Kugelzellen-Anämie Leitlinie

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1 Kugelzellen-Anämie Leitlinie Empfehlungen der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen

2 Herausgeber DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.v. Alexanderplatz Berlin Geschäftsführender Vorsitzender: Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer Telefon: +49 (0) Telefax: +49 (0) info@dgho.de Ansprechpartner Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann Medizinischer Leiter Quelle Die Empfehlungen der DGHO für die Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen entbinden die verantwortliche Ärztin / den verantwortlichen Arzt nicht davon, notwendige Diagnostik, Indikationen, Kontraindikationen und Dosierungen im Einzelfall zu überprüfen! Die DGHO übernimmt für Empfehlungen keine Gewähr.

3 Inhaltsverzeichnis 1 Was ist das? Was ist eine Kugelzellen-Anämie? Wie häufig sind Kugelzellen-Anämien? Wie entsteht eine Kugelzellen-Anämie? Krankheitszeichen Welche Krankheitszeichen sind typisch? Welche Laborwerte sind verdächtig? Was bedeutet ein erhöhter MCHC Wert? Untersuchungen Welche Untersuchungen sind erforderlich? Könnte es eine andere Krankheit sein? Behandlung Welche Behandlung gibt es? Wann ist die Operation der Milz sinnvoll? Kontrollen Sind regelmäßige Blutkontrollen erforderlich? Weitere Infos Wer behandelt? Onkologische Zentren DGHO Mitgliederdatenbank GPOH (Kinderärzte) Anschriften der Verfasser

4 Kugelzellen-Anämie Stand: Dezember Was ist das? 1.1 Was ist eine Kugelzellen-Anämie? Unter dem Begriff angeborene Kugelzellen-Anämie wird heute eine ganze Gruppe unterschiedlicher Erkrankungen zusammengefasst. Gemeinsames Merkmal sind Fehler in der äußeren Hülle der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Ihre Form verändert sich, ein Teil der Erythrozyten nimmt die Form von Kugeln an. Die äußere Hülle (Membran) von Erythrozyten ist aus mehreren Eiweißen aufgebaut. In jedem dieser Eiweiße können vererbte Fehler auftreten. Die Erythrozyten verlieren dadurch ihre Elastizität und werden beschleunigt abgebaut, vor allem in der Milz. Der Prozess der Auflösung roter Blutkörperchen wird als Hämolyse, eine dadurch entstehende Blutarmut als hämolytische Anämie bezeichnet. Kugelzellen-Anämien gehören zu den hämolytischen Anämien. Durch die Zerstörung der defekten roten Blutkörperchen entwickelt der Patient eine Blutarmut. Der Körper versucht die Blutarmut zu kompensieren, in dem er vermehrt neue rote Blutkörperchen im Knochenmark herstellt. Kugelzellen-Anämien wurden erstmals in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschrieben. Im Jahre 1900 veröffentlichte Oskar Minkowski seine Beobachtungen über die Häufung dieser Krankheit in bestimmten Familien. 2

5 1.1.1 Wie häufig sind Kugelzellen-Anämien? Die Häufigkeit wird in Deutschland auf 1 pro Einwohner geschätzt. Damit sind die Kugelzellen-Anämien die mit Abstand häufigsten angeborenen hämolytischen Anämien bei Nord- und Mitteleuropäern Wie entsteht eine Kugelzellen-Anämie? Kugelzellen-Anämien entstehen aufgrund von Fehlern in den Eiweißen der äußeren Hülle roter Blutkörperchen. Die Fehler werden verursacht durch Mutationen in den für die Eiweiße zuständigen Gene. Je nachdem wie schwerwiegend diese Fehler sind, in welchem Eiweiß sie auftreten und wie sie vererbt werden, wirken sich diese Defekte ganz unterschiedlich auf die roten Blutkörperchen aus. Fehler können in verschiedenen Eiweißen auftreten. Am häufigsten betroffen sind Ankyrin, Bande 3 und Spektrin. Seltener sind Veränderungen von Protein 4.2 und im Rhesus-Komplex. Es gibt auch Patienten, bei denen die Ursache der Kugelzellen-Anämie nicht gefunden wird. Bei etwa 70 % der Betroffenen wird die Erkrankung autosomal dominant vererbt, nur bei etwa 15 % autosomal rezessiv. Die übrigen Patienten erkranken aufgrund von Neumutationen. Eine Einteilung mit Beschreibung der verschiedenen Formen von angeborenen Kugelzellen-Anämien ist in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1: Einteilung der Kugelzellen-Anämie auf der Basis der Membrandefekte Typ Defekt Häufigkeit 1 Vererbung 2 betroffene Eiweiße Verlaufsform 3 1 Ankyrin % autos. dom., autos. rez., Ankyrin-1 und Spektrin meist mittelschwer; selten leicht oder schwer 2 β Spektrin % autos. dom., β Spektrin leicht bis mittelschwer 3 α Spektrin < 5 % autos. rez. α Spektrin meist schwer 4 Bande % autos. dom. Bande 3 leicht bis mittelschwer; sehr selten schwere rezessive Form 5 Protein 4.2 < 5 % autos. rez. Protein 4.2 leicht bis mittelschwer Legende: 1 Häufigkeit - relative Häufigkeit in Mitteleuropa; 2 autos. - autosomal, dom. - dominant, rez. - rezessiv; 3 Verlaufsform - s. Tabelle 2; 3

6 2 Krankheitszeichen 2.1 Welche Krankheitszeichen sind typisch? Die Krankheitszeichen lassen sich durch die Biologie der Kugelzellen-Anämie gut erklären. Membrandefekte führen zur vermehrten Zerstörung von roten Blutkörperchen, vor allem in der Milz. Es kommt zur Blutarmut. Im Blut und im Urin finden sich Abbauprodukte von roten Blutkörperchen. Bei einer schweren Verlaufsform steigt Bilirubin so an, dass sich die Haut gelb und der Urin dunkelbraun verfärben. Das Knochenmark versucht, die Blutarmut zu korrigieren und produziert vermehrt rote Blutkörperchen. Dadurch werden auch unreife rote Blutkörperchen ins Blut ausgeschüttet, die Retikulozyten. Eine Kugelzellen-Anämie kann bei den Betroffenen ganz unterschiedlich verlaufen. Bei schweren Verlaufsformen sind schon im Kindesalter Blutübertragungen erforderlich. Bei leichten Verlaufsformen fühlt sich der Betroffene nicht krank, die Diagnose wird zufällig bei einer Laboruntersuchung gestellt. Charakteristisch für die Kugelzellen-Anämie ist das gemeinsame Auftreten von Blutarmut (Anämie) Gelbfärbung der Haut (Ikterus) Vergrößerung der Milz (Splenomegalie) Weitere, typische Komplikationen sind Gallensteine hämolytische Krisen aplastische Krise Gallensteine entstehen durch den ständigen, schleichenden Abbau von roten Blutkörperchen. Die dabei entstehenden Abbauprodukte fördern die Bildung von Gallensteinen. Hämolytische Krisen beschreiben die plötzliche Zerstörung von roten Blutkörperchen. Diese Krisen treten in der Folge von eigentlich harmlosen Infekten auf. Bei jungen Erwachsenen ist der Verlauf der Krisen meist milde, eine Blutübertragung ist nicht erforderlich. Hämolytische Krisen können wiederholt auftreten. 4

7 Die aplastische Krise ist meistens einmalig. Sie führt rasch zu einem starken Abfall der roten Blutkörperchen. Oft wird eine Blutübertragung erforderlich. Typischerweise wird die aplastische Krise durch Parvovirus B19 ausgelöst. Weitere seltene Komplikationen einer Kugelzellen-Anämie sind Erkrankungen von Herz und Gefäßen, Blutbildung außerhalb des Knochenmarks und eine vermehrte Eisenablagerung im Körper. Die Blutbildung außerhalb des Knochenmarks findet sich am häufigsten im Brustkorb und kann mit Tumoren verwechselt werden. Bei älteren Patienten können Durchblutungsstörungen an den Unterschenkeln auftreten, bis zu einem offenen Bein. Neben der Einteilung der Kugelzellen-Anämie auf der Basis der defekten Eiweiße gibt es auch eine Einteilung nach der Schwere der Krankheit, siehe Tabelle 2. Tabelle 2: Einteilung der Kugelzellen-Anämie auf der Basis der Blutarmut Träger 1 leicht Mittelschwer schwer sehr schwer Patienten (%) Hämoglobin (g/l) normal < 6 Retikulozyten (%) 1 3 < 6 6 > 10 > 10 Bilirubin (mg / dl) Blutausstrich normal vereinzelte Kugelzellen deutlich vermehrte Kugelzellen deutlich vermehrte Kugelzellen Mikro-Kugelzellen, Poikilozytose Blutübertragungen 3 nein regelmäßig Legende: 1 Personen mit der Anlage für eine Kugelzellen-Anämie in der Familie, aber ohne Krankheitszeichen; 2 relative Häufigkeit; 3 voraussichtlicher Bedarf an Blutübertragungen im Lauf des Lebens 2.2 Welche Laborwerte sind verdächtig? Bei einem Teil der Betroffenen wird die Kugelzellen-Anämie zufällig bei einer Blutuntersuchung gefunden. Diese Personen fühlen sich nicht krank, die Laboruntersuchung wurde aus anderen Gründen veranlasst. Hinweise auf eine Kugelzellen- Anämie sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Tabelle 3: Labor - Hinweise auf eine Kugelzellen-Anämie Laborwert MCHC oberhalb der Normgrenze (35 oder 36 g / dl) 1 Kommentar sehr verdächtig ist die Kombination von MCHC oberhalb der Normgrenze und RDW 2 > 15 % Retikulozyten erhöht Kugelzellen LDH erhöht indirektes Bilirubin erhöht einzelne Selten 5

8 Laborwert Kommentar Haptoglobin erniedrigt Vermehrung hyperchromer Erythrozyten leichte Erhöhung der osmotischen Fragilität in den besonders empfindlichen Testverfahren (AGLT) Legende: 1 RDW - Größenverteilung von Erythrozyten im automatischen Blutbild; 2 siehe Kapitel 2.3 für eine ausführlichere Darstellung von MCHC Wenn mehrere Laborwerte verändert sind, erhärtet sich der Verdacht. Wenn keine Kugelzellen nachweisbar sind, der MCHC-Wert nicht erhöht ist und auch die Retikulozyten nicht erhöht sind, ist eine Veranlagung zur Kugelzellen-Anämie nicht ausgeschlossen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die betroffene Person jemals Beschwerden entwickelt. Die Grenze zwischen einer Veranlagung und einer leichten Form von Kugelzellen- Anämie ist nicht immer leicht zu ziehen. Gelegentlich können bei leichten Formen eine hämolytische oder auch eine aplastische Krise auftreten. 2.3 Was bedeutet ein erhöhter MCHC Wert? MCHC ist ein errechneter Laborwert. Er gibt die Hämoglobin Konzentration in Hämoglobin pro 100 ml Erythrozyten an. Der erhöhte MCHC Wert (mean cellular hemoglobin concentration) ist typisch für die Kugelzellen-Anämie. Allerdings kann ein erhöhter MCHC-Wert auch in anderen Situationen gemessen werden. Dazu gehören andere, angeborene Membrandefekte der Erythrozyten, siehe Kapitel 3.2 Könnte es eine andere Krankheit sein? Kälteagglutinine Hämoglobin C Anomalie Sichelzellkrankheiten Patienten mit massiver Eisen - Überladung 6

9 3 Untersuchungen 3.1 Welche Untersuchungen sind erforderlich? Die Krankengeschichte und eine komplette körperliche Untersuchung sind Grundlage der weiteren Untersuchungen. Die weiteren Untersuchungen bei Erwachsenen sind in den Tabellen 4 und 5 zusammengefasst und in Abbildung 1 dargestellt. Tabelle 4: Basisuntersuchungen bei Verdacht auf angeborene Kugelzellen-Anämie Untersuchung (unbedingt erforderlich) Beschreibung Bewertung Kugelzellen-Anämie in der Familie autosomal dominant oder rezessiv kann zutreffen, muss aber nicht Vergrößerung der Milz körperliche Untersuchung Ultraschall kann zutreffen, muss aber nicht Blutbild automatisch Anämie MCHC 1 > 35 g/dl Anisozytose (RDW 2 ) kann zutreffen, muss aber nicht kann zutreffen, muss aber nicht kann zutreffen, muss aber nicht Blutausstrich mikroskopisch Kugelzellen Anisozytose gesteigerte Hämolyse Retikulozyten normal oder erhöht indirektes Bilirubin erhöht LDH 5 erhöht Haptoglobin nicht nachweisbar trifft bei den meisten Patienten zu 3, 4 kann zutreffen, muss aber nicht mindestens 2 Veränderungen müssen zutreffen Coombs Test negativ muss zutreffen Legende: 1 MCHC - mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration; 2 RDW- Größenverteilung von Erythrozyten im automatischen Blutbild; 3 nur in einwandfreien Ausstrichen zu erkennen; 4 bei leichten Formen können nur wenige oder keine Sphärozyten nachweisbar sein; 5 LDH Laktatdehydrogenase 7

10 Tabelle 5: Weiterführende Untersuchungen bei Verdacht auf angeborene Kugelzellen-Anämie Test osmotische Fragilität Durchflusszytometrie Membran Analyse Gen Analyse Beschreibung Acidified Glycerol Lysis Time (AGLT), Inkubation von frischem Blut Eosin-5-Maleimid Bindung SDS PAGE Sequenzierung der Kandidatengene: Linkage Analyse Es gibt keinen Einzeltest, der alle Formen der Hereditären Sphärozytose erkennt. In einer aktuellen Studie an 150 Patienten wurde gezeigt, dass die Kombination von AGLT und EMA Test eine Empfindlichkeit von 100 % erreicht. Diese Kombination wird jetzt als Standard empfohlen. Andere Untersuchungsmethoden der osmotischen Resistenz sind weniger empfindlich und werden deshalb nicht mehr als Standard empfohlen. Osmotische Fragilität / osmotische Resistenz: Sie beschreibt die Widerstandsfähigkeit der äußeren Hülle roter Blutkörperchen unter bestimmten Stressbedingungen. Der Test mit der Acidified Glycerol Lysis Time (AGLT) hat eine hohe Genauigkeit, die Empfindlichkeit liegt zwischen 80 und 95 %. Der Test muss innerhalb von Stunden nach Blutabnahme oder an per Eilboten versandten Proben (je nach Jahreszeit gekühlt) vorgenommen werden! Durchflusszytometrie: Die durchflusszytometrische Methode (EMA Test) wurde im Jahre 2000 eingeführt. Sie beruht auf der verminderten Bindung des Fluoreszenzfarbstoffs Eosin-5-Maleimid bei Patienten mit angeborener Kugelzell-Anämie im Vergleich zu Normalpersonen. Die Empfindlichkeit liegt bei %, die Genauigkeit bei %. Membran Analyse: Bei dieser Untersuchung werden die einzelnen Eiweiße in der Hülle von Erythrozyten aufgetrennt und untersucht. Gen Analyse: Der verantwortliche Gen Defekt kann bei den Patienten und in den betroffenen Familien direkt untersucht werden. Da verschiedene Gene in Frage kommen und es innerhalb dieser Gene verschiedene Defekte gibt, sind die Kosten für diese Untersuchungen hoch. Sie sind Spezialfällen vorbehalten. Mit keiner Methode kann die Diagnose einer Kugelzellen-Anämie allein und sicher gestellt werden. Ausnahme sind Personen aus Familien, in denen die Kugelzellen- Anämie schon bekannt ist und der Defekt nachgewiesen wurde. Dann kann die Diagnose bei einem verdächtigen Familienmitglied auch mit einer einzigen Methode bestätigt werden. In allen anderen Fällen sollten mindestens 2 verschiedene Verfahren eingesetzt werden, empfohlen werden AGLT und EMA-Test. 8

11 Abbildung 1: Empfehlungen zum Vorgehen bei Verdacht auf eine angeborene Kugelzellen- Anämie Legende: 1 typische Krankheitszeichen Blutarmut, Gelbfärbung der Haut, Vergrößerung der Milz, hämolytische Krise oder aplastische Krise nach Virusinfekt; 2 auffällige Laborbefunde MCHC > 35 und RDW > 15 %; Retikulozyten erhöht, Zeichen der Hämolyse; 3 Basisdiagnostik - großes Blutbild, Retikulozyten, LDH, Bilirubin, Haptoglobin, Coombs Test; 4 AGLT Acidified Glycerol Lysis Time, Test zur Bestimmung der osmotischen Fragilität, 5 Durchflusszytometrie Färbung mit Eosin-5-Maleimid; 3.2 Könnte es eine andere Krankheit sein? Elliptozytose Eine ganze Reihe anderer, seltener Krankheiten kann ähnliche Beschwerden und Laborveränderungen hervorrufen wie die Kugelzellen-Anämie. Blutarmut, gesteigerte Aktivität des Knochenmarks und Kugelzellen im Blut können auch bei folgenden Krankheiten auftreten: Angeboren Hereditäre Elliptozytose: Entscheidend ist der mikroskopische Befund, siehe Abbildung 1. Die Befunde der Basisuntersuchungen sind ähnlich wie bei Kugelzel 9

12 len-anämie, allerdings ist der AGLT Test meist nur bei mittelschwerem bis schwerem Verlauf auffällig. Hereditäre Pyropoikilozytose: Die durchflusszytometrische Untersuchung (EMA Test) zeigt ebenso wie bei der Kugelzellen-Anämie eine eindeutig verminderte Bindung des Farbstoffs. Entscheidend sind der Blutausstrich und eine im Gegensatz zu anderen Membrandefekten ausgeprägte Verminderung des mittleren Erythrozytenvolumens (MCV) auf Werte unter 70 fl. Hereditäre Defekte der Kationendurchlässigkeit der Erythrozytenmembran: Bei dieser Gruppe von Krankheiten führt der angeborene Defekt zu einer veränderten Durchlässigkeit der Membranen. Dadurch verschiebt sich vor allem das Gleichgewicht von Kalium und Natrium in der Erythrozyten. Zu dieser Gruppe gehören die folgenden Krankheiten, siehe Tabelle 6: Tabelle 6: Erkrankungen mit Störung der Kationendurchlässigkeit der Erythrozytenmembran Stomatozytose mit zellulärer Überwässerung Kryohydrozytose Familiäre Pseudohyper-kaliämie Xerozytose Hämolyse mittel bis schwer mild bis mittel mild bis normal mild bis mittel MCV 1 ( fl) MCHC 2 (32-36 g/dl) Erythrozytäres K + und Na + ( mmol/ L Ery) osmotische Fragilität stark erhöht normal bis leicht erhöht leicht erniedrigt erniedrigt intrauterin Aszites nein nein nein gering bis stark Ansprechen auf Operation der Milz gut schlecht Operation der Milz nicht empfohlen Operation der Milz nicht empfohlen Legende: 1 MCV - mittleres korpuskuläres Volumen; 2 MCHC - mittlere Hämoglobinkonzentration; Hereditäre Stomatozytose: Entscheidend ist bei diesem sehr seltenen Krankheitsbild der Blutausstrich. Die Abgrenzung zur Kugelzellen-Anämie ist wichtig, da die Operation der Milz nicht wirksam und mit einem hohen Risiko für Thrombosen und Embolien belastet ist. Hereditäre Xerozytose (früher auch dehydrierte hereditäre Stomatozytose): Weitgehend unauffälliges Blutbild, nur selten sind Stomatozyten und Echinozyten nachweisbar. Die osmotische Fragilität ist leicht erniedrigt. Die Operation der Milz ist nicht wirksam und aufgrund eines erhöhten Risikos für Thrombosen und Embolien nicht empfohlen. 10

13 Kongenitale dyserythropoetische Anämie Typ II: Auch hier sind einzelne Kugelzellen im Ausstrich nachweisbar sind. Im Vordergrund steht aber ein sehr buntes Bild der roten Blutkörperchen. Die Retikulozytenzahl ist oft normal, im Verhältnis zur Blutarmut aber zu niedrig. Im Zweifelsfall ist eine Punktion des Knochenmarks erforderlich. Darin zeigen sich bei Patienten mit kongenitaler dyserythropoietischer Anämie Typ II deutliche Störungen der Blutbildung mit atypischen Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen. In der Eiweiß-Untersuchung (SDS PAGE) ist das Eiweiß Bande 3 verschoben. Erworben Autoimmunhämolytische Anämie Mikroangiopathische hämolytische Anämie Hämolytisch - urämisches Syndrom Hypophosphatämie (verzögerte) hämolytische Transfusionsreaktion Hämolyse toxischer oder infektiöser Genese 4 Behandlung Welche Behandlung gibt es? Eine Reparatur des genetischen Defektes gibt es nicht. Die wirksamste Behandlung ist die Entfernung der Milz. Bei Beschwerden aufgrund von Gallensteinen ist die Entfernung der Gallenblase sinnvoll. Bei vielen Patienten mit Kugelzellen- Anämie ist keine Behandlung erforderlich Wann ist die Operation der Milz sinnvoll? Die roten Blutkörperchen werden bei Patienten mit einer Kugelzellen-Anämie vor allem in der Milz zerstört. Das führt zum einen zur Blutarmut, zum anderen zur Vergrößerung der Milz. Nach einer Entfernung der Milz steigt die Zahl der roten Blutkörperchen, die Anämie verschwindet. Nach einer Operation der Milz steigt die Zahl der sichtbaren Kugelzellen im Blut: Die Krankheit ist ja nicht verschwunden, nur der größte Abbauort wurde ausgeschaltet. Die Entscheidung über eine Operation der Milz fällt meist im Kindesalter. Die Operation sollte aber nach Möglichkeit nicht vor dem Schulalter vorgenommen werden. 11

14 Bei Erwachsenen muss sie in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes getroffen werden, siehe Tabelle 7. Wenn sich überaktives Knochenmark außerhalb der Knochen bildet, ist auch bei Erwachsenen die Entfernung der Milz sinnvoll. Tabelle 7: Gründe für eine Operation der Milz Schweregrad leicht mittelschwer schwer und sehr schwer Empfehlung in der Regel nicht erforderlich bei mehreren hämolytischen Krisen bei > 2 Transfusionen jenseits der Neugeborenenzeit bei ausgeprägter Leistungsminderung alle Patienten Das Risiko der Milzoperation liegt in der Operation selbst und in dem lebenslang erhöhten Risiko für schwere Entzündungen. Gefürchtet sind Pneumokokken-Infektionen. Sie können bei Patienten ohne Milz zum Tod führen, das Risiko beträgt 0,1 0,4 %. Eine Alternative zur vollständigen Entfernung der Milz ist die teilweise Entfernung. Dabei wird der größte Teil der Milz entfernt, es bleibt aber funktionierendes Milzgewebe erhalten. Diese fast vollständige Entfernung ist heute die Methode der Wahl. Bei einigen Patienten mit schwerer Verlaufsform kann auch nach einer Milzoperation eine leichte Blutarmut bestehen bleiben. Dies betrifft vor allem Patienten, bei denen Spektrin defekt ist. Vor einer Milzoperation werden bestimmte Impfungen empfohlen, um das Risiko für schwere Infektion zu vermindern. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehören auch Empfehlungen zur vorsorglichen Gabe von Antibiotika in Risikosituationen. 5 Kontrollen Sphärozyten I 5.1 Sind regelmäßige Blutkontrollen erforderlich? Es ist nicht erwiesen, dass regelmäßige Kontrollen des Blutbildes bei Patienten mit Kugelzellen-Anämien einen Unterschied machen. Blutuntersuchungen sollten immer dann erfolgen, wenn Zeichen einer Blutarmut auftreten vor allem nach Infekten. Bei Patienten mit mittelschweren und schweren Verlaufsformen wird eine jährliche Kontrolle von Ferritin im Blut empfohlen zur Überwachung des 12

15 Eisenhaushaltes. Eine Ultraschalluntersuchung der Gallenwege sollte mindestens alle 3 Jahre durchgeführt werden. 7 Weitere Infos Leitlinie der Kinderärzte: l_S1_Hereditaere_Sphaerozytose.pdf 8 Wer behandelt? 8.1 Onkologische Zentren Liste zertifizierter Onkologischer Zentren: DGHO Mitgliederdatenbank DGHO Mitgliederverzeichnis: GPOH (Kinderärzte) 9 Anschriften der Verfasser Prof. Dr. med. Stefan Eber Schwerpunktpraxis Pädiatrische Hämatologie/Onkologie und Kinderklinik der TU München Waldfriedhofstr München Tel: Fax: praxis@kid-z.de 13

16 Prof. Dr. med. Gerhard Ehninger Universitätsklinikum Carl Gustav Carus TU Dresden Medizinische Klinik und Poliklinik I Fetscherstr Dresden Tel: Fax: gerhard.ehninger@uniklinikum-dresden.de Prof. Dr. med. Winfried Gassmann St. Marien-Krankenhaus Siegen Medizinische Klinik III Kampenstr Siegen Tel: Fax: w.gassmann@marienkrankenhaus.com Prof. em. Dr. med. Hermann Heimpel Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier Universitätsklinikum Ulm Institut f. klin. Transfusionsmedizin Helmholtzstr Ulm Tel: Fax: h.schrezenmeier@blutspende.de Prof. Dr. med. Bernhard Josef Wörmann Amb. Gesundheitszentrum d. Charité Campus Virchow-Klinikum Med. Klinik m.s. Hämatologie & Onkologie Augustenburger Platz Berlin Tel: bernhard.woermann@charite.de Disclaimer Mein Onkopedia richtet sich an Patienten, Angehörige und alle Interessierten. Es basiert auf den aktuellen Leitlinien der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. für Ärzte, zusammengefasst in Onkopedia. Diese werden in Kooperation mit der OeGHO Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie, der SGMO Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie, der SGH+SSH Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie und der GPOH Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, erstellt. Fachbegriffe und Medikamente sind in einem getrennten Verzeichnis erklärt. Mein Onkopedia bietet Informationen, es ersetzt in keinem Fall die persönliche ärztliche Betreuung bei Erkrankung und Beschwerden. 14

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