Landesdelegiertenversammlung. Die neuen Organisationsrichtlinen. für Schulen. STANDPUNKT Die wahren Helden. TITEL Mut zum Unmut SEITE 6

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1 JULI/AUGUST 2006 ZEITSCHRIFT DER GEW BERLIN 5 9. ( 74. ) J A H R G A N G STANDPUNKT Die wahren Helden TITEL Mut zum Unmut SEITE 6 SCHWERPUNKT Kita, Hort und Sozialarbeit SEITE 10 Landesdelegiertenversammlung SEITE 16 Die neuen Organisationsrichtlinen für Schulen SEITE 26 EXTRA Seminarprogramm der GEW

2 Z E I T S C H R I F T F Ü R D I E M I T G L I E D E R D E R G E W B E R L I N b l z J U L I / A U G U S T I N H A L T 3-5 Leute Standpunkt Kurz und bündig Post an die Redaktion T I T E L 6 Mut zur Wende 5 Stunden weniger! AG Arbeitszeitverkürzung Ü B R I G E N S Gern sehen wir jetzt dem Sommer entgegen, der allen möglichst viele schöne und erholsame Sonnenstunden bringen soll. Denn eins ist klar, es wird nicht leichter im nächsten Jahr und wir müssen Kräfte sammeln für unsere Arbeit am Menschen und für unseren Mut zum Unmut. Einen Appell in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, Transparenz und Eigenverantwortung der Schulen hat die Landesdelegiertenversammlung an Klaus Böger herangetragen: Er solle den Maulkorberlass zurücknehmen, weil der, wie die Rütli s es bewiesen haben, falsch verstanden wird und hemmt. Dem schließt sich die Redaktion an. Wahrscheinlich ist die Enttäuschung der FragestellerInnen an den Senator groß, denn sie finden ihre nicht gestellten Fragen entgegen der Ankündigung auf der LDV nicht in dieser Ausgabe. Aber die Fragen hätten eineinhalb Seiten gefüllt und das ohne Antworten. Deswegen bekommt sie Klaus Böger zugesandt und wir warten seine Antwort ab. sigrid Red.Schluss Oktober-Ausgabe: 1. September I M P R E S S U M Die blz ist die Mitgliederzeitschrift der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Berlin, Ahornstr. 5, Berlin und erscheint monatlich (10 Ausgaben) als Beilage der E&W. Für die Mitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Nichtmitglieder beträgt der Bezugspreis jährlich 18 (inkl. Versand). Redaktion: Sigrid Baumgardt (verantwortlich), Klaus Will (Koordinierung und Schlussredaktion), Beate Frilling, Andreas Kraft, Bettina Liedtke, Ralf Schiweck, Andreas Schmidt, Folker Schmidt. Redaktionsanschrift: Ahornstraße 5, Berlin, Tel , Fax 49, blz@gew-berlin.de Anzeigen und Verlag: GEWIVA GmbH, erreichbar wie Redaktion Für Anzeigen gilt die Preisliste Nr. 9 vom Satz, Layout und Konzept: bleifrei Texte + Grafik/Claudia Sikora/Jürgen Brauweiler Prinzessinnenstr. 30, Berlin, Tel , Fax -18, info@bleifrei-berlin.de Druck: Gallus Druckerei KG, Gutenbergstr. 6, Berlin ISSN /2006: FOTO: TRANSIT/V. POLENTZ, MONTAGE: BLEIFREI S C H W E R P U N K T 10 Die Lage wird immer prekärer Andreas Kraft 11 Live aus der Kita Angela Ravenel 12 Hortreform ein Jahr in der Praxis Detlef Marschner 13 Sprachtagebuch und andere Zumutungen Gabi Kelch 15 Wird nur noch auf Skandale reagiert? Thomas Haudel G E W E R K S C H A F T 16 Die Landesdelegierten tagten Sigrid Baumgardt 17 Arbeitslosenseminar mit konkreten Tipps S. Hornig / H. Hommers 18 Gewerkschaftsjugend on the road DGB-Jugend E X T R A 19 GEW-Seminare GEW BERLIN R E C H T & T A R I F 23 Kurzmeldungen H O C H S C H U L E 24 Chinesische Premiere Mechthild Leutner T E N D E N Z E N 25 Couragiertes Handeln und beeindruckendes Urteil Hartmut Schurig S C H U L E 26 SchulleiterInnen entlastet LehrerInnen nicht Sabine Dübbers 27 Gute Bildung kostet Geld F.-L.-Jahn-Oberschule 28 Rütli tanzt ein Geschenk bewegt die Schule Petra Eggebrecht 30 Unfallverhütung an Schulen Manfred Triebe A K T U E L L E S 32 Parteien zur Wahl blz-fragen S E R V I C E 36 Theater und Schule Fortbildung Materialien

3 b l z J U L I / A U G U S T L E U T E Thomas Härtel hat das Feinstaubproblem in den Schulen gelöst. Der Bildungs-Staatssekretär erklärte in einer Bezirksstadträtesitzung, ihm sei berichtet worden, dass großflächige Fußabstreifmatten im Eingangsbereich zu einem deutlichem Rückgang der Verschmutzung geführt hätten. Jetzt müsse bei der Reinigung nur noch die DIN-Norm überall eingehalten werden, dann sei sein Rundschreiben Feinstaub an Schulen umgesetzt. So einfach ist das! FOTO: BLEIFREI/C.SIKORA Die wahren Helden S T A N D P U N K T Über die Grenzen der Profession der Lehrkräfte. von Klaus Will, Redaktion und Verlag der blz 3 Michael Heine ist neuer Präsident der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW). Der 56-jährige Michael Heine, Professor für Wirtschaftswissenschaften, arbeitete nach dem Studium einige Jahre als Lehrer an einem OSZ, war dann wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität und von 1991 bis 1994 Mitarbeiter in der Senatsverwaltung für Wirtschaft in Berlin. Seit 1994 ist er Hochschullehrer an der FHTW. GEW-Mitgliedern ist Heine bekannt als Referent der politökonomischen Seminarreihe. André Schmitz bekommt nun doch nicht mehr Geld! Der Chef der Senatskanzlei sollte von B7 (7.581 Euro) auf B10 (9.965 Euro) befördert werden. Begründung: Durch die Neuregelung der Senatsbildung wächst die Verantwortung des Chefs der Senatskanzlei. Dem ist bei der Besoldung Rechnung zu tragen. Mit der Neuregelung erhält der Regierende Bürgermeister Richtlinienkompetenz und kann selbst seine SenatorInnen ernennen und entlassen. Die Linkspartei will allerdings der Höhereinstufung nicht zustimmen. Das sei nicht abgemacht gewesen, erklärte ihr Fraktionsvorsitzender Stefan Liebich. Ulrich Thöne hat mit seinem Hinweis auf die Broschüre Argumente gegen das Deutschlandlied einen Sturm der Entrüstung entfacht: Lehrer-Gewerkschaft macht unsere Nationalhymne mies titelte die Bild-Zeitung und die Internetplattform bildungsklick.de konstatierte Miss-Thöne in der GEW. Die Broschüre ist erstmals 1989 erschienen und wurde zur WM aktualisiert, Herausgeber ist die GEW Hessen. Thöne hat sich allerdings dafür entschuldigt, den Eindruck erweckt zu haben, die GEW wolle den Fans die Fußball-WM vermiesen : Wenn heute junge Fußballfans die Nationalhymne singen, tun sie das aus Lebensfreude und zur Unterstützung der deutschen Mannschaft, erklärte er. Petra Eggebrecht und ihre KollegInnen der Rütli-Schule haben mit dem ungeschminkten Brief über die Lage an ihrer Schule die Öffentlichkeit aufgerüttelt und eine längst schon fällige Diskussion über die schulische Bildung in Deutschland ausgelöst: Rütli ist inzwischen zum Inbegriff der Probleme des dreigliedrigen Schulwesens in einem Einwandererland geworden. Die zweite Lektion folgte kurze Zeit später: Eine sechsteilige ZDF-Dokumentation über den Unterrichts-Alltag einer Hauptschule in Berlin und zwar jenseits von spektakulären Gewaltvorfällen. Denn der normale Schulalltag ist auch so alarmierend genug, wie die Serie eindrucksvoll zeigt. Unterricht im eigentlichen Sinne findet nur noch am Rande statt. Die Lehrkraft ist vor allem als Sozialarbeiter oder -pädagoge tätig wofür sie allerdings nicht ausgebildet wurde. Und wofür auch die künftigen LehrerInnen, die heute noch an den Universitäten studieren oder sich schon durchs Referendariat kämpfen, nicht ausgebildet werden. Trotzdem werden Lehrkräfte schief angesehen, wenn sie erklären, dass sie gern unterrichten, sich aber als Sozialarbeiter und Erziehungs- und FamilienberaterIn überfordert fühlen. Darf man das nicht sagen, auch wenn es der Wahrheit entspricht? Auch Lehrer sind keine Alleskönner. Und eine Überforderung ist umso frustiger, wenn sie mit einer Unterforderung des eigentlichen Könnens, dem Unterrichten, zusammenfällt. Hand aufs Herz: Wer ist so mutig, sich für ein Millionen-Publikum filmen zu lassen in einer beruflichen Situation, die wenig Glanz und Gloria, aber einiges an Frust, Chaos, Ärger und Verzweiflung zeigt? Die Kolleginnen der Pommern-Hauptschule haben das getan und damit der Wahrheit einen großen Dienst erwiesen: Weil sie sich auch in Situationen filmen ließen, die sie nicht immer souverän beherrschten, die sie an der Grenze ihres Könnens zeigten. Sie zeigen die tägliche Mühe, den täglichen Kampf um den Unterricht und die Aufmerksamkeit der SchülerInnen. Für mich sind diese Kolleginnen die wahren Helden im Kampf um eine bessere Schule! Sicher gibt es auch besser funktionierende Hauptschulen, die sich zur richtigen Zeit bei den richtigen Stellen zusätzliche Mittel und Stellen besorgt oder/und schon früher als andere erkannt haben, dass Schule sozialpädagogisiert werden muss. Und die das dann, häufig gegen den Widerstand der Schulbürokratie, mit einem engagierten Kollegium auch durchsetzen konnten. Aber das ändert nichts am Grundproblem, dass weder die gegenwärtigen noch die zukünftigen Lehrkräfte entsprechend ausgebildet sind. Hinzu kommt der Zeitfaktor. In der ZDF-Dokumentation haben die vom Filmteam mitgebrachten externen Coaches ProblemschülerInnen zu Hause aufgesucht und gezeigt, wie wichtig die Einbeziehung der Eltern ist und wie schwierig, selbst für diese ExpertInnen. Aber schafft dies auch eine Lehrkraft mit ganz normaler Stundenbelastung? Angesichts dieser Situation müssen Konsequenzen für Schule und Lehrerausbildung gezogen werden. Entweder man schafft eine völlig neue Schule, in der Lehrkräfte, ErzieherInnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen gemeinsam das Kollegium bilden, ganztags und mit entsprechenden Arbeitsräumen in einer Schule für alle, oder man bildet konsequenterweise künftig Sozialarbeiter mit Lehrbefähigung oder Lehrkräfte mit Sozialarbeiter-Qualifikation aus. Wenn die politischen Entscheidungsträger weiterwurschteln wie bisher, schaffen sie dagegen Frust auf beiden Seiten: bei den SchülerInnen und ihren Lehrkräften, deren jeweilige Potenziale weiterhin nicht ausgeschöpft werden.

4 4 K U R Z U N D B Ü N D I G b l z J U L I / A U G U S T ,86 Euro entspricht (Post AG: 10,54 Euro). Zwar gibt es noch 410 Euro zusätzliche Monatsprämie, aber die reduziert sich bei Krankheitstagen, Qualitätsmängeln und Nichterreichung der Zielvorgaben. Deswegen mussten schon PIN-Zusteller ergänzende Hilfen bei den Arbeitsagenturen beantragen. Der Berliner Senat als einer der größten Kunden des Briefzustellers nimmt Dumping-Löhne und Ausbildungsverweigerung in Kauf, um seinen Haushalt zu entlasten. Gleichzeitig aber muss das Land Arbeitslosengeld II an Zusteller der PIN AG zahlen. Für das Bleiberecht ihrer von Abschiebung bedrohten Mitschülerinnen Lial Akkouch und Masallah Akinci demonstrierten am 6. Juni SchülerInnen der Hector-Peterson-Gesamtschule mit vielen Transparenten und lautstark vor dem Haus des Innensenators in der Klosterstraße. Rund 600 Unterschriften haben sie übergeben, leider nicht an Ehrhart Körting, der nicht zu sprechen war. FOTO: SCHODDER Erster Berliner Friedenslauf Am 25. August 2006 findet der erste Berliner Friedenslauf statt unter dem Motto Mehr Frieden wagen. Schirmherr ist Michael Preetz vom Fußballverein Hertha BSC, Veranstalter sind das Forum Ziviler Friedensdienst e.v., jungundjetzt e.v. und die Schulstiftung der Evangelischen Kirche. Der Friedenslauf wird auch von der GEW BERLIN unterstützt. Mit der Aktion soll im Zentrum Berlins ein sichtbares Zeichen gegen Krieg und Gewalt und für gewaltfreie Alternativen der Konfliktbearbeitung gesetzt werden. Beratung für studierende Erwerbstätige Über ihre Rechte als ArbeitnehmerInnen können sich Studierende an der Freien Universität Berlin (FU) künftig in einem Beratungsbüro direkt an der Universität informieren. Eine wichtige Einrichtung, denn 70 Prozent aller Studierenden in Berlin gehen neben ihrem Studium einer Arbeit nach, wissen aber oft nicht, dass sie wie andere Arbeitnehmer beispielsweise ein Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben und das Kündigungsschutzgesetz auch für sie gilt. Die Beratung wird gemeinsam angeboten vom Asta der Freien Universität (FU) und der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg. An der Humboldt- Universität besteht eine ähnliche Einrichtung schon seit Die Sprechzeiten des Büros an der FU stehen unter Protest gegen den Lehrermangel in Lichtenrade 420 Eltern und Schüler der Bruno-H.- Bürgel-Grundschule haben am 22. Mai mit einem Sternmarsch und einer Kundgebung gegen die mangelnde Lehrerausstattung ihrer Schule protestiert. Die Eltern fordern die Beendigung der Notversorgung und eine angemessene Lehrerausstattung. Sie wollen kleinere Klassen, ausreichende Vertretungsreserven, Teilungs- und Förderunterricht und ein Ende der Zusammenlegung von Klassen. Hungerlöhne bei PIN AG Die PIN AG ist mit rund 900 Beschäftigten nach der Deutschen Post AG der zweitgrößte Briefzusteller in Deutschland. In Berlin hat das Unternehmen rund 800 Beschäftigte, davon sind 350 LeiharbeitnehmerInnen. Von den 500 direkt bei der PIN AG beschäftigten haben 30 Prozent lediglich einen befristeten Arbeitsvertrag. Außerdem zahlt das Unternehmen Hungerlöhne: 1020 Euro Grundvergütung, was einem Bruttostundenlohn von Zum neuen Schuljahr fehlen noch Hunderte Lehrkräfte Drei Wochen vor Schuljahresende steht die Planung des neuen Schuljahres noch auf wackligen Füßen, da überall noch Lehrkräfte fehlen, kritisierte die Vereinigung der Berliner Schulleiterinnen und Schulleiter in der GEW (VBS) auf einer Pressekonferenz am 13. Juni. Die geplante Ausstattung der Schulen mit 101 Prozent sei völlig unzureichend, aber in Tempelhof-Schöneberg gebe es viele Grundschulen, die gegenwärtig noch weit unter diesem unzureichenden Ausstattungsziel liegen und noch immer keine Zuweisungen von Lehrkräften haben. Insbesondere mangele es an Lehrkräften für die neue Schulanfangsphase, erklärte Erhard Laube. Wolfgang Harnischfeger wies auf den gravierenden Mangel an Fachlehrern in den Oberschulen hin und kritisierte, dass sich Berlin hoch qualifizierte Lehrkräfte mit Mangelfächern von anderen Bundesländern abwerben lässt: Es ist pädagogisch und volkswirtschaftlich unsinnig, dass Berlin Lehrer ausbildet, die es eigentlich selbst dringend braucht und diese dann in andere Bundesländer ziehen lässt. Der VBS forderte Bildungssenator Klaus Böger auf, unverzüglich klarzustellen, wie viele von den versprochenen 400 Einstellungen es noch geben werde. Sammlung für die fröhlichen Schwälbchen Auf der Landesdelegiertenversammlung und in den Bezirken wurden bislang Euro für das Schulprojekt Hirondelles joyeux-joyeuses bzw. fröhliche Schwälbchen in Ruandas Hauptstadt Kigali gesammelt, das von der ehemaligen Berliner GEW-Kollegin Petra Bauer 2005 initiiert wurde. Wir danken allen SpenderInnen und rufen zu weiteren Spenden auf! Spendenkonto und Informationen auf der Seite

5 b l z J U L I / A U G U S T P O S T A N D I E R E D A K T I O N 5 Unverlangt eingesandte Besprechungsexemplare und Beiträge werden nicht zurückgeschickt. Die Redaktion behält sich bei allen Beiträgen Kürzungen vor. Beiträge möglichst auf Diskette oder per e- mail einsenden. Die in der blz veröffentlichten Artikel sind keine verbandsoffiziellen Mitteilungen, sofern sie nicht als solche gekennzeichnet sind. Betr.: Viergliedriges Schulsystem blz 5/06 Bei der aktuellen, mehr als berechtigten Diskussion um die Reform der Hauptschule darf auf keinen Fall vergessen werden, dass es jenseits dieser Restschule noch eine Schulform mit weit höherem Sackgasseneffekt gibt: die Schule für Lernbehinderte. Klassengrößen und Anteil der SchülerInnen mit nicht deutscher Herkunft sind in beiden Schularten sehr ähnlich, nur kommen die deutschen Kinder in der Sonderschule L aus noch schwächeren sozialen Verhältnissen als die in der Hauptschule. Sozialarbeiter oder 2-Lehrer-System gibt es in der Schule für Lernbehinderte nicht! Das für Hauptund Realschule diskutierte Modell der Kooperationsschule wird für Grundschule und Schule für Lernbehinderte schon seit vielen Jahren an unterschiedlichen Standorten erfolgreich praktiziert, kann aber aus vielerlei Gründen nur Zwischenlösung sein. Fazit: Eine bessere schulische und soziale FAHRRADTOUR INS BERLINER UMLAND Es war nicht das erste Mal, dass Manfred Triebe über einen kleinen Hinweis in der blz zu einer Fahrradtour ins Berliner Umland eingeladen hatte: Vom Bahnhof Werder ging es zunächst zum Zweiradmuseum in die Mielestraße mit einer historischen Sammlung von Zwei- und Dreirädern der Baujahre Nach der Übersetzung mit der Havelfähre Charlotte war die Bockwindmühle unser nächstes Etappenziel. Diese Oase der Entschleunigung wird uns durch Windmüller Willy Schwetzke, der bereits 1978 mit der Restaurierung begann und sie zu einem Kulturtreffpunkt entwickelte, in sehr angenehmer Erinnerung bleiben. Über Schloss Marquardt am Schlänitzsee mit einer Kaffepause im Krongut Bornstedt zurück zum Bahnhof Wannsee hatten wir dann 50 km zurückgelegt. Dass die gewerkschaftliche Kommunikation bei dieser Exkursion nicht zu kurz kam, braucht eigentlich nicht extra erwähnt zu werden. Es besteht die Gefahr, dass wir süchtig werden. Joachim Dillinger, GEW Schöneberg-Tempelhof Zukunft werden diese Kinder erst durch Auflösung des viergliedrigen Schulsystems und durch gemeinsames Lernen bis Klasse 10 erhalten. Hanns-K. von Oelhafen Betr.: Dreigliedriges Schulsystem blz 5/06 Das Titelblatt (blz, 05/2006) spricht Bände: Gymnasium mit Säulengang, Hauptschule mit zerschlagenen Fensterscheiben, Förderzentren Fehlanzeige. Dass die GEW die Sonderpädagogik und die sonderpädagogischen Förderzentren als lästiges Relikt ansieht, ist bekannt. Dass die GEW die Leistungen der Sonderpädagogen für die schwächsten Glieder der Gesellschaft bzw. des Schulsystems in dieser Stadt ignoriert, ist bildungspolitisch gefährlich, im Grunde sogar reaktionär. Dass die GEW die Interessen der Beschäftigten an den Förderzentren wenn überhaupt dann nur halbherzig vertritt, ist unsolidarisch. Dass die GEW-Führung die Fachgruppe Sonderpädagogik bei der Meinungsbildung konsequent übergeht, muss wohl als typisch angesehen werden. All das drückt das oben erwähnte Titelblatt aus selbst in der Schule für alle kommen wir offenbar nicht mehr vor. Jens-Jürgen Saurin, Schulleiter eines Sonderpädagogischen Förderzentrums Betr.: Der Inspektor war da blz 5/06 DICKE LEHRKRÄFTE DÜRFEN NICHT BEAMTE WERDEN Weil er bei 1,83 Meter Körpergröße stolze 110 Kilo auf die Waage brachte, durfte der Karlsruher Hauptschullehrer Stefan Bauer kein Beamter werden, meldete die Frankfurter Rundschau am 30. Mai Offenbar kein Einzelfall, wie die Zeitung berichtet: In Chat-Foren von Dicken oder bei häuften sich Leidensberichte und Tipps für Crash-Diäten. Die GEW Baden-Württemberg habe beobachtet, dass mehr Lehramtsanwärter aufgrund ihres Gewichtes abgelehnt würden. Sie führt das auf den Generationswechsel bei den Amtsärzten zurück. Diese hätten früher bei beleibteren Referendaren ein Auge zugedrückt, heute werde streng nach dem Body-Maß-Index (BMI) entschieden. Ab einem BMI von 30 habe ein Beamtenanwärter keine Chance mehr. Die GEW hält das Vorgehen für fragwürdig: Die Überschreitung des BMI sei gewiss nicht das größte Problem in der Bildungslandschaft, zitiert die Zeitung den Sprecher des GEW-Landesverbandes. Die Heinz-Brandt-Schule (Hauptschule) gehörte zu denjenigen, die sich freiwillig zur Inspektion gemeldet haben dass die Berliner Schule gründlich unter die Lupe genommen wird, ist längst überfällig. Ich denke, man sollte Inspektoren von außen holen und auch zur Not teuer bezahlen. Das ist besser als flugs geschulte Schulräte und KollegInnen. Unsere Besichtigung fand in einer freundlichen Atmosphäre statt. Ausgesprochen gut fand ich die kurzen Unterrichtsbesuche. Durch die 20-Minuten Eindrücke ist Anonymität gewahrt, der Gesamteindruck des Unterrichts an der Schule soll bewertet werden. Herausgekommen ist, dass fachlich sehr gut unterrichtet wird, aber nicht genügend differenziert und zu stark frontal. Ich bin sicher, dass unsere Schule keine Ausnahme von der Regel ist. Guter Unterricht kann nicht durch Verordnung erreicht werden. Es reicht nicht aus zu sagen, die schlechten Ergebnisse bei den Vergleichsarbeiten oder bei den diversen Schultests sind hausgemacht. Es reichen auch keine regionalen Fachkonferenzen aus, um das Problem des Unterrichtens zu lösen. Hier ist qualifizierte Fortbildung nötig, verbunden mit einer drastischen Stundenermäßigung. Das würde auch Neueinstellungen von jungen KollegInnen nach sich ziehen, die dann für Qualitätsverbesserung sorgen könnten. Gegen das Argument, dass alte KollegInnen durch ihre langjährige Erfahrung per se Defizite ausgleichen, sprechen die Ergebnisse. Dazu kommt noch der Mittlere Schulabschluss: Nach der Anzahl der bestandenen MSAs wird gerankt, die Ergebnisse lassen sich dann im Internet nachlesen. Ich stehe vor der Frage, ob das Pauken zum Abschluss nicht besser ist, weil sehr kurzfristige Lernerfolge zu verzeichnen sind, als die schülerorientierte Projektarbeit. Mal sehen, was die Berliner Inspektion bringt und welche Schlussfolgerungen für die Berliner Schule dann gezogen werden. Der letzte Satz ist nicht ernst gemeint, weil der Berliner Senat auch in den nächsten Jahren nicht ernsthaft das Bildungsdesaster angehen wird. Ob man es hören will oder nicht, Bildung kostet Geld, sogar viel Geld, wenn man den Schaden, der über 40 Jahre angerichtet wurde, wieder beheben will. Karla Werkentin, Schulleiterin

6 6 T I T E L b l z J U L I / A U G U S T Mut zur Wende 5 Stunden weniger Kampagne zur Arbeitsentlastung der Lehrkräfte der GEW BERLIN. von der AG Arbeitszeitverkürzung Die Landesdelegiertenversammlung der GEW BERLIN hat am 30. Mai 2006 die Kampagne Mut zur Wende: 5 Stunden weniger beschlossen. Ziel der Kampagne ist es, zur Abgeordnetenhauswahl am 17. September die Parteien dazu zu bringen, in ihre Wahlprogramme Elemente der Arbeitsentlastung für Lehrkräfte aufzunehmen, die dann später über eine Vereinbarung zwischen der GEW und der Bildungsverwaltung festgeschrieben werden sollen. Angesichts der Machtverhältnisse erscheint dies auf den ersten Blick illusorisch und kaum durchsetzbar. Und dennoch: Viele gute Argumente sprechen für die Forderung nicht zuletzt in Zeiten des Wahlkampfes. Warum fordern wir die Reduzierung um fünf Zeitstunden? Die Lehrerarbeitszeit misst sich an den Pflichtstunden. Dazu kommen zahlreiche andere Tätigkeiten im Rahmen der Vor- und Nachbereitung, die beispielsweise von der Schulart abhängig sind oder von individuellen Arbeitsweisen und Einstellungen. Zwar lässt sich überwiegend der Umfang dieser Tätigkeiten auf die Pflichtstundenzahl zurückführen. Viele Kolleginnen und Kollegen haben in diversen Diskussionen und Umfragen zu erkennen gegeben, dass eine Entlastung nicht nur oder sogar nicht ausschließlich über eine Reduzierung der Pflichtstundenzahl möglich wird. Auch kleinere Klassen oder zahlreichere Ermäßigungsstunden können zu einer spürbaren Entlastung beitragen. Warum nun fünf Stunden weniger? Faktisch würde eine Realisierung dieser Forderung für jede Kollegin und jeden Kollegen eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit um eine Stunde bedeuten oder die Reduzierung der üblichen Wochenendarbeit um einen beträchtlichen Teil. Geht man weiterhin davon aus, dass die wöchentliche Arbeitszeit bei vollbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrern im Schnitt vielfach 50 Stunden (und mehr) beträgt, so bedeutet eine Reduzierung um fünf Zeitstunden eine Annäherung an die unter Berücksichtigung der Ferien wöchentliche Arbeitszeit von etwa 44 Stunden pro Woche. Diese durchschnittliche Wochenarbeitszeit ergibt auf das Jahr gerechnet die Jahresarbeitszeit, die andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu erbringen haben. Mindestens sieben gute Gründe sprechen für 5 Stunden weniger Gerecht! Auch die Arbeitszeit der Lehrerinnen und Lehrer misst sich an der Arbeitszeit des öffentlichen BERLINER SENAT ERFOLGREICH: DURCH MEHRARBEIT ZUM SCHULDENABBAU! BERLINER ARBEITSZEIT DER BESCHÄFTIGTE LANDESREGIERUNG SCHULDEN BERLINER LEHRERINNEN DES LANDES BERLIN VORVORGESTERN 13 Mrd. Verlängerung der Arbeitszeit um schwarz-rot Unterrichtstunde VORGESTERN 35 Mrd. Verlängerung der Arbeitszeit um schwarz-rot Unterrichtstunde GESTERN 45 Mrd. Verlängerung der Arbeitszeit um rot-rot Unterrichtsstunden HEUTE 60 Mrd. Erhöhung des Arbeitspensums um rot-rot 2005/2006 mehrere Stunden (2005)

7 b l z J U L I / A U G U S T T I T E L 7 Dienstes. Arbeitet der Verwaltungsbeamte also 40 Stunden, so muss dies auch Stichwort Arbeitszeitgerechtigkeit für die Pädagoginnen und Pädagogen gelten. Von dieser Annahme sind stets auch die zahlreichen Arbeitszeituntersuchungen der letzten Jahrzehnte ausgegangen. Alle kamen zu dem gleichen Ergebnis: In der Regel liegt die Arbeitszeit der Lehrerinnen und Lehrer unter Berücksichtigung der Ferien für alle Schularten über, keinesfalls unter der regulären Jahresarbeitszeit von anderen Angestellten und Beamtinnen und Beamten. In einem sehr umfassenden Gutachten kam Ende der neunziger Jahre die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen beauftragte unabhängige, den Gewerkschaften nicht nahestehende Unternehmensberatungsfirma Mummert + Partner zu eindeutigen Ergebnissen: Während die durchschnittliche Jahresarbeitszeit im öffentlichen Dienst bei 1702 Stunden liegt, kommen die Lehrerinnen und Lehrer unter vergleichbaren Bedingungen auf 1767 Jahresstunden. (Pressemitteilung des Finanzministeriums Nordrhein-Westfalens vom ) Wie alle anderen Untersuchungen zur Lehrerarbeitszeit blieb auch diese letztlich folgenlos: Die Arbeitszeit wurde nicht reduziert. Im Gegenteil. Seit Jahren haben alle Bundesländer die Unterrichtsverpflichtung teils deutlich erhöht. Spätestens seit Pisa wird selbstverständlich verlangt, dass die zahlreichen Reformen umgesetzt werden: Schulprogrammarbeit, diverse Leistungstests, zusätzliche Konferenzen... Völlig unbeachtet bleiben hierbei Belastungen, die von vielen Experten bestätigt werden und von den meisten Pädagoginnen und Pädagogen tagtäglich empfunden werden: Schwierigere Schülerinnen und Schüler, hohe Lärmpegel und ein wachsender Erwartungsdruck seitens der Eltern und der Öffentlichkeit. Wer von Arbeitszeitgerechtigkeit im öffentlichen Dienst spricht, muss die Forderung nach einer Reduzierung der Arbeitsbelastung vorbehaltlos unterstützen. Längst überfällig! UNTERRICHT: DIE SPITZE DES EISBERGS Gemessen an früheren Unterrichtsverpflichtungen arbeiten Berliner Lehrerinnen und Lehrer, wie auch die Kolleginnen und Kollegen in anderen Bundesländern, heute deutlich mehr. Neben teils sehr gravierenden Erhöhungen der Pflichtstundenzahlen (beispielsweise 2003 für den 2. Bildungsweg um 4 Unterrichtsstunden) sind zahlreiche Ermäßigungstatbestände (vor allem die Altersermäßigung) weggefallen. Allein die letzte Verlängerung der Arbeitszeit, so der Tagesspiegel vom 7. März 2006, kostete darüber hinaus 1450 Lehrerstellen. Damit wurde auch mindestens genau so vielen ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen die Chance auf eine berufliche Perspektive in Berlin genommen und eine ausgewogene Altersstruktur in vielen Schulen verhindert. Doch es ist nicht nur bei der Verlängerung der Arbeitszeit geblieben: Zunehmend sind parallel dazu teils erhebliche finanzielle Einbußen zu verkraften vom Wegfall des Urlaubsgeldes über die Reduzierung des Weihnachtsgeldes, bescheidene Gehaltszuwächse unterhalb der Inflationsraten und teils drastische Einschnitte in der Gesundheitsversorgung. Lehrerinnen und Lehrer arbeiten also deutlich länger für immer weniger Geld. Wenn wir heute eine Reduzierung der Arbeitszeit fordern, korrigieren wir lediglich Fehlentwicklungen der letzten Jahre. Mehr als berechtigt! Förderpläne Projekte Mehrarbeit MeS Integration Vera Korrekturen Konferenzen Evaluation Abiturvorbereitung Wandertage Schulprogrammentwicklung Vergleichsarbeiten Vor- und Nachbereitung Curriculumentwicklung Elterngespräche Vertretungsunterricht Pausenaufsichten Drogen- und Gewaltprävention Ganztagsbetreuung Konfliktlösung Verlässliche Halbtagsgrundschule Pädagogische Schulentwicklung Deutsch-Plus Ethikunterricht Flexible Schulanfangsphase Sprachstandsfeststellung Mittlerer Schulabschluss Qualitätssicherung Fortbildung MSA Klassenfahrten Kopieren... MUT ZUR WENDE 5 STUNDEN WENIGER! Nun haben sich nicht nur gut bezahlte Agenturen mit der Arbeitszeit der Lehrkräfte beschäftigt, sondern auch ein gewisser Herr Blume, ein hochrangiger Mitarbeiter in der Senatsschulverwaltung, hat sich in höherem Auftrag im Sommer des letzten Jahres Gedanken gemacht. Am Beispiel eines Stu- 4

8 8 T I T E L b l z J U L I / A U G U S T dienrats (einem Mann) mit der Fächerkombination Englisch/Erdkunde hat er versucht, die gesamte Jahresarbeitszeit (neben der Pflichtstundenzahl) einer Lehrkraft zu berechnen. Auch er geht davon aus, dass sie im Jahresdurchschnitt nicht mehr arbeiten soll als andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Unter Einberechnung der Ferien kommt er zu dem Ergebnis, dass dies im Schnitt 44 Stunden und 14 Minuten sein sollten. Also rechnet und rechnet der Herr Blume (übrigens ist er Mathematiker) und stellt schließlich fest wie könnte es auch anders sein, dass unser Studienrat fürwahr nur 44 Stunden und 15 Minuten im Schnitt arbeitet. Dieser fiktive Studienrat ist allerdings ein ganz besonderer, schafft er es doch auf erstaunliche Weise Grundkursklausuren in Englisch in 20 Minuten zu korrigieren. Einen Erdkundetest in der neunten Klasse schafft er in etwa 10 Minuten, sagt der kluge Herr von der Senatsverwaltung über den fürwahr fiktiven Lehrer. Zu diesen Setzungen kommen zahlreiche andere, deren Herkunft jeweils diffus bleibt. Setzen wir einem dermaßen plump und dreist argumentierenden Dienstherrn die berechtigte Forderung nach einer deutlichen Reduzierung der Arbeitszeit entgegen! Dringend erforderlich! Lehrerinnen und Lehrer gehören mit zu den häufigsten Kunden von Psychologen; sie nehmen in großer Zahl an Entspannungs- und Antistress-Kursen teil, leiden in beachtlicher Zahl unter Depressionen und funktionieren für gewisse Zeit dennoch. Zahlreiche Untersuchungen über die Arbeitsbelastungen zeigen, dass die unterschiedlichsten Anforderungen im schulischen Alltag für einen erheblichen Teil der Kolleginnen und Kollegen schon seit längerer Zeit nur noch auf Kosten der eigenen Gesundheit zu bewältigen sind. Beachtet man zudem, dass diese Untersuchungen noch vor den flächendeckenden Erhöhungen der Pflichtstundenzahlen und vor den hektischen Antworten auf PI- SA vorgenommen wurden, so lässt sich unschwer vermuten, dass die oben erwähnten Kurse auch weiterhin großen Zulauf haben. Spätestens wenn die Belastungen zu Langzeiterkrankungen führen, die individuellen Strategien zur Vermeidung des Schlimmsten also versagt haben, wird deutlich, dass ein kluger Arbeitgeber reagieren müsste eigentlich. Er tut es nicht. Stattdessen bestimmen Unterausstattungen an den Schulen den schulischen Alltag. Dadurch steigt der Druck auf die Arbeitsfähigen immer weiter. Gesünder werden davon die Wenigsten. Eine Reduzierung der Arbeitsbelastungen ist auch eine Investition in die Zukunft. Wer aus den Beschäftigten viel herausholen will, muss auch in sie investieren. Absolut notwendig! Spätestens seit PISA fordern landauf, landab Politiker aller Parteien: Qualität, Qualität, Qualität. Zahlreiche mehr oder weniger sinnvolle Reformen sind auf den Weg gebracht worden: Von der Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre, Vergleichsarbeiten aller Art, vom Zentralabitur und dem Mittleren Schulabschluss bis zu schulinternen Curricula, Fortbildungen und vielem mehr ist die Rede nur nicht davon, wie dies alles von den Kolleginnen und Kollegen zu leisten ist. Will man all diese Reformen und Reförmchen auch nur einigermaßen erfolgreich realisieren, braucht man Zeit, viel Zeit, beispielsweise um sich selbst mit neuen Themen vertraut zu machen, Arbeitsabläufe zu diskutieren, Bücher zu lesen, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, mit Schülern und Eltern zu sprechen oder Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen. Viele Reformen und gute Qualität brauchen Zeit. Sozial und kulturell geboten! Als Bertrand Russell 1955 in seinem Lob des Müßiggangs vorschlug, die tägliche Arbeitszeit auf vier Stunden zu begrenzen, begründete er dies u.a. wie folgt: Ich meine, mit vierstündiger Arbeitszeit sollte sich der Mensch das Anrecht auf seinen Unterhalt und den elementaren Lebenskomfort erwerben können, während er den Rest seiner Zeit verwenden sollte, wie es ihm passt. Wesentlichen Anteil an jedem derartigen Gesellschaftssystem würde eine fortgeschrittenere Bildung als die heute übliche haben; sie sollte unter anderem anstreben, Neigungen und Interessen zu wecken, die dem Menschen eine gescheite Verwendung seiner Mußezeit ermöglichen. Übrigens kommt Muße vom griechischen scole, woraus sich das Lateinische schola, zu Deutsch: Schule (!) ableitet. Seit Russell diese Überlegungen zu Papier brachte, hat es der technische Fortschritt möglich gemacht, mit immer weniger Menschen immer schneller und besser und mehr zu produzieren. Durchschnittlich steigt seit einigen Jahren die Produktivität in der Bundesrepublik um etwa 1,5 Prozent pro Jahr. Dennoch sind wir immer weiter davon entfernt, uns auch nur vorzustellen, dass der technische Fortschritt tatsächlich und in erster Linie dem Wohle der Menschen nützt. Ganz im Gegenteil: Der Druck auf die Beschäftigten steigt stetig, die Erwartungen an die Leistungsfähigkeit der Einzelnen scheinen grenzenlos. Dies gilt nicht zuletzt auch für die Schule: Während Kinder mit Blick auf eine spätere Berufstätigkeit immer früher in Kitas und Schulen systematisch ausgebildet werden sollen und damit die Zeit für das mittlerweile vielfach verpönte spielerische Erlernen der Wirklichkeit zurückgedrängt wird, erfolgt mit der Reduzierung der Schulzeit auf 12 Jahre eine ungemeine Verdichtung des Bildungsprozesses. Wo bleibt da noch Zeit zum kritischen Reflektieren, zum Faulenzen und Erholen, wenn zwischen 8 und 16 Uhr oder noch länger immer mehr für die einzelnen Fächer gearbeitet werden muss. Wo bleibt noch die Zeit für die Pädagoginnen und Pädagogen in einem System, das immer mehr von (unsinnigen) Vergleichsarbeiten al-

9 b l z J U L I / A U G U S T T I T E L 9 ler Art und einem institutionalisierten Leistungsdruck diktiert wird, sich letztlich dem Einzelnen in aller Ruhe zu widmen? Wer die Bildungseinrichtungen nur dazu nutzt, um aus den Kindern und Jugendlichen unter hohem Leistungsdruck stets mehr rauszuholen, darf sich nicht wundern, wenn die Bildung zu kurz kommt und die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler gleichermaßen ausgelaugt sind. Politisch und gewerkschaftlich angezeigt! Die Zeiten, sich dem ökonomischen Mainstream entgegenzustemmen, scheinen in der Tat ungünstig zu sein. Machtvoll, zu machtvoll sind ganz offensichtlich die, die einen schlanken Staat, Privatisierung, Lohnzurückhaltung und längere und flexiblere Arbeitszeiten bei qualitativ höherer Leistung fordern und praktizieren. Trotzdem gelingt es nicht, die Massenarbeitslosigkeit zu beseitigen und das Wachstum sprich: die Binnenkonjunktur nachhaltig anzukurbeln. Ganz erfolglos ist diese Politik aber nicht, steigen doch die großen Geldvermögen weiterhin überproportional. Geld ist also da, nur nicht mehr beim Staat, der in den letzten Jahren durch zahlreiche Steuerreformen recht großzügig zur Umverteilung von unten nach oben beigetragen und daher selber weniger zum Ausgeben hat. Zumindest ein Teil des Geldes, mit denen die Schulen personell und materiell besser ausgestattet werden könnten und damit auch die Reduzierung der Arbeitszeit finanzierbar wäre ist also nicht einfach weg. Es ist nur woanders: Sei es bei den Aldis, den Lidls, den Ackermanns oder WARUM WIR EINE GEW-SCHULGRUPPE GRÜNDEN Morgens finden wir ein schmutziges Waschbecken, einen überquellenden Mülleimer und eine flüchtig geputzte Schulklasse vor. Geputzt von einer Frau, die zu wenig Zeit und Geld bekommt. Lehrermangel, Arbeitszeitverlängerung, immer mehr bürokratischer Aufwand erhöhen den Arbeitsdruck auf LehrerInnen und ErzieherInnen. KollegInnen werden z.t. gegen ihren Willen eingesetzt in Fächern, die sie nicht studiert haben und deshalb können ihre Fähigkeiten nicht ausgeschöpft werden. Schulen wurden geschlossen an unserer Schule aber herrscht akuter Raummangel. Die Klassenräume sind für den von dem neuen Schulgesetz geforderten offenen Unterricht zu klein. Durch Abschaffung der Integrationsklassen in den ersten beiden Jahrgängen wurden Lehrerstellen abgezogen wir sollen aber die SchülerInnen mit Lernbehinderungen individuell fördern. Die Schulreform hat viele gute Ansätze, ohne die nötigen Bedingungen aber bereitzustellen, verwandelt sie sich in einen Etikettenschwindel. Es muss geknausert werden mit Papier, Kreide, Mobiliar, Schulbüchern, Lehr- und Lernmitteln. Lehrer werden zu Geldeintreibern bei den Eltern. Unsere Schule soll gegen irgendwo im weltweiten Finanzkreislauf auf der Suche nach noch mehr Renditen. Dieses Geld seien wir bescheiden, zumindest einen Teil davon wieder von dort zurückzuholen, ist gewiss nicht leicht. Es erfordert letztlich eine Neuausrichtung der Politik, die seien wir ehrlich so schnell nicht zu erwarten ist. Was allerdings mindestens erreicht werden kann, ja muss, ist die Diskussion über Alternativen zu der herrschenden, letzten Endes perspektivlosen Wirtschaftsund Gesellschaftspolitik der letzten Jahre. Die Auseinandersetzung über die Arbeitszeit im Allgemeinen und die Lehrerarbeitszeitzeit im Besonderen ist ein Beitrag, um diese Diskussion zu befördern. Sie wird, ja sie soll auch provozieren. Sie erfordert gute Argumente die haben wir und Ausdauer die brauchen wir. Wer weiter gute Argumente sucht, findet sie in den Büchern im Anhang. Wer noch Kondition braucht, sollte sie sich in den Kollegien mit den anderen zusammen antrainieren. Wer heute eine Verkürzung der Arbeitszeit fordert, muss mit harter Gegenwehr rechnen und einen langen Atem haben. Schließlich geht es auch um eine andere Wirtschaftsund Gesellschaftspolitik. andere Schulen konkurrieren um Schüler und Ansehen in der Öffentlichkeit Bildungsangebote sollen feilgeboten werden wie eine Ware auf dem kapitalistischen Markt. Wir sollen betteln um Geld und Sponsoren, weil der Staat den Schulen das nötige Geld verweigert und den großen Konzernen erlaubt, die Staatskassen zu plündern. Wir sollen Sportunterricht machen mit 50 Kindern in einer Turnhalle, die den Lärm der Kinder vervielfacht. Unsere Geduld ist am Ende! Diese Arbeitsbedingungen nehmen wir nicht mehr hin! Wir wollen nicht mehr durch Selbstaufopferung beitragen, dass das ganze Ausmaß der Verschlechterung der Lehr- und Lernbedingungen nach außen kaschiert wird und die verantwortlichen Politiker sich auf die Schulter klopfen können. Nein, das sind nicht hinnehmbare Tatsachen. Das sind von Politikern geschaffene Tatsachen, die verändert werden können und müssen im Interesse der LehrerInnen, ErzieherInnen, der Eltern und vor allem: der Kinder. Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. GEW-Betriebsgruppe der Bouché-Grundschule in Treptow Literatur, die Mut und schlau macht: Horst Afheldt: Wirtschaft, die arm macht. Vom Sozialstaat zur gespaltenen Gesellschaft, München 2003 Peter Bofinger: Wir sind besser, als wir glauben, München Heiner Flassbeck: 50 einfache Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten. Frankfurt/M 2006 Albrecht Müller: Die Reformlüge, München 2004 Albrecht Müller: Machtwahn, München 2006 U. Müller / S. Giegold / M. Arhelger (Hrsg.): Gesteuerte Demokratie. Wie neoliberale Eliten Politik und Öffentlichkeit beeinflussen, Hamburg 2004 Heribert Prantl: Kein schöner Land. Die Zerstörung der sozialen Gerechtigkeit, München 2005 Internet: www. nachdenkseiten.de

10 1 0 S C H W E R P U N K T b l z J U L I / A U G U S T K I T A, H O R T U N D S O Z I A L A R B E I T Die Lage wird immer prekärer Zur Beschäftigtensituation im sozialen Bereich in Berlin. von Andreas Kraft, Vorsitzender der Fachgruppe Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit FOTO: PRIVAT Andreas Kraft Man hat sich schon an den Sparwahnsinn von Thilo Sarrazin gewöhnt. Der Regierende Bürgermeister lobte ihn dafür auf dem letzten SPD- Landesparteitag über den grünen Klee. Allein im Bereich der Erziehungshilfe realisierte Sarrazin seit 2003 ein Einsparvolumen von 100 Millionen Euro. Dies dürfte zum Abbau von rund 3000 Stellen geführt haben. Im Bereich Erziehung, Unterricht, Gesundheit und Sozialwesen wurden gegenüber dem letzten Jahr, Stichmonat April, laut der Bundesagentur für Arbeit, insgesamt 3629 Stellen in Berlin abgebaut. Eine Wende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, Berlin will weiter im sozialen Bereich sparen. Allen Warnungen von Experten zum Trotz, dass diese Haushaltspolitik am Ende wie ein Bumerang mit weit höheren Kosten als die, die eingespart worden sind, der Gemeinschaft auf die Füße fällt. Dies ist zum Teil heute schon so und kann tagtäglich beobachtet werden. Geschlossene Jugendzentren, zusammengestrichene Familienhilfe, sterbende Kinderläden, die Liste lässt sich beliebig erweitern. FOTO: ARCHIV

11 b l z J U L I / A U G U S T S C H W E R P U N K T 11 Zauberformel freier Wettbewerb In den letzten Jahren rollte eine wahre Umstrukturierungslawine durch Berlin. Das Ziel war, Kosten zu sparen und effizienter für den Bürger zu sein. Die öffentliche Hand meinte, sie wäre zu teuer und übergab viele Aufgaben an freie Träger mit der Begründung, diese stünden im Wettbewerb und nur dieser könne verringerte Kosten garantieren. Dieser Wettbewerb geht aber zulasten der Löhne, reguläre Beschäftigungsverhältnisse werden vernichtet und 1-Euro-Jobber eingestellt, die als Ersatz für die regulären Beschäftigungsverhältnisse herhalten sollen. Es wird an den Bürger appelliert, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen, denn der Staat kann nicht für alles verantwortlich sein und schließlich soll sich der Staat nicht überall einmischen. Die Tendenz, dass sich der Staat immer mehr aus der öffentlichen Verantwortung stehlen will, nimmt weiter zu. Viele freie Träger bezahlten ihre Beschäftigten wie Angestellte des öffentlichen Dienstes. Diese Zeiten sind schon lange vorbei. Die freien Träger geben den erfolgten Kostendruck einfach an die Beschäftigten weiter. Eine Gegenwehr vonseiten der freien Träger fand und findet kaum statt. Ein jeder versucht, sein Schäfchen ins Trockene zu bringen. Man sitzt mit dem Senat in Verhandlungsrunden und versucht, ähnlich wie auf einen Basar, Kostensätze und Leistungsbeschreibungen auszuhandeln. Jeder hat seine eigenen Interessen, die Großen wollen die Kleinen schlucken und so manch einer kämpft um das Überleben. Nur die Beschäftigten, die dies ausbaden müssen, fragt keiner. Das Totschlagargument ist: Sie wissen ja, die Kassen sind leer. Unbefristete Neueinstellungen sind so rar wie ein Sechser im Lotto. Besser einen Zeitvertrag als gar keinen Arbeitsvertrag, mag sich der eine oder die andere denken. In der Regel ist, dank Teilzeit- und Befristungsgesetz, nach zwei Jahren Schluss mit dem Arbeitsvertrag. Die Personalschlüssel werden zusätzlich immer mehr heruntergefahren, die Arbeitsverdichtung und der Arbeitsdruck steigen ständig. Zusätzlich wird die Entlohnung der Beschäftigten immer schlechter, viele Arbeitgeber zahlen mittlerweile nicht mehr nach tariflichen Standards. Sie können sich zurücklehnen, denn sie gehören keiner Tarifgemeinschaft an und ihre Arbeitsverträge sind einzelvertraglich geregelt. So ist es keine Seltenheit, dass es in einem Betrieb mehrere verschiedene Arbeitsverträge für ein und dieselbe Tätigkeit gibt. Es gibt Fälle, da wird nur 80 Prozent vom BAT-Ost gezahlt, bei 20 Tagen Urlaub im Jahr. Was dies für eine Erzieherin (BAT Vb) mit einer Wochenarbeitszeit von 25 Stunden bedeutet, kann jeder selbst ausrechnen. Dass das Geld unter solchen Bedingungen, zumal viele Beschäftigte alleinerziehend sind, vorne und hinten nicht reicht, liegt auf der Hand. Viele Teilzeitkräfte benötigen deshalb einen Zweitjob, um über die Runden zu kommen. Von der Arbeit muss man leben können! Dies gilt immer weniger im sozialen Bereich. Die freien Träger und der Senat müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sozial nur für das zu betreuende Klientel gilt. Auf die Antwort darf man gespannt sein. Gibt es einen Ausweg? Wenn es nicht gelingt, ein einheitliches Tarifsystem im sozialen Bereich zu etablieren, wird sich die beschriebene negative Situation noch weiter verschlechtern. Ein einheitliches Tarifsystem hätte nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Arbeitgeber Vorteile. Dem mörderischen Konkurrenzkampf würde so entschieden begegnet, das Überleben vieler kleinerer Träger gesichert und somit für den Erhalt vieler Arbeitsplätze gesorgt werden. Mit diesem Aspekt müssen sich die freien Träger im eigenen Interesse intensiv auseinander setzen. Damit würde dem Senat signalisiert, dass eine qualitätsorientierte, professionelle und effiziente Dienstleistung ihren Preis hat. K I T A, H O R T U N D S O Z I A L A R B E I T Unheilige Allianz LIVE AUS DER KITA Eine Betroffene berichtet Seit Januar 2006 arbeiten wir im Eigenbetrieb. Es gibt eine Vielzahl neuer Aufgaben zu bewältigen. Wir sollen regelmäßig beobachten, dokumentieren und auswerten für den Bildungsplan und das Sprachlerntagebuch. Förderpläne für jedes Kind müssen geschrieben und die Elternarbeit soll intensiviert werden. Die pädagogische Arbeit soll unter Einbeziehung eines noch zu entwickelnden Kitaprofils in der Öffentlichkeit dargestellt werden. Damit wir uns nicht missverstehen, der Anspruch, dass die Bildungsarbeit, die wir seit Jahren schon unspektakulär leisten, noch verbessert und transparenter gemacht werden soll, ist berechtigt und gut. Nur mit der jetzigen Personalausstattung ist dies nicht zu schaffen. Viel Zeit muss für schriftliche Vor- und Nachbereitungen, Dokumentationen usw. aufgewendet werden, die dann für die direkte Betreuungsarbeit mit den Kindern fehlt. Obwohl die unzureichende Personaldecke durch Freizeitausgleichstage, Urlaub und Krankheitszeiten zusätzlich belastet ist, sind die Erzieherinnen weiterhin hoch motiviert. Dies ist um so erstaunlicher, da sich viele KollegInnen nur in ihrer Freizeit vorbereiten und fortbilden können. Mangelhafte Personalausstattung Neu ist auch, dass jede Veränderung der Belegung Auswirkung auf die Personal- und Sachmittelausstattung hat. Die Folge ist, dass wirtschaftliche Zwänge pädagogische Konzepte verdrängen. Ist zum Beispiel beim Aufnahmezeitpunkt eines Kindes die Gruppenerzieherin für längere Zeit erkrankt, dann wird das aufzunehmende Kind von einer anderen oder mehreren Personen eingewöhnt. Ob mit solchen Maßnahmen überhaupt ein Vertrauensverhältnis zum Kind aufgebaut werden kann, ist zweitrangig. Hauptsache die Belegungszahlen stimmen. Sollte sich die Personalausstattung nicht verbessern, könnte die neue Bildungsoffensive zur Mogelpackung verkommen, indem die Kinder weniger Angebote bekämen, die dann lediglich besser dokumentiert werden. Angela Ravenel, Erzieherin in einer Kita des Eigenbetriebs Süd-West

12 1 2 S C H W E R P U N K T b l z J U L I / A U G U S T Hortreform ein Jahr im Praxistest Die Befürchtungen bei der Verlagerung des Hortes an die Grundschulen haben sich bewahrheitet. von Detlef Marschner, Vorsitzender der Fachgruppe Schulsozialarbeit FOTO: PRIVAT Hort in die Tonne. Fast ein Jahr ist vorbei, seitdem die Gewährleistungsverpflichtung für Hortangebote aus der Jugendverwaltung in den Bereich der Schulverwaltung gewechselt ist. Hierzu muss ich noch auf folgendes hinweisen: Klaus Böger betont immer wieder, dass Berlin das Bundesland ist, welches die meisten Ganztagsgrundschulen hat. Dies ist aus meiner Sicht irreführend, denn nur die gebundenen Ganztagsgrundschulen verdienen den Namen Ganztagsgrundschule. Alle anderen Schulen, wie die verlässliche Halbtagsschule oder die mit offenem Ganztagsbetrieb, bleiben Halbtagsgrundschulen mit Hortbetrieb. Weiterhin kann es konzeptionell nicht sein, dass es gebundene Ganztagsgrundschulen gibt, in der nicht alle Züge gebunden sind. Zwei verschiedene Modelle an einer Schule, wie soll das vernünftig geregelt werden, ohne dass es an diesen Schulen eine Zweiklassengesellschaft gibt? Es wurden vorher schon viele Bedenken zur Hortverlagerung von den unterschiedlichsten Seiten (GEW, Eltern, freie Träger usw.) geäußert, die sich bewahrheitet haben. FOTO: WERNER ECKART Personalmangel Die Praxis an den Schulen zeigt, dass die Personalausstattung unzureichend ist. Dies kommt besonders bei den Personalanteilen für die verlässliche Halbtagsgrundschule (VHG) zum Tragen. Nach dem jetzigen Schlüssel ist eine ErzieherIn für ca. 150 Kinder vorgesehen. Dies ist völlig unzureichend und muss nachgebessert werden. Der Personalschlüssel muss generell erhöht werden. In der Praxis betreuen die einzelnen KollegInnen oft weit mehr als 22 Kinder. Das von der Senatsverwaltung in der Öffentlichkeit verkaufte Verhältnis von 1 ErzieherIn für 22 Kinder gibt es in der Realität nicht. Hierzu muss ich sagen, dass genügend KollegInnen im Stellenpool schwimmen. Im Interesse der KollegInnen, der Kinder und der kontinuierlichen Erziehungsarbeit sollten die in den Schulen benötigten ErzieherInnen zu Schuljahresbeginn aus dem Stellenpool versetzt oder abgeordnet werden. Einige (17) von ihnen sind zurzeit in der Region Tempelhof/Schöneberg befristet in den Schulen beschäftigt. Keiner weiß, ob ihre Befristungen, die in der Regel zum Sommer enden, verlängert werden, was natürlich auch die KollegInnen selbst verunsichert. Bisher wurde nur mündlich dem Personalrat die Weiterbeschäftigung zugesagt. Zeitmangel Der Einsatz der koordinierenden ErzieherInnen muss ebenfalls nachgebessert werden. Um die Aufgaben gewährleisten zu können, müssen Leitungsstellen und Stellvertretungen mit der entsprechenden Eingruppierung zur Verfügung gestellt werden. ErzieherInnen und LehrerInnen klagen immer wieder zu Recht darüber, dass keine Zeit vorhanden ist, um wenigstens eine Stunde in der Woche für gemeinsame Gespräche (Kooperationsstunde) zu haben. Diese Zeit ist enorm wichtig, um sich über die Kinder auszutauschen, die gemeinsame Arbeit zu planen, damit sich die sozialpädagogischen und schulpädagogischen Kompetenzen in der gemeinsamen Arbeit auch widerspiegeln. Diese Kooperationsstunde müsste im Stundenplan fest verankert und ein Bestandteil der Lehrerarbeitszeit sein. Das aber darf nicht dazu führen, dass sie zusätzlich auf ihre Arbeitszeit angerechnet und somit zur zusätzlichen Belastung wird. In der Praxis werden diese Stunden dadurch erbracht, dass LehrerInnen oft ihre Freistunden opfern oder die Pausen für Gespräche genutzt werden. Hierzu zählt auch die Anzahl der Stunden, in denen die ErzieherInnen unterrichtsergänzend mit im Unterricht tätig sind. Es sollten nicht mehr als 10 Stunden in der Woche sein, damit die ErzieherInnen auch noch ausreichend Zeit am Vormittag haben für Dienst- und Teambesprechungen sowie Vor- und Nachbereitung. KollegInnen berichten immer wieder, dass sie bis zu 20 Stunden am Vormittag mit im Unterricht sind. Dazu gehört auch, dass viele ErzieherInnen bei Unterrichtsausfall als Feuerwehr zum Einsatz kommen. Unterrichtsausfall ist von LehrerInnen zu vertreten und kann nicht durch ErzieherInnen

13 b l z J U L I / A U G U S T S C H W E R P U N K T 1 3 kompensiert werden, zumal sie keinen Unterricht abhalten dürfen. Hier sollte der Grundsatz lauten Erzieher vertreten Erzieher und Lehrer vertreten Lehrer. Selbstverständlich müssen alle erforderlichen Lehrerstellen auch besetzt werden, und somit mindestens die 105%ige Lehrerausstattung an den Schulen gewährleistet sein. Baumängel An zahlreichen Schulen sind die Baumaßnahmen immer noch nicht abgeschlossen und zum Teil noch nicht einmal begonnen worden. Dies ist ein unerträglicher Zustand, weil er unmittelbaren Einfluss auf die tägliche Arbeit hat. Oft muss dann improvisiert werden, was zu Lasten der Kinder und KollegInnen geht. Viele KollegInnen berichten immer wieder davon, dass Klassenräume doppelt genutzt werden. Dies darf und kann nicht das Modell der Zukunft sein. Die Kinder brauchen eine räumliche Trennung von Schule und Freizeit. Auch die Essenbereiche müssen endlich fertig ausgebaut und ausgestattet werden, da das Mittagessen einen wichtigen Raum in der Ganztagsschule einnimmt. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass auch die Lehrer vernünftige Arbeitsplätze zur Vor- und Nachbereitung an den Schulen benötigen, wenn man darüber nachdenken will, die Präsenzzeiten der Lehrer an Ganztagsschulen zu erhöhen. Ich weiß, auch das kostet Geld, doch will man nicht nur improvisieren, sondern eine gute Ganztagsgrundschule entwickeln, so muss man sie auch finanzieren. Platzmangel Alle Eltern, die einen Hortplatz an der Schule wünschen, müssen auch einen bekommen. Kinder dürfen nicht benachteiligt werden, bloß weil ihre Eltern nicht berufstätig sind oder ein anderes Kriterium nicht erfüllen. Warum zum Beispiel Eltern der Kinder der 5. und 6. Jahrgangstufe einen besonderen Betreuungsbedarf geltend machen müssen, um einen Platz zu erhalten, ist nicht nachvollziehbar. Auch diese Kinder haben ein Recht auf einem Hortplatz, denn wir sollten diese Kinder nicht auf die Straße schicken. Sie werden zu so genannten Lückekindern, denn es gibt für diese Altersklasse so gut wie keine Angebote am Nachmittag. Es bedarf eines regelmäßigen Austausches zwischen den KollegInnen aus den Schulen, und zwar von LehrerInnen und ErzieherInnen. Die Realität sieht oft ganz anders aus als in den Presseerklärungen der Senatsbildungsverwaltung. Dies muss durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit auch deutlich gemacht werden. In der GEW trifft sich regelmäßig die Fachgruppe Schulsozialarbeit, die sich schwerpunktmäßig mit der Situation an den Grundschulen befasst. Die nächsten Treffen sind am , , , und um 18 Uhr in der GEW- Geschäftsstelle K I T A, H O R T U N D S O Z I A L A R B E I T Sprachlerntagebuch und andere Zumutungen Schöne Dokumentationen allein reichen nicht aus. von Gabi Kelch, Fachgruppe Kindertageseinrichtungen In der Qualitätsentwicklungsvereinbarung (QV TAG), die am Anfang des Jahres vom Land Berlin und allen Trägern von Kindertageseinrichtungen im Land Berlin vereinbart wurde, ist ein einheitliches Sprachlerndokumentationssystem vereinbart worden. Das Buch, das jedes Kind durch die Kitabzw. Kinderladenzeit begleiten wird, muss, wenn alles gut verlaufen ist, in diesen Tagen in den Einrichtungen angekommen sein. Allerdings über einen recht unbequemen Weg für die Kindertageseinrichtungen, die die Exemplare aus den Jugendämtern der Bezirke abholen müssen, da die ruinöse finanzielle Situation unserer Stadt es nicht zuließ, dass diese direkt an die Kindertageseinrichtungen ausgeliefert werden. Dieses Verfahren heißt Sprachlerntagebuch (SLT) und dient als verbindliche Grundlage für die individuelle Dokumentation der Sprachentwicklung jedes Kindes. Die Voraussetzung für eine solche Dokumentation, die über die gesamte Kita- oder Kinderladenzeit erfolgen soll, ist eine systematische Beobachtung in speziell diesem Qualitätsbereich. Den pädagogischen Fachkräften stellen sich viele Fragen: Wem bringt das was, was müssen wir da tun, was wird konkret erwartet, wann können wir diese zusätzlichen Aufgaben erledigen? Die sowieso schon schlechte und immer noch schlechter werdende Personaldecke sorgt dabei für großes Grübeln. Und die Zeiten, die vor uns liegen, lassen eher pessimistisch in die Zukunft schauen. In der QV TAG wurden aber auch noch weitere Aufgaben beschrieben. 4

14 1 4 S C H W E R P U N K T b l z J U L I / A U G U S T K I T A, H O R T U N D S O Z I A L A R B E I T Was mir in meiner Kita besonderen Spaß macht: In welchem Raum, in welcher Ecke ich besonders gern bin: Was ich in meiner Kita überhaupt nicht mag: Was ich in meiner Kita gern anders hätte: Dann mag ich es gern laut... Dann mag ich es gern leise... Was ich in meiner Kita alles gelernt habe: Was ich lernen möchte: 4 Das Sprachlerntagebuch soll die ErzieherInnen darin unterstützen, für jedes Kind individuelle Fördermaßnahmen durchzuführen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist die Integration der Sprachstandsfeststellung und Förderung im Alltag der Kinder. Das Sprachlerntagebuch ist in verschiedene Teile untergliedert und wird in weiten Teilen gemeinsam mit dem einzelnen Kind bearbeitet. Zu Beginn enthält es einen Leitfaden für ein Gespräch mit den Eltern. Die Fragen, die hier enthalten sind, können beispielsweise während eines Aufnahmegesprächs gestellt werden. Der zweite Teil heißt Das bin ich! und ist die erste Auseinandersetzung des Kindes mit dem Buch, das das Kind bis zum Schuleintritt begleiten wird. Bis es Jahre ist, werden zwei Bildungsinterviews mit dem Kind durchgeführt, die den gleichen Aufbau und die gleichen Fragestellungen aufweisen. Und am Ende gibt es eine Lerndokumentation, die den Fachkräften dazu verhelfen soll, die Beobachtungen der Sprachlernentwicklung konkret festzuhalten. So entsteht scheinbar die Möglichkeit, individuell mit dem Kind zu arbeiten. Schwierigkeiten bei der Umsetzung Wie sieht es dagegen in der Realität aus? Es gibt relativ viel gestalterischen Spielraum, den mindestens die Einrichtungen problematisch finden werden, die bereits andere Verfahren für sich nutzen. Das Sprachlerntagebuch darf mit anderen Beobachtungssystemen der Einrichtungen ergänzt, aber nicht ersetzt werden. Langfristig oder auch kurzfristig soll das Sprachlerntagebuch die Sprachstandserhebung durch den Test Deutsch plus ersetzen. Es wird wohl davon ausgegangen, dass die pädagogischen Fachkräfte so präzise mit der Sprachentwicklung eines jeden Kindes vertraut sind, dass sie daraus Folgen für die pädagogische Planung ziehen und diese umsetzen können. Die Voraussetzung hierfür sei der flächendeckende, fachkundige und konsequente Einsatz, schreibt Klaus Böger auf eine Kleine Anfrage an das Abgeordnetenhaus. Skeptisch darf man sein, wie die aus der QV TAG erhobenen Forderungen umgesetzt werden können, ohne zusätzliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Wichtig ist auch der Umgang mit dem Sprachlerntagebuch am Beginn der Schulzeit. Unter anderem enthält das Sprachlerntagebuch einige sehr individuelle Fragestellungen, die stark in die Privatsphäre hineinragen, sodass den Eltern am Ende der Kita- bzw. Kilazeit das Sprachlerntagebuch ausgehändigt wird und es ihre Entscheidung ist, ob die LehrerInnen diese Dokumentation erhalten werden. Es ist begrüßenswert, dass die Senatverwaltung sich um die Weiterentwicklung der Bildung, Erziehung und Betreuung kümmert und nicht aufhört, nachdem das Berliner Bildungsprogramm veröffentlicht wurde. Allerdings müssen die nötigen Voraussetzungen für die Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms geschaffen werden. Und das geht nicht zum Nulltarif.

15 b l z J U L I / A U G U S T S C H W E R P U N K T 1 5 Wird jetzt nur noch auf Skandale reagiert? Wie die Senatsverwaltung mit Missständen umgeht. von Thomas Haudel, Fachgruppe Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit Um nicht mißverstanden zu werden, die Absicht des Berliner Senates, an 20 Berliner Hauptschulen Projekte der Jugendsozialarbeit zu installieren, ist grundsätzlich zu begrüßen. Jede Aufstockung der personellen Ressourcen im Bereich Schule und Jugend erleichtert die Arbeit der dort tätigen Kollegen und entspricht daher auch den Zielen der GEW. Heimlich, still und leise Meine Kritik bezieht sich auf die Personalpolitik des Senates in den letzten Jahren. Insbesondere was die Ausstattung mit Fachkräften aus dem psychosozialen Bereich betrifft. Wir erinnern uns ja noch gut daran, wie der Senat in der Öffentlichkeit den Eindruck erweckte, mit der Einrichtung von 15 Stellen zur Gewaltprävention beim Schulpsychologischen Dienst angemessen auf das Attentat von Erfurt reagiert zu haben. Gleichzeitig wurden aber im Schulpsychologischem Dienst alle Stellen der dort tätigen Psychologen mit Therapieauftrag gestrichen. Insgesamt wurden in diesem Bereich seit ,5 Stellen gestrichen, so dass jede KollegIn dort heute etwa 6000 Schüler zu betreuen hat. Das Konzept des Senates hieß damals wie heute: öffentlichkeitswirksam etwas tun, heimlich Stellen kürzen und sparen. Der Rütli-Brief Nun ist also eine Berliner Schule in die Schlagzeilen geraten. Wir können die Rütli-Schule nur beglückwünschen zu ihrem mutigen Schritt in die Öffentlichkeit. Immerhin musste der Schulsenator sogar im Bundestag Rede und Antwort stehen zu seiner Bildungspolitik und sah sich gezwungen, auf die angeprangerten Missstände zu reagieren. Es bleibt bei all dem der bittere Beigeschmack, dass man sich beim Berliner Bildungssenat, ähnlich einem aggressiven verhaltensauffälligen Kind, nur noch Gehör verschaffen kann, wenn die Presse von den Missständen erfährt, auf die allerdings die Gewerkschaft seit Jahren beharrlich aufmerksam macht. Die Kritik an den Hauptschulen ist nicht neu und wurde von der GEW immer wieder dem Senat vorgetragen. Es gab auch genügend Vorschläge zur Abänderung der schlechten Lernbedingungen, die größtenteils alle von der Politik ignoriert wurden. Die Besetzung des vakanten Schulleiterpostens geschah so schnell und unbürokratisch, wie man das von der Senatsverwaltung sonst nicht gewöhnt ist. Ein weitere Folge des Briefes der Rütli Schule war eine ungewöhnlich große Präsenz des Themas Schule in allen Medien in der Folgezeit, die bis heute anhält. Sollen sich jetzt alle Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen, die Missstände zu beklagen haben an die Presse wenden und das Fernsehen einladen? Soll unser Pressesprecher regelmäßig Skandalmeldungen aus unseren Arbeitsstätten an die Öffentlichkeit bringen in der Hoffnung, damit das dringend benötigte Personal zu bekommen? Nachhaltigkeit gegen Krisenmanagement Ich bin der Meinung, dass wir uns nicht in erster Linie den kurzlebigen Effekten der Medien unterordnen sollten. Unsere Konzepte und Änderungsvorschläge sollten so haltbar und fundiert sein, dass sie auch in ein paar Jahren noch gültig sind. Wir müssen den Gedanken der Prävention und die dazu nötigen personellen Ressourcen viel stärker propagieren als das Krisenmanagement, das der Senat öffentlichkeitswirksam in Szene setzt, wenn irgendwo etwas schief gelaufen ist. Die Schlagzeile der Berliner Zeitung vom 31. Mai An jeder Schule einen Psychologen ist ein gutes Beispiel dafür. Wer definiert denn, was wirklich ein Skandal ist? Bei der Rütli-Schule war man sich darin schnell einig. Warum ging kein Aufschrei durch die Medien, dass in Berlin seit 2002 über 100 Millionen Euro in der Jugendhilfe gestrichen wurden? Dutzende Jugendfreizeiteinrichtungen wurden geschlossen, mindestens doppelt so viele Sozialarbeiterstellen, wie sie jetzt der Senat an den Schulen einrichtet, sind bei freien Trägern verloren gegangen. Wahrscheinlich hat es auch etliche Protestbriefe an den Senat gegeben, welche die Verantwortlichen aber nicht weiter beunruhigt haben, weil sie keine Reaktion der Öffentlichkeit zu befürchten hatten. Zuspitzungen von Konfliktlagen, Überlastungen und andere konkrete Auswirkungen von Mittelkürzungen vor Ort öffentlich wahrnehmbar zu machen, scheint von Zeit zu Zeit notwendig zu sein. Um die Politik zu Korrekturen ihrer Beschlüsse zu bewegen und schnell zu handeln. Wie so etwas funktioniert, hat der Brief der Rütli Schule gezeigt. Bei Bedarf sollte man sich daran erinnern. K I T A, H O R T U N D S O Z I A L A R B E I T

16 1 6 G E W E R K S C H A F T b l z J U L I / A U G U S T Die Landesdelegierten tagten Ein Bericht von der Frühjahrs-LDV. von Sigrid Baumgardt, verantwortliche Redakteurin der blz FOTO: PRIVAT Es gab Gutes: Die Beschlussfähigkeit der Landesdelegiertenversammlung konnte bis zum Ende an beiden Tagen festgestellt werden und die Delegierten erschienen trotz früherer Anfangszeit am zweiten Tag pünktlich. Und weniger Gutes: Kamen in der letzten LDV alle zu Wort, so konnte bei dieser LDV wieder einmal nur ein begrenzter und weitestgehend bekannter Kreis an RednerInnen ausgemacht werden. Und ein Novum: Es lagen keine Dringlichkeitsanträge vor. Zu Inhalten und zur Antragslage Neben dem üblichen Rechenschaftsbericht, der keine schwerwiegende Diskussion auslöste, wurden die zwölf Anträge, die im Internet nachzulesen sind, meist mit großer Mehrheit verabschiedet. Von bildungspolitischer Bedeutung waren die Anträge zur Schulstruktur mit den Schwerpunkten Absicherung der Schulreform, Selektion überwinden, konkret an den Beispielen und Forderungen zur Hauptschule und Eine Schule für alle, Integration von verhaltensauffälligen und behinderten Kindern in Kita und Schule, die Leistungsbewertung des mittleren Schulabschlusses und die Konsequenzen für die Schülerinnen, tarifpolitisch der Antrag zur Entwicklung der Personalstruktur an Hochschulen und gegen die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, familienpolitisch Kinderbetreuungskosten und gewerkschaftsstrategisch die Anträge zur Kampagne Mut zum Unmut und zur Föderalismusreform,die gerade im Bildungs- und Wissenschaftsbereich eine mittlere Katastrophe darstellt, weil dem Bund zukünftig verboten sein wird, hilfreich (mit Geld) einzugreifen und durch die Verlagerung der Kompetenzen auf die einzelnen Länder eine Zersplitterung droht: durch Kleinstaaterei zur Globalisierung. Beim Antrag zu den MAE-Beschäftigungsverhältnissen schieden sich die Geister und es entspann sich eine rege kontroverse Diskussion. Streitpunkt war die Frage: Wie können Gewerkschaft und Personalräte wirkungsvoll gegen die um sich greifenden Ein-Euro- Job -Beschäftigungsverhältnisse an Schulen und Bildungseinrichtungen agieren. Eine Seite stellte sich hinter den vorgeschlagenen Weg der Gespräche, Verhandlungen und einer Vereinbarung mit den Senatsverwaltungen für Bildung und für Arbeit, die andere sprach sich gegen jede Form der Vereinbarung aus: Es könne nicht vereinbart werden, was wir grundsätzlich ablehnen, das wäre paradox. Deutlich wurde: Es müssen alle personalrätlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, ein mühevoller aber der einzig mögliche Weg. Das entschied mit etwa 60 prozentiger Mehrheit nach einigem Antragsprozedere die Landesdelegiertenversammlung. Böger: Bildung lebt nur vom Personal Bildungssenator Klaus Böger sorgte mit seinen Erkenntnissen bei den Delegierten für Überraschung, denn die fragten sich zu recht, was er mit diesen Erkenntnissen macht. Los ging es mit dem Maulkorberlass: Jeder darf sagen, was er denkt, allerdings muss er sich an bestimmte Regeln halten. Anders als Detlef Mücke erklärt Klaus Böger die Welt; Hans Reppekus lauscht interessiert. CHRISTIAN V. POLENTZ/TRANSIT-BERLIN die Gewerkschaft es vermutet, verstehen Schulleitungen den Maulkorberlass aber als unterstützende Maßnahme. Woher sollten Sie auch wissen, wie man sich klug der Presse gegenüber verhält? Da hilft der Senator gerne. Weiterhin durften die Delegierten erneut zur Kenntnis nehmen, dass Berlin im bundesdeutschen Vergleich Spitze sei, am Punkt Kita und Krippenplätze, mit dem Kita Bildungsprogramm und der Schulreform. Die Hortverlagerung ist richtig, sie hätte schon vor 15 Jahren stattfinden können, die Schwierigkeiten in der Schulanfangsphase werden vor allem in den Bereichen mit vielen Kindern nicht deutscher Herkunftssprache über Senkung der Klassenfrequenzen jetzt auch angegangen. Außerdem sei kein anderes Land mit seinen rechtlichen Entscheidungen so weit wie wir, die Umsetzung könne ja ruhiger angegangen werden. Diesen Eindruck haben die PädagogInnen allerdings nicht, sondern sie hecheln den Neuerungen und Reformen

17 b l z J U L I / A U G U S T G E W E R K S C H A F T 17 Lebensalter x 150). Tipps und Hinweise zu anrechenbarem Einkommen und einmaligen Einnahmen sowie Absetz- Beträge können Betroffene unter www. tacheles-sozialhilfe.de erfahren. Die grundsätzliche Pauschalierung der Unterkunftskosten wie bei einzelnen kommunalen Ausführungsverordnungen Wohnen (AV Wohnen) ist laut Harald Thomé rechtswidrig. In Berlin erfolgt nur eine pauschalierte Kostenübernahme, statt die tatsächlich anfallende Gesamtmiete abzudecken. Die Ausführungsbestimmungen der jeweiligen AV Wohnen beinhalten für die Leistungsempfänger aber einen Mindeststandard der Behörde, auf den ein rechtlicher Anspruch besteht. Die Eingliederungsvereinbarung stellt für ALG II-Empfänger eine obligatorische Eingliederungsleistung dar: Der Erfolg auf der Diskussionsebene hängt maßgeblich vom Engagement und Verhandlungsgeschick des Leistungsempfängers ab, auf der anschliessenden Zwangsebene kann die Behörde aber ihre Vorstellungen mittels eines Verwaltungsaktes durchsetzen und nach einer Rechtsfolgenbelehrung auch Sanktionen verhängen. Der Leistungsempfänhinterher. Das findet der Senator durchaus zumutbar und denkt nicht daran, für Entlastung zu sorgen. Im Gegenteil, es werde vor allem auf die Lehrkräfte noch mehr zukommen und letztlich hätten sie das ein stückweit wegen des abgelehnten Solidarpakts 2003 selbst zu verantworten. Zu den neuerlichen Zumutungen zählt wohl neben einer steigenden Anzahl von Qualitätskontrollen auch ein neues Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte in der kommenden Legislaturperiode, was sich am Hamburger Lehrerarbeitszeitmodell und der Faktorisierung abarbeitet. Die Arbeitszeit müsse neu gewichtet werden. Ob das auf ein Sparmodell hinausläuft, ließ Böger offen. Hamburg hat nach Einführung des Modells diverse Stellen eingespart. Aber Böger hat gekämpft. Immerhin wird es im neuen Schuljahr zu Neueinstellungen im Umfang von 400 VollzeitlehrerInneneinheiten kommen. Er will damit den durch Pensionierungen entstehenden Bedarf bis Dezember abdecken und er lässt nichts auf den Lehrerberuf kommen. Etliche Fragen blieben auf der Strecke Regte sich Widerspruch im Auditorium, so hob Böger einfach die Stimme und sprach lauter. Er zeigte sich unantastbar, gestand aber an einer Stelle direkt eine Fehlentscheidung zu: Es war falsch, die Stellenzuweisung für das Leitungspersonal in Kitas zu kürzen. Diese Erkenntnis führte allerdings nicht dazu, sich bei den koordinierenden ErzieherInnen anders zu verhalten. An eine Rücknahme dieser Fehlentscheidung ist anscheinend nicht gedacht. Der Auftritt von Bildungssenator Böger bei den Landesdelegierten bestätigte letztlich eines: Die PädagogInnen in diesem Land dürfen trotz der Erkenntnis des Senators, dass Bildung nur vom Personal lebt, nicht auf die Hilfe Ihres höchsten Dienstherren hoffen. Und: Berlin ist für Lehrerinnen und Lehrer bundesweit ein attraktiver Standort. Etliche Fragen der KollegInnen blieben leider auf der Strecke. Teils wurden sie gestellt und unbefriedigend beantwortet, teils fehlte die Zeit, die Fragen überhaupt noch an den Senator heranzutragen. Arbeitslosenseminar mit konkreten Tipps Bericht von der Tagung in der Heimvolkshochschule am Seddiner See. von Susanne Hornig und Harald Hommers, Mitglieder des Arbeitslosenausschusses der GEW BERLIN Im Mai fand das diesjährige Seminar der GEW Berlin für arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Mitglieder unter der Leitung von Matthias Jähne statt. Harald Thomé vom Verein Tacheles aus Wuppertal referierte über wichtige Bausteine der Grundsicherung für Arbeitssuchende, Arbeitslosengeld II (ALG II) und Sozialgeld nach dem SGB II. Er gab den Rat, sich eingehend von der Rechtmäßigkeit und Zumutbarkeit der behördlichen Maßnahmen zu überzeugen bzw. sich im gesetzlich möglichen Rahmen zur Wehr zu setzen. Von der Bundesregierung geplant ist eine Verschärfung der bereits bestehenden Gesetze hinsichtlich ALG II ( Fortentwicklungsgesetz ), was von den TeilnehmerInnen einstimmig als weiterer Rückschritt betrachtet wurde. Es sieht u.a. folgende Massnahmen vor: Sofortangebote von Jobs für Neuantragsteller, Verschärfung der Sanktionen (60 %-Leistungsabsenkung bei wiederholter Pflichtverletzung), verschärfte Datenkontrollen, Telefonbefragungen und die Beweislast-Umkehr bei der Beurteilung von eheähnlichen Gemeinschaften, ebenso Absenkung der Vermögensfreibeträge (nur noch ger befindet sich also bei diesen Verhandlungen auf einer Gratwanderung zwischen eigener Interessendurchsetzung und Verweigerung der von der Behörde durchzusetzenden Massnahmen. Wenn der Leistungsempfänger einen Zuwendungsbescheid für eine MAE erhält, so soll er den Bescheid auf die Vollständigkeit folgender Angaben hin prüfen: Angabe der Arbeitszeiten, des Trägers, der Tätigkeitsbeschreibung, des Einsatzortes und der Zusätzlichkeit. Am letzten Tag des Seminars wurden die Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen über die Themen MAEs, Konzepte der Hartz-Kampagne und das geplante Fortentwicklungsgesetz im SGB II informiert. Dieses Seminar gab den Teilnehmern und direkt Betroffenen nicht nur kompakte und aktuelle Informationen, sondern lieferte auch konkrete Tipps für den Umgang mit den zuständigen Behörden und wie sich Erwerbslose rechtlich wehren können. Erwerbslose Mitglieder der GEW Berlin konnten in diesem Seminar untereinander neue Kontakte knüpfen und können zusätzlich dem Arbeitslosenausschuss für seine zukünftige Arbeit neue Impulse geben.

18 1 8 G E W E R K S C H A F T b l z J U L I / A U G U S T Gewerkschaftsjugend on the road Die Berufsschultour der DGB-Jugend startet im Herbst erneut. vom Netzwerk Berufsschularbeit der DGB-Jugend Berlin-Brandenburg Im Herbst geht die DGB-Jugend wieder auf Berufsschultour. Junge, maßgeblich ehrenamtliche GewerkschafterInnen reisen mehrere Wochen durch die Berufsschulen und führen dort den Projekttag Demokratie und Mitbestimmung sowie ein breites und informatives Schulhofprogramm durch. Einfach mit den Azubis reden... Seit Jahren geht die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze zurück. Die Konsequenzen liegen auf der Hand: zunehmende Ausbildung in Bildungsträgern und Berufsschulen sowie fehlende betriebliche Mitbestimmung. Mit der Berufsschultour reagiert die DGB-Jugend auf diese geänderte Ausbildungslandschaft, indem sie die Berufsschule als Lernort aller Azubis zum Platz der gewerkschaftlichen Erstansprache macht. Aufgrund der hohen Konkurrenzsituation auf dem Ausbildungsmarkt sowie den sich verschärfenden Ausbildungsproblemen besteht dringender Anlass, Azubis über ihre Rechte aufzuklären und gemeinsam solidarische Handlungsmöglichkeiten jenseits des neoliberalen Mainstreams und der persönlichen Ohnmächtigkeit zu erarbeiten. Mit dem Projekttag Demokratie und Mitbestimmung in den Klassen sowie dem Schulhofprogramm unter dem Slogan Solidarity Reloaded will die DGB-Jugend: Gewerkschaften als Kompetenzträger in Sachen Arbeit und Ausbildung verankern, Gewerkschaften als solidarischen Verband für eine gerechte und solidarische Gesellschaft bei Auszubildenden etablieren, an den konkreten Problemlagen der Die Berufsschultour des DGB kommt gut an. FOTO: DGB-JUGEND Auszubildenden ansetzen, diese über ihre Rechte informieren sowie solidarische Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, junge Beschäftigte motivieren, ihre Arbeits- und Lebenswelt aktiv selbst zu gestalten und sich in politische Entscheidungsprozesse einzubringen, selbstbewusst gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus auftreten. Mit der Berufsschultour als Kooperation zwischen DGB-Jugend und Mitgliedsgewerkschaften sowie als Verbindung von politischer Bildungsarbeit und fachlicher Beratung werden die Voraussetzungen geschaffen, um an vielen Berufsschulen sowohl in den Klassen als auch auf den Schulhöfen präsent zu sein. Die Leute dort abholen, wo sie stehen... Der Projekttag Demokratie und Mitbestimmung will die SchülerInnen nachhaltig über ihre Handlungsmöglichkeiten informieren und zur aktiven Beteiligung in Betrieb, Schule und Gesellschaft motivieren. Um diesem Anliegen gerecht zu werden, sind die Inhalte an den Problemen der SchülerInnen ausgerichtet und werden handlungsorientiert erarbeitet. Nach dem Prinzip Jugend für Jugend gestalten jeweils zwei junge, ehrenamtliche, qualifizierte TeamerInnen den Projekttag gemeinsam mit den SchülerInnen. Der Tag beginnt mit dem Hochhaus der Möglichkeiten als einem Abbild unserer Gesellschaft: Nach oben hin werden die Fenster und Wohnungen größer und luxuriöser und im Treppenhaus bleiben nach anfänglich dichtem Gedränge schließlich nur noch wenige Bewohner übrig. Die SchülerInnen ordnen den einzelnen Etagen Bevölkerungsschichten zu und beschreiben deren finanzielle Situation sowie Interessen. Schnell wird auch mit Hilfe von aktivierenden Methoden klar, dass es gegensätzliche Interessen sowie eine ungleiche Verteilung von Macht, Geld und Chancen gibt. Auf dieser Feststellung bauen die weiteren Teile des Projekttages auf. Der Interessengegensatz zwischen Kapital und Arbeit bietet Aufklärung darüber, welche Position abhängig Beschäftigte in der Gesellschaft haben und welche Rolle Gewerkschaften, Solidarität und Tarifverträge dabei spielen. Die Ausbildungsprobleme der SchülerInnen werden realitätsnah diskutiert und über Rechte informiert. In Ergänzung zum Projekttag haben die SchülerInnen auf dem Schulhof die Möglichkeit, mit kompetenten AktivistInnen der Fachgewerkschaften über Probleme zu sprechen, sich über regionale Partizipationsmöglichkeiten zu informieren sowie Informationen zu aktuellen politischen Fragen zu erhalten. Angebote für LehrerInnen Um die Nachhaltigkeit von Berufsschultour und politischer Bildung zu verbessern, bietet die DGB-Jugend unterschiedliche Materialien zur Vor- und Nachbereitung des Projekttages sowie Unterrichtseinheiten zur Thematisierung von aktuellen politischen Fragen im Unterricht an. Diese finden sich im LehrerInnen-Areal der Homepage und können direkt genutzt werden. LehrerInnen, die Interesse an der Berufsschultour haben, können sich für weitere Informationen an die regionale DGB- Jugend wenden. DGB Jugend Berlin-Brandenburg: z.h.daniel Wittmer, Keithstraße 1-3, Berlin, Telefon: Fax: -315,, daniel. wittmer@dgb.de,

19 S e m i n a r p r o g r a m m d e r G E W B E R L I N f ü r d a s z w e i t e H a l b j a h r E X T R A 1 9 Gewerkschaftliche Bildung Seminare im 2. Halbjahr 2006 Seminare für verschiedene Mitgliedergruppen September Einfluss des Islamismus auf den Schulalltag in Berlin [062-S-53] Immer mehr und immer jüngere Mädchen tragen ein Kopftuch, Jungs bevormunden ihre Schwestern und lassen sich nichts von den Lehrerinnen sagen und alles wird mit dem Islam begründet. Wo sind die Grenzen der berechtigten religiösen Anliegen und wo zeigt die Ideologie der politischen Bewegung des Islamismus ihre Spuren? Das Seminar bietet einen Einstieg in die komplexen Beziehungen zwischen Religion und Politik. Für: LehrerInnen und SozialpädagogInnen Leitung: Sanem Kleff (SOR-SMC) Zeit/Ort: 7.9., Uhr, GEW Kosten: keine SeniorInnenseminar [062-S-54] In diesem Seminar wird es einerseits um die Arbeitsschwerpunkte der SeniorInnenarbeit im Jahr 2007 gehen. Ein weiteres Thema wird die aktuelle Berliner Bildungspolitik sein; hier wollen wir uns insbesondere mit der Vielfalt der Religionen und Kulturen an den Schulen beschäftigen. Außerdem wollen wir uns mit der Frage der Patientenverfügung auseinandersetzen. Für: SeniorInnen in der GEW BERLIN Leitung: Lieselotte Claußnitzer (GEW-SeniorInnenausschuss) Zeit/Ort: 7./8.9., Erkner Kosten: keine Aktuelle Themen in den Kitas und der Schulsozialarbeit [062-S-55] In diesem Seminar sollen aktuelle bildungspolitische Schwerpunkte im Kitabereich und in der Schulsozialarbeit besprochen und gewerkschaftliche Standpunkte erarbeitet werden. Dabei geht es auch um Überlegungen, wie die gewerkschaftlichen Positionen in die Kitas und Schulen transportiert und dort umgesetzt werden können. Für: Mitglieder der FG Tageseinrichtungen und Schulsozialarbeit sowie GrundschullehrerInnen (nur Mitgl.) Leitung: Christiane Weißhoff, Detlef Marschner (beide GEW) Zeit/Ort: , Erkner Kosten: keine Rechtsextremismus an Schulen [062-S-56] Wir wollen einen Überblick über die Berliner und Brandenburger rechtsextreme Szene geben (Kleidungsmarken, Symbolik, regionale & überregionale Organisationen, etc.), und Handlungsmöglichkeiten für LehrerInnen erarbeiten. Es wird vor allem darum gehen, rechtesextremes Gedankengut frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Neben theoretischen Diskussionen soll auch ein Anti-Konflikt- Training stattfinden. Für: Studierende, ReferendarInnen, LehrerInnen Leitung: Björn Kietzmann (LASS), Roland Zschechner Zeit/Ort: 9./10.9., GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Arbeiten mit dem Sprachlerntagebuch [062-S-58] Das Sprachlerntagebuch ist Anlage der Qualitätsentwicklungsvereinbarung, die verbindlich eine Sprachdokumentation für die Kitas vorsieht. Das Seminar gibt eine Einführung, wie man damit arbeiten kann. Für: ErzieherInnen und LeiterInnen aus Kitas Leitung: Gabi Kelch Zeit/Ort: 18.9., 9-17 Uhr, GEW (Wdh ) Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Evaluation von Schulen [062-S-59] Im Mittelpunkt jeder Schulentwicklung muss Unterricht stehen, denn es geht um die Verbesserung der Qualität des Lehr- und Lernprozesses. Zur Zeit versucht der Bertelsmann-Konzern mit Lockangeboten in den sich entwickelnden Evaluationsmarkt in Berlin einzusteigen. Während Bertelsmann eher auf Stichproben und Schul-Ranking setzt, hat das OSZ Druck- und Medientechnik eine Alternative entwickelt, die qualitativ mindestens gleichwertig und auch preiswerter ist. Basierend auf der Bayerischen Ditton-Studie 2000 und der Brandenburger Studie 2003 haben wir ein Verfahren entwickelt, das allen Lehrkräften und allen SchülerInnen eine Rückmeldung gibt. Wir wollen mit diesem Seminar auch für den Aufbau Bertelsmann-freier Schulnetzwerke werben. Für: KollegInnen an Schulen Leitung: Pit Rulff, Joachim Grützmann Zeit/Ort: 19.9., Uhr, OSZ DruM Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Stimme: Sie haben gut reden [062-S-62] Dieses Seminar bietet die Möglichkeit, Klang und Wirkung der eigenen Stimme wahrnehmen zu lernen, sprechend Kraft und Präsenz zu entwickeln und Wege zu finden, mit der eigenen Sprechweise den Verlauf des Unterrichts bzw. des Gruppengeschehens positiv zu beeinflussen. Das Seminar vermittelt praktische Übungen, die man eigenständig im Alltag fortführen und jederzeit anwenden kann. Es gibt ausreichend Zeit für individuelle Fragen und Hinweise zum Umgang mit der eigenen Stimme. Für: alle Mitgliedergruppen, auch Nichtmitglieder Leitung: Margarete Seibt (BISS) Zeit/Ort: 19.9., 9-17 Uhr, GEW; Wiederholung am Kosten: EUR 25,-, für Nichtmitglieder 100,- Bezirksleitungsseminar [062-S-60] Ausgehend von den Ergebnissen des letzten Bezirksleitungsseminars im März 2006 wird sich dieses Seminar mit folgenden Themen beschäftigen: Schwerpunkte der GEW-Arbeit in der nächsten Zeit, Schwerpunkte der BL-Arbeit in der nächsten Zeit, Mitgliederbindung und -gewinnung, Strukturveränderungen in der GEW Für: Mitglieder der Bezirksleitungen Leitung: Christiane Freund (GEW) Zeit/Ort: 20./21.9., Erkner Kosten: EUR 25,- für den Bezirk Bewegung und Entspannung in die Schule! [062-S-61] LehrerInnen und SchülerInnen fühlen sich im Schulalltag häufig überfordert. Gönnt euch und euren SchülerInnen ab und zu eine Erfrischungspause! Bewegungs- und Entspannungselemente erhöhen nicht nur die Aufmerksamkeit der SchülerInnen, sondern steigern auch eure Lebensqualität. Es erwartet euch ein umfangreiches Programm aus Konzentrations- und Aufmerksamkeitsübungen zur Stille im Unterricht, Wahrnehmungsübungen und praktischen Übungen aus verschiedenen Bewegungsschulen. Für: LehrerInnen aller Schultypen, SozialpädagogInnen Leitung: Dr. Veronika Panick Zeit/Ort: 22.9., Uhr, GEW Kosten: EUR 25,-, für Nichtmitglieder 100,- T e l / F a x 5 0 w w w. g e w - b e r l i n. d e E - m a i l i n f g e w - b e r l i n. d e

20 2 0 E X T R A S e m i n a r p r o g r a m m d e r G E W B E R L I N f ü r d a s z w e i t e H a l b j a h r Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes [062-S-63] Wir wollen die Konsequenzen der Föderalismusreform, der Erprobungsmodelle und der Exzellenzwettbewerbe aus gewerkschaftlicher Sicht diskutieren. Dabei geht es u.a. um das Hochschulvertragssystem, die Verfasstheit der Hochschulgremien und die Personalstruktur. Im Ergebnis wollen wir die Positionen der GEW BER- LIN zur anstehenden Novellierung des BerlHG unter den neuen Bedingungen (Wahlen in Berlin, Föderalismusreform) formulieren und unsere politischen Aktivitäten vorbereiten. Für: Aktive aus dem Wissenschaftsbereich Leitung: Matthias Jähne (GEW) Zeit/Ort: 29./30.9., Schmöckwitz Kosten: keine Bewegung und Entspannung in die Schule! [062-S-64] siehe 062-S-61 am Für: LehrerInnen aller Schultypen, SozialpädagogInnen Leitung: Dr. Veronika Panick Zeit/Ort: 30.9., Uhr, GEW Kosten: EUR 25,-, für Nichtmitglieder 100,- Oktober Gewerkschaftliche Studierendenarbeit [062-S-65] In diesem Seminar möchten wir über die Ziele und Aufgaben studentischer Aktivitäten in der GEW diskutieren. Wie ist die derzeitige hochschulpolitische Lage in Berlin? Welche Pläne hat der Senat? Müssen hochschulpolitische Forderungen und Argumente neu überdacht werden? Wie können wir diese in die Gewerkschaft und Öffentlichkeit transportieren? Für: Studierende in der GEW Leitung: Diana Greim (LASS) Zeit/Ort: , Seddiner See Kosten: keine Rhetorik I [062-S-68] In diesem Seminar geht es um die Grundlagen und das Instrumentarium der Redekunst. Eine wichtige Rolle spielt die Fünf-Satz-Methode als Mittel, um sich schnell und verständlich mitzuteilen. Es geht um Selbst- und Fremdwahrnehmung, um das Halten von Reden vor Publikum, und es gibt natürlich auch wieder eine Menge praktischer Übungen zu Sprechweise und Körpersprache. Für: alle Mitgliedergruppen, auch Nichtmitglieder Leitung: Dr. Beate Huppertz Zeit/Ort: , Zechlinerhütte Kosten: EUR 75,-, für Nichtmitglieder 400,- Rhythmisierung erleben! [062-S-100] Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, einen rhythmisierten Schultag in einer Berliner Ganztags-Grundschule zu erleben, mit der Schulleitung und KollegInnen zu diskutieren und Anregungen für die Umsetzung an den eigenen Schulen mit nach Hause zu nehmen. Für: ErzieherInnen und LehrerInnen an Grundschulen (nur Mitglieder) Leitung: Rose-Marie Seggelke (GEW) Zeit/Ort: , 9-14 Uhr, Hunsrück-Grundschule Kosten: keine Stressbewältigung [062-S-69] In diesem Seminar wird es vor allem um individuelle Möglichkeiten der Stressreduzierung gehen. Dazu gehören unter anderem Konzentrations- und Entspannungsübungen, Darstellung von konkreten Stresssituationen mit Hilfe von Rollenspielen u.a.m. Auf dem Seminar soll viel individuell erprobt werden, damit jeder TeilnehmerIn am Ende für sich Möglichkeiten weiß, wie sie/er besser mit Stresssituationen umgehen kann. Für: alle Mitgliedergruppen, auch Nichtmitglieder Leitung: Dr. Stefanie Seeliger-Würtz Zeit/Ort: , 9-17 Uhr, GEW Kosten: EUR 50,-, für Nichtmitglieder 150,- Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen bei Kindern [062-S-71] Spätestens seit der Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms gehört es zu den Aufgaben von ErzieherInnen, Bildungsprozesse zu beobachten und zu dokumentieren. Das Seminar gibt eine Einführung, unter anderem in verschiedene Methoden der Dokumentation. Für: ErzieherInnen und LeiterInnen aus Kitas Leitung: Gabi Kelch Zeit/Ort: , 9-17 Uhr, GEW (Wdh ) Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Welche Bildung fordern Frauen? [062-S-72] Wir möchten auf diesem Seminar mit Frauen aller Bildungsbereiche über die Umsetzung des Anspruchs auf Chancengleichheit und geschlechtergerechte Bildung diskutieren. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Kriterienentwicklung für Eine Schule für alle gelegt werden. Für: alle Frauen in der GEW BERLIN Leitung: Dagmar Poetzsch, Diana Greim (beide GEW) Zeit/Ort: , Zechlinerhütte Kosten: keine Wer hat Lust auf Bücher? [062-S-73] Die AG Jugendliteratur und Medien (AJuM) bietet für EinsteigerInnen ein Seminar zur Einführung in die Rezension von Kinder- und Jugendbüchern. Voraussetzung: Spaß am Lesen, PC-Kenntnisse und Internet-Anschluss. Unsere Rezensionen werden unter ins Netz gestellt. Wir treffen uns einmal monatlich zum Verteilen der neuen Bücher und zum Informationsaustausch. Für: Mitglieder der AJuM und Interessierte, auch Nichtmitglieder Leitung: Cassen-Jan Harms, Ute Wolters Zeit/Ort: , 9-16 Uhr, 1. Staatl. Fachschule für Sozialpädagogik Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 15.- JÜL: Unterricht in heterogenen Lerngruppen der Klassen 1-3 [062-S-74] Seminar in Kooperation mit dem Pädagogischen Informationszentrum (PIZ) Für Kl. 4-6 siehe 062-S-91 am Das Seminar richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die bereits Wochenplanarbeit in ihren Klassen durchführen, in jahrgangsgemischten Gruppen unterrichten oder daran Interesse haben. Es besteht aus einem Seminartag und einer Hospitation (nach Absprache). Schwerpunkte: Wochenplanarbeit, Präsentation von Unterrichtsprojekten in jahrgangsgemischten Lerngruppen, Beschaffung und Erstellung von geeignetem Material für heterogene Lerngruppen. Für: LehrerInnen mit Vorkenntnissen in der Wochenplanarbeit Leitung: Heike Schreyer, Heidrun Winkler, Britta Leimbrock Zeit/Ort: , Uhr, PIZ (Berlin-Mitte/ Wedding) Kosten: keine Machos und Tussis [062-S-75] Echte Jungs haben tolle Handys, spucken auf den Boden, kümmern sich nicht um die LehrerInnen. Echte Tussis finden genau das toll, donnern sich auf und wollen ihnen gefallen. Klischee oder realistische Beschreibung der Frauen- und Männerrollen unserer SchülerInnen? Das Seminar beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle dabei der Migrationshintergrund, die Schichtzugehörigkeit oder gar die Religion spielt und bietet Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Für: LehrerInnen und ErzieherInnen Leitung: Sanem Kleff (SOR-SMC) Zeit/Ort: , Uhr, GEW Kosten: keine November Rechtsgrundlagen der Arbeit an Grundschulen [062-S-76] In diesem Seminar wollen wir uns mit der neuen Rechtsverordnung für die Angebote an Ganztagsgrundschulen beschäftigen (u.a. mit dem Bedarfsfeststellungsverfahren und der Personalausstattung). Außerdem wollen wir die im Schulbereich geltenden Regelungen zur Aufsichtspflicht untersuchen. Für: ErzieherInnen aus gebundenen Ganztagsgrundschulen u. dem OGB d. VHG EDV für SeniorInnen Geplant ist je ein Seminar für AnfängerInnen und für Fortgeschrittene. Die genauen Termine und Themen können der blz 9/06 entnommen und nach den Ferien im Sekretariat erfragt werden. T e l / F a x 5 0 w w w. g e w - b e r l i n. d e E - m a i l i n f g e w - b e r l i n. d e

21 S e m i n a r p r o g r a m m d e r G E W B E R L I N f ü r d a s z w e i t e H a l b j a h r E X T R A 2 1 Leitung: Bärbel Jung (GEW) Zeit/Ort: 1.11., 9-17 Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder 25,- Wie gestalte ich eine Zeitung? [062-S-77] Schwerpunkte des Seminars: Wie ist eine Zeitung aufgebaut? Welche verschiedenen Artikelformen gibt es? Was ist bei der Bildbearbeitung zu beachten? Welche Formen redaktionellen Arbeitens gibt es? Neben der Theorie gibt es einen Praxisteil mit Übungen. Für: GEW-Mitglieder, die in offenen Redaktionen arbeiten Leitung: Diana Greim, Claudia Wrobel (beide LASS) Zeit/Ort: 4./5.11., GEW Kosten: keine Arbeiten mit dem Sprachlerntagebuch [062-S-78] siehe 062-S-58 am Für: ErzieherInnen u. LeiterInnen aus Kitas Leitung: Gabi Kelch Zeit/Ort: 6.11., 9-17 Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Stimme: Sie haben gut reden [062-S-79] siehe 062-S-62 am Für: alle Mitgliedergruppen, auch Nichtmitglieder Leitung: Margarete Seibt (BISS) Zeit/Ort: 7.11., 9-17 Uhr, GEW Kosten: EUR 25,-, für Nichtmitglieder 100,- Arbeitsrecht und Arbeitsbedingungen in Kitas freier Träger [062-S-80] Welche Rechte und Pflichten haben ErzieherInnen, die in Kitas freier Träger arbeiten? Wie können ErzieherInnen ihre Rechte durchsetzen? Diese sowie weitergehende Fragen werden uns in diesem Seminar beschäftigen. Für: ErzieherInnen bei freien Trägern Leitung: Bärbel Jung (GEW) Zeit/Ort: 8.11., 9-17 Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Schulrecht für LehrerInnen [062-S-82] Wie komme ich an der Schule als LehrerIn zu meinem Recht? Die Durchsetzungsfähigkeit in der Schule setzt voraus, dass ich über fundierte Kenntnisse der Rechtslage verfüge. In diesem Kompaktseminar werden wir die wichtigsten Regelungen des neuen Schulrechts behandeln und Handlungsstrategien entwickeln, wie wir diese Rechte in konkreten Situationen erfolgreich einfordern können. Dazu werden wir praktische Übungen durchführen. Für: LehrerInnen, auch Nichtmitglieder Leitung: Knut Bialecki, Pit Rulff (beide GEW) Zeit/Ort: 9.11., Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Schwierige Gespräche führen, Konflikte managen [062-S-83] Ziel des Seminars ist es, die TeilnehmerInnen in die Lage zu versetzen, gerade in schwierigen Gesprächen den Verlauf zu strukturieren, aktiv zuzuhören und gezielt nachzufragen, um eigene Ziele und Anliegen zu realisieren. Dazu ist es hilfreich, den eigenen Kommunikationsstil zu kennen und Instrumente der Gesprächsführung wirkungsvoll und lösungsorientiert einzusetzen. Für: Mitglieder und Vertrauensleute, auch Nichtmitglieder Leitung: Dr. Beate Huppertz Zeit/Ort: 10./11.11., GEW Kosten: EUR 50,-, für Nichtmitglieder 180,- Qualität und Rahmenbedingungen im sozialen Bereich [062-S-84] Wie kann die Zusammenarbeit von Kita, Jugendhilfe und sozialer Arbeit (Behindertenhilfe, Schule etc.) gestaltet werden? Welche Möglichkeiten zu Verbesserungen gibt es in diesem Bereich? Welche Perspektiven sind möglich? Für: Beschäftigte aus dem Bereich Kinder-, Jugendhilfe u. Sozialarbeit Leitung: Andreas Kraft (GEW) Zeit/Ort: 10./11.11., Erkner Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 125,- Die Schulleitung im Spannungsfeld von Effektivität und Humanität [062-S-85] Führung und Leitung mit System ist ein effizientes Instrument, die Lücke zwischen gesteckten Zielen und der Alltagspraxis zu schließen. Dieses Seminar macht Sie vertraut mit erfolgreichen Methoden der Mitarbeiterführung aus Management und Wirtschaft. Dabei stehen die vielfältigen menschlichen Ressourcen im Vordergrund. Sie lernen, zu delegieren und zu kontrollieren. Gleichzeitig gestalten Sie Entwicklungsprozesse aktiv mit und sichern die lösungsorientierte Zusammenarbeit im Team. Sie lernen praxisnahe Techniken kennen und haben die Möglichkeit, diese im Seminar auf Ihre Schulsituation zu übertragen. Für: Mitglieder von Schulleitungsteams Leitung: Jutta Ribacki Zeit/Ort: , 9-17 Uhr und 21./ Uhr, GEW Kosten: EUR 75,-, für Nichtmitglieder 250,- Aktuelle Erscheinungsformen des Rechtsextremismus [062-S-86] Junge Nazis von heute tragen schon lange keine Springerstiefel und Bomberjacken mehr. Sie zeigen sich in legerer Freizeitkleidung oder topmodischem Outfit. Die Gesinnung drückt sich scheinbar nicht mehr im Aussehen aus. Welche Formen des äußerlichen Erscheinungsbildes und vor allem welche Argumentationsmuster sie aktuell benutzen, stellt das APABIZ anschaulich anhand von Bild- und Tonmaterial dar. Für: LehrerInnen und SozialpädagogInnen Leitung: Sanem Kleff (SOR-SMC), N.N. (APABIZ) Zeit/Ort: , Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 10,- Beobachtung und Dokumentation von Bildungsprozessen bei Kindern [062-S-87] siehe 062-S-71 am Für: ErzieherInnen u. LeiterInnen aus Kitas Leitung: Gabi Kelch Zeit/Ort: , 9-17 Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Berufsperspektiven mit BA und MA in der Hochschule [062-S-88] Seit der Umstellung auf die gestuften Studiengänge Bachelor und Master sind viele Fragen zu beantworten: Welche Konsequenzen ergeben sich für Studienplatzzahlen, Kapazität und Betreuungsrelationen? Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Äquivalenzen der Abschlüsse an FHs und Unis? Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es an den Hochschulen für Bachelors, welche für Master? Müssen wir Personalstruktur, Gehaltsgefüge, Eingruppierung, Karrierewege und Personalentwicklung neu bestimmen? Speziell für die Hochschulen sollen Handlungsoptionen für gewerkschaftliche GremienvertreterInnen, PersonalrätInnen und Interessierte entwickelt werden. Für: KollegInnen aus dem Wissenschaftsbereich, auch Studierende Leitung: Rainer Hansel (GEW) Zeit/Ort: 17./18.11., Schmöckwitz Kosten: keine Kindesmisshandlung was ist zu tun? [062-S-81] In diesem Seminar wollen wir eine Handlungshilfe zum Umgang mit Kindesmisshandlungen geben. Wie erkenne ich Misshandlungen und welche Schritte muss ich einleiten? Das Seminar richtet sich an KollegInnen aus den Bereichen Kinder- Jugend- und Familienhilfe. Leitung: Jörg Maiwald, Andreas Kraft (GEW) Zeit/Ort: , Uhr, GEW Kosten: keine, für Nichtmitglieder EUR 25,- Fit für Funktionsstellen [062-S-90] Immer noch ist ein Großteil der Funktionsstellen an Berliner Schulen vakant. Aber inzwischen werden diese Stellen zumindest teilweise neu besetzt. Die GEW BERLIN hat viele qualifizierte Mitglieder. Damit diese aber auch die mühsamen Auswahlverfahren mit Bravour bestehen, wollen wir interessierte Mitglieder dafür fachlich, rechtlich und psychologisch schulen. Unsere Teamer Knut Bialecki und Pit Rulff mischen schon lange und erfolgreich in diesem Geschäft mit. Für: LehrerInnen (nur Mitglieder) Leitung: Knut Bialecki, Pit Rulff (beide GEW) Zeit/Ort: , Uhr, GEW Kosten: keine T e l / F a x 5 0 w w w. g e w - b e r l i n. d e E - m a i l i n f g e w - b e r l i n. d e

22 2 2 E X T R A S e m i n a r p r o g r a m m d e r G E W B E R L I N f ü r d a s z w e i t e H a l b j a h r JÜL: Unterricht in heterogenen Lerngruppen der Klassen 4-6 [062-S-91] siehe Seminar 062-S-74 am Für: LehrerInnen mit Vorkenntnissen in der Wochenplanarbeit Leitung: Heike Schreyer, Heidrun Winkler Zeit/Ort: , Uhr, PIZ (Berlin-Mitte/ Wedding) Kosten: keine Dezember Selbst- und Zeitmanagement I [062-S-93] In diesem Seminar geht es um deine Ziele und Prioritäten sowie um die Entscheidungen, die du täglich triffst. Wir nehmen uns Zeit für kritische Reflektionen und kollegialen Erfahrungsaustausch. Ziel ist es u.a., dein individuelles Selbst- und Zeitmanagement in seinen Stärken und Schwächen zu beleuchten, deine Leistungsfähigkeit und Motivation zu stärken, individuelle Optimierungen z.b. für die Schreibtischorganisation und Zeiteinteilung zu erarbeiten und Methoden zur eigenen Stabilisierung, z.b. in Stresssituationen, zu lernen und zu vertiefen. Wir wollen wir in diesem Training mit so viel Praxis wie möglich und so viel Theorie wie nötig arbeiten. Für: alle Mitgliedergruppen, auch Nichtmitglieder Leitung: Ursula Hilpertshauser (o-p-e-n.net GmbH) Zeit/Ort: 7./8.12., 9-17 Uhr, GEW Kosten: EUR 50,-, für Nichtmitglieder 180,- Seminare für Personalver tretungen Genauere Informationen über diese Seminare findest du im Internet, wir schicken sie dir auf Anfrage auch gerne zu. Basisschulung I für PR der Eigenbetriebe [062-P-52] Für: PR-Mitglieder der neuen Kita-Eigenbetriebe Leitung: Klaus Schroeder, Bärbel Jung (beide GEW) Zeit/Ort: , Erkner Kosten: EUR 270,- für den Arbeitgeber Umsetzung der Gefährdungsanalysen im sozialen Bereich [062-P-67] Für: BR, PR sowie Mitgl. der FG Kinder-, Jugendhilfe u. Sozialarbeit Leitung: Andreas Kraft (GEW), N.N. Zeit/Ort: , Uhr, GEW Kosten: ca. EUR 80,- für den Arbeitgeber Spezialschulung für PR der Eigenbetriebe [062-P-70] Für: PR-Mitglieder der neuen Kita-Eigenbetriebe Leitung: Klaus Schroeder, Bärbel Jung (beide GEW) Zeit/Ort: , Erkner Kosten: EUR 270,- für den Arbeitgeber Initiativrechte für PR beim Arbeitsund Gesundheitsschutz [062-P-96] Für: PR bei SenBJS Leitung: Manfred Triebe (GEW) Zeit/Ort: , 9-17 Uhr, GEW Kosten: EUR 70,- für den Arbeitgeber Kooperation der Akteure im Arbeitsund Gesundheitsschutz [062-P-99] Für: PR, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und BetriebsärztInnen Leitung: Manfred Triebe (GEW), N.N. Zeit/Ort: , 9-17 Uhr, GEW Kosten: EUR 70,- für den Arbeitgeber Schulraumhygiene [062-P-98] Für: alle Beschäftigtenvertretungen, offen für interessierte GEW-Mitglieder Leitung: Manfred Triebe (GEW), Prof. Rüden (Charité), Herr Piloty (ILAT) Zeit/Ort: , 9-17 Uhr, GEW Kosten: EUR 25,- Seminare für Betriebsratsmitglieder Genauere Informationen über diese Seminare findest du im Internet, wir schicken sie dir auf Anfrage auch gerne zu. Einführung in das Betriebsverfassungsgesetz [062-B-51] Für: BR-Mitglieder Leitung: Dr. Bärbel Stut Zeit/Ort: , GEW Kosten: EUR 255,- für den Arbeitgeber Personelle Einzelmaßnahmen und Kündigungen [062-B-57] Anmeldung Für die Anmeldung benötigen wir: Name, Adresse, Telefon, Seminarnummer oder -titel. Bei Seminaren für Betriebsratsmitglieder, Personalratsmitglieder, Frauenvertreterinnen oder SchwerbehindertenvertreterInnen zusätzlich Namen und Adresse des Arbeitgebers. Anmeldungen bitte an: GEW BERLIN, Ahornstr. 5, Berlin. Geöffnet täglich 9-12 Uhr, Mo, Di, Do Uhr, Mi bis Uhr, Fr bis Uhr Telefon: 030 / Fax: 030 / info@gew-berlin.de Die Seminarunterlagen und Teilnahmebedingungen werden nach der Anmeldung zugeschickt. Freistellungen und weitere Informationen In den meisten Fällen ist es nicht nötig, für den Besuch eines Seminars Urlaub zu nehmen oder Überstunden abzubummeln. Viele unserer Seminare sind nach dem Berliner Bildungsurlaubsgesetz als Bildungsurlaubsveranstaltungen anerkannt (Näheres zum BiUrlG siehe unter Außerdem können Beschäftigte des öffentlichen Dienstes Urlaub aus besonderem Anlass beantragen. Bei Fragen zum Bildungsprogramm erreicht ihr uns unter 030 / oder per unter gewbildung@gew-berlin.de. Das gesamte Seminarprogramm findet ihr im Internet unter in der Rubrik Veranstaltungen/Seminare. Für: BR-Mitglieder Leitung: Dr. Bärbel Stut Zeit/Ort: , GEW Kosten: EUR 255,- für den Arbeitgeber Betriebsvereinbarungen [062-B-66] Für: BR-Mitglieder Leitung: Dr. Bärbel Stut Zeit/Ort: , GEW Kosten: EUR 255,- für den Arbeitgeber Umsetzung der Gefährdungsanalysen im sozialen Bereich [062-P-67] Für: BR- und PR-Mitglieder sowie Mitglieder der FG Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit Leitung: Andreas Kraft (GEW) Zeit/Ort: , Uhr, GEW Kosten: ca. EUR 80,- für den Arbeitgeber Mobbing [062-B-92] Für: BR-Mitglieder Leitung: Dr. Bärbel Stut Zeit/Ort: , GEW Kosten: EUR 255,- für den Arbeitgeber T e l / F a x 5 0 w w w. g e w - b e r l i n. d e E - m a i l i n f g e w - b e r l i n. d e

23 b l z J U L I / A U G U S T R E C H T & T A R I F 2 3 KOPIE MIT FOLGEN Schadensersatzanspruch für beschädigten Kopierer gegenüber Lehrkraft berechtigt Beschädigen Lehrkräfte Unterrichtsmaterial oder schuleigene Gegenstände grob fahrlässig oder vorsätzlich, müssen sie für die entstandenen Kosten gerade stehen. Strittig im vorliegenden Verfahren war neben dem Schadensersatzanspruch gegenüber Lehrkräften auch die Frage, wer zuständig ist, den Schadensersatz geltend zu machen. Es ging um das folgende Dilemma. Kommunale Schulträger stellen die Sachkosten im Rahmen des Unterrichtsmaterials und der Ausstattung. Die Lehrkräfte, die unter Umständen Schäden an diesen Dingen verursachen, sind hingegen Beschäftigte des Landes. Ein kommunaler Schulträger wollte deshalb das zuständige Land veranlassen, den Schaden an einem Kopierer gegenüber einer Lehrkraft geltend zu machen der Weg der so genannten Drittschadensliquidation. Der Sachschaden am Gerät war durch eine zum Kopieren nicht geeignete Plastikfolie entstanden, die der Lehrkraft allerdings von der Schulsekretärin ausgehändigt worden war. Das Land lehnte die Drittschadensliquidation mit dem Hinweis auf eine mögliche Mitschuld der Sekretärin ab. Das OVG Koblenz stellte klar, dass das Anliegen des kommunalen Schulträgers berechtigt sei. Um den Schulträger vor finanziellen Härten zu schützen, sei die Schadensliquidation im Drittinteresse ausdrücklich anerkannt, auch die Voraussetzungen dafür seien in diesem Fall erfüllt. Das Kopieren auf Folie wurde von den OVG-Richtern nicht als alltäglicher Gebrauch eines Kopiergeräts bewertet. Die Lehrkraft, die erst kurz an der Schule tätig war, hätte eine ausführliche Unterweisung in die Funktionen des Kopiergerätes von sich aus verlangen müssen. Die kurze Verständigung mit der Sekretärin sei nicht ausreichend gewesen. Die Lehrkraft habe somit ihre Sorgfaltspflicht verletzt und grob fahrlässig gehandelt. Das OVG gab deshalb dem Schadensersatzanspruch gegenüber der Lehrkraft statt. (Beschluss OVG Koblenz vom 28. Mai 2005 AZ 12079/03) RENTEN WIEDER ANKOPPELN Information zu Rentenanpassung und Rentenangleichung Wie bereits aus den Medien zu erfahren war, wird es zum Juli 2006 die dritte Nullrunde für die RentnerInnen in den alten und neuen Bundesländern in Folge geben. Eigentlich ist es für die fast 20 Millionen RentnerInnen eine weitere Minusrunde. Denn die gezahlte Bruttorente der letzten drei Jahre verlor infolge fehlenden Inflationsausgleiches 4,8 Prozent an Kaufkraft. Hinzu kommen die finanziellen Mehrbelastungen durch die Zahlung des vollen Pflegebeitrages ab April 2004 in Höhe von 0,85 Prozent und die durchschnittliche Erhöhung des Krankenversicherungsbeitrages ab Juli 2005 um 0,45 Prozent. Ganz zu schweigen von den finanziellen Mehrbelastungen infolge der Gesundheitsreform. Nehmen wir den Rentenversicherungsbericht 2005 ernst, und wir tun es, dann sind auch für die Jahre 2007 und 2008 wiederum Nullrunden zu erwarten. Denn nach diesem Bericht soll es erst wieder eine Rentenanpassung im Juli 2009 geben. Prognostiziert wird eine Erhöhung des aktuellen Rentenwertes West um 0,10 Euro und des aktuellen Rentenwertes Ost um 0,11 Euro. In dieser Aufzählung der finanziellen Verschlechterungen der RentnerInnen sind noch nicht einmal die höhere Besteuerung der Renten ab Januar 2005, die Belastungen durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent sowie die Zahlung des vollen Beitrages der Krankenversicherung auf Betriebsrenten enthalten. Letzteres findet das Bundessozialgericht für nicht zu beanstanden. So bleibt den Betroffenen nur noch der Weg zum Bundesverfassungsgericht. Wer mit der beschriebenen Situation des steten Sozialabbaues und der damit verbundenen Senkung des Nettorentenniveaus nicht einverstanden ist, sollte zur Feder greifen und sich an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages wenden. In einem solchen Schreiben sollte aufgezeigt werden, wie sich eine solche Politik persönlich auswirkt. Zugleich sollte eine Trendwende in der Rentenpolitik sowie ein Ende von weiteren finanziellen Belastungen für Gesundheit und Pflege gefordert werden. Die Rentenangleichung betrifft dagegen nur die Bestandsrentner und künftigen Rentner aus den neuen Bundesländern und dem Ostteil Berlins. Also all jene mit Entgeltpunkten (EP) Ost im Versicherungsverlauf. Noch immer gibt es für einen Entgeltpunkt Ost 3,16 Euro weniger als in den alten Bundesländern. Das bedeutet, um nur zwei Beispiele zu nennen, bei erreichten 45 EP 142,20 Euro und bei 60 EP sogar 189,60 Euro monatlich weniger Bruttorente. Sollte es im Jahre 2009 zur prognostizierten Rentenanpassung kommen, dann würden sich diese Beträge lediglich um 0,45 bzw. 0,60 Euro verringern. Die Bundesregierung selbst rechnet mit der Angleichung der aktuellen Rentenwerte Ost an West nicht vor dem Jahre Deshalb fordern wir von der Bundesregierung, dem Bundestag und vom Bundesrat eine politische Lösung dieses Problems und unterstützen den Verdi- Vorschlag, aus Steuermitteln den OstrentnerInnen nach einem Stufenplan jährlich zum 1. Juli einen Angleichungszuschlag zu zahlen. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die getroffenen Übergangsregelungen im Jahre 1990 von einer raschen Angleichung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den neuen Bundesländern an die alten Bundesländer ausgingen. Dieser Prozess sollte im Wesentlichen 1996 abgeschlossen sein. Aber 16 Jahre nach der Wiedervereinigung haben wir in Deutschland immer noch zwei Rentengebiete mit unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen. Der Verdi-Vorschlag soll in einem Workshop am 17.Juli in Berlin mit den DGB- Gewerkschaften und Sozialverbänden sowie mit Betroffenen diskutiert werden. Zum Workshop laden Verdi und GEW ein. Als AG Altersversorgung des Landesseniorenausschusses der GEW BER- LIN begrüßen wir ausdrücklich die Initiative unseres Hauptvorstandes und unterstützen diese Aktivität. Das Programm sieht zum einen Darlegungen zur aktuellen Entwicklung der Rentenversicherung, zur Rentenangleichung Ost und zum Verdi-Vorschlag und eine Podiumsdiskussion vor. Uns ist bewusst, dass ein solches Vorhaben nur Erfolg versprechend ist, wenn alle Betroffenenverbände eine einheitliche Forderung an die Politik herantragen, wenn alle Betroffenen ein solches Vorhaben unterstützen und wenn es uns gelingt, die politischen Entscheidungsträger für unser Anliegen zu gewinnen. Werner Gollmer, AG Altersversorgung Petitionsausschuss des 16. Deutschen Bundestages, Platz der Republik, Berlin.

24 2 4 H O C H S C H U L E b l z J U L I / A U G U S T Chinesische Premiere Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin gegründet. von Mechthild Leutner, Professorin für Sinologie an der FU Berlin FOTO: PRIVAT zeichnung dieser umfassenden auswärtigen kulturpolitischen Initiative Chinas auf gleicher Höhe wie andere Nationen, nachdem seit dem 19. Jahrhundert China lediglich ein Objekt auswärtiger Kulturpolitik gewesen ist. Vor einigen Jahren begann die Nationale Staatliche Leitungsgruppe für Chinesisch als Fremdsprache, eine Abteilung des chinesischen Bildungsministeriums, weltweit die Errichtung von Konfuzius-Instituten zu unterstützen. Das Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin ist das erste Institut in Deutschland. Doch anders als die Goethe-Institute liegt die Leitung bei akademischen Institutionen, in unserem Fall bei der Freien Universität, wobei maßgeblich die Sinologen beteiligt sind, und bei der Peking- Universität. Denn die renommierte chinesische Elite-Universität und die Freie Universität sind hier Partner. Beide Universitäten können auf 25 Jahre erfolgreicher Kooperation zurückblicken. Die Dozentin für den Sprachunterricht, die von der Peking-Universität entsandt wurde, verfügt über langjährige Erfahrungen im Chinesisch-Unterricht, auch mit deutschen Studierenden. Was bietet das Konfuzius-Institut? Das Angebot des Konfuzius-Instituts an der Freien Universität Berlin umfasst ein breites Sprach- und Kulturangebot und richtet sich über Studierende hinaus an eine interessierte Öffentlichkeit. Im Sprachbereich wird Chinesisch auf allen Stufen als Intensiv- oder Einführungskurs angeboten; spezielle Kurse richten sich an Chinareisende oder Geschäftsleute. Vorbereitung auf die Sprachprüfung HSK und Fortbildungen für Chinesischlehrer sind geplant. Auch Wochenendworkshops für chinesische Kalligraphie und Malerei werden an- Am 27. April dieses Jahres wurden in einem Festakt das Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin eröffnet und die Räumlichkeiten in der Goßlerstr. 2-4 in Dahlem für ein breites Publikum geöffnet. Konfuzius und Freie Universität wie passt das zusammen? Zunächst die Freie Universität: Seit Jahrzehnten sind im Fach Sinologie tausende von Studierenden ausgebildet worden, eine Reihe von Forschungsprojekten und Tagungen wurde durchgeführt, kurz: aus dem philologischen Orchideenfach wurde ein sozialwissenschaftlich ausgerichtetes und international vernetztes Fach, das sich den Fragen der Gegenwart zuwandte: dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas, dem politischen und sozialen Wandel und deren historischen und kulturellen Komponenten. Dazu gehört unabdingbar die Sprachkompetenz. In dem Maße, wie China sich internationalisierte, ist über das Fach hinaus der Bedarf an Chinakompetenz gewachsen. Es sind nicht nur die Chinawissenschaftler, die Sprach- und Landeskenntnisse brauchen, auch Ökonomen, Juristen, Ingenieure und Techniker, die mit Chinesen zusammenarbeiten oder künftig arbeiten wollen, brauchen Chinakompetenz. Darüber hinaus ist das Interesse an chinesischer Kultur und Sprache gestiegen. Diesen wachsenden Bedarf über die akademische Ausbildung hinaus kann eine universitäre Fachrichtung kaum abdecken. Hier kommt Konfuzius ins Spiel. Sein Name lässt sich für China und seine Kultur verstehen, so wie Goethe für Deutschland: Konfuzius-Institute sind ähnlich wie die Goethe-Institute Einrichtungen, die der Vermittlung chinesischer Sprache und Kultur dienen. Mit dem Namen des größten chinesischen Philosophen ist auch die Idee von der Notwendigkeit des (lebenslangen) Lernens verbunden. So eignet sich der Name Konfuzius hervorragend zur Begeboten und Seminare zur chinesischen Medizin und zur Diätetik sind in Planung. Speziell für die letzte Woche der Berliner Sommerferien wird ein Einführungskurs Chinesisch für Schüler angeboten. Der Bedarf an Chinesisch-Unterricht in den Schulen ist in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen; 14 Berliner Schulen bieten Chinesisch als AG oder Wahlfach an. Große Resonanz fand die Vortragsreihe China zwischen Tradition und Moderne, die mit einem Vortrag des Bestsellerautors und Botschafters in China a.d., Konrad Seitz, eröffnet wurde. Derzeit findet eine Poster-Ausstellung zum China der 1950er Jahre statt. Ende August wird der Berliner Künstler Ekkehard Stoevesand seine Chinabilder im Konfuzius-Institut präsentieren. Das Institut hat eine eigene Lehrsammlung und Präsenzbibliothek. Besucher sind willkommen: Das Konfuzius-Institut ist geöffnet montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr (Tel ) Anmeldungen zu den Kursen: Weiterbildung der FU Berlin, Margot Schober, Tel.: , margi@zedat.fu-berlin.de. Weitere Informationen: Musikalischer Auftakt bei der Eröffnungsfeier. FOTO: FU BERLIN, B. WANNENMACHER

25 b l z J U L I / A U G U S T T E N D E N Z E N 2 5 Couragiertes Handeln und beeindruckendes Urteil Über einen Vorfall bei der Verteilung von NPD-Werbung vor einer Schule. von Hartmut Schurig, stellvertretender Vorsitzender der GEW Berlin FOTO: KAY HERSCHELMANN Das beherzte Einschreiten von Kolleginnen bei einer Werbeaktion der NPD vor der vergangenen Bundestagswahl an der Marzahner Virchow-Gesamtschule hat nun mit einem konsequenten Urteil ein vorläufiges gutes Ende gefunden. Die Fakten Am Morgen des 12. September 2005 verteilten vier NPD-Anhänger unter ihnen der damalige NPD-Bundestagskandidat Andreas S. vor dem Eingang der Virchow-Oberschule ihre berüchtigte Schul-CD. Ein Kamerateam filmte die Aktion und interviewte Anwesende. Eine Kollegin der Schule versuchte das Geschehen zu unterbinden, indem sie die über den Schulhof kommenden SchülerInnen aufforderte, ihr die CDs zur Entsorgung auszuhändigen. Eine zweite Kollegin eilte ihr kurz darauf zu Hilfe. Manche Schüler warfen die CDs selbst sofort weg, andere behielten sie und weitere gaben sie der Lehrerin. Diese hatte nach einigen Minuten einen Stapel dieser Scheiben, den sie mit beiden Händen festhielt. Die rechten Parteianhänger sahen sich um den Erfolg ihrer Aktion betrogen. Einer von ihnen verlangte von der die Lehrerin, ihm die CDs zurückzugeben, was diese vehement ablehnte. Während dieses kurzen Dialogs nutzte der später Angeklagte einen Augenblick der Ablenkung, näherte sich der Kollegin von hinten unbemerkt, um ihr dann die CDs aus den Händen zu reißen und sich damit wieder vor das Schulgelände zu begeben. Anklage und Prozess te nach diesem Ereignis trafen sich am 7. Juni Andreas S. als Angeklagter, die beiden Lehrerinnen und drei SchülerInnen der Virchow-Schule als Zeugen im Amtsgericht Tiergarten wieder. Auf den Zuschauerbänken hatten KollegInnen der Schule, Gewerkschaftsvertreter, Personalräte, zwei PDS/Linke- Abgeordnete und weitere Interessierte Platz genommen. In der Beweisaufnahme wurde anhand der Zeugenaussagen das Geschehen rekonstruiert: In welcher Weise näherte sich der Angeklagte der Lehrerin, um ihr die Scheiben wieder aus den Händen zu reißen? Wie groß war der Überraschungseffekt bei der Kollegin und ihr Widerstand gegen diesen Angriff, bei dem es keine weitere körperliche Gewaltanwendung gab? Wie oft wurde der CD-Stapel hin- und hergezogen, bevor er wieder den Besitzer wechselten? Bemerkenswert das sehr respektlose und schnoddrige Auftreten des Zeugen der Verteidigung, der ebenfalls bei der Verteilung der CDs half, in diesem Prozess jedoch nicht zur Aufhellung der Situation beitrug. Interessant auch, dass die parteipolitischen Hintergründe und die ausländerfeindlichen und neonazistischen Inhalte der besagten Werbe-CDs bei diesem Prozess keine Rolle spielten. Es ging lediglich darum, ob es sich bei der Rückaneignung der eingesammelten CDs durch den Angeklagten um den Tatbestand des Raubes handelte. Der Vertreter der Anklage machte in seinem Plädoyer deutlich, dass es sich bei dem Geschehen um einen klassischen Fall der Wegnahme einer beweglichen Sache handele und dieses unter Anwendung von Gewalt und Brechung von Widerstand erfolgte, womit der Tatbestand des Raubes erwiesen sei. Er beantragte unter Berücksichtigung verschiedener strafmildernder Gründe die Mindeststrafe von einem Jahr Freiheitsentzug, ausgesetzt auf eine dreijährige Bewährung. Der Verteidiger wandte sich eindringlich Die Senatsverwaltung würdigte das beherzte Eingreifen der Pädagoginnen. Der NPD-Kandidat wurde schließlich wegen Raubes angeklagt. Neun Monaan die beiden in ihrem Amt neuen Schöffen mit einer verblüffenden logischen Kette: die CDs hätten ihren Eigentümer gar nicht gewechselt, denn die Jugendlichen, die die CD erst annahmen und dann wieder weggaben oder wegwarfen, wollten offenbar die CDs gar nicht erwerben, also neuer Eigentümer werden. Damit hat sich der Angeklagte also sein eigenes Eigentum nur wiedergeholt, wodurch die Anklage ins Leere laufen würde. Also keine Wegnahme einer fremden beweglichen Sache, keine Gewalt gegen einen Widerstand, kein Raub der Verteidiger beantragt Freispruch. Das Urteil Dieses fiel überraschend eindeutig und konsequent aus. Der Richter und die Schöffen sahen den Tatbestand des Raubes in einem minder schweren Fall als erwiesen an. Ja, es fand Gewaltanwendung statt, denn die Pädagogin hätte die CDs ja nicht freiwillig herausgegeben. Das Eigentum an den CDs war mit ihrer Verteilung auf die Schüler übergegangen und danach mit ihrer Abgabe an die Lehrerin. Auch wegwerfen könne man sein Eigentum durchaus. Die auf einer Messe verteilten Prospekte könne die Firma auch nicht wieder einsammeln in der Annahme, sie würden ohnehin nicht sorgfältig konsumiert, sondern eventuell gleich entsorgt... Dem neuen Eigentümer stehe es frei, mit seinem Eigentum beliebig umzugehen. Der Angeklagte wurde wegen Raubes zu sieben Monaten Freiheitsentzug, ausgesetzt zu zwei Jahren Bewährung, plus einer Geldstrafe von 500 Euro zugunsten der Stiftung der Deutschen Kinderkrebshilfe verurteilt. Ich meine: angesichts des politischen Hintergrundes ein erstaunliches Urteil. Damit hat der couragierte Einsatz unserer Kolleginnen in mehrfacher Hinsicht positive Ergebnisse gehabt.

26 2 6 S C H U L E b l z J U L I / A U G U S T SchulleiterInnen entlastet LehrerInnen nicht Der Entwurf der Organisationsrichtlinien für das Schuljahr 2006/07. von Sabine Dübbers, Referentin Bildungspolitik FOTO: TRANSIT/POLENTZ Das erste Reformjahr in der Berliner Schule ist beendet. Viele neue und zeitaufwändige Aufgaben mussten (und müssen weiterhin) von LehrerInnen bewältigt werden: Schulprogrammentwicklung, schulinterne Curricula, Vergleichsarbeiten, individuelle Bildungspläne, mittlerer Schulabschluss, Kooperation mit außerschulischen Partner und vieles mehr. Eine Entlastung, einen Stundenpool dafür gab es nicht. Der Initiativantrag des Hauptpersonalrats, einen Entlastungspool im Umfang von zwei Prozent der anerkannten Unterrichtsstunden für Schulentwicklung und Qualitätssicherung aufzunehmen wurde abgelehnt. Erste Einschätzung Im Entwurf der Organisationsrichtlinien für das Schuljahr 2006/07 ist zwar erfreulicherweise für SchulleiterInnen an allgemeinbildenden Schulen eine Verringerung der Unterrichtsverpflichtung vorgesehen, eine Entlastung für LehrerInnen soll es aber nach wie vor nicht geben. Die KollegInnen müssen weiterhin pädagogische Reformen, Schulentwicklung und Qualitätssicherung ohne jede zusätzliche Anrechnungsstunde vorantreiben. Überlastung wird dabei billigend in Kauf genommen. Im Schulalltag werden sich vor allem folgende Änderungen bemerkbar machen: Verbesserung: Kleinere Klassen auch in der 2. Klasse der Schulanfangsphase, wenn sich in der Schule mindestens 40% SchülerInnen nichtdeutscher Herkunftssprache in dieser Jahrgangstufe befinden. Damit wächst die Frequenzsenkung aus der ersten Klasse in die zweite Klasse hoch. Schon im letzten Schuljahr bestand jedoch das Problem, dass aufgrund von Raumproblemen diese Frequenz nicht eingehalten wurde. Durch den erhöhten Faktor, den jedes Kind in die Berechnung einbringt, müssen aber bei höheren Frequenzen zumindest die zustehenden Teilungsstunden diesen Klassen zur Verfügung gestellt werden. Verschlechterungen: Die individuelle Zusatzausstattung für SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf in der Grundschule wird deutliche geringer. Auch wenn die in den letzten Jahren in der Regel vorgesehene Zuweisung von 4,5 Stunden pro SchülerIn (z.b. bei Lernbehinderung) in vielen Bezirken schon unterschritten wurde, führt die jetzt geplante Einführung einer Bandbreite von 2,5 bis 4,5 Stunden zu weiteren starken Einschnitten. Grundschulen mit vielen SchülerInnen mit Behinderung im gemeinsamen Unterricht verlieren bis zu zwei Lehrerstellen durch diese Kürzung. In den Oberschulen wird zwar die Lehrerstundenzumessung pro Klasse nicht verändert, aber die Höchstzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf pro Klasse wird um jeweils einen Schüler erhöht. Seit der Einführung des neuen Schulgesetzes hat der gemeinsame Unterricht von SchülerInnen mit und ohne Behinderung Vorrang vor der Beschulung in einer Sonderschule. Die logische Folge müsste die Erhöhung der Ressourcen für den integrativen Unterricht sein. Bei dem seit Jahren gleichbleibenden Stellenvolumen wird bei Ausweitung der Integration die Qualität der gemeinsamen Erziehung leiden, LehrerInnen werden stärker belastet und es wird einen Trend zurück zur Sonderschule geben. In der Qualifikationsphase und den Abschlussklassen der Berufsschulen werden die Anrechnungsstunden je Schüler gekürzt. Was nötig wäre Um die Qualität der Berliner Schule tatsächlich zu erhöhen, um die eingeleiteten Reformen zum Erfolg zu führen und auf Probleme in den Schulen reagieren zu können, ist eine bessere Personalausstattung nötig! Dazu sind im Rahmen der Organisationsrichtlinien mindestens folgende Maßnahmen abzusichern: eine generelle Absenkung der Frequenzen in der Schulanfangsphase aufgrund des Vorrangs im Schulgesetz die bedarfsgerechte Ausstattung der gemeinsamen Erziehung Erhöhung der Anrechnungsstunden für Lehrkräfte, die z.b. Aufgaben bei Schulprogrammentwicklung, Evaluation, Vergleichsarbeiten, mittlerem Schulabschluss oder Curriculumentwicklung übernehmen (müssen) Eine Erhöhung der Stunden für den Schulpsychologischen Dienst Angleichung der Stundentafel der Hauptschule an die Stundentafeln der anderen Schularten der Sekundarstufe I. Der Entwurf der OrgRL sowie eine Synopse zu den einzelnen Veränderungen sind auf der Internetseite zu finden.

27 b l z J U L I / A U G U S T S C H U L E 2 7 Gute Bildung kostet gutes Geld Ein Brief an Bildungssenator Klaus Böger. A N Z E I G E von der Friedrich-Ludwig-Jahn-Oberschule FOTO: MEV Wir, Kolleginnen und Kollegen der Friedrich-Ludwig-Jahn-Oberschule (Hauptschule in Kreuzberg), begrüßen den mutigen Schritt des Kollegiums der Rütli-Schule Neukölln, die unhaltbaren Zustände ihrer Schule öffentlich zu machen. In wichtigen Punkten stimmt die Situation an der Rütli-Schule mit unserer im Problemkiez Kreuzberg überein: Wir haben 95 Prozent Schüler n.d.h., ca. 1/3 der Schüler verlässt die Schule ohne Abschluss, mangelnde Unterstützung durch Eltern, fehlende Angebote (Sozialstation, sozial bzw. schulpsychologische Betreuung), Klassen sind zunehmend schwieriger zu unterrichten, unübersehbarer Vandalismus (eingetretene Toilettentüren, herausgerissene Lichtschalter, beschmierte Wände), ein Kollege musste aufgrund eines tätlichen Angriffs vorzeitig seinen Dienst beenden, zunehmende Respektlosigkeit gegenüber den Lehrern (Beschimpfungen, Drohungen) Zunahme von Zerstörung, Gewalt und Diebstählen. Das alles führt zu einer Perspektivlosigkeit und immer höheren Fehlzeiten von SchülerInnen. Diese Entwicklung geht natürlich auch an den KollegInnen nicht spurlos vorüber, vor allem nachdem der Dienstherr in den letzten Jahren unsere Arbeitszeit immer wieder verlängert hat und gleichzeitig ständig neue Aufgaben auf uns zukamen. Die Obergrenze der Belastbarkeit ist erreicht und für viele KollegInnen bereits überschritten. Der Krankenstand spricht hier eine deutliche Sprache! Das Durchschnittsalter unseres Kollegiums beträgt 51 Jahre! Auch die Schulleitung ist aufgrund der Verdichtung der Arbeit und immer wieder neuer Aufgaben nicht mehr in der Lage, ihre Aufgaben vollständig zu erfüllen. Wir sagen aber auch ganz deutlich: Nicht die SchülerInnen sind das Problem! Sondern unser Problem ist eine Bildungs- und Migrantenpolitik, die durch konsequentes Wegsehen eine derartige Konzentration der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft in unseren Hauptschulen zugelassen hat. Unsere Jugendlichen brauchen dringend eine gründliche Schulund Berufsausbildung, um eine eigene Existenz aufbauen zu können. Für uns LehrerInnen steht eine Senkung der Pflichtstundenzahl auf der Tagesordnung, damit junge KollegInnen eingestellt werden können und überhaupt mehr Zeit bleibt, eine neue Qualität von Schularbeit zu leisten. Die gängige Schulpolitik, Verbesserungen zum Nulltarif durchsetzen zu wollen, ist gescheitert. Gute Bildung kostet gutes Geld!

28 2 8 S C H U L E b l z J U L I / A U G U S T A N Z E I G E Rütli tanzt ein Geschenk bewegt die Schule Workshop der Showgruppe Young Americans an der Rütli-Oberschule. von Petra Eggebrecht, Rütli-Oberschule Nachdem unser Brief verschiedene gesellschaftliche Fehlentwicklungen in den Blickpunkt gerückt hat und die Presse aus unserer Zustandsbeschreibung Gewaltszenarien konstruierte, erreichte uns eine Welle der Solidarität. Selbst die oberste Schulbehörde sah nun ein, dass gerade eine Hauptschule mit zu wenig Personal scheitern muss. Es wurde schnell gehandelt: Ein erfahrener Interims-Schulleiter aus Reinickendorf, zwei Neueinstellungen und ein Psychologenteam unterstützen nun das Kollegium. Zeitgleich starteten drei Sozialpädagogen ihre Arbeit. Zwei von ihnen wären allerdings auch ohne unseren Brief gekommen. Wir hatten sie schon im Oktober 2005 über das Quartiersmanagement Reuterplatz beantragt. Die Hilfsangebote aus den Bereichen Kunst/ Musik/ Theater versuchen wir nun zu integrieren und auch langfristig zu etablieren. Ein besonderes Geschenk Ein besonderes Geschenk machten uns die Young Americans eine Showgruppe, die zur Zeit durch Europa tourt und dreitägige Workshops, vor allem in Schulen, durchführt: Ende April erreichte uns der Anruf eines Rektors aus Fehrbellin, wo die Young Americans gerade gastierten. Er war überzeugt, dass ein solcher Workshop in unserer Situation genau das Richtige wäre, um unsere Schulgemeinschaft in ein anderes Licht zu rücken. Der Manager der Gruppe reiste noch am gleichen Tag an, um uns als Schulleitung zu überzeugen, dieses Experiment zu wagen: Der Workshop Ziel des Workshops ist es, dass alle SchülerInnen und alle LehrerInnen innerhalb von drei Tagen eine Show auf der Bühne präsentieren, die die Herzen Bewegte SchülerInnen. der Akteure und der Zuschauer öffnet. Dazu arbeiten 45 Young Americans im Alter von Jahren mit den SchülerInnen und LehrerInnen. Sie sollen in den Familien der SchülerInnen wohnen und verpflegt werden. Für die Show muss ein Veranstaltungsraum organisiert werden, während die beiden Übungstage in der Schule stattfinden können. Unser Termin wurde auf den 22. bis 24. Mai festgelegt. Die Schulleitung sagte dem Geschenk zu, überzeugt davon, dass wir Schüler- und Lehrerschaft auch dafür begeistern können. Wie das Ergebnis zeigte, war unsere Einschätzung richtig. Es geht los FOTO: IMAGO/DAVID HEERDE Die Organisation begann: Wir mieteten die Arena mit gut 900 Zuschauerplätzen und mussten nur die Betriebskosten übernehmen, keine Miete zahlen. Getränke und Kosten der Veranstaltung übernahm das Quartiermanage-

29 b l z J U L I / A U G U S T S C H U L E 2 9 Rütli tanzt und singt: links hinten Petra Eggebrecht, links vorne Helmut Hochschild. FOTO: IMAGO/DAVID HEERDE ment Reuterplatz. LehrerInnen und SchülerInnen wurden überzeugt. Die Eltern wurden per Brief informiert und aufgerufen, Unterkunft und Verpflegung für die Gruppe zur Verfügung zu stellen: Acht Young Americans konnten so bei SchülerInnen untergebracht werden. Die Nachfrage beim Manager ergab, dass Schule oder Hotel als Übernachtungsmöglichkeit nicht in Frage käme, die Alternative sei allenfalls die Unterbringung bei den LehrerInnen. Auch das gelang schließlich. Sogar zwei Kolleginnen der benachbarten Heinrich- Heine-OR beherbergten Young Americans. Jetzt konnten die Einladungen für die Show verschickt werden und der Workshop konnte beginnen. Am Sonntagmittag reisten die Young Americans an. In der Turnhalle wurde die Bühne aufgebaut, jeder Handgriff saß, jeder hatte seine Aufgabe. Um 18 Uhr kamen die Gasteltern und nahmen ihre Kinder in Empfang. Am Montag war erster Trainingstag von 8 bis 15 Uhr. Der zweite Trainingstag ging von 8 bis 17 Uhr. Am Mittwoch war dann vormittags die Generalprobe und anschließend von 12 bis 14 Uhr die große Premiere! Proben in der Schule Die SchülerInnen waren in drei Altersgruppen eingeteilt: Jahre (gelb), Jahre (orange) und Jahre (rot). Die LehrerInnen ordneten sich zu, auch sie nur Lernende, nicht Aufpasser oder Eingreifer. Die Klassen hatten für beide Tage in der Schule ein reichhaltiges Buffet organisiert, das von einer Mutter und einigen KollegInnen betreut wurde. An beiden Trainingstagen wechselten sich Workshops mit Tanz- und Gesangseinlagen der Young Americans ab. Wir lernten in den Altersgruppen Tanzformationen, sangen einzeln und im Chor, machten Improvisationsspiele, sprachen über Gefühle. Die Young Americans eroberten die Herzen der Lernenden. Sie trösteten, bauten auf, ermunterten, zeigten den SchülerInnen ihre Wertschätzung und erzielten dadurch Ausdauer und Erfolg. Mit Störungen gingen sie souverän um. Nur einmal war es erforderlich, dass ein Schüler einen Workshop verlassen mussten. Auch diese Schüler konnten später wieder integriert werden. Die Aufregung vor der Show war groß. Auf der Generalprobe ging noch vieles durcheinander. Doch die Young Americans schafften es, alles auf den Punkt zu bringen. Die individuelle Betreuung der Soloauftritte, das An-die- Hand-Nehmen von SchülerInnen und LehrerInnen durch die Young Americans stärkten den Mut und das Selbstbewusstsein. Die SchülerInnen waren fasziniert vom ersten Teil der Show, den die Young Americans uns Rütlis gewidmet hatten. Eine Musical-Show, die die Arena mit über 900 ZuschauerInnen in ihren Bann zog. Auch unsere Show erreichte die Gäste, Ergriffenheit auf beiden Seiten, am Ende Tränen beim Abschiednehmen. Gemeinsam als Lernende Die Beteiligung der Schülerschaft lag bei 90 Prozent, die der LehrerInnen bei 75 Prozent. Insgesamt können wir sagen, dass diese drei Tage eine überwältigende Erfahrung für unsere Schulgemeinschaft war. Die Begegnung von SchülerInnen und LehrerInnen auf einer Ebene als Lernende schafft eine neue Atmosphäre in der Schule, die sich positiv auf den Schulalltag auswirkt. Die gemeinsamen Erlebnisse werden erinnert, Bilder und Videoclips ausgetauscht, Schülerzeitungen entstehen, eine Tanzgruppe organisiert sich gerade selbst, angeleitet von SchülerInnen. Wir wollen die Bedürfnisse nach Tanz und Gesang aufnehmen und auch AGs mit professionellen Anleitern organisieren. Der Presserummel war ähnlich groß wie nach unserem Brandbrief, aber auf die Titelseiten haben wir es mit der Positivmeldung nicht geschafft eine Erfahrung, die für die SchülerInnen ebenfalls interessant war. Weitere Infos: YOUNG AMERICANS Begeistert von den Young Americans ist nicht nur die Rütli-Oberschule. In der Offenen Schule Waldau (Hessen), die wir in der letzten blz vorgestellt haben, war die Showgruppe Ende Mai 2006 schon zum dritten Mal zu Gast obwohl der dreitägige Workshop pro Teilnehmer immerhin 49 Euro kostet. Die Young Americans sind als Entertainment-Gruppe seit den frühen 60er Jahren überall in den USA bekannt und touren inzwischen rund um den Globus.

30 3 0 S C H U L E b l z J U L I / A U G U S T Unfallverhütung an Schulen Steigende Zahlen bei SchülerInnen-Unfällen. von Manfred Triebe, AG Arbeits- und Gesundheitsschutz FOTO: PR-ARCHIV Während im gewerblichen Bereich die Zahl der Arbeitsunfälle seit Jahren kontinuierlich sinkt, ist bei den SchülerInnenunfällen eine gegenläufige Entwicklung zu verzeichnen. Nach offiziellen Zahlen des Bundesverbandes der Unfallkassen erlitten 1975 von 1000 Schülerinnen und Schülern 47 einen Unfall. Bis zum Jahr 2000 hatte sich die Zahl mit 92 nahezu verdoppelt. Allerdings sind die Zahlen seitdem wieder leicht rückläufig. Aber allein in Berlin wurden 2004 an jedem Schultag durchschnittlich 283 Unfallanzeigen für SchülerInnen ausgefüllt. Die Unfallursachen Unfallschwerpunkt ist nach wie vor der Sportunterricht mit 47 Prozent, gefolgt von Pausenunfällen mit 25 Prozent und den Unfällen, die einen direkten Unterrichtsbezug hatten (17 Prozent). Bei der Statistik zeigt sich, dass in dem oben genannten Zeitraum ( ) die Zahl der Schulwegunfälle nahezu konstant blieb, d.h., dass die kontinuierlichen Steigerungsraten direkt auf das Geschehen in den Schulen zurückgeführt werden können. Nun haben Schulunfälle viele mögliche Ursachen. In einer Untersuchung des Berliner Unfallgeschehens an Schulen durch die Humboldt-Universität in Kooperation mit der Unfallkasse Berlin (UKB), der Senatsverwaltung und der Barmer Ersatzkasse (SigiS) werden u.a. genannt: fehlendes Risikobewusstsein Sensation seeking mangelnde Bewegung reduzierte Aufmerksamkeit für Gefahren durch Stress, Impulsivität oder Gleichgültigkeit Mutproben ungünstiges Klassenklima Hinnahme von Aggression und Gewalt durch Lehrkräfte, Eltern und Schüler Die lange Tradition der Sicherheitserziehung hat offensichtlich ein Ansteigen der SchülerInnenunfälle nicht verhindern können. Die Träger des SigiS-Pro- Sport ist immer noch Unfallschwerpunkt. jektes folgern daraus, dass Sicherheitsförderung mehr ist als die Summe unfallverhütender Maßnahmen. Die Ergebnisse ihrer Studie geben ihnen Recht. Die Risiken für einen Unfall sind nicht nur auf objektive Gefahren, auf unfallträchtige Situationen zurückzuführen sondern hängen auch mit negativen Emotionen wie Angst, Ärger, Wut zusammen. Unfälle ereignen sich nicht einfach so, sie werden auch verursacht. Natürlich wird man weiterhin seine Aufmerksamkeit auf die sichere Gestaltung der Schulgebäude, auf sichere Arbeitsmittel und auf die Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften (z.b. die GUV-SI 8070 Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht, Ausgabe März 2003) besonders in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Arbeitslehre oder Naturwissenschaften achten müssen, aber das allein, so zeigen die Ergebnisse der Untersuchung, reicht nicht. Negative Emotionen als Ursache FOTO: IMAGO Je stärker z.b. Schülerinnen und Schüler auf Druck durch Leistungssituationen reagierten, desto höher war ihr Risiko, in der Schule einen Unfall zu erleiden. An den personen- und umweltbezogenen Merkmalen können die Risikofaktoren signifikant benannt werden. So korrelieren Sensation seeking, Impulsivität, Stresserleben (Bedrohung), Leistungsangst, Leistungsdruck und soziale Konflikte deutlich mit höheren Unfallzahlen. Andererseits zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen einem positiven Schulklima und geringeren Unfallzahlen. Die Schüler, die einen Unfall hatten, sind im Schnitt impulsiver als ihre Altersgenossen. Schüler, die häufiger in Unfälle verwickelt sind, bewerteten das soziale Klima in ihrer Klasse negativer, sie erleben mehr soziale Konflikte und nehmen schulische Regeln als weniger verbindlich wahr. Schüler, die im Schulsport einen Unfall hatten, erleben Ballspiele und Leichtathletik als gefährlicher und haben höhere Verletzungsängste als Schüler ohne Sportunfälle. Schüler mit Schulunfällen fühlen sich durch die schulischen Anforderungen stärker belastet und neigen eher zu aggressivem Verhalten als Schüler ohne Schulunfälle. Letzteres spiegeln auch die Einschätzungen der Lehrer wider. An Schulen mit einem überdurchschnittlichen Unfallrisiko beobachten sie häufiger Problemverhalten der Schüler wie Aggression und Gewalt. Anti-Unfall-Strategien Man kann aus diesen Ergebnissen für die erfolgreiche Prävention von Schulunfällen neben etablierten Unfallschutzmaßnahmen folgende Strategien ableiten: 1. Die Verbesserung persönlicher Kompetenzen besonders von Risikoschülern, etwa durch das Einüben von Problemlöse- und Selbstkontrolltechniken bei impulsiven Schülern. 2. Eine Verbesserung des Sozialklimas in der Schule, etwa durch Förderung der sozialen Kompetenzen, durch die Optimierung des Lernklimas oder durch gezielte Schulentwicklungsmaßnahmen. 3. Stärkung von Selbstvertrauen und Zuversicht. Matthias Jerusalem (HU-Berlin): Sicherheit und Gesundheit an Berliner Sekundarschulen, Ergebnisse der Ist-Analyse, Berlin 2004

31 Ein Stummfilmmärchen b l z J U L I / A U G U S T A N Z E I G E amüsant, schwarzweiß und kurz 3 1 Ein außergewöhnliches Filmerlebnis für Ihren Unterricht! FILM & TV Prädikat: besonders wertvoll»franka Potente verzaubert ihr Publikum. Diese Tollkirsche ist ein filmischer Leckerbissen, voller Einfälle und Zitate, virtuos, beschwingt, mit einem grandios aufspielenden Filmorchester, gut gelaunten Darstellern und mit einer überaus agilen Kamera. Der temporeiche Stummfilm ist eine Liebeserklärung an das Kino und an die Filmgeschichte. Und ein großer Filmspaß dazu.«(filmbewertungsstelle) Unterrichtsmaterial steht zum Download auf der GEW-Website bereit. Schulvorstellungen möglich! Kontaktieren Sie uns unter vertrieb@x-verleih.de oder

32 3 2 A K T U E L L E S b l z J U L I / A U G U S T Die Parteien zur Wahl Zur Abgeordnetenhaus-Wahl im September hat die blz bei den Parteien nachgefragt. von den Abgeordnetenhaus-Parteien 1. Wollen Sie das mehrgliedrige Schulsystem erhalten oder befürworten Sie das Modell Eine Schule für alle? PDS: Die Linkspartei.PDS befürwortet Eine Schule für alle vom 1. bis zum 10. Schuljahr. Wir wollen darüber hinaus jetzt die öffentliche Debatte über den Weg zu einem integrativen Schulsystem führen und unterbreiten unter dem Titel Berlin wird skandinavisch schlau einen Vorschlag, wie dieses Ziel bis 2011/12 erreicht werden kann. In der kommenden Wahlperiode sollen sich Schulen auf freiwilliger Grundlage und auf verschiedenen Wegen zu integrativen Schulen entwickeln können und dabei Erfahrungen für die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen des künftigen Schulsystems sammeln. FDP: Die FDP setzt sich für mehr Freiheit und Vielfalt für Schulen sowie für mehr individuelle Förderung von Schülern ein. Die ideologiebehaftete Debatte hinsichtlich Dreigliedrigkeit vs. Einheitsschule greift zu kurz. Entscheidend sollte das Erreichen des verbindlichen Bildungsziels und der gesetzten Standards sein und nicht, ob es sich um ein grundständiges Gymnasium, eine Gesamtschule oder gar um Schulen in freier Trägerschaft handelt. GRÜNE: Internationale Schulleistungsstudien liefern keine Belege für die Annahme, Lernen in leistungshomogenen Gruppen führe automatisch zu besseren Schulleistungen. Im Gegenteil: Die meisten der erfolgreichen Länder haben integrative Schulsysteme. Bündnis 90/Die Grünen setzen sich nachdrücklich für das Modell Eine Schule für alle ein. PISA hat aber auch das Bewusstsein dafür geschärft, dass die erfolgreichen Länder eine geringe Auslese mit einer ausgeprägten Kultur der individuellen Förderung verbinden. Veränderungen der Schulstruktur und der Unterrichtskultur müssen konsequent zusammengedacht werden. CDU: Unterschiedliche Begabungen brauchen unterschiedliche Förderung; diese Vielfalt kann am besten in einem gegliederten Schulsystem geleistet werden. Ideologische Systemdebatten und Einheitsschule führen nicht weiter. Bayern liegt bei PI- SA-International auf dem zweiten Platz hinter Finnland. Das zeigt, eine Systemdebatte verstellt den Blick vor den wirklichen Problemen. Das internationale Bildungsbewusstsein dagegen setzt auf Mindeststandards, Unterrichtsqualität und gerechte Leistungsbeurteilung. Eine Gleichmacherei durch Abschaffung von Gymnasien, Realund Hauptschulen ändert nichts an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schülerschaft und würde weitere Bildungssackgassen eröffnen. SPD: Das dreigliedrige Schulsystem in seiner derzeitigen Form fördert vor allem die soziale Auslese. Diese wollen wir überwinden. Dazu ist für uns ein möglichst langes gemeinsames Lernen von hoher Priorität. Erste Schritte haben wir bereits im neuen Berliner Schulgesetz umgesetzt: ein klares Bekenntnis zur sechsjährigen Grundschule, eine zweijährige Schuleingangsphase und der Mittlere Schulabschluss für alle Schularten sind dabei bedeutsame Reformen. In der nächsten Wahlperiode wollen wir ein Konzept für eine Gemeinschaftsschule entwickeln. Beginnen werden wir damit, dass wir Initiativen von Schulen zur schulformübergreifenden Kooperation unterstützen und erfolgreiche Gesamtschulen zu Gemeinschaftsschulen ausbauen. 2. Welche konkreten Veränderungen und unterstützenden Maßnahmen wollen Sie den Bildungseinrichtungen Kita und Schule zur Qualitätssicherung und -verbesserung anbieten? PDS: Wir setzen uns für eine hohe Qualität frühkindlicher Förderung ein. Dazu gehört die Umsetzung des Kita-Bildungsprogramms in allen Berliner Kitas auf der Grundlage der im Januar 2006 unterzeichneten Qualitätssicherungsvereinbarung. Um die Qualitätssicherung zu fördern, hat das Land Berlin seinen Anteil an der Finanzierung der Kitas deutlich erhöht. Im Schulbereich sollen die begonnenen Reformen konsequent fortgeführt und die dafür erforderliche Personalausstattung für alle Schulen gesichert werden. Darüber hinaus streben wir eine qualitative Verbesserung der Personalstruktur u.a. durch Sozialpädagogen und Psychologen und mehr Flexibilität im Personaleinsatz durch eigenverantwortliche Entscheidungen der Schulen im Rahmen einer Personalkostenbudgetierung an. Der Reformprozess soll künftig mit einer Qualifizierungsoffensive für Lehrerinnen und Lehrer unterstützt werden. FDP: Wir setzen uns dafür ein, dass die Kitas und Schulen Personal- und Sachmittel nach festgelegten und klar definierten Kriterien erhalten. Dabei müssen auch soziale Faktoren berücksichtigt werden. Die Schulen haben einen Anspruch auf eine angemessene Versorgung, um die ihnen übertragenen Aufgaben zur Zufriedenheit aller erfüllen zu können. Interne Evaluation, Akkreditierung durch unabhängige Agenturen (Kitas), die Überprüfung und Beratung der Schulen durch die Schulinspektion sind dabei unverzichtbar. GRÜNE: Bündnis 90/Die Grünen wollen die Kitas zu echten Bildungseinrichtungen ausbauen. Dazu gehört eine Ausbildung von ErzieherInnen auf Fachhochschulniveau und eine Erhöhung der Anteile für die Kita-Leitung. Den Schulen wollen wir von ihnen selbst zu verwaltende Budgets für Fortbildung und Beratung zur Verfügung stellen. Damit sollen sie auf ihre jeweilige Situation zugeschnittene Fortbildungskonzepte entwickeln und schulbezogene Fortbildungen durchführen können sowie bei Bedarf externe BeraterInnen für Schul- und Qualitätsentwicklung engagieren. Zeiten für Fortbildung und Schulentwicklung wollen

33 b l z J U L I / A U G U S T A K T U E L L E S 3 3 wir im Rahmen einer Neuregelung der Lehrerarbeitszeit als Teil der Arbeitszeit festschreiben, genauso wie wir Zeiten für Vorund Nachbereitung, Kooperation, Elternarbeit etc. in der Personalbemessung der ErzieherInnen und LehrerInnen besser berücksichtigen wollen. CDU: Im Zentrum der individuellen Förderung stehen für uns qualifiziertes Bildungspersonal und verlässlicher Unterricht, ohne Unterrichtsausfall. Es bedarf einer zeitgemäßen Erzieherinnen- und Lehrerinnenausbildung und anforderungsgerechter Lernund Unterrichtskultur. Dabei müssen Lehrkräfte das Handwerkszeug erhalten, um mit Problemen jenseits des Fachunterrichts umzugehen, z.b. zunehmenden Erziehungsdefiziten und Gewaltvorfällen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Eltern und Lehrpersonal ist unverzichtbar. Eine angebotsorientierte Ausweitung der Ganztagsschulen in gebundener und offener Form unter stärkerer Mitarbeit von freien Trägern, Vereinen und Musikschulen bei Vorliegen pädagogischer Konzepte gehört eben so dazu wie Ausstattung der Bildungseinrichtungen mit Medien sowie der Aneignung von Medienkompetenz. In allen Kitas ist das Bildungsprogramm weiter zu entwickeln, individuelle Sprachförderung zu betreiben sowie der Sprachstand der Kinder rechtzeitig vor Schuleintritt festzustellen. Es reicht nicht, das Bildungsprogramm in zwei Hochglanzexemplaren zu versenden, es braucht konkrete Handreichungen für jeden Erzieher. SPD: Gerade hinsichtlich der Qualitätssicherung haben wir in der laufenden Wahlperiode viel erreicht: regelmäßige Vergleichsarbeiten und Tests, Schulinspektionen und verbesserte Fort- und Weiterbildung sind wesentliche Bestandteile unserer Schulreform. In den Kinderbetreuungseinrichtungen haben wir über den Abschluss von Qualitätsvereinbarungen die Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms erreicht. Auf diesen Grundlagen wollen wir aufbauen. Erzieherinnen und Erzieher werden konsequent fortgebildet, um die Weiterentwicklung der Kitas zu Bildungs- und Erziehungseinrichtungen zu erreichen. Die Qualitätssicherung in den Schulen wird dauernd evaluiert, um ein möglichst gleichbleibend hohes Bildungsniveau zu erhalten. Im Rahmen ihrer Eigenverantwortung wollen wir Schulen aber auch Kindertagesstätten zur Zusammenarbeit mit ihrem Umfeld ermuntern. Das Schul- und Sportanlagensanierungsprogramm werden wir aufrecht erhalten. 3. Welche Schwerpunkte setzen Sie im Kinder- und Jugendhilfebereich und wie wollen Sie diese finanzieren? PDS: Wir wollen, dass sich Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Berlin wohlfühlen. Wir setzen auf den Ausbau der allgemeinen Förderung und die Weiterentwicklung bedarfsgerechter Hilfeangebote. Wir wollen mehr Personal für die pädagogische Arbeit in den Kitas und eine beitragsfreie Nachmittagsförderung im offenen Ganztagsbetrieb der Grundschulen von bis Uhr. Finanziert werden soll das durch eine entsprechende Prioritätensetzung im Landeshaushalt. Am 17. September ist Wahltag. FOTO: IMAGO FDP: Die FDP setzt sich dafür ein, dass neben einer exzellenten Versorgung im Bereich der Tagespflege und Tagesbetreuung die gesetzlich vorgegebenen Aufgaben im Bereich der Jugendhilfe erfüllt werden. Wir werden uns für eine Stärkung der Prävention im Bereich der Jugendarbeit einsetzen, aber auch im Bereich HzE zugunsten der Pflegefamilien umsteuern. Zudem fordern wir, dass sich der Staat zukünftig auf die Gewährleistungspflicht konzentriert. Die Leistungserbringung soll nach Möglichkeit nur noch über Freie Träger erfolgen. GRÜNE: Die Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule ist für Bündnis 90 / Die Grünen eine zukunftsweisende Aufgabe. Dabei sind besonders die Instrumente der Jugendsozialarbeit, der Familienförderung und der Hilfen zur Erziehung stärker und frühzeitig im Sinne der Prävention an Schulen einzubinden. Den begonnenen Prozess der Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe wollen wir weiterführen. Wir setzen uns für verlässliche Angebote in der Jugendarbeit ein, dabei setzen wir auf Vielfalt der Angebote und der Trägerlandschaft. Jugendarbeit muss grundsätzlich für alle Kinder und Jugendliche zugänglich sein. Bündnis 90 / Die Grünen wollen die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen stärken. Sie haben ein Recht auf Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit, auf gewaltfreie Erziehung und den Schutz vor Gewalt und Vernachlässigung. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Kinderrechte in der Berliner Landesverfassung verankert werden. Kinder- und Jugendhilfe ist eine Pflichtaufgabe, die finanziert werden muss. Das massive Kaputtsparen der Jugendhilfe muss ein Ende haben. CDU: Dem Kinderschutz ist Vorrang einzuräumen durch verpflichtende U-Untersuchungen und frühzeitige Hilfen für Kinder und Eltern. Eine bessere Abstimmung der Hilfemaßnahmen durch die verantwortlichen Ämter und ausreichendes Personal für aufsuchende Familienarbeit ist dabei unerlässlich. Der Kahlschlag bei den Hilfen zur Erziehung muss ein Ende haben. Dem Rechtsanspruch der Familien muss wieder Geltung verliehen werden. Wer hier jetzt noch einmal 33 Millionen einsparen will, wird später die Folgekosten erhalten. Auch das Konzept der Sozialraumorientierung kann mittelfristig Kosten einsparen, allerdings nur, wenn die Sozialräume ausreichend ausgestattet werden. Dazu gehören auch Jugendeinrichtungen. Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen, entlastet also die Haushalte der Zukunft. SPD: Mit der Verwirklichung der Sozialraumorientierung als Leitbild für die Jugendämter in allen Berliner Bezirken haben wir einen großen Schritt nach vorn auf dem Weg zu einer kiezorientierten, am Wohl und Interesse von Kindern und Jugendlichen orientierten Jugendpolitik gemacht. Diesen Weg wollen wir auch in der kommenden Wahlperiode weitergehen. Erforderlich ist die Vernetzung der regional organisierten Jugendhilfe mit Schulen, Institutionen, Projekten und Vereinen ebenso wie ein gut funktionierendes Bildungssystem. Darüber hinaus wollen wir die Angebote für Familien insgesamt verbessern. Dazu gehören wohnortnahe Freizeitangebote ebenso wie bedarfsgerechte und flexible Unterstützung in Krisensituationen. In Gefährdungssituationen muss das Jugendamt schnell und konsequent eingreifen können. Hier werden wir die Initiative ergreifen, um die Zusammenarbeit der Behörden im Interesse des Kindeswohls verbindlicher zu regeln. 4. Was wollen Sie konkret gegen die Ausbildungsplatzmisere und für die Perspektiven der jungen Heranwachsenden in dieser Stadt tun? PDS: Alle Jugendlichen, die dies wollen, sollen eine Berufsausbildung absolvieren können. Dazu brauchen wir vor allem mehr betriebliche Ausbildungsplätze und ein durchlässiges dual-plurales Berufsbildungssystem.

34 3 4 A K T U E L L E S b l z J U L I / A U G U S T Ziel ist es, neue und mehr Unternehmen, die allein nicht ausbilden können, an der Verbundausbildung zu beteiligen. Gemeinsam mit öffentlichen Unternehmen, Gewerkschaften sowie klein- und mittelständischen Unternehmen will die Linkspartei. PDS erreichen, dass auch die Ausbildungskapazitäten der städtischen Betriebe und Anstalten gebündelt und für mehr Ausbildung genutzt werden. Unternehmen, die ausbilden könnten, es aber nicht tun, müssen eine Ausbildungsplatzumlage zahlen. Dafür setzt sich die Linkspartei.PDS auch auf Bundesebene ein. FDP: Wir setzen uns dafür ein, dass die künftigen Auszubildenden die notwendigen Qualifikationen und Kenntnisse mit auf den Weg bekommen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Wir wollen mehr Praxisbezug im Unterricht, fordern eine verstärkte Öffnung der Schulen zu Unternehmen. Letztlich brauchen Handwerk, Handel und Wirtschaftsunternehmen gute Rahmenbedingungen, denn ohne diese gibt es auch keine Ausbildungsplätze. GRÜNE: Bündnis 90 / Die Grünen wollen die hohe Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen und Chancen für junge Menschen eröffnen. Durch die Ausweitung von Verbundausbildung und konkreter Unterstützung ausbildender Betriebe wollen wir dieses Ziel erreichen. Für die seit Jahren arbeitslosen Jugendlichen werden wir eine Nachqualifizierungsoffensive auflegen. Und in den Jobcentern muss gelten: Ausbildung und Qualifizierung haben Vorrang vor 1-Euro-Jobs. Auch die Berliner Landesverwaltung und Landesbetriebe müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und die im Ausbildungspakt festgesetzte Ausbildungsplatz-Quote von mindestens sieben Prozent selbst bereitstellen. Viele Jugendliche absolvieren eine öffentlich geförderte Berufsvorbereitung oder Ausbildung, wir setzen uns für eine hohe Qualität und Praxisnähe in diesen Programmen ein. Durch eine Reform der Ausbildungsfinanzierung wollen wir eine faire Finanzierung der Ausbildung durch Staat und Wirtschaft erreichen. CDU: Mehr Schulabgänger brauchen berufsbefähigende Abschlüsse oder Vorbildung in anerkannten Modulen der Berufsausbildung bereits in den Klassenstufen 9 und 10 der Haupt- und Gesamtschulen. Dadurch können mehr junge Menschen einen für sie geeigneten Berufsabschluss erreichen und es könnten mehr Betriebe in die berufliche Ausbildung mit einbezogen werden. Die Einführung eines neu konzipierten 11. Berufsschulpflichtjahres für Jugendliche ohne weitere schulische Ausbildung oder ohne Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag unter Einbeziehung der Wirtschaft bleibt in der derzeitigen Wirtschaftslage unerlässlich. Die berufliche Erstausbildung muss als Grundmodul für ein Lebenslange Lernen den Jugendlichen niveaugerechte Abschlüsse ermöglichen und Entwicklungsmöglichkeiten öffnen. SPD: Wir werden uns nicht mit der Dauerarbeitslosigkeit von Jugendlichen abfinden. Alle Berliner Jugendlichen haben das Recht auf einen Ausbildungsplatz. Dafür ist eine bessere Unterstützung der Schülerinnen und Schüler erforderlich. Wir wollen daher die Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft, der Bundesagentur für Arbeit und anderen Einrichtungen verbessern. Außerdem muss sich die Wirtschaft ihrer Verantwortung stellen und ausreichend Ausbildungsplätze bereithalten. Neben dem Ausbildungspakt sind deshalb auch Verpflichtungen auf tarifvertraglicher oder gesetzlicher Basis eine Option. 5. Wo sehen sie Änderungsbedarf bei der Reform der LehrerInnenbildung? Werden Sie sich für ein einheitliches zweijähriges Masterstudium für alle LehrerInnen einsetzen? PDS: Die Studiengänge zur Lehrerausbildung sollen studierbarer und stärker auf die aktuellen Anforderungen der Berliner Schulen abgestimmt werden, um die Abbruchquoten deutlich zu senken. Die Praxisanteile sowie die Anteile der Berufswissenschaften müssen insbesondere im Bachelor, aber auch im Masterstudiengang dringend erhöht werden. Damit wollen wir den Lehramtsbezug des Bachelorstudiums verstärken und Grundlagen für den ersten berufsqualifizierenden Abschluss als Lernassistent/in schaffen. Die Dauer der Masterstudiengänge muss auf die zu vermittelnden Inhalte abgestimmt sein. Wenn man bedenkt, wie weit Regel- und Durchschnittsstudienzeit bereits in den alten Studiengängen auseinander lagen, erscheint eine Dauer von vier Semestern sinnvoll. FDP: Die pädagogische Ausrichtung und die Praxiselemente im Rahmen der Bachelorausbildung kommen noch zu kurz. Hier muss ein sehr viel deutlicher Schwerpunk gesetzt werden. Es ist im Zusammenspiel mit den Universitäten sicherzustellen, dass das Masterstudium qualitativ hochwertig und die Ausbildung den gesetzten Zielen entspricht. Es ist wahrscheinlich, dass dieses Ziel nur im Rahmen eines Masterstudiums von vier Semestern erreicht werden kann. GRÜNE: Die Lehrerbildungsreform erweist sich immer stärker als Etikettenschwindel: Statt eine inhaltliche und qualitative, echte Reform des Lehramtsstudiums mit dem Ziel, zukünftige LehrerInnen frühzeitig praxisnah und auf die Anforderungen der Berliner Schule ausgerichtet auszubilden, sitzen wir nun mit einem Flickwerk da, das wesentliche Anteile der pädagogischen und didaktischen Qualifikation immer weiter nach hinten verlagert und das noch weniger studierbar ist als früher. Bündnis 90/ Die Grünen wollen ein zweijähriges Masterstudium für alle Lehrämter, da nur so die notwendige fachliche Qualifikation gesichert werden kann, ist doch das Referendariat ebenfalls zeitlich gekürzt worden. Wir brauchen endlich eine inhaltliche Lehrerbildungsreform, die Studium und Referendariat besser verzahnt, die Fachstudium und Pädagogik nicht nebeneinander stellt, sondern verbindet, und zukünftige LehrerInnen ausreichend qualifiziert, mit den Anforderungen, denen sie sich gegenübersehen werden, umzugehen, individuell zu fördern und in heterogenen Lerngruppen zu unterrichten. CDU: Eine engere Verknüpfung von Theorie und Praxis unter Einschluss frühzeitiger Praxisphasen ist in der Lehrerausbildung nötiger denn je, wobei kein Lehrer light, sondern optimal ausgebildete Pädagogen gebraucht werden. Eine intensive Abstimmung zwischen Studium und Referendariat ist Voraussetzung für eine kürzere Lehrervollausbildung mit ausreichender Praxisbefähigung. Eine Verpflichtung zur intensiven Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte mit dem Ziel einer ständigen Verbesserung der Qualität von Unterricht und Erziehung und einer stetigen Anpassung an aktuelle Entwicklungen muss aufgebaut werden. SPD: Der Schritt zur Umstellung der LehrerInnenbildung auf das Bachelor/Master- Modell war eine wichtige Voraussetzung, um die Mängel der Ausbildung dauerhaft zu beheben: lange Ausbildungszeiten, hohes Einstiegsalter und Praxisschock der Absolventen wollen wir überwinden. Die Verstärkung schulpraktischer und berufswissenschaftlicher bzw. fachdidaktischer Studienanteile ist insoweit unabdingbarer Kern der Reform. Wir werden darauf achten, dass die gesetzlichen Vorgaben an den Hochschulen umgesetzt werden. Außerdem wollen wir, dass das Studienziel LehrerIn stärker als bislang betont wird, Studierende sich also nicht in erster Linie für ihr Fach, sondern für das Lehramt immatrikulieren müssen. Ein einheitlich zweijähriges Masterstudium halten wir nicht für geboten. Wir bleiben aber dabei, dass die Voraussetzung für die Aufnahme der Lehrtätigkeit einheitlich der Masterabschluss ist. 6. Was wollen Sie tun, um die Zahl der Studienplätze an den Berliner Hochschulen

35 b l z J U L I / A U G U S T A K T U E L L E S 3 5 wieder zu erhöhen und damit die Aufnahmekapazitäten zu erweitern? PDS: Wir wollen mittelfristig Studienplätze in Berlin, weil immer mehr Menschen in Berlin studieren wollen. Fast die Hälfte der in Berlin Studierenden kommt bereits jetzt von außerhalb und das ist gut so. Wir streben deshalb als Voraussetzung dafür einen bundesweiten Hochschulfinanzausgleich an: Nicht der Studienstandort, sondern das Herkunftsland der Studierwilligen soll die Kosten für das Studium tragen. Berlin könnte so etwa 200 Mio. Euro mehr in die Hochschulen stecken. Studiengebühren lehnen wir ab. FDP: Die Zahl der Studienplätze lässt sich ohne Verlust an Qualität der Lehre nur erhöhen, wenn die finanziellen Ressourcen der Hochschulen verbreitert werden. Deshalb setzt sich die FDP für ein Bildungsgutscheinsystem zwischen den Bundesländern ein. Damit werden auch die anderen Bundesländer an den Kosten der Hochschulausbildung in Berlin beteiligt. Die Studierenden können den Gutschein an einer Hochschule ihrer Wahl einlösen, die den Gutscheinwert vom entsprechenden Bundesland erhält. Gute Hochschulen werden finanziell belohnt, weil mehr Studenten dort studieren und ihren Gutschein einlösen wollen. Berlin als attraktiver Hochschulstandort muss dann nicht mehr allein für die Ausbildung der Hochschulzugangsberechtigten anderer Bundesländer aufkommen. Die Zahl der Studienplätze wird steigen. GRÜNE: Bündnis 90 / Die Grünen wollen die Zahl der Studienplätze in Berlin auf insgesamt erhöhen und hierzu u.a. Mittel aus den zu erwartenden Steuermehreinnahmen der nächsten Jahre verwenden jeder fünfte Euro davon soll in die Bildung und Wissenschaft fließen. Etwaige Effizienzreserven der Hochschulen, wo noch vorhanden, sollten ebenfalls hierzu eingesetzt werden. Die konkrete Zahl der Studienplätze wird weiterhin in den Hochschulverträgen geregelt. In Zeiten des flächendeckenden NCs muss außerdem auch jeder Studienplatz besetzt werden. CDU: Eine Erhöhung auf mindestens Studienplätze ist vor dem Hintergrund der Studiennachfrage in Berlin und deutlich vor dem Doppelabgangsjahrgangs 2012 erforderlich. Damit die Forschungsförderung die Grundmittel unsere Hochschulen nicht weiter belastet, muss diese auf Vollkostenfinanzierung umgestellt werden. Wir wollen, dass Universitäten sich Forschungsprojekte wieder leisten können und die Finanzierungsbasis über Studienbeiträge, den Drittmitteln für die Lehre, erweitert wird. Damit derzeit die Umstellung auf die betreuungsintensiveren BA/MA-Studiengänge ohne Qualitätsverlust möglich wird, müssen die Studienbedingungen und Abschlussqualität weiter verbessert werden. SPD: Die Berliner Universitäten werden auch weiterhin über den Bedarf des Landes hinaus ausbilden. Unsere Stadt mit ihrer einzigartigen und vielfältigen Hochschullandschaft soll auch weiterhin Studierende aus dem In- und Ausland anziehen. Zur Finanzierung der Studienplätze werden wir allerdings mit den anderen Bundesländern über einen Hochschulfinanzausgleich verhandeln. Die Qualität der Hochschulen bemisst sich aber nicht allein nach ihren Aufnahmekapazitäten. Entscheidend ist vielmehr das Ergebnis: wir werden deshalb in größerem Umfang als bisher darauf achten, dass die Absolventenquote erhöht wird. Ziel muss es sein, möglichst viele Studierende zum Erfolg zu bringen. Dies erreichen wir vor allem durch eine bessere und intensivere Betreuung durch Lehrpersonal. Hier haben wir mit den Universitäten bereits erste Schritte vereinbart. 7. Welche Position vertreten Sie in Hinblick auf die Föderalismusdebatte und die Länderhoheit im Bereich Bildung und Forschung und im Bereich der Besoldung von Beamtinnen? PDS: Die Linkspartei.PDS sieht in der Aufnahme der Hauptstadtklausel ins Grundgesetz im Zuge der geplanten Föderalismusreform einen großen Erfolg. Kritisch betrachten wir die Vorschläge z. B. in den Bereichen Bildungspolitik, Umweltpolitik, Strafvollzug und Heimrecht. Hier sollten die gemeinsamen Anhörungen von Bundestag und Bundesrat dazu genutzt werden, um Verbesserungen am bisherigen Entwurf durchzusetzen. Im Kern muss es darum gehen, anachronistische Kleinstaaterei in der Bildungs- und Umweltpolitik und Standardabsenkungen sowohl im Strafvollzug wie auch beim Heimrecht auszuschließen. FDP: Die FDP will einen dynamischen Wettbewerb der Länder im föderalen System auch im Bereich der Bildung. In der Vergangenheit ist dieser Wettbewerb durch ein hohes Maß an Intransparenz und das Negieren der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit zunichte gemacht worden. Daher sieht die FDP die Notwendigkeit, das Wirken der Länder durch eine ständige Überprüfung der Systeme offen zu legen. Eine Einbindung des Bundes in bestimmten Fragen (Entwicklung von Bildungsstandards und -ziele) wird nicht ausgeschlossen. Die Berliner FDP spricht sich für einen Zuständigkeitswechsel zugunsten der Länder in Hinblick auf die Beamtenbesoldung aus. GRÜNE: Ein kompletter Wegfall sämtlicher Handlungsmöglichkeiten des Bundes im Bereich Bildung und ein Kooperationsverbot hätte potenziell katastrophale Wirkungen. Schon jetzt leiden Bildung und Wissenschaft viel zu häufig unter Kleinstaaterei und mir-san-mir -Anfällen der jeweils landespolitisch Zuständigen. Die Klage Hessens 2005 gegen ein Programm zur Unterstützung der Umstellung auf BA und MA beweist, welchen Grad der Absurdität das erreicht hat. Deswegen haben wir eine Entschließung des Parlamentes initiiert, die genau dies zum Ausdruck bringt (Drs. 15/5108). Für den Bereich der Bildung erwarten wir, dass ohnehin zukünftig nicht mehr verbeamtet werden wird, da Lehre, Erziehung und Forschung keine hoheitlichen Aufgaben sind. CDU: Die Länder werden durch die klare Kompetenzregelung stärker in die Verantwortung für leistungsorientierte Bildungsentscheidungen genommen und der Weg für innovative Ansätze in der Bundesrepublik wird frei. Die Ergebnisse internationaler und nationaler Vergleichsstudie zeigen, dass ein vielfältiges System in seiner Konkurrenzsituation Entwicklungen befördert. Für erfolgreiche Reformen muss die Arbeit der Kultusministerkonferenz (KMK) gestärkt und die Begutachtungen durch Wissenschaftsrat (WR) und Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) beibehalten werden und über eine Finanz- und Territorialreform langfristig stabilisiert werden. Die Vergleichbarkeit der Hochschulabschlüsse für Deutschland und den andern europäischen Staaten ist durch die in der Bologna-Erklärung festgelegten Ziele jederzeit gewährleistet. SPD: Die Neuregelungen halten wir für richtig, um Gesetzgebungsverfahren zu beschleunigen und Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern klarer zu regeln. Aber Bildung darf nicht zum Opfer eines schädlichen Wettbewerbsföderalismus werden. Durch das vorgesehene Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern würden Projekte des Bundes wie das Ganztagsschulprogramm IZBB künftig unmöglich. Die bildungspolitische Kleinstaaterei wäre schädlich für die Zukunft unserer Gesellschaft. Wir brauchen vielmehr bundeseinheitliche Standards und vor allem im Bereich des Hochschulbaus Förderungsmöglichkeiten für infrastrukturell schwächere Bundesländer. Die Zersplitterung des Besoldungsrechts führte zu einem überflüssigen Wettbewerb, der auf dem Rücken der finanzschwächeren Länder ausgeführt würde. Berlin wäre mit der Länderhoheit über die Bildungspolitik nicht geholfen.

36 3 6 S E R V I C E b l z J U L I / A U G U S T INSTITUT FÜR MUSIKTHERAPIE WALDHÜTERPFAD BERLIN Pädagogik allein reicht oft nicht! Berufsbegleitende Aus-/ Weiterbildung Sozialtherapeutische Musikarbeit für Sonder-/ PädagogInnen, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen ect. INFO-TEL.: Institut für Gruppendynamik Supervisionsgruppen für Lehrerinnen und Lehrer Andrea Riedel, Lehrerin, Supervisorin (DGG) Angela Krapp, Lehrerin, Supervisorin (DGG) Kantstr. 120/121, Berlin dapberlin@aol.com (Ver-)Änderungen selbst gestalten Supervision, Coaching, Beratung für Einzelne und Gruppen Gestalt-Organisationsberaterin, Dipl.Soz.Päd. Petra Gänsicke-Voss Tel.: Paarberatung (Dajeb) von qualifizierter Einzel- u. Paarberaterin. Anfragen tel. (030/ ) oder per , info: Coaching Supervision Begleitung bei Bewerbungen Anne Haedke Diplom-Supervisorin oder www. annehaedke.de anne.haedke@t-online.de Supervisionsgruppe für Lehrer/innen hat noch freie Plätze Info: Ina Kaufmann Dipl.Päd. / Supervisorin (DGSv) Tel: 030/ , Kaufmann.Ina@web.de Szene aus dem Stück Abserviert!. Eine Eigenproduktion zum Thema Liebeskummer Jugendtheatergruppe HAVARIE Light. Premiere ist am 16. Juni, weitere Spieltermine siehe weiter unten. FOTO: HAVARIE A U F F Ü H R U N G E N K R I T I S C H G E S E H E N Nippes und Stulle spielen Froschkönig bei Atze: ein munteres Spiel zweier Gören um Theatermachen, Familienverhältnisse und einen ersten Kuss (ab 6 Jahren). Gratulation den Hans Wurst Nachfahren! Sie spielen seit 25 Jahren, seit geraumer Zeit im schönen eigenen Haus am Winterfeldtplatz. Aladin und die Wunderlampe wird in weiter Spiellandschaft mit Ruhe und Gelassenheit sorglich, fast betulich entwickelt, mit hoher Sprach-, Sprech- und Spielkultur ohne Anbiederung an Gegenwartsjargon (ab 5). In der Werkstatt bringt Grips mit Flimmer-Billy das Publikum zum Jubeln. Zum Nachdenken vor allem die Eltern: Wie sich mit Kindern und Fernsehern umgehen lässt und auch ein fernsehverrückter Flimmer-Billy zu heilen ist. Und überdies ist das Lehrstück über Kommunikationsstile (in einer deutschen und einer bosnischen Familie) so nebenbei ein Plädoyer für fremde Kulturen und Integration von beiden Seiten, eine Lehrstunde über Theater und das Theatermachen und ein ungemein spannender Spaß (ab 6). Ebenfalls in der Werkstatt Marstraining ; leider ein Missgriff: formal (viele kurze Szenen, in denen vor allem geredet wird); inhaltlich (die bevorstehende Landung von Außerirdischen führt bei zwei Jungen zu einer Serie von sich steigernden Mutproben mit immer schlimmeren Folgen bis hin zum Totschlag), in der Handlungsführung (die Abenteuer der Jungen werden mit der Pflege einer behinderten Schwester verknüpft das ist fast absurd). Die Jugendlichen sind allein, Erwachsene werden nicht sichtbar. Dadurch aber bleiben auch die Jugendlichen abstrakt, umgebungslos. Nur irgendwo dahinten ist auch ein Schulhof. Also: kaum zu empfehlen. Das Schiff der Träume in der Jugendstrafanstalt Plötzensee beginnt mit eher beliebigen, spannungslosen, konventionellen Szenen, die aber mehr und mehr eine eigene Welt, ein (nicht nur) hierar-

37 b l z J U L I / A U G U S T S E R V I C E 3 7 chisch bestimmtes Netz von Beziehungen, eine geschlossene Anstalt etablieren, in der es schließlich bestürzend intensiv um Fragen von Moral, Gesetz, Recht, Gerechtigkeit geht und Lebensträume formuliert werden. Die Aufführung steigert sich zu einem starken Eindruck durch die Kraft der Jugendlichen und die gekonnte Nutzung einer großen Eingangshalle. Eine vorzüglich, nicht nur theaterpädagogische Arbeit (ab Sek II). Im Studio der Schaubühne Augusta, ein Dreipersonenstück, in dem der amerikanische Autor witzig und unterhaltsam gegenwärtige Arbeitsbedingungen ins Spiel bringt; eine letztlich erschreckende Sozialdiagnose. Sehr geeignet, um mit 10. oder 13. Klassen über Berufswahl und Arbeitsklima zu sprechen. Im großen Haus wird Tschechows Platonov mit Ruhe und Kraft als ein breites Panorama entwickelt: eine umfassende Welt, sehr russisch, aber zugleich vieles arg vertraut. Sehr zu empfehlen ab Sek II, wenn die Zuschauer Geduld mitbringen und sich auf fremde Figuren einlassen können. Hans-Wolfgang Nickel T H E A T E R Jugendtheatergruppe HAVARIE Light Abserviert!: Eine Eigenproduktion zum Thema Liebeskummer. Wenn eine Liebe zerbricht, nicht erwidert wird oder überhaupt nicht zustande kommt, herrscht emotionaler Ausnahmezustand. Besser man lässt sich auf diese Gefühlsduselei gar nicht erst ein, denkt sich Vincent Peters und zeigt nicht nur der Liebe die kalte Schulter. Spieltermine:16./ um Uhr. Spielort:T-Werk, Schiffbauergasse 4E, Potsdam.Kartentelefon: Info: um 19 Uhr. Weitere Vorstellungen: 6. bis 8.9. um 10 Uhr; um 19 Uhr, um 16 Uhr. Weitere Termine: Im Kreartell: 14./ um 10 Uhr;16.9. um 19 Uhr; um 16 Uhr. Gerne kommen wir in die Schule: Aleksandra Rutkowska, Tel: , Mail: Chekh-Off Players Berlin norway.today: Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene jeglichen Alters. Möchte jemand mit mir in den Tod gehen? fragt Julie, 20 Jahre, im Chatroom (no way2die) Gleichgesinnte. Sie will das Leben sein lassen, aber sie will es nicht alleine tun. Sie trifft auf August, 19 Jahre jung und fast so lebensmüde wie sie. Julie hat alles geplant. Gemeinsam reisen sie zu einem 600 m hohen Felsvorsprung über dem norwegischen Fjord, ausgerüstet mit einem Zelt, warmer Kleidung und einer Videokamera. Aber alles scheint schief zu gehen... Vorvorstellung: um 11 Uhr; Premiere um Uhr. Weitere Vorstellungen 26./27.8./ sowie 1./2./3./8./9./10./23./24./25.9. um Uhr, 1.9. und um 11 Uhr. Spielort: Garntheater Berlin, Katzbachstr. 19, Berlin-Kreuzberg. Kartenvorbestellung: 030/ A K T I V I T Ä T E N Beweg was! Politik made in Berlin Im Rahmen des Projektes Beweg was! Politik made in Berlin. bieten engagierte Jugendliche der Berliner Jugendverbände Schulen an, gemeinsam mit SchülerInnen politische Forderungen zu entwickeln. Interessierte LehrerInnen und SchülerInnen können ab sofort Klassen der RÜCKENPROBLEME? Holsteinische Str. 22 (Wilmerdorf) Tel DIE VIELFALT BUDDHISTISCHEN WISSENS Ein Studienprogramm für Ethiklehrer und Religionslehrer jeder Konfession die im Rahmen eines Ergänzungsstudiums ihre Lehrqualifikation erweitern wollen und den Austausch mit Vertretern des Buddhismus suchen. Die Referenten sind Buddhisten mit langjähriger Erfahrung. Begleitmaterialien stehen zur Verfügung. Der traditionsübergreifende Ansatz des Programmes ist neu und einmalig. Klassenfahrt auf Bauernhof/Reiterhof i.d. Lüneburger Heide mit vielen Tieren wie Ponys, Pferde, Heidschnucken, Katzen, Hunde, Kaninchen und ein Esel. Große Spielwiese mit Lagerfeuer, Naturfitness, Fußball, Basketball, Tischtennis, Billard, Reitplatz, Reithalle, Bootfahren und Baden in der Ilmenau. Platz für 34 SchülerInnen. Mo. - Fr. 100 Euro ohne Reiten, 140 Euro incl. 4 Reitstunden u. Ausritt. Wochenende Fr. - So. 60 Euro o. Reiten. Preise beinhalten Vollverpflegung u. Getränke. DVD anfordern! Bienenbüttel Tel Das Programm umfasst 3 Module: Die vier edlen Wahrheiten (A. Berzin und A. Weil) Weisheit und Mitgefühl (Thich Hanh Tan und C. Klonk) Ausdrucksformen des Buddhismus (D. Schneider) Ort: FGS Tempel, Berlin ( Die Module können auch einzeln besucht werden. I h r e A n z e i g e i n d e r b l z T e l : F a x : Weitere Informationen und Anmeldung unter: oder Tel (Geschäftstelle der DBU) DBU DEUTSCHE BUDDHISTISCHE UNION E.V. Werkstatt der Kulturen Der kleine Oger: Wie er die drei Prüfungen mit dem Hahn, dem Wolf und Pamela meistert. Eine Inszenierung zum Thema Gewaltprävention. Auf Wunsch auch mit theaterpädagogischer Begleitung für Schülervorstellung. Premiere ist am 6. September

38 3 8 S E R V I C E b l z J U L I / A U G U S T Jahrgangsstufen acht bis zwölf für ein- bis dreitägige Workshops beim Landesjugendring Berlin e.v. anmelden. Gezielt auf das Projekt vorbereitete Jugendliche kommen dann in die Schule und erarbeiten zusammen mit den SchülerInnen konkrete Verbesserungsvorschläge für ihr schulisches Umfeld, aber auch für die Kinder- und Jugendpolitik. Die Forderungen werden im Herbst den neu gewählten PolitikerInnen überreicht. Kontakt: Landesjugendring Berlin e.v., Gottschedstraße 4, Berlin oder de und Tel Mäuse, Money und Moneten Noch bis zum 17. Dezember läuft in FEZ-Kindermuseum die Mitmachausstellung Mäuse, Money und Moneten für Kinder ab 6. Die Ausstellung lädt Kinder und Familien zu einer sinnlichen Entdeckungsreise zum Ausprobieren und Mitmachen ein. An verschiedenen Stationen können sich Groß und Klein mit der Geschichte und den Funktionen des Geldes, den Aufgaben der Bank, dem Geldkreislauf, Fragen der Wirtschaft, Taschengeld und vielen anderen Themen vertraut machen. Da kann man Geld drucken, Geld verdienen, ein Konto eröffnen, einkaufen, sich als Börsianer betätigen und herausfinden, warum Geld wichtig ist. Zusätzliche Wochenendangebote und ein interessantes Rahmenprogramm mit Geldexperten sowie ein theaterpädagogisches Begleitprogramm ergänzen die Ausstellung. Info: oder Öffnungszeiten für Gruppen: Di-Fr von Uhr; Uhr; Uhr. Für Familien: Mi Uhr; Sa Uhr; So Uhr. Berliner Mauerstreifzüge per Fahrrad Michael Cramer führt auch dieses Jahr wieder seine Mauer- A N Z E I G E N streifzüge per Fahrrad durch. In den Ferien kann man noch an folgenden Etappen teilnehmen: ab S-Bhf Griebnitzsee; ab Bootsanlegestelle Kladow; ab Bahnhof Staaken; ab Bhf. Hennigsdorf; ab S-Bhf Hermsdorf. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr. Infos: S E N I O R I N N E N 18.Juli: Wanderung durch die Schönholzer Heide. Treffpunkt um 10 Uhr S-Bhf Wilhelmsruh. 17. August: Besuch der Gärten Japan und Orient im Erholungspark Marzahn. Treffpunkt Uhr Haupteingang Eisenacher Straße. M A T E R A L I E N Jugendbücher zum Thema Afrika Die AG Jugendliteratur und Medien der GEW Berlin empfiehlt: Fremde Welten in Kinderund Jugendbüchern: Dijk, Lutz von/ Die Geschichte Afrikas/Campus 2004 Dijkzeul, Liencke/Ein Traum vom Fußball/Arena 2006 Ellis, Deborah/Das Radiomädchen/Jungbrunnen 2006 Fuchs, Thomas/Akwaaba Ein Sommer in Afrika/Thienemann 2006 Gottschalk, Maren/ Die Morgenröte unserer Freiheit Die Lebensgeschichte des Nelson Mandela/Beltz & Gelberg 2002 Lamprecht, Johnny/ Trommelzauber Kinder lernen trommeln und erleben Afrika mit Liedern, Rhythmen, Tänzen, Geschichten und Spielen/ Ökotopia Mandela, Nelson/Meine afrikanischen Lieblingsmärchen/ C.H. Beck 2004 (mit wunderbaren Illustrationen) Mwangi, Meja/Happy Valley/Peter Hammer 2006 Philipps, Carolin/Das Vierte Reich/Ravensburger 2005 Schopf & Smajic/Marie hat jetzt Stachelzöpfe Von Europa nach Afrika und zurück/annette Betz 2006 Stratton, Allan/Worüber keiner spricht/dtv junior 78204, 2005 Rezensionen, Empfehlungen und Daten sind unter www. ajum.de nachzulesen. Wir treffen uns jeden letzten (Schul-) Dienstag des Monats in der Bibliothek der Fachschule für Sozialpädagogik in der Bismarckstraße 20 (Charlottenburg). LESEWOCHE NEUKÖLLN Sie sind LehrerIn an einer Neuköllner Schule und wollen sich mit Ihrer Klasse an der Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln ( ) beteiligen? Sie haben b e r e i t s Ideen für einen Aktionstag oder möchten, dass wir Ihnen z. B. VorleserInnen für eine interaktive Märchenstunde oder SchauspielerInnen für eine szenische Lesung vermitteln? Dann sollten Sie sich jetzt bei uns melden! Tel.: oder , E- Mail: traeger@sprachwocheneukoelln.de. Weitere Infos unter I N T E R N E T Neues Portal für lesbischschwule Jugendliche Das Jugendnetz Berlin e.v. hat in Kooperation mit der Senatsbildungsverwaltung ein neues Internetportal eröffnet. Unter dem einprägsamen Namen sind Angebote, Ansprechpartner in verschiedenen Berliner Projekten und Informationen zu finden für junge Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender.

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