Allgemeine Psychologie I. Vorlesung 11. Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg

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1 Allgemeine Psychologie I Vorlesung 11 Prof. Dr. Björn Rasch, Cognitive Biopsychology and Methods University of Fribourg 1 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR

2 Allgemeine Psychologie I Woche Datum Thema 1 FQ Einführung, Verteilung der Termine Einführung und Grundlagen Wahrnehmung Psychophysik Visuelle Wahrnehmung I Visuelle Wahrnehmung II Auditive Wahrnehmung Schmerz, Geruch, Geschmack Aufmerksamkeit Exekutive Kontrolle Fällt aus Arbeitsgedächtnis Langzeitgedächtnis I Langzeitgedächtnis II 2 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR

3 Beispielfragen 3 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR

4 Aufmerksamkeit und exekutive Kontrolle Exekutive Kontrolle Unterschiedliche kognitive Mechanismen Besonders wichtig, wenn Zielerreichung bei einer Handlung schwierig ist Neue Handlungen; Vermeidung von Fehlern; Kombination mehrerer Tätigkeiten Hemmung automatischer Handlung / Kontrolle von Impulsen Erreichung durch exekutive Kontrollprozesse Modell des Supervisory Attentional System (Norman & Shallice, 1986) 4

5 Beispielfragen 5 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR

6 Das Mehrspeichermodell Das Mehrspeichermodell Atkinson & Shiffrin (1968) 6

7 Kurzzeitgedächtnis Kurzzeitgedächtnis (KZG) Information werden für wenige Sekunden aufrechterhalten Abfrage der Information erfolgt gleich nach der Enkodierung Abfrage nach mehreren Minuten: Langzeitgedächtnis Aufmerksamkeit notwendig Annahme von Atkinson und Shiffrin (1968): Ohne Aufmerksamkeit keine Weiterleitung vom sensorischen Gedächtnis Inneres Wiederholen hält Information im KZG aufrecht Rehearsal Kapazität ist begrenzt Gedächtnisspanne von 7 ± 2 Informationseinheiten Messung der Gedächtnisspanne Digit Span Test 7

8 Kurzzeitgedächtnis Chunking Merken sich sich folgende Zahlen Kapazität des KZG: 7 ± 2 bedeutungshaltige Inhalte (Chunks) Fähigkeit zum Chunking hängt von Vorwissen, Übung und LZG ab 8

9 Kurzzeitgedächtnis Rehearsal Inneres Wiederholen Wichtig für Aufrechterhaltung von Informationen im KZG Experiment Unterdrückung des inneren Rehearsals Brown (1958) und Peterson (1959) Trigramm (z.b. KQN) merken Dann in Dreierschritte rückwärts zählen (z.b usw.). Variation des Behaltensintervals (3 18 s) Nach 6s nur noch 40-60% der Buchstaben erinnert Nach 15s sinkt Erinnerungsleistung unter 20% Hinweis für den automatischen Zerfall von Inhalten im KZG Durch Rehearsal aufgehalten Wenn Rehearsal nicht möglich -> Vergessen 9

10 Kurzzeitgedächtnis Interferenz Störende Einflüsse Z.B. andere Gedächtnisinhalte / Enkodierungsprozessen Proaktive Interferenz: Vorher gelernte Information stört die Speicherung neuer Informationen Keppel & Underwood, 1962 Rehearsal unterdrücken stört nicht die Speicherung des 1. Trigramms 1. Trigramm auch nach 18s noch behalten Auch 2. und 3. Trigramm noch recht gut nach 15 s behalten Vergessen im KZG durch proaktive Interferenz Retroaktive Interferenz Neue Information stören den Abruf bereits gespeicherter Informationen Gilt häufig für Abruf aus dem LZG 10

11 Kurzzeitgedächtnis Das TBRS-Modell Time-based ressource model (Barrouillet & Camos, 2010) Fokus: Verarbeitung und Speicherung im KZG Wichtige neue Annahme: Zeitabhängigkeit Annahme: Verarbeitung und Speicherung brauchen Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource Speicherung von Inhalten nur möglich mit Aufmerksamkeit Gedächtnisspur zerfällt ohne Aufmerksamkeit (time-dependent decay) Gedächtnisspur kann aufgefrischt werden durch Aufmerksamkeit 11

12 Kurzzeitgedächtnis Das TBRS-Modell Doppelaufgabe Aufgabe 1: Buchstaben merken (Speicherung / Storage) Aufgabe 2: Zahlen vorlesen (Verarbeitung / Processing) Vorhersage: Speicherungskapazität der Buchstaben abhängig von der Zeit und der Anzahl der Zahlen Cognitive load = Anzahl Zahlen/ pro Zeit Ergebnisse bestätigen Vorhersage 12

13 Arbeitsgedächtnis Kurzzeitgedächtnis Annahme: KZG ist (nur) Übergangsstelle zum LZG Kritik: Zwischenspeicher ist nicht die einzige Funktion des KZG Schnittstelle zwischen KZG und LZG Arbeitsspeicher (Bsp.: Kopfrechnen) Arbeitsgedächtnis Funktion Informationen kurzfristig aufrechterhalten Aus sensorischem Speicher und auch aus LZG Information modifizieren und aktualisieren Austausch ermöglichen 13

14 Arbeitsgedächtnis Modell von Baddeley und Hitch (1974) Erweiterung von Baddeley (2000) 14

15 Arbeitsgedächtnis Gedankenexperiment Denken Sie an ihre Wohnung: Wie viele Fenster gibt es? Der visuell räumliche Notizblock Visuell-räumliche Vorstellungen Die phonologische Schleife Aufrechterhaltung von sprachliche Informationen Die zentrale Exekutive Koordination der Prozesse Der episodische Puffer Übergang in das LZG 15

16 Arbeitsgedächtnis Die phonologische Schleife Phonocological loop Aufrechterhaltung von sprachlichen Informationen Ohne Rehearsal zerfällt die Information nach 1-2 Sekunden Akustische Informationen haben direkten Zugang Visuelle Informationen (z.b. Lesen) müssen erst in einen phonologischen Code umgewandelt werden Komponenten Passiver phonologischer Speicher zur unmittelbaren Sprachwahrnehmung akustischer Informationen Artikulatorischer Kontrollprozess, der visuellen Informationen Zugang zum phonologischen Speicher gewährt. 16

17 Arbeitsgedächtnis Empirische Belege für die phonologische Schleife Phonologisch: Klang der Sprache / Sprachlaute Phonemähnlichkeitseffekt Phonetisch ähnliche Worte schlechter kurzfristig behalten als unähnliche Bsp.: Wonne, Sonne, Tonne vs. gross, riesig, mächtig Semantische Ähnlichkeit wenig relevant, semantische Verwechslung eher im LZG Wortlängeneffekt Erinnerungsleistung abhängig von der Lesegeschwindigkeit der Wörter Irrelevanter Spracheffekt Erinnerungsleistung an Wörter durch irrelevante Sprache gestört Aber nicht durch andere Geräusche Artikulatorische Suppression Unterdrückung der phonologischen Schleife durch Aussprechen Visuell dargebotene Wörter: Kein Wortlängeneffekt mehr, also keinen Eingang mehr in die Phonologische Schleife Gilt nicht für akustisch dargebotene Wörter 17

18 Arbeitsgedächtnis Der visuell-räumliche Notizblock Visual-spatial scetchpad Mentale Aufrechterhaltung von visuell-räumlichen Informationen Visuell-räumliche Repräsentation der Inhalte Kein sprachlicher Code Inhalte können räumlich verändert werden Reaktionszeit abhängig von der Grösse der räumlichen Veränderung Bsp.: Drehung von räumlichen Figuren ist vom Drehwinkel abhängig 18

19 Arbeitsgedächtnis Mental Rotation Test (Shepard & Metzler, 1971) 19

20 Arbeitsgedächtnis Modalitätsspezifische Interferenz Sprache stört sprachliche Aufgabe / Verarbeitung Visuell-räumliche Informationen stören visuell-räumliche Vorstellung Gegenseitig nur geringe Störung Hinweis für Existenz von phonological loop vs. Visual-spatial scetchpad Doppelaufgabe Aufgabe 1: Räumliches Material merken vs. Sprachliches Material Aufgabe 2: visuell-motorische Tracking Aufgabe Ergebnis: Trackingaufgabe stört das Merken von räumlichen Material, aber nicht von sprachlichem Material Beispiele aus dem Alltag Autofahren (visuell-räumlich) und Radio hören (sprachlich) Aber: Gegenseitige Störung über Aufmerksamkeitsverschiebung möglich 20

21 Arbeitsgedächtnis Zentrale Exekutive Kontrolliert Subsysteme Weist die begrenzten Ressourcen den Subsystemen zu Bei Routinehandlungen wird die zentrale Exekutive nicht benötigt Nur bei anspruchsvollen / neuen (nichtalltäglichen) Prozessen notwendig Erklärt modalitätsunabhängige Interferenz Beispiel: Autofahren und Telefonieren Funktionen siehe Abschnitt Exekutive Kontrolle Wechsel der Aufmerksamkeit zwischen Aufgaben (task shifting) Planung von Aufgaben zur Zielerreichung (planning) Selektive Aufmerksamkeit und Inhibition von aufgabenirrelevanten Informationen und Reaktionen (Inhibition) Aktualisierung und Überwachung des Arbeitsgedächtnisses (Updating) 21

22 Arbeitsgedächtnis Testbeispiele Aufrechterhaltung Digit span Beispiel in Affen: Aufrechterhaltung und UpDating Der N-Back Test 0-Back: Drücken wenn ein X kommt 1-Back: Drücken, wenn ein Buchstabe mit dem vorherigen identisch ist 2-Back: Drücken, wenn ein Buchstaben mit dem vor-vorherigen identisch ist 3-Back:... 22

23 N-Back Test Start 23

24 N-Back Test Stop Go back 36

25 Take Home Messages Exekutive Kontrolle Umfasst u.a. planning, task shifiting, inhibition und updating Durch-/Ausführung der exekutiven Kontrolle: lateraler PFC (BA 9/46) Konfliktdetektion: medialer PFC / ACC (BA 32/24) Fähigkeit zur Selbstkontrolle ist eine begrenzte Ressource Ego-Depletion, Muskel-Metapher Prozess der Gedächtnisbildung Enkodierung, Speicherung, Abruf Gedächtnissysteme (Mehrspeichermodell) Sensorischen Kurzzeitgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis Kurzzeitgedächtnis und Gedächtnisspanne Arbeitsgedächtnis Erweiterung des Konzepts des Kurzzeitgedächtnisses Modell von Baddely und Hitch (1974) Phonological loop visual-spatial sketchpad, central executive and episodic buffer 37

26 Langzeitgedächtnis 38 Björn Rasch, Vorlesung Allgemeine Psychologie Uni FR

27 Gedächtnis Gedächtnis als Prozess 3 Phasen der Gedächtnisbildung Enkodierung Speicherung - Abruf 39

28 Das Mehrspeichermodell Das Mehrspeichermodell Atkinson & Shiffrin (1968) 40

29 Sind KZG und LZG verschieden? Serielle Positionskurve Worte vorlesen (alle 3 Sekunden 1 Wort) Danach Abfrage aller Worte 41

30 Sind KZG und LZG verschieden? Primacy-Effekt Items, die am Anfang der Liste standen, werden sehr gut erinnert Annahme: erste Items sind bereits in das LZG überführt Recency-Effekt Items, die am Ende der Liste standen, werden sehr gut erinnert. Annahme: letzte Items sind noch im KZG Disktraktoraufgaben Z.B. in dreier Schritten rückwärts zählen Recency-Effekt verschwindet, Primacy Effekt bleibt Beschleunigung der Präsentationsrate Primacy Effekt verschwindet, Recency Effekt bleibt Doppelte Dissoziation Methode um zu zeigen, dass zwei Prozesse verschieden sind Da Primacy und Recency Effekte unterschiedlich moduliert werden, unterliegen ihnen verschiedene Prozesse => KZG und LZG sind verschieden! 42

31 Historische Einführung Hermann Ebbinghaus «Vater» der experimentellen Gedächtnisforschung Erforscht sich selbst; Material: sinnlose Silben lernen Gesamtzeithypothese Je häufiger Silben wiederholt werden, desto besser ist das Gedächtnis nach 24 h Vergessenskurve Hermann Ebbinghaus Ebbinghaus, Björn Rasch

32 Gedächtnisexperimente Gedächtnisexperimente Was beeinflusst den Lernerfolg? Problem der Standardisierung Mnemometer Gedächtnismessgeräte von griech. μνήμη mnémē, Gedächtnis; Erinnerung

33 Langzeitgedächtnis Ergebnisse von Ebbinghaus haben generell bis heute Bestand Kritik: Gedächtnisleistung ist stark von Vorwissen abhängig Sinnlose Silben kein typisches Lernmaterial Schematheorie (Bartlett, 1932) Vorhandene Wissensschemata erleichtern das Enkodieren von neuen Informationen Informationen können in vorhandenes Wissen integriert werden Bsp.: Leichteres Nacherzählen von Geschichten aus eigenem vs. fremden Kulturkreis Spacing Verteiltes Lernen besser als massives Lernen Zeitabstände / Pausen wichtig für die langfristige Enkodierung Optimaler Abstand zwischen Wiederholungen abhängig vom Behaltensintervall Abstand zwischen Wiederholung ca % vom Behaltensintervall Bsp.: Behalten für 10 Wochen, Wiederholung ideal nach 1-2 Wochen 45

34 Langzeitgedächtnis Der Einfluss von Lernen und Abruf Studie von Karpicke und Roediger 2008, Science Lernen von 40 Englisch Swahili Wortpaaren 4 x 1 Lerndurchgang (Study, S) + 1 Abfragedurchgang (Test, T) Abfrage der Lernleistung nach 1 Woche 4 experimentelle Gruppen: Alle 40 Lernen Gewusste Lernen Alle 40 abfragen ST: alle 40 Wortpaare werden in jedem Study-Durchgang gezeigt, alle 40 Wortpaare werden in jedem Testdurchgang abgefragt SnT: In jedem Study-Durchgang werden nur die nicht gewussten Wortpaare gezeigt, alle 40 Wortpaare werden in jedem Testdurchgang getestet STn: alle 40 Wortpaare werden in jedem Study Durchgang gezeigt, nur die nicht gewussten Wortpaare werden getestet SnTn: IN jedem Study Durchgang werden nur die nicht gewussten Wortpaare gezeigt, in jedem Testdurchgang nur die nicht gewussten getestet ST SnT Gewusste abfragen STn SnTn 92

35 Langzeitgedächtnis Einfluss von Lernen und Abfrage Karpicke und Roediger,

36 Langzeitgedächtnis Lernkurve Abfrage nach 1 Woche Einfluss von Lernen und Abfrage Aktives Abfragen aller Wortpaar bei Wiederholungen für LZG essentiell!!!! Übung des Abrufs entscheidend für das Langzeitgedächtnis (passives) Wiederholen aller Wörter nicht notwendig Wiederholte (passive) Enkodierung der nicht gewussten Wortpaare ausreichend Alleiniges aktives Abfragen der nicht gewussten Wörter reicht nichts aus!!! 94 Typische Karteikartenmethoden mit zurücklegen nicht empfehlenswert

37 Langzeitgedächtnis Hypermnesie Multipler Abruf verbessert das Gedächtnis Ohne weiteres Enkodieren von den nicht gewussten Items

38 Langzeitgedächtnis Annahme verschiedener Gedächtnisspeicher Deklaratives Gedächtnis Ursprünglich: verbal reproduzierbares Gedächtnis Deklarierbares Gedächtnis (to declare), explizites Gedächtnis Verbale Informationen,autobiographsche Erlebnisse, Fakten etc. Hippokampus als entscheidende Hirnstruktur Ohne Hippokampus keine neuen deklarativen Gedächtnisinhalte enkodierbar Non-deklaratives Gedächtnis Motorisch-prozedurales Gedächtnis Fähigkeiten / Fertigkeiten, wiederholtes Üben erforderlich Priming Vorher dargebotene Information beeinflusst spätere Informationsverarbeitung unbewusster Prozess Klassische Konditionierung Non-assoziatives Lernen Habituation, Sensitivierung etc. 96

39 Gedächtnissysteme Hippokampus notwendig für Enkodierung Hippokampus nicht notwendig für Enkodierung 97 Björn Rasch Squire & Zola, 1996

40 Prozedural-motorisches Gedächtnis Beispiele

41 Nicht-deklaratives Gedächtnis Definition Informationen nicht direkt verbalisierbar Wissen drückt sich primär in Verhalten aus Initiale Enkodierung primär von anderen Strukturen als Hippokampus abhängig Wissen kann auch ohne einen intakten Hippokampus erworben werden. Bsp.: Patient H.M. kann Spiegelzeichnen-Aufgabe lernen Eigenschaften Viele Wiederholungen (Üben, Training) notwendig für Enkodierung Interaktionen mit deklarativem Gedächtnis möglich Z.B. Musikstück zunächst explizit-verbal erfasst, erst später durch Üben prozedural Vergessensrate sehr gering Auch ohne dass Fähigkeit zwischendurch ausgeführt wird Bsp.: Fahrradfahren oder Skifahren 99

42 Nicht-deklaratives Gedächtnis Prozedural-motorisches Lernen Motorische Fähigkeiten Z.B. Fahrradfahren, Skifahren etc. kognitive Prozeduren (Regeln / Sequenzen) Grammatik einer Sprache Typischer Test: artificial grammar learning Implizites Sequenzlernen Typischer Test: Serial Reaction Time Task (SRTT) PSSXTT VPVTXS 100

43 Nicht-deklaratives Gedächtnis Perzeptuelles Gedächtnis Perzeptuelles Priming Kurzzeitige Darbietung eines Bildes unterhalb der Bewusstseinsschwelle beeinflusst späteres Verhalten Klassische Konditionierung Wiederholte gekoppelte Darbietung eines CS und US führt zu Lernen Non-assoziatives Lernen Habituation, Sensitivierung etc. Bsp.: Reflexlernen Aplysia (Schnecke) Eric Kandel Nobelpreisträger 101

44 Deklaratives Gedächtnis Beispiele Verbales Gedächtnis Uhr - Gabel Räumliches Gedächtnis

45 Deklaratives Gedächtnis Patient H.M. ( ) Entfernung des medialen Temporallappen nach Epilepsie Enthält Hippokampus Starke anterorade Amnesie Kann keine neuen deklarativen Informationen lernen Alte Erinnerungen intakt Lernen von prozeduralen Inhalten weiterhin möglich Verbales Gedächtnis Uhr - Gabel

46 Deklaratives Gedächtnis in Tieren? Räumliches Gedächtnis: Morris Water Maze Lernen Stark abhängig von hippokampalen Läsionen

47 Deklaratives Gedächtnis Episodisches Gedächtnis makes it possible for a person to be consciously aware of an earlier experience in a certain situation at a certain time E. Tulving, 1993; S. 67 Enthält Inhalt + zeitlichen sowie räumlichen Kontext Schnell erlernbar und lange gespeichert one-trial learning Bsp.: Erinnerung an den letzten Urlaub Semantisches Gedächtnis Nur Inhalt, ohne zeitlich / räumlichen Kontext Bsp.: Faktenwissen Was ist die Hauptstadt von Paris? Ernest Tulving 105 Prof. Dr. Björn Rasch

48 Gedächtnissysteme Hippokampus notwendig für Enkodierung Hippokampus nicht notwendig für Enkodierung 106 Björn Rasch Squire & Zola, 1996

49 Deklaratives Gedächtnis Wie kann das deklarative Gedächtnis gleichzeitig schnell lernen und lange speichern? Das 2-Speicher Modell Schnell-lernendes Netzwerk 107 Schnelles Speichern Schnelles Vergessen Hippokampus Langsam lernendes Netzwerk Häufiges Training erforderlich Integration / Abstraktion Langfristige Speicherung Neokortex Übergang von Übergangsspeicher (Hippokampus) in Langzeitspeicher (Neokortex) durch wiederholte Reaktivierung Erlebte Erinnerungsepisoden Übergangsspeicher Hippokampus Reaktivierung Langzeitspeicher Neokortex Prof. Dr. Björn Rasch Marr et al., 1971 Rasch & Born, 2008

50 Deklaratives Gedächtnis Abrufprozesse Freie Reproduktion (free recall) Freies Abrufen der gelernten Information Bsp.: Liste von vorher gesehenen Worten aufschreiben Unterstützte Reproduktion (cued recall) Präsentation eines Abrufhinweises (retrieval cue) erleichtert Abruf Bsp.: Anfangsbuchstabe, erstes Wort beim Lernen von Wortpaaren (Vokabeln) Wiedererkennen (Recognition) Präsentation von alten und neuen Informationen (Old vs. New) Wiedererkennen basiert auf zwei verschiedenen Prozessen: Recollection: Wirkliches Erinnern der alten Information Familiarity: stärkeres Bekanntheitsgefühl beim Sehen der alten Information Unterschiede in den Abrufprozessen Gedächtnisleistung: Free recall < cued recall < recognition Free / cued recall erfordern Finden der Information im LZG, recognition nicht Häufiges Problem: Information im LZG gespeichert, kann aber nicht abgerufen werden Blockierung der Information, Bsp.: Tip-of-the-Tongue Phänomen 108

51 Deklaratives Gedächtnis Kontexteffekte (state-dependent learning) Räumlich-zeitlicher Kontext bei Enkodierung mit abgespeichert Teil der episodischen Gedächtnisspur Je stärker die Übereinstimmung von Enkodierungs-und Abrufkontext, desto besser der Abruf Encoding specificity principle (E. Tulving) Cues, die während der Enkodierung präsent waren, fördern Abruf aus episodischem Gedächtnis Kontext sehr breit definiert Räumlich-zeitlicher Kontext Blauer vs. roter Raum, Wasser vs. Land etc. Physiologischer Kontext Entspannt vs. Angestrengt, Betrunken etc. Emotionaler Kontext stimmungsabhängiges Gedächtnis (fröhlich vs. traurig) Kognitiver Kontext Lernen in zwei Sprachen Godden & Baddeley

52 Schlaf und Gedächtnis Schlaf fördert die Konsolidierung von Gedächtnis. Konsolidierung: Speicherung / Stabilisierung der Gedächtnisspur Lernen Konsolidierung Abfrage 110 Prof. Dr. Björn Rasch

53 Schlaf Wach REM N1 N2 N3 N1 N2 SWS REM EOG Slow Wave Spindel REM EEG K-Komplex 111 Prof. Dr. Björn Rasch

54 Schlaf und Gedächtnis Jenkins & Dallenbach 1924, Am. J. Psychol. nach Rasch & Born, Physiol. Rev Björn Rasch

55 Fehlleistungen des Gedächtnisses Die 7 Sünden des deklarativen Gedächtnisses (Schacter 2003) 113

56 Take-Home Messages Arbeitsgedächtnis Erweiterung des Konzepts des Kurzzeitgedächtnisses Modell von Baddely und Hitch (1974) Phonological loop, visual-spatial sketchpad, central executive and episodic buffer Artikulatorische Suppression, Mental rotation task, N-Back Task Langzeitgedächtnis Vergessenskurve (Ebbinghaus): Je länger das Behaltensintervall, um so mehr vergessen Enkodierungsprozesse Schematheorie: Güte der Enkodierung von Vorwissen / Integrationsmöglichkeit abhängig Levels of processing Ansatz: Tiefe der Enkodierung beeinflusst LZG Transferadäquate Verarbeitung, Generierungseffekt, Organisation Bei Wiederholung: Aktives Abrufen aller (!) Items entscheidend für langfristiges Speicherung Gedächtnissysteme Deklaratives Gedächtnis: Episodischen Gedächtnis vs. Semantisches Gedächtnis Enkodierung abhängig vom Hippokampus Non-deklaratives Gedächtnis 114

57 Take-Home Messages Gedächtnissysteme Deklaratives Gedächtnis: Episodisches Gedächtnis vs. Semantisches Gedächtnis Schnelle Enkodierung und (relativ) langes Erinnern, Enkodierung abhängig vom Hippokampus 2 Speicher Modell, Übergangsspeicherung (Hippokampus) und langfristiger Speicher (Neokortex) Non-deklaratives Gedächtnis Motorisch-prozedurales Gedächtnis, Priming, Klassische Konditionierung, Non-assoziatives Lernen Schwer verbalisierbar, Wissen drückt sich in Verhalten aus Enkodierung erfordert wiederholtes Üben, nach Wissenserwerb nur geringes Vergessen Enkodierung nicht vollständig vom Hippokampus abhängig Abrufprozesse im deklarativen Gedächtnis Free recall, cued recall und recognition Bei Wiederholung: Aktives Abrufen aller (!) Items entscheidend für langfristige Speicherung Kontexteffekte (State-dependent learning; Cue-specificity principle) Schlaf verbessert die Gedächtniskonsolidierung Fehlleistungen des deklarativen Gedächtnisses Zerfall, Geistesabwesenheit, Blockierung, Fehlattribution, Beeinflussbarkeit, Verzerrung, Persistenz 115

58 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 116 Allg. Psychologie Björn Rasch Uni FR

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