Maria 2.0 Büchersommer Trauerhilfe im Sternenland

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1 ~ ,80 Das Straßenmagazin für Münster und das Münsterland 0,70 für den Verkäufer 19 Maria 2.0 Büchersommer Trauerhilfe im Sternenland 1

2 Editorial Ihr ~ - Verkäufer hat die Nummer: Liebe Leserinnen und Leser, Sommer, Sonne, Sonnenschein, reif für die Insel oder ab in den Süden für das Sehnsuchtsgefühl nach Wärme, Urlaub und Leichtigkeit gibt es unzählige Melodien und Texte. Doch nicht jeden zieht es in die Ferne. Aber selbst wenn: Vielen Bedürftigen fehlen dafür schlichtweg die Mittel, sich eine unbeschwerte Auszeit vom anstrengenden Alltag nehmen zu können. Auch stetige existenzielle Sorgen sind auf Dauer kräftezehrend. Für alle diejenigen, die in der Urlaubszeit hier bleiben müssen oder wollen, werden vielleicht bereits ein kurzes Sonnenbad auf einer Münsteraner Wiese, ein Radausflug ins nahe Umland oder Zeit zum Lesen zum Minutenglück. Mit dieser Doppel-Ausgabe für Juli und August halten Sie unser Sommerheft mit vier zusätzlichen Seiten in den Händen. Für Ihre freien Tage möchten wir Ihnen gern wieder einige Bücher ans Herz legen: Unser Autorenteam hat mit Leidenschaft geschmökert und empfiehlt seine Lieblingslektüre. Falls Sie Zeit und Lust aufs Radeln haben, folgen Sie uns gern auf und entlang der RadBahn durch das Münsterland. Nur leicht und unbeschwert können wir aber nicht; viele brisante Themen aus Gesellschaft und Politik warten darauf, in den Fokus gestellt zu werden: Wir werfen einen Blick auf die Protestaktion Maria 2.0, haben in Telgte den Verein Sternenland für trauernde Kinder und Jugendliche besucht und einen Mann, der auf viele einsame Menschen trifft. In dieser Ausgabe lesen Sie über Seattles Problem mit der Obdachlosigkeit, einen sehr persönlichen Nachtrag zur Europa-Wahl und wir beschäftigen uns mit der Frage: Sind Elektro-Autos tatsächlich umweltfreundlich? Und mittendrin finden Sie unsere Einladung an Sie zu unserer Jubiläumsfeier am 25. August auf den Aasee-Wiesen. ~ wird in diesem Jahr 25 Jahre alt und möchte sich mit einem bunten Programm bei Ihnen bedanken. Wir freuen uns auf Sie! Herzlichst Vorstandsvorsitzende, Redaktion ~ Energiesparen ist doch ganz einfach! Kostenlose Tarif- und Energiesparberatung Kostenloser Verleih von Energiemessgeräten Kostenlose Expertensprechstunden Dies alles und vieles mehr bieten wir Ihnen im CityShop, Salzstr. 21, im Kundencenter am Hafenplatz 1 oder unter der Kunden- Hotline Wir beraten Sie gern. 2

3 Wir brauchen ständig! DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE # Direkt und persönlich zur Abgabe von Spenden und zum Kennenlernen: ~ e.v. Von-Kluck-Straße Münster Es gibt Dinge, die kann man immer gebrauchen unabhängig von Jahreszeit und besonderen Festen. So ist das bei uns auch. Unsere Verkäufer freuen sich zu jeder Zeit über einen guten Kaffee mit Milch, benötigen rund ums Jahr Hygieneartikel, ebenso Verpflegung für ihre Hunde. Wenn Sie etwas übrig haben oder uns unterstützen möchten, haben wir ein paar Vorschläge aufgelistet mit Artikeln, die immer gebraucht werden. Kaffee, Zucker, Kaffeeweißer haltbare Konserven oder Gläser: Wurst, Fisch, Marmelade, Honig, Nusscreme, Eintöpfe, Heißwürste, Nudeln, eingemachtes Obst und Gemüse, Tomatensaucen, Gewürze Seife, Duschgel, Schampoo, Zahnpasta, Zahnbürsten, Rasierschaum, Einwegrasierer, After Shave, Deo, Damenbinden Tempotaschentücher, Toilettenpapier, Küchentücher Schokoladentafeln, Plätzchen/Kekse, Bonbons, Weingummi Tabak, Blättchen, Zigaretten, Feuerzeuge Rucksäcke Hundefutter So erreichen Sie uns Bitte keine Spenden vor die Tür legen! Bustickets (z.b. 4er Ticket), Lebensmittelgutscheine, Münster-Gutschein Lars, einer unserer Verkäufer, sucht ein kleines Grundstück mit Wasser- und Stromanschluss zur Pacht für seinen Wohnwagen. Wer ein kleines Stück Land sein Eigen nennt und Lars glücklich machen möchte, der rufe bitte in der Redaktion an. Tel.: 02 51/ Einer unserer ~-Verkäufer muss für einige Wochen in eine Klinik. Sein treuer Hund Timo geht für diese Zeit in eine Tierpension, die sich um ihn kümmert. Die Kosten für die Unterbringung übersteigen die Mittel unseres Verkäufer. Das Tierheim kommt ihm entgegen, auch die ~ wird sich beteiligen. Wir möchten Sie, die treuen ~-Leser, bitten, sich mit einer Spende an den Kosten zu beteiligen. Wenn sie helfen wollen, spenden Sie unter dem Stichwort Timo an die ~ Vielen Dank! Im Internet zur Information: Per Mail: redaktion@strassenmagazin-draussen.de Telefonisch: 0251 / Öffnungszeiten: Mo. Fr. 10:00 16:00 Uhr 3

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5 Impressum Herausgeber ~ e. V. Von-Kluck-Straße Münster Tel.: 0251 / redaktion@strassenmagazin-draussen.de 1. Vorsitzende Sabine Sitte 2. Vorsitzender Jörg Adler Geschäftsführerin RAin Nadia Battistoni Redaktionsteam Horst Gärtner (V.i.S.d.P) Rolf Meyer Michaela von Rüden Sabine Sitte Streetwork Niklas Brandt Stefan Niggenkemper sozialarbeit@strassenmagazin-draussen.de Tel.: 0251 / Internetseite Administrator: Cyrus Tahbasian Texte Sebastian Fobbe, Horst Gärtner, Alexander Hasekamp, Martina Hegemann, Michael Heß, Lukas Klus, Annette Poethke, Michaela von Rüden, Gerd Schild, Andreas Schoch, Sabine Sitte, Alina Stillahn, Dr. Christof Spannhoff, Susanne Wasielewski, Annika Waymann Rätsel: Rätselagentur KANZLIT Fotos Sebastian Bauer, Juliane Büker, Martina Hegemann, Michael Heß, pixabay, privat, Sabine Sitte, Dr. Christof Spannhoff, Susanne Wasielewski Titelfoto privat Fotos Seite 4 privat Fotos Rückseite pixabay, privat Layout und Titelgestaltung Rolf Meyer layout@strassenmagazin-draussen.de Gestaltungskonzept Lisa Schwarz/Christian Büning Druck Wiegedruckt Auflage Unterstützt durch Siverdes-Stiftung Bankverbindung Sparkasse Münsterland Ost Spenden-Konto IBAN DE BIC WELADED1MST Wir danken allen Spendern! Artikel, die namentlich gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bitte beachten Sie unsere Anzeigenkunden. # Inhalt 2 Editorial Sommerzeit 6 Maria 2.0 Ohne Frauen gäbe es eine lebendige römisch-katholische Kirche nicht mehr 7 Es wirkt auch auf dem Land Maria 2.0 hallt nach 8 Sucht Den Mut, sich zu hinterfragen, hat nicht jeder 10 Wenn Kinder trauern und Hilfe brauchen Sternenland e.v. Ein Verein stellt sich vor 11 Rückkehr ins Sternenland Das letzte Mal: Geschichte eines Abschieds 12 Obdachlos in Seattle Unterwegs auf den Straßen Seattles 14 Europawahl 2019 Der Osten wählt blau 15 Der Menschenausführer Ein Mann für alle Fälle. Ein Angebot gegen das Alleinsein 16 Büchersommer 18 Büchersommer 20 Büchersommer 22 Rätsel und des Rätsels Lösung Auflösung und neues Rätsel 24 Im Wald und auf der Heide Gehölzbezeichnungen in Ortsnamen 26 Elektroautos Wann sind sie wirklich umweltfreundlich? 28 ~-Jubiläumsfeier auf der Montgolfiade Save the Date! 25. August 2019 / 10 bis 19 Uhr 29 Radfahren auf alter Eisenbahnstrecke RadBahn Münsterland 30 Familiensitz in 5. Generation Traumhaus mit tollem Garten vor den Toren Osnabrücks 32 Kunstauktion Kunst tut gut(es) 33 Neues aus dem Arbeitsrecht Aufhebungsvertrag, Gebot des fairen Verhandelns 34 Lesen Jürgen Todenhöfer mit Frederic Todenhöfer: Die grosse Heuchelei 35 Rezepte Fetarezepte 36 Schlussakkord 25 Jahre ~ 5

6 Meinung: Martina Hegemann Maria 2.0 Ohne Frauen gäbe es eine lebendige römisch-katholische Kirche nicht mehr Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) war immer ein Verband, auf den sich die katholische Kirche verlassen konnte: gläubige Frauen, die auch, vor allem ehrenamtlich, zahlreiche Dienste für die Kirche in ihrer Gemeinde übernommen haben. Aber sie haben auch Wünsche und Forderungen, auf dessen Verwirklichung sie bisher vergebens warteten. Die Streikaktion Maria 2.0 von fünf Frauen der Gemeinde Heilig Geist in Münster angestoßen und vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) unterstützt, kommt daher nicht überraschend. Was genau wollen die Frauen? Gefordert wird eine Änderung der Kirche hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit, die Öffnung der Ämter für Frauen, auch der sogenannten Weiheämter wie das Priesteramt, und die Abschaffung des Zölibats. Zudem endlich ein Machtwort und Konsequenzen aus den Missbrauchsskandalen. Die meisten dieser Forderungen sind nichts Neues und schon seit Jahrzehnten in der Diskussion. So kommt zum Beispiel die Öffnung des Amtes des Diakons für Frauen nicht voran. Den Frauen gefalle nicht, so heißt es auf der Internetseite von Maria 2.0, dass seit Jahren die immer gleichen Fragen diskutiert werden und dass trotz der allseits beteuerten Reformbereitschaft die Abschaffung bestehender männerbündischer Machtstrukturen nicht in Sicht ist. Es geht den Frauen nicht darum, die römisch-katholische Kirche an sich in Frage zu stellen, sondern lediglich den Umgang mit seinen weiblichen Mitgliedern und deren Teilhabe. Das möchten sie diskutieren und verbessern. Es geht ihnen um gebührenden Respekt für die, die mit ihrer meist ehrenamtlichen Arbeit die Kirche lebendig halten. Wie so etwas an der Basis aussieht, ist am Beispiel meiner Gemeinde, aber in fast jeder anderen ähnlich nachvollziehbar. An der Spitze der Kirchengemeinde steht der leitende Pfarrer, logischerweise ein Mann. Darunter folgt das Gremium des Kirchenvorstandes. Den Vorsitz des Vorstandes führt per se der leitende Pfarrer. Der Kirchenvorstand, (in der Regel) mit überwiegend männlichen Vertretern, trifft personelle, wirtschaftliche, finanzielle und vermögensbezogene Entscheidungen für die Pfarrei und ihre Einrichtungen. Dem Kirchenvorstand nachgeordnet und mit anderen Aufgaben befassten Pfarreirat gehören in der Praxis meist überwiegend Frauen als gewählte Gemeindevertreterinnen an. Die Aufgabe des Pfarrreirates ist die Unterstützung der seelsorgerischen und pastoralen Arbeit in der Gemeinde. Verglichen mit den Entscheidungsmöglichkeiten des Kirchenvorstandes ist deren Arbeit wohl eher von inhaltlicher Güte. Es sind vor allem sehr viele Frauen, die sich in meiner Gemeinde um das Pfarrheim kümmern, Lesungen im Gottesdienst halten, die Kommunion verteilen, die Kommunionkinder vorbereiten, das Dreikönigssingen organisieren, für das Gelingen des Seniorennachmittages sorgen, das Pfarrbüro organisieren und dem Pfarrer unter anderem durch Erledigung des Schriftverkehrs zuarbeiten. Der Kindergarten lebt von weiblichen Mitgliedern und ohne Frauen gäbe es keine katholische öffentliche Bibliothek. Bevor der Eindruck entsteht, es gäbe nur Frauen: der Krippenverein, der die Kirche weihnachtlich schmückt, besteht aus Männern. Auch bei den Messdienern verrichten noch immer auch Jungen den Dienst. Unter den ehrenamtlichen Helfern sind allerdings Männer in der Unterzahl. Wenn die Frauen die Arbeit niederlegen würden, könnte die beste Entscheidung, mag sie noch so wichtig sein, nicht helfen. Das System bräche zusammen und die Gemeinde wäre nicht mehr lebendig. Das ist den Frauen der Aktion Maria 2.0 schon lange bewusst. Jetzt fordern sie den ihnen zustehenden Respekt und mehr Teilhabe auch in wichtigen Positionen und Leitungsgremien. Wie viel Erfolg die Aktion haben wird, muss abgewartet werden. Zumal sich auch die ersten Kritiker regen. Sicher ist: die Frauen brauchen einen langen Atem. Da zudem die Bischöfe in den Diözesen auch jeweils für die Pfarrer vor Ort richtungsgebend und weisungsbefugt sind, hängt Manches auch von ihnen ab. In den Reaktionen gibt es sowohl wohlwollende als auch rigoros ablehnende Bischöfe. Letztendlich kommt es auf den Vatikan an. Was unter anderem das Priesteramt für Frauen angeht, stellt der Beschluss Papst Johannes Paul II. vom 22. Mai 1994 fest: Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken, dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben. Daran rüttelt auch der derzeitige Papst Franziskus nicht. Im Gegenteil, er bestätigte die Aussage bei einem Interview im November Es wird lediglich geprüft, ob dieser Lehrsatz nicht sogar als dogmengleich und damit unfehlbar einzustufen sei. Wenn dies so bestätigt wird, bleibt den Frauen wahrscheinlich auf ewig das Priesteramt verwehrt, zumindest in der römischkatholischen Kirche. Was auch immer Maria 2.0 in Zukunft bewirken wird, hat bereits jetzt eine breite Diskussion ausgelöst. Die Zeit des Schweigens oder des stillen Kritikübens hinter vorgehaltener Hand scheint vorbei. Gläubige Frauen möchten eine neue ehrliche Diskussion über die Rolle der Frau in der römisch-katholischen Kirche. # 6

7 Kommentar: Martina Hegemann Es wirkt auch auf dem Land Maria 2.0 hallt nach Wenn in einer kleinen Gemeinde im Münsterland Frauen, die viele Dienste in der Kirche übernehmen, auf Grund einer Predigt während dieser das Gotteshaus verlassen, dann ist die Diskussion um die Stellung der Frau in der römischkatholischen Kirche definitiv an der Basis angekommen. Was ist passiert? Kürzlich, an einem Samstag im Mai, predigte in unserer Gemeinde der Pfarrer zum Thema Priesteramt für Frauen. In Münster war gerade die Aktionswoche Maria 2.0 angelaufen, an der sich auch die Frauen in den Nachbargemeinden beteiligten und den Gottesdienst boykottierten. In meinem Ort fand nichts dergleichen statt. Frauen aus meinem Ort, die die Aktion Maria 2.0 positiv sahen, fuhren stattdessen nach Münster, um dort auf dem Domplatz die Frauen zu unterstützen. Die meisten anderen Frauen besuchten wie gewohnt weiter die Gottesdienste in unserer Gemeinde. Warum der diensthabende Pfarrer ausgerechnet zu dieser Zeit in seiner Predigt über das Priesteramt für Frauen sprechen musste, wird sein Geheimnis bleiben. Nach Aussagen der Frauen, die während der Predigt die Kirche verließen, tat er dies in beleidigender und frauenfeindlicher Weise. Seine Kritik an den Frauen traf zudem die falschen. Diese Frauen stellen die Kirche nicht in Frage, sondern halten sie lebendig durch ihre Arbeit als Lektorin, Kommunionhelferin etc. Auch Männer fühlten sich angegriffen. Am darauffolgenden Sonntag reagierte ein Vater und holte seine Tochter, die dort als Messdienerin ihren Dienst versah, aus dem Altarraum, um mit ihr den Gottesdienst zu verlassen. Die Predigt in der darauf folgenden Woche wurde von einem Diakon der Gemeinde gehalten. Natürlich blieb auch die Gegenseite nicht untätig. In den sozialen Netzwerken brummte es. Ein Anhänger des betreffenden Pfarrers schrieb in einem längeren Text: Erschreckend, unheilvoll und bedrohlich ( ), was haben irgendwelche linken Spinner da in unserer heiligen Kirche nur angerichtet? Meine mir doch sehr heilige Sonntagsmesse in unserem kleinen Dorf ( ), und weiter: Der Teufel treibt wahrlich sein Unwesen in unserer heiligen Kirche. Er hat offensichtlich bereits viele Menschen in die Irre geführt und fehlgeleitet. Böse und zerstörerisch greifen sie unsere heilige Wir irren allesamt, nur jeder irrt anders. sagte Georg Christoph Lichtenberg und findet FRIEDRICH-EBERT STR Kirche von innen heraus an. Doch mit dem Teufel im Bunde sehen sich die Frauen wahrlich nicht. Inwiefern die Geschehnisse für unsere Dorfgemeinde Konsequenzen haben werden, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Der Pfarrer hat mit seiner Predigt, seiner Meinung und die seiner wenigen Anhänger, der Kirche vor Ort einen Bärendienst erwiesen. Denn jetzt ist die Diskussion erst recht in Schwung gekommen, und nicht nur unter den Frauen, was ohne seine Predigt möglicherweise nicht geschehen wäre. # Anzeige 7

8 Bericht/Interview: Alexander Hasekamp Sucht Den Mut, sich zu hinterfragen, hat nicht jeder Themen wie Alkohol, Glücksspiel, Medikamente und Co. sind gesellschaftlich anerkannt und finden im Alltag häufig Anwendung. Doch was wenn aus ab und zu - regelmäßig wird? Weit über 500 Beratungsfälle hat die Caritas Münster im Jahr 2018 gezählt. Menschen jeden Alters und unabhängig von ihren biografischen Werdegängen erhielten hilfreiche Information. Sucht kann jeden treffen. Der Suchterkrankung ist es egal wo man her kommt, wie gebildet man ist oder in welchen sozialen Kreisen man sich bewegt. Oftmals verhindert ein großes Schamgefühl bei den Betroffenen sich der eigenen Suchtproblematik zu stellen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies ist daher eine Ermutigung dazu, die eigene Scham zu überwinden und die gesundheitlichen und sozialen Risiken ernster und vor allem auch das eigene Wohlbefinden wichtiger zu nehmen. Die eigenen geliebten wie ungeliebten Gewohnheiten zu hinterfragen ist oft unangenehm und fällt jedem Menschen schwer, doch liegt darin gleichzeitig auch die Chance Belastungen zu beseitigen. Je früher Betroffene sich trauen Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen, desto besser können gesundheitliche Risiken vermieden werden. Ebenso können Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder in der Beziehung vorgebeugt werden und damit eine höhere Lebenszufriedenheit erreicht werden. Das Angebot der Suchtberatung zu nutzen, bedeutet in erster Linie nicht sich eine Schwäche einzugestehen sondern vielmehr den Mut zu haben sich mit seiner Situation auseinander zu setzen und sein Leben in die Hand zu nehmen. Diesen Mut aufzubringen erweist sich oft als wichtiger Schritt, um zu verhindern, dass sich Probleme anhäufen oder verfestigen. In den folgenden Interviews wird das Lohnenswerte an diesem Mut deutlich. Die verwendeten Namen sind fiktiv. Interview 1. Interviewer Igor: Wie kamst du zum Glücksspiel? Glücksspieler Gerd: Das erste Mal nahmen mich Freunde mit in die Spielothek und ich gewann auch gleich. Dies motivierte mich in der Folge auch alleine loszugehen, um mehr Gewinne einzufahren. Der Umstand dass bei uns eine hohe Verfügbarkeit an Spielautomaten besteht erleichterte das schnelle Spiel. Ob in Kneipe, Pommesbude, Casino und Co. die Möglichkeit zu Spielen ist so gut wie überall gegeben und das oft auch rund um die Uhr. I: Was waren die Folgen? G: Die Besuche der Spielothek wurden bei mir immer häufiger. Sobald ich Geld auf dem Konto hatte, war ich auch schon in der Spielo und hörte erst auf wenn kein Geld mehr da war. Schnell wurde daraus ein tägliches Unterfangen und Arbeitszeiten wurden von mir flexibler ausgelegt als jeder Arbeitgeber dies getan hätte. Da mein Gehalt irgendwann nicht mehr ausreichte musste anderswie Geld her. Über das Internet und auch in Ankaufsläden verkaufte ich meine Elektrogeräte (weit unter Wert), um schnell an Geld zu gelangen. Auch bei Familienmitgliedern und Freunden habe ich mir Geld geliehen. Der Dispo war schon längst ausgeschöpft. Dadurch sammelten sich im Verlauf meiner Spielerkarriere etwa ,00,- Schulden an. Und insgesamt habe ich über die Jahre wohl schätzungsweise etwa ,00,- und mehr verzockt. Mit meinem Verhalten, dem Erzählen von Geschichten um den Schein zu wahren, verletzte ich viele mir nahestehende Personen. Dies tut mir immer noch leid und ich schäme mich dafür. I: Wo oder wann kam der Wendepunkt? G: Krankhaftes Glücksspielen ist von Heimlichkeit und Unehrlichkeit geprägt, das ist mir heute klar. Erst als rauskam das große Summen an Geld fehlten, kam zwar das Eingeständnis, doch die Einsicht bestand bei mir noch nicht. So spielte ich weiter und ließ meine Familie in dem Glauben, ich hätte aufgehört. Das Kennenlernen meiner heutigen Freundin erbrachte die Wende. Ich beichtete ihr mein Spielproblem und obwohl ich im Vorfeld totale Angst hatte sie durch dieses Geständnis zu verlieren, kam alles ganz anders. Sie hörte mich an und nahm mein Problem so an wie es war ohne Vorwürfe zu machen. Mit der Option einer besseren und vor allem gemeinsamen Zukunft, entstand dann auch meine eigene Motivation dem Glücksspiel abzuschwören. I: Wie schaffst du es spielfrei zu bleiben? G: Durch die Offenheit gegenüber meiner Freundin, Familie und meinen engen Freunden viel von mir eine riesige Last. Diese Offenheit war extrem richtig und wichtig. Ich machte die Erfahrung, dass niemand mich verurteilte (wie ich es zuvor angenommen hatte). Im Gegenteil, alle zeigten Verständnis und unterstützten mich und tun das bis heute. Für den Anfang habe ich mein EC Karte meinem Vater gegeben. Ich bezahle nur noch mit Bargeld und kann aber online Überweisungen tätigen. Dies klappt sehr gut, da mir keine großen Summen in Bar zur Verfügung stehen und ich nicht in Versuchung gerate. Mein Vater hat mit meinem Einverständnis auch Einsicht in meine Konten. Kommt dann doch Spieldruck auf, kann ich im Notfall mit mir vertrauten Personen telefonieren oder mich mit ihnen treffen. Die Verfügbarkeit von Geld ist für mich aber eingeschränkt und schützt mich damit aktuell. Natürlich ist es mein Ziel in Zukunft mit meinen Finanzen wieder eigenständig klarzukommen, 8

9 aber ich danke auch meinem Vater dass er mir dieses Sicherheitsnetz bietet. Mein Vater war es auch der mit mir den ersten Kontakt zur Caritas-Beratung aufbaute und inzwischen mache ich dort eine ambulante Reha, bin zufrieden spielfrei und das jetzt auch schon seit 10 Monaten. I: Möchtest du den Lesern und Leserinnen noch etwas sagen? G: Mein Rat an Alle in einer ähnlichen Situation. Seid offen gegenüber euren Mitmenschen. Man sollte sich nicht schämen ein Problem zu haben, die hat ja schließlich jeder in der einen oder anderen Form. Aber sprechenden Menschen kann geholfen werden. So bekommt man Unterstützung. Interview 2. Interviewer Igor: Wie kam es zu deine Alkoholabhängigkeit? Alkoholkranker Alfred: Der Weg bis zu einer Alkoholabhängigkeit ist ein schleichender Prozess. Alkohol ist ein gesellschaftlich anerkanntes Genussmittel. Durch die Legalität probieren auch viele Jugendliche Alkohol sehr früh. So war auch bei mir der erste Konsum des alkoholischen Getränks im Kreise meiner Freunde. Um dazuzugehören, sich locker zu machen und nicht als uncool zu gelten trank ich so mit diesen zusammen mehr oder weniger häufig. Dabei trank ich das erste mal mit 18 Jahren Alkohol. Aber auch mein Idol, ein Sänger den ich favorisierte, beeinflusste mich mit seinem Konsumverhalten negativ. Seinen exzessiven Umgang mit Alkohol empfand ich als erstrebenswert. I: Welche Aufmaße nahm dieses Verhalten an? A: Recht schnell fand ich Gefallen an dem erzeugten Rauschzustand. Um diesen zu bewirken trank ich zusehens alleine. Getränke wie Bier erfüllten bald nicht mehr die gewünschte Wirkung. Ich merkte das ich mehr als meine Freunde, trinken musste um einen ähnlichen Zustand zu erreichen. So griff ich immer häufiger zu Whisky und Wodka. Mit 25 Jahren wurde ich dann das erste Mal auf meinen starken Konsum angesprochen. Um den Anderen und vor allem mir zu beweisen, dass ich kein Alkoholproblem habe, trank ich eine Zeit lang nicht. Bald aber wieder regelmäßig und ab meinem 30. Lebensjahr sehr exzessiv. Ich trank direkt nach der Arbeit und dann auch das ganze Wochenende durch. Es ging so weit das ich mich montags häufiger krank melden musste. Von meinem starken Konsum wusste niemand. Ich begann immer heimlicher zu trinken. Ich nutzte die Momente in denen ich alleine war. So auch beim Auto fahren. Insgesamt hatte ich zwei größere Autounfälle. Beim ersten bemerkte die Polizei nicht mal das ich getrunken hatte. Beim zweiten Mal waren andere Menschen mit im Spiel. Es wurde niemand verletzt, doch öffnete dies mir die Augen welche Folgen mein Verhalten haben kann. I: Wie kam die Erkenntnis der Abstinenz? A: Mir waren schon immer die schädlichen Auswirkungen des Alkohols bekannt. Ethanol ist ein Nervengift und kann vielseitige problematische Folgen mit sich führen. Doch das ignorierte ich. Ich beschönigte stehst mein Trinkverhalten. Mit 36 Jahren begann ich dann meine erste Therapie. Danach war ich fünf Jahre lang trocken. Ich hatte mir wieder bewiesen, dass ich auch ohne kann. So schlich sich der Konsum langsam wieder ein. Natürlich versteckt vor meiner Umwelt. Erst der besagte zweite Autounfall brachte dann die totale Einsicht abstinent zu leben. Meine Familie gab mir stets wichtige Unterstützung. Zudem entlastete mich, dass ich meine Krankheit bei meinem Arbeitgeber öffentlich machte. Doch war es mit wichtig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. So suchte ich die Suchtberatung der Caritas auf und begab mich in Therapie. Nun bin ich seit bald zwei Jahren trocken. I: Mochten Sie dem Leser noch was sagen? A: Was mir fehlte, waren klärende Gespräche über den Konsum und deren Auswirkungen in der Jugend. Als junger Mensch probiert man aus. Wird man aufgeklärt können schlimme Folgen verhindert werden. Dies war bei mir nicht der Fall. So rate ich jungen Eltern und Fachkräften bei den Jugendlichen anzusetzen. Nach dem Motto: Prävention statt Therapie. Eine weitere Empfehlung ist der offene und ehrliche Umgang mit seinem Konsum. Wenn man Probleme hat, kann man sich Hilfe holen. Doch nach dem offenlegen seiner Umständen kann einem geholfen werden. Empfehlung der Caritas Münster Bei Problemen mit Alkohol, Medikamenten oder Glücksspiel raten die Suchtberater*innen der Caritas Münster, frühzeitig die offene Sprechstunde aufzusuchen. Diese findet jeden Montag von 16 bis 18 Uhr im Haus der Caritas, in der Josefstraße 2 in Münster statt. Eine vorherige Anmeldung ist hierfür nicht notwendig. Darüber hinaus ist eine telefonische Terminvereinbarung ebenso möglich wie eine Online-Beratung auf Wunsch auch anonym. Seit über 50 Jahren berät die Caritas in Münster Menschen bei Suchterkrankungen und deren Angehörige. Neben den vertraulichen und kostenfreien Gesprächen mit den Berater*innen gibt es die Möglichkeit, ambulante Therapiegruppen zu besuchen. Auch Weitervermittlungen in stationäre Angebote und entsprechende Nachsorge sind möglich. # Die Suchtberater Fabian Gottschlich, Andreas Kontakt Duttmann, Suchtberatung: Jennifer Marr und Verena Fieke Offene helfen Sprechstunde: Ihnen gerne jeden weiter. Montag # 16 bis 18 Uhr, Josefstraße 2, Münster Telefon: suchtberatung@caritas-ms.de online: Diese Seite wird gesponsert von Diana und Mark Lütke Schürmann. 9

10 Bericht: Sabine Sitte Wenn Kinder trauern und Hilfe brauchen Sternenland e.v. Ein Verein stellt sich vor Der Tod gehört zum Leben, wissen wir. Doch wenn ein geliebter Mensch stirbt plötzlich, unerwartet oder absehbar nach einer unheilbaren Krankheit, wenn dieser Mensch Mutter, Vater, Bruder oder Schwester, Oma oder Opa ist, und das Kind, die Geschwister, die Enkel hilflos zurückbleiben in ihrer Trauer, dem Verlust, ihrer Einsamkeit was dann? Der Verein Sternenland e.v. in Telgte ist ein Zentrum für trauernde Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Hier unterstützen neutrale Erwachsene junge Betroffene durch einfühlsame und verlässliche Begleitung, damit sie aus eigenen Kräften neue Perspektiven finden, mit der Trauer zu leben. Der riesige Plüschteddy lümmelt sich auf der Patchworkdecke im Snoezel- Raum und sein knuffiges Gesicht erinnert an den Bären aus der Kaffeesahne- Werbung. Im Flur riecht es nach frischer Farbe und vom Stadtfeststand am Tag zuvor stehen noch Kartons und Utensilien im Gang. Der Verein Sternenland ist neu in Telgte und macht sich bekannt. Erst im Januar sind sie aus einem beengten Domizil in Sendenhorst hierher umgezogen; die neuen Räume sind großzügig, barrierefrei und lichtdurchflutet und liegen zentral am Bahnhof. Auch aus Münster kann man uns gut erreichen, sagt Ute Römer, eine der beiden hauptamtlichen Familienbegleiter*innen des Vereins. Gemeinsam mit ihrem Kollegen und Leiter des Trauerzentrums, Christopher Luig, unterstützt sie trauernde Kinder und Jugendliche darin, in Gruppenstunden und manchmal Einzelgesprächen den Verlust eines meist nahen Angehörigen zu betrauern. Dieses Angebot ist im Münsterland einzigartig. Die Gruppen sind nach Altersklassen unterteilt und treffen sich alle zwei Wochen am Nachmittag. Bei den Drei- bis Sechsjährigen bleibt ein Elternteil dabei, die Sechs- bis Zwölfjährigen nehmen allein in der Gruppe teil. Bis zu acht Plätze sind pro Gruppe vorgesehen, um genug Raum und Zeit für jeden zu haben. Wir beginnen mit einem Sitzkreis, erzählt Ute Römer. Eine dicke, brennende Kerze wird in der Mitte platziert und dann stellen die Kinder ihre Lichter drum herum: Ich zünde meine Kerze an für Der Verlust bekommt einen Namen: den des Vaters, der Mutter oder eines Geschwisterkindes. Dann stellen die Begleiter*innen die Frage nach dem Befinden: Wie geht es dir? Eine Feder symbolisiert eine gute, ein Stein - je nach Größe eine gerade schwierige Zeit. Kinder fallen nicht mit der Tür ins Haus, weiß Ute Römer, die früher als Krankenhausseelsorgerin tätig war. Sie reden zuerst von ihrem Alltag. Nicht wie Erwachsene, die sofort ihr aktuelles Problem ansprechen. Man müsse Kindern Signale geben, dass ihre Sorgen auch wichtig seien. In der Gesprächsrunde werden deshalb Impulse gegeben, die Kindern helfen, sich zu ihrer Situation und ihren Gefühlen zu äußern. Solche Türöffner können am Thema ausgerichtete Bilderbücher oder Spiele sein. Im Raum nebenan können die Kinder im Anschluss die kreativen Angebote nutzen: zum Beispiel kleine Holztruhen oder Bilderrahmen bemalen und bekleben, in denen später Gegenstände oder ein Foto des verstorbenen Menschen aufgehoben werden können, um die Erinnerung zu bewahren, so Römer. Wenn Eltern für ihre Kinder die Hilfe des Vereins suchen und sich bei Sternenland melden, werden sie gemeinsam mit dem Kind oder Jugendlichen zu einem Erstgespräch eingeladen. Die Entscheidung, danach an den Gruppentreffen teilnehmen zu wollen, treffen die Kinder. Denn: Die Kinder sollen freiwillig herkommen und freiwillig bleiben. Bis zu etwa neun bis zwölf Monate kann es dauern, bis die Kinder und Jugendlichen für sich gelernt haben, ohne weitere Unterstützung durch die Trauergruppe mit dem Verlust und ihrer Trauer umzugehen. Dann werden andere Themen und Gefühle wieder präsenter, merken die Pädagog*innen. Wir sind aber keine Therapie, ist es den Begleiter*innen wichtig zu betonen. Wir sehen uns eher in der Nähe einer Selbsthilfegruppe mit professioneller Unterstützung. Wir bieten verlässliche, wertschätzende Beziehungen an, Mitgefühl und Annahme sind selbstverständlich. So finden Kinder und Jugendliche im dynamischen Prozess mit Gleichbetroffenen Worte, um ihre eigene Geschichte ausdrücken zu können. Im gegenseitigen Verständnis wächst Unterstützung für den jeweiligen Trauerprozess, sagt Ute Römer.Dass das manchmal nicht ausreicht, wissen die Mitarbeiter*innen. Dann greift das Netzwerk des Vereins und die Vermittlung zu Familienberatungsstellen und Therapieeinrichtungen wird angeboten. Manchmal begleiten Ute Römer und die Mitarbeiter*innen auch Kinder und Jugendliche, deren Angehörige noch nicht gestorben, aber dem Tod nahe sind. Wir machen den Familien Mut, dass die Kinder sich verabschieden können. Denn ohne Abschied sei es für Hinterbliebene schwerer, den Verlust zu verarbeiten und damit abzuschließen. Sternenland e.v. arbeitet eng mit dem Münsteraner ambulanten Hospizdienst Königskinder zusammen. Sternenland e.v. ist ein gemeinnütziger Verein, wurde 2011 gegründet und finanziert sich ausschließlich über Spenden. Die Gruppen werden von hauptamtlichen angestellten Mitarbeiter*innen geführt, die explizit als Kinder- und Jugendtrauerbegleiter*in ausgebildet sind. Unterstützt wird der Verein durch ehrenamtliche Helfer*innen, die regelmäßig im Umgang mit den Trauernden geschult werden. # 10

11 r-sternenland.de Reportage: Alina Stillahn Fotos: Sabine Sitte Rückkehr ins Sternenland Das letzte Mal: Geschichte eines Abschieds Ein warmer Frühlingstag im Münsterland. Nur ein paar hundert Meter vom Telgter Bahnhof weist mir ein Schild mit roten Sternen den Weg. In den einladenden Räumlichkeiten des Sternenland e.v. grüßt Ute Römer freundlich und bittet in den Besprechungsraum. Sie beginnt zu erzählen von ihrer Arbeit im Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche. Wenn es einfach zu früh ist Das ist hier die Grundstimmung, dass die Menschen, die hierherkommen, sagen, warum musste das jetzt schon sein, erklärt Römer. Ob nun ein Geschwisterkind oder ein Elternteil. Die Abschiede, mit denen wir hier zu tun haben sind immer irgendwie tragisch. Auch wenn Zeit für den Abschied bleibt, ändert das nichts am Verlust. Für die Kinder kommt trotzdem letztlich der Tod sehr plötzlich, meint sie. Für mich kam er ebenfalls zu früh, über Nacht. Mit nicht einmal einem Jahr ist er eingeschlafen und nie wieder aufgewacht. Plötzlicher Kindstod. Ich war neun und musste weiterleben. Damals begann eine neue Zeitrechnung. Römer zeigt mir eine Traueranzeige, die es auf den Punkt bringt: Auf einmal gibt es ein Davor und Danach. Mit dem Unaussprechlichen umgehen Lange konnte auch ich nicht darüber sprechen. Ich merkte schnell, dass Lächeln das probateste Mittel ist, um die mitleidigen Blicke abzuwehren. Der Verlust isoliert. Römer nickt verständnisvoll: Das verstehe ich, dass das einsam machen kann, weil die Kinder in ihrem Umfeld das wirklich nicht nachvollziehen können. Das Sternenland bietet Betroffenen die Möglichkeit zu erleben, dass es auch andere Kinder gibt, denen Ähnliches passiert ist. Es ist nicht nur der Verlust allein Dies ist umso wichtiger, als dass Kinder anders trauern als Erwachsene, wie Römer in ihrer langjährigen Tätigkeit als Seelsorgerin festgestellt hat. Sie zeigen Phasen, in denen sie den Eindruck erwecken, sie lebten vollkommen normal im Alltag. Dann gibt es immer wieder Schmerzeinbrüche, Trauerpfützen halt. Daher nennt sie die Trauer der Kinder auch Pfützentrauer. Diese Form des Trauerns ist für Erwachsene teils auch schwer nachzuvollziehen. Es ist nicht nur der Verlust allein. Wenn Eltern auf einmal selbst Unterstützung benötigen und sich zurückziehen, beginnt ein selbstverständliches Weltbild plötzlich ins Wanken zu geraten. Eine Vorstellung von Familie, die man als Eltern hatte, geht an der Stelle verloren, meint Römer. Häufig versucht ja eine Person in der Familie den Alltag aufrecht zu erhalten, während eine andere Person sich mehr Raum zum Trauern nehmen kann und muss und gerade die Kinder müssen da irgendwie mit klarkommen. Trauer endet nicht Irgendwie geht das Leben weiter und irgendwie bin auch ich damit klargekommen. Ich habe festgestellt, dass es sich sogar ganz gut leben lässt, mit diesem Loch im Herzen. Trotzdem habe ich lange darauf gewartet, dass es heilt, dass ich abschließen kann. Verarbeiten ist das falsche Wort, man kann Trauer in dem Sinne nicht verarbeiten, sagt Römer. Sie hat Recht, Trauer endet nicht. Zu Beginn jedes Treffens zünden sie eine Kerze für die Verstorbenen an. Wir kultivieren hier die Erinnerungsarbeit. Das ist uns ein ganz wichtiges Anliegen, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, die Beziehung zum verstorbenen Menschen zu sichern, erklärt Römer. Nach fast zwanzig Jahren erinnere auch ich noch einmal. An diesem Ort ist er nicht verloren. Im Sternenland darf er einfach sein: Mein kleiner Bruder Jendric mit dem leisen Lächeln. Es ist uns wichtig, dass Menschen, die trauern, nicht alleine bleiben, betont Römer immer wieder. In Deutschland gibt es mittlerweile viele Vereine, die eine Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche anbieten. Mein Verein hieß Oma und Opa e.v. und war der Beste, den ich mir damals vorstellen konnte. Dennoch tröstet die Gewissheit, dass Ute Römer wartet, um Kindern, wie ich eines war, ein Stück mehr Raum für ihre Trauer zu geben. Dort im Sternenland. # 11

12 Reportage: Gerd Schild Obdachlos in Seattle Unterwegs auf den Straßen Seattles Wohnungslos in Seattle Seattle ist dank Unternehmen wie Amazon eine florierende Stadt. Der Tech- Boom sorgt aber nicht nur für tolle neue Restaurants und glänzende Bürotürme, er drängt auch immer mehr Menschen an den Rand weil sie sich das Leben in Seattle nicht mehr leisten können. Die Zahl der Obdachlosen steigt seit Jahren, obwohl wegen des Wohnungsmangels sogar schon der Notstand ausgerufen wurde. Unterwegs auf den Straßen Seattles. Es sind kleine Szenen, die zeigen, wie groß die Not in Seattle ist. Ein christliches Männerwohnheim an der Ecke 1st Avenue und Pioneer Square, Downtown. 141 Betten stehen in dem alten Klinkerbau. Von Morgens bis zur Kaffeezeit ist der Ort für Gäste offen, es gibt Frühstück, ein warmes Mittagessen, wer will, kann duschen oder sich bei Papierkram helfen lassen. Auf dem Gitterrost vor dem Haus liegt ein Mann, vielleicht 30 Jahre alt, nur mit dünner Stoffhose und Pullover bekleidet, bei 3 Grad und Sprühregen, das Gesicht auf dem Boden, er zittert. Als ein Mitarbeiter der Einrichtung darauf angesprochen wird, schaut nach draußen und spricht den Mann an. Der murmelt etwas. Er sagt, er ist okay hier liegen einfach viele Menschen auf dem Bürgersteig, sorry, ich muss weiter, sagt der Mann aus der Notunterkunft, und geht wieder hinein. Wer kann sich eine Durchschnittsmiete von 2000 Dollar leisten? Im Jahr 2015 hat die Stadt Seattle einen Notstand ausgerufen. Ein Eingeständnis des eigenen Versagens, und ein Mittel, weitere Gelder für den Kampf gegen die Wohnungsnot bereitstellen zu können. Denn das Wohnen in der Stadt ganz im Nordwesten der USA können sich immer weniger Menschen leisten. Seit 2011 hat sich die Durchschnittsmiete praktisch verdoppelt. Aus der Stadt, die früher vom Hafen und vom Flugzeugbauer Boing lebte, ist längst eine Tech-Metropole geworden. Mit Microsoft im Vorort Redmond begann das in den achtziger Jahren, der Aufstieg von Amazon mit seiner Zentrale in Seattle erhöhte das Tempo in den letzten Jahren drastisch. Die Mitarbeiter des Quasi- Internetmonopolisten können sich die mehr als 2000 Dollar Durchschnittsmiete meist prima leisten. Wer aber für Amazon die Waren ausliefert, oder Bäcker ist oder Krankenschwester, der kommt da selbst bei einer Vollzeitstelle mit dem neuen Amazon-Mindestlohn von 15 Dollar gerade so drüber. Große Teile der klassischen Mittelschicht können sich kein eigenes Apartment mehr leisten. Mehr als Menschen in Seattle und der Umgebung sind wohnungslos. Ein Krankenhausaufenthalt, den die Kasse nicht bezahlt, die Sucht-Epidemie, die längst auch die Mittelschicht erfasst hat oder eben die Verdrängung, weil ein Apartmenthaus einem Bürokomplex im Weg steht es gibt viele Wege, die den Menschen in Seattle die Wohnung kosten kann. Viele haben trotz eines Jobs oder sogar zweien keinen Wohnungsschlüssel in der Tasche. Rund die Hälfte der Wohnungslosen lebt direkt auf der Straße in Zelten, in mit Planen überdeckten Baracken am Straßenrand, in Verschlägen, vor dem Eingang eines geschlossenen Geschäfts. Wer abends durch die Straßen Seattles geht, sieht die beschlagenen Scheiben mancher parkender Autos jedes ein Obdach für Menschen ohne Wohnung. Seattle toleriert endlich Lösungen auch abseits der Vorschriften Die meisten Zelte in Seattle stehen unter auf einem Fleckchen Staub wie dem Platz unter einer Brücke. Ein Ort, der der Stadt gehört, und die Obdachlosen somit mit mehr Milde rechnen können als auf einem Privatgelände. Und es gibt die Zeltstädte. Viele der sogenannten illegalen Siedlungen hatte die Stadt immer wieder räumen lassen. Heute toleriert sie zumindest einige der Camps, ein halbes Dutzend ist es momentan. Eines ist das Camp Second Chance. Please don't sweep our safe solution steht auf einem Holzschild am Zaun, eine Bitte, ihre sichere Lösung nicht einfach plattzumachen. Das Camp der zweiten Chance liegt am Meyers Way im Süden der Stadt, unweit der beiden Flughäfen. Wer hier rein will, muss am Sicherheitsdienst vorbei. Am Eingang ein offenes Zelt, in dem die Bewohner kochen können, hier stehen auch Kühlschränke und Regale voller Essensspenden. Ein Zelt weiter ist die Kleiderkammer, daneben ein Zelt mit Computern. In der Mitte ein Weg aus Kies und Matsch, dann beginnen die Zelte und Häuser, in denen die Bewohner von Camp Second Chance wohnen. Das Camp gilt als Erfolgsgeschichte in der Stadt. 60 Menschen leben hier, ihre Zelte und die alten, undichten, muffigen Holzhütten werden nach und nach durch neue Holzhäuser ersetzt. Es ist auch ein Ort gegen das Allein-Sein. Wir sind hier eine Gemeinschaft, sagt Camp-Manager Eric Davis. Er hat das Camp mit zwei Mitstreitern gegründet. Wir lieben dich, ob du willst oder nicht, sagt der breitschultrige Mann. Davis ist die gute Seele des Camps, das sagen eigentlich alle, die an diesem Dienstagmorgen in einem offenen Zelt auf Sesseln und Plastikstühlen sitzen, einer Art überdachter Veranda. Er schaut ins Zelt, wenn jemand länger nicht mehr bei den anderen war, er klopft an eine der Hütten, wenn er glaubt, der Bewohner könnte die Jobsuche intensiver angehen. Vor Davis gibt es kein Entrinnen, denn der Mann, der lange auf der Straße gelebt hat, der die Sucht kennt, der wohnt heute in der kleinen Hütte mit der Nummer 1. Es ist ein demokratisches Camp, das ist Davis wichtig. Jeden Mittwoch um 18 Uhr 12

13 treffen sich die Bewohner zur Versammlung, jeder hat eine Stimme. Die Leute sollen hier auch lernen, dass ihre Stimme zählt, dass sie ein Mensch sind, der etwas zählt, sagt Davis. Fast die Hälfte der Bewohner von Camp Second Chance arbeitet Vollzeit, viele besuchen eine Schule oder Fortbildungen. Im Zeltlager sind Alkohol und Drogen verboten. Die Menschen sollen hier klarkommen, sagt er. Viele haben, wie er Suchterfahrungen, und davon sollen sie weg kommen, sich stabilisieren. Aus der Zeltstadt wird eine Holzhaussiedlung mit ungewisser Zukunft Die Bewohner kümmern sich um ihr Camp, die Stadt versorgt es mit dem Nötigsten, zahlt etwa die Klohäuschen und lässt die Wassertanks auffüllen. Wie so oft in den USA, dem Land, in dem der Staat noch schlanker ist als er etwa in Deutschland seit Jahren gemacht wird, geht auch in Seattle nichts ohne die Volunteers. Die Kultur des Helfens ist schon in der Schule verankert. Tomasz Biernacki ist einer der Freiwilligen im Camp Second Chance, die aus dem Zeltlager langsam eine Siedlung mit stabilen Holzhäusern machen wollen. Biernacki ist als Zehnjähriger mit den Eltern aus Polen nach Amerika ausgewandert. Er kennt das Leben an der Armutsgrenze, sein Vater kümmerte sich um den Abriss von mit Asbest verseuchten Häusern, seine Mutter putzte in reichen Haushalten, das Geld war trotzdem meistens knapp. Vor zwei Jahren hat Biernacki sein Unternehmen verkauft, das etwa 3D-Animationen für Unternehmen hergestellt hat. Weil er mit 40 Jahren nicht nur rumsitzen wollte, machte er sich an ein Herzensprojekt einen Dokumentarfilm über Verdrängung und die Obdachlosen seiner Heimatstadt Seattle. Während der Arbeit an Trickle Down City merkt er, dass er nicht nur Beobachter sein will. Es ändert nichts, wenn man nur eine Meinung hat man muss auch etwas machen, sagt Biernacki. Er sieht die Menschen, die im Camp Second Chance Holzhäuser bauen. Freiwillige mit viel Enthusiasmus, aber wenig Ahnung. Biernacki hat lange als technischer Zeichner im Architekturbereich gearbeitet, hat 3D-Modelle erstellt und selbst Häuser ausgebaut. Er merkt: Hier kann ich helfen. In den letzten Monaten hat er den Arbeitsprozess so umgestaltet, dass hier auch möglichst viele Ungelernte so arbeiten können und sich möglichst wenige dabei verletzten, sagt Biernacki, und lacht. Zwei Häuser stehen gerade in den großen weißen Halbrundzelt mit den Heizstrahlern an der Decke. Drei Tage braucht das Team von Freiwilligen für ein Haus. Woody ist die nächste auf der Liste, ihr Haus hat schon ein Dach und Fenster und einen hölzernen Fußboden, indirektes Licht unter der Decke und ein Lüftungssystem, damit es im kleinen Raum nicht schimmelt. Woody mag Woody Woodpecker, den Comic-Specht, so sehr, dass sie von allen nur so genannt wird. Sie trägt einen rosa Trainingsanzug und Fellstiefel. Woody geht es körperlich nicht gut, eine Operation steht bald an. Die Bustickets, die sie hier gratis bekommt, kann sie nicht nutzen, weil sie Menschenmengen meidet wegen der posttraumatischen Belastungsstörungen, unter denen sie leidet. Sie freut sich auf das neue Zuhause. Und doch weiß sie nicht, wie die vielen anderen, wie lange sie hier bleiben kann, wie lange das Camp geduldet wird. Die Stadt hat das Camp gerade für sechs weitere Monate geduldet. Auch in Seattle gilt: Straße macht krank In Seattle fehlende Tausende bezahlbare Wohnungen. Wohnungen für Menschen, die weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommen der Region zur Verfügung haben. Manche landen nach einer Mieterhöhung, nach einer OP, die die Krankenkasse nicht zahlt, einfach auf der Straße. Wer dann Glück hat, gerät an eine der Hilfsorganisationen wie Compass Housing Alliance. Die betreibt Notschlafstellen, Suppenkühen, Orte zum Duschen und dauerhafte Wohnungen für Familien, Veteranen und ein Apartmenthaus speziell für Menschen über 70. Dazu kümmern sich die Mitarbeiter um Bankgeschäfte, die Dexter Avenue ist für viele Wohnungslose die offizielle Wohnadresse, für Post und Bewerbungen. Dexter Avenue, Downtown, die Space Needle, Aussichtsturm und Wahrzeichen der Stadt, steht praktisch nebenan. Vor der Tür der kleine Denny Park, in Sichtweite einige Amazon-Gebäude, nebenan ein neues Apartmenthaus die kleinen Wohnungen kosten 2000 Dollar Miete im Monat. Dafür braucht man 6000 Dollar Einkommen, sagt Teena Ellison und fragt, wer sich das denn bitte leisten können soll. Die Menschen, mit denen sie jeden Tag zu tun hat, jedenfalls nicht. Ellison ist bei Compass als Director of Housing für die Wohnungen der Organisation verantwortlich. Etwa 100 Obdachlose wohnen im Gebäude, in dem Ellison ihr Büro hat. Darunter viele Familien, in denen die Eltern arbeiten und die Kinder zur Schule gehen. Housing first ist auch hier der Ansatz. Ein Dach über dem Kopf, egal, welche Probleme es sonst noch gibt. Dann soll ein enges Netz an Hilfsangeboten greifen. Denn wie überall auf der Welt gilt erst recht im so kalten, regnerischen Seattle: Straße macht krank. Die Bewohner beim Compass zählen zu der Hälfte der Wohnungslosen, die immerhin nicht auf der Straße leben. Es dauert, Vertrauen aufzubauen, sagt Ellison. Die Menschen, um die sich lange niemand gekümmert hat, haben oft Vorbehalte. Was wollen die von mir? Bei der kirchlichen Organisation gibt es die Sorge, in den Gottesdienst gehen zu müssen oder gar missioniert zu werden. Jedes Kind in Seattle verdient es, so behandelt zu werden wie die Kinder von Bill Gates Die Hilfestellung berührt alle Lebensbereiche etwa, wie man Streit mit den Nachbarn schlichtet. Gibt es auf der Straße Stress, ziehen die Leute mit dem Zelt einfach weiter, sagt Ellison. In einem Apartmenthaus geht das nicht. Jedes Kind in Seattle verdient es, so behandelt zu werden wie die Kinder von Bill Gates, sagt Teena Ellison. Der Milliardär Gates hat Microsoft im Vorort Redmond aufgebaut, den Tech-Boom eingeläutet und lebt in der Region. Sie könne den ganzen Tag Erfolgsgeschichten erzählen, sagt Ellison, und berichtet von einem Mann, den sie als 18-jährigen Obdachlosen traf und der später Immobilienmakler wurde. Aber Erfolg, das sei auch immer eine Frage der Perspektive. Wenn ein Obdachloser mit Nierenproblemen sich gegen medizinische Behandlung wehrt und sie ihn dazu bewegen kann, einmal in der Woche zur Dialyse zu gehen das sei doch genauso ein Erfolg wie der Wohnungslose, der zum Wohnungsmakler wird. # 13

14 Kommentar: Sabine Sitte Foto: pixabay Europawahl 2019 Der Osten wählt blau Die Europawahl 2019 liegt mit Erscheinen dieses Heftes bereits wieder fünf Wochen zurück und die Sitze im Parlament sind verteilt. In Deutschland lagen politisches Entsetzen und großer Jubel dicht beieinander: CDU und SPD haben herbe Verluste erlitten, die Grünen dafür an Wählern gewonnen. Auch die AfD hat an Prozenten verloren in Westdeutschland. Doch ein Blick auf die interaktive Karte zeigt: Ostdeutschland ist intensiv blau eingefärbt und die DDR in ihrem Umriss wieder da. Wird das überhaupt wahrgenommen? Die ersten Monate im neuen Job: Ach, Sie sind sicher eine Ex-Kommunistin! und Sächseln Sie mal!, kommentieren einige Kollegen, verbunden mit dem grinsenden Versuch, per Handkantenschlag gegen die Stirn den früheren Pioniergruß zu imitieren. Ich bin in Ostdeutschland geboren, Jahrgang 1968, lebe seit 2005 im Münsterland und schäme mich außer fremd - nie meiner Herkunft. Warum auch? Dass nach beinahe 30 Jahren Mauerfall meine Identität noch immer ins Lächerliche gezogen wird, finde ich dummdreist und rassistisch. Zum Glück passiert mir so etwas nur selten, aber die Wahlentscheidung der Landsleute in meiner alten Heimat für AfD und NPD, der stetige Zulauf gegen die Bevormundung der deutschen Bürger, womit die Blauen werben, lässt eines vermuten: Mein kurzes Gefühl im Büro, auf Grund meiner Herkunft per se für minderwertig gehalten und lächerlich gemacht zu werden, kennen viele in Ostdeutschland genau so und schlimmstenfalls dauerhaft seit 30 Jahren. Seit das Ergebnis der Europawahl durch die Medien kursiert, gibt es unter dem Hashtag #wirimosten, initiiert aus der ernsthaften Anfrage Was muss sich ändern, damit weniger Menschen im Osten die AfD wählen? des Cartoonisten Ralph Ruthe aus Bielefeld an seine Follower bei Twitter, unzählige Kommentare über die möglichen Ursachen. Es ist ein Status Quo der aktuellen Lage: eine magere Infrastruktur und wenig Jobangebote abseits der Ballungsgebiete lassen ganze Landstriche in Trostlosigkeit versinken und das Lohngefälle zwischen West- und Ostdeutschland ist ein erster Grundstock für spätere Altersarmut. Wer jung ist und noch kann oder sich traut, zieht weit weg aus dem traurigen Nichtstun: in die großen Städte im Osten oder gleich rüber. Wer sich zu alt fühlt, mit Familie oder Eigenheim gebunden ist oder einfach nur in der Heimat bleiben möchte, richtet sich ein: mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für 1,50 Euro pro Stunde, Umschulungen, Hartz4 oder einem schlechter bezahlten Job. Die Resignation der Alten prägt viele Junge und aus deren Langeweile erwachsen Unmut und Wut: Wer hat Schuld an der Misere? Das wird nachhaltig vermutet und auch propagiert: die Politiker, der Westen/die Wessis und die Flüchtlinge sowieso. Vergessen, verdrängt oder schlichtweg nicht erlebt, weil noch nicht geboren, sind die Montagsdemos von vor 30 Jahren, in denen aus dem Wunsch nach Veränderung im eigenen Land, in der DDR, rasant das Verlangen nach Wir wollen das Leben, das ihr habt! überhand nahm und schließlich in der deutschen Wiedervereinigung gipfelte. Bunte (Bananen-) Republik Deutschland? Vielleicht für eine kurze Zeit bis der erste Rausch nachließ und das böse Erwachen kam. Ohne Job keine Geld zum Reisen, Bananen zwar en masse, aber nur aus dem Discounter, der No-Name-Kaffee schmeckt auch nur plörrig und die Miete frisst ein Drittel des monatlichen - Was? - Einkommens? Oder ist Teil der nun spärlichen Sozialzuwendungen. Möglicherweise ist die Wahlentscheidung für den Rechtspopulismus eher eine aus Protest denn aus Ideologie, der trotzig-verzweifelte Versuch, aus dem Verlangen Wir sind ein Volk! von 1989 zum eigentlichen Ursprung Wir sind das Volk! zurückzukehren. Der Wunsch, endlich mal wahr, aber vor allem ernst genommen zu werden. Denn so viel Lebensweisheit traue ich meinem Ostdeutschland schon zu: Wer in Gleichberechtigung von Männern und Frauen, in freier Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft, in Toleranz gegenüber Homosexualität und mit Grenzkontrollen aufgewachsen ist, wird nicht wirklich wollen, dass die Rollenklischees und Diskriminierungen zurück in die westdeutschen 50ger Jahre fallen oder die Freiheit des innereuropäischen Reisens wieder aufgehoben wird. Immerhin haben im Umkehrschluss über 70 Prozent die AfD nicht gewählt. Doch die Geister, die man ruft, wird man nur schwer wieder los. Sie kommen auch nicht plötzlich, sondern schleichen sich sukzessive in unser Leben: ein bisschen Wahlwerbung hier, ein wenig Propaganda da. Und schwupp, sitzt Rechtspopulismus nicht nur weit weg in Brüssels im Europa-Parlament, sondern ganz nahbar und einflussreich auf Bürgermeister-Stühlen, in Ratsfraktionen und - wenn keiner den Osten ernst nimmt nicht mehr nur als Opposition im Bundestag. Da bleiben der verbale Widerstand und der Bildungsauftrag exzessiv: Nein, ich bin höchstens Ex- Sozialistin, antworte ich auf unkluge Behauptungen, denn: Die DDR hat es zum Kommunismus gar nicht geschafft. Und auf Kommando sächseln? Sind wir m Zirkus, oder was? # 14

15 Portrait: Sebastian Fobbe Foto: privat Der Menschenausführer Ein Mann für alle Fälle. Ein Angebot gegen das Alleinsein Jemanden zum Reden, Spazieren, Zeitverbringen traurig, aber wahr: In Deutschland wird dieser Jemand immer mehr zur Mangelware. Das brachte die Regierungsantwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag ans Tagelicht. 9,2 Prozent der 45- bis 84-Jährigen sagen von sich, dass sie einsam sind. Helmut Vortkamp will sich damit nicht abfinden. Er ist der Menschenausführer. Mit seinen Kunden plant er Unternehmungen oder trifft sich für Gespräche. Hiermit möchte er den Einsamen Gesellschaft leisten. Stadtspaziergänge, Radtouren im Münsterland oder Ausflüge mit dem Auto: Damit wirbt Helmut Vortkamp auf seiner Website. Der gebürtige Münsteraner, der seit mehr als drei Jahrzehnten in Telgte zuhause ist, nennt sich Menschenausführer. Erst seit wenigen Wochen bietet Vortkamp seinen Service, den gemeinsamen Zeitvertreib, an. Darauf gekommen ist er, als er einen Artikel in den Westfälischen Nachrichten gelesen hatte. In dem Text ging es um Einsamkeit, sagt er. Der Inhalt bewegte ihn sehr. Wie gesagt: Fast jeder Zehnte ab 45 gibt an, unter Einsamkeit zu leiden. Als Menschenausführer möchte Vortkamp das ändern. Der gelernte Bankkaufmann arbeitete lange Zeit für eine große Bausparkasse im Kundendienst. Menschennähe, das lag mir schon immer, sagt er von sich. Und tatsächlich: Vortkamp wirkt stets interessiert, hört zu, antwortet mit Bedacht. Seine Familie konnte er deshalb schnell für seine unkonventionelle Geschäftsidee gewinnen. Dem Menschenausführer stand damit nichts mehr im Wege. Nicht nur auf seiner Website und in der nadann macht Vortkamp Werbung für seine Freizeitangebote. Eigens für den Menschenausführer hat Vortkamp auch Flyer gestalten und drucken lassen. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, möchte er seinen Reklamezettel auslegen. Nennen Sie mir ihren Ausführungswunsch steht darauf in Großbuchstaben. Neben den bereits erwähnten Touren würde Vortkamp prinzipiell alles mit seinen Kunden machen. Ich bin flexibel, auch räumlich, sagt er. Ob Köln, Hamburg oder Tübingen: Selbst weite Distanzen würde der Menschenausführer auf sich nehmen. All das, um mit einem einsamen Menschen Zeit zu verbringen. Die ersten Reaktionen auf seine nadann-annonce kamen prompt. Zwei Radtouren, drei Autofahrten, drei Sparziergänge: So lautet Bilanz der ersten Wochen. Seine Kunden seien ganz normale Leute, die einfach ein wenig Gesellschaft bräuchten. Mal für eine Stunde, mal für einen ganzen Nachmittag. Komische Situationen seien bisher noch nicht aufgetreten, sagt Vortkamp. Im Gegenteil: Alle Kunden seien sehr offen und er lerne sie in den Gesprächen intensiv kennen. Und genau das bereitet Vortkamp große Freude an seinem Dasein als Menschenausführer. Alterstechnisch ist Vortkamps Kundschaft im Übrigen bunt gemischt. So melden sich bei ihm Menschen ab 30 genau sowie 79-Jährige. Bisher hat Vortkamp nur Einzeltermine wahrgenommen, er könne es sich aber durchaus vorstellen, auch Paare oder Freunde gemeinsam auszuführen. An Projekte mit Gruppen denkt er derzeit auch; spruchreif ist im Moment noch nichts. Ich möchte den individuellen Charakter meiner Termine wahren, hat sich der Menschenausführer vorgenommen. Perspektivisch sollen seine Angebote aber organisch wachsen. Offen bin ich für fast alles! Interessant am Menschenausführer: Es erreichen ihn mehr Anfragen von Frauen als von Männern. Ich vermute, Frauen gehen mit Einsamkeit leichter, unkomplizierter um. Wir Männer sind da vielleicht distanzierter, mutmaßt Vortkamp. Warum sich die Menschen bei ihm melden, darüber kann Vortkamp nur spekulieren. Einsamkeit, so ist er sich sicher, habe viele Gründe. Ein Punkt ist mit Sicherheit die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft, sagt Vortkamp. Vortkamp denkt dabei vor allem an junge Menschen. Zurecht: Keine Gruppe wird so häufig von Einsamkeit heimgesucht wie die unter 40-Jährigen. 24 Prozent fühlen sich häufig oder sogar ständig einsam. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es 23 Prozent. Also fast jeder Fünfte. Das zumindest will das Marktforschungsinstitut Splendid Research kürzlich in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden haben. Vortkamp wünscht sich daher ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Einsamkeit in der Gesellschaft. Und auch damit hat Vortkamp Recht. Vielleicht gibt es in Zukunft ja überall Menschenausführer wenn wir Einsamkeit endlich ohne Tabus thematisieren. # Diese Seite wird gesponsert von Siegfried Kurz 15

16 Büchers Lesen bildet und lesen sollte Spaß machen. Aber für ein Buch braucht es Zeit, in der man sich für eine gute Weile aus dem Alltag ausklinken kann. Ungestörte Momente finden sich vielleicht im Urlaub, bestenfalls im momentanen Sommer. Doch der Büchermarkt ist ein heiß umkämpfter, und schnell werden Wortjuwele von den Top 10 verdrängt oder gar nicht erst darauf gelistet. Unser Autorenteam hat hier einige stellvertretend für alle unterschätzten oder vergessenen, manchmal innig geliebten Bücher, zusammengetragen und hier kurz umschrieben. Vielleicht bekommen Sie Lust, das eine oder andere davon selbst zu lesen? Schreiben Sie uns gern Ihre Erfahrungen. Kirche, die sowohl über Bibelstellen als auch Kirchengesetzen legitimiert werden. Die zum Teil sehr persönlichen Interviews lockern den Sachtext auf, so dass von trockener Lektüre keine Rede sein kann. Warlam Schalamow: Durch den Schnee Erzählungen aus Kolyma 1 Gelesen von: Michael Heß Alexander Solschenizyns Archipel Gulag kennen viele. Warlam Eva Rossmann: Die Angst der Kirche vor den Frauen Gelesen von: Martina Hegemann Die Autorin Eva Rossmann hat hier ein Sachbuch vorgelegt, das sich mit der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche beschäftigt. In dem bereits 1996 erschienenen Sachbuch analysiert sie die Situation und lässt sehr viele Interviewpartner unterschiedlichster Meinung zu Wort kommen. Dabei handelt es sich um aktive Gläubige der katholischen Kirche Österreichs. Da die Rollen der Gläubigen, nicht nur der Frauen, jedoch hauptsächlich durch die Politik des Vatikans bestimmt werden, lässt sich vieles auch auf die deutsche katholische Kirche übertragen. Und obwohl wir mittlerweile das Jahr 2019 Rossmann, Eva; Die Angst der Kirche vor den Frauen. Katholikinnen erzählen; FOLIO Verlag, Wien/Bozen 1996; ISBN schreiben, ist dieses Buch kein reines Geschichtswerk, sondern enthält immer noch etliche brisante Themen, wie aktuell auch durch die Aktion Maria 2.0 aufgegriffen werden. Durch die vielen Zitate der unterschiedlichsten Interviewpartner in der Kirche mit ihren durchaus konträren Meinungen werden die Argumente beider Seiten eindrucksvoll beleuchtet. Macht, Sexualmoral, Zölibat, Priestertum von Frauen diese Themen hängen eng aneinander und werden deutlich miteinander in Verbindung gesetzt. Dazu bietet das Buch einen Überblick über Frauenrollen in der katholischen Verlag Matthes und Seitz Berlin 2013, 342 Seiten, Preis 21,99 EUR (Kindleausgabe) ISBN

17 ommer Schalamows Erzählungen aus Kolyma, jener Gulagregion hoch oben im sibirischen Nordosten, dagegen wenige. Dabei gilt der 1982 in Moskau gestorbene Schalamow als der eigentliche Protagonist des Gulags. Sein Verhältnis zu Solschenizyn war angespannt, er warf ihm die Kommerzialisierung des Leids vor. Erst nach der Wende in Russland wurde Schalamows radikale Poesie wieder entdeckt. Der Autodidakt, der selber 18 Jahre im Gulag zubrachte, schreibt seine Episoden mit Beobachtungsgabe und Herzblut. Doch ebenso mit der Distanz, sich nicht zu gemein zu machen mit den Verhältnissen. Das Grauen im Gulag wirkt banal, aber es ist alltäglich. Die Stärksten überleben und jene, die sich rasch anpassen. Alle anderen sterben. Das ist kein Problem, weil für Nachschub gesorgt ist. In 33 Episoden und einem Essay zeichnet Schalamow das Bild vom Leben und Sterben an der Kolyma, jenem Sieg des absolut Bösen (so der sowjetische Schriftsteller Wiktor Nekrassow 1986) der wie Auschwitz, Ruanda und Vietnam Teil des Vermächtnisses des 20. Jahrhunderts ist. Das Buch ist der erste Band der aktuell neunbändigen Werksausgabe Schalamows. Joseph Roth: Die Legende vom heiligen Trinker Gelesen von: Sebastian Fobbe Seit 1867 gibt der Reclam-Verlag die Universal-Bibliothek heraus. Die Idee hinter der Buchreihe: Klassische Joseph Roth (1939): Die Legende vom heiligen Trinker. Reclam-Verlag. ISBN: ,00 Literatur aus aller Welt soll für kleines Geld erschwinglich sein. So hat jeder Zugang zu Literatur und Bildung und stellt sich seine eigene Universal- Bibliothek im Bücherregal zusammen. In der Universal-Bibliothek erscheint unter anderem Die Legende vom heiligen Trinker (1939) von Joseph Roth. In der Novelle geht es um den Stadtstreicher Andreas Kartak, der am Ufer der Pariser Seine auf Platte lebt. Eines Tages gelangt Andreas dank eines Fremden an Reichtum. Andreas versucht, dem Wohltäter das Geld zurückzugeben ohne Erfolg, denn immer wieder versäuft er das Geld. Auf rund 40 Seiten gelingt es Roth, das Pariser Obdachlosenmilieu anschaulich nachzuzeichnen. Sein tragischer Held Andreas war Ehebrecher, saß im Knast und ist Alkoholiker. Aber der Reichtum ändert ihn und er schafft es, durch ehrliche Arbeit das vertrunkene Geld zurückzuverdienen. Das Auf und Ab macht den Humor und die Spannung der Erzählung aus. Zudem veranschaulicht die Novelle die inneren Kämpfe suchtkranker Menschen. Nicht ohne Grund: Joseph Roth war selbst Alkoholiker. Cixin Liu: Die Trisolaris Trilogie Gelesen von: Michaela von Rüden Was, wenn die Menschen im Universum nicht allein sind? In einer atemberaubenden Reise bis ans Ende der Zeit spinnt Cinxin Liu seine Erzählung um diese Frage herum aus. Sie startet ganz bodenständig in der Gegenwart mit einem Verschwörungsthriller, doch der daraus resultierenden Überlebenskampf der Menschheit führt bis in eine unvorstellbar weit entferne Zukunft. Den ersten Band habe ich spontan ohne Vorwissen gekauft. Und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen, bevor ich mit der Trilogie durch war. Dabei ist sie vollgepackt mit theoretischer Physik, die nicht leicht nachzuvollziehen ist. Aber die daraus resultierenden Ideen sind so faszinierend, dass ich dem Autor gerne in seine Zukunftsvision gefolgt bin. Und es geht schließlich um die große Frage, wie ein Erstkontakt mit einer anderen Spezies sich auswirkt. Die Szenarien, die dabei 17

18 Büchers Karl-Heinz Weise: Martinas kleine Welt Gelesen von: Martina Hegemann Es gibt Bücher, die liest man und das war es. Und es gibt Bücher, die man ein Leben lang behält, die etliche eigenes Buch, in dem sich ein Mädchen meines damaligen Alters träumerisch als Käfer in die Welt der Wiese begibt, damals noch eine (fast) heile Welt. Kindgerecht geschrieben, ist es heute eine wunderbare Begleitung zum Film Die Wiese Ein Paradies nebenan. Natürlich geht das Buch nicht so in die Tiefe wie der Dokumentarfilm; das war vom Autor Karl-Heinz Weise auch gar nicht gewollt. Als begleitende Lektüre und zum Vorlesen ist es meiner Meinung nach dennoch geeignet. Einen anderen Blick auf die Welt beschreibt es und lenkt dabei die Aufmerksamkeit auf die kleinen und feinen Schönheiten des Lebens auf einer Wiese direkt vor unserer Nase. Man mag es kaum glauben, dass ein Kinderbuch mit einem Naturthema heute noch fast so aktuell ist wie vor fünfzig Jahren. Bd. 1: Die drei Sonnen, 592 Seiten, ISBN: , 16,99 ; Bd. 2: Der dunkle Wald, 816 Seiten, ISBN: , 16,99, Bd. 3: Jenseits der Zeit, 992 Seiten, ISBN: , 17,99, alle erschienen im Heyne Verlag durchgespielt werden, das Schwanken zwischen Optimismus und Pessimismus, zwischen Hoffnung und Verzweiflung, dem Besten und dem Schlechtesten im Menschen waren eine Lesereise wert. Am Ende dieses wilden Ritts durch Raum und Zeit war mein Blick in den nächtlichen Sternenhimmel ein anderer als vorher. Ach ja, und gut unterhalten hat die Geschichte mich auch. Weise, Karl-Heinz; Martinas kleine Welt; mit Zeichnungen von Helga Wahle, erschienen erstmals 1968 in der Reihe Göttinger Schreibschrift-Bücher im W. Fischer-Verlag Göttingen. Ohne ISBN Umzüge überleben, auch das mehrmalige Ausmisten des Bücherregals. Martinas kleine Welt ist für mich so ein Buch. Kaum konnte ich selber lesen, wurde es mir geschenkt: ein Buch in Schreibschrift. Mein erstes Connie Palmen: I.M. Gelesen von: Sabine Sitte Selten schafft es Literatur, eine leidenschaftliche Liebe auf nur wenigen Buchseiten zu beschreiben. Shakespeares Romeo und Julia ist eines davon: die berührende Geschichte zweier Liebender in einem schmalen Reclam-Bändchen. Dem gleichzustellen ist Connie Palmens Hommage an die Beziehung zu Ischa Meyer. Aus zwei mach eins: die intellektuelle Schriftstellerin und der umtriebige Reporter werden ein Paar. Für einander geboren, sagen die Freunde, voller Verlustängste und Zweifel dagegen für die Liebenden selbst. Sie begegnen sich in einer Fernsehsendung und wissen 16

19 ommer Verlag: Diogenes Verlag; Auflage: 16 (20. Juni 2001) ISBN-13: sofort: Wir sind Mann und Frau. Palmen beschreibt die kommenden vier Jahre an der Seite Meyers; ihre amour fou - die leidenschaftliche, persönlichste und ehrlichste Liebesbeziehung, die beide je hatten. Eine Begegnung, die sich viele von uns in dieser Art wünschen und doch selten erfahren. Und die so tragisch endet, wie niemand es wollte: Zu Tränen gerührt bin ich immer wieder, obwohl schon zig Mal gelesen, denn Ischa Meyer stirbt unerwartet und Connie Palmen zerbricht beinahe an seinem Tod. Sie lässt uns Leser daran teilhaben und wir werden ihr gleich: untröstlich. George R.R. Martin : Feuer und Blut - Erstes Buch: Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen von Westeros Gelesen von: Andreas Schoch# Das neueste Werk von George R.R. Martin ist nicht der nächste Teil des Lied von Eis und Feuer, sondern die Vorgeschichte Feuer und Blut. Die Geschichte des Gebundene Ausgabe: 896 Seiten Verlag: Penhaligon Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (20. November 2018) ISBN-13: Hauses Targaryen setzt mit der Einnahme durch Aegon, dem Eroberer, ein und wird im zweiten Buch (erscheint noch) mit Roberts Rebellion enden. Erzähler ist ein Maester, der Quellen über den Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen zusammengetragen hat, die Martin transkribiert. Der Erzählstil besticht sachbuchartig vor allem durch Namen. Die Detailversessenheit dabei ist phänomenal. Kein Charakter ist ohne Backroundstory, keine Handlung ohne Grund. Die Art, wie hier das Game of Thrones - Universum ausgefeilt wird, ist in ihrer epochalen Breite nur mit dem Silmarillion, der Schöpfungsgeschichte Mittelerdes aus der Feder Tolkiens, vergleichbar. So bietet das Werk eine Flut neuer Hintergrundinformationen, neuer Figuren und Erzählstränge. Echte Kenner des Liedes von Eis und Feuer werden viele Anspielungen und Hinweise auf die Geschichte um Jon, Danaerys, Bran und Arya finden. Quasi ein Muss für echte Fans, für alle anderen schwere Kost. Jürgen Todenhöfer: Du sollst nicht töten Mein Traum vom Frieden Gelesen von: Michael Heß Die Wandlung des ehemaligen CDU- Bundestagsabgeordneten Jürgen Todenhöfer gehört zu den erstaunlichsten Entwicklungen im Bereich der politischen Publizistik. Einst Falke, gehört er heute neben Publizisten wie dem verstorbenen Peter Scholl-Latour und Michael Lüders zu den Stimmen der Vernunft in einer Kakophonie des Grauens. Du sollst nicht töten entstand aus persönlichen Erlebnissen heraus, vor allem während des Arabischen Frühlings, der rückblickend alles andere als ein solcher war. 19

20 Büchers C. Bertelsmann Verlag München 2013, 448 Seiten, Preis 19,99 EUR ISBN Unbestechlich zeichnet Todenhöfer die Entwicklungen nach und benennt die Akteure an der Front wie an den Schreibtischen westlicher Strategen. Der internationale Waffenhandel blüht und der Tod ist immer noch auch ein Meister aus Deutschland. Todenhöfers Engagement gilt den Opfern dieses Handels, er gibt den Namenlosen ein Gesicht und setzt Akzente, die sich im medialen Mainstream nur selten finden. Du sollst nicht töten verneint den Krieg als Mittel der Politik und kritisiert so engagiert wie sachkundig die westlichen Aktivitäten im Nahen Osten. Gleich dem ehemaligen USamerikanischen Kriegsminister Robert McNamarra (Vietnam) ist aus dem Falken Todenhöfer längst eine Friedenstaube geworden. Rolf Schwendter Utopie - Überlegungen zu einem zeitlosen Begriff Gelesen von: Lukas Klus Vor einigen Wochen ließ sich eine große mediale Kontroverse beobachten. Ihr Broschiert: 120 Seiten Verlag: ID-Verlag (1. Januar 1993) ISBN-13: Anlass: Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert hat es gewagt, über seine Utopie zu sprechen. Dies hinterließ nichts als Entsetzen. An eine bessere Welt will kaum jemand denken, die Zeiten erlauben nichts als reinen Pragmatismus. In dieser Zeit entdeckte ich dieses kleine, unbekannte Büchlein von Rolf Schwendter. Bereits ein paar Tage älter, besitzt es gerade in Zeiten von angeblicher Alternativlosigkeit dennoch eine enorme Aktualität. Diverse Überlegungen zum Begriff zeigen schnell auf, dass die Utopie nicht nur Fiktion oder Träumerei ist, sondern erst einmal ein Blick nach vorn. Man bekommt eine kleine Erinnerung geboten, dass hinter jeder gesellschaftlichen Veränderung zum Guten erst einmal die Utopie stand, die gerne einmal als Spinnerei abgetan wurde. Schwendter ermutigt den Leser mit diversen bereits vorhandenen Utopien sowie Methoden dazu, sich selbst eine Utopie zu denken. Lösungen zu bieten ist dabei gar nicht der Ansatz des Buches, man darf es mehr als Denkanstoß verstehen und als Inspiration dafür, dass wir das Denken an eine bessere Welt nicht aufgeben sollten, nur weil einige in Angst vor Veränderung laut sind. Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer, Walter Krämer: Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet Gelesen von: Michael Heß Als Handbuch gegen systematische Desinformation adelte die FAZ das gemeinsame Opus des Ökonomen 20

21 ommer machen sie klar, dass es keine Null- Risiko-Gesellschaft geben kann und warum das nicht schlimm ist. Objektives Wissen statt subjektiver Meinung (man denke hier an die Klimadebatte) und die Welt wieder zu sehen wie sie wirklich ist darum geht es den Autoren, die zugleich einen Grundkurs Statistik verständlich schrieben. Schon, um den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation zu kennen. Das Buch sollte Pflichtlektüre für Journalisten, Lehrer und Politiker sein. gekonnt in die Irre und löst den Fall auf verblüffende Art. Eine Leseempfehlung für Fans von Cyberkriminalität, Verschwörungstheorien und für Visionäre digitaler Technologien. Paul Weiler: Tödliche neue Welt Gelesen von: Sabine Sitte Wilhelm Goldmann Verlag München 2016, 272 Seiten, 9,99 Euro ISBN Thomas Bauer, des Psychologen Gerd Gigerenzer und des deutschen Statistikpapstes Walter Krämer. Flüssig geschrieben gehen die drei Autoren vielen Mythen nach, die im Umfeld der German Angst, von Medien und Politik noch befeuert, gedeihen. Für die aktuelle Klimahysterie kam das Buch zu früh, aber Themen gibt es auch so genug wie angeblich zu viele Schadstoffe in der Nahrung, der Mythos vom Krebs oder die viel zitierte Lohnlücke zwischen den Geschlechtern: Die Autoren räumen mit dem haarsträubenden statistischen Unfug auf, der zu oft unsere Meinung bestimmt. Dabei Münster in naher Zukunft: Eine verdichtete Digitalisierung bestimmt den Alltag mit Smartphones in Brillen, Drohnen für jedermann statt Kameras und Hologrammkonferenzen. Vier Prominente sterben kurz nach einander auf mysteriöse Art und Weise und stellen die Mordkommission vor ein Rätsel: was hat die Männer getötet und was verbindet sie? Die Erkenntnisse sind beängstigend. Ein Programmiercode bedroht das Leben von Millionen Menschen und nur der Mörder hat die Macht, den digitalen Befehl zum Töten auszulösen oder zu löschen. Ein Wettlauf gegen die Zeit und menschliche Abgründe beginnt. Der Münsteraner Journalist Paul Weiler verwebt in seinem Krimi geschickt und hoch spannend die Suche nach Mörder und Motiv mit den Tücken unserer vernetzten Welt, führt die Leser Gmeiner-Verlag Meßkirch 347 Seiten 15,00 Euro ISBN

22 Rätsel: Rätselagentur KANZLIT Rätsel und des Rätsels Lösung Auflösung und neues Rätsel Liebe ~-Rätselfreunde, nebenstehend das neue Rätsel. Es gibt dieses Mal einen Krimi, der in Münster spielt, zu gewinnen. Tödliche neue Welt von Paul Weiler. Eine Kurzrezi findet ihr im Büchersommer. Schickt Eure Lösungsvorschläge per Mail oder als Postkarte (Von-Kluck-Str. 15) bis zum an die ~ Aus allen richtigen Einsendungen wird ein Gewinner gezogen. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! AUFLÖSUNG DES RÄTSELS I W A S O L X P T I RE IE L I E S T W R T L U U E N V K IR T A T M AI G G B N ET O R T B E N K B X E I NE L E T L EN D G E I NE F A N O P R LE P RE M U O P S W M A R DE R T T IL TS I O S O N N N A B S RE U P L O ER I A LF N Z R U EZ L M O A N ET A US EH I R E R R N L H O G LE E M O G NE D B EZ H TK E A LS NI L B I O M M A D E K O A L P L IZ W E E G R U EI G R F U AR R G A A N TS S M N W O B R P A M N I N E U N A E L I C S O B H H T U R M AN D E I A K N T R K L I M E T E P O R A T A M A U M Y Z E C N U H O S E B S A H O E H E P V A M P A R G A A R N E R H N G E N E L N E T B S K A N D A N T E U O E L L L P E R U I G K E M A G E N S C S H Hinterland (1-10) Auflösung des Juni-Rätsels RE O E D P I U S A R K O A N O H O A E FF TK N ET M EH M N I S M ER P E N L N A D E L N E IE M E R N I EG P R O T O N A R M Das Kubbspiel hat gewonnen: A. Echelmeyer Münster (Bitte den Gewinn in der ~ abholen, da der Postweg zu teuer wäre.) Der/Die Gewinner/in des neuen Rätsels wird im September bekanntgegeben. 22

23 Stadt an der Murg, in Baden Musik: alle (ital.) Zustand bei Asthma Speisefisch Wohnstätte b. Naturvölkern Prüfer Teil der Westkarpaten Gefäß, Tonne Gebäudeteil Sitzstreik (amerik.) Vorname von Podolski bitterkalt Musikvorlagen- giftige Chemikalie Ohrenrobbe Grundgerät für elektron. Spiele 1 Behälter für Paste südamerik. Grassteppe Teil des Mittelmeers Bewohner eines Erdteils Speise in Gelee abwertend: ungeschickter Kerl außerdem an keine Tonart gebunden 2 Stadt in Belgien diagonal gespielter Ball b. Tennis Staat in Nordostafrika Sammelbuch Wahrsagekartenspiel Halbton über a ugs.: nein Autoanlasser Stromspeicher (Kurzwort) Felsenhöhle Fremdenheim österr.: Meerrettich Aufschlagverlust b. Tennis eine der Nordfriesischen Inseln Nachfolger des Zivis (Kurzw.) Bindemittel (Baugewerbe) Großstadt am Rhein engl. Prinzessin erstaunter Ausruf innerlich darauf, danach Nagetier ugs.: Laune, Grille süddt.: Maulwurfsgrille Fassverschluss ostfriesischer Komiker (Vorname) Begräbnisstätte Ausdehnungsbegriff Geistlicher einbalsamierter Leichnam Zierstrauch büscheliger Blütenstand ständer 3 Missfallensruf Berg im Bayer. Wald Zweikampf Luftschiff Amundsens Berliner Bildhauer (Reinhold) 1911 unanständig Schifffahrtshindernis lateinisch: Wein altgriech. Orakelstätte ablehnender Bescheid Stück Papier Reise, Ausflug kostspielig fruchtbare Bodenschicht Fußballstrafstoß (Kurzw.) Grazie, Liebreiz Affe bei W. Busch ein bisschen Märchenfigur der Brüder Grimm Stadt in Norditalien Druckverfahren Straßenzoll Frauengestalt aus Don Carlos veraltet: Gymnasialschüler d. 5. Klasse Teil des Roten Meeres: Golf v.... Amt eines Schulleiters dt. Schauspieler (Gert) 1988 längliche Vertiefung Vorname des Dichters Storm Teil des Bogens brit. Königshaus 5 niederländ. Name der Rur Strom zur Nordsee Mappe für die rasche Ablage Rasenpflanze Kunstsammlung, -handlung 4 islam. Wallfahrtsziel Kopfbedeckung Republik in Ostafrika bayer. und österr. Grußwort Begriff aus der Klimatechnik Südafrikaner asiatischer Grunzochse amerik.- engl. Dichter 1965 botanisch: Veilchen Zahlwort Wassersportler, Bootssportler 8 veraltet: Beständigkeit Giftschlange Vorname der Will das Ganze, insgesamt Halbinsel Südwestgroßbritanniens Kindertagesstätte freundlich Trag- u. Reittier in südl. Ländern kurz für CD oder DVD leichte Vertiefungen Laubbaum Handmähgerät betriebsam, agil klug, geschickt Bienenprodukt frz. Königsname 6 bayer., österr.: das Mähen Gebiet der Europ. Währungsunion Schluss Wollsorte Filmpreis in den USA Onkel bei Wilhelm Busch römischer Kaiser (54-68) Indianerboot Teil vom Stoßdämpfer Figur aus drei Noten betrügerischer Nachbildender Fluss zum Rhein Fußstoß in der Antike: Himmelsgewölbe Glasschrank Teilstück eines Weges s

24 Städtegeschichte Foto: Dr. Christof Spannhoff Im Wald und auf der Heide Gehölzbezeichnungen in Ortsnamen Ortsnamen sind spannende Geschichtsquellen, denn sie geben Einblick in die Zeit ihrer Entstehung. Der Historiker Dr. Christof Spannhoff macht sich in dieser Artikelserie auf die Suche nach den Ursprüngen der zahlreichen Ortsnamen im heutigen Stadtgebiet von Münster und kommt dabei zu interessanten Ergebnissen für die Stadtgeschichte. Etwa zwei Kilometer nördlich von Handorf liegt das heutige Haus Havichhorst (Havichhorster Mühle 100). Der ehemalige Schultenhof kann bereits auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken: Schon 1022/23 also vor fast 1000 Jahren wird er als Hauochurst bzw. Hauokhurst (das jeweils erste u steht hier für ein v) in einer Urkunde Bischof Siegfrieds von Münster ( ) genannt. Es handelte sich ursprünglich um einen Schultenhof des münsterischen Bischofs, der 1256 auch als curtis Havechorst erscheint. Später wurde das Gut öfter verliehen und verpfändet, unter anderem auch an das münsterische Domkapitel, von dem der Hof mit der Säkularisierung 1803 an das Königreich Preußen gelangte. Der letzte Schulte Havichhorst starb Seine Witwe verzichtete danach auf die weitere Pachtung des Hofes. Seit 1795 war die Familie Hovestadt zunächst Pächter des Gutes, das Franz Joseph Hovestadt 1831 samt Havichhorster Mühle vom preußischen Staat erwarb. Regional bekannt wurde Havichhorst Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund der dort eingerichteten Brennerei, die den Hovestadt- Korn bis 1975 brannte. Heute ist auf dem Anwesen der Gut Havichhorst GmbH das Seminar - und Tagungszentrum der Stiftung Westfälische Landschaft untergebracht. Der Name des einstigen Schultenhofes und heutigen Gutes Havichhorst geht allerdings nicht auf dessen besondere historische Funktion zurück, sondern ist vielmehr ein ursprünglicher Flurname, der auf den angrenzenden Hof übertragen wurde. Mit Havichhorst wurde anfangs lediglich ein Gehölz benannt. Das zeigt das Grundwort des Namens -horst. Denn altniederdeutsch *hurst (enthalten in frühen Ortsnamenformen wie Arnhurst, Seondonhurst, Stenhurst, Elmhurst, Selihurst ), mittelniederdeutsch horst meint Wald, Gebüsch, Gehölz, Hudewald. Es ist zumeist eine Bezeichnung für ein in Niederwaldwirtschaft genutztes Gehölz. Als solche bezeichnet man eine vor allem in der Vergangenheit genutzte forstliche Betriebsart, bei der die Laubholzbestände alle paar Jahre dicht am Boden kahlgeschlagen werden; der neue Bestand entsteht dann durch Stockausschlag aus den verbleibenden Wurzelstöcken. Das so gewonnene Holz diente früher als Brennholz, zur Herstellung von Geräten und Werkzeugen sowie zur Fertigung von Körben, Zäunen, Wänden (vgl. die Etymologie des Wortes Wand, das zum Tätigkeitswort winden gehört, in diesem Fall dem Winden von Weidenruten als Vorgang der Herstellung eines Geflechts, das dann noch mit Lehm bestrichen wurde und so eine Wand ergab). Aber der Niederwald wurde auch gebraucht zur Gewinnung von Gerbstoffen für die Lederbearbeitung aus der gerbsäurehaltigen Rinde durch das Schälen der Laubbäume. Niederwaldfähige Bäume, also solche, die zum Stockausschlag genutzt werden können, sind die Esche, Eiche, Buche, Birke, Hasel, Eibe, Erle, Linde, Nuss, Ulme, Weide und die Espe. Dass das Wort horst in diesen wirtschaftlichen Bereich gehört, zeigt auch seine Etymologie: Es stellt eine schwundstufige st-bildung zur indogermanischen Wurzel *qer- dar und ist somit urverwandt mit dem griechischen Wort karpós Frucht, die man von Baum und Feldgewächsen gewinnt und dem lateinischen Begriff carpinus Hainbuche, abgeleitet vom lateinischen Verb carpere rupfen, pflücken, Laub gewinnen. Zudem hat hurst, horst dann etwas mit dem Wort Herbst der Zeit der Laubernte zu tun, das ebenfalls auf diesen Ursprung zurückzuführen ist. Auch der Adlerhorst, also das aus Zweigen gefertigte Greifvogelnest, und der von diesem metaphorisch übertragene Begriff Fliegerhorst für einen Militärflugplatz gehören hierher; nicht aber der männliche Rufname Horst, wie manchmal zu lesen ist. Letzter geht vielmehr auf das legendäre Brüderpaar Hengist und Horsa zurück, das in der von dem englischen Mönch Beda Venerabilis ( 735) in seiner Kirchengeschichte des englischen Volkes überlieferten Sage von der angelsächsischen Landnahme in Britannien genannt wird und dessen Rufnamen natürlich zu den alten Pferdebezeichnungen altniederdeutsch/altenglisch (*)hengist Hengst und altniederdeutsch/altenglisch (*)horsa Pferd (vgl. englisch horse, deutsch Ross) gehören. Bereits Dietrich Engelhus ( 1435) nennt diesen Horsa in seiner Weltchronik als Horst. Und der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock ( ) verwendet in der Gelehrtenrepublik 1774 dann ebenfalls das Namenpaar Hengst und Horst für die mythischen Brüder. Von hier aus fand Horst Eingang in andere literarische Werke und aus der Dichtung schließlich in den deutschen Vornamenschatz. Der deutsche Rufname Horst gehört also zur alten Pferdebezeichnung und nicht zum Niederwald-Gehölz. Die Havichhorst war also anfänglich ein Niederwald. Doch was verbirgt sich im ersten Teil des Namens? Das Namenglied Havich- enthält die Tierbezeichnung altniederdeutsch havuk, mittelniederdeutsch hâvek Habicht. Dass hier kaum der gleichlautende und auf die Vogelbezeichnung zurückgehende Personenname vorliegt, wie etwa in Havixbrock bei Beckum oder Havixbeck, ist daran zu erkennen, dass das Wort nicht gebeugt ist. Denn das heutige x in Havixbrock oder Havixbeck ist aus älterem -kes (> 24

25 -ks > -x), also einer starken Genitivendung entstanden, die den Besitz anzeigt. Havichhorst ist also nicht der Niederwald eines Mannes namens *Havok, sondern vielmehr der Habicht-Wald. Seine Motivierung erfuhr der Ortsname durch diese Greifvögel, die in dem Gehölz anzutreffen waren. Regionale Dubletten des Namens sind übrigens in den Ortsnamen Habighorst bei Bünde und Habichthorst bei Stadthagen (Kreis Schaumburg) sowie den Flurnamen Habichhorst bei Bielefeld/Theesen und Habichorst bei Borgholzhausen/Cleve zu finden. Zudem gab es den Ortsnamen Havichorst einst auch bei Beckum/Diestedde. Ebenfalls mit dem Grundwort -horst ist der Name des münsterischen Stadtviertels Rumphorst gebildet worden. Der ursprüngliche Flurname ist gleichfalls auf ein Gut, Haus Rumphorst (Rumphorstweg 75), übergegangen, von dem das heutige Wohngebiet seinen Namen trägt. Das Erstglied Rump- gehört dabei entweder zu niederdeutsch rump in der Grundbedeutung Stumpf, Baumstumpf. Hier hätte sich dann die Niederwaldnutzung zur Zeit der Benennung des Gehölzes auch im ersten Teil des Namens abgezeichnet. Oder aber das Bestimmungswort enthält rump hölzernes, bauchiges Gefäß. Die Rumphorst wäre dann das Gehölz gewesen, aus dem man den Werkstoff zur Herstellung solcher Gefäße etwa Körbe aus Rinde oder Bast gewinnen konnte. Zu vergleichen sind Namen wie Barlo (1254 Barlo ), ein Stadtteil von Bocholt (zu mittelniederdeutsch bar Planke, Sparren, Riegel, Schranke und lo[h] Busch, Gehölz, Hudewald, Niederwald ), Stiepel an der Ruhr/Bochum (um 890 Stipula, 1001 Stipelo ) und Stiepel/Arnsberg (1204 Stipele ), die zu altniederdeutsch *stip oder *stîp Stock, Latte, Planke (vgl. westfälisch stiepel Stütze, Zaunstange ) gehören, sowie Stockel östlich Brüssels (1147 Stocla ) zu altniederdeutsch stok Stock. Ein noch recht durchsichtiges Beispiel ist der 1856 verzeichnete Flurname Thunbarken- Busch bei Rotenburg/Wümme, der sich aus den mittelniederdeutschen Bestandteilen tûn Zaun, bake Stange oder barke Birke und busk, busch Busch, Gehölz zusammensetzt. Es handelte sich also um ein kleines Wäldchen, das Holz zur Zaunherstellung lieferte. Alle diese ursprünglichen Flurnamen weisen demnach auf den Nutzwald, der nach dem Erzeugnis benannt worden ist, das er den Menschen lieferte, also Stangen, Planken, Latten, Stöcke, Schindeln oder Dauben. Auch der Name des Gewerbe- und Industriegebiets im Südosten von Münster, Loddenheide, hängt vermutlich ursprünglich mit der Niederwaldwirtschaft zusammen. Heide ist im Niederdeutschen mehrdeutig. Das Wort kann sowohl Ödland, Pflanzen niedrigen Wuchses (Heidekraut), aber auch Wald und in Einzelfällen sogar eine Gerichtsstätte bezeichnen. Der münsterische Sprachwissenschaftler Jost Trier ( ) erschloss daraus eine Grundbedeutung Allmende, Gemeinheit, gemeine Mark. Das Bestimmungswort Lodden- ist dabei auf (mittel-)niederdeutsch lode, lodde Schössling, Sproß, Zweig, Reis, Trieb zurückzuführen, was auf die Niederwaldwirtschaft hindeutet. # Ein mehrere Jahre lang ungenutzter und daher ausgewachsener Niederwald. Presseamt Mehr als Anzeige Ludgeri & Lamberti Spuren der Niederwaldwirtschaft an einer Buche. 25

26 Bericht: Annika Waymann Elektroautos Wann sind sie wirklich umweltfreundlich? Bis 2050 will Deutschland seine CO2- Emissionen um 90 Prozent gegenüber 1990 senken. Das Elektroauto soll uns diesem Ziel näher bringen. Doch ob die batteriebetriebenen Autos im Laufe ihres Lebens tatsächlich weniger klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen als ihre mineralöl-verschlingenden Brüder und Schwestern ist umstritten. Der Verkehr ist für 20 Prozent der CO2- Emissionen in Deutschland verantwortlich. Über die Hälfte davon gehen auf das Konto von PKW. Hinzu kommt: Während in Privathaushalten, in der Energiewirtschaft und in der Industrie in den letzten Jahren starke Einsparungen erzielt werden konnten, steigen die Emissionen im Verkehrssektor weiter. Elektroautos stoßen auf der Straße keine Abgase aus und stehen auch sonst in dem Ruf klimafreundlicher zu sein. Doch wie viel CO2 spart ein Elektroauto tatsächlich ein? Das Problem: Hohe Treibhausgasemissionen bei der Herstellung Wissenschaftler untersuchen in ihren Studien zur Klimabilanz von Elektroautos nicht nur den tatsächlichen Stromverbrauch während der Fahrt, sondern den gesamten Lebenszyklus eines Autos. Also die Treibhausgasemissionen angefangen bei der Herstellung des Autos und seiner Batterie bis hin zu seiner Entsorgung, wenn es einmal ausgedient hat. Und bei der Herstellung liegt auch schon eines der größten Probleme. Während bei der Produktion eines konventionellen Autos um die fünf Tonnen CO2-Emissionen (bzw. Treibhausgase mit der gleichen Wirkung) anfallen, sind es beim Elektroauto etwa doppelt so viel. Damit ist die Produktion eines E-Autos für etwa ein Drittel der im gesamten Leben des Autos anfallenden Emissionen verantwortlich. Man muss mit einem Elektroauto also erst einmal ein paar Jährchen fahren, bevor es klimatechnisch mit einem Benziner oder gar Diesel gleichgezogen ist. Jedenfalls wenn das Auto mit dem deutschen Strommix betrieben wird. Der besteht nämlich immer noch zu rund 40 Prozent aus Kohlestrom und ist damit sehr klimaschädlich. Erst nach über sieben Jahren hat ein E-Auto mit einer Batterie, die eine Reichweite von 400 Kilometern ermöglicht, die hohen Treibhausgasemissionen bei der Herstellung ausgeglichen. Sprich: Erst ab dann steht es ökologisch günstiger da als ein Benziner. Danach allerdings verbessert sich seine Klimabilanz mit jedem Kilometer. 400 Kilometer sind jedoch nach heutigem Stand der Technik eine sehr hohe Reichweite. Ein Elektroauto mit 100 Kilometern Reichweite hat schon nach etwa zwei Jahren seinen ökologischen Rucksack abgetragen. Das liegt daran, dass bei einer geringeren Reichweite eine kleinere Batterie ausreicht, bei deren Produktion weniger Treibhausgase entstehen. E-Autos sind besser für s Klima Zusammenfassend lässt sich sagen: trotz dreckigem Strommix verursachen Elektroautos nach heutigem Stand der Wissenschaft während ihres gesamten Lebenszyklus weniger Treibhausgasemissionen als konventionelle Autos. Wie viel weniger ist jedoch umstritten. Das hängt wesentlich von den getroffenen Annahmen über Batteriekapazität, Fahrzeugklasse, Reichweite und so weiter ab. Die norwegische Wissenschaftlerin Linda Ager-Wick Ellingsen hat berechnet, dass Elektroautos mit dem durchschnittlichen europäischen Strommix (vergleichbar mit dem deutschen) während ihres gesamten Autolebens 20 bis 27 Prozent geringere Auswirkungen auf das Klima haben als Autos mit Verbrennungsmotoren. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) kommt im Auftrag des Umweltbundesamtes auf noch bessere Werte. Es hat ausgerechnet, dass ein Elektroauto mit einer realen Reichweite von 100 Kilometern für ein Drittel weniger Treibhausgase verantwortlich ist als ein vergleichbarer Benziner. Will man mit seinem Elektroauto allerdings gerne ein bisschen weiter als 100 Kilometer fahren können (was der eine oder andere ja gerne tun würde), sieht es für die Klimabilanz schon schlechter aus. Die Batterien müssen dann größer sein und somit ist ihre Herstellung auch deutlich energieintensiver. Ein mit deutschem Strommix betriebenes Elektroauto mit 400 Kilometern Reichweite, verursacht laut ifeu pro gefahrenem Kilometer nur 20 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als ein Benziner. Im Vergleich zum Diesel steht es überhaupt nicht besser da. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass Elektroautos bei höherer Reichweite schlechter abschneiden würden als herkömmliche PKWs. Oft sind dabei die neusten Entwicklungen aber noch nicht berücksichtigt. Die Effizienz der Akkus hat sich beispielsweise in den letzten Jahren deutlich verbessert. Luftschlösser: Was wenn man sein Auto mit Wind betreibt? Es ist bekanntlich ja nicht verboten zu träumen. Stellen wir uns also vor, Elektroautos würden nur mit Wind betankt. Laut Ellingsen, betrügen die Einsparungen von E-Autos gegenüber Autos mit Verbrennungsmotoren dann 66 bis 70 Prozent. Das ifeu kommt sogar auf Einsparungen von 74 Prozent. Die Fahrzeugherstellung wäre dann für etwa 90 Prozent der Klimawirkung verantwortlich. Mit anderen Worten: Wenn man sein Auto mit Windstrom betreibt, ist der CO2-Austoß während des Betriebes nahezu null. Spinnen wir den Traum noch etwas weiter: Was wäre, wenn man auch noch 26

27 die Fabriken zur Herstellung der Autos mit Strom aus Windkraft betreiben würde? Dann wäre ein Elektroauto im Laufe seines Lebens für mehr als 80 Prozent weniger Treibhausgase verantwortlich als ein Benziner oder Diesel. Aber leider sind diese Annahmen unrealistisch. Während in Norwegen 98 Prozent der Energie aus Wasserkraft gewonnen werden, wird hierzulande der CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde laut dem Umwelt- und Prognose-Institut aus Heidelberg (UPI) noch steigen ( upi-institut.de/upi79_elektroautos.pdf). Grund dafür sei der Ausstieg aus der Kernkraft, die nur geringe CO2-Emissionen verursacht. Die Wissenschaftler des UPI nehmen an, dass die CO2-Intensität der Stromproduktion in Deutschland bis 2025 zunimmt und erst nach 2030 wieder unter heutige Werte fallen wird. In Zukunft grüner unterwegs Allerdings sehen nicht alle die Zukunft so schwarz. Das ifeu geht von einem deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Außerdem nimmt es an, dass technische Verbesserungen dazu führen werden, dass Elektroautos in Zukunft sehr viel grüner unterwegs sind. Allerdings wird auch die Entwicklung der Verbrennungsmotoren in der Zwischenzeit nicht auf Eis liegen. Auch hier erwartet das ifeu Effizienzsteigerungen. Trotzdem wird das Elektroauto nach Einschätzungen des Heidelberger Instituts in Zukunft ein deutlich bessere Klimabilanz als Benziner aufweisen. Aufgrund des umweltfreundlicheren Energiemix der Zukunft und des technischen Fortschritts gehen die Forscher davon aus, dass PKW in Zukunft für deutlich weniger Treibhausgasemissionen verantwortlich sein werden. Auch andere Studien gehen davon aus, dass es sowohl Verbesserungen bei der Energieversorgung als auch bei der Effizienz von Elektroautos geben wird. Die Sache mit dem Strommix Leider ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende erzählt. Es gibt berechtigte Einwände, dass Elektroautos nicht den durchschnittlichen deutschen Energiemix verwenden werden. Die Stromnachfrage durch Elektroautos sei vielmehr eine zusätzliche Nachfrage, die nur durch zusätzliche Produktion gedeckt werden könne, schreibt das UPI. Und die komme in der Regel von Steinkohle- und Gaskraftwerken, die wegen hoher Betriebskosten nur bei hohem Strombedarf eingesetzt werden. Das UPI folgert daher: Erhöhungen des Stromverbrauchs führen deshalb im Wesentlichen zu einer Erhöhung des Einsatzes fossiler Brennstoffe, vor allem Steinkohle. Wenn man also annimmt, dass E-Autos mit Strom aus diesen besonders schmutzigen Kraftwerken fahren, fällt ihre Klimabilanz deutlich schlechter aus als die von Benzinern und Diesel. Allerdings berücksichtigt das UPI dabei nicht, dass der Stromsektor im Gegensatz zum Verkehrssektor vom Emissionshandel betroffen ist. Produzenten von Emissionen müssen auf dem europäischen Markt Zertifikate kaufen, die ihnen den Ausstoß von bestimmten Emissionsmengen erlauben. Wenn jedoch das Angebot von Zertifikaten nicht erhöht wird, kann auch der Ausstoß nicht steigen. Die Preise für die Zertifikate erhöhen sich dann und damit wächst der Druck, die Emissionen zu mindern - etwa durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien. Das ifeu folgert daher: Eine zusätzliche Stromnachfrage (wie etwa durch Elektrofahrzeuge) führt in einem System mit funktionierendem Emissionshandel damit theoretisch nicht zu höheren CO2-Emissionen. Tricksereien bei den Flottenemissionen Doch es gibt noch einen weiteren Haken an der Sache: Die Europäische Union hat den Autoherstellern Grenzen gesetzt, wie viele CO2-Emissionen ihre Autos beim Fahren durchschnittlich verursachen dürfen darf der durchschnittliche Flottenverbrauch nur 130 Gramm pro Kilometer betragen. (Dabei kommt es den Autoherstellern zugute, dass die Tests für Abgase unter unrealistischen Bedingungen stattfinden, wie der Dieselskandal gezeigt hat). Bei Verstoß drohen Strafzölle. Nun hat sich die EU überlegt, dass es eine gute Idee wäre, Elektroautos rechnerisch gesehen mit Emissionen von Null zu verbuchen. Deshalb sorgt jedes E-Auto in einer Flotte dafür, dass die anderen Autos mehr Abgase produzieren können. Das UPI meint deshalb, dass jedes E-Auto den Herstellern erlaubt, fünf SUVs zu verkaufen und dabei Strafzahlungen in Höhe von Euro einzusparen. Die Schlussfolgerung des Instituts fällt dementsprechend hart aus: Elektro- und Plug-In-Hybridautos führen deshalb entgegen der allgemeinen Meinung nicht zu einer Minderung, sondern zu einer Erhöhung der CO2-Emissionen. Trotzdem: Die Zukunft gehört den E-Autos Wenn wir allerdings die globale Erwärmung eindämmen wollen, müssen wir besser früher als später aufhören, fossile Rohstoffe (Kohle, Öl, Gas) zu verbrennen. Am Elektroauto führt also kein Weg vorbei auch wenn in Deutschland heute weniger als ein Prozent der Neuanmeldungen pro Monat elektrisch betrieben sind. In Frankreich verursacht das Fahren eines E-Autos laut ifeu schon heute nur ein Drittel der Klimawirkung eines konventionellen Autos. Grund sind die vielen Atomkraftwerke in Frankreich, die nur sehr wenig CO2 aber viel Strom produzieren. Ähnlich sieht es in Norwegen mit seinen zahlreichen Wasserkraftwerken aus. Frankreich will ab 2040 den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten. Norwegen sogar schon ab In dem skandinavischen Land fährt bereits fast jeder zweite Neuwagen ganz oder teilweise mit Strom. Auch in Deutschland wird langfristig nichts am Erfolg der E-Autos vorbeiführen. Achtung: Treibhausgasemissionen sind nicht alles Doch auch wenn das Elektroauto weniger schädlich fürs Klima ist, sollte man vor dem Kauf bedenken, dass bei der Produktion der Batterie große Mengen an giftigen Rückständen anfallen. Außerdem findet die Gewinnung der für die Produktion benötigten seltenen Erden unter menschenunwürdigen Bedingungen statt. Viele schaffen sich zudem ein Elektroauto als Zweitwagen an und fahren damit Strecken, die sie sonst mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt hätten. Eine Studie aus dem Jahr 2014 zeigt, dass Käufer von Elektroautos in Norwegen nach dem Kauf deutlich weniger öffentliche Verkehrsmittel benutzten. Nur noch 4 Prozent fuhren nach dem Kauf noch mit Öffis zur Arbeit im Gegensatz zu 23 Prozent zuvor. # 27

28 Bericht: Sabine Sitte Foto: Juliane Büker ~-Jubiläumsfeier auf der Montgolfiade Save the Date! 25. August 2019 / 10 bis 19 Uhr ~ wird in diesem Jahre 25 Jahre alt und möchte das gebührend feiern. Dafür haben wir den passenden Rahmen gefunden: vom 23. (Freitag) bis 25. August (Sonntag) findet auf den Münsteraner Aasee-Wiesen am Mühlenhof die traditionelle Montgolfiade statt und wir möchten die Veranstaltung mit unserem Fest bereichern. Am 25. August (Sonntag) präsentieren wir uns als Straßenmagazin und Verein Draußen e.v. auf der Bühne mit einem bunten Programm. Sie alle sind dazu herzlich eingeladen! Beginnen soll unsere Feier mit einem gemeinsamen Ökumenischen Gottesdienst. Im Anschluss freuen wir uns auf prominente Gastredner aus Gesellschaft und Politik, die mit ihren Grußworten und einer Laudatio ihren besonderen Bezug zur ~ kundtun möchten. Wir folgen dem Ehrenvorsitzenden des Vereins, Horst Gärtner, auf seiner Rückschau auf 25 Jahre selbst erlebte und gelebte ~-Historie. Während die zahlreichen Heißluftballons über Münster fahren und als bunte Farbtupfer den Himmel verschönern, rocken wir auf unserer Bühne das Programm. Für beste Unterhaltung haben wir uns musikalische Prominenz und Künstler aus Münster eingeladen. Schlagfertig und mit viel Wortwitz wollen drei gestandene Poetry Slammer das Publikum unterhalten. Die Straßenmusikerin Silke Büscherhoff wird auf dem Marimbaphon, einem lateinamerikanischen Holzschlaginstrument, fremde Klänge und Kulturen an den Aasee holen, die Band The Dandys mit Songs aus den 60er Jahren die Ära des Beats wieder aufleben lassen und als Highlight des Abends ist ein Auftritt der Donots mit deutschem Alternativ-Rock geplant. Poetry Slammer Jens Kotalla führen. Im Pavillon neben der Bühne können Sie mit uns, Verkäufer*innen, Mitarbeiter*innen, Ehrenamtlichen und Vorständlern, ins Gespräch kommen und uns zu unserer Arbeit für die Zeitung und den Verein - sinnbildlich - Löcher in den Bauch fragen, Glückwünsche überbringen, wenn Sie mögen, in alten und aktuellen ~-Ausgaben blättern, Lob und Kritik äußern oder/und ein Tombola-Los erwerben. Der Ökumenische Gottesdienst für die ~ beginnt um 10 Uhr auf der Bühne, die Veranstaltung der Montgolfiade am 25. August (Sonntag) endet gegen 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. # Das ausführliche Programm der Montgolfiade und weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie demnächst unter und www. fsv-muensterland.de/montgolfiade/. Anzeige Durch das Programm wird der bekannte Münsteraner Künstler und 28

29 Ausflugstipp Foto: Martina Hegemann Radfahren auf alter Eisenbahnstrecke RadBahn Münsterland Im nördlichen Münsterland entlang des alten Gleises der Strecke Coesfeld - Rheine entstand eine Bahn für Radfahrer. Wo noch vor drei Jahrzehnten Züge fuhren, verläuft nun die RadBahn Münsterland. Sie führt quer durch die Radregionen Baumberge und das Steinfurter Land und verbindet mit 40 Kilometern Länge die Städte Coesfeld und Rheine oder umgekehrt. Nach der endgültigen Stilllegung der Strecke Ende der 1990er Jahre erkannten die Kommunen das Potential und gestalteten die Trasse zu einem Radweg um. Dabei sorgten und sorgen Heimat- und Eisenbahnfreunde dafür, dass die Spuren der Eisenbahngeschichte erhalten blieben und bleiben. Alte Bahngebäude, vorm Abriss bewahrt und heute zum Teil unter Denkmalschutz, säumen die Strecke. Im alten Bahnhof Darfeld und in Horstmar sind Cafés entstanden, die direkt an der Strecke zu einer Rast einladen. Auch Teile der Gleise, wenn auch wenige, sind noch erhalten. In St. Arnold kann die etwa 750 Meter lange noch vorhandene Gleisstrecke sogar für Draisinenfahrten gebucht werden. Alte Hektometersteine, die die Bahnkilometer markierten, und weitere Zeugen des Bahnverkehrs werden von Ehrenamtlern gepflegt. So ist die RadBahn nicht nur für Radfahrer ein Erlebnis, sondern auch für Eisenbahnfreunde. Zahlreiche Schautafeln entlang der Strecke weisen dabei auf die Besonderheiten der jeweiligen Streckenabschnitte als auch der Orte links und rechts der RadBahn hin. Seit der kompletten Fertigstellung im Jahr 2013 sind mittlerweile etliche Gelegenheiten, eine Rast einzulegen, entstanden. Neben der bereits erwähnten Cafés in Darfeld und Horstmar (beide geöffnet in der Radsaison von April bis 3. Oktober an Wochenenden und Darfeld auch an den Feiertagen), lädt auch die Altstadt in Burgsteinfurt zu einer Pause ein. An einigen Rastgelegenheiten können an Aufladestationen die Akkus für E-Bikes aufgeladen werden. Einkehr zur Rast bieten auch weitere Cafés in Streckennähe an wie zum Beispiel das "Melkhus" in Neuenkirchen (geöffnet täglich ab 10 Uhr), die mit einem kurzen Abstecher von der RadBahhn mit der Fietse leicht erreichbar sind. Durch die gleichmäßige Streckenführung ohne große Höhenunterschiede eignet sich die Strecke für Ausflüge mit der ganzen Familie. Gelegentlich kreuzt die RadBahn Straßen. Rot-weiß eingefärbte Stangen machen schon von weitem darauf aufmerksam. Je mehr Stangen, desto vorsichtiger muss die Stelle passiert werden: ein Beitrag zur Sicherheit der Strecke. Durch die gute Erreichbarkeit durch den öffentlichen Nahverkehr kann die RadBahn aus allen Richtungen des Landes bequem mit dem Zug angefahren werden; die Stationen Billerbeck-Lutum, Coesfeld und Rheine binden die RadBahn an den heute noch stattfindenden Bahnverkehr an. # 29

30 Reportage Fotos: Susanne Wasielewski Familiensitz in 5. Generation Traumhaus mit tollem Garten vor den Toren Osnabrücks Das ist es, denke ich beim Anblick eines schönen Kottens in Einzel-Lage südlich von Osnabrück, als mein Mann - heute mein Chauffeur und Kameraträger - daran vorbeifährt. Die Aktion Münsters schöne Gärten führt mich diesmal ins weitere Umland meiner Heimatstadt. Als wir zum Kotten zurückkehren, erwartet uns Doris, eine sympathische blonde Frau knapp über 50 mit Gartenclogs an den Füßen. Ein Mähroboter arbeitet auf einer großen Rasenfläche still vor sich hin, während wir Doris über den Hof auf einen Kaffee ins Haus begleiten. Von der modernen Küchentheke aus wandert mein Blick zu den dunklen Eichenbalken im Wohnbereich und dem gemütlichen Kachelofen. Die beiden bodentiefen Fenster in Form großer Tore geben den Blick frei auf den Nord- und den Ostgarten. Das nach Osten gerichtete Fenster entspricht dem alten Dielentor, erklärt Doris` Mann Frank erbaut, war dies anfangs ein Bauernhaus im Nebenerwerb. Der hoch gewachsene Frank erzählt, dass sein Vater eine Hauschronik verfasst hat. Dessen Urgroßeltern hatten das Land von einem Grafen erworben und das Haus gebaut. Innen erkennt man das Fachwerk, nach außen hat es bis zu 45 cm dicke Klinkermauern. Wo jetzt das Wohnzimmer ist, waren früher die Stallungen. Hier lebten die Tiere, auf der Südseite des Hauses dagegen die Menschen. Zeitweise wohnten 4 Generationen Menschen und ihre Tiere unter diesem Dach haben Doris und Frank das alte Haus übernommen und viel Arbeit und Geld hineingesteckt. Wir hätten vermutlich preiswerter neu bauen können, vermutet Doris. Gut, dass sie es nicht getan haben: Das alte, mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen renovierte Haus hat einen unvergleichlichen Charme! Manches blieb lange Zeit mühsam: Das Wasser aus dem eigenen Brunnen war braun und wurde zum Spätsommer hin knapp, so dass die Familie, wenn sie Freunde besuchte, Kanister mit Wasser heimbrachte. Erst vor 10 Jahren wurde das Haus im Zuge der Verlegung von Stromleitungen ins Erdreich an Wasser-, Abwasser- und Gasleitungen angeschlossen. Der mit Holz betriebene Kachelofen ist die wichtigste Heizung im Erdgeschoss. Zusätzlich heizt eine Gasheizung den Fußboden und die Zimmer im Obergeschoss. Eine Solaranlage auf der Südseite des Hauses wärmt das Wasser. Durch das Nordfenster schaue ich auf 2 Fachwerk-Garagenhäuschen. Sie sind 1990 erbaut worden, berichtet Frank; die alte Werkstatt und das Holzvorratslager waren so marode, dass sie abgerissen werden mussten. Die beiden erwachsenen Töchter sind in die nächsten Städte gezogen, kommen aber zum Entspannen in der Natur, zum Auftanken und Verwöhntwerden gerne ins Elternhaus zurück. Vor kurzem sind Doris und Frank Großeltern geworden. Landschafts-Gärtnermeister Frank erledigt sämtliche Pflasterarbeiten, schneidet außerdem die fast 100 m lange Hainbuchenhecke und die Bäume. Neben mehreren alten Obstbäumen gibt es unter anderem einen großen Schlitzahorn, eine kleine Ulme und eine Papierbirke mit weißer Rinde. Der Garten umgibt das Haus von allen Seiten. Das Haus liegt etwa einen halben Meter über dem Garten, was einen tollen Blick über weite Teile des ca qm große Geländes bis zum großen Sitzplatz neben dem Ahorn ermöglicht. Die Ost- Terrasse ist ein gepflasterter Halbkreis, umgeben von einem Steinmäuerchen, an dessen Fuß sich ein schmaler Beetstreifen mit Schleifenblumen, Rosen, verschiedenen Bodendeckern und Stauden erstreckt. Doris outet sich als Sammlerin 30

31 gelernt, Obstbäume zu veredeln. So hat sie auf den Jonagold-Apfelbaum einen August-Apfel draufgesetzt. In den beiden Beeten des sanft ansteigenden Nordgartens beeindrucken mich ein rot blühender Rhododendron und ein kaum 60 cm hoher blühender Schneeball. Im Westen liegt ein kleiner Küchengarten mit Gewürzen, intensiv schmeckendem Rucola und großblättrigem Rhabarber. von Strandgut und zeigt mir einen selbst gebastelten Behälter aus einem Fischernetz und Strandholz, randvoll mir Muscheln und Schneckenhäusern. Vom südlichen Garten aus sieht man über Felder bis zum nächsten Höhenzug des Teutoburger Waldes. Im Winter kommen nachts Rehe in den Garten und fressen die Blätter der Elfenblume, erzählt Doris. Morgens sieht sie ihre Hufspuren und freut sich, dass sie da waren. Im Frühling stellen Doris und Frank einen Stromzaun auf, um die Rosenknospen vor den Tieren zu schützen. Die Rehe bleiben dann "draußen" und fressen die Hainbuchenhecke von außen. So leben Mensch und Tier in friedlichem Arrangement. Obstbäume, Rosen und viele Stauden gedeihen prächtig. Das Ehepaar erntet meist mehrere Zentner Äpfel, aus denen es in der Mosterei Pues jeden Herbst leckeren Apfelsaft herstellen lässt. Von ihrem 90-jährigen Vater hat Doris (Nicht in allen Punkten der Gartengestaltung sind sich die Eheleute einig: Doris möchte gern eine Magnolie pflanzen, Frank nicht.) Aus dem stehengebliebenen Stumpf eines kranken Birnbaums im Südgarten fertigte Frank seiner Frau einen groben Sitz, von dem aus sie abends mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang betrachtet. # Der rechteckige Gemüsegarten ist von einer niedrigen Buchshecke umgeben. Hier wachsen Salat, Tomaten, Zucchini und Erdbeeren sowie Beerensträucher und Levkojen. Neben Rosen in Rosa, Rot und Violett sind das Doris` Lieblingsblumen. Für die Sozialpädagogin, die von klein auf im Garten werkelt, ist Gartenarbeit ein willkommener Ausgleich. Sie zupft Unkraut, pflanzt Stauden und dekoriert. Aus Paletten hat sie einen hübschen Pflanztisch gebaut. (Als ihr Mann eine hohle Birke fällte, bat sie ihn um eine Baumscheibe. Im Inneren der Scheibe hat sie Perlen aufgefädelt und einen Glaskristall angehängt. Das Ensemble schmückt jetzt den violetten Flieder.) Hier macht es keinen Spaß zu graben, bemerkt Frank augenzwinkernd. Der Boden ist steinig und lehmig. Anzeige Was mich interessiert sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne. Was mich interessiert ist die Wiederherstellung der menschlichen Würde in jeder einzelnen Form. Dr. Moshe Feldenkrais Feldenkrais-Praxis Vera Lämmerzahl Maximilianstraße 15 A Tel.:

32 Kunstauktion: Sabine Sitte Fotos: privat Kunstauktion Kunst tut gut(es) Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie schon einen Blick auf die Rückseite dieses Heftes geworfen? Dort sehen Sie die beiden aktuellen Bilder, die wir in diesem Monat vorstellen, um sie für einen guten Zweck an Sie zu versteigern. Im Rahmen der Auktion "Kunst tut gut(es)" präsentiert die ~ jeden Monat ein neues Kunstwerk. Das Bild gefällt Ihnen? Oder beide? Dann schicken Sie uns doch eine Postkarte mit Ihrem Gebot und dem Namen des Bildes oder bieten Sie über auktion@ strassenmagazin-draussen.de mit. Liegen Sie unter dem Höchstgebot, informieren wir Sie umgehend. Sie haben ab dem Erscheinungstag der Ausgabe bis zum 15. des Folgemonats Zeit mitzubieten. Nach Auktionsende erhält der oder die Höchstbietende den Zuschlag. Heike Buschkotte-Leichsenring - "BUKO- LEI" - lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin mit eigenem Atelier in Solingen- Gräfrath. Mit der Freiheit vor der Leinwand drückt sie mit meist leuchtenden Farben Leichtigkeit und Fröhlichkeit aus. Ihre - am liebsten großformatigen - Bilder entstehen aus den unterschiedlichsten Anregungen: Inspirationen aus der Natur oder der Nachhall von Literatur und Musik spiegeln sich in den Werken wieder wurde sie Mitglied eines Gemeinschaftsateliers in den Solinger Güterhallen erfolgte der Schritt in die Selbständigkeit im eigenen Atelier in Solingen Gräfrath. Im Rahmen eines "offenen Ateliers" gibt sie ihre Begeisterung für die Malerei weiter, und engagiert sich in der Kunstförderung für Kinder und Jugendliche. Heike "Buko- Lei" hat an verschiedenen Einzel- und Gemeischaftsaustellungen, u.a. in Solingen, Köln und Brüssel teilgenommen. # Bild 1 Titel Blumenschwester II 60 cm x 80 cm Acryl Galeriepreis: 650,- Mindestgebot: 180,- Bild 2 Titel "Wiesenglück" 25 cm x 30 cm Acryl Galeriepreis: 100,- Mindestgebot: 40,- 32

33 Ratgeber: Annette Poethke Neues aus dem Arbeitsrecht Aufhebungsvertrag, Gebot des fairen Verhandelns Das BAG (Bundesarbeitsgericht) hatte folgenden Fall zu entscheiden: Die Klägerin Karola war bei der Beklagten Berta seit dem als Reinigungs-hilfe beschäftigt. Am suchte der Lebenspartner der Beklagten, der tatsächlich die Geschäfte führte, die Klägerin gegen 17:00 Uhr in ihrer Wohnung auf und legte ihr einen Aufhebungsvertrag zur Unterschrift vor. Danach sollte das Arbeitsverhältnis noch an demselben Tag, am , enden ohne Zahlung einer Abfindung. Weiterhin wurde geregelt dass die Klägerin ihre Arbeitspapiere erhält und spätestens am ein wohlwollendes qualifiziertes Zeugnis. Mit Abschluss des Vertrages und Erfüllung sollten gegenseitig keinerlei Ansprüche mehr bestehen. Die Klägerin unterschrieb diesen Vertrag, den sie allerdings dann durch ihren Bevollmächtigten am anfechten ließ wegen Irrtums, arglistiger Täuschung und Drohung; hilfsweise widerrief er die Zustimmung der Klägerin zum Vertragsschluss. Die Klägerin begründete ihre Anfechtung und den Widerruf des Aufhebungsvertrages mit der Begründung, sie habe am erkrankt im Bett gelegen als der Lebenspartner der Beklagten geklingelt habe; ihr Sohn habe ihn hereingelassen und sie geweckt. Der Lebenspartner der Beklagten habe ihr gesagt, dass er ihre Faulheit nicht unterstützen werde und ihr den Vertrag hingehalten, den sie unter Einfluss von Schmerzmitteln im Tran unterschrieben habe. Die Beklagte behauptete allerdings, die Klägerin habe am Vormittag des um den Abschluss eines Aufhebungsvertrages gebeten. Dies bestreitet die Klägerin. Sie hat mit ihrer Klage vor dem Arbeitsgericht und auch mit ihrer Berufung vor dem Landesarbeitsgericht keinen Erfolg. Auch das BAG geht in seiner Begründung davon aus, dass der Klägerin weder ein Anfechtungsrecht noch ein Widerrufsrecht zusteht. Allerdings räumt das BAG ein, dass es sich möglicherweise um eine Überrumpelungs-aktion seitens des Lebensgefährten der Beklagten handele, als dieser sie während ihrer kurzfristigen Erkrankung aufgesucht habe zwecks Erlangung der Unterschrift unter den Aufhebungsvertrag. Dies gelte umso mehr, wenn es keinen triftigen Gründe dafür gegeben habe, dass der Lebensgefährte der Beklagten die Klägerin während der kurzfristigen Erkrankung zwecks Abschluss des Aufhebungsvertrages zu Hause aufgesucht habe, denn regelmäßig sei es einem Arbeitgeber zumutbar, bei einer Kurzerkrankung die Genesung des Arbeitnehmers abzuwarten und nicht unaufgefordert während der Erkrankung in seiner Wohnung zu erscheinen zwecks Abschluss eines Aufhebungsvertrages. Es sei hier durchaus möglich, dass die Beklagte die krankheitsbedingte Schwäche der Klägerin ausgenutzt habe. Da hierzu im Einzelnen der Sachverhalts noch nicht genügend aufgeklärt worden sei, hat das BAG die Sache zum LAG (Landesarbeitsgericht) zurückverwiesen, damit der Sachverhalt zunächst weiter aufgeklärt werden sollte, ob letztlich eine Überrum-pelung der Klägerin vorgelegen habe. Das BAG konnte die Sacher daher nicht selbst entscheiden, sondern musste an die Tatsacheninstanz zurück verweisen zwecks weiterer Aufklärung. # BAG Urteil vom AZR 75/18 = BeckRS 2019, 1651 Ally kam mit ihrem Wurf über eine Tierschützerin von einem Bauernhof zu den Tierfreunden. Die auf drei Jahre geschätzte Katze ist wohl oft Mutter geworden und mittlerweile natürlich kastriert. Ally ist eine sehr freundliche Katze, die auf Besucher zuläuft und die geliebten Streicheleinheiten mit unmissverständlichen Stupsern einfordert. Insofern käme die hübsche Katze als Einzelkatze in Frage. Im Tierheim hat sie sich bei Sympathie auch mit Artgenossen verstanden. Da sie sich bei den Tierfreunden gern im Außengehege aufhält, wäre sie bei geeigneter Wohnlage für Freigang dankbar. Tierfreunde Münster info@tierfreunde-ms.de. 33

34 Buchrezension Foto: Michael Heß Lesen Jürgen Todenhöfer mit Frederic Todenhöfer: Die grosse Heuchelei Für Freunde der politischen Publizistik müssen über Jürgen Todenhöfer keine Eulen mehr nach Athen getragen werden. Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete und spätere Vorstand eines deutschen Medienkonzerns gilt längst als Stimme der Vernunft in einer von Interessen blutig durchsetzten Welt. Die Reportagen über seine Reisen in die Krisengebiete der Erde machten ihn für alle Parteien zum ehrlichen Makler. So ehrlich, dass er mit seinem Sohn Frederic im Frühjahr 2015 eine zehntägige Reise in den Islamischen Staat auf dessen Machthöhepunkt unternahm und dort auch mit Funktionären des IS sprach (die Rezension zu Inside IS finden Sie in der draußen! Nr. 08/2015). Wer Todenhöfers Bücher aufmerksam liest erkennt eine Entwicklung. Von der reinen Reportage weg und hin zu einem ergänzenden Betrachten der Wertesysteme der Akteure. Vieles fasst der Autor in seinem jüngsten Buch zusammen und kommt zum Fazit der großen Heuchelei des Westens. Dass und wie westliche Staaten seit Jahrhunderten die Erde im Namen von Menschenrechten genannten Werten mit Kriegen überziehen. Dass und wie sich die westlichen Eliten jedoch selber nicht an die Werte halten, in deren Namen sie millionenfach Tod über Andere bringen. Unterstützt von einer gut geölten Medien- und PR-Maschinerie. Viele der 21 Kapitel des Buches zeichnen in Bild und Text hautnah das Elend des Krieges in Afghanistan, im Jemen und in Syrien auf. Ergänzt durch historische und religiöse Betrachtungen zur Region zu den Religionen der Akteure. Man spürt im Text noch nach Monaten die Erschütterung von Frederic und Jürgen Todenhöfer angesichts der zerstörten nordirakischen Millionenstadt Mossul. Während das blutige Geschehen im syrischen Ost-Aleppo Gegenstand des medialen Interesses war, findet sich über Propyläen Verlag Berlin 2019, 352 Seiten, Preis 19,99 EURO ISBN die Befreiung von Mossul kaum ein Bericht. Denn die Befreier (der Autor benutzt die Häkchen bewusst) waren von den USA geführte irakische Truppen nebst vielen Milizen. Der Autor verneint den Mossul verteidigenden IS grundsätzlich. Dass dafür aber zehntausende Zivilisten als Kollateralschaden der Befreiung starben, kritisiert er ebenso. Und Mossul, ist nur ein Beispiel unter vielen in diesem Buch. Dass illegitime Kriege (des Westens) illegitimen Terrorismus hervorbrachten und riesige Flüchtlingsströme erzeugten (über deren Auswirkungen seit Jahren hierzulande eine hitzige Debatte geführt wird) beschreibt Todenhöfer detailliert. Nach Jahrzehnten in den Krisengebieten der Erde darf man ihm die nötige Sachkenntnis zugestehen. Man kann Jürgen Todenhöfers Meinung auf den Punkt bringen, den er im Interview mit dem Deutschlandfunk am 4. Juni 2019 formulierte: Der Westen muss raus aus dem Mittleren Osten. Mit Waffen wird er nicht gewinnen aber noch mehr Leid produzieren. Siehe Afghanistan nach fast 18 Jahren Krieg gegen die Taliban die im Begriff sind, das Land wieder zu übernehmen. Es wäre für den Globus besser, der Westen würde seine Anderen gepredigten Werte selber leben und auf Angriffskriege verzichten. Oder auf die 700 Milliarden Dollar Rüstungsausgaben 2018 in den USA, die der Autor immer wieder hinterfragt: qui bono? Jürgen Todenhöfer wäre nicht er selbst, würde er nicht Akteure und Hintergründe ausleuchten. Er bleibt nicht bei der Kritik der Politik, auch der bundesdeutschen. Dazu finden sich viele Beispiele im Buch. Sondern auch der Medien. Denen er in großen Teilen eine Mitschuld am Kriegsgeschehen im Nahen und Mittleren Osten zumisst. Namentlich nennt er den Herausgeber der ZEIT, Josef Joffe, der für ihn durch seine kriegsbejahenden Texte ein Mittäter vom sicheren Hamburger Schreibtisch ist. Ein Josef Joffe steht für zu viele Journalisten, die den blutigen Interessen westlicher Eliten zu dienlich sind. Die andere Seite waren und sind Journalisten wie Klaus Bednarz, Michael Lüders, der verstorbene Peter Scholl- Latour und eben die Todenhöfers. Sie entziehen sich dem Schwulst der Menschenrechte und benennen klipp und klar die Interessen aller Akteure. So geht aufklärerischer Journalismus. Wie bei jedem Buch Jürgen Todenhöfers kommt der Reinerlös Bedürftigen zugute. Hier sind es verstümmelte syrische Kinder, denen Prothesen wieder ein fast alltägliches Leben ermöglichen sollen. # 34

35 Rezepte: Michaela von Rüden Foto: pixabay Fetarezepte Mit diesen Rezepten rund um den griechischen Schafkäse lässt sich in den warmen Sommermonaten ein bisschen mediterranes Urlaubsgefühl an den Abendbrottisch ins heimische Münster holen. Feta ist übrigens ein geschützter Begriff nur Schafskäse aus Griechenland darf als Feta verkauft werden. Kuhmilchvarianten findet man unter Namen wie Balkankäse, Hirtenkäse oder Käse nach Balkanart. Wir wünschen unseren Lesern einen schönen Sommer mit vielen gennussvollen Sommerabenden und natürlich Guten Appetit! Fetacreme türkische Art Frikadellen mit Feta gefüllt Überbackener Feta Zutaten 200 g Feta 200 g griechischer Joghurt 2 Knoblauchzehen 1 Bund glatte Petersilie 1 Tl Pul biber (türkischer Plättchenpaprika, ersatzweise geht auch eine Mischung aus Paprikapulver, Chilliflocken und Salz) 1 Tl getrocknete Minze Zubereitung Den Käse in einer Schüssel fein zerdrücken und mit dem Joghurt zu einer feinen Creme verrühren. Die Petersilie waschen und trockenschütteln, fein hacken und mit der Minze und dem Pul biber in die Creme geben. Den Knoblauch schälen, pressen und ebenfalls gut unterrühren. Im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen. Die Creme schmeckt zu knusprigem Ciabatta, Baguette und Fladenbrot. Milde oder scharfe Peperoni je nach Geschmack und natürlich auch weitere Antipasti zusammen mit der Creme serviert runden den Geschmack ab. # Zutaten (pro Person) 500 g Rinderhack 100 g Feta 1 altbackenes Brötchen vom Vortag 1 Zwiebel 4 Knoblauchzehen 1 Ei 4 entsteinte Oliven Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Majoran und Oregano zum Würzen nach Geschmack Fett zum Braten Zubereitung Die Zwiebel und den Knoblauch fein hacken. Das Brötchen gut einweichen und ausdrücken. Das Hackfleisch, das Ei, die Gewürze, das Brötchen, Knoblauch und Zwiebeln in eine Schüssel geben und gut miteinander verkneten. Die Fleischmasse im Kühlschrank ca. 20 Min. ziehen lassen. Für die Füllung den Feta fein würfeln und die Oliven fein hacken. Zusammen mit etwas Oregano zu einer Masse vermischen. Aus der Fleischmasse kleine Portionen entnehmen und flach drücken. Mit einem Teelöffel die Käsemasse auf den Frikadellen verteilen und diese sorgfältig um den Käse schließen. In heißem Fett von beiden Seiten ausbraten. Dazu passen frischer Salat, Rosmarinkartoffeln und Zaziki. # Zutaten (pro Person) 400 g Feta 3 bunte Paprikaschoten 4 rote Zwiebeln 200 g Cocktailtomaten eingelegte Oliven und Peperoni nach Geschmack Olivenöl, Salz, Pfeffer und Paprikapulver Zubereitung Die Paprikaschoten und die Tomaten waschen und in mundgerechte Stücke schneiden. Den Käse grob würfeln und die Zwiebeln in Ringe schneiden. Alles in eine Auflaufform geben, zusammen mit den Oliven und den Peperoni. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver nach Geschmack würzen. Zum Schluss Olivenöl über die Zutaten geben. Im vorgeheizten Backofen bei 200 C ca. 15 Minuten erhitzen und mit knusprigem Weißbrot Ciabatta oder Baguette genießen. Auch Kurzgebratenes schmeckt gut dazu. # 35

36 Schlussakkord: Horst Gärtner Schlussakkord Doppelausgabe Juli/August Liebe Leserinnen und Leser, als ich mein 25. Lebensjahr vollendete, war ich bei der Kreisverwaltung Steinfurt beschäftigt und hatte, wenn ich einen geraden Weg ging, einen festen Arbeitsplatz. Ich hatte persönlich, weil mein Vater in Russland gefallen, ich mit meiner Mutter aus Schlesien vertrieben war, und in Westfalen nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen wurde, eine unruhige und mit vielen negativen Erlebnissen gespickte Zeit hinter mir. Wir sind in 15 Jahren vier Mal umgezogen, bis wir endlich in Burgsteinfurt festen Boden unter den Füssen hatten (der Weg ging von der Ein-Zimmer-Wohnung mit einfachem Kohleofen zum Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung). Wenn wir in diesen Tagen mit ~ das 25-jährige Bestehen feiern, dann gleichen sich nur die Zahlen. Dahinter steht eine Aktivität, die sich von kleinsten Anfängen zu einer stabilen geachteten Gemeinschaft entwickelt hat. Wie sich die ~ von ihrer Startschuss-Nummer im März 1994 bis heute entwickelt hat, wie viele Honoratioren und Autoren das Münsteraner Straßenmagazin immer wieder mitgetragen haben, das hat Michael Heß in seinem eindrucksvollen Beitrag in der Maidraußen geschildert. Ebenso eindrucksvoll sind seine Bilder in seinem Beitrag, die zeigen, dass ~ sich in 25 Jahren sechs Mal eine neue Wirkungsstätte suchen musste. Drei Mal davon konnte die ~ nur jeweils zwei Jahre bleiben. Danach kamen einmal acht und einmal sechs Jahre bis wir in der Von- Kluck-Straße 15 ein neues Wirkungsfeld gefunden hatten. Auch hier ging es nicht ohne Gegenwind: als bekannt geworden war, dass wir hier einziehen würden, machte ein anonymes Schreiben auf der Von-Kluck-Straße die Runde, dass sich künftig das Gesicht der Straße zum Negativen ändern würde, weil Obdachlose angeblich bekannt dafür sind, dass sie mit den obligatorischen Ordnungsvorstellungen einer Nachbarschaft auf Kriegsfuß stehen. Wir haben intensive Überzeugungsarbeit leisten müssen; in der Nachbarschaft, bei der Politik, um deutlich zu machen, dass uns dieser Ruf nicht voraus ging. Jetzt arbeiten wir seit fünf Jahren hier, mit der Redaktion, mit fast 60 Verkäuferinnen und Verkäufern, die sich die zum Verkauf bestimmten Zeitungen in regelmäßigen Abständen abholen. Wir bekommen Besuch von freundlichen Menschen aus Münster und dem Münsterland, die uns Aufmerksamkeiten und Geschenke für die Straßenverkäuferinnen und Straßenverkäufer bringen. Bis zum heutigen Verkauf von ca monatlich war es ein langer Weg. Die ~ hat ihren Platz in der Münsteraner Presselandschaft gefunden; wir stellen der Öffentlichkeit (immer noch im ganz im Sinne des früheren Gründerteams des Chefs der Berbergilde Kalle Weiten, des Journalisten Peter Wolter und des Sozialarbeiters Gunter Braun von der Evangelischen Diakonie) ausführlich die Probleme der Obdachlosen vor, die sonst in der Medienlandschaft eher beiläufig erwähnt werden und wir geben den Obdachlosen eine Stimme, lassen sie ihren Weg schildern, um Brücken zu schlagen zu einem Verständnis ihrer Situation. Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen, mit dem Haus der Wohnungslosenhilfe, mit dem Kettelerheim, mit der Nachfolgeeinrichtung von Reinhold Hach, dem Sozialdienst Kath. Männer, mit der Loerstraße, die vor ihrem Tod von der Clemensschwester Eveline betreut wurde, mit dem Caritasverband, der inneren Mission und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband. Wir haben auch eine aufgeschlossene Zusammenarbeit mit dem Job-Center und der Stadt Münster. Wir sind ein gemeinnütziger Verein und haben auch ein institutionelles Führungsgremium, das von den Mitgliedern regelmäßig gewählt wird. Allen gemeinsam ist der Antrieb, sich um Menschen zu kümmern, die, aus welchen Gründen auch immer, an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden sind und die aus eigener Kraft in ihr früheres Leben nicht zurückkehren können -auch wenn sie es schon einige Male- erfolglos versucht haben. Was wünscht sich ein gemeinnütziger Verein, in dem seit 25 Jahren ein hochengagiertes Team in unterschiedlicher Besetzung unermüdlich für eine gute Sache kämpft? Es wünscht sich mehr Stabilität im finanziellen Bereich, dabei würden regelmäßige Spenden ein ganz gutes Stück weiterhelfen. Ich wünsche uns allen eine gute Zeit. Herzlich Ihr Horst Gärtner 36

37 DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE Ehrenamtliche herzlich willkommen! Name: Anschrift: Geburtstag: Telefon: Mail: Ich möchte in folgendem Bereich ehrenamtlich bei ~ mithelfen! (bitte ankreuzen, mehrfach Nennung möglich) O O O O O Besuchsdienst für Kranke oder Inhaftierte (unregelmäßig nach Absprache) Sachspenden Akquise (freie Zeiteinteilung, auch von Zuhause aus möglich) Geldspenden Akquise (freie Zeiteinteilung, auch von Zuhause aus möglich) Sprachkurs für ausländische Mitbürger (regelm. 1-2x wöchentlich, je ca. 1-2 Std.) 1 x wöchentlich Handtücher und Trockentücher waschen O Aktionen Eigene Ideen zu Gunsten von ~ O Sonstiges DANKE Ich habe dafür Stunden Zeit O in der Woche O im Monat An folgenden Tagen: O Mo Tageszeit: O Di Tageszeit: O Mi Tageszeit: O Do Tageszeit: O Fr Tageszeit: O Sa Tageszeit: #Datum: Unterschrift: Wenn Sie Lust und Interesse haben bei uns mitzumachen - füllen Sie dieses Formular aus und schicken Sie es an unsere Redaktion oder besuchen sie uns im Internet unter Dort finden Sie dieses Formular ebenfalls zum Ausdrucken. Wir melden uns daraufhin bei Ihnen zurück und vereinbaren einen Termin zum Kennenlernen. Einfach bei uns im Büro vorbeizukommen ist selbstverständlich auch eine Möglichkeit. Wir freuen uns auf Sie! ~ e.v. Von-Kluck-Straße Münster redaktion@strassenmagazin-draussen.de 0251/

38 Anzeigen Kohle sammeln im Park Norbert D. nutzt für Grillkohle die Asche- Behälter der AWM am Aasee. Danke! Ich mach s. Sind Sie auch Feuer und Flamme für Gegrilltes? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Gerade rund um den Aasee heizen die Münsteranerinnen und Münsteraner im Sommer ordentlich ein. Schön, dass die meisten auch die heißen Reste nicht kaltlassen. Im Kohle- und Aschebehälter der AWM sind sie bestens aufgehoben. Danke. Mehr unter: Gemeinsam für das große Ziel Umweltschützer. Möbel und Trödel 2. Hand-Möbel Porzellan Bücher Glas-Accessoires Trödel u.v.m. Möbel-Trödel Friedrich-Ebert-Str. 7/15, Tel.: Mo. - Fr.: Uhr, Sa.: Uhr 38

39 Anzeigen Bonny und Mila sind sehr verspielt, alles was sich bewegt ist spannend. In ruhigen Phasen wird sich fleißig gegenseitig geputzt und anschließend geht es zu einem Schläfchen in die Hängematten. Die beiden Geschwister waren anfangs recht schüchtern, in ihrer Pflegestelle entwickeln sie sich aber immer mehr zu verspielten, lebenslustigen Schmusebacken! Schnurren können die 6 Monate alten Teenies schon wie ganz Große. Bonny und Mila wünschen sich ein gemeinsames, geräumiges Zuhause ohne Kleinkinder. Die nächste ~ erscheint am 30. August 2019 Redaktionsschluss ist der 12. August 2019 Tel info@katzenhilfe-muenster.de Rechtsanwältin Annette Poethke Fachanwältin für Familienrecht Tätigkeitsschwerpunkte: Eherecht Miet - und Pachtrecht Verkehrsrecht Interessenschwerpunkte: Arbeitsrecht Erbrecht Hüfferstraße Münster Tel.: und Fax: Alles, was sauber macht l Gebäudereinigungsbedarf l Hygienepapiere l Reinigungsmittel l Herstellung und Vertrieb Unser großer Hygienefachmarkt ist für Gewerbe und Privat Mo.-Fr. von 8-16:45 Uhr geöffnet. Gustav-Stresemann-Weg Münster Tel / Fax 0251 / info@nettesheim.de 39

40 Mitmachen auf Seite 32 in dieser ~

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