fotos von 14 Amateurfotograf*innen aus dem Fototreff Bielefeld e.v.. Etwa ein Jahr lang hatten sie Zeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. 44

45 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 Ergebnisse des Wettbewerbs Stelle den Begriff fotografisch dar Entstanden sind etwa 150 Fotos, die sich zunächst in einem internen Wettbewerb präsentierten. Es ist nicht einfach, dafür Ideen zu entwickeln. Wie kann man Demokratie abbilden? Manche Vereinsmitglieder sind dafür extra nach Berlin gereist, um dort nach Inspiration zu suchen. Die ausgewählten Bilder sind um Zitate der Fotograf*innen ergänzt Gerade dieser persönliche Blick auf das Thema Demokratie macht die Ausstellung so lohnend. Mich haben die ganz unterschiedlichen, teils witzigen und teils sehr ernsthaften Fotoarbeiten inspiriert. Es ist mir klar geworden, dass sich Werte und Begriffe auf verschiedene Arten darstellen lassen. Wiebke Homann Claudia B. Pilgram Jürgen Amling 45

46 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 60 Selbstverwaltete Wochen Partizipation in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Verein zur Förderung der Jugendarbeit/ JZ Stricker Carola Kortfunke Zusammen leben Grillen und chillen, diskutieren und sich engagieren BezirksSchülerInnenVertretung und Luisenschule stellen ein beeindruckendes Programm auf die Beine Demokratie heißt auch Partizipation. Im Jugendzentrum Stricker hat man das wörtlich genommen und für eine Woche die Organisation des Programms im Haus an die Jugendlichen übertragen. Die konnten daraus machen, was immer sie wollten, mussten allerdings Regeln, Öffnungszeiten und den Etat im Blick behalten. So stand es im Antragstext für das Projekt. Einmal selbst der Chef sein, bestimmen, was los ist im Jugendzentrum. Das klingt für viele bestimmt verlockend. Es ist aber auch mit Verantwortung verbunden. Außerdem ist man in der Entscheidungsposition niemals alleine, muss sich mit anderen abstimmen und einigen. Dieses eigenverantwortliche Zusammenarbeiten sollten die Kinder und Jugendlichen im Jugendzentrum in Brackwede kennenlernen. Die Idee: Die Teilnehmenden merken, dass es wichtig ist, ihre eigene Meinung zu äußern, sich aktiv einzubringen und zu sehen, was sie bewirken können. Auf diese Weise sollen die Jugendlichen kreativ werden, eigene Ideen sammeln und auch umsetzen. Und lernen, dass sie sich erstmal miteinander einigen, Kompromisse finden und Probleme lösen müssen. Aber auch das genaue Rechnen mit spitzem Bleistift, der Umgang mit begrenzten finanziellen Mitteln ist eine Aufgabe, an der man wachsen kann. Abgesehen von allgemeinen Grundregeln steht den Jugendlichen alles frei Möglich war erst einmal alles zumindest alles, was den generellen Regeln des Jugendzentrums entspricht: An den Öffnungszeiten war nicht zu rütteln, der Umgang miteinander und mit der Ausstattung des Jugendzentrums musste respektvoll vonstatten gehen und natürlich mussten alle Gesetze eingehalten werden. Abgesehen davon standen den Jugendlichen alle Bereiche und jegliches Equipment des Hauses zur freien Verfügung. Ein Vortreffen am ersten Tag der Projektwoche sollte die Kinder und Jugendlichen über die Rahmenbedingungen Maik Quernheim Sich selbst einfach hinter die Theke zu stellen, war für die Jugendlichen erst befremdlich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase genossen sie die Freiheiten aber sehr 46

47 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 informieren. Außerdem wurde ihnen das Budget für ihr geplantes Projekt ausgezahlt. Danach standen zwar drei pädagogische Mitarbeiter zur Unterstützung, Beratung und für eventuelle Einkäufe zur Seite, die aber von sich aus nur dann eingreifen sollten, wenn tatsächliche Regelverletzungen auftreten würden. Alles Weitere lag in der Hand der Kinder und Jugendlichen. der Inklusionsarbeit im Haus. Diese Zielgruppe mache das Experiment der Selbstverwaltung besonders sinnvoll und auch spannend. Selbstverwaltung als Experiment Das Jugendzentrum Stricker wird nach eigener Aussage vor allem von 12 bis 27-Jährigen aus Familien mit Migrationshintergrund besucht. Durch die räumliche Nähe zu zwei Förderschulen gebe es außerdem einen Schwerpunkt Maik Quernheim Auch wenn es beim Einkauf Diskussionen über die richtigen Produkte gab, waren sich alle einig, dass die Verpflegung für alle kostenlos sein sollte 47

48 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 26 Jugendkulturrat Kulturbanausen HOT Billabong (Offene Jugendarbeit der Ev. Kirche) Sabine Haack Zusammen Leben Jugendkulturrat?? Kulturbanausen! Im HOT Billabong übernehmen Jugendliche die Planung für ein Kulturevent Künftige Superstars, aufgepasst! Noch in diesem Jahr soll ein Gesangs-/Musikwettbewerb stattfinden, der Bielefeld rockt. Und der wer weiß für die Sieger*innen vielleicht der erste Schritt zur Musikkarriere ist. Veranstalter sind die Kulturbanausen : Der Kreis aus bisher neun Jugendlichen arbeitet seit Mitte September an guten Ideen für ein Kulturevent, das die Kulturbanausen von A bis Z eigenverantwortlich planen und umsetzen. Seitdem treffen sich die Kulturbanausen jeden Dienstagabend im Jugendzentrum HOT Billabong, einer Freizeiteinrichtung der Evangelischen Offenen und mobilen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zunächst sahen sich die jungen Kulturinteressierten mit schwierigen Fragen konfrontiert: Was macht denn ein Jugendkulturrat? Und was genau ist unter einem Kulturevent zu verstehen? Bei der Klärung half Konstanze Heidbreder, die den Kulturbanausen als Projektleiterin zur Seite steht. Als klar war, dass es hier nicht um eine Beratung gehen soll, sondern im Gegenteil, die Jugendlichen selbst als Impulsgeber wirken, konnte der beste Teil beginnen: Ohne jegliche Vorgabe gemeinsam ein Event ersinnen, wie sie es sich wünschen. Es wird wohl ein Musikwettbewerb. Im HOT Billabong hat man damit schon Erfahrungen. Zweimal im Jahr heißt es, Billabong sucht den Superstar, bisher allerdings nur für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Wie wäre es also, so etwas im größeren Stil aufzuziehen, dann für ältere Jugendliche? Und natürlich mit verlockenden Preisen. Eine professionelle Aufnahme in einem Tonstudio für die Gewinner*innen, das wäre doch was. Das Allerbeste: Die Finanzierung steht! Die Stadt Bielefeld hat Euro als Budget für das Event zur Verfügung gestellt. Was nötig ist, damit die Sache ein Erfolg wird, das müssen die Jugendlichen selbst überlegen, durchrechnen HOT Billabong Billabong sucht den Superstar erfolgreich erprobt für Kinder bis 12 Jahre. Nun sollen die Älteren ran 48

49 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 HOT Billabong ist einfach beste Instagram-Kommentar eines begeisterten Besuchers und im Auge behalten. Projektleiterin Konstanze Heidbreder: Wofür genau das Geld letztendlich eingesetzt werden wird, entscheiden die Kulturbanausen demokratisch. Die Studentin der Erziehungswissenschaften an der Universität Bielefeld hat bereits Erfahrung mit Konzertveranstaltungen und steht den Kulturbanausen mit Tipps und gutem Rat zur Seite. Das ehrgeizige Ziel: Noch in diesem Jahr soll die Veranstaltung stattfinden. Was, wann, wo genau? Wir werden sehen. Vieles ist noch offen, und jeder Dienstagabend bringt die Planung einen Schritt weiter. HOT Billabong HOT Billabong Jugendliche können immer noch einsteigen: Immer dienstags treffen sich die Kulturbanausen im HOT Billabong 49

50 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 48 Politische Bildung am Beispiel Fußball im Nationalsozialismus/ Juli Dezember 2019 DSC Arminia Bielefeld Stefanie Strunk Jugend Bildung Fußball im Nationalsozialismus Der DSC Arminia leistet vorbildliche Präventionsarbeit mit den Nachwuchsmannschaften Laura Bureck ist Präventionsbeauftragte beim DSC Arminia. Ihre Aufgabe ist es, für Bewusstheit und Aufklärung innerhalb des Vereins zu sorgen, und so bietet sie jährlich Veranstaltungen mit den Jugendmannschaften an. Der Zuschuss der Stadt Bielefeld, den sie für ihre Arbeit erhalten hat, hilft ihr dabei: Politische Bildung am Beispiel Fußball im Nationalsozialismus lautet der Titel des Aufklärungsprojekts. Insgesamt gehören vier Veranstaltungen zu diesem Projekt. Die ersten beiden für die jungen Mannschaftsspieler der U15 (die Altersklasse der unter 15jährigen), die letzteren für die U16. Nach einer Einführung fahren die Gruppen zur Wewelsburg nach Paderborn. Der Historiker und engagierte Arminia-Fan Friedhelm Schäffer wartet schon. Fußball und Nationalsozialismus ist sein Thema, und nun hat er sich seinen eigenen Verein vorgenommen. Schäffer führt die jugendlichen Spieler durch die Ausstellung im Kreismuseum Wewelsburg. Fußball im Nationalsozialismus mehr als nur ein Spiel ist ein Angebot, das sich ausdrücklich an junge Fans richtet. Gemeinsam wird hinterfragt, welche Verbundenheit es damals mit dem Fußball gab. Welche Bedeutung hatte der Fußball? Welches Standing hatte Fußball früher? Schäffer berichtet von dem linken Halbstürmer Josef Seppl Hogenkamp. Er begann seine Karriere bei Arminia Bielefeld, war dort Mannschaftskapitän. Hogenkamp wechselte 1941 den Verein, weil er als Soldat an den neuen Stationierungsort Braunschweig einberufen wurde. Aus der Geschichte lernen auch im Sport Die Dauerausstellung in der Gedenkstätte Wewelsburg zeigt das Modell des Konzentrationslagers, das in der Wewelsburg seit 1941 existiert hatte, daneben die von überlebenden Häftlingen überlassene Kleidung. Man musste nicht Nazi sein, um Fußball zu spielen. Richtig aber: Wer als Jugend- Stefanie Strunk KZ-Modell in der Ausstellung: schwer vorstellbar für heutige Jugendliche 50

51 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 licher Fußball im Verein spielen wollte, musste in der Hitlerjugend sein. Die Vereinsführung von Arminia Bielefeld hatte kein Problem damit. Im Gegenteil, man schloss sich dem Diktat der Gleichschaltung des Sports vorbehaltlos an. Juden durften nicht mehr mitspielen. Historiker Friedhelm Schäffer erzählt von Grünewald und Hesse, zwei jüdischen Funktionären, sie wurden aus dem Verein geworfen, erhielten Hausverbot. Fritz Grünewald, das Vorstandsmitglied, musste sogar seine goldene Ehrennadel abgeben. Er starb im Warschauer Ghetto. Erst 2003 wurde ihm die Ehrung wieder zuerkannt; in Bielefeld gibt es heute Stolpersteine, die an die Familie Grünewald erinnern. Auch der ehemalige DSC-Präsident Julius Hesse wurde ermordet. Geschichte aus Geschichten lernen: Friedhelm Schäffer erzählt von Karl Demberg, Arminia-Präsident und SS-Hauptsturmführer Stefanie Strunk Karl Demberg, seit 1933 NSDAP- und SS-Mitglied, war die schillerndste Figur bei der Arminia und prägende Person des Vereins in jener Zeit. Der ehemalige aktive Feldspieler wurde 1934, mit erst 28 Jahren, Arminia-Präsident. Kurz vorher, 1933, setzte der erste Vereinsführer Paul Fleege das Führerprinzip um. Mit Kriegsbeginn wurde Demberg zur Waffen-SS eingezogen, als SS- und Polizeirichter wurde er bis zum SS-Hauptsturmführer befördert kehrte Demberg nach Bielefeld zurück und wurde entnazifiziert, erhielt wieder seine Zulassung als Rechtsanwalt und wurde beim DSC Arminia wieder freudig empfangen und aufgenommen. Die jungen Sportler besprechen, in welchem politischen System wir heute leben und was das für uns bedeutet. Sie setzen sich mit Menschenfeindlichkeit auseinander und vergleichen die damalige Situation mit der heutigen. Eine Gruppenarbeit mit anschließender Ergebnispräsentation lädt alle zur Diskussion ein. Interessant war die Betrachtung von aktuellen Werbebannern. Wem war klar, dass sie teilweise homophob und rassistisch gestaltet sind? Die Würde des Menschen ist unantastbar, so lautet Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Es geht auch um moralische Aspekte, Diskussionsstoff für die Jugendlichen: Wer hat die Erfahrung gemacht, dass das Wort Jude heute als Schimpfwort benutzt wird? Gleichschaltung im Sport: Wie konnte es dazu kommen? Im November darf die U16 zur Wewelsburg fahren. Auch wenn das Ganze vielleicht nicht ganz so viel Spaß macht wie Fußball spielen, zieht Laura Bureck ein positives Fazit: Die Jungs haben aktiv mitgemacht. Sie brachten tolle Beispiele aus ihrer Lebenswelt mit. Stefanie Strunk 51

52 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 40 Position beziehen starke Argumente für eine demokratische Gesellschaft BellZett e. V. Stefanie Strunk Zusammen leben Stammtischparolen und Hate Speech Selbstbehauptung für Frauen: Denken und Handeln verbinden Wir bewegen und gestalten Gesellschaft. Eine feministische Haltung prägt unsere Arbeit und zugleich basieren unsere Konzepte auf dem Wissen, dass Geschlechter sozial konstruiert sind. So niedergelegt im Leitbild vom BellZett, das sich in einem Hinterhaus in der Sudbrackstr. 36a leicht versteckt in Bielefeld Mitte positioniert hat. Das BellZett ist eine Fachinstitution für gendersensible Gewaltprävention und Bewegung. Es stellt einen sicheren Anlaufort für Mädchen und Frauen dar. Schon beim Betreten der Räumlichkeiten wird die Besucherin vom Personal des Vereins herzlich empfangen. Ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit stellt sich sofort ein. Kerstin Schachtsiek ist seit einem Jahr Geschäftsführerin des BellZett e.v. Der Slogan schön stark weist bereits auf die thematische Ausrichtung des Bewegungszentrums hin. Die Diplom-Sozialarbeiterin Kerstin Schachtsiek ist Diakonin und hat einen Masterabschluss in Gender Studies. Mit vollem Herzen steht sie hinter dem Demokratieprojekt. Denn Hate Speech wirkt demokratiefeindlich, indem spezifische Gruppen massiv diskriminiert werden. Laut Studien sind gerade politisch aktive Frauen, davon betroffen. In den ersten Terminen tauschten sich die Kursteilnehmerinnen rege über ihre Erfahrungen im Bereich Online-Hate-Speech aus. Ganz bewusst haben sich die Frauen zunächst theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt: Was ist antifeministische Hate Speech? Wie bedroht Hassrede im Internet die Gesellschaft? Wer ist betroffen? Zeichen setzen zur Gewaltprävention Das Phänomen ist ja noch relativ neu, sagt Schachtsiek zu der aktuellen Projektsituation. Die beiden Termine, die bei uns im September 2019 stattgefun- Jutta Schade Teilnehmerinnenrunde 52

53 Bielefeld Jahr der Demokratie 2019 den haben, waren eher theoretisch. Wir haben diskutiert und auch schon gesammelt, inwiefern Frauen und Mädchen von der Problematik betroffen sind. Es ging sehr dynamisch zu. Die Folgetermine werden praktischer ausfallen. Mit Hilfe von Wendo lernen Frauen und Mädchen sich zu schützen. Mit diesem kampfsportartigen Bewegungskonzept setzen die Frauen ein Zeichen zur Gewaltprävention. Dann wird ein wenig experimentiert, Strategien des Nein-Sagens sollen zur Online-Hassrede mit Selbstbehauptung trainiert werden. Kerstin Schachtsiek bringt Erfahrung aus verschiedenen Bereichen mit und ist auch in der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik auf Bundesebene tätig: Ich halte die Themen wirklich für eine Bedrohung. Es ist ganz deutlich, dass es eine Verrohrung der Sprache gibt, die sich auf Gewaltverhältnisse in der Realität auswirkt. Jutta Schade Kerstin Schachtsiek, BellZett e.v. 53

54 Antragsnummer Projekt Projektträger/-verantwortlich Autorin Ressort 38 DU-ICH-Wir Partizipation in der Sudbrackschule Schuljahr 2019/2020 Sudbrackschule Aleksandra Marunic Jugend Bildung Sei Pippi, nicht Annika Kinder lernen spielerisch, was Demokratie bedeutet Was ist überhaupt Demokratie? und Wie unterscheidet sich Demokratie von anderen Regierungsformen? Diesen Fragen gehen die zwölf Kinder der 1. und 2. Klasse nach und schlüpfen dabei in verschiedene Rollen. In der Theater-AG der Sudbrackschule sind Demokratie und Partizipation die Themen, mit denen sich die Kinder auseinandersetzten. Schon die Kleinsten lernen Schritt für Schritt das Einmaleins des Theaterspielens und erfahren dabei auch, wie sie am besten ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können. Das Stück wird von den Kindern selbst geschrieben und das Bühnenbild eigenverantwortlich gestaltet. Anfang des nächsten Jahres soll es dann aufgeführt werden. Für das Projekt DU & ICH = WIR wurden zwei AGs gegründet, in denen die Demokratiebeauftragten der Sudbrackschule Sabrina Aubrecht und Christina Kogaki, sowie pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte den Kindern zur Seite stehen. In diesen dürfen alle Klassenund Gruppensprecher, Interessierte und Inklusionskinder teilnehmen. Jeden Montag geht es dann für eineinhalb Stunden in die verschiedenen Gruppen. Die Kinder sind immer sehr aufgeregt und freuen sich erzählt Sabrina Aubrecht. Wir besprechen dann mit ihnen, welche Themen sie interessieren und schauen uns zusätzlich gemeinsam die Nachrichtensendung logo! an. Das Thema Demokratie ist für die Schulleitung und die Lehrkräfte der Sudbrackschule in Bielefeld Schildesche ein wichtiger Bestandteil in ihrem Erziehungsauftrag. Sie haben das Projekt DU & ICH = WIR - Partizipation in der Schule im Schuljahr 2018/2019 ins Leben gerufen, damit sich die rund 360 Schüler*innen der Klasse 1-4 durch verschiedene Aktionen intensiv mit dem Thema Demokratie auseinandersetzen können. Dazu werden die Themen von ihnen eigenständig erarbeitet und kreativ umgesetzt. Das große Ziel dahinter: die Kinder eignen sich dadurch wichtiges demokratisches Wissen an, mit welchem sie für die Zukunft mehr Mitbestimmung einfordern können. Zudem soll dadurch auch die demokratische Haltung der Schule weiterhin gestärkt werden. Sudbrackschule Eine weitere spannende AG ist die Ausbildung zur Demokratie-Experten*in. 22 Schüler*innen der 3. und 4. Klasse nehmen teil und erarbeiten eigenverantwortlich Ausbildungsinhalte, wie etwa Was bedeutet Partizipation? Wie werde ich Bundeskanzler*in? Welche Herrschaftsformen gibt es? DU & ICH = WIR - Umgang mit Unterschieden und Konflikten, Rassismus, Gleichheit - was bedeutet das für uns? Gleichberechtigung zwischen Mädchen und Jungen. Dazu erstellen sie täglich ein Tagebuch, in dem sie ihr gesammeltes Wissen festhalten und anschließend kreativ auf Plakaten gestalten. Es ist spannend zu beobachten, wie eine Diskussionskultur bei den Kindern entsteht, erzählt Sabrina Aubrecht. Sie lernen, ihre Meinung frei zu äußern und stärken dadurch auch ihr Selbstbewusstsein. Die Kinder bilden eine enge Gemeinschaft, sie wollen mitreden und eigenständig zu Lösungen kommen. Zum Abschluss dieses Projekts erhalten die Demokratie-Experten*innen feierlich Zertifikate und die Ausbildungsinhalte werden als Ausstellung öffentlich präsentiert. Das Projekt DU & ICH = WIR - Partizipation in der Sudbrackschule soll noch bis zum fortgeführt werden. 54

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