Horlofftalbahn. Perspektiven zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebs auf dem Streckenabschnitt Wölfersheim-Hungen

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1 Horlofftalbahn Perspektiven zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebs auf dem Streckenabschnitt Wölfersheim-Hungen - Streckenverlauf / Liniennetzplan - Geschichte - Investitionen der Kommunen - Problemlage - Voruntersuchung - Aktionsplan Wiederinbetriebnahme 1 AG Horlofftalbahn

2 Geschichte der Bahnstrecke - Streckeneröffnung: 1. Okt Friedberg Hungen - ab 1936 geplanter Ausbau auf 2 Gleise als Hauptbahn, wegen Kriegsereignissen nicht realisiert : Verlegung der Strecke zwischen Inheiden und Berstadt-Wohnbach aufgrund des Braunkohleabbaus; dadurch werden Obbornhofen / Bellersheim vom Schienenverkehr abgehängt - 4. April 2003: Einstellung Personenverkehr zwischen Wölfersheim- Södel und Hungen September 2004: Stilllegung Abschnitt Wölfersheim-Södel - Hungen : Abschluss Trassensicherungsvertrag zwischen Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV) und Deutscher Bahn (DB) März 2011: Kauf der Strecke Wölfersheim-Södel - Hungen durch die Kommunen Hungen und Wölfersheim 3 AG Horlofftalbahn

3 Investitionen der Gemeinden Wölfersheim: - Bau eines Kreisels in Wölfersheim unter Erhaltung der Option zur Weiterführung der Strecke nach Hungen - Kauf des Bahnhofs in Wölfersheim - Finanzierung und Umbau Bahnhofsgelände - Kauf des Streckenabschnitts Wölfersheim - Hungen zur Verhinderung der Entwidmung Bahnhof Wölfersheim mit heutigem Streckenende - Erhaltungspflege der Strecke - Vorgutachten zu einer Nutzen/Kosten- Untersuchung - Absichtserklärung zur Beteiligung am Umbau Bahnhof Beienheim ( Euro) Verkehrskreisel und Bahnstrecke 4 AG Horlofftalbahn

4 Investitionen der Gemeinden: Hungen - Kauf und Renovierung des Bahnhofs in Hungen - Neugestaltung Bahnhofsvorplatz - Kauf des Streckenabschnitts Wölfersheim - Hungen zur Verhinderung der Entwidmung - Erhaltungspflege der Strecke - Vorgutachten zu einer Nutzen/Kosten-Untersuchung - Geplant bis 2015: Modernisierung der Bahnsteige und der Unterführung, inkl. Verlängerung Richtung Gesamtschule, Schwimmbad, Wohngebiete Bahnhof Hungen mit neuem Bahnhofsvorplatz gesperrtes Streckenende in Hungen 5 AG Horlofftalbahn

5 Problemlage: Heutiger Status der Strecke - Strecke ist stillgelegt, aber weiterhin dem Eisenbahnverkehr gewidmet - Um die Strecke wieder befahren zu können, ist ein zugelassenes Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) notwendig. Dieses ist für den betriebssicheren, gesetzmäßigen Zustand der Infrastruktur verantwortlich. - Das Unternehmen Rhein-Sieg- Eisenbahn GmbH berät die Kommunen heute bei Themen wie Verkehrssicherungspflicht (Bahnübergänge) und Vegetationskontrolle Freigeschnittene Strecke bei Berstadt 6 AG Horlofftalbahn

6 Baulicher Zustand der Strecke - Strecke hat zur Zeit keinen Anschluss an das übrige Bahnnetz - Oberbau (Gleise, Schotter) im Abschnitt Wölfersheim - Hungen muss erneuert werden - Kosten geschätzt (2003): 5-10 Mio Euro Zustand Januar 2003 Zustand Mai 2013 Strecke bei Geisenheim 7 AG Horlofftalbahn

7 Fahrgastzahlen Hungen - Beienheim Fahrgäste RMV Linie 31 Fahrgäste Okt , Zähltag Dez Hungen Beienheim Beienheim Hungen 8 AG Horlofftalbahn

8 Warum damals niedrige Fahrgastzahlen? - Lange Fahrzeiten, niedrige Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h - Bis Fahrplanwechsel 2002 lange Wartezeiten in Wölfersheim Richtung Hungen - Fast immer Umsteigezwang in Beienheim - Keine Direktverbindung nach Frankfurt - Kein schnelles Umsteigen in Hungen in die Lahn-Kinzig-Bahn - Stationen / Bahnsteige in schlechtem Zustand - Lange Zeit Desinteresse der Politik im Landkreis Gießen - Ungünstige Tarifgrenzen - Fehlende oder zu wenige P&R-Parkplätze 9 AG Horlofftalbahn

9 Bahnhof Beienheim - jetzige Gleisanlage und Stellwerkstechnik lassen keine Zugkoppelung mit Zügen aus Nidda in Richtung Friedberg zu - Bahnsteige zu schmal, weder behindertenfreundlich noch behindertengerecht Bahnhof Beienheim Stellwerk im Bahnhof Beienheim 10 AG Horlofftalbahn

10 Ergebnisse der Voruntersuchung NKU-Faktor unter 1 beim vereinfachten Projektdossierverfahren - es wurden nur die derzeitigen ÖPNV-Nutzer (Busfahrgäste) berücksichtigt - keine Berücksichtigung von Verlagerungspotential aus den aktuellen Pendlerströmen in Richtung Rhein-Main-Gebiet Da das Gutachten die zukünftigen Verlagerungspotentiale nicht berücksichtigt, sind sich die politisch Verantwortlichen einig: Die Reaktivierung der Strecke soll aus struktur- und regionalpolitischen sowie Gründen der Netzwirkung fortgeführt werden. 11 AG Horlofftalbahn

11 Aktionsplan Wiederinbetriebnahme Punkt 1: Umbau Bahnhof Beienheim Schaffung von Synergien mit der Linie 32 und Voraussetzung für... Punkt 2: Reaktivierung der Strecke Nutzung bestehender Fahrgastpotentiale zur Sicherung der Strecke Punkt 3: Durchbindung von Hungen bis Frankfurt Erschließung neuer Fahrgastpotentiale durch attraktive Verbindungen 12 AG Horlofftalbahn

12 Punkt 1: Umbau Bahnhof Beienheim - Flügelung mit Zügen der Linie 32 - Vorteil: Umsteigen in Beienheim in und aus Richtung Friedberg entfällt Gießen Hungen - Vorteil: Direktzüge sowohl von Nidda wie auch Hungen / Wölfersheim- Södel möglich - Vorteil: Auf Dauer günstiger durch geringere Trassenkosten zwischen Friedberg und Beienheim Wölfersheim- Södel Melbach Berstadt Inheiden 32 Echzell Gettenau- Bingenheim 36 Trais-Horloff Bad Salzhausen Oberwiddersheim Borsdorf Nidda Stockheim Gelnhausen - Nachteil: Am Anfang höhere Investitionen für Umbau Bahnhof Beienheim notwendig Friedberg 31, 32 Beienheim Dorheim Weckesheim Reichelsheim 13 AG Horlofftalbahn

13 Punkt 1: Umbau Bf Beienheim (Änderung Gleisplan und Signaltechnik) 1 Bahnhof Bahnsteig 1 2 Bahnsteig 2 v. u. n. Wölfersheim v. u. n. Friedberg 3 Bahnsteig 3 heute Nutzbare Gleislängen: Gleis 1: 539 m Gleis 2: 427 m Gleis 3: 267 m v. u. n. Nidda zukünftig Mit diesem Gleisplan ist es möglich, Personenzüge im Bahnhof Beienheim zu kuppeln und zusammen nach Friedberg zu fahren. Außerdem ist die gleichzeitige signalgesicherte Einfahrt aus Richtung Wölfersheim und Nidda nach Gleis 2 möglich. v. u. n. Friedberg Bahnsteig 2 Bahnhof Bahnsteig 1 v. u. n. Nidda v. u. n. Wölfersheim 14 AG Horlofftalbahn

14 Punkt 2: Reaktivierung der Strecke Hungen Einsteiger 48 Inheiden 20 42% (273 Einsteiger) 58% (377 Einsteiger) Berstadt Wölfersheim- Södel Melbach Beienheim Quelle: Zählung Über 40 % aller Einsteiger stiegen im zur Stilllegung bestimmten Abschnitt Hungen - Berstadt ein - Stationen im stillgelegten Abschnitt hatten vor der Stilllegung rund 500 Ein-/Aussteiger - Erschließung bestehender Fahrgastpotentiale für die Schiene, welche vor Stilllegung bereits vorhanden waren - dadurch Beitrag zur Sicherung der gefährdeten Strecke Beienheim - Wölfersheim-Södel 15 AG Horlofftalbahn

15 Punkt 3: Durchbindung von Hungen bis Frankfurt - strukturpolitisch bedeutsam - durchgehende Züge von Gießen über Hungen und Beienheim bis Frankfurt möglich (wenn 4-gleisiger Ausbau Friedberg - Frankfurt erfolgt ist) - Aktionspakt zwischen Wölfersheim und Hungen (ggf. unter Einbeziehung von Laubach und Lich), der gemeinsam gegenüber dem RMV auftritt Wie die Regionalexpresszüge Nidda - Frankfurt könnten in Zukunft auch Züge in der Relation Gießen - Hungen - Beienheim - Frankfurt verkehren 16 AG Horlofftalbahn

16 Finanzierung ÖPNV Bei der Finanzierung unterscheidet man zwischen den Investitionen für die benötigte Infrastruktur und den Kosten für den laufenden Betrieb Investitionen werden finanziert aus: - Bundesschienenwegeausbaugesetz (meist für Hauptstrecken) - Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz-Förderprogrammen - Landeszuschüssen - EU-Programmen (z.b. Leader) - Kommunalen Finanzen (Kreis, Kommunen) 17 AG Horlofftalbahn

17 Finanzierung ÖPNV Investition Infrastruktur Beispiel Korbach - Frankenberg (wird aktuell reaktiviert): Streckenlänge: 31,2 km, Sanierung von zwei Tunnels, Neubau einer Brücke sowie aller Bahnsteige, Verlegung von 2 Haltepunkten, Durcharbeitung des kompletten Gleisbettes, neue Signaltechnik, Erneuerung von 8 Bahnübergängen mit Lichtzeichenanlagen Investitionskosten: 17 Mio Euro Landeszuschüsse: 80% (13,6 Mio Euro) Landkreis Waldeck-Frankenberg: 20 % (3,4 Mio Euro) Baustelle im Bahnhof Frankenberg 18 AG Horlofftalbahn

18 Finanzierung ÖPNV Betriebskosten werden finanziert aus: - Beförderungserträgen - Regionalisierungsmitteln (im Schienenverkehr) - Finanzmitteln aus Querverbünden (im kommunalen ÖPNV) - Ausgleichszahlungen für den Ausbildungsverkehr 19 AG Horlofftalbahn

19 Finanzierung ÖPNV Betriebskosten werden beim RMV finanziert aus: - 50 % Anteil RMV (welcher von allen RMV-Gesellschaftern mitfinanziert wird) - 50 % Anteil Kreis Im Wetteraukreis übernimmt der Kreis davon die Hälfte, die andere Hälfte tragen die an der Strecke liegenden Kommunen Die Erfahrung zeigt, dass von dieser Finanzierungsaufteilung abgewichen werden kann, sodass sich der Anteil von Kreis / Kommunen verringert. 20 AG Horlofftalbahn

20 Gießen Lich Inheiden Berstadt Wölfersheim- Södel Hungen Nidda Büdingen Gelnhausen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Melbach Friedrichsdorf Bad Homburg Kassel Gießen Beienheim Dorheim Friedberg Nidderau Hanau Echzell Nidda Kontakt: Arbeitsgemeinschaft Horlofftalbahn c/o Stephan Kannwischer Seestraße Hungen-Inheiden Mobil: 0171/ Telefon: 06402/ Bad Homburg Kronberg Bad Soden Frankfurt/Main Limburg Wiesbaden Flughafen Mainz Mannheim Darmstadt Heidelberg Stuttgart Hanau Fulda Offenbach Hanau Würzburg Zielkonzept Horlofftalbahn: Durchgehende Züge von Hungen / Nidda nach Frankfurt 21 AG Horlofftalbahn