Die Einsatzflottille 1

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1 Die Einsatzflottille 1 - von Oktober 2014 bis September

2 Impressum Anschrift: Stab Einsatzflottille 1 Schweriner Straße 17a, Kiel Telefon: EinsFltl1Zentralbuero@bundeswehr.org Redaktion: Oberstleutnant Joachim Gaulke Kapitänleutnant Markus Allner Stabsbootsmann Kay Brüning Stabsbootsmann Ralf Denguth Stabsbootsmann Peter Lesniak Stabsbootsmann Thomas Vogler Herausgeber: Lothar Fölbach Medienservice Heimeranstraße 6, München Telefon: , Telefax: Auflage Hergestellt in Deutschland 2015 Danksagung: Unser Dank gilt allen Soldaten, aktiven und ehemaligen Flottillenangehörigen, die Textbeiträge verfasst oder Fotos zur Verfügung gestellt haben. Wir danken allen Inserenten, die mit ihren Anzeigen die Herstellung dieses Jahrbuches ermöglicht haben. 2

3 Seite Inhalt 5 Grußwort des Kommandeurs 6 Chronik der Einsatzflottille 1 9 Kommandowechsel Einsatzflottille 1 12 Mission Seenotrettung: Seesoldaten im Mittelmeer 18 Humanitäre Hilfe im Mittelmeer - EUROPEAN NAVAL FORCES MEDITERRANEAN 24 Auf zu neuen Ufern! Die erste Korvette bei ATALANTA 30 Piratenbekämpfung durch Ausbildung 36 Die Tugenden eines Geschwaders - S80 Hyäne im Einsatz UNIFIL 40 NATO Reassurance - Deutsche Uboote als Teil der SNMG 2 44 Die Bad Bevensen und die SNMCMG 2 50 Von Seehunden und Minenjägern 56 Minensuche bei der multinationalen Operation Open Spirit vor Estland 60 Schülerfahrt auf einem deutschen Unterseeboot der Klasse 212 A 66 Torpedoschießabschnitt Tarent 68 DYNAMIC MONGOOSE vom 05. bis 14. Mai Das 7. Schnellbootgeschwader rockt die Nordsee und den Atlantik 76 Feuer läuft, Flugkörper frei 82 Das Mehrbesatzungsmodell in der Praxis 85 Seebataillon in Portugal 86 Mein Praktikum bei den Minentauchern 94 Tag der Bundeswehr in Eckernförde 96 Impressionen Tag der Bundeswehr in Warnemünde 97 Marinestützpunkttauchergruppe Warnemünde 102 Maritimer Fünfkampf 106 Praktikum bei den Kampfschwimmern 112 FWD Crew Resource Management 118 NAVY RUN KIEL Kinderferienbetreuung Standort Kiel Jahre Patenschaft für einen besonderen Zweck 122 COE CSW Avantgarde im NATO Transformationsprozess 3

4 Grußwort des Kommandeurs der Einsatzflottille 1 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser unseres Jahrbuchs 2015! Zum nunmehr zehnten Mal haben sich die Angehörigen der Einsatzflottille 1 viel Mühe gegeben, Ihnen interessante Einblicke in Ihre tägliche Arbeit, in Einsätze und Übungen, aber auch in andere, wahrscheinlich weniger bekannte Ereignisse zu gewähren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Die großen Herausforderungen, denen sich unser Land derzeit zu stellen hat, sind natürlich auch an uns nicht spurlos vorbeigegangen. So ist für die Deutsche Marine insgesamt ein neuer Einsatz hinzugekommen, in dem sich unsere Männer und Frauen mit Herz und Verstand einen Namen gemacht haben: die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer aus der sich im Laufe des Herbstes der Einsatz EUNAVFOR MED Sophia entwickelte. Hierdurch mussten die Einheiten der Deutschen Marine umgruppiert werden. So steht derzeit erstmalig eine Korvette im ATALANTA Einsatz am Horn von Afrika. In der Folge haben wieder Schnellboote die Verantwortung für den UNIFIL Einsatz im Mittelmeer übernommen. Darüber hinaus ist unsere Flottille mit der Organisation der Flüchtlingshilfe Helfende Hände in Schleswig-Holstein betraut worden. Sie werden dieses Thema in den Medien verfolgt haben. Es wird nicht nur große Teile unserer Gesellschaft, sondern auch die Deutsche Marine und damit die Einsatzflottille 1 noch länger beschäftigen. In unseren Verbänden sind die Strukturveränderungen bis auf die Aufstellung des Unterstützungsgeschwaders im nächsten Herbst nahezu abgeschlossen. Die Einrichtung von Einsatzausbildungszentren am Standort, Werftgruppen und Weiterentwicklungselementen hat dabei bereits zu ersten sehr positiven Entwicklungen geführt. Hier werden wir Kurs halten, damit unsere Männer und Frauen an Land und an Bord schnell weitere spürbare Verbesserungen erfahren. Die täglichen Herausforderungen des Dienstes zu meistern, bedeutet für jeden Angehörigen der Einsatzflottille 1 ein großes Maß an Anstrengung und Tatkraft, für die sie immer auch den Rückhalt von Familie und Freunden benötigen. Für Ihre bisherige Unterstützung möchte ich Ihnen daher ganz herzlich danken und hoffe, dass Sie den Soldatinnen und Soldaten unserer Flottille weiterhin gewogen bleiben. Darüber hinaus danke ich allen Autoren und Fotografen, die sich auch in diesem Jahr für unser Jahrbuch engagiert haben. Sie haben wie immer ein realistisches und abwechslungsreiches Bild der Einsatzflottille 1 vermittelt. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien für das Jahr 2016 Gesundheit und Zufriedenheit, Gottes Segen sowie Glück und Erfolg bei allen Dingen, die Sie anpacken! Jan C. Kaack Kapitän zur See 4

5 Chronik Einsatzflottille bis Datum Ereignis Rückkehr der Schnellboote S75 Zobel und S79 Wiesel nach Teilnahme an UNIFIL Kommandowechsel Marinestützpunktkommando Eckernförde von Fregattenkapitän Brodersen an Fregattenkapitän Ufermann Besuch des Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages, Herrn Königshaus, beim 1. Ubootgeschwader in Eckernförde Rückkehr Minenjagdboot Homburg nach Teilnahme an der SNMCMG Auslaufen Korvette Erfurt zur Teilnahme am Einsatz UNIFIL Auslaufen Hohlstablenkboot Auerbach/Oberpfalz zur Teilnahme an der SNMCMG Auslaufen Minenjagdboot Bad Bevensen zur Teilnahme an der SNMCMG Rückkehr Korvette Braunschweig nach Teilnahme an UNIFIL Indienststellung U35 durch den Abteilungsleiter Einsatz im Marinekommando, Konteradmiral Luther Erstmalige Verleihung der Einsatzmedallie der Bundeswehr für Nationale Einsätze an die Besatzung Flottendienstboot Oste Verleihung des Nikolauspreises für die beste Besatzung in der SAGA 2014 an die Besatzung Schnellboot S 80 Hyäne Kommandowechsel 1. Ubootgeschwader von Fregattenkapitän Grimm an Fregattenkapitän Johst Auslaufen der Schnellboote S72 Puma, S73 Hermelin, S75 Zobel, S76 Frettchen, S79 Wiesel und S80 Hyäne zur Teilnahme an Joint Warrior Kommandowechsel Einsatzflottille 1 von Flottillenadmiral Martens an Kapitän zur See Kaack Beginn der Seenotrettung EUNAVFOR MED durch Einheiten der Marine Auslaufen Tender Werra zur Teilnahme an EUNAVFOR MED Tag der Bundeswehr in den Marinestützpunkten Eckernförde und Warnemünde Einlaufen Hohlstablenkboot Auerbach/Oberpfalz nach Teilnahme an der SNMCMG Kieler Woche Einlaufen Tender Donau nach Teilnahme als Flaggschiff an der SNMCMG Kommandowechsel UNIFIL von Fregattenkapitän Buddenbohm an Fregattenkapitän Liche 5

6 Datum Ereignis Einlaufen Minenjagdboot Bad Bevensen nach Teilnahme an der SNMCMG Auslaufen Schnellboot S80 Hyäne zur Teilnahme an UNIFIL Besuch der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, beim 1. Korvettengeschwader in Warnemünde Hanse Sail in Rostock Auslaufen Minentauchereinsatzboot Bad Rappenau zur Teilnahme an der SNMCMG Auslaufen Minenjagdboot Weilheim zur Teilnahme an der SNMCMG Korvette Erfurt passiert als erstes deutsches Marineschiff den neuen Suezkanal Kommandowechsel 5. Minensuchgeschwader von Fregattenkapitän Brach an Fregattenkapitän Voß Übernahme der Führung des Unterstützungsverbandes Helfende Hände in Schleswig-Holstein durch den Stab Einsatzflottille 1 6

7 Kommandowechsel Einsatzflottille 1 An der Spitze der Einsatzflottille 1 stand im Frühjahr 2015 ein Wechsel an: Am 23. April 2015 übergab Flottillenadmiral Jean Martens (mit Wirkung vom zum Konteradmiral befördert) die Einsatzflottille 1 und das Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters, nach fast genau zwei Jahren, an Kapitän zur See Jan C. Kaack. Abordnungen aus dem Stab und allen unterstellten Dienststellen der Einsatzflottille 1 sowie des Centre of Excellence waren an diesem Tag im Marinestützpunkt Kiel Tirpitzhafen angetreten, um dem Kommandowechsel einen würdigen Rahmen zu verleihen. Zu den etwa zweihundert geladenen Gästen, welche dem Festakt beiwohnten, zählten viele Vertreter der lokalen Politik und Wirtschaft, Soldaten und Mitarbeiter militärischer und ziviler Dienststellen aus Kiel und Umgebung, sowie die Familien und persönlichen Gäste des neuen und des scheidenden Kommandeurs. Einen ersten Höhepunkt der Musterung bildete der Einmarsch der Ehrenformation mit allen Truppenfahnen der Einsatzflottille 1 und des Centre of Excellence in Begleitung des Marinemusikkorps Ostsee und des Ehrenzuges, der durch Soldaten des Seebatallions gestellt wurde. In die Zeremonie eingeführt wurde mit dem Musikstück Gruß an Kiel, welches für den scheidenden Kommandeur damit ein Abschiedsgruß und für den neuen Kommandeur einen Willkommensgruß bedeutete. In seiner Ansprache richtete Flottillenadmiral Martens das Wort an die Gäste und Soldaten, wobei er die Zeit seines Kommandos Revue passieren ließ und sich von den Soldaten und zivilen Mitarbeitern seines Kommandos verabschiedete. Die zwei Jahre als Kommandeur waren geprägt von durchgehenden Abstellungen von Einheiten der Einsatzflottille 1 in Einsätze, einsatzgleiche Verpflichtungen und Ausbildungsvorhaben, sowie die Einnahme der neuen Zielstruktur der Flottille. Eine wichtige persönliche Erfahrung, so betonte Flottillenadmiral Martens, war seine Verwendung auf der operativ-strategischen Ebene als Deputy Operations Commander der Operation ATALANTA im OHQ der Europäischen Union in Northwood bei London. 7

8 Im Anschluss schritten der Abteilungsleiter Einsatz des Marinekommandos, Herr Konteradmiral Luther, der bisherige Kommandeur, Herr Flottillenadmiral Martens und dessen designierten Nachfolger, Herr Kapitän zur See Kaack, die Front ab. In der darauf folgenden Ansprache verabschiedete der Abteilungsleiter Einsatz des Marinekommandos den scheidenden Kommandeur und würdigte dessen Leistungen in seiner Amtszeit an der Spitze der Einsatzflottille 1. Nach der Vorstellung des neuen Kommandeurs, Herrn Kapitän zur See Jan C. Kaack, erfolgte die Kommandoübernahme als Kernstück des Festaktes. Daran schloss sich die Ansprache des neuen Kommandeurs an, welche er an die Gäste, aber vor allem an die Soldaten und zivilen Mitarbeiter der Einsatzflottille 1 und des Centre of Excellence richtete. In dieser unterstrich der neue Kommandeur den Respekt für das Geleistete, formulierte aber auch seine Erwartungen und Ziele für die kommenden Herausforderungen. Nach Abschluss der Musterung luden der Abteilungsleiter Einsatz und der neue Kommandeur zu einem kurzen Pressegespräch und einem Empfang in die Räume der OHG Kiel-Wik ein. Danach wurde der scheidende Kommandeur traditionsgemäß durch seine Geschwader- und Bataillonskommandeure, sowie Mitglieder des Flottillenstabes mit einem Marinekutter abgepullt und somit aus den Reihen der Flottille verabschiedet. Korvettenkapitän Mirko Luckhaus N4 im Einsatzstab der Einsatzflottille 1 8

9 Der scheidende Kommandeur, Flottillenadmiral Martens, wird abgepullt. 9

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11 Mission Seenotrettung: Seesoldaten im Mittelmeer Vor der libyschen Küste, Ende Mai In der Abenddämmerung an Deck des deutschen Einsatzgruppenversorgers Berlin. Das Schiff ist seit Anfang Mai zusammen mit der Fregatte Hessen im Mittelmeer, mit dem Auftrag, Menschen aus Seenot zu retten. An Bord sind knapp 600 Menschen aus Afrika. Sie wurden soeben von zwölf Seesoldaten aus Eckernförde aus einem Schlauchboot und einer Dhau (ein für die Gewässer typisches Holzboot) gerettet und auf das deutsche Schiff gebracht. An Bord der Hessen operieren ebenfalls zehn der Männer aus Eckernförde. Sie geben sich von jeher den Namen Seesoldaten ; sie sind Angehörige des Seebataillons, Marineinfanteristen, der grüne Verband der Marine. Sie gehen als spezialisierte Truppenteile in den Einsatz, auf ihre Mission zugeschnitten. Sie beherrschen das taktische Durchsuchen von Handelsschiffen genauso wie Aufklärung, die Bewachung von Hafenanlagen oder den Schutz von Schiffen. Nach England möchte ich. Dort ist es einfacher, als Ingenieur anerkannt zu werden. Aber wenn es dort nicht klappt, dann Berlin. Berlin, Deutschland. Das ist das zweite Ziel, wenn es mit England nicht klappt, sagt ein Mann auf die Frage, wo die lange und ungewisse Reise über das Mittelmeer enden soll, von der er nicht wusste, wie sie endet, als sie begann. Eine surreale und emotionale Situation Seit Anfang Mai 2015 operieren zwei Schiffe der Deutschen Marine im Mittelmeer, im 1. Deutschen Kontingent Seenotrettung Mittelmeer. Die Bundesregierung hatte sie entsandt, um Menschen aus Seenot zu retten, die vor Krieg, Verfolgung und Not aus ihren Heimatländern fliehen und von skrupellosen Schleusern in enge Boote gepfercht über das Mittelmeer geschickt werden. 11

12 Flüchtlinge in einem überfüllten Schlauchboot Die Krisenherde auf dem afrikanischen Kontinent und im Nahen Osten sind die Ursache dafür, dass immer mehr Menschen die gefährliche Reise gen Europa antreten oft zu Fuß, durch die Wüste, ungewiss, wie ihre Flucht verläuft. Es ist eine Völkerwanderung. Noch nicht einmal nach dem Zweiten Weltkrieg, so das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in seinem Bericht Global Trends Forced Displacement 2014 (vom 18. Juni 2015), waren so viele Menschen auf der Flucht wie jetzt, 60 Millionen weltweit. Würden sie alle in einem Staat leben, würde er in der Reihenfolge der Bevölkerungszahl den Platz 24 unter den Ländern der Welt einnehmen das entspricht der Bevölkerung Italiens. Alleine 2014 wurden fast 14 Millionen Menschen zu Flüchtlingen. In Syrien tobt seit vier Jahren ein unerbittlicher Bürgerkrieg. In Eritrea und Somalia herrschen Armut, Unterdrückung und Gewalt. Aus dem Nordosten Nigerias flüchten viele vor der Gewalt der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram. Selbst aus Ghana, Ägypten und anderen verhältnismäßig stabilen Nationen der Region machen sich mehr und mehr Menschen auf den Weg. Die große Mehrheit, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen will, beginnt ihre Seereise nach Angaben des UNHCR an der Küste des Transitstaates Libyen. Im Jahr 2013 versuchten noch Menschen den Weg über das Mittelmeer, 2014 waren es schon rund , darunter etwa Kinder. Für die erste Jahreshälfte 2015 spricht das UNHCR bereits von etwa etwa Flüchtlingen (The Sea Route to Europe vom 1. Juli 2015). Die Zusammensetzung der Flüchtlingsströme ändert sich schnell. Auch an Bord der Schlauch- und Holzboote sind es stark heterogene Gruppen, die den Marinesoldaten begegnen. Christen und Muslime sitzen nicht nur sprichwörtlich in einem Boot, wenn es darum geht Not, Leid und Elend zu entgehen. Flüchtende aus Somalia sitzen dicht gedrängt neben jenen aus Eritrea und anderen Nationen. Diese Umstände führen die Seesoldaten ein ums andere Mal an ihre physischen und psychischen Grenzen. Verschiedene religiöse, kulturelle, soziale und sprachliche Hintergründe erfordern ein enormes Maß an interkultureller Kompetenz, sprachlichen Fähigkeiten und geistiger, emotionaler und organisatorischer Flexibilität. Dazu kommen die hygienische Situation von Menschen, die seit Tagen auf engstem Raum zusammengedrängt sind, Krankheiten und die Arbeit in Schutzanzügen und mit Schutzwesten unter der heißen Sommersonne im Mittelmeer. 12

13 Flüchtlinge werden an Oberdeck der Fregatte Hessen untergebracht Es fängt mit Kleinigkeiten an Ist das ausgegebene Essen wirklich halal - und wie erklärt man den Menschen, die nur wenig vom Soldaten hinter der Schutzausrüstung sehen, dass ihm die Bedeutung dieses Wortes bewusst ist, dass ihnen wirklich nur Pute, Fisch und Reis angeboten wird und nicht etwa Schweinefleisch? Wie erklärt man einem Mann, der seit Wochen um jeden Bissen für seine Frau und seine kleine Tochter kämpft und der gelernt hat, dass sich jeder selbst der Nächste sein muss (nach der Devise wer zuerst kommt, mahlt zuerst ), dass wirklich genug Essen für alle vorhanden ist und jeder eine Decke, Wasser, Essen und eine medizinische Versorgung bekommt? Ethnische und religiöse Konflikte können angesichts der Stresssituation, um das eigene und das Überleben der Nächsten fürchten zu müssen, zu Auseinandersetzungen unter den Geretteten führen. Die Umstände sind prekär. Wir als Bordeinsatzsoldaten müssen einerseits helfen und andererseits gemeinsam mit dem interkulturellen Einsatzberater und den Feldjägern für Sicherheit an Bord sorgen. Dabei müssen wir verhältnismäßig auftreten, aber gleichzeitig den Selbstschutz unserer Soldaten sicherstellen. Wir müssen Konflikte schlichten können zwischen Menschen, die uns noch nie begegnet sind, die wir nicht einschätzen können und müssen gewährleisten, dass die Essensausgabe geordnet abläuft, Frauen und Kinder zuerst versorgt und dass Decken und Schlafplätze zugeteilt werden. Größte Stressoren: Krankheiten und Verletzungen Ohne nautische Fähigkeiten, ohne Navigationsgeräte oder eine ordentliche Bootsführung sitzen die Flüchtenden dichtgedrängt, teilweise gestapelt in den kleinen, vollkommen seeuntauglichen Schlauchbooten mit winzigen Außenbordmotoren, der Kraftstoff ist notdürftig in lecken Kanistern zwischen den Menschen verstaut. In den etwas größeren Holzbooten sitzen teilweise bis zu 600 Menschen, auch sie sind kaum besser ausgestattet oder motorisiert. Nach eigener Einschätzung, aus Sicht eines Seesoldaten, würden kaum mehr als 40 Menschen auf eines der Schlauchboote passen, in die Holzboote keinesfalls mehr als 100. Niemand würde mit einem dieser Boote eine Reise über das Mittelmeer antreten. So kommt es, dass die Boote einander auf der Überfahrt häufig folgen, in der Hoffnung dass der Vordermann den Weg kennt und vielleicht bessere navigatorische Hilfsmittel oder Kenntnisse besitzt als man selbst - und sei es nur ein einfacher Kompass. 13

14 Soldaten des Seebataillons retten ein kleines Mädchen Diesem Umstand ist es geschuldet, dass die Schiffe der Marine nicht selten gleich mehrere Boote in Seenot antreffen, denen es zu helfen gilt. Sehen die Menschen an Bord der Boote die Retter, besteht die Gefahr, dass Panik ausbricht. Deshalb nähern wir uns ihnen von zwei Seiten, um zu verhindern, dass sie alle zu einer Seite ihres Bootes drängen und es zum Kentern bringen. Die erste Devise lautet: Beruhigung. Ein Sprachmittler muss den Menschen erklären, dass sie Ruhe bewahren müssen und dass sie nach und nach von Bord der Boote geholt werden. Zunächst, so erzählen die Geretteten, seien sie unsicher, ob die großen grauen Schiffe einer der guten, einer europäischen Nation angehören, oder aber der Küstenwache einer der afrikanischen Mittelmeeranrainer, die sie fürchten. Es herrscht Angst, dass nicht genug Platz für alle an Bord sein könnte. So kommt es, dass Schlauchboote teils auch unmittelbar vor der Rettung zerstochen werden, dass Menschen ins Wasser springen oder gedrückt werden, dass die Starken die Schwachen nach hinten drängen oder auf den Holzbooten unter Deck zwängen. Dieser Anblick lässt die Soldaten erschaudern und erzeugt Stress. Dafür kann niemand ausgebildet sein, die Situation ist immer einmalig und erfordert bedachtes und überlegtes Handeln, Aufmerksamkeit und Übersicht. Bei der Rettung ist es entscheidend, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, jeden zu retten, aber auch sich und seine Kameraden davor zu schützen, aus Unachtsamkeit über Bord zu gehen oder ins Wasser gezogen zu werden, wenn viele Menschen unter Stress versuchen, an Bord der Speedboote zu gelangen und andere dabei abdrängen oder unter Wasser drücken. So kurz vor der Rettung ist die Gefahr zu ertrinken immer noch sehr groß. Sind dann alle an Bord, sehen die Seesoldaten hungrige, erschöpfte, versehrte und teils kranke Menschen echtes, unmittelbares Leid, Not und Elend. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind werden durch die Bordeinsatzsoldaten und Feldjäger nach Waffen und gefährlichen Gegenständen durchsucht. Sie erhalten ein Armband mit einer Nummer, um sie an Bord zählen und identifizieren zu können und werden dann an ein Team aus Schiffsärzten und medizinischem Personal zur Untersuchung übergeben. So kommt jeder der Seesoldaten unmittelbar mit den Geretteten in Kontakt und erlebt eine Welt, die den meisten in Europa völlig fremd ist. Am Ende ein gutes Gefühl Die Ärzte an Bord, die Smuts, das Engagement der Marinesoldaten und die zusätzlichen materiellen Anschaffungen zur Seenotrettung sind es, die unseren Erlebnissen einen positiven Anstrich verleihen. Die aufgenommenen Menschen sind wortwörtlich Gerettete. 14

15 Gerette Familie an Bord des Einsatzgruppenversorgers Berlin Sie werden medizinisch versorgt und bekommen durch die Frauen und Männer an Bord Essen, Trinken, eine Decke und die Möglichkeit sich zu waschen, auf Toilette zu gehen und zu schlafen. Jeder Gedanke an die Hintergründe der Flucht und die politischen Debatten ist vergessen, wenn ein Kind, das noch beim ersten Anblick eines Soldaten in Vollschutz in Tränen ausbricht, zu lächeln beginnt, weil es ein selbst gebasteltes Püppchen aus Verbandsmaterial in den Händen hält. Europa ist die Rettung. Egal wann und wo wir ankommen, hier ist unsere Reise zu Ende. Wir sind gerettet und sind den Deutschen dankbar. Vielleicht sehen wir uns einmal unter anderen Umständen wieder. In London, Berlin oder anderswo, sagt ein geretteter Mann zum Abschied. Fazit aus Sicht eines Zugführers Die Soldaten der Bordeinsatzkompanie sind während ihres Einsatzes im Mittelmeer körperlich und geistig an ihre Grenzen gestoßen. Sie sind die ersten, die sich in Speedbooten den Menschen in ihren überfüllten Schlauchbooten und Dhaus nähern, die sie beruhigen und an Bord der Schiffe bringen. Eine Aufgabe, die normalerweise nicht zum Einsatzprofil der Seesoldaten gehört. Die Soldaten arbeiten unter Vollschutz und teilweise bis zu 20 Stunden am Stück. Sie waren und sind erfolgreich, weil sie eine harte, körperlich fordernde und umfangreiche, lange Ausbildung erhalten haben. Wegen der klimatischen und menschlichen Belastungen wurde der Einsatz der Soldaten auf zwei Monate begrenzt. Der Einsatz dauert an. Anfang Juni wurden die Hessen und die Berlin von der Fregatte Schleswig- Holstein und dem Tender Werra abgelöst. Sie haben seitdem rund Menschen aus Seenot gerettet und in einen sicheren Hafen gebracht. Am 30. Juni wurden die Schiffe dem EU-Verband EUNAVFOR MED unterstellt. Sie haben den Auftrag, in der ersten Phase des Einsatzes im Operationsgebiet zwischen Italien und Libyen präsent zu sein, aufzuklären und Informationen über das Vorgehen von Schleusernetzwerken zu gewinnen. Bei einem Seenotfall kommen sie weiter zu Hilfe, diese Pflicht obliegt jedem Seefahrer. Kapitänleutnant Julian Liese Zugführer in der Bordeinsatzkompanie des Seebataillons, an Bord des Einsatzgruppenversorgers Berlin im 1. Deutschen Kontingent Seenotrettung Mittelmeer 15

16 Humanitäre Hilfe im Mittelmeer EUROPEAN NAVAL FORCES MEDITERRANEAN Tender Werra bei der Seenotrettung im Mittelmeer Am 13. Mai 2015, mit knapp drei Wochen Vorlauf, erfuhr die Besatzung des Tenders Werra während einer Seefahrt und mitten im Einsatzausbildungsprogramm, dass sie als Ablöseeinheit für den sechsmal größeren Einsatzgruppenversorger Berlin Anfang Juni für den Einsatz Seenotrettung im Mittelmeer geplant sei. Dieser nationale Einsatz sollte nach eingehender politischer Beratung nahtlos in die europäisch geführte EUNAVFORMED übergehen. Das ist nicht die Aufgabe der Deutschen Marine., Der Tender soll stattdessen etwas Anständiges machen. Der Tender ist zu klein, zu langsam, dafür nicht gebaut, hat zu wenig Personal. Aussagen aus dieser Zeit, die es zu bewerten gilt. Aus Sicht der Besatzung gab es aber Dringenderes. Es galt, den Auftrag Menschenleben retten bestmöglich zu erfüllen. Aufgrund der Kurzfristigkeit wurden mit Hochdruck und unter Inkaufnahme persönlicher Härten die notwendigen Vorbereitungen getroffen. Grundsätzlich wurden dazu die Erfahrungen des Vorgängerkontingentes genutzt. Da zuvor aber zwei andere Schiffsklassen im Einsatz waren, mussten Verfahren verändert und das ein oder andere neu entwickelt werden. Eine eigene Rolle Search And Rescue Tender Klasse 404 entstand. Auch wenn jedes Schiff zur Seenotrettung verpflichtet und dementsprechend handlungsfähig ist, musste das vorhandene Material ergänzt werden. Ein wetterfestes Zelt für das Flugdeck wurde benötigt. Belastungsfähige Speedboote, Windeln, Decken, Medikamente und vieles mehr wurden beschafft. Immerhin sollte keine zehnköpfige Handelsschiffbesatzung aus Seenot gerettet werden, sondern hunderte Menschen auf einmal. Am 3. Juni verließ die Werra den Heimathafen und verlegte mit best speed Richtung Mittelmeer. Nach der Übergabe mit der Berlin in Malaga erreichte die Werra am 14. Juni das Operationsgebiet. 16

17 Das Flugdeck mit 627 geretteten Menschen 17

18 Die Area of Operation und das sog. Lampedusa Triangle (das Gebiet mit den meisten Seenotfällen und die bekanntesten Abgangsorte) Jenes umfasst grob ein Seegebiet zwischen der sizilianischen und libyschen Küste sowie zwischen der Küste Tunesiens und Kretas und hat ungefähr die Größe der Bundesrepublik Deutschland. Während der Überfahrt ins Einsatzgebiet konnte die Rolle SAR einmal geübt werden. Mittlerweile verfügte die Einheit über einen ausgeklügelten Containerstellplan. Das Aussetzen der zusätzlichen Boote mit dem Bordkran wurde perfektioniert und für das Seefallreep wurde eine Planke konstruiert, die einen Bootstransfer einfacher und somit die Übernahme der Gäste sicherer machen würde. Auch der Rollenplan stand, da die Besatzung jetzt endlich vollzählig war. Die Einschiffung von Experten war notwendig und wurde nahezu identisch von unseren Vorgängern übernommen. Zusätzlich zur Stammbesatzung wurden eingeschifft: Bordeinsatzteam des Seebataillons, Ärzte/Sanitätspersonal, Psychologe, Pfarrer, Feldjäger, Interkultureller Einsatzberater, Einsatzkameratrupp, Feldnachrichtenkräfte, Gesundheitsaufseher und ABC-Soldaten. Damit wuchs die Besatzung von 66 auf knapp 100 Soldaten auf. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf Aus- und Weiterbildung, sowie Aufklärung gelegt. Ängsten, Sorgen, Vorurteilen und Gerüchten galt es vorzubeugen: Ängsten vor Krankheit, Sorgen vor Gefahr, Vorurteilen gegenüber den Gästen und Gerüchten über die Belastungen im Einsatz. Die Durchführung einer Rettungsaktion von mehreren hundert Menschen und deren anschließende Betreuung ist auf dem Tender ein Allemannsmanöver. Ende Juni kam es zur ersten großen Rettungsoperation der Werra. Es folgten im weiteren Verlauf des Einsatzes noch fünf weitere Male. EUROPEAN NAVAL FORCES MEDITERRANEAN Zum 1. Juli 2015 erfolgte der Unterstellungswechsel. Beide deutschen Schiffe wurden dem italienisch geführten Force Headquarter EUNAVFORMED, eingeschifft auf dem italienischen Flugzeugträger CAVOUR, unterstellt. Was war neu? Der Operationsplan der EUNAVFORMED ist in vier Phasen eingeteilt. In der Phase 1 geht es um Lagebildaufbau, Aufklärung und Informationsgewinnung, also um die Frage: Wie genau funktioniert das Geschäftsmodell der Schleuser? In der Phase 2 soll gegen diese Schleuser aktiv vorgegangen werden, zunächst in internationalen Gewässern, anschließend aber auch in fremden Hoheitsgewässern (z.b. Libyen). 18

19 Speedbootbesatzung bestehend aus Bootsführer, Bootsgast, Sprachmittler und Angehörigen des Bordeinsatzteams während eines Rettungseinsatzes Phase 3 beinhaltet auch den Einsatz gegen Schleuser auf fremdem Territorium. Derzeit befindet sich der Verband im Übergang von Phase 1 zu 2. In naher Zukunft sind je nach Mandat die Verfolgung von Menschenhändlern auf hoher See, Boarding, Festnahmen, Beschlagnahme und Zerstörung von Booten geeignete bzw. mögliche Maßnahmen. Phase 4 sieht den Rückzug der eingesetzten Kräfte nach dem Eindämmen der Flüchtlingsströme vor. Seenotrettung ist seit der Unterstellung unter EUNAVFORMED in den Hintergrund gerückt. Trotzdem kommt man dieser Verpflichtung selbstverständlich nach. Vorrangig werden aber Kräfte der italienischen Coast Guard, der europäischen Agentur für Grenzsicherung FRONTEX und Nichtregierungsorganisationen beispielsweise Ärzte ohne Grenzen zur Seenotrettung genutzt. Im Vordergrund steht bei jeder Rettung durch eigene Kräfte dann auch die Informationsgewinnung. Aus deutscher Sicht hatte und hat die Rettung auch durch EUNAVFORMED-Einheiten weiterhin hohe Priorität! Nachschau und Ausblick Sie alle wissen, dass wir seit Mai zwei Schiffe im Mittelmeer im Einsatz haben. Im Augenblick sind das die Schleswig-Holstein und die Werra, die bisher über 7200 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet und ihnen somit das Leben gerettet haben. Meine Damen und Herren, ich bin voller Hochachtung vor der deutschen Marine, die bei diesem Einsatz, der ihr weiß Gott nicht ins ursprüngliche Lastenheft geschrieben war, über sich hinauswächst. Was die Marine dort leistet, ist außergewöhnlich. Ja, wir sind in der ersten Phase der Seenotrettung und es wird einen Übergang in die zweite Phase geben. Wir werden im September gemeinsam ein Mandat dazu erarbeiten. Ich sage ganz deutlich: Die Seenotrettung geht weiter und hat oberste Priorität. (Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, Bundestagsdebatte vom 9. September 2015). Betrachtet man den humanitären Einsatz der BERLIN vor Banda Aceh nach dem verheerenden Tsunami von 2004 oder den Einsatz ATALANTA gegen die Piraterie am Horn von Afrika, so ist die Verwendung von Militär zur Unterstützung von Polizei oder Küstenwache nicht neu. Hier geht es um eine Frage der Vernunft, nämlich wer die Mittel besitzt, einen legitimen Auftrag erfüllen zu kön- 19

20 nen und wer nicht. Also ist die Marine im Mittelmeer im Einsatz, weil sie helfen kann! Der norwegische Ansatz, einen modernen Bohrinselversorger zu chartern und mit einer gemischten Besatzung aus Polizei, Militär und Zivilisten zu besetzen, ist ohne Zweifel auch eine ausgezeichnete Idee. Vehement widersprochen werden aber muss der Aussage, dass das Verhindern einer humanitären Katastrophe nicht die Aufgabe von Streitkräften bzw. der Marine wäre. Ganz im Gegenteil das ist die Aufgabe aller! Wie könnte man besser das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes verteidigen, wenn nicht mit dem Bekenntnis zu den Werten des Grundgesetztes, und damit einhergehend, die Würde des Menschen mit aller staatlichen Gewalt zu schützen? Die Besatzung der Werra übernahm mit Stolz die Verantwortung, Menschen zu beschützen und konnte sich im Übrigen kaum etwas Anständigeres vorstellen. Zugegeben, der Tender ist verhältnismäßig klein, er ist langsam, er wurde für die Aufgabe nicht gebaut und die Besatzung ist zahlenmäßig auch nicht gerade groß. Trotzdem ist ein Tender vielleicht gerade deshalb außergewöhnlich gut zur Seenotrettung geeignet. Kein Schiff hat gemessen an der Größe mehr Flüchtlinge mit einem Mal gerettet. Foto: Der Tender Werra mit dem für diesen Einsatz beschafften wetterfesten Zelt 20

21 Auch wenn man sich die Feuertaufe weniger umfangreich gewünscht hätte, kam es am 23. Juni dazu, dass die Werra mit der Rettung von 627 Menschen beweisen konnte, dass ihr ausgefeilter Plan zur Seenotrettung in großem Stile funktionierte. Aufgrund ihrer Maschinenkonfiguration ist die Werra sicherlich langsam, hat aber dafür eine enorme Seeausdauer. Ein niedriges Freibord schafft kurze Wege. Der Kran und der Platz an Oberdeck machten die Integration von zwei modernen Speedbooten möglich. Weiterhin boten die Laderäume mehr als ausreichend Platz für Zusatzmaterial. Auch die vergleichsweise kleine Besatzung ist ein entscheidender Vorteil. Gemeinsam geht es zur Sache. Auf einem Tender gehören alle zur Rettungsmannschaft. Aufgrund der schlanken Führungsstruktur gibt es einen sehr guten Informationsaustausch. Kommunikation und Gelassenheit sind in diesem Einsatz von entscheidender Bedeutung. Und das gilt nicht nur intern für die Einheit, sondern auch gerade für den Umgang mit den Gästen. Im weiteren Verlauf der Phase 2 sollen jeweils eine Rettungseinheit und eine Kampfeinheit zusammen operieren. Sollte das so kommen, bleibt der Tender ein wertvolles Einsatzmittel. Er kann zudem zur Seeraumüberwachung beitragen und ist für den Eigenschutz bestens bewaffnet. Denkbar sind sogar im eingeschränkten Maße Boardingoperationen bis hin zur Einschiffung von Spezialkräften. 21

22 Auf zu neuen Ufern! Die erste Korvette bei ATALANTA Korvette Erfurt mit dem U-Jagdzerstörer Akizuki der japanischen Meeresselbstverteidigungsstreitkräfte Bis zum Juni 2015 gab es wenige Stellen in der Marine, die sich jemals eine Korvette im Einsatz am Horn von Afrika vorstellen konnten. Dies schließt auch viele Teile der Besatzung BRAVO des 1. Korvettengeschwaders mit ein, die am 26. Mai 2015 nach kurzer und fordernder Einsatzvorausbildung zunächst in den Einsatz UNIFIL MAROPS aufbrach. Es war geplant mit der Korvette Erfurt mehr als ein Jahr im Einsatzgebiet zu stehen, um Transitzeiten zu sparen und den Besatzungen des 1. Korvettengeschwaders mehr Zeit für Ausbildung, Inübunghaltung, aber auch Regeneration zu ermöglichen. Nur wenig später, nach dem erfolgreich absolvierten Besatzungstausch zwischen den Besatzungen ECHO und BRAVO, mussten sich nicht nur die politische sowie militärische Führung, sondern auch das 1. Korvettengeschwader den neuen geopolitischen Gegebenheiten stellen. Die Flüchtlingskrise im Mittelmeer führte dazu, dass kurzfristig ein neuer Einsatz für die Marine hinzu kam und die verfügbaren Einsatzeinheiten neu verteilt werden mussten. Die Fregatte Schleswig-Holstein war geplant für den Einsatz ATALANTA. Sie verblieb jedoch im zentralen Mittelmeer und nahm an der Mission EU NAVFOR MED (European Union Naval Force Mediterranean) teil. Für die Korvette Erfurt hieß es Anfang August Auf zu neuen Ufern und Kurs Richtung Djibouti. Obwohl das Ende der Schnellboote bei UNIFIL im Jahr 2014 bereits eingeläutet wurde, ist die S80 Hyäne dem Ruf gefolgt. 22

23 Für die Besatzung bedeutete der Wechsel zum Einsatz ATALANTA eine Einsatzvorbereitung im Einsatz. Gerade in UNIFIL eingelebt, führte die Entscheidung des Wechsels zu heftiger Betriebsamkeit in allen Abschnitten. Besonders herausfordernd war die Tatsache, dass diese Einsatzteilnahme die erste einer Korvette bei ATA- LANTA überhaupt darstellt. So verwundert es nicht, dass zunächst so gut wie keine Erfahrungswerte für diesen Fregattendominierten Einsatz vorhanden waren. Insbesondere die Brücke und die Operationszentrale haben frühzeitig begonnen, sich mit der Vorgängereinheit Fregatte Bayern und ihren im Einsatz gesammelten Erkenntnissen auseinanderzusetzen. Vorhandene Befehle und Standing Operating Procedures (SOP) wurden analysiert und bestmöglich auf den Auftrag und die Fähigkeiten der Korvette angepasst. Es galt für alle beteiligten Stellen, die noch vorhandene Zeit effektiv zu nutzen und Schiff und Besatzung bestmöglich auf den neuen Einsatz vorzubereiten. Welche operativen Herausforderungen wirklich auf Schiff und Besatzung zukamen, zeigte sich natürlich erst im Einsatzgebiet. Auf dem Weg dahin ging es jedoch das erste Mal für eine Einheit der Deutschen Marine durch den neuen Suezkanal, die zweite Durchfahrt einer Korvette überhaupt auf dieser künstlichen Wasserstraße. Die Passage hat sich wider Erwarten äußerst komplikationslos gestaltet. 23

24 Replenishment at Sea (RAS) mit Versorger USNS Carl Brashear Die früher üblichen Beleuchter sind nicht an Bord gekommen und vor allem die auf der Brücke und an Oberdeck eingesetzten Soldaten hatten die Möglichkeit, dieses einmalige Erlebnis trotz erhöhtem Bereitschaftszustand zu genießen. Nach dem ersten Hafenaufenthalt in Djibouti, dem logistisch strategischen Abstützpunkt der Korvette mit einer SUG (Systemunterstützungsgruppe) vor Ort, hat Ende August die erste richtige On-Task-Phase der Korvette begonnen. Was bedeutete dies nun für die Korvette Erfurt? Der Operationsschwerpunkt von ATALANTA liegt nach dem stetigen Rückgang der Piraterie am Horn von Afrika einerseits auf dem Sammeln von Informationen und andererseits auf der aktiven Präsenz und Weitergabe der Missionsziele an lokale Akteure. Ziel ist es, Piraterie verdächtiges Verhalten so früh wie möglich zu verhindern. Vor diesem Hintergrund konnte die Korvette den Vorteil ihres geringen Tiefgangs nutzen, um möglichst nah an der somalischen Küste zu operieren und ehemalige Piratencamps weiter aufzuklären. Im Rahmen der hierbei durchgeführten ISR Missions (Intelligence-Survaillance-Reconnaisance-Missions) konnten, im Vergleich zu größeren Fregatten die weiter vor der Küste bleiben, veritable Aufklärungsergebnisse erzielt werden, die im Rahmen der Task Force 465 einen nachhaltigen Gewinn und Beitrag zur Gesamtoperation darstellten. Darüber hinaus galt es auf hoher See sämtlichen Schiffsverkehr mit zu verfolgen, da insbesondere illegale Fischereiaktivitäten zunehmend an Brisanz gewonnen haben. Was bei den bis zu elftägigen Seefahrten im besonderen Maße offensichtlich wurde, war die Weite des Operationsgebietes. Diese steht in einem wahrnehmbaren Gegensatz zur sehr kleinen AMO (Area of Maritime Operations) bei UNIFIL. Aus diesem Grund war die Versorgung in See auch das erste Mittel der Wahl, insbesondere vor dem Hintergrund der kurzen und unkalkulierbaren Hafenliegezeiten in Djibouti. Die Chance und gleichzeitige Notwendigkeit bei jedem Seetörn mindestens zwei Seeversorgungsmanöver (RAS- Replenishment at Sea) durchzuführen, wurde durch die Besatzung dankbar und so oft wie möglich angenommen. Im Einsatz operierten eine Vielzahl von Hilfsschiffen der US- und auch Royal Navy. Durch die gemeinsam durchgeführten RAS- Manöver, wurden der Besatzung die verschiedensten Facetten der internationalen Kooperation zwischen den Task-Forces lebhaft und anschaulich vor Augen geführt. 24

25 Landung NH-90 der niederländischen Marine auf der Korvette Erfurt Neben dem eigentlichen Auftrag ist es die Aufgabe, genau diese Zusammenarbeit zwischen den Counter- Piracy-Task-Forces zu intensivieren. In der Spitze befanden sich bis zu zwölf Einheiten der Task Forces 150, 151, 465 und 508 im Seegebiet am Horn von Afrika, wobei die Korvette Erfurt mit einer Vielzahl dieser Schiffe gemeinsame Übungen durchführte. Der Besatzung sind besonders die vielfach durchgeführten Flugbetriebsübungen in bleibender Erinnerung. Im Rahmen derer kam es zur ersten Landung eines NH 90 der niederländischen Marine an Bord einer Korvette. Dies ist besonders hervorzuheben, da der NH90, in leicht abgewandelter Form, als Sea Lion in die Deutsche Marine eingeführt werden soll. Ein gemeinsames Trainingsvorhaben mit dem Helikopter des kolumbianischen Marineschiffes 7 de Agosto, bei dem ein Special Operation Forces (SOF) Team an Bord kam, reiht sich hier ebenso ein, wie das PASSEX mit der Escort Divison 5 der Japanese Maritime Self Defence Force. Bei diesem Übungsabschnitt durfte der Kommandant der Korvette Erfurt den Commander des japanischen Verbandes in äußerst angenehmer Atmosphäre an Bord begrüßen. Die Besatzung BRAVO hat diese in See initialisierten guten Beziehungen auch im Hafen weiter gepflegt und sie z.b. bei Empfängen mit den Partnernationen vertieft. Ein besonderes Highlight war vor diesem Hintergrund ein gemeinsames Fußballspiel mit der Auswahl des USamerikanischen Camp Lemonier, in dem die CJTF HoA (Combined Joint Task Force - Horn of Africa) mit über Soldaten beheimatet ist. Die Auswahl der Besatzung BRAVO musste sich gegen die wöchentlich dreimal trainierenden Kicker der US- NAVY mit (nur) 2:4 geschlagen geben, was den guten Beziehungen natürlich keinen Abbruch tat. Für die Besatzung BRAVO, die den Einsatz UNIFIL schon aus dem Jahr 2012 kannte, war der Wechsel zu ATALANTA eine neue Herausforderung, die trotz des enormen Aufwandes an Vorbereitungen im Einsatz mit viel Motivation gemeistert wurde. Die Besatzungen CHARLIE und DELTA werden den Einsatz fortführen und sicher neue wertvolle Erfahrungen für das Waffensystems Korvette K 130 in diesem Einsatz sammeln. Kapitänleutnant Lehmann OPSO Besatzung BRAVO 25

26 Piratenbekämpfung durch Ausbildung Seesoldaten bilden Westafrikaner aus März 2015, fünf Uhr dreißig morgens: Fünf Soldaten der Bordeinsatzkompanie des Seebataillons machen sich in Eckernförde bereit, um in wenigen Stunden ein Flugzeug gen Afrika zu besteigen. Ihr Ziel ist Accra, die Hauptstadt von Ghana im Westen Afrikas. Was ist ihr Auftrag? Sie sollen westafrikanische Soldaten und Behörden im sogenannten Boarding trainieren, also im Entern von Schiffen. Piraterie - eine zunehmende Gefahr Das Thema Piraterie ist ein akutes Problem, nicht nur am Horn von Afrika, sondern auch im Westen des afrikanischen Kontinents. Die Piraten gefährden mittlerweile alle Nationen weltweit, unabhängig ob Küstenstaat oder nicht. Der größte Teil des Welthandels wird über Seewege abgewickelt und etliche der größten Routen verlaufen durch die Gewässer vor Westafrika und dem Golf von Guinea. Eine deutsche Beteiligung zum Schutz der Seewege im Osten Afrikas, im Rahmen des EU-mandatierten Einsatzes ATALANTA, besteht schon seit Jahren. Die Mission ist erfolgreich. Piratenangriffe haben dort massiv an Häufigkeit eingebüßt. Wenngleich sich der direkte Vergleich zur Operation ATALANTA aufgrund der völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen verbietet, ist die Kriminalität auf See auch in Westafrika seit Längerem ein Thema. Seit einiger Zeit keimt diese Problematik in den Seegebieten Westafrikas verstärkt auf. Insbesondere im Golf von Guinea kämpfen die Anrainer mit konstant hohen Zahlen von Vorfällen. Zusätzlich besteht das Risiko, dass lokale Terrorgruppierungen wie Boko Haram in Nigeria durch seeseitige Kriminalität finanziert und mit Waffen versorgt werden. Raubfischerei, Drogen- und Menschenschmuggel und zum Teil massive Umweltschäden, vornehmlich durch rücksichtslose Rohölförderung, komplettieren ein Geflecht an einzelnen Problemfeldern, denen die Anrainer nur bedingt Maßnahmen entgegensetzen können. 26

27 27

28 OBANGAME EXPRESS - Ziel: Training Daher etablierten die Vereinigten Staaten von Amerika im Rahmen des Partnerprogramms Africa Partnership Station (APS) mehrere multinationale Manöver der EXPRESS-Serie, zu denen auch OBANGAME EX- PRESS zählt, welches die Anrainer des Golf von Guinea, sowie die USA und ihre euro-atlantischen Partner zusammen mit Interessengruppen aus Regierungs- und Nicht- Regierungsorganisationen (u.a. der Vereinten Nationen) durchführen. Ziel ist es, die teilnehmenden Staaten des Golfes von Guinea u.a. in Bezug auf die Durchführung von Maritime Interdiction Operations (MIO) zu trainieren. OBANGAME EXPRESS fokussiert sich hierbei auf taktische Seeraumüberwachung und Aufklärung mittels Land- und Seeradar, das sogenannte Shadowing (unbemerktes Überwachen von verdächtigen Fahrzeugen in See) und Boardingoperationen durchzuführen, sowie auf operativer Ebene die Interoperabilität der im Aufbau befindlichen nationalen Maritime Operation Centre (MOC) zu schulen. Ferner soll ein Netzwerk aufgebaut werden, um Lagebildinformationen zu erhalten und möglichst verzugsarm auszutauschen. Auftrag für die Bordeinsatzkompanie Bereits 2014 nahm ein Team der Bordeinsatzkompanie an OBANGAME EXPRESS (damals von Nigeria aus) teil. Die Profis aus Eckernförde wurden dabei als Ausbilder für den Bereich Boarding eingesetzt. Ihre Leistung wurde seitens der afrikanischen Nationen und den beteiligten US-Soldaten so positiv wahrgenommen, dass das Gastgeberland des diesjährigen Manövers, Ghana, die Männer der Bordeinsatzkompanie offiziell über die Botschaft einlud. Ihr Auftrag umfasst die Ausbildung von Kräften ghanaischer Boardingteams, der Küstenwache, des Fischereischutzes, des Amtes für Drogenbekämpfung und die Weiterbildung von medizinischem Personal in den Einsatzgrundsätzen und -verfahren des Boardings. Dazu zählten im Schwerpunkt die Bereiche mission planning (Führungsprozess und Befehlsgebung), Ansprechen und Durchsuchung von Personen, Fixieren/ Festsetzen von Verdächtigen, Beweissicherung und Dokumentation, Befolgen der Rules of Engagement (rechtliche Rahmenbedingungen im Einsatz, u.a. das humanitäre Völkerrecht), medizinische Erstversorgung im Gefecht und natürlich die Grundlagen der Boarding- Taktik. Es gilt, dabei die Grundsätze des Bewegens auf und in Schiffen zu vermitteln, wie man etwa unter Eigenschutz Kreuzungen, Treppen, Leitern bewältigt und in Räume eindringt. Später, während des eigentlichen Manövers, werden dann all diese Themen an Bord der deutschen Fregatte Brandenburg in laufenden Szenarien geübt. Landausbildung Die Seesoldaten werden am Flughafen persönlich vom deutschen Botschafter in Empfang genommen und zur unweit gelegenen Hafenstadt Tema gebracht. Schon am nächsten Morgen beginnt die Vorausbildung im Eastern Naval Command, einer Einrichtung der ghanaischen Marine. Das Hauptquartier selbst ist ein Komplex, der mit hohen Mauern umgeben ist und direkt am zivilen Hafen von Tema liegt. Die Bürogebäude sind einstöckige Baracken. Ein mehrstöckiges Wohngebäude steht leer, was der Ausbildung später noch zu Gute kommen soll. Gegen halb Zehn, zwei Stunden nach Ankunft, haben sich ein Großteil der Teilnehmer, wie auch der zuständige Oberleutnant der Marine Ghanas, eingefunden und die Ausbildung kann beginnen. Von Zuhause kennt man das anders, aber Flexibilität und das Leben in der Lage beherrschen die Seesoldaten. Der deutsche Ausbildungsleiter verliert nur einige einführende Worte, skizziert knapp den Ablauf für die kommenden Tage und entscheidet dann spontan, aufgrund der rudimentären Infrastruktur und vorangeschrittenen Zeit, die vorgesehene theoretische Einweisung zugunsten der Praxis abzukürzen und gleich mit allen Teilnehmern ins Freie zu gehen. Der erste Tag steht ganz im Zeichen der Erstversorgung von Verwundeten unter Gefechtsbedingungen. Einer der Oberstabsgefreiten ist ausgebildeter Rettungssanitäter und Combat First Responder Level CHARLIE (CFR-C; ein Lehrgang für Spezial- und Spezialisierte Kräfte in Pfullendorf). Somit ist er in Tactical Combat Casualty Care (TCCC Taktische Verwundetenversorgung im Gefecht) bestens geschult und kann damit, weit über das Niveau eines Mannschaftsdienstgrades hinaus, unterrichten. Bereits 2014 nahm er an OBANGAME EX- PRESS teil und wurde für 2015 erneut, explizit und namentlich durch die US-amerikanische Führung angefordert. 28

29 Bei der Sanitätsausbildung Zusammen mit einem U.S.-Sanitätsportepeeunteroffizier zeigt er der Ausbildungsgruppe, wie man schnell und sicher Blutungen stoppt, Verbände anlegt, den Abtransport ermöglicht und Evakuierungsmaßnahmen einleitet. Die Behandlung von Traumata, Brüchen, Schusswunden, Bauch- und Kopfverletzungen werden geübt. Insbesondere die Männer und Frauen des örtlichen Krankenhauses in Tema, welche ebenfalls der Ausbildung beiwohnen, zeigen sich tief beeindruckt von den Fähigkeiten der Ausbilder. Sie stellen viele Fragen, tauschen Erfahrungen und Kontaktdaten aus und versprechen, auch auf See am Manöver teilzunehmen. Viele von ihnen wird das Team tatsächlich auf der Brandenburg wiedersehen. Der folgende Tag ist auf die beiden Boardingteams zugeschnitten. Die Gruppe hat sich aber derweil vergrößert. Es hat sich in Tema schnell herumgesprochen, dass ein deutsches Ausbildungsteam vor Ort ist und diverse Behörden haben zusätzliches Personal zum Zuschauen gesandt. Einige Polizisten der Drogenbekämpfung und die Männer der Küstenwache schließen sich allerdings gleich an, als es um das taktische Vorgehen geht, darum wie man in Räume eindringt und verdächtige Personen anspricht, sowie Handschellen anlegt. Auch das Durchsuchen von Personen wird thematisiert und am Abend legen alle noch eine kleine Runde Nahkampf ein, wobei die Deutschen ihre Methoden demonstrieren und die Afrikaner ihrerseits etwas vorführen. Zufrieden stellt der deutsche Ausbildungsleiter fest, dass nun die Teilnehmer ein Niveau erreicht haben, welches es ermöglicht, ganze Szenarien durchzuspielen. Daraufhin geht es am nächsten Tag zum einen in das bereits erwähnte mehrstöckige Wohnhaus auf dem Grundstück des Naval Command und zum anderen in den Hafen, wo eine ehemalige Versorgungseinheit der U.S. amerikanischen Küstenwache nun für die ghanaische Marine zur See fährt. Trainiert werden die Teilnehmer darin, das Gelernte der vergangenen Tage in ganzheitlichen Lagen anzuwenden. Zu fünft erhalten sie Aufträge wie etwa das Durchsuchen von Räumen nach versteckten Waffen, Personen oder Drogen. Mal befinden sie sich auf einem der Piraterie verdächtigen Handelsschiff, mal auf einem Trawler, der verdächtigt wird, illegal zu fischen. 29

30 Praxisnahe Ausbildung Piraterie, Menschen-, Waffen- und Drogenschmuggel, wie auch illegale Fischerei bilden den Übungsrahmen. Es ist in die Brücke des Schiffes einzudringen, den Kommandanten zu befragen, Verdächtige und Versteckte in Räumen zu finden, anzusprechen und, wenn nötig, festzusetzen. Zudem sind simuliert Verletzte der Besatzung und Verwundete im eigenen Team zu versorgen. Ausbilder wie Teilnehmer sind mit Eifer und Freude bei der Sache, finden sich mehr und mehr in die Szenarien ein und leben in der Lage, wie es im Militärjargon heißt. Jene Teile der Auszubildenden, die anfangs noch als reine Zuschauer agierten, melden sich nun mehr und mehr freiwillig, anfängliche Hemmungen werden schnell überwunden. Sie wollen Schauspieler sein und Besatzungsmitglieder mimen, versuchen sich an der Handhabung der Waffen und gehen als zusätzliches Personal im Team mit, bringen ihre Erfahrungen aus den diversen Behörden ein und lassen sich freiwillig als Verwundete abtransportieren. Immer wieder greifen die deutschen Ausbilder ein, machen einzelne Schritte vor, erklären und verbessern bis sie am Abend einhellig zu der Überzeugung kommen, eine Menge vermittelt zu haben. Einige Abschiedsfotos werden noch aufgenommen, kleine Geschenke wechseln den Besitzer und dann heißt es auch schon Aufbruch für die Ausbilder, denn die Tage auf See während des eigentlichen OBANGAME EXPRESS stehen bevor. Auf See Als Teil des Einsatz- und Ausbildungsverbandes der Deutschen Marine befindet sich die Fregatte Brandenburg bereits im Seegebiet vor Afrika. Extra für das nun anstehende Manöver wird sie allerdings abberufen und nach Tema befohlen. Hier steigen nun auch die fünf Soldaten der Bordeinsatzkompanie ein. OBANGAME EX- PRESS soll nun in den kommenden zwei Wochen den Rahmen bilden für die Beteiligung etlicher Nationen. Folgende Nationen stellen dabei die Übungsteilnehmer: Angola, Äquatorialguinea, Benin, Cote d Ivoire (Elfenbeinküste), die Demokratische Republik Kongo, Gabun, Ghana, Kamerun, Nigeria, der Kongo, Sao Tome und Principe und Togo. Partnernationen sind: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Portugal, Spanien, die Türkei und die U.S.A, sowie weitere Teilnehmer in der Rolle des Observer, also der eines Manöverbeobachters. Hinzu kommen Abgesandte von verschiedenen Behörden und den Vereinten Nationen. Insgesamt vier voneinander unabhängige Szenarien finden dabei parallel statt, um verschiedene Gruppen von Ländern miteinander üben zu lassen, je nachdem wie sie auch in der Realität kooperieren. Die Brandenburg und die deutschen Ausbilder sollen im ersten Szenario mitwirken. Dies dient den Marinen von Benin, Cote d Ivoire, Ghana, Nigeria und Togo als Gesamtlage. Neben Deutschland nehmen noch eine belgische Fregatte sowie Seeraumüberwachungsflugzeuge der portugiesischen und ghanaischen Luftwaffe (MPA Maritime Patrol Aircraft) teil. Hierbei mimt die belgische Leopold, als Motorvessel BLACK GOLD, einen gekaperten Öltanker, der von Nigeria gen Westen bis Cote d Ivoire verlegt und unter ständiger Überwachung der Anrainer kurz vor den Territorialgewässern der Elfenbeinküste Teile der Ladung und vermutliche Piraten an das Motorvessel CASHBOX übergibt, das wiederum von der Brandenburg simuliert wird. In der Folge verlegt die Brandenburg Richtung Osten über Ghana, Benin, Togo bis nach Nigeria. 30

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