Qualitätssicherung bei ÖPP- Projekten in Betonbauweise
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- Nadine Hofmeister
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Qualitätssicherung bei ÖPP- Projekten in Betonbauweise Jürgen Krause Seite 1
2 Übersicht 1. Einleitung Qualität 2. Prozesskette 3. Vorteile von ÖPP-Projekten 4. Zusammenfassung 5. Möglichkeiten der Qualitätssicherung bei anderweitigen Vertragsmodellen Seite 2
3 Einleitung Qualitätserzeugung im Prozess Der Unterschied der in Abbildung 3 und 4 dargestellten zwei Muster zeigt auf, ob der Schwerpunkt auf dem Prüfen oder der Qualitätserzeugung im Prozess liegt. Quelle: Hitoshi Takeda Qualität im Prozess Seite 3
4 Einleitung Qualität kann ich nicht prüfen, Qualität muss man produzieren!. Qualitätssicherung: Sicherung der Mängelfreiheit Unter Beachtung der anerkannten Regeln der Technik Qualitätssicherung ist eine Aufgabe aller am Bau Beteiligten! Seite 4
5 Einleitung Was ist Qualität? Messbare Qualitätsparameter Eigenüberwachung der Leistung/Produkt Kontrollprüfungen Abnahme Gewährleistungsmängel/Ansprüche in Nicht direkt messbar Nutzererwartung (30 Jahre) vs. Gewährleistungszeitraum Ausbesserung /Fehler während der Bauausführung (?) Optik? QM Basiselement der Risikosteuerung Qualitätskontrolle, Qualitätssicherung ABER! Unterscheidung: Preis(markt) vs. Qualitäts(markt) Seite 5
6 Einleitung Was ist Qualitätssicherung? Unter Qualitätssicherung ist jede geplante und systematische Tätigkeit zu verstehen, die innerhalb des Systems verwirklicht wird und die dargelegt wird, um Vertrauen dahingehend zu schaffen, dass eine Einheit die Qualitätsforderung erfüllen wird. Qualitätssicherung ist die Summe aller Maßnahmen, um konstante Produktqualität sicherzustellen. Man unterscheidet Eigenüberwachung und Fremdüberwachung. Darüber hinausgehend ist die Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems nach ISO Seite 6
7 Grundsatzüberlegungen Planung & Dimensionierung Baustoffe & Bauausführung Betrieb & Erhaltung Entscheidend ist die Qualität in allen Bereichen! Seite 7
8 Wie sichert man (Einbau)Qualität? Gesamtprozess: Herstellung Mischanlage Transport / Logistik Schutz der fertigen Leistung! Einbau Betondecke Seite 8
9 Arbeitsvorbereitung Engagement GGVFaB + FGSV Einkauf Grundsatz: Gestalten statt Verwalten (schneller) Know-how Transfer Ständige Qualitätssteigerung Materialauswahl, Erfahrungswerte nutzen Regelwerksanforderungen Betontechnologische Beratung Von Angebotsbearbeitung bis Übergabe Übergabegespräch NLL, KL, BL, Einkauf, Kalkulation Checkliste Betoneinbau QM Protokoll vor Baubeginn Seite 10
10 Arbeitsvorbereitung Erweiterte Erstprüfung Bedarfsfall! z.b. Einschränkung bei bekannten Materialien Material-,Stoffinteraktionen untersch. Temperatur, Mischdauer, Konsistenz,etc. Einschränkung hier: Aussagekraft für MA (Technologie Labor Baustelle) Probefeld Herstellen von Probefeldern mit unterschiedlichen Gesteinskörnungen und Rezepturen Prüfplan Probefeld Abgleich der Prüfmittel Imperfektionskatalog Umgang mit Abweichungen Klare projektbezogene Regularien (Sanierungsfall, Kriterien, Sanierungskonzept) Seite 11
11 Arbeitsvorbereitung Idee der Qualitätssicherung Eingrenzung der Toleranzen im bestehenden Regelwerk und Ergänzung zusätzlicher Qualitätsparameter (z.b. Spaltzugfestigkeit) Seite 12
12 Arbeitsvorbereitung Herkömmlich: Standardisierung nach RStO Skizze Betondecke ÖPP: Rechnerische Dimensionierung nach RDO Warum Spaltzugfestigkeit? Skizze Betondecke Seite 13
13 Herstellung Eigene Mischanlage/Mischplatz Direkter Einfluss Qualitätskontrolle Bodenverhältnisse, Befestigung Sicherung vor Verunreinigung (Zufahrt, Boxen, ) Flächenbedarf, Umlaufoptimierung (Arbeitssicher.) Probemischung Einstellen der Rezeptur Festlegung Vorhaltemaße (Abhängigkeit: Temperatur, Entfernung, BV, etc.) Festlegung Gesteinsprüfung (abweichendes Intervall Eigenfeuchte wenn notwendig) Mengen- und Massenkontrolle Zwar erst in zweiter Linie qualitätsrelevant. Jedoch Voraussetzung für den späteren Materialabruf bei der Ausführung und der Abrechnung Verbrauch je laufenden Meter ist ein wichtiges Kontrollinstrument für den Bauleiter, Mischmeister und Einbaumeister Täglich Mischprotokolle erstellt Seite 14
14 Logistik Logistik abstimmen Fuhrunternehmen stellt Dispatcher: Kontrolle Umlaufzeiten und Lenkzeiten, Routen Berechnung der optimalen Lieferfahrzeuge und Beladung Seite 15
15 Logistik Gesamtprozess: Gestörter Umlauf: - Fertiger Stillstand - Qualitätseinbußen (Ebenheit, OF Bild) - Evtl. Materialverlust - Wiederherstellung Taktung ist langwierig Qualitätssicherung im Betonstraßenbau - GGVFaB Weiterbildung 2014 Seite 16
16 Einbau Verbesserung des Qualitätsniveaus der Betonunterlage (Verfestigung mit HBM) Anhebung der Ebenheitskriterien gemäß ZTV Beton Von +0,5 / -1,5 cm auf +0 / -1,5 cm; i.m. +/-0 Betoneinbau z.b. in Nachtschicht Vermeidung Konsistenzschwankungen aus Erfahrung Vermeidung von Lieferengpässen durch Staubildung im Baustellenbereich Verminderung des Temperaturrisikos in der Sommerperiode Flexibler Betonagebeginn (19 Uhr, 22 Uhr) Zusätzliche Schaffung von Zwischenlagerkapazität für Zementlieferanten Einsatz einer Vorbereitungskolonne (Vermeidung von Geräteausfällen) Weitgehende Vermeidung von Handfeldern Tagesansätze geschnitten, verdübelt, neu angesetzt (fast keine Lückenfelder) Seite 17
17 Einbau Maschineneinstellung Grundeinstellung der Geräte überprüfen - Anstellwinkel Querglätter / Druckplatte Optimale Verdichtung (Kontrolle der Rüttler Anzahl, Funktionsfähigkeit, Positionierung, Rüttlerfrequenz) Reinigung der Geräte Wahl der Einbaugeschwindigkeit (Anlieferung pro Zeiteinheit muss an Einbaugeschwindigkeit angepasst sein) Kontinuierliche Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Geräte Fugenplan komplett vorab fertig gestellt und georeferenziert Vermeidung von Fehlschnitten Seite 18
18 Einbau Erstprüfung (28 Tages-Werte): Mittelwert: 4,6 N/mm² 5 %-Quantil: 3,9 N/mm² Variationskoeffizient: 6,9 % Kontrollprüfung Unterbeton XII Annahmen aus Dimensionierung: Spaltzugfestigkeit, 5 %-Quantil: Ergebnis der Dimensionierung: Deckendicke, 10 %-Quantil: 0.5 Deckendicke ,7 N/mm² 26,0 cm f( x) ff( x) 0.4 f( x) ff( x) x x 31.5 Mittelwert: 5,6 N/mm² 5 %-Quantil: 4,7 N/mm² Variationskoeffizient: 9,4% Mittelwert: 28,5 cm 10 %-Quantil: 27,3 cm Variationskoeffizient: 3,0% Bsp. Deckendicke und Festigkeit: Übereinstimmungskontrolle BAB A5 Malsch - Offenburg Seite 19
19 Schutz der fertigen Leistung Arbeitsanweisung + Koordinierung nachfolgender Gewerke Anleitung zum Herstellen von Rampen Anleitung für Bituminöse Anschlussarbeiten Kontroll- und Berichtswesen (direkt zu PL) Seite 20
20 Georeferenzierte Projektdokumentation Entwicklung und Betrieb einer georeferenzierten Projektdokumentation Daten werden einmalig erstellt und sofort digital im System hinterlegt Datenverfügbarkeit für alle Beteiligten sofort und weltweit sowie räumliche Suche und Abfrage möglich Keine Softwareinstallation auf Rechnern erforderlich Georeferenzierte Projektdokumentation Seite 21
21 Georeferenzierte Projektdokumentation Datenabfrage und Ergebnisse: Punktgenaue und flächenhafte Abfrage möglich Luftbild und Pläne überlagerbar Komplexe Datenübersicht auf Klick Tabellarische Auswertung möglich Dokumente werden auf weitere Anfrage direkt geöffnet Georeferenzierte Projektdokumentation Seite 22
22 Schlussfolgerungen Qualität bei ÖPP-Projekten in Betonbauweise Höhere Qualität in allen Bereichen Durch intensivere (Zeitfaktor) ingenieurtechnische Vorbereitung Durch eigene Mischanlage volle Qualitätskontrolle des Betons Durch Selbstverpflichtung der Berechnung gemäß RDO Beton Durch Qualitätsorientierte Planung (Lebensdauer Performance) Vorauswahl der Baustoffe aus Parameter Qualität nicht Preis Hohe Vorlaufzeit gewährleistet ausreichende Auswahlmöglichkeiten EP Vorauswahl -> Performance-Kennwerte (Spaltzugfestigkeit / Deckendicke) Ausreichende Anzahl bestandener AKR Gutachten Durch Probefeld Auswahl auf Tauglichkeit unter realen Baustellenbedingungen ÖPP Modelle haben durch Verbindung von Planung, Bau, Betrieb und Erhaltung einen automatischen Qualitätssicherungsmechanismus! Forschungskolloquium "Betonstraßenbau" 2014 Seite 23
23 Schlussfolgerungen Vorteile von ÖPP-Projekten in Betonbauweise Ganzheitliche Betrachtung über die Lebensdauer (Life Cycle Cost Analysis) Vorteil Betonbauweise (Belastung / Dauerhaftigkeit / Kalkulierbarkeit/ Ausfallrate) (Bau)Preis nicht allein ausschlaggebend Kurze Bauzeiten Verfügbarkeit entscheidet Bonus/Malus Systeme Großprojekte (Umfang) daher umfangreiche Arbeitsvorbereitung möglich (techn./finanz. realisierbar) Transfer von Innovation und Qualitätsstandards Umfangreiche Erfahrung zu Spaltzugfestigkeit -> Einbindung Standard Regelwerk (Innovation) Unterschied zu konventionellem VOB Vertrag Höchste Qualität (ÖPP) vs. billigste Herstellkosten (VOB) Geringe Gewährleistungsaufwendungen Erfahrung A4 und erste Lose A5 Forschungskolloquium "Betonstraßenbau" 2014 Seite 24
24 Schlussfolgerungen Lösungsansätze der Qualitätssicherung bei anderweitigen Vertragsmodellen Qualitätserzeugung durch Einengung der Anforderungen in den Regelwerken Verbesserung der Qualität? Bewertung der Substanz Verbesserung der Qualität? Schnellfahrende Messsysteme Qualitätssteigernd? Verschärfte Malus-Regelungen Qualitätssteigernd? Unterschiedliche Länderregelungen Qualitätsfördernd? Seite 25
25 Schlussfolgerungen Lösungsansätze der Qualitätssicherung bei anderweitigen Vertragsmodellen WAS können wir letztendlich wirklich beeinflussen und WANN können wir dies? Qualität muß realisierbar bleiben (technische Möglichkeiten beachten) Wir benötigen Prävention und nicht Kontrolle (ist der Schaden vorhanden ist es zu spät) Alle haben ein Interesse an Qualität (Firma = Gewährleistungskostenreduzierung, Image, AG = Unterhaltungskosten, Lebenszyklus, Nutzer = Verkehrsfluss, Sicherheit, ) Ursachenforschung ( gesunde Referenz zur Schadstelle => 1x1 der Probenahme) Verständnisförderung => Einladung zum Baustellenbesuch aus der Wissenschaft Alternative Lösungsmöglichkeiten finden (Fachlosvergabe? Positivliste für Qualität? Bonusregelungen? Vergaberegeln? Expertengruppe? ) Wettbewerbsdifferenzierung durch Qualitätswettbewerb? Seite 26
26 Schlussfolgerungen Lösungsansätze der Qualitätssicherung bei anderweitigen Vertragsmodellen Qualität muss realisierbar bleiben => zielgerichtet zu Aufwand/Nutzen Verwissenschaftlichung => Bsp. Substanzbewertung ist ohne Einfluss auf die Einbauqualität Der Schwerpunkt liegt auf der Qualitätserzeugung und nicht auf der Prüfung der Qualität. Und das in allen Bereichen. Forschungskolloquium "Betonstraßenbau" 2014 Seite 27
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 28
28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Qualität bei ÖPP-Projekten Seite 29
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