Endbericht zur Biologischen Untersuchung für die 2. Rheinquerung durch die B10 bei Karlsruhe/Wörth, (Teil Rheinland-Pfalz) - Artengruppe Fledermäuse -

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1 Anhang 3 zum Landschaftspflegerischen Begleitplan Endbericht zur Biologischen Untersuchung für die 2. Rheinquerung durch die B10 bei Karlsruhe/Wörth, (Teil Rheinland-Pfalz) - Artengruppe Fledermäuse - Erstellt von Diplom-Biologin Isabel Dietz Biologe und Geograph Christian Dietz, Horb Überarbeitung: ,

2 Endbericht zur Biologischen Untersuchung für die 2. Rheinquerung durch die B10 bei Karlsruhe/Wörth, (Teil Rheinland-Pfalz) - Artengruppe Fledermäuse - Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Material und Methoden Ergebnisse Diskussion Folgerungen für die Planung Literatur Kontakt überarbeitet Erstellt von Diplom-Biologin Isabel Dietz, Horb Biologe und Geograph Dr. Christian Dietz, Horb im Auftrag von MODUS Consult Speyer GmbH

3 Endbericht zur Biologischen Untersuchung für die 2. Rheinquerung durch die B10 bei Karlsruhe/Wörth, (Teil Rheinland-Pfalz) - Artengruppe Fledermäuse - 1. Einleitung Vorbemerkungen Im Rahmen der geplanten 2. Rheinquerung durch die B 10 bei Karlsruhe/Wörth im Teilbereich Rheinland-Pfalz sollte das Vorkommen von streng geschützten Fledermausarten in den durch die Planung betroffenen Teilflächen untersucht und eine mögliche Relevanz im Planungsverlauf überprüft werden. Bei der Untersuchung kam es zur Anwendung unterschiedlicher Methoden. Gebietsbeschreibung Die von der Planung betroffenen Flächen zeichnen sich durch deutlich unterschiedliche Habitatstrukturen aus. Am Rheinufer erstreckt sich eine lockere Weidenaue mit dichtem Schilfbestand, an die sich ein Damm mit Wiesenflächen anschließt. Entlang des östlich geplanten Trassenverlaufs schließen sich im Südosten Ackerflächen und im Südwesten Wiesenflächen sowie ein Auenwaldrest mit Altarmwasserflächen ( Im Weibel ) an. Diese Flächen wiederum grenzen an das Daimler-Werksgelände. Südwestlich des Landeshafens findet sich ein großes Waldstück mit Altrheinarmen ( Rheinanlage ), das sich zum Großteil aus gepflanzten Pappeln aber auch einigen alten Bäumen, vor allem Eichen zusammensetzt. Entlang der Trasse (1+600 bis 0+700) befinden sich nördlich und südlich vor allem Ackerflächen, die vereinzelt von Hecken und Gehölzsäumen unterbrochen werden. Die Anschluss-Stelle östlich der B9 liegt auf Ackerflächen mit vereinzelten Gehölz-Säumen. Die geplante Verkehrsschleife westlich der B9 verläuft auf einem Streuobstgebiet, welches an ein gewässerreiches FFH- und Vogelschutz-Gebiet im Westen angrenzt. Seite 2

4 2. Material und Methoden Aufgrund ihrer nächtlichen Lebensweise und der größtenteils sehr unauffälligen Tagesquartiere sind Fledermäuse nur schwer und vereinzelt, oft auch nur zufällig auffindbar. Zwischen den einzelnen Arten bestehen beim Einsatz derselben Methoden oft große Unterschiede in ihrer Nachweisbarkeit. Einen verlässlichen Überblick über die Artenzusammensetzung eines Gebietes kann nur mit einer Kombination mehrerer Methoden erzielt werden. Einige dieser Methoden sind dabei allerdings zeit- und materialaufwändig (z.b. Telemetrie), ihr Einsatz ist daher nur bei sehr gezielten Fragestellungen gerechtfertigt. Eine quantitative Bestandsabschätzung ist nur bei jenen Arten möglich, deren Ultraschall- Laute über größere Distanzen detektiert und eindeutig bestimmt werden können. Für das Planungsgebiet 2. Rheinquerung Karlsruhe/Wörth (Teil Rheinland-Pfalz) sollte eine mögliche Relevanz von Fledermäusen als streng geschützte Arten im Planungsprozess geprüft werden. Das Untersuchungsgebiet wurde am 22. April, 30. Juni, 13. Juli, 14. Juli, 12. August, 14. August, 15. August und am 14. September 2007 begangen beziehungsweise Erfassungstätigkeiten durchgeführt. Zu jedem Termin wurden alle Bereiche des Gebietes abgegangen, jedoch wurden darüber hinaus mit Transektstrecken und Netzfängen Schwerpunkte gesetzt, die folgender Tabelle entnommen werden können. Tabelle 1: Begehungstermine Datum Ort Erfassungsmethode Gesamtes Gebiet Tagsüber: Habitateinschätzung Nachts: 2 Transektbegehungen Altrhein Rheinanlagen Landeshafen Bereich westlich Containerhafen Im Weibel Rheinvorland und Landeshafen Rheinvorland Rheinvorland und Landeshafen Uferbereich am Wörther Altrhein Wörther Altrhein und Ackerflächen Bereich westlich Containerhafen Gehölzsaum südlich des EVZ Bootstransekt Transektbegehung Transektbegehung Transektbegehung Netzfang Transektbegehung Netzfang Transektbegehung Netzfang Transektbegehung Transektbegehung Transektbegehung Im Weibel Rheinvorland und Landeshafen Netzfang Transektbegehung Altrhein nahe der B9 FFH-Gebiet Schrebergartengebiet Netzfang Transektbegehung Transektbegehung Gesamtgebiet Transektbegehung Habitateinschätzung Zunächst erfolgte am 22. April 2007 eine ausführliche Begehung des Geländes entlang der geplanten Trassenführung und auf der gesamten Untersuchungsfläche. Dabei wurde das Gesamtgebiet in Augenschein genommen und aufgrund vorhandener Habitatelemente eine erste Einschätzung als möglicher Lebensraum für Fledermäuse vorgenommen. Hierbei wurden Nutzungsmöglichkeiten durch Fledermäuse hinsichtlich verschiedener Aspekte wie Seite 3

5 z.b. Eignung als Quartiergebiet oder Jagdlebensraum, sowie Anbindung an angrenzende Teillebensräume und mögliche Transferstrecken berücksichtigt. Einschätzung zur Eignung als Quartiergebiet Fledermäuse suchen im Sommer tagsüber Quartiere auf, die je nach Fledermausart in Baumhöhlen, hinter Rindenspalten, Stammanrissen oder ähnlichem liegen können, oder aber auch in ungenutzten Dachräumen, hinter Wandverkleidungen, Fensterläden oder in anderen Spalträumen an Gebäuden oder Brücken. Als Ersatz für Baumhöhlen werden gerne Vogelund Fledermauskästen angenommen. Die Sommerquartiere werden relativ häufig in unterschiedlichen Abständen gewechselt. Im Winter werden Höhlen, Stollen, Keller und andere unterirdische Quartiere oder sehr starke Bäume als Quartiere genutzt. Bei der Begehung wurde auf das mögliche Vorkommen geeigneter Quartiermöglichkeiten geachtet. Einschätzung zur Eignung als Jagdgebiet Fledermäuse suchen als Jagdgebiete eine Vielzahl von Lebensräumen auf. Je nach Fledermausart werden dabei eher dicht bewachsene waldartige Habitate, Offenlandbereiche oder Wasserflächen aufgesucht. Generell spielen strukturreiche naturnahe Bereiche die größte Rolle als Jagdgebiete, da hier die Produktion an Nahrungsinsekten am höchsten ist. Eine Einschätzung als Jagdgebiet erfolgt aus der Erfahrung in zahlreichen Studien zu einzelnen Fledermausarten und deren spezifischen Lebensraumansprüchen heraus. Das Gebiet wurde auf das mögliche Vorkommen geeigneter Jagdgebiete hin untersucht. Einschätzung zur weitergehenden Eignung als Teillebensraum Neben einer Nutzung als Quartier- und als Jagdgebiete spielen Teillebensräume für Fledermäuse eine Rolle als Transfer-, Paarungs-, Schwärm- oder Zuggebiet. Eine Betrachtung möglicher Nutzungen durch Fledermäuse erfolgte zusammen mit einer Einschätzung als Quartier- bzw. Jagdgebiet. Transektbegehungen Fledermäuse orientieren sich mit Ultraschalllauten, die reflektierten Echos ermöglichen es ihnen sich ein Hörbild ihrer Umgebung und möglicher Beute zu erstellen. Mit der Echoortung können auch sehr kleine und feine Strukturen wahrgenommen werden. Die Struktur der Echoortungslaute ist weitgehend artspezifisch. Sie variiert je nach Situation und Art erheblich. So zeigen Arten, die im freien Luftraum jagen wie z.b. die Abendsegler andere Laute als Arten, die in oder nahe an der Vegetation, jagen. Eine außerordentliche Variabilität in der Anpassung an verschiedene Echoortungs-Situationen und sehr ähnliche Lautstrukturen schränken bei manchen Fledermausgattungen eine Artbestimmung allerdings stark ein. Die Ultraschalllaute der Fledermäuse können mit Fledermausdetektoren hörbar gemacht werden. Frequenzwahl-Detektoren (Mischer-Detektoren) überlagern dabei das von den Fledermäusen ausgesendet Signal mit einem frei wählbaren Mischsignal. Anhand dieses Mischsignals kann die Frequenz des nun hörbaren Lautes bestimmt werden. Mit einiger Erfahrung können so eine ganze Reihe von Fledermausarten akustisch bestimmt werden (Pipistrellus-, Nyctalus- und Eptesicus-Arten). Situationsabhängig ist jedoch eine ganze Reihe an Fehlermöglichkeiten gegeben, weshalb zur genaueren Auswertung die Aufnahme der Fledermauslaute erfolgt. Eingesetzte Geräte Bei den Transektbegehungen wurde ein Frequenzwahl-Detektor (Pettersson D240X) und ein Pettersson D1000X genutzt. Bei dem Gerät Pettersson D240X wurden die detektierten Fledermauslaute mit Hilfe eines MP3-Players (JVC) aufgezeichnet. Dabei wurde das von dem Detektor in einen Ringspeicher übernommene Signal 10fach zeitgedehnt und konnte so auf Seite 4

6 das Aufnahmegerät (Digitalrekorder) überspielt werden. Bei dem Gerät Pettersson D1000X werden die Daten direkt auf eine interne CF-Karte gespeichert. Mit einer speziellen Analysesoftware (Selena, Universität Tübingen) konnten die Laute ausgewertet und in einem Sonagramm dargestellt werden. Im Sonagramm ist eine detaillierte Analyse von Frequenz-, Zeit- und Intensitätsparametern und deren Kombinationen möglich, die in ihrer Gesamtheit eine zuverlässige Artbestimmung erlauben. So ist es auch möglich, zahlreiche Myotis- und die Plecotus-Arten zu identifizieren. Zum Vergleich der aufgezeichneten Laute wurde eine umfangreiche eigene Referenz-Datenbank herangezogen, die alle europäischen Fledermausarten umfasst. Transektflächen Bei allen Begehungen wurde gezielt nach Fledermäusen gesucht, dabei wurden meist zeitgleich zwei Transekte begangen. Die Transekte wurden tagsüber im Untersuchungsgebiet so gewählt, dass relevante und repräsentative Streckenabschnitte des geplanten Straßenverlaufes abgedeckt wurden und die in diesen Abschnitten vorkommenden Fledermausarten qualitativ und quantitativ erfasst werden konnten. Die abgegangenen Bereiche können in fünf unterschiedliche Transektgebiete aufgeteilt werden (vgl. Tabelle 2 und Karte 1). Am 22. April (Transekt I) wurde von einer Person die Weidenaue mit ihren Schilfbeständen entlang des Rheins ( Rheinvorland ) abgelaufen. Vom Damm aus wurde dann dem geplanten Verlauf der Trasse (3+500 bis 3+100) entlang des Wäldchens, der Wiese und dem Maisacker ( Im Weibel ) gefolgt. Von hier aus wurde das Wäldchen durchquert, dabei die Altarme (bzw. die Schluten Im Weibel ) mit untersucht und dann der Weg bis zum Landeshafen Wörth entlang der Äcker und Wiesen genommen. Vom Landeshafen aus wurde der Weg Richtung Vogelschutzgebiet (entlang der Ritterhecke ) eingeschlagen und dann der Damm abgegangen, um wiederum die Weidenaue des Rheinvorlandes zu untersuchen. Eine zweite Person begann am Container-Hafen (Höhe bis 1+600) und folgte dem geplanten Trassenverlauf. Dabei wurde der Wörther Altrhein genauer untersucht. Von hier aus wurde der Weg entlang des Waldrandes entlang von Wiesen und Äckern genommen und zwar bis zur B9. Auf dem Rückweg wurde auf Höhe km (der geplanten Trasse, gegenüber des EVZ bzw. senkrecht zur K25 Hafenstraße ) der Gehölzsaum (vgl. Karte 1 Transekt II: Kürzel GS) abgelaufen und danach der Weg zurück zum Container-Hafen verfolgt (Transekt II). Am 30. Juni wurde ab der Abenddämmerung bis ca Uhr der Wörther Altrhein-Arm unweit des Rathjenssees mit einem Kanu abgefahren (Transekt III) und dabei Lautaufnahmen erstellt. Anschließend wurde das Gebiet entlang des Containerhafens (Transekt IV) abgegangen. Die Rheinanlagen wurden zwischen dem Altrhein Blinder Haken und Fingerteich begangen. Von hier aus wurde der Transekt den Gleisen folgend entlang dem Daimler-Gelände weiterverfolgt, am Waldrand fortgeführt und das Wäldchen auf Höhe des Altarms Im Weibel gequert, um zum Landeshafen zu gelangen, wo weitere Aufnahmen erfolgten. Am 13. Juli wurde von einer Person das Rheinvorland mit seiner Weidenaue (Transekt I) und den Schilfbeständen entlang des Rheins abgelaufen. Vom Damm aus wurde dem geplanten Verlauf der Trasse (3+500 bis 3+100) entlang des Wäldchens, der Wiese und dem Maisacker ( Im Weibel ) gefolgt. Von hier aus wurde das Wäldchen durchquert, dabei die Altarme (bzw. die Schluten Im Weibel ) mit untersucht und dann der Weg bis zum Landeshafen Wörth entlang der Äcker und Wiesen genommen. Vom Landeshafen aus wurde der Weg Richtung Vogelschutzgebiet (entlang der Ritterhecke ) eingeschlagen und dann der Damm abgegangen bis er wiederum auf die Weidenaue des Rheinvorlandes stößt. 14. Juli wurde von einer Person das Rheinvorland mit seinen Weidenauen (Transekt I) und Schilfbeständen entlang des Rheins abgelaufen. Vom Damm aus wurde dann dem geplanten Seite 5

7 Verlauf der Trasse (3+500 bis 3+100) entlang des Wäldchens, der Wiese und dem Maisacker ( Im Weibel ) gefolgt. Von hier aus wurde das Wäldchen durchquert, dabei die Altarme (bzw. die Schluten Im Weibel ) mit untersucht und dann der Weg bis zum Landeshafen Wörth entlang der Äcker und Wiesen genommen. Vom Landeshafen aus wurde der Weg Richtung Vogelschutzgebiet (entlang der Ritterhecke ) eingeschlagen und dann der Damm abgegangen, um wiederum die Weidenaue des Rheinvorlandes zu untersuchen. Am 12. August begann der Transekt am Container-Hafen (Höhe bis 1+600) und folgte dem geplanten Trassenverlauf. Dabei wurde der Wörther Altrhein genauer untersucht. Von hier aus wurde der Weg entlang des Waldrandes entlang von Wiesen und Äckern genommen und zwar bis zur B9. Auf dem Rückweg wurde auf Höhe km (der geplanten Trasse, gegenüber des EVZ bzw. senkrecht zur K25 Hafenstraße ) der Gehölzsaum (vgl. Karte 1, Transekt II: Kürzel GS) abgelaufen und danach der Weg zurück zum Container-Hafen verfolgt (Transekt II). Am 14. August begann der Transekt am Ende des Wörther Altrheins (Transekt V) nahe an der B9, verlief weiter durch den Wald und die Schrebergärten östlich der B9, und das westlich der B9 gelegene Gebiet bis zu den Schrebergärten. Teilbereiche des Vogelschutzgebietes (Gewässerflächen und Auenbereiche des Wörther Altwassers ) wurden ebenfalls untersucht. Am 15. August wurde von einer Person das Rheinvorland mit seiner Weidenaue (Transekt I) und den Schilfbeständen entlang des Rheins abgelaufen. Vom Damm aus wurde dann dem geplanten Verlauf der Trasse (3+500 bis 3+100) entlang des Wäldchens, der Wiese und dem Maisacker ( Im Weibel ) gefolgt. Von hier aus wurde das Wäldchen durchquert, dabei die Altarme (bzw. die Schluten Im Weibel ) mit untersucht und dann der Weg bis zum Landeshafen Wörth entlang der Äcker und Wiesen genommen. Vom Landeshafen aus wurde der Weg Richtung Vogelschutzgebiet (entlang der Ritterhecke ) eingeschlagen und dann der Damm abgegangen bis er wiederum auf die Weidenaue des Rheinvorlandes stößt. Am 14. September wurde von einer Person die Weidenaue (Transekt I) mit ihren Schilfbeständen entlang des Rheins ( Rheinvorland ) abgelaufen. Vom Damm aus wurde dann dem geplanten Verlauf der Trasse (3+500 bis 3+100) entlang des Wäldchens, der Wiese und dem Maisacker ( Im Weibel ) gefolgt. Von hier aus wurde das Wäldchen durchquert, dabei die Altarme (bzw. die Schluten Im Weibel ) mit untersucht und dann der Weg bis zum Landeshafen Wörth entlang der Äcker und Wiesen genommen. Vom Landeshafen aus wurde der Weg Richtung Vogelschutzgebiet (entlang der Ritterhecke ) eingeschlagen und dann der Damm abgegangen, um wiederum die Weidenaue des Rheinvorlandes zu untersuchen. Eine zweite Person begann ihren Transekt westlich der B9 in den Schrebergärten und entlang des Wörther Altwassers und des Vogelschutzgebietes (Transekt V). Danach wechselte sie ihren Standort zum Containerhafen (Transekt II) und folgte dem geplanten Trassenverlauf. Dabei wurde der Wörther Altrhein genauer untersucht. Von hier aus wurde der Weg entlang des Waldrandes entlang von Wiesen und Äckern genommen und zwar bis zur B9. Auf dem Rückweg wurde auf Höhe km (der geplanten Trasse, gegenüber des EVZ bzw. senkrecht zur K25 Hafenstraße ) der Gehölzsaum (vgl. Karte 1 Transekt II: Kürzel GS) abgelaufen und danach dem Weg zurück zum Container-Hafen gefolgt (Transekt II). Bei allen Begehung wurden alle detektierten Fledermäuse digital aufgezeichnet. Seite 6

8 Tabelle 2: Begangene Detektor-Transekte Transekt Datum Lokalität I II Schilfgürtel mit Weidenbewuchs entlang des Rheins ( Rheinvorland ); Maisacker-Wiesen- Feuchtwäldchengebiet östlich des Daimler-Geländes ( Im Weibel ); Uferbereich südlich des Landeshafens Bereich westlich des Containerhafens (Waldbereiche der Rheinanlagen); Wörther Altrhein-Arm bis zur B9 ; Gehölzsaum gegenüber des EVZ bzw. senkrecht zur K25 Hafenstraße (Kürzel GS auf Karte 1) III Wörther Altrhein-Arm selbst befahren IV Bereich westlich des Containerhafens (Waldbereiche der Rheinanlagen ); Strecke entlang der Bahngleise bis östlich des Daimlergeländes; Uferbereich südlich des Landeshafens V Schrebergartengebiet und Obstwiesen nordwestlich des Wörther Altwassers Süd (westlich der B9); Waldbereiche, Gärten und Streuobstwiesen östlich der B9 Seite 7

9 Transekt V GS Transekt II Transekt III Transekt I Transekt IV Karte 1: Lage der Transektstrecken. 8

10 Netzfang Beim Netzfang werden Japannetze oder so genannte Puppenhaarnetze in Jagdgebieten und auf Transferkorridoren von Fledermäusen aufgestellt. Im Idealfall sind die Netzfäden so fein, dass sie von Fledermäusen nicht geortet werden können. Dies ist jedoch in der Realität nicht für alle Fledermausarten der Fall. Während die üblicherweise im freien Luftraum jagenden Arten wie z.b. die Abendsegler nicht oder kaum in der Lage sind die Netze zu erkennen und aufgrund ihrer Flugweise diesen kleinräumig auch nicht ausweichen können (z.b. an Trinkstellen), sind kleine, manövrierfähige Arten, die üblicherweise nahe oder in der Vegetation jagen, sehr wohl in der Lage, Netzen auszuweichen. Allerdings sind naive Tiere (Individuen, die noch nie zuvor mit einem Netz gefangen wurden) oft nicht in der Lage rechtzeitig auszuweichen, da sie ein Netz nicht als Gefahr erkennen. Jungtiere sind oft nicht so manövrierfähig wie ausgewachsene Tiere und können deshalb leichter gefangen werden. Ebenso sind balzende oder schwärmende Tiere leichter zu fangen als jagende Tiere. Auch Transferstrecken zurücklegende Fledermäuse gehen leichter ins Netz, da sie auf bekannten Strecken weniger echoorten und so die Gefahr, die von einem Netz ausgeht zu spät entdecken und ihm deshalb nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. Hochfliegende Arten werden nahezu ausschließlich an Trinkstellen und auf Transferstrecken gefangen. Dementsprechend spiegelt die Artenzusammensetzung gefangener Tiere an Netzen nicht notwendigerweise das tatsächlich vorhandene Arteninventar wider. Dennoch ist diese Methode durch den direkten positiven Nachweise und eine eindeutige Bestimmbarkeit gefangener Tiere sehr gut geeignet. Negativnachweise sind mit dieser Methode nicht zu erbringen. Erfahrungsgemäß nimmt die Zahl gefangener Fledermäuse mit zunehmender Netzlänge deutlich zu. Netzfang-Standorte Die Netzstandorte wurden nach der Begutachtung des Geländes und den ersten Detektorbegehungen ausgesucht. Für die Fangvorhaben wurden vier Orte gewählt, die nahe der geplanten Trasse lagen und von Fledermäusen als Jagdgebiete oder mögliche Transferstrecken genutzt wurden (vgl. Tabelle 3 und Karte 2). An den jeweiligen Standorten wurden 100 bis 120 Meter Japan- bzw. Puppenhaar-Netze in unterschiedlichen Entfernungen und Winkeln zueinander aufgebaut. Die Netze wurden kontinuierlich optisch und mit Fledermausdetektoren auch akustisch überwacht. Gefangene Fledermäuse wurden sofort entnommen und einzeln in Leinensäckchen verwart. Sie wurden dann bestimmt, vermessen, gewogen und wieder freigelassen. Die Netze wurden mindestens eine halbe Stunde vor der Abenddämmerung aufgestellt und bis zur Morgendämmerung eingesetzt. Tabelle 3: Standorte der Netze Standort Datum Lokalität A Schilfgürtel mit Weidengehölz entlang des Rheins ( Rheinvorland ) B C Uferbereich am Wörther-Altrhein-Arm D Ende des Altrhein-Arms, nahe der B9 Damm Im Weibel (westlich der Maisackerfläche und östlich des Daimler-Geländes) Datenbankabfrage In der aktuellen Zusammenstellung der Fledermäuse der Pfalz (König & Wissing 2007) sind keine Daten zu dem Untersuchungsgebiet enthalten. Seite 9

11 Netzstandort D Netzstandort C Netzstandort A Netzstandort B Karte 2: Lage der Netzstandorte. 10

12 3. Ergebnisse Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden sicher 11 Fledermausarten nachgewiesen (vgl. Tabelle 6). Einige Myotis-Laute konnten keiner bestimmten Art eindeutig zugeordnet werden. Die meisten Arten wurden anhand ihrer Echoortungslaute bestimmt, die mit Hilfe eines Aufzeichnungssystems (Pettersson D1000X und D240X) aufgenommen und mit einer speziellen Software analysiert wurden. Die meisten Laute konnten der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) und dem Abendsegler (Nyctalus noctula) zugeordnet werden. Alle im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Fledermausarten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Zudem sind alle nachgewiesenen Arten im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgelistet. Durch den Fang eines postlaktierenden Mausohr- Weibchens (Myotis myotis) gelang zudem der Nachweis einer Art, die in den FFH-Richtlinien als Anhang II-Art aufgeführt wird. Die Ergebnisse werden im Folgenden genauer dargestellt. Nutzungsschwerpunkte Die Untersuchungen zeigten, dass das Gebiet ein hervorragendes Jagdgebiet für Fledermäuse darstellt. Vor allem der Rhein und seine Ufer ( Rheinvorland ), das kleine Feuchtwaldgebiet ( Im Weibel ), der Wörther-Altrhein-Arm (in den Rheinanlagen ) und die an das Vogelschutz- und FFH-Gebiet nahe des Wörther Altwassers angrenzenden Ufer, Auen- und Streuobstwiesenbereiche westlich der B9 wurden stark von Fledermäusen genutzt. Durch Netzfang nachgewiesene Arten Insgesamt wurden an vier Standorten in fünf Fangnächten 14 Fledermäuse aus 6 Fledermausarten gefangen (siehe Tabelle 4). Tabelle 4: Gefangene Fledermausarten und ihre Gefährdungskategorien (vgl. Karte 2) Netzstandort Datum Art Art Rote Liste FFH BNatG RLP D A Wasserfledermaus M. daubentonii 3 IV S Rauhhautfledermaus P. nathusii 2 IV S Mausohr M. myotis 2 V! II+IV S Wasserfledermaus M. daubentonii 3 IV S B Zwergfledermaus P. pipistrellus 3 IV S Mückenfledermaus P. pygmaeus? D IV S C Zwergfledermaus P. pipistrellus 3 IV S D Fransenfledermaus M. nattereri 1 IV S Rauhhautfledermaus P. nathusii 2 IV S Erläuterungen: Rote Liste RLP: GRÜNWALD & PEUSS (1987); D: MEINIG et al. (2009): 0 ausgestorben oder verschollen; 1 vom Aussterben bedroht; 2 stark gefährdet; 3 gefährdet; ungefährdet; R extrem seltene Arten; i gefährdete wandernde Tierart (vgl. Schnittler et al. 1994); V Arten der Vorwarnliste; G Gefährdung unbekannten Ausmaßes; D Daten unzureichend; S streng geschützte Art; nicht bewertet;! Deutschland in hohem Maße für die Art verantwortlich;? eventuell erhöhte Verantwortlichkeit Deutschlands, Daten ungenügend. Bei den Arten Mausohr (Myotis myotis), Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) und Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) konnte durch den Fang trächtiger bzw. säugender bzw. postlaktierender Tiere eine Reproduktion zumindest indirekt nachgewiesen werden. Bei den beiden Arten Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) und Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) konnte durch den Fang von Männchen in voller Reproduktionskondition das Vorhandensein von Paarungsquartieren indirekt nachgewiesen werden. Seite 11

13 Durch Lautaufnahmen nachgewiesene Arten Ergebnisse der Transektbegehungen Im Umfeld der fünf Transekte, die die wichtigsten Bereiche des Untersuchungsgebietes abdeckten wurden über 1000 Lautaufnahmen von jagenden und vorbei fliegenden Fledermäusen gemacht. Die meisten Aufnahmen konnten eindeutig einer Art zugeordnet werden. Einige Myotis-Laute konnten keiner Art eindeutig zugeordnet werden. Im Umfeld der Transektstrecke I wurden im Schilfgebiet, Rheinufer und Dammbereich ( Rheinvorland ) mehrere Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Mückenfledermäuse (Pipistrellus pygmaeus), sowie einige Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) bei der Jagd beobachtet. Vereinzelt hielten sich auch Rauhhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) in diesen Bereichen auf. Auch wurde ein Myotis-Laut aufgenommen, der keiner Art zugeordnet werden konnte. Über der Maisackerfläche jagten Abendsegler (Nyctalus noctula) und Mückenfledermäuse (Pipistrellus pygmaeus). Entlang des Wäldchens Im Weibel herrschte bei allen Begehungen hohe Fledermausaktivität. Hier wurden mehrere Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Mückenfledermäuse (Pipistrellus pygmaeus) beobachtet. Auch einige Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) jagten hier und wenige Mausohren (Myotis myotis) flogen in diesen Bereichen vorbei. In den Uferbereichen des Landeshafens jagten Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus), Mücken- (Pipistrellus pygmaeus), Wasser- (Myotis daubentonii) und Rauhhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) und vereinzelt Abendsegler (Nyctalus noctula) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus). Im Bereich des Containerhafens (Transekt II) wurden mehrere Abendsegler (Nyctalus noctula), Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri), Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus) beobachtet. Diese hielten sich sowohl an der Beleuchtung als auch im nahen Auwaldbereich auf. Auf der ganzen Länge des Wörther- Altrhein-Arms jagten viele Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus), Mücken- (Pipistrellus pygmaeus) und Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii), sowie Abendsegler (Nyctalus noctula), Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus) sowie vereinzelte Rauhhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii). Entlang des Gehölzsaums (GS; gegenüber dem EVZ ) jagten lediglich 1-2 Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Mückenfledermäuse (Pipistrellus pygmaeus). Über dem Wörther-Altrheinarm selbst jagten am 30. Juni (Transekt III) Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus), Rauhhaut- (Pipistrellus nathusii), Wasser- (Myotis daubentonii) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus), sowie einige Abendsegler (Nyctalus noctula). Entlang des Containerhafens jagten Abendsegler (Nyctalus noctula), Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri), Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus). Auf dem weiteren Verlauf des Transekts (IV) entlang der Gleise hin zum Daimler- Gelände jagten nur vereinzelte Abendsegler (Nyctalus noctula) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus). Beim feuchten Wäldchen Im Weibel (westlichste Ecke) wurden mehrere Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Mückenfledermäuse (Pipistrellus pygmaeus) und ein nicht zuzuordnender Myotis-Laut aufgezeichnet. In den Uferbereichen des Landeshafens jagten Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus), Mücken- (Pipistrellus pygmaeus), Wasser- (Myotis daubentonii) und Rauhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) und vereinzelt Abendsegler (Nyctalus noctula) und Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus). Hohe Aktivitäten von Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus), Mücken- (Pipistrellus pygmaeus), Wasserfledermäusen (Myotis daubentonii) und Abendseglern (Nyctalus noctula) sowie einige Rauhhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) konnte im Gebiet westlich der B9 (Transekt V) vermerkt werden. Die Tiere jagten allerdings hauptsächlich in Gewässernähe und nur vereinzelt auf der Streuobstwiese. In den Auenbereichen gelangen zudem die einzigen Nachweise einiger Arten, die sonst nicht angetroffen wurden: Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Graues Langohr (Plecotus austriacus) und weitere nicht genauer bestimmbare Seite 12

14 Myotis-Arten (eventuell Brandtfledermaus (Myotis brandtii) und Fransenfledermaus (Myotis nattereri). Tabelle 5: Ergebnisse der Detektorbegehungen auf den fünf Transekten (I-V): Artenliste und Gefährdungskategorien. Art Transekte Rote Liste FFH BNatG I II III IV V RLP D Wasserfledermaus Myotis daubentonii IV S (Großes) Mausohr Myotis myotis + 2 V! II+IV S Bartfledermaus Myotis mystacinus + 2 V IV S Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus IV S Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus ? D IV S Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii IV S Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus G IV S Abendsegler Nyctalus noctula V? IV S Kleinabendsegler Nyctalus leisleri D IV S Graues Langohr IV S Plecotus austriacus Erläuterungen: Rote Liste RLP: GRÜNWALD & PEUSS (1987); D: MEINIG et al. (2009): 0 ausgestorben oder verschollen; 1 vom Aussterben bedroht; 2 stark gefährdet; 3 gefährdet; ungefährdet; R extrem seltene Arten; i gefährdete wandernde Tierart (vgl. Schnittler et al. 1994); V Arten der Vorwarnliste; G Gefährdung unbekannten Ausmaßes; D Daten unzureichend; S streng geschützte Art; nicht bewertet;! Deutschland in hohem Maße für die Art verantwortlich;? eventuell erhöhte Verantwortlichkeit Deutschlands, Daten ungenügend. Quartiernachweise Kontrollen der wenigen im Gebiet befindlichen Vogel- und Fledermauskästen (Schrebergartengebiet und Grillstelle in den Rheinanlagen) sowie von als geeignet erscheinenden Gebäuden (Fischerhütten, Gartenhäuschen, Grillanlage) und zugänglichen Baumhöhlen und Stammanrissen ergaben keine Hinweise auf Fledermausquartiere. Am Wörther Altrhein ergaben sich aufgrund von balzenden Rauhhaut- und Mückenfledermäusen Hinweise auf Balzquartiere, die sich vermutlich in größerer Höhe an stehenden Bäumen befanden. Insbesondere die einzeln im Gebiet vorkommenden starken Eichen dürften hervorragende Quartiermöglichkeiten bieten, eine Kontrolle ist allerdings bei vertretbarem Aufwand in dem großen Untersuchungsgebiet nicht möglich. Transferstrecken und Wanderrouten Mit Hilfe der Detektorbegehungen und Netzfänge konnten Nutzungsschwerpunkte unterschiedlicher Gebiete durch Fledermäuse aufgezeigt werden. Um in diese Gebiete zu gelangen werden von Fledermäusen oft sogenannte Flugstraßen genutzt. Solche regelmäßig frequentierten Flugstraßen befinden sich meist entlang von Randstrukturen vor allem der Vegetation wie Uferbewuchs, Hecken- und Baumreihen. Große Wanderbewegungen (z.b. der Seite 13

15 Rauhhautfledermaus) finden oft in größerer Höhe und entlang großer Landmarken (wie Flusssystemen, Bergrücken bzw. Tälern) statt. Aus der Untersuchung ergab sich, dass am Rhein selbst, seiner angrenzenden Weiden- und Schilfvegetation und im Bereich des Rheindamms ( Rheinvorland ) mehrere Zwerg-, Mücken- und Wasserfledermäuse jagten. Auch einige Rauhhautfledermäuse wurden in diesen Bereichen bei der Jagd aufgezeichnet. Die von den Fledermäusen durchgeführten Flugbewegungen können der Karte 3 entnommen werden. Ein stark besuchtes Jagdgebiet stellt das kleine feuchte Wäldchen Im Weibel (östlich des Daimler-Geländes) dar. Hier jagten fünf verschiedene Arten, unter anderem auch das Mausohr, welches als Anhang II Art in den FFH-Listen aufgeführt wird. Die in diesem Bereich ausgeführten Flugbewegungen können der Karte 3 entnommen werden. Im Bereich des Auenwaldes und des Wörther Altrheins auf Höhe des Containerhafens war die Dichte von Abendseglern, Kleinabendseglern, Breitflügel-, Mücken- und Zwergfledermäusen sehr hoch. Die Flugbewegungen spielten sich vor allem über den Altrheingewässern der Rheinanlagen, aber auch entlang der Waldränder ab (vgl. Karte 3). Die Ackerfläche zwischen dem Containerhafen und der B9 wurde von Fledermäusen wenig genutzt. Es wurden wenige hochfliegende Arten (Abendsegler und Breitflügelfledermäuse) beobachtet. Lediglich auf der Höhe des Gehölzsaums wurden einige jagende Zwerg- und Mückenfledermäuse beobachtet. Intensiv wurde das Gebiet westlich der B9 von mindestens neun Arten bejagt, die hauptsächlich in den Bereichen zu den Gewässern des Vogelschutz- und FFH-Gebietes hin jagten. Seite 14

16 Karte 3: Lage der Transferstrecken (rote Pfeile) von Fledermäusen im Untersuchungsgebiet. Seite 15 15

17 Gefährdung Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), sowie der Abendsegler (Nyctalus noctula) werden in Rheinland Pfalz als gefährdete Arten aufgeführt. Die Rauhhaut- (Pipistrellus nathusii) und Bartfledermaus (Myotis mystacinus), das Mausohr (Myotis myotis), der Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) und das Graue Langohr (Plecotus austriacus) sind stark gefährdet. Für die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) war die Gefährdungseinstufung bei der Erstellung der Roten Liste noch unbekannt. Die Breitflügel- (Eptesicus serotinus) und Fransenfledermaus (Myotis nattereri) gelten in Rheinland Pfalz als vom Aussterben bedroht. In ganz Deutschland sind für den Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) und die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) die Daten unzureichend. Die Wasser- (Myotis daubentonii), die Fransen- (Myotis nattereri), die Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und die Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) sind in Deutschland derzeit in ihrem Bestand nicht bedroht. Für die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) liegt eine Gefährdung unbekannten Ausmaßes vor. Die Bartfledermaus (Myotis mystacinus) wird als Art der Vorwarnliste aufgeführt. Der Abendsegler (Nyctalus noctula) wird ebenfalls als Art der Vorwarnliste geführt, wobei die Daten als noch ungenügend angesehen werden und eine erhöhte Verantwortlichkeit für die Art für Deutschland vermutete wird. Auch das (Große) Mausohr (Myotis myotis) gilt als Art der Vorwarnliste, wobei Deutschland eine Verantwortlichkeit in hohem Maße zugeschrieben wird. Das Graue Langohr (Plecotus austriacus) gilt als stark gefährdet. Tabelle 6: Sicher nachgewiesene Fledermausarten und ihre Gefährdungskategorien. Art Art Rote Liste FFH BNatG RLP RLP* D Wasserfledermaus Myotis daubentonii 3 3 IV S (Großes) Mausohr Myotis myotis 2 2 V! II+IV S Fransenfledermaus Myotis nattereri 1 2 IV S Bartfledermaus Myotis mystacinus 2 3 V IV S Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 3 3 IV S Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus?? D IV S Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii 2 1 IV S Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 1 2 G IV S Abendsegler Nyctalus noctula 3 3 V? IV S Kleinabendsegler Nyctalus leisleri 2 2 D IV S Graues Langohr Plecotus austriacus IV S Erläuterungen: Rote Liste RLP: GRÜNWALD & PEUSS (1987); RLP*: Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz (1992): Rote Liste RLP-Vorschlag einer Neufassung:? Artstatus war zum Zeitpunkt der Gefährdungseinstufung nicht bestätigt bzw. nicht bekannt; D: MEINIG et al. (2009): 0 ausgestorben oder verschollen; 1 vom Aussterben bedroht; 2 stark gefährdet; 3 gefährdet; ungefährdet; R extrem seltene Arten; i gefährdete wandernde Tierart (vgl. Schnittler et al. 1994); V Arten der Vorwarnliste; G Gefährdung unbekannten Ausmaßes; D Daten unzureichend; S streng geschützte Art; nicht bewertet;! Deutschland in hohem Maße für die Art verantwortlich;? eventuell erhöhte Verantwortlichkeit Deutschlands, Daten ungenügend. FFH-Richtlinie Alle nachgewiesenen Arten sind im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgelistet, das Mausohr (Myotis myotis) zudem im Anhang II (vgl. Tab. 6). Besonders und streng geschützte Arten Alle im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Fledermausarten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt (vgl. Tab. 6). Seite 16

18 Kurzbeschreibung der nachgewiesenen Arten Bei der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) handelt es sich um einen extremen Kulturfolger. Sie ist als Spaltenbewohner von Gebäuden die häufigste Fledermausart in Baden-Württemberg. In der Auswahl ihrer Jagdgebiete ist sie relativ flexibel, bevorzugt aber gewässerreiche Gebiete und Ränder von Gehölzstandorten. Während der Jungenaufzucht werden die Quartiere häufig gewechselt. Obwohl sie überall recht häufig ist, ist sie dennoch eine streng geschützte Art. Eingriffe in den Lebensraum der Zwergfledermaus sind überall dort problematisch, wo eine große Zahl an Tieren betroffen ist, also in Wochenstuben, an Schwärm- und Winterquartieren und auf Transferstrecken. Solche Orte können von hunderten Tieren regelmäßig jedes Jahr aufgesucht werden und fortlaufende Gefährdungen können so im Laufe der Zeit zu einer starken Beeinträchtigung lokaler Vorkommen führen. Die Art jagt zumeist niedrig aber auch bis in Höhen von 20 Metern, Transferflüge erfolgen meist in 2-5 Metern Höhe. Die Art ist das häufigste Verkehrsopfer unter Fledermäusen. Insbesondere auf Transferstrecken, die von Wochenstubenquartieren ausgehen, ist die Mortalitätsrate vor allem unter Jungtieren sehr hoch. In Rheinland-Pfalz ist die Zwergfledermaus die häufigste Fledermausart (König & Wissing 2007). Aus der Oberrheinebene sind Wochenstuben bekannt, ebenso Winternachweise (König & Wissing 2007). Die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) kommt oft sympatrisch mit der Zwergfledermaus vor. Sie ist aber stärker als die Zwergfledermaus auf Auwälder, Niederungen und Gewässer aller Größenordnungen, besonders auf Altarme mit deren höhlenreichen Altholzbeständen angewiesen. Sie kann aber auch in lichten Kiefern- und Nadelmischwäldern angetroffen werden, sofern sich diese in Gewässernähe befinden. Landwirtschaftliche Nutzflächen und Offenland meidet sie hingegen. Quartiere sind bislang nur wenige bekannt. In der Regel handelt es sich um Spaltenquartiere. Sie wurden in Baumhöhlen, Fledermauskästen, an Außenverkleidungen von Häusern, Flachdachverkleidungen, in Zwischendächern und Hohlwänden gefunden. Die Jagdgebiete liegen an gehölzumstandenen Gewässern und Laubwäldern. Die Gesamtausdehnung der Jagdgebiete ist wesentlich größer als die der Zwergfledermaus. Die Mückenfledermaus jagt in wendigem Flug in einer Höhe von 3-6 Metern, mit einem Abstand zur Vegetation von einem bis mehreren Metern. In den bislang bekannt gewordenen Wochenstubenquartiere in Deutschland finden sich bis über 300 Individuen zusammen, die eine hohe Quartiertreue zeigen und im Gegensatz zur Zwergfledermaus keine häufigen Quartierwechsel durchführen. Zur Balz suchen Männchen Baumhöhlen oder Nistkästen auf, wo sie versuchen Weibchen durch Balzgesänge und -flüge anzulocken und diese gegenüber Rivalen zu verteidigen. Entlang des Oberrheins stellt die Mückenfledermaus eine häufige Art in den Auenwaldgebieten dar (König & Wissing 2007). Die Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) ist eine Art der Tieflandlagen, wo sie in erster Linie Baumquartiere, wie Höhlungen und Rindenspalten, aber auch Dehnungsfugen und Spalten an Brücken bezieht. Sie jagt gerne entlang von linearen Strukturen, wie Waldwegen und Waldrändern, und entlang der Schilf- und Verlandungszonen von nahrungsreichen Gewässern. Ihr Flug, in Höhen von 3-20 Metern, ist dabei geradlinig und relativ langsam. Bevorzugt hält sie sich in Au- und Feuchtwäldern auf. Bei der Rauhhautfledermaus handelt es sich um eine Art die während ihrer Wanderung im Herbst sehr weite Strecken (bis zu 1900 km) zurücklegt. Während des Sommers kommen in Deutschland vorwiegend Männchen vor. Die Reproduktionsgebiete der Rauhhautfledermaus liegen vor allem im Nordosten Europas, östlich der Elbe. Von dort aus wandern die Weibchen im Herbst in süd-westliche Richtung. Ab Mitte August bis Anfang November treten in Süddeutschland verstärkt Durchzügler auf, wobei einzelne Individuen eine relativ hohe Ortstreue in den Durchzugsgebieten zeigen. Die Männchen besetzen zu dieser Zeit bereits ihre angestammten Paarungsquartiere in Seite 17

19 Baumhöhlen. Weibchen suchen diese während des Herbstzuges auf. Nach der Paarung setzten sie ihren Zug in die Winterquartiere fort. Die Rauhhautfledermaus kann während der Zugzeit entlang des Rheins häufig angetroffen werden (König & Wissing 2007). Während der Sommermonate treten in der Oberrheinebene ebenfalls Tiere auf. Es liegt ein Wochenstubennachweise für die Rheinniederungen vor (König & Wissing 2007). Die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) ist eine typische Gebäude-Fledermaus niedriger Lagen, die ihre höchste Populationsdichte in den Niederungen von Rhein, Neckar und Donau erreicht. Die Quartiere und Jagdgebiete liegen im Siedlungsbereich, in gehölzreichen, parkartigen Landschaften mit hohem Grünlandanteil und in Gewässernähe. Bei der Jagd zeigen Breitflügelfledermäuse unterschiedliche Strategien. So kommt sowohl die Jagd entlang von Gehölzvegetationen in wenigen Metern Höhe als auch bis in die Wipfelregionen vor. Diese Strategie ist vergleichbar mit der Jagd um Straßenlaternen, wo sie häufig angetroffen werden kann. Des Weiteren gibt es Flüge in 3-8 Metern Höhe über Weiden, Wiesen und Parkanlagen mit Sinkflügen bis knapp über den Boden. Gleich dem Abendsegler kann die Breitflügelfledermaus aber auch bei der Jagd im feien Luftraum beobachtet werden, hier zeigt sie allerdings einen langsameren Flug als der Abendsegler. Die Art ist in ihren Lebensraumansprüchen relativ flexibel. Sie ist insbesondere durch den Verlust geeigneter Quartiere an Gebäuden bedroht, im Jagdgebiet ist sie aufgrund des meist hohen Jagdfluges (bis zu 10 Metern) kaum von Zerschneidungswirkungen betroffen. Die Breitflügelfledermaus ist in Rheinland-Pfalz überall verbreitet, aber nicht besonders häufig (König & Wissing 2007). Aus der Oberrheinebene sind nur wenige Wochenstuben bekannt (König & Wissing 2007). Der Abendsegler (Nyctalus noctula) ist ein Baumhöhlen-Bewohner, wobei er als Zwischenund Winterquartiere gerne Spalten an Gebäuden besiedelt. Die Tiere nutzen gleichzeitig mehrere eng benachbarte Quartiere, die häufig gewechselt werden, oft wird dabei auch die Gruppenzusammensetzung geändert. Bei den während des Sommers nachgewiesenen Tieren handelte es sich zumeist um Männchen, die den Sommer fernab der Fortpflanzungsgebiete, die in Deutschland beispielsweise in Brandenburg liegen, verbringen. Nur während der Zugzeit und im Winter treten in Deutschland regelmäßig Weibchen des Abendseglers auf. Abendseglermännchen zeigen eine hohe Treue zu ihren Quartieren. Der Abendsegler ist bei uns v.a. während der Durchzugszeit nicht selten. Jagdgebiete befinden sich vorwiegend in Gewässer- und Waldnähe. Die Jagd erfolgt im freien Luftraum in großen Höhen im schnellen Flug. Entsprechend wenig wird er direkt von Straßen beeinträchtigt. Der Abendsegler ist in der Oberrheinebene eine häufige Art (König & Wissing 2007). Wochenstubennachweise liegen für Rheinland-Pfalz keine vor (König & Wissing 2007). Der Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) ist eine typische Waldart, die zum größten Teil Quartiere in Bäumen (z.b. Höhlen, Spechthöhlen, Astlöcher und Ausfaulungen), bevorzugt in Laubwäldern aufsucht. Sie bezieht aber auch gerne Fledermauskästen. In ihren Quartieren können sie vergesellschaftet mit Abendseglern, Rauhhaut-, Wasser-, Fransen- oder Bechsteinfledermäusen angetroffen werden. Im Sommer werden die Tagesquartiere häufig, oft täglich gewechselt. Winterquartiere befinden sich ebenfalls in Baumhöhlen, nur selten an Gebäuden. Der Kleinabendsegler jagt bevorzugt in schnellem Flug in Wäldern und deren Randstrukturen, kann jedoch auch über Wiesen, Weiden, Gewässern und an Straßenlaternen beobachtet werden. Auf eine opportunistische Jagdweise kann geschlossen werden, da der Kleinabendsegler auf ein breites Spektrum an Landschaftstypen als Jagdgebiete zurückgreift und Nahrungsanalysen eine breite Palette an Insekten aufwiesen. Seite 18

20 Der Kleinabendsegler tritt lokal und zeitlich eher begrenzt in Deutschland auf. Saisonbedingt wandert er weite Strecken (bis zu 1000 km) von Nordosten nach Südwesten bzw. umgekehrt. Wochenstubenvorkommen sind bei uns kaum bekannt und umfassen meist wenige Individuen. Aufgrund seines schnellen Flugs und den damit häufigen Gebietswechseln scheint der Kleinabendsegler von Fragmentierungen seiner Lebensräume nur indirekt beeinträchtigt zu sein. Zudem wird er durch seinen Flug in großer Höhe entsprechend wenig von Straßen beeinträchtigt. Allerdings dürften Habitatveränderungen einen maßgeblichen Einfluss auf die Dichte anzutreffender Tiere haben. In Rheinland-Pfalz sind einige Wochenstubenquartiere des Kleinabendseglers bekannt (König & Wissing 2007). In der Oberrheinebene ist er überall, aber nicht häufig anzutreffen (König & Wissing 2007). Das Mausohr (Myotis myotis) ist während seiner Fortpflanzung auf große leicht zugängliche Räume, wie z.b. Dächer von Kirchen, Rathäusern usw. angewiesen. In den Wochenstuben kommen, räumlich getrennt, oft in Balkenkehlen adulte Männchen vor. Mausohr-Weibchen zeigen eine ausgeprägte Treue zu ihrer Geburtswochenstube. Paarungsquartiere werden von Männchen und Weibchen ebenfalls oft über Jahre hinweg genutzt. Die Jagdgebiete liegen im Frühjahr und in der ersten Hälfte der Jungenaufzucht in Wäldern (bevorzugt Mischwälder oder Laubwälder). Später im Jahr wechseln sie dann auf frisch gemähte Wiesen, Weiden oder Streuobstwiesen. Gejagt wird in einem langsamen, niedrigen Suchflug, ca. 1 Meter über dem Boden. Bejagt werden vorwiegend flugunfähige Insekten wie Laufkäfer, die aus dem Flug heraus vom Boden aufgegriffen oder durch eine kurze Landung erbeutet werden. Bei saisonalen Massenvorkommen wie von Maikäfern, Dungkäfern, Maulwurfsgrillen, Nachtfaltern oder Wiesenschnaken werden diese bevorzugt und im Flug gefangen. Der nächtliche Aktionsradius von Mausohren beträgt 10 bis mehrere Kilometer. Transferflüge werden zielgerichtet mit schneller Geschwindigkeit zurückgelegt und erfolgen oft in geringer Höhe, es kann örtlich zu einer hohen Mortalität beim Queren von Straßen kommen. In der Pfalz sind 17 Mausohr-Wochenstuben bekannt, davon zwei Wochenstuben im Kreis Germersheim (König & Wissing 2007). Die Fransenfledermaus (Myotis nattereri) kann als eine typische Waldart angesehen werden. Sie kommt sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern vor. Während des Sommerhalbjahrs bevorzugt sie Baumhöhlen in Wäldern, Parkanlagen oder Streuobstwiesen als Quartier. Sie bezieht aber auch Spalten an Gebäuden (Hohlblocksteine) oder Fledermauskästen. Die Wochenstubenquartiere werden alle 1-4 Tage gewechselt. Darum ist es wichtig viele Quartiermöglichkeiten in einem Radius von ca. 1 km zu erhalten bzw. neu in Form von Fledermauskästen zu schaffen. Jagdgebiete liegen vor allem in Wäldern und strukturreichen Offenlandhabitaten (dörfliche und landwirtschaftliche Strukturen). Die Populationsdichte ist in der Regel überall gering. Die Fransenfledermaus ist sehr manövrierfähig und jagt oft sehr nah an der Vegetation. Jagdflüge erfolgen meist sehr niedrig, dementsprechend wird sie von Straßen beeinflusst, örtlich kann es zu einer hohen Mortalität beim Queren von Straßen kommen. In Rheinland-Pfalz ist die Fransenfledermaus die häufigste Fledermaus in Nistkästen (König & Wissing 2007). In den Wäldern der Oberrheinebene ist sie häufig (König & Wissing 2007). Die Bartfledermaus (Myotis mystacinus) ist eine typische Fensterladen -Fledermaus sie besiedelt vor allem schmale Spaltenquartiere an Gebäuden. Es sind aber auch Kolonien aus Wäldern und in Waldnähe außerhalb von Siedlungen bekannt. Die Jagdgebiete liegen in strukturreichen Offenland, aber auch in Auwäldern und entlang von Gewässern. Während einer Nacht werden die Jagdgebiete häufig gewechselt. Sie ist ein wenig spezialisierter Jäger mit einem breiten Nahrungsspektrum. Sie beutet gerne Massenvorkommen wie z.b. von Seite 19

21 Kohlschnaken aus. M. mystacinus jagt niedrig und bis in Höhen von 6-15 Meter, Transferflüge erfolgen meist in 2-5 Metern Höhe. Neben der Zwergfledermaus stellt sie das häufigste Verkehrsopfer dar, insbesondere auf Transferstrecken von Wochenstubenquartieren aus ist die Mortalitätsrate vor allem unter Jungtieren sehr hoch. Die Art ist in den letzten Jahren aufgrund ihrer Ansprüche an Quartiere und an naturnahe kleingekammerte Jagdlebensräume lokal deutlich im Rückgang begriffen. Als Charakterart extensiver landwirtschaftlicher Gebiete mit hohem Grünlandanteil und Streuobstwiesen und insgesamt hohem Strukturreichtum ist sie auf den erhalt entsprechender Landschaftsräume angewiesen. Bisher sind in Rheinland-Pfalz nur wenige Wochenstuben der Bartfledermaus bekannt, dies gilt auch für die Oberrheinebene (König & Wissing 2007). Die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) wird oft in Wäldern aufgefunden, da sie bevorzugt Baumhöhlen (vorwiegend Laubbäumen) als Quartier nutzt, aber auch Nist- und Fledermauskästen aufsucht. Dehnungsfugen und Spalten in und an Brücken werden ebenfalls gerne angenommen. Während des Sommers werden die Quartiere häufig gewechselt. Bemerkenswert ist, dass auch Männchen im Sommer große Kolonien bilden können, was bei den meisten anderen Fledermausarten nur die Weibchen in ihren Fortpflanzungsgesellschaften (Wochenstuben) tun. Die Jagdgebiete liegen bevorzugt über seichten, stehenden Gewässern aber auch über ruhigen Abschnitten von Fließgewässern. Angrenzende Auwälder werden ebenfalls zur Jagd auf Insekten genutzt. Jagdgebiete erreichen die Fledermäuse oft über Flugstraßen, die sich entlang von linearen Landschaftselementen, wie Bachläufen, Heckensäumen, Waldrändern, Feldgehölzen, usw. erstrecken. Die größten Populationsdichten von Wasserfledermäusen können deshalb in wald- und gewässerreichen Landschaften angetroffen werden. Die Jagd erfolgt in einem Abstand von 5-30 cm über der Wasseroberfläche in schnellem und wendigem Flug. Bevorzugt werden Zuckmücken erbeutet. In gewässerreichen Gebieten ist sie eine häufige Art. Die Wasserfledermaus stellt in den Wäldern der Oberrheinebene eine sehr häufige Art dar (König & Wissing 2007). Das Graue Langohr (Plecotus austriacus) ist in seinem Vorkommen auf niedrige Lagen beschränkt, wo es in seinen Quartieren warme Bedingungen vorfindet. Es ist eine typische Dorffledermaus, die nahezu ausschließlich Gebäude- und Spaltenquartieren besiedelt. Als Jagdgebiet wird vor allem reich strukturiertes Offenland, aber auch der Siedlungs- und Ortsrandbereich genutzt. Die Beute wird meistens im freien Luftraum in einer Höhe von 2-5 Metern erbeutet, aber auch eine Jagd knapp über dem Boden kann beobachtet werden. Auch das Graue zeigt wie das Braune Langohr einen bodennahen Flug und ist somit von Zerschneidungswirkungen, insbesondere durch Straßen stark betroffen. Straßen werden, durch Unterführungen gequert, soweit diese vorhanden sind. Der Verlust von Grüngürteln im Siedlungsgebiete ist zwangsweise mit dem Verlust von Jagdgebieten des Grauen Langohrs gekoppelt. In Rheinland-Pfalz ist das Graue Langohr in allen Landschaftsräumen anzutreffen (König & Wissing 2007). Seite 20

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