Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
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1 Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Lehrplan (Schulversuch) /6/1 vom 20. Oktober 2009 Lehrplan für das Berufskolleg Zusatzprogramm zum Erwerb des Abschlusses Staatlich geprüfter Wirtschaftsassistent/Staatlich geprüfte Wirtschaftsassistentin Kaufmännisches Berufskolleg II Wirtschaft Schuljahr 1 Kfm. Berufskolleg Fremdsprachen Kaufmännisches Berufskolleg Wirtschaftsinformatik Wirtschaft Schuljahr 2 Der Lehrplan tritt mit Wirkung vom 1. August 2009 in Kraft.
2 2 Wirtschaft Vorbemerkungen Der Lehrplan Wirtschaft baut auf Themen der Betriebswirtschaft und Gesamtwirtschaft auf. Es findet eine Vertiefung und Erweiterung statt. Die in diesem Lehrplan enthaltenen Ziele und Inhalte bilden eine notwendige fachliche Voraussetzung für Schülerinnen und Schüler, die in das 2. Schuljahr der Wirtschaftsoberschule wechseln.
3 Wirtschaft 3 Lehrplanübersicht Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert Gesamtstunden Seite 1 1 Analyse mikroökonomischer Prozesse 20 5 bzw. 2* 2 Rechtsformen der Unternehmen Unternehmensbezogene Finanzierungsarten Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 20 7 * Im kaufmännischen Berufskolleg Fremdsprachen und im kaufmännischen Berufskolleg Wirtschaftsinformatik gilt der Lehrplan für das Schuljahr 2. 80
4 4 Wirtschaft
5 Wirtschaft 5 Schuljahr 1 bzw. 2 Zeitrichtwert 1 Analyse mikroökonomischer Prozesse 20 Die Schülerinnen und Schüler beurteilen verschiedene Arten der Nutzenmessung und bestimmen das Haushaltsoptimum. Sie beschreiben in diesem Zusammenhang die Auswirkungen der Nutzentheorie auf Konsumentscheidungen eines Haushalts. Sie leiten den Verlauf einer individuellen Nachfragekurve her und bestimmen unter der Prämisse eines rational handelnden Konsumenten und unter Reflektion ihrer eigenen Konsumentscheidungen wichtige Bestimmungsfaktoren des Nachfrageverhaltens privater Haushalte. Sie unterscheiden verschiedene Ursachen von ungewöhnlichem (nicht-rationalem) Nachfrageverhalten. Sie leiten die Gesamtnachfrage her und beschreiben weitere Bestimmungsfaktoren der Gesamtnachfrage. Sie berechnen verschiedene Arten von Elastizitäten und interpretieren die Ergebnisse in einzel- und gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen. Die Schülerinnen und Schüler leiten über die Stückkosten der Unternehmen eine lineare Gesamtangebotskurve her. Unter Berücksichtigung des Einflusses unterschiedlicher Bestimmungsgründe des Gesamtangebotes stellen sie die Verschiebung der Gesamtangebotskurve dar. Sie zeichnen und problematisieren eine individuelle Angebotskurve. Sie unterscheiden die Auswirkungen eines elastischen und unelastischen (starren) Angebots auf Märkten. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben, inwiefern die Art der Preisbildung von der jeweiligen Marktmacht der Marktteilnehmer abhängt. Sie analysieren die Preisbildung auf vollkommenen und unvollkommenen Märkten. Hiervon leiten sie unterschiedliche Verhaltensweisen der Anbieter ab. Sie vergleichen die Marktversorgung und den Preis beim Angebotsmonopol und beim zweiseitigen Polypol und erfassen Möglichkeiten der Abschöpfung einer Konsumentenrente. Handlungen unterschiedlicher Wirtschaftssektoren analysieren Nutzentheorie Bestimmung der Nachfrage Elastizitäten Bestimmung des Angebots Bedürfnisse, Bedarf, Nachfrage, ökonomisches Prinzip Produktionsfaktoren, Konsum, Sparen Kardinale Nutzentheorie, Ordinale Nutzentheorie Engel-Schwabe sche Gesetze Bilanzgerade, Haushaltsoptimum Individuelle Nachfrage Marktnachfrage (Bedürfnisse, Preise anderer Güter, Substitutionsmöglichkeiten, Anzahl Nachfrager, Einkommen, soziologische und psychologische Faktoren) Direkte Preiselastizität der Nachfrage, Kreuzpreiselastizität, Einkommenselastizität Herleitung über Stückkosten Einfluss von Produktionstechnik, Preisen Produktionsfaktoren, Preise anderer Güter, Anzahl, Anbieter Individuelles versus Gesamtangebot Angebotselastizität, Produktionsengpässe
6 6 Wirtschaft Preisbildung auf dem vollkommenen Markt Polypol Monopol Grafische und mathematische Ermittlung des Gleichgewichtspreises Änderungen des Gleichgewichtspreises durch Angebots- und Nachfragekurvenbeschreibungen Berechnung und Beschreibung der Konsumenten- und Produzentenrente Gesamt- und Stückbetrachtung Mathematische Ableitungen Unterschiede zwischen der Angebotsmonopolpreisbildung und der Preisbildung bei atomistischer Konkurrenz Polypol und Monopol auf dem unvollkommenen Markt Angebotsoligopol Wettbewerbsstrategien im homogenen und heterogenen Oligopol 2 Rechtsformen der Unternehmen 20 Die Schülerinnen und Schüler vergleichen anhand von Merkmalen die unterschiedlichen Rechtsformen der Unternehmen. Darauf aufbauend analysieren und beurteilen sie Fragen und Situationen, die sich im Zusammenhang der Gründung, der Geschäftstätigkeit sowie beim Beenden einer Gesellschaft ergeben. Des Weiteren verschaffen sich die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über Kooperation und Konzentration von Unternehmen. Vergleichsmerkmale Haftung Kapitalaufbringung Geschäftsführung und Vertretung Kontrolle der Geschäftsführung Gewinnverwendung und Verlustbeteiligung Rechnerische Gewinnverwendung, vgl. LPE 3 Rechtsformen Einzelunternehmung Offene Handelsgesellschaft Kommanditgesellschaft Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbH & Co. KG Aktiengesellschaft Formen der Kooperation und Konzentration Vgl. Kaufmännisches Berufskolleg I: Lehrplan Gesamtwirtschaft, bzw. Kaufm. Berufskolleg Wirtschaftsinformatik: Lehrplan Gesamtwirtschaft, bzw. Kaufmännisches Berufskolleg Fremdsprachen: Lehrplan Betriebswirtschaft Handeln vor Eintragung bzw. Umwandlung Ohne Kaduzierung und Abandonrecht Aufbau und Zustandekommen Aktienarten, Rechte aus Aktien Am Beispiel Konzern
7 Wirtschaft 7 3 Unternehmensbezogene Finanzierungsarten 20 Die Schülerinnen und Schüler lernen die unternehmensabhängigen Finanzierungsalternativen offene Selbstfinanzierung und Beteiligungsfinanzierung kennen. Im Rahmen der offenen Selbstfinanzierung bestimmen sie in Abhängigkeit von der jeweiligen Unternehmensform die Gewinnverwendung und -verteilung, indem sie die Höhe des einbehaltenen Gewinns und des ausgeschütteten Gewinns berechnen. Dabei ist auf die Veränderungen der Eigenkapitalkonten bei den Personengesellschaften und den Eigenkapitalpositionen bei den Kapitalgesellschaften einzugehen. Bei der Beteiligungsfinanzierung beschreiben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten einer unternehmensabhängigen Beschaffung von Eigenkapital. Sie ordnen die offene Selbstfinanzierung und die Beteiligungsfinanzierung unter den Gesichtspunkten der Mittelherkunft sowie der Rechtsstellung der Kapitalgeber. Sie vergleichen die Eigenfinanzierung mit der Fremdfinanzierung. Bedeutung der Wahl der Rechtsform unter dem Gesichtspunkt der Finanzierung Gewinnverwendung und Gewinnverteilung bei unterschiedlichen Rechtsformen und deren Auswirkungen auf die unternehmensspezifischen Eigenkapitalpositionen Offene Selbstfinanzierung Vgl. LPE 2 OHG/KG: vorzeitige Entnahme und deren Verzinsung während des Geschäftsjahres AG: Jahresüberschuss nach Steuern, Ohne Tantiemen Einstellung in gesetzliche und andere Gewinnrücklagen Dividendenausschüttung Beteiligungsfinanzierung als Möglichkeit der Beschaffung finanzieller Mittel Ausgabe junger Aktien Ordentliche Kapitalerhöhung Wert des Bezugsrechts Auswirkungen auf die Eigenkapitalpositionen der Bilanz Vergleich Bilanzkurs Börsenkurs Vergleich der Eigenfinanzierung mit der Fremdfinanzierung
8 8 Wirtschaft
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