Konzept. Handlungsorientiertes Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen
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- Carl Neumann
- vor 7 Jahren
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1 Konzept Handlungsorientiertes Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen erstellt durch das
2 1. Einleitung 2 2. Ausgangssituation und Rahmenbedingungen Träger Durchführendes Projekt 3 3. Zielsetzung 3 4. Zielgruppe 4 5. Umsetzung 4 6. Bausteine Erstkontakt am Telefon Testtraining Assessment-Center-Training/Soziales Kompetenztraining Vorstellungsgespräche Bewerbungsmanagement 6 7. Inhaltlicher Ablauf als tabellarische Übersicht 7 1
3 1. Einleitung Immer mehr Jugendliche aus allen Schulformen haben Schwierigkeiten, ihren Berufseinstieg zu bewältigen. Bei vielen zeigt sich eine große Orientierungs- und Hilflosigkeit, wenn es darum geht, den Berufseinstieg konkret anzugehen. Kommen zum Teil persönliche Schwierigkeiten oder erste Misserfolge bei der Ausbildungsplatzsuche hinzu, finden viele junge Menschen keine konkreten Ansatzpunkte für ihr weiteres Vorgehen und beginnen frühzeitig zu resignieren. Potenzielle Ausbildungsbetriebe beklagen in diesem Zusammenhang das Fehlen von so genannten Schlüsselqualifikationen wie Ausdauer, Engagement und Selbstständigkeit unter den Jugendlichen als Voraussetzung dafür, eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Die Erziehungsberechtigten sind aufgrund der immer rasanter entwickelnden Anforderungen in der Arbeitswelt und der zunehmenden Komplexität des Themas oftmals überfordert. Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass ein hoher Anteil der Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen stammt. Besonders junge Spätaussiedler und Ausländer haben zu geringe Kenntnisse im Bezug auf das Berufswahlspektrum und die Anforderungen der Berufsbilder sowie des Ausbildungsmarktes. Zudem sind oftmals unrealistische Einschätzungen der eigenen Fähigkeiten festzustellen. Damit die Jugendlichen den Weg zur richtigen Berufsentscheidung einschlagen können, soll ihnen durch die Angebote des Pro-Aktiv-Centers zur vertieften Berufsorientierung ein möglichst früher Kontakt mit der Arbeitswelt und ihren Anforderungen angeboten werden. Das Modul Handlungsorientiertes Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen umfasst verschiedene Bausteine für Schülerinnen und Schüler der Klassen 8-10, die vor einem Bewerbungsverfahren stehen. 2
4 2. Ausgangssituation und Rahmenbedingungen 2.1. Träger Das Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth (CSW) mit Sitz in Lohne ist eine kirchliche milde Stiftung des privaten Rechts. Seit 1986 ist das CSW mit seinen Diensten und Einrichtungen für Menschen schwerpunktmäßig in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta tätig gründete die Stiftung als Tochtergesellschaft die gemeinnützige Gesellschaft "Caritas- Sozialwerk Vechta GmbH" (CSW) zur sozialen und beruflichen Eingliederung. Als freigemeinnützig anerkannter Träger ist das Caritas-Sozialwerk dem Landes- Caritasverband für Oldenburg e.v. sowie dem Deutschen Caritasverband angeschlossen. Sowohl die Stiftung Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth als auch die Caritas-Sozialwerk Vechta GmbH betreuen mit ihren 250 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Jahr rund 800 Menschen. Das CSW beteiligt sich an der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Hilfen und präventiver Maßnahmen, um aktuelle soziale Probleme im Oldenburger Land zu lösen. Im Landkreis Cloppenburg werden durch das CSW bereits seit vielen Jahren mehrere Projekte wie das Pro-Aktiv-Center (PACE), Niko, Hauptschul-Profilierung, Integrationsberatung, Jugendmigrationsdienst (JMD), Region des Lernens, SiJu oder Projekte Im Bereich schulbezogene Sozialarbeit an Schulen im Rahmen des Bildungs-und Teilhabepaketes (BUT) umgesetzt Durchführendes Projekt Das Modul Handlungsorientiertes Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen soll im Rahmen von PACE (Pro-Aktiv-Center) Cloppenburg umgesetzt werden. Gemäß 13 KJHG ist es nämlich Ziel von PACE, mittels angemessener Förderung und entsprechend der jeweiligen individuellen Voraussetzungen, die Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe für Jugendliche und junge Erwachsene zu erhöhen, die über ungünstige soziale, materielle und schulische Voraussetzungen verfügen oder kulturspezifische Nachteile mitbringen. 3. Zielsetzung Die übergeordneten Ziele des Moduls definieren sich folgendermaßen: (Alle weiteren Teilziele werden in der Beschreibung der Bausteine erläutert) Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen bei der Ausbildungsplatzsuche, Bewerbung und Vorstellung selbstsicher und situationsadäquat auftreten können. Sie sollen erfahren, welche Rolle neben der verbalen Kommunikation Ausstrahlung und Einsatz von Körpersprache im Rahmen von Bewerbungsgesprächen spielen. Sie erhalten Kenntnis über Selbst- und Fremdwahrnehmung und werden ermutigt durch sehr praxisorientierte Übungen an ihrer persönlichen Ausstrahlung und den bewussten Einsatz von Körpersprache in Bewerbungssituationen zu arbeiten. 3
5 Die Kenntnis über die eigene Person mit deren Stärken und Schwächen steht dabei im Mittelpunkt, um im Alltag typische Fallen zu vermeiden. 4. Zielgruppe Dieses Modul spricht vor allem Jugendliche der Vorabschluss- und Abschlussklassen an den allgemeinbildenden Schulen an. Gerade für diese Schülergruppen, die kurz vor ihrem Abschluss stehen bzw. berufliche Ziele bereits in den Focus genommen haben, stellt sich die Frage nach dem richtigen Verhalten in einer Bewerbungssituation. 5. Umsetzung Das Konzept für das Modul Handlungsorientiertes Training für die Realisierung von Ausbildungswünschen ist so aufgebaut, dass Schülergruppen von Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedient werden können. Zwei Trainer des Pro-Aktiv-Centers bzw. ein Trainer und ein betrieblicher Vertreter aus dem näheren Umkreis der entsprechenden Schule werden eine Gruppe in der oben genannten Gruppenstärke für 5 Schulvormittage a begleiten und sie in folgenden Bausteinen fortbilden. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Arbeitsmappe mit wichtigen Infos und Arbeitsblättern zu den einzelnen Bausteinen. Weitere Punkte für eine konkrete Umsetzung, die auf die jeweilige Schule zugeschnitten ist, werden ggf. im Angebot für diese Schule aufgeführt. 6. Bausteine In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Bausteine des Moduls mit den Teilzielen vorgestellt Erstkontakt am Telefon Jeder weiß, dass ein Bewerber nicht ausschließlich nach Aktenlage eingestellt wird. Der persönliche Eindruck und die Sympathie spielen eine wesentliche Rolle. Und genau dazu kann ein erstes Telefonat als Türöffner vor dem Absenden der Bewerbungsunterlagen dienen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen erfahren, was einen guten Gesprächspartner am Telefon ausmacht und durch praktische Übungen Sicherheit für ein überzeugendes und souveränes Gesprächsverhalten in Telefonaten erlangen Testtraining In Großkonzernen sind Eignungs- bzw. Einstellungstests seit langem gang und gäbe. Mittlerweile setzen aber auch immer mehr kleine und mittelständische Betriebe auf standardisierte Auswahlprüfungen, um die Qualifikationen ihrer Bewerber einheitlich und fair zu überprüfen. 4
6 Die Auswahltests orientieren sich am Bildungsniveau der Schülerinnen und Schüler. Auch hier stehen praktische Übungen im Vordergrund. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen erfahren, aus welchen Beweggründen Firmen ihre Bewerberinnen und Bewerber auf diese Art und Weise testen, wie Einstellungstests aufgebaut sind und wie man sich darauf vorbereiten kann. Durch einen simulierten Testablauf lernen sie die Prüfungssituation kennen und werden souveräner im Umgang mit Testsituationen dieser Art Assessment-Center-Training/Soziales Kompetenztraining Assessment-Center-Training Gerade große Firmen laden Bewerber zu einem Assessment-Center Auswahlverfahren ein. Die meisten Betriebe haben inzwischen eigene branchenbezogene Auswahlverfahren entwickelt. Dabei interessieren sich die Firmen vor allem für die persönlichen und sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen oder Kreativität. Dieses Modul richtet sich eher an Realschüler bzw. Gymnasiasten. Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, was ein Assessmentcenter eigentlich ist und warum viele Firmen auf diese Methode der Mitarbeiterauswahl zurückgreifen. So wissen Sie, worauf sie sich bei einer entsprechenden Einladung einstellen müssen. An dieser Stelle sollen sich möglichst Arbeitgeber einbringen und persönlich zu Wort kommen. Soziales Kompetenztraining Soziale Kompetenzen spielen schon vor dem beruflichen Einstieg im Lebensalltag von Schülerinnen und Schülern eine große Rolle. Sowohl in der Schule, als auch in Familie und Freizeit agieren sie sich in Gruppen, was nicht immer konfliktfrei verläuft. Auch Betriebe legen immer mehr Wert auf ein gutes Miteinander im Betriebe und suchen teamfähige Mitarbeiter. Schüler sollen durch Gruppenübungen wie Gruppendiskussionen oder Problemlösungsaufgaben in Kleingruppen erfahren, wie wichtig soziale Kompetenzen für Arbeitgeber sind. An dieser Stelle sollen sich möglichst Arbeitgeber einbringen und persönlich zu Wort kommen Vorstellungsgespräche Mit der Einladung zum Einstellungsgespräch ist die erste Hürde im Bewerbungsverfahren geschafft. Damit Schüler auch diese Etappe mit Bravour meistern, sollten sie sich gründlich und gezielt auf folgende Fragen vorbereiten: Wie gehe ich mit Lampenfieber und Stresssituationen um? Was ziehe ich zu Bewerbergesprächen an? Was kann ich sagen, was sollte ich unbedingt vermeiden? In dieses Modul sind Betriebsvertreter fest vorgesehen. Sie sollen an dieser Stelle Tipps geben bzw. einige Vorstellungsgespräche mit Schülern mimen. 5
7 Die Teilnehmer erhalten Kenntnisse über die zu treffenden Vorbereitungen zum und Verhalten im Vorstellungsgespräch. Sie setzen sich mit typischen Fragen und entsprechenden Antworten auseinander. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreichen durch Rollenspiele die Möglichkeit, sich einmal in die Lages des Arbeitgebers mit seinen Erwartungen und Ansprüchen hineinzuversetzen und auf der anderen Seite die herausfordernde Situation des Bewerbers selbst nachzuempfinden Bewerbungsmanagement Viel hilft viel. Das gilt auch fürs Bewerben. Die Chance, die passende Stelle zu ergattern, steigt mit jedem überzeugenden Kontakt zu Unternehmen. Leider ist es manchmal gar nicht so leicht, dabei einen Überblick über die vielen Bewerbungen zu behalten. Auch In diesem Modul sollen sich Betriebsvertreter durch praktische Tipps und Hinweise zu Verhalten und Vorgehensweisen im Bewerbungsverfahren sowie zur Optimierung von Bewerbungsunterlagen einbringen. Die Schüler erfahren, wie man den Überblick im Bewerbungsprozess behält. Sie sollen Rückmeldungen von Betrieben analysieren, um daraus für weitere Bewerbungen zu lernen. Sie sollen durch Tipps und Hinweise von CSW- Kollegen und Betriebsvertretern ihre bisherigen Bewerbungsunterlagen überprüfen und ggf. optimieren. 6
8 7. Inhaltlicher Ablauf als tabellarische Übersicht Zeiteinteilung Baustein Inhalte Teilziele Tag 1 Vorstellung Einführung des gesamten Moduls mit Bausteinen und Wochenübersicht Erstkontakt (Telefontraining) Wo liegen die Unterschiede zwischen persönlichem Gespräch und Telefonat? Was macht ein gutes Gespräch aus? Fehler beim Telefonieren Wie bereite ich mich vor? Tipps für ein erfolgreiches Telefonat Übungen für ein erfolgreiches Telefonat Die Schüler lernen überzeugendes und sicheres Gesprächsverhalten sowie Durchhaltevermögen im Erstkontakt Die Schüler hinterlassen einen guten ersten Eindruck. Die Schüler fühlen sich sicherer bei wichtigen Telefonaten. Tag 2 Testtraining Vorbereitung auf Auswahltests Warum gibt es Einstellungstests? Was bezwecken Einstellungstests? Auswahlverfahren im Überblick Schriftliche Auswahlprüfungen Schulähnliche schriftliche Prüfungen Psychologische Fähigkeitentests Die Schüler lernen mögliche Inhalte der Einstellungstests kennen und können sich optimal vorbereiten. Probe-Test Hinweise und Tipps anhand Auswertung Echter Testdurchlauf Auswertung 7
9 Tag 3 Assessment-Center oder Soziales Kompetenztraining Was sind Assessment-Center? Was wollen Betriebe erreichen? Worauf wird geachtet? Was sind meine Stärken und wie bringe ich sie in ein Assessment ein? Tipps für das Assessment Übungen zum Assessment Was sind soziale Kompetenzen? Warum sind sie so wichtig? Wann sind sie wichtig? Übungen mit Videoaufzeichnung und Auswertung Die Schüler setzen sich mit ihren Stärken und Schwächen auseinander und können diese benennen. Sie wissen, welche Testaufgaben auf sie zukommen. Sie wissen, auf welche Eigenschaften und Fähigkeiten ein Betriebsvertreter achtet. Tag 4 Vorstellungsgespräche Was macht ein gutes Vorstellungsgespräch aus? Fragen/Tipps im Vorstellungsgespräch Rollenübungen mit der Videokamera Auswertung Die Schüler gehen handlungssicher in Vorstellungsgespräche. Sie wissen aufgrund der Videoaufzeichnung, wie sie wirken. Tag 5 Bewerbungsmanagement Bewerbungsmanagement Was erwarten Betriebe von Bewerbern? Wie lese ich Stellenangebote richtig Wie organisiere ich meine Bewerbungen/Wie behalte ich die Übersicht/Bewerbungsverlauf Wie kann ich meine Bewerbung optimieren Wie gehe ich mit Absagen um? Abschluss Auswertung/ Feedbackbögen Die Schüler lernen, konstruktiv mit unterschiedlichen Rückmeldungen von Betrieben umzugehen. Die Schüler erlangen zusätzliche Handlungsmöglichkeiten zur Optimierung ihres Bewerbungsverhaltens bzw. ihrer Bewerbungsunterlagen. 8
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