Die Elbe - vom Urstromtal zur Kulturlandschaft
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- Melanie Fleischer
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1 Die Elbe - vom Urstromtal zur Kulturlandschaft Vortrag Rolf Lack Sonnenaufgang , 4:06 oberhalb Lauenburg
2 4 Behauptungen über die Elbe oberhalb Lauenburg Die Ufer der Elbe werden verschottert!? Die Elbe wird betoniert!? Die Elbe wird um 1 m vertieft!? Die Elbe wird reguliert durch Staustufenbau!?
3 Allgemeine Daten der Elbe Allgemeine Daten der Elbe
4 Länge 1091 km Einzugsgebiet km 2 Sie sehen hier links eine Karte mit den Einzugsgebieten g der jeweiligen Nebenflüsse, z.b. die Moldau, Saale und Havel. Oben rechts zeigt die Ländergrenzen, unten rechts ist die Topographie des Einzugsgebiet dargestellt. Im Einzugsgebiet der Elbe leben rd. 24,5 Mio. Menschen. Die Loire in Frankreich ist fast genauso lang wie die Elbe (1020 km) und ihre Quelle ist auf gleicher Höhe. Im Einzugsgebiet der Loire leben Menschen. Die Bevölkerungsdichte ist ein wesentlicher Grund, warum sich die Kulturlandschaften l so unterschiedlich entwickelt haben.
5 Das Urstromtal Elbe Als Elbe Urstromtal t bezeichnet man das heutige Elbtal auf einer Länge von rund 300 km zwischen der sachsen- anhaltinischen Stadt Genthin bis zur Elbmündung bei Cuxhaven. Es bildete sich auf dem Höhepunkt der Weichseleiszeit vor etwa bis Jahren und dem Ende der Vergletscherung Norddeutschlands vor etwa Jahren. Zu dieser Zeit schmolzen die Gletscher. Das Elbe Urstromtal nahm das Schmelzwasser auf und führte es in die Nordsee, die seinerzeit 120 m über dem heutigen Niveau und deren Küstenlinie i rd. 600 km weiter nördlich lag. Urstromtal im Bereich der Niederelbe
6 In den letzten Jahrtausenden gab es immer wieder erhebliche Temperaturschwankungen. Woher der Temperaturanstieg vor Jahren und damit die das vorläufige Ende der Vergletscherung g kam, ist nicht eindeutig geklärt. Neben den Untersuchungen des Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung hat insbesondere die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz teilweise gegensätzliche Entwicklungen festgestellt. Diese sind in KLIWAS (Auswirkungen des Klimawandels auf Schifffahrt und Wasserstrassen) im Internet veröffentlicht.
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8 In der vorherigen Karte sind die unterschiedlichen Elbverläufe in den einzelnen Jahrhunderten im Raume Magdeburg dargestellt. Deutlich ist erkennbar, dass viele Siedlungen mal rechts und mal links der Elbe lagen. Teilweise wurde dem Nachbarn bei Nacht und Nebel das Wasser abgegraben, um den Transportweg Elbe zu nutzen. Aber auch um einen besseren Hochwasserschutz durch schnelleren Abfluss zu erhalten, bemühte man sich Durchstiche in den mäanderten Fluss zu graben. So haben die Lostauer und Gerwischer trotz mehrfacher Hilferufe an den preußischen König im Jahre 1775 zur Selbsthilfe gegriffen. Bei Nacht zogen sie mit Schaufel bewaffnet zur Elbe, um einen Durchstich herzustellen. Aber die Rothenseer hatten aufgepasst und machten sich flugs daran den Wasserlauf wieder zuzustopfen. (Geschichtsblätter für die Stadt und das Land Magdeburg.
9 Regulierung des Oberrheins durch TULLA Ursprüngliche Ziele: 1. Hochwasserschutz 2. Absenkung der Grundwasserstände in der Aue zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzung 3. Eindämmung der Malaria 4. Festlegung der Landesgrenze zwischen Bd Baden undfrankreich ihdurch ein dfii definiertes Rheinbett 5. Niedrigwasserregulierung ab 1907 bis Wasserkraftnutzung
10 Ein bisschen Wasserbau
11 Um Planungen jeglicher Art für einen Flusslauf vornehmen zu können müssen Lage- und Höhenpläne, Längsschnitte, Querschnitte hergestellt werden. Darüber hinaus müssen Geschiebewegungen, Eisabfuhr, Geschwindigkeits-, Abflussmessungen und Wasserstandsbeobachtungen durchgeführt werden. Ganglinie Häufigkeitslinie oder Dauerlinie Die Ganglinie oder Pegelkurve zeigt die Wasserstände eines Pegels im Verlauf eines Jahres auf. Ordnet man die Wasserstände der Größe nach, so ergibt sich die Häufigkeits- oder Dauerlinie. Aus dieser Tabelle kann man auf der x-achse ablesen, wie oft ein Wasserstand über- oder unterschritten wird. Fasst man mehrere Jahre zusammen, z. B. die jeweils letzten 10 Jahre und bildet das arimetrische Mittel, so erhält man den Mittelwasserstand der Jahresreihe 2001/2010.
12 Einige Begriffe aus dem Wasserbau Pegelnullpunkt am Beispiel Pegel Magdeburg Strombrücke. Der angezeigte Wert ist nicht die Wassertiefe.
13 Die Pegel messen den Wasserstand im Gewässer. Der Austritt der Pegelleitung ist der Pegelnullpunkt. Die Elbe ist in neun Gewässerabschnitte eingeteilt. Die Stadtstrecke Magdeburg liegt in der Elbestrecke 5. In dieser Strecke ist der Pegel Strombrücke maßgebend. Addiert man 0,60 m zum angezeigten Pegelwert 3,62 des Pegels Strombrücke Magdeburg dazu, erhält man eine Wassertiefe von 4,22 m. Bei einem Pegelwert von 0,90 m ergibt sich eine Wassertiefe von 1,50 m. Diese Wassertiefe ist für Containerbinnenschiffe oder Sondertransporte ausreichend und steht als Mindestwassertiefe ganzjährig zur Verfügung.
14 Einige Wasserbauliche Begriffe Die angegebenen Werte beziehen sich auf den Pegel Wittenberge Elbe km 453,92 und die Jahresreihe 1996/2005 Pegelnullpunktllp nkt 16,716 ünn GLW 140 m Gleichwertiger Abfluss Fahrrinnentiefe 1,60 m unter GLW NNW, NNQ niedrigster bekannter Wasserstand NW 86 Niedrigwasser MNW 132 mittlerer Niedrigwasserstand MW 276 Mittelwasser HW 734 Hochwasser HHW höchstes bekanntes Hochwasser BW Betriebswasserstand (für Durchfahrtshöhen unter Brücken, Schleusen u. a. Bauwerke)
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16 Prinzipielle Wirkungsweise von Buhnen Anfangszustand: unverbauter Abflussquerschnitt Buhneneinbau Querschnittseinengung Wasserspiegelanstieg Zunahme Sohlschubspannung bregrenzte Sohleintiefung Wasserspiegelabfall ll Abnahme Sohlschubspannung Endzustand: Neues Gleichgewicht von Sohle und Wasserspiegellage T
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18 Die mit Echolot am gemessene Untiefe (dünne rote Linie) ist nach Instandsetzung der Buhnen durch den Fluss weggespült worden. Die neue Sohle (dicke rote Linie) weist eine verbesserte Wassertiefe um ca. 0,80 m auf. Es hat sich ein Gleichgewicht zwischen Abflußmenge, Fließgeschwindigkeit g und Querschnittsfläche eingestellt. Der Fluss tieft sich nicht weiter ein.
19 Diese Bodenkarte wird durch das Meßschiff Domfelsen mittels Echolot produziert. Da Zeit und Ort (GPS-Ortung) bekannt sind, sind die Veränderungen in der Flusssohle erkennbar und Grundlage für Unterhaltungsarbeiten
20 Unterhaltung der Fahrrinne
21 Die Karten aus den Jahren von 1898 auf den folgenden Seiten zeigen den Flusslauf und Überschwemmungsgebiete im Bereich Wittenberge, Dömitz und Bleckede.
22 Elbverläufe bei Wittenberge
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25 Diese 3 Bauphasen zeigen die Verlagerung der Fahrrinne durch den Bau von Buhnen. Durch die Vorstreckung (Verlängerung) der Buhnen) wird die Fahrrinne zum gegenüber liegenden Ufer gedrückt. Das hat für die Schifffahrt den Vorteil der Verstetigung der Fahrrinne und das Erreichen des Hafens Schnackenburg.
26 Elbereststrecke / Dammnatzer Bogen Unterhalb Dömitz sind in der Zeit der deutschen Teilung auf einer Länge von rd 20 km die Buhnen Unterhalb Dömitz sind in der Zeit der deutschen Teilung auf einer Länge von rd. 20 km die Buhnen nicht mehr wie damals geplant vorgestreckt worden. Der Abstand der Buhnenköpfe ist um ca. 50 m zu weit. Heute ist nur die Instandsetzung der vorhandenen Bauwerke im Rahmen der Unterhaltung zugelassen.
27 GlW89* max. Höhe in der Fahrrinne GlW89*-1-1,60 m Trendlinien Höhe [m+nn N] Elbe - Reststrecke 5 d=0,36 m Elbe - Kilometer d=0,28 m Maximale Sohlhöhen in der Fahrrinne (Peilung 1996) Dieses Bild zeigt den Längsschnitt der Reststrecke bei Dömitz. Deutlich ist die höher liegende Sohle erkennbar.
28 Hochwasser
29 Abbildung des WWF
30 Abbildung des WWF
31 Pegel Dresden Historische Hochwasser über 800 cm am Pegel Sächsische Sintflut (Einfluss des Einversatzes) März cm August cm August Februar Tage
32 Pegel Dresden Wasserstände von (Tageswerte) Hochwasser August Abschluss der MW-Regulierung
33 Pegel Dresden Wasserstände von (Tageswerte) Hochwasser August
34 Das Hochwasser 2002
35 Das Hochwasser Aug 9. Aug. 10. Aug. 11. Aug. 12. Aug. 13. Aug. Tiefdruckgebiete, die aus dem Mittelmeerraum vielregen bringen FÜNF-B - Zyklonen Die Tiefdruckbahnen wurden 1891 von dem Meteorologen VAN BEBBERS klassifiziert
36 Planung und Organisation der Eisbekämpfung auf der Elbe WSA Lauenburg Eisversatz
37 Verbuschung
38 9 Deichbrüche an der Elbe im August 2002 In diesem Bild sind die Deichbrüche in Sachsen und Sachsen-Anhalt aufgezeigt. Diese wirkten entlastend auf die Hochwassersituation im niedersächsischen und brandenburgischen Gebiet. Heute sind diese Deichbrüche saniert und der Unterlieger sollte das in seinen Überlegungen berücksichtigen. Bitterfeld
39 Mögliche Standsicherheitsprobleme bei Deichen im Hochwasserfall Quelle: Staatliches Umweltamt Köln Dezernat 53.1:
40 Mögliche Standsicherheitsprobleme bei Deichen im Hochwasserfall Quelle: Staatliches Umweltamt Köln Dezernat 53.1:
41 Mögliche Standsicherheitsprobleme bei Deichen im Hochwasserfall Quelle: Staatliches Umweltamt Köln Dezernat 53.1:
42 Mulde mit 1500 m³/s = HQ 61/99 Saale Havel Schwarze Elster Mulde Q [m³/s] Usti Dresden Torgau Barby Aken Wittenberg Wittenberge Tangermünde 0 Neu-Darchau W ll bl f d H h 2002 d Elb f d B i Abflü Wellenablauf des Hochwassers 2002 an der Elbe auf der Basis von Abflüssen und Einfluss der Nebenflüsse (Quelle: BfG)
43 Die Öffnung der Polder kurz vor dem Durchlaufen der relativ steilen Hochwasserwelle wirkte sich entscheidend auf die Wasserhöhe aus. Nach den Auswertungsprotokollen gp wäre der Wasserstand unterhalb von Havelberg mindestens 0,60 m höher gewesen.
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45 erbaut 1889 Auszeichnung der Konstruktion mit einer Goldmedaille auf der Weltausstellung in Paris im Winter 50 mal gezogen im Sommer 7 mal gezogen
46 WSA Lauenburg leistet Unterstützung bei der Sicherung von Landesschutzdeichen im Amt Neuhaus
47 Saale-Seiten-Kanal Tornitz
48 Der Saale-Seiten Seiten-Kanal bei Tornitz - Längsprofil
49 Der Saale-Seiten Seiten-Kanal Lageplan der Varianten
50 Verkehrsaufkommen und Binnenschifffahrt
51 Elbe-Fernstrasse im Fluss Kurzfassung der Geschichte der Binnenschifffahrt 1765 Erfindung der Dampfmaschine von James Watt Bis Mitte des 19. Jahrhunderts fuhren Lastkähne mit 50 t Tragfähigkeit (ungefähre AbmessungenL=12m, B=3m, T=1m) Sieg über Napoleon bei Waterloo im Wiener Kongress wurde die Elbe zum schiffbaren Gewässer erklärt. Die Elbe sollte in ein unverrückbares Bett gelegt werden. Kahngröße L=44m, B=5m, T=0,94m Einrichtung der Königl. Preußischen Elbstrombauverwaltung 1865 Beginn der Kettenschifffahrt (bis 1945 als Bugsierbetrieb in der Magdeburger Stadtstrecke Bis zum 1. Weltkrieg g Goldenes Zeitalter des Verkehrs Versailler Vertrag, Bemessungsschiff 700t (L=67m, B=8,2m, T=1,4m bei ¾ der Ladungskapazität Von den zwei Weltkriegen und der Deutschen Teilung hat sich die Wirtschaft und die Binnenschifffahrt h nie wieder richtig erholt Deutsche Einheit, Ziel ist eine Mindestwassertiefe von 1,60m an 345 Tagen
52 Die Grafik aus dem Jahre 1913 zeigt die Leistungsfähigkeit der Elbe und der Binnenschifffahrt. Zu diesem Zeitpunkt gab es ausschließlich Schleppverbände die mit den gleichen Wasserständen in der Elbe wie heute zu tun hatten. Der Umschlag in Magdeburg war zeitweilig höher ais in Duisburg. Die Transporte ins Hinterland von Hamburg und Lübeck sind durch den 2. Weltkrieg und der deutschen Teilung zerstört worden.
53 So stellte sich die Situation 2005 dar. Hinter Hamburg sind die Transporte mit dem Binnenschiff verschwindend gering.
54 REALITY! BILD WIRD NOCH FARBLICH ÜBERARBEITET
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56 CONTAINER DEVELOPMENT Stand Ende 2008!! Diese Grafik stammt zwar aus dem Jahre 2008, also kurz vor der Wirtschaftskrise, aber die Entwicklung des Containerumschlages nimmt schon wieder zu.
57 FAREAST TRANSPORT CHAIN EXAMPLE Hamburg Leipzig (400 km) 80% of costs by about 4% of total distance Shanghai Hamburg( km) 20% of costs by about 96% of total distance Der Transport von Waren aus China, Indien oder Südafrika ist bei den Mengen mit dem Seeschiff sehr kostengünstig. Für die einzelne Ware fällt sie fast kaum ins Gewicht. Teuer wird erst der Transport einzelner Container ins Hinterland.
58 Externe Kosten der Verkehrsträger
59 Der Transport von Gütern mit den unterschiedlichen Verkehrsträgern verursacht teilweise erhebliche externe Kosten. Mit Abstand als Hauptverursacher ist der Individualverkehr zu nennen.
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62 4 Thesen Die Ufer der Elbe werden verschottert!? Die Elbe wird betoniert!? Die Elbe wird um 1 m vertieft!? Die Elbe wird reguliert durch Staustufenbau!? NEIN! Das wäre fatal! Keiner will das!
63 Vielen Dank für das aufmerksame Zuhören Rolf Lack Oktober 2010
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