Bildungsforschung des Instituts für Soziologie der JKU
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- Barbara Gerhardt
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1 Bildungsforschung des Instituts für Soziologie der JKU 1. Soziale Selektivität des österreichischen Schulsystems Univ.-Prof. Dr. Johann Bacher Fragestellungen: Wie selektiv ist das österreichische Schulsystem? Welche sozialstrukturellen Gruppen sind in das Schulsystem schlecht integriert? Was sind die Ursachen hierfür? Welche Maßnahmen können zu einem Abbau sozialer Selektivität beitragen? Reanalyse vorhandener Daten, wie z.b. ECHP, Schulstatistik, PISA Starke Selektivität bezüglich sozialer Herkunft, Geschlecht und Migrationshintergrund: Kinder und Jugendliche aus unteren sozialen Schichten, Buben und Kinder/Jugendliche mit einem Migrationshintergrund partizipieren in einem geringeren Ausmaß am Schulsystem. Ursachen und Maßnahmen: Kulturelles Kapital / kultureller Hintergrund => stärkere Teilhabe an kulturellen Aktivitäten aller Gruppen => könnte durch Ganztagesbetreuung erreicht werden Bildungserwartungen und kosten => bei Übertrittsentscheidungen relevant => könnten durch gemeinsame Schule aller bis 12/14 Jahre vermieden werden Einstellungen zur Schule, Motivation => u.a. abhängig von Schulerfolg und Berufsaussichten => könnte durch heterogene Schulen erreicht werden, Überdenken der Leistungsgruppeneinstufung Publikationen (Auswahl): Bacher, J., 2003: Soziale Ungleichheit und Bildungspartizipation im weiterführenden Schulsystem Österreichs. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 28. Jg., Heft. 3, S Bacher, J., 2004: Geschlecht, Schicht und Bildungspartizipation. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 29. Jg., Heft. 4, S Bacher, J., 2005: Bildungsungleichheit und Bildungsbenachteiligung im weiterführenden Schulsystem Österreichs Eine Sekundäranalyse der PISA2000-Erhebung. SWS- Rundschau, 45. Jg., S Laufende Projekte: Leistungsdifferenzen von Buben und Mädchen Methodenkritische Würdigung von PISA Migrationshintergrund und Schullaufbahn Kooperationspartner: Pädagogische Akademie des Bundes und der Diözese in Linz, PI Linz ÖIBF 1
2 PISA-Zentrum Salzburg Landesschulrat OÖ (Vizepräsidentin Leidlmayer) Dr. Paseka (Pädagogische Akademie des Bundes in Wien) Dr. Michael Sertl (Sektion Bildungssoziologie) 2. Berufseintritt und Berufsverläufe von HochschulabsolventInnen o.univ.-prof. Dr. Hanns Peter Euler Mag. Ursula Rami Zentrale Fragestellungen: Welche Berufs- und Einkommenschancen finden AbsolventInnen vor? Von welchen Faktoren hängt dies ab? Wie können Berufs- und Einkommenschancen erhöht werden? AbsolventInnenbefragung Publikationen/Projekte: SOWI-Studie aus 1995 TNF-Studie aus 2004 (nur Techniker) KIP-Studie aus 2005 (allgemein): Euler, H.-P./Rami, U. (2005): Studie zur Evaluierung des Kepler-Interationalisierungsprogrammes OÖ KIP. Linz. Laufendes Projekt: Evaluierung von Auslandsaufenthalten während des Studiums Kooperationen: Land OÖ u.a. 3. Erwachsenenbildung, lebenslanges Lernen a.univ.-prof. Dr. Ingo Mörth Franz Wagner Alfons Stadlbauer (Lektor) Institut für Kulturwirtschaft und Kulturforschung (gem. Projektträger) Fragestellungen/Gegenstandsbereich: Erforschung der Bedingungen der Teilnahme an Angeboten der Erwachsenenbildung Anknüpfungspunkte für Steigerung der Teilnahme bei verschiedenen Gruppen Besonderes Augenmerk auf die Niedrigqualifizierten und bisher Bildungsfernen Analyse von Situation und Qualifikation der TrainerInnen in der EB 2
3 Reanalyse des Mikrozensus, Primärerhebungen in EB-Einrichtungen (TeilnehmerInnen- und TrainerInnenbefragungen) Primärerhebnung unter niedrigqualifizierten bildungsfernen Personen in OÖ. Geringe Bildungsbeteiligung hängt mit bisheriger Schulbildung, Alter und Interessensbereichen, sowie benachteiligten Lebenssituationen zusammen Private Bildungsinteressen erleichtern in den Einstieg in die berufliche Weiterbildung Arbeitgeber spielen eine wichtige Rolle, fördern aber die Weiterbildung ihrer geringer qualifizierten MitarbeiterInnen zu wenig Möglichkeiten des 2. Bildungsweges unterhalb des Maturaniveaus sind zu wenig ausgebaut Aus- und Fortbildung der TrainerInnen ist eine Problemzone, die noch einer anbieterübergreifenden Lösung harrt; insbesondere bei besonderen Problem- und Zielgruppen bestehen train-the-trainer-defizite Publikationen: Mörth, I. (2005): Niedrigqualifizierte in OÖ der Weg in die Weiterbildung, online: Mörth, I. u.a. (2004): Landwirtschaftliche Weiterbildung in OÖ. und Österreich, Forschungsbericht, Linz: Universität Linz, Institut für Kulturwirtschaft Mörth, I. u.a. (2004): Bildungsverhalten und Bildungsbereitschaft der "Generation 50 plus" in OÖ., Forschungsbericht, Linz: Universität Linz, Institut für Kulturwirtschaft Stadlbauer, A. (2004): Effektivität und Effizienz in der Erwachsenenbildung, Linz: Trauner Laufende Projekte/Zukunftsperspektiven: Niedrigqualifizierte in OÖ der Weg in die Weiterbildung TrainerInnenfortbildung am BFI OÖ. Kooperationen: Land OÖ., Abteilung Jugend, Bildung & Sport (LR Viktor Sigl) EB-Forum OÖ. BFI OÖ. WIFI OÖ. KBW OÖ. LFI OÖ. 3
4 4. Genderforschung(ergaenzender Vorschlag: Universitaeten, Hochschulreformen und soziale Gerechtigkeit) Dr. Antonia Kupfer Fragestellungen: Welche Auswirkungen haben die deutschen Hochschulreformen seit 1998 auf die Partizipation von Frauen, Angehoerigen unterer Schichten und MigrantInnen im Studium, bei der Verteilung wissenschaftlicher Personalstellen, der Mitbestimmung und bei der Finanzierung studentischen Unterhalts? Wie koennen politisch-philosophische Theorien sozialer Gerechtigkeit fuer Distributionsfragen im Hochschulsektor fruchtbar gemacht werden? Wie koennte eine gerechte Hochschule aussehen? Kupfer: Literatur- und Dokumentenanalyse Fast durchgaengig eine ungerechte Verteilung von Guetern und Lasten in allen vier Bereichen, die nur sehr marginal durch die Reformen aufgehoben werden Ursachen und Maßnahmen: Es gibt einen hohen Grad systeminhaerenter Informalitaet, der fuer den Ausschluss der drei Gruppen sorgt Aufstellung dreier Gerechtigkeitsprinzipien fuer den Hochschulbereich: Verbindlichkeit, Egalitaet und Unterstuetzung Publikationen: Antonia Kupfer, 2002, Die Autonomiefalle. Foerderpolitik an Hochschulen in den Vereinigten Staaten und der BRD, in: Sylke Bartmann, Karin Gille, Sebastian Haunss (Hg.), Kollektives Handeln und politische Mobilisierung, Duesseldorf, Antonia Kupfer, 2003, Justice in Higher Education, in: Policy & Politics, October 2003, vol. 31, no. 4, Antonia Kupfer, 2004, Universitaet und soziale Gerechtigkeit. Eine Bilanz der Hochschulreformen seit 1998, Frankfurt/M., Campus. Laufende Projekte: Kupfer: zu diesem Themenbereich keine 4
5 Kooperationen: German American Center for Visiting Scholars, Washington DC Hans Boeckler Stiftung 5. Promotionsforschung Dr. Antonia Kupfer Fragestellungen: Wie wird in unterschiedlichen Laendern Europas promoviert? Wie koennen Ausbildungsprogramme fuer Promovierende etabliert und bestehende verbessert werden? Welche Bedeutung kommt Internationalitaet und Interdisziplinaritaet in der Ausbildung von Promovierenden zu? Dokumentenanalyse Leitfadeninterviews mit ExpertInnen aus Wissenschaftsverwaltung, Forschung und DoktorandInnen Es gibt eine Vielfalt von Wegen zum Doktortitel in Europa Im Rahmen des Bologna-Prozesses findet eine Vereinheitlichung und Systematisierung der Promotionsphase statt Ursachen und Maßnahmen: Es existiert nahezu kein systematisches Wissen ueber die Promotionsphase in Europa Es gibt ein zunehmendes Problembewusstsein zur Promotionsphase: die AbbrecherInnenquote wird als zu hoch angesehen, es gibt einen Mangel an systematischer Begleitung und Ausbildung der Promovierenden, ihre Ausbildung ist fast ausschliesslich auf den universitaeren Arbeitsmarkt gerichtet, der Eintritt ins Berufsleben gestaltet sich schwer Publikationen: Antonia Kupfer und Johannes Moes, 2003, Promovieren in Europa. Ein internationaler Vergleich von Promotionsbedingungen, Reihe Materialien und Dokumente Hochschule und Forschung, Band 104, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Frankfurt/M. Antonia Kupfer und Johannes Moes, 2005, Akkreditierung von Promotion?, in: Falk Bretschneider und Johannes Wildt (Hg.), Handbuch Akkreditierung von Studiengaengen. Eine Einfuehrung fuer Hochschule, Politik und Berufspraxis, Bielefeld, Bertelsmann Verlag. 5
6 Laufende Projekte: DoktorandInnenausbildung in den USA Kooperationen: Max Traeger Stiftung Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hans Boeckler Stiftung Graduate School of University of Washington, Seattle Center for Innovation and Research in Graduate Education, University of Washington, Seattle 6. Weitere Themenfelder Vermittlung von sozialen Kompetenzen (Franz Wagner) Berufsforschung Berufsbild von LehrerInnen und dessen Bewertung (Meinrad Zielger) 6
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