Kompetenzraster als Zeugnisse an der Grundschule Op de Host in Horst (Schleswig-Holstein)

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1 Kompetenzraster als Zeugnisse an der Grundschule Op de Host in Horst (Schleswig-Holstein) An unserer zweizügigen Grundschule Op de Host in Horst (Kreis Steinburg) arbeiten wir mit zurzeit zehn Kolleginnen und Kollegen individualisiert in jahrgangsgemischten Klassen, die die Jahrgänge 1 bis 4 umfassen. Seit 2006 entwickeln wir unsere Schule, die alle Kinder willkommen heißt, ständig weiter offen für alle Begabungen, die diese Kinder mitbringen. In jahrgangsübergreifenden Klassen 1 bis 4 mit schuleinheitlichen festen Strukturen und Ritualen findet jeder seinen Platz, erlebt sich jeder als Könner und Teil einer auf das einzelne Kind ausgerichteten und vom einzelnen Kind ausgehenden Schule. Unsere Zielsetzungen in unserem schuleinheitlichen Unterrichtskonzept sind: Alle Kinder sind in den gesamten Schulvormittag eingebunden. Alle Kinder gestalten den Schulvormittags durch Übernahme von Verantwortung mit. Alle Kinder organisieren ihre Lernprozesse im individualisierten Unterricht selbst. Mit Hilfe individualisierter Pläne in einer Planungsmappe für die Fächer Deutsch und Mathematik können die Kinder ihre Arbeit strukturieren und selbstständig arbeiten. Alle Kinder lernen an ihrem Lernstand im eigenen Lerntempo mit größtmöglicher eigener Schwerpunktsetzung. Die Pläne in der Planungsmappe orientieren sich am momentanen Lernstand des Kindes und enthalten passende Anforderungen. Dabei ist es uns ausgesprochen wichtig, dass sich der Lerninhalt wirklich am Lernstand und Können des Kindes orientiert und nicht z. B. am absolvierten Schulbesuchsjahr. Es spielt für die Kinder und die Klasse keine Rolle, wer an welchem Plan arbeitet und die Kinder erfahren ganz natürlich, dass jeder an manchen Stellen mehr oder weniger Übung braucht. Alle Arbeitsergebnisse der Kinder werden gewürdigt. Alle Kinder, die Unterstützung benötigen, erhalten diese. So erleben sich alle Kinder den ganzen Vormittag als geschätzte und geachtete Mitgestalter im eigenen Lernprozess. Kompetenzrasterzeugnisse, Kinderkompetenzraster (Das-kannich-Hefte), Kindersprechtag, Klassenrat und Schülerrat tragen ebenfalls dazu bei, dass dies möglich wird. Die Lehrkräfte beraten, vereinbaren Ziele, unterstützen und begleiten die Kinder auf diesem Weg. Erarbeitet haben wir dieses gemeinsame und schuleinheitliche Konzept in pädagogischen Konferenzen, Fachteams und im Rahmen der Schulprogrammentwicklung mit den Eltern zusammen. Kontinuierlich evaluieren wir unser Konzept, unsere Arbeitsmaterialien und Strukturen und entwickeln sie weiter. Zeugnisse in Form von Kompetenzrastern erhalten die Kinder aller vier Klassenstufen bei uns seit November (In Schleswig-Holstein konnten wir schon viele Jahre auf Notengebung in den Klassenstufen 1 bis 3 verzichten. In Klassenstufe 4 haben wir bis zum Schuljahr 2013/14 parallel zum Kompetenzraster ein Notenzeugnis erstellen müssen.)

2 Unsere Kompetenzraster sind schuleinheitliche tabellarische Vorlagen, die über das ganze Schuljahr hinweg individuell für jedes Kind geführt werden. Sie enthalten Aussagen über die Lernfortschritte eines Kindes. Ist eine Kompetenzstufe erreicht, so wird dieses von der Lehrkraft durch den Eintrag eines Datums dokumentiert. Die Raster werden fortlaufend ergänzt, so dass sich daraus innerhalb der Schulzeit eines Kindes eine stetige Entwicklung ablesen lässt (s. Beispielraster Deutsch Klassenstufe 3/4). Häufig handelt es sich um aufsteigende Kompetenzen in einer Reihe nebeneinander stehen dann Ziele, die man in der Regel nacheinander erreicht. Die Kompetenzen, die ein Kind erreicht hat, werden mit einem aktuellen Datum gekennzeichnet. Das Kompetenzraster wird während der gesamten Schulzeit fortlaufend geführt. So wird der Leistungsstand eines Kindes stets aktuell erfasst. Zum Halbjahr und zum Ende eines Schuljahres erhalten die Eltern jeweils eine Kopie dieser Kompetenzraster in Heftform. Die Entwicklung der Kompetenzraster haben die jeweiligen Fachlehrkräfte auf einer Fachkonferenz gemeinsam mit Elternvertretern vorgenommen. Der große Unterschied zu unseren bisherigen Noten- und Berichtszeugnissen liegt darin, dass nicht einmal im Halbjahr der von einem Kind erreichte Lernstand festgestellt wird, sondern anhand des fortlaufend geführten Kompetenzrasters die Entwicklung, die ein Kind macht, festgehalten wird. Gleichzeitig geben leere Kompetenzstufen einen Ausblick auf nächste Ziele. Anhand der Kompetenzraster mehrerer Schulhalbjahre können die Eltern durch den Vergleich sehen, in welchen Bereichen ihr Kind welche Fortschritte gemacht hat. Wir Kollegen sind der Auffassung, dass wir der Lern- und Leistungsentwicklung des einzelnen Kindes mit dieser Form der Dokumentation deutlich besser gerecht werden als mit den bisherigen Berichtszeugnissen. Sehr viel genauer als bisher erfassen wir, welche Lernziele ein Kind erreicht hat. Zudem haben wir mit den Kompetenzrastern ein einheitliches Raster für alle Kinder der Schule - das Zeugnis wird somit unabhängiger von der Sichtweise oder den Schwerpunkten der einzelnen Lehrkraft. Weitere Informationen zur Grundschule Op de Host gibt es auf der Homepage

3 BESONDERE LEISTUNGSNACHWEISE (DIAMANTEN) TEXTPRODUKTIONEN IM ICH-UND-DIE-WELT-BUCH Schreibt eigene Ideen, Erlebnisse, Sachinformationen u.a. in kurzen Texten auf und verwendet dabei vollständige Sätze. Schreibt eigene Ideen, Erlebnisse, Sachinformationen u.a. in längeren Texten (mind. 80 Wörter) auf und verwendet dabei vollständige Sätze. Schreibt eigene Ideen, Erlebnisse, Sachinformationen u.a. in umfangreichen Texten (mind. 120 Wörter) auf und verwendet dabei vollständige Sätze. Plant Textproduktionen mit Hilfe von Gedankenkarte oder Stichwortsammlungen u.a. Schreibt eigene Ideen und Erlebnisse inhaltlich verständlich auf. Kann eigene Textproduktionen nach vorgegebenen Kriterien inhaltlich überarbeiten. Schreibt eigene Texte zusammenhängend, folgerichtig und verständlich auf. Kann eigene Textproduktionen in Bezug auf die sprachliche Gestaltung hin optimieren. Formuliert Texte adressaten- und funktionsgerecht. Kann eigene Textproduktionen in Bezug auf die sprachliche Richtigkeit hin optimieren. Vermeidet Wortwiederholungen. verschiedene Satzmuster. umfangreichere Satzmuster. Verwendet treffende Ausdrücke. unterschiedliche, treffende Satzanfänge. passende Satzschlusszeichen. in Geschichten wörtliche Rede. Formuliert anschaulich und sprachlich geschickt. Wählt eine passende Zeitform für die Textproduktion. Hält die Zeitform durchgehend ein. KR DEUTSCH 3/4 Seite 1 von 6

4 LEISTUNGSNACHWEISE: TEXTPRODUKTIONEN Expertentexte Ausgedach- Inhaltsanschichte Gegabe (2 pro Schuljahr) (2 pro Schuljahr) Brief Brief Wissenskarte Personenbeschreibung Expertentext Ausgedachte Geschichte Inhaltsangabe Wissenskarte Personenbeschreibung Rezept Bericht Sonstige Sonstige Rezept Bericht Sonstige Sonstige MÜNDLICHES SPRACHHANDELN IM ERZÄHLKREIS, IM THEMENKREIS UND IM KLASSENRAT Hält grundlegende Gesprächsregeln ein (leise sein, melden, abwarten). Hält erweiterte Gesprächsregeln ein (nachfragen, aktiv zuhören). Äußert seine eigene Meinung und lässt andere Meinungen gelten. Kann eigene Aussagen begründen und präzisieren. Bezieht sich in den eigenen Beiträgen auf andere Aussagen. Spricht deutlich und artikuliert in angemessener Lautstärke. Orientiert sich beim Erzählen an der Standardsprache. Verwendet manchmal Fachbegriffe. Verfügt über ein umfangreiches Repertoire von Fachbegriffen und nutzt dieses treffend. Beteiligt sich mit eigenen Beiträgen. Beteiligt sich mit treffenden Beiträgen. Die mündlichen Beiträge sind folgerichtig und verständlich. haben eine thematisch sinnvolle Reihenfolge. Hat einen Expertenvortrag gehalten zum ne Auswahl der Inhal- gesprochen. verständlich gespro- Hat eine angemesse- Hat überwiegend frei Hat deutlich und gut Thema te getroffen. chen.. Hat einen Expertenvortrag gehalten zum Thema. Hat eine angemessene Auswahl der Inhalte getroffen. Hat überwiegend frei gesprochen. Hat deutlich und gut verständlich gesprochen. haben einen angemessenem Umfang. Hat Bilder oder Gegenstände zur Veranschaulichung eingesetzt. Hat Kontakt zur Klasse gehalten. Hat Kontakt zur Klasse gehalten. Hat Bilder oder Gegenstände zur Veranschaulichung eingesetzt. KR DEUTSCH 3/4 Seite 2 von 6

5 SCHREIBSCHRIFTLEHRGANG IM SCHNECKENHEFT Kann folgende Buchstaben normgerecht schreiben: Kann Wörter in Schreibschrift flüssig schreiben. I U N M E D O A R S T L H Ch Sch B K W F P G J Z V ß Qu Y C X SCHRIFT (SCHREIBSCHRIFT) IM SCHÖNSCHREIBHEFT Kann Druckschrifttexte in Schreibschrift übertragen. Hält die Lineatur ein. Hat ein gleichmäßiges, sauberes Schriftbild. RECHTSCHREIBUNG Entwickelt ein Gespür für Rechtschreibung (fragt nach der Schreibweise). Verwendet die richtige Schreibung für besondere Lautverbindungen (z.b. sp, st, chs, x, ß). Schreibt in eigenen Texten schon viele Wörter richtig. Schreibt in eigenen Texten Satzanfänge groß. LEISTUNGSNACHWEISE: RECHTSCHREIBUNG Hat einen Text mit 50 bis 80 Wörtern weitgehend fehlerfrei abgeschrieben. Hat einen Text mit über 80 Wörtern weitgehend fehlerfrei abgeschrieben. Großschreibung von Nomen und Satzanfang (1) Nomen Namen Städtenamen Zustände und Empfindungen Satzanfänge Großschreibung von Nomen und Satzanfang (2) Nomen Namen Zustände und Empfindungen Ereignisse Zeiten Zusammengesetzte Nomen Tageszeiten Satzanfänge KR DEUTSCH 3/4 Seite 3 von 6

6 NACHSCHLAGEN IM WÖRTERBUCH A bis Zett Teil 1 A bis Zett Teil 2 Kennt das ABC. Kann Wörter mit gleichem Anfangsbuchstaben nach dem zweiten Buchstaben sortieren. Kann sich im erweiterten Wörterverzeichnis zurechtfinden. Kann die Herkunftswörter von zusammengesetzten Nomen bestimmen und findet diese im Wörterbuch. Kann zu einzelnen Buchstaben Vorgänger und Nachfolger im ABC nennen. Kann Wörter nach dem Anfangsbuchstaben sortieren. Kann im reduzierten Wörterverzeichnis Wörter finden. Kann aus der Mehrzahl die Einzahl ableiten und findet diese im Wörterbuch. Kann aus Zeitformen die Grundformen ableiten und findet diese im Wörterbuch. Kann sich im reduzierten Wörterverzeichnis zurechtfinden. Kann Wörter mit gleichem Anfangsbuchstaben nach dem dritten Buchstaben sortieren. Kann aus gesteigerten Adjektivformen die Grundstufe ableiten und findet diese im Wörterbuch. Kann im erweiterten Wörterverzeichnis Wörter finden. Nutzt das Wörterbuch zur Überprüfung der Schreibweise. SPRACHE BETRACHTEN REGELN ERKENNEN Zeigt Interesse daran Sprache zu untersuchen. Kann Wort, Satz und Text in ihrer Bedeutung unterscheiden. Verwendet in eigenen Texten passende Satzschlusszeichen (Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen). Setzt in eigenen Texten die Zeichen der wörtlichen Rede. KR DEUTSCH 3/4 Seite 4 von 6

7 LEISTUNGSNACHWEISE: SPRACHE BETRACHTEN REGELN ERKENNEN Erkennt Namenwörter (Nomen). Tuwörter (Verben). Wiewörter (Adjektive). Kann Sätze als Sinneinheit erfassen. Kann die Satzarten Aussagesatz, Fragesatz, Ausrufesatz unterscheiden. Kann die Zeitform Präsens (Gegenwart) bilden. richtig verwenden. erkennen. Kann die Zeitform Präteritum (einfache Vergangenheit) bilden. richtig verwenden. erkennen. Kann zwischen Kann die Redezeichen (: ) bei vorangestelltem Kann die Redezeichen bei nachgestelltem Begleitsatz setzen. Redesatz und Begleitsatz unter- Setzt auch die Satzzeichen richtig. Setzt auch die Satzzeichen richtig. Begleitsatz setzen. scheiden. Kann die Zeitform Perfekt bilden. richtig verwenden. erkennen. (zusammengesetzte Vergangenheit). Kann die Zeitform Futur (Zukunft) bilden. richtig verwenden. erkennen. Kann Fürwörter nennen. erkennen. richtig verwenden. Kann einzelne Satzglieder erkennen. Kann das Subjekt im Satz bestimmen. Kann den Satzkern im Satz bestimmen. Kann verschiedene Ergänzungen im Satz bestimmen. Kennt die lateinischen Bezeichnungen Kennt die lateinischen Vokal und Konsonant. Adjektiv, Pronomen. Singular und Plural. Artikel, Nomen, Verb, Bezeichnungen für die Satzglieder. Kann die Satzstruktur durch das Umstellen von Satzgliedern verändern. Kennt die lateinischen Bezeichnungen für die Zeitformen. KR DEUTSCH 3/4 Seite 5 von 6

8 LESEN UND LESESTARS-HEFT Kann einfache Texte lesen und Fragen zum Inhalt beantworten. Kann schwierige Texte lesen und Fragen zum Inhalt beantworten. Kann Bücher lesen und den Inhalt wiedergeben. VORLESEN Kann geübte Texte fließend vorlesen. mit treffender Betonung vorlesen. Sinn gestaltend vorlesen. Kann kurze ungeübte Texte fließend vorlesen. mit treffender Betonung vorlesen. Sinn gestaltend vorlesen. Kann längere ungeübte Texte fließend vorlesen. mit treffender Betonung vorlesen. Sinn gestaltend vorlesen. Hat wiederholt eigene Texte aus dem Ich- unddie-welt-buch vorgelesen. Hat wiederholt aus der Kinderzeitung die Nachricht des Tages vorgelesen. Hat gelesene Bücher bzw. Seiten daraus im Themenkreis vorgestellt. Hat Wissenskarten zu gelesenen Texten/ Büchern im Themenkreis vorgestellt. Hat Dialoggeschichten vorgelesen. GEDICHTE Hat die Monatsgedichte mit Hilfe vorgetragen. auswendig vorgetragen. mit Betonung vorgetragen. Sinn gestaltend vorgetragen. SZENISCHES SPIEL (DIALOGGESCHICHTEN/ PARTNERLESEN) Hat Dialoggeschichten auswendig vorgespielt. Hat Mimik und Gestik zur Gestaltung eingesetzt. Hat die Ausgestaltung auf den Spielpartner abgestimmt. Hat die Ausgestaltung auf die Situation abgestimmt. Hat Kostüme und Requisiten eingesetzt. KR DEUTSCH 3/4 Seite 6 von 6