Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien in Oesterreich und ihr Einfluss auf die Suizidprävalenz

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1 Z. Kinder-Jugendpsychiatr. B. Eisenwort et al.: Darstellung Psychother. von 40 Suizidalität (4) 2012 Verlag in deutschsprachigen Hans Huber, Hogrefe Jugendmedien AG, Bern Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 40 (4), 2012, Originalarbeit Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien in Oesterreich und ihr Einfluss auf die Suizidprävalenz Brigitte Eisenwort 1, André Hermann 1, Benedikt Till 2 und Thomas Niederkrotenthaler 2 1 Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Klinische Abteilung für Pädiatrische Pulmologie, Allergologie und Endokrinologie, Kompetenzzentrum für Psychosomatik, Medizinische Universität, Wien, 2 Institut für Allgemein- und Familienmedizin, Zentrum für Public Health, Medizinische Universität Wien Zusammenfassung: Fragestellung: Es soll die Qualität der Berichterstattung über Suizide und Suizidversuche in deutschsprachigen Jugendmagazinen näher untersucht werden und Veränderungen der Suizidzahlen unter Jugendlichen in Österreich nach dem Erscheinen von Berichten erfasst werden. Methodik: Suizidberichte aus fünf großen deutschsprachigen Jugendmagazinen wurden mithilfe qualitativer Inhaltsanalyse im Hinblick auf Geschlecht, dargestellte Motive, Suizid(versuchs)methoden, positive und negative Darstellungsweisen, Schuldzuweisungen und Abweichungen von Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Suizid analysiert. Die Suizidzahlen 2 Wochen vor und nach dem Erscheinen von Suizidberichten wurden verglichen. Ergebnisse: 59 Berichte wurden identifiziert. Die häufigste Berichterstattung zum Thema Suizid fand sich in der Zeitschrift Bravo, wobei es zu einer leichten Überrepräsentation weiblicher Suizide und insgesamt zu einer Unterrepräsentation von Suizidversuchen kam. Entsprechend der Epidemiologie suizidalen Verhaltens wurde Sturz in die Tiefe am häufigsten bei Mädchen und Erhängen bei den Jungen beschrieben. Bei den dargestellten Motiven zeigte sich, dass wichtige Faktoren wie psychiatrische Erkrankungen kaum Erwähnung fanden. Während Suizidentinnen häufig positiv dargestellt wurden, wurden Suizidenten häufiger negativ dargestellt. Implizite Schuldzuweisungen wurden vorwiegend den Eltern zugeschrieben. Es zeigte sich kein Hinweis auf einen Werther-Effekt nach Berichterstattung. Schlussfolgerungen: Die weitgehende Divergenz zwischen der Epidemiologie von Suizidalität Jugendlicher und im deutschsprachigen Raum derzeit vorherrschenden Mediendarstellungen verdeutlicht wichtige Ansatzpunkte für Präventions- und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. Schlüsselwörter: Suizidberichterstattung, Jugendliche, Medienempfehlungen, Werther Effekt, Aufklärungsarbeit Abstract. Suicide reporting in German print and online media for adolescents in Austria and possible effects on suicide prevalence Objective: We analyzed the quality of suicide reporting in youth magazines and assessed potential copycat effects following media reports on suicide. Method: We obtained suicide-related articles from five Austrian and German youth magazines published between 1996 and Reported sex, suicide (attempt) methods, suicide motives, the portrayal of suicide in a positive or negative light, accusations of blame and consistency with media recommendations for the reporting of suicide were analysed using qualitative content analysis. The suicide frequency among adolescents in Austria was compared 2 weeks before and after the publication of reports on suicide and suicide attempts. Results: 59 articles were identified, most of which had been published in the magazine Bravo. There was an overrepresentation of suicide among girls and an underrepresentation of attempted suicide. The frequency of specific suicide and suicide attempt methods was consistent with epidemiological distributions of suicide methods. Fall from height was most frequently described for girls and hanging for boys. Regarding motives for suicide, factors like psychiatric diseases were underrepresented. Girls who died by suicide were often positively described in articles, but boys were more often negatively described. Parents were frequently blamed as being guilty of their child s suicidal behaviour, in particular when reporting on suicide attempts. Photos, suicide notes and details concerning method were frequently described. There was no indication of a Werther effect following reporting. Conclusions: The identified discrepancies between epidemiologic data regarding suicidal behaviour in adolescents and media reporting in youth media constitutes an important basis for suicide prevention in the community. Keywords: suicide reporting, adolescents, media guidelines, Werther effect, prevention classification description DOI / /a000178

2 252 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien Notwendig bleibt eine andauernde Kooperation mit den Medien, um eine suizidinduzierende Berichterstattung zu verhindern. (Warnke 2008, S. 1021) Einleitung Während Suizid in der Kindheit und in der frühen Adoleszenz selten ist, steigt die Suizid-Inzidenz im späten Teenager- Alter an, bis sie mit ca. 23 Jahren vorläufig ein Plateau erreicht. Seit Mitte der 80er-Jahre gehen in Österreich die Suizide stetig zurück. Auch die Suizidrate der 10- bis 19-Jährigen folgt diesem rückläufigen Trend (Kapusta et al., 2009). Zahlreiche Faktoren, die diesen Rückgang mitbedingt haben dürften, wurden in der Literatur beschrieben, darunter die verbesserte psychosoziale Versorgung (Isacson, 2000; Kapusta et al., 2009; Preiß & Remschmidt 2007) und die Einführung von Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Suizid, die zu einer Verbesserung der Qualität der Suizidberichte in österreichischen Erwachsenenmedien im Sinne einer Verringerung von sensationsträchtigen Überschriften, wie in den Medienrichtlinien empfohlen, geführt hat (Niederkrotenthaler, Herberth & Sonneck, 2007). Suizidversuche weisen einen Häufigkeitsgipfel bei den 16- bis 18-Jährigen auf, wobei es beim Übertritt ins Erwachsenenalter wieder zu einer Abnahme kommt (Kessler, Borges & Walter, 1999; Lewinsohn, Rohde, Seeley & Baldwin, 2001). Plener, Libal, Keller, Fegert und Muehlenkamp (2008) finden 6.5 % der 14- bis 17- jährigen, die angeben bereits einen Suizidversuch unternommen zu haben. Bei Resch, Parzer, Brunner & BELLA study group (2008) geben 2.9 % der Elf- bis Siebzehnjährigen selbstschädigendes Verhalten und/oder einen Suizidversuch innerhalb der letzten sechs Monate an. Jedoch ist die Dunkelziffer für Suizidversuche hoch und daher eine akkurate Beurteilung der Epidemiologie des Suizidversuches schwierig. Medien können in Krisensituationen einen Einflussfaktor für suizidales Handeln darstellen, da Menschen in Krisen Berichte über Suizide mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen und dementsprechend vulnerabel sind (Schmidtke & Häfner, 1988 u. a.; Sonneck, 2000; Stack, 2005). So korreliert das wiederholte Berichten über einen Suizid und eine sensationsträchtige Berichterstattung positiv mit der Suizidrate. Dieses Phänomen ist schon länger unter dem Begriff «Werther-Effekt» bekannt (Niederkrotenthaler et al., 2007). Im Gegensatz dazu konnte gezeigt werden, dass Berichte über bewältigte psychosoziale Krisen negativ mit der Suizidrate assoziiert sind und möglicherweise einen protektiven Effekt haben könnten (sogenannter «Papageno-Effekt», Niederkrotenthaler et al. 2010). Der Imitationseffekt kann verstärkt werden, wenn die Aufmerksamkeit erhöht wird (z. B. durch Berichterstattung auf der Titelseite oder eine sensationsträchtige Überschrift), Details zur Person (Foto, Zitate aus Abschiedsbriefen), Methode, Ort des Vorfalls, eine Heroisierung der SuizidentIn sowie eine Romantisierung des Suizids dargestellt werden, wie in den Medienempfehlungen der WHO und im Österreichischen Leitfaden zur Berichterstattung über Suizid beschrieben (siehe Online-Ressourcen). Berichte über Prominente, die sich das Leben nahmen, tragen dabei ein besonderes Risiko für Imitationseffekte. Es gibt Hinweise dafür, dass besonders Jugendliche eine erhöhte Neigung zu Imitationsverhalten aufweisen (Insel & Gould, 2008). So konnten Gould, Wallenstein, Kleinman, O Carroll und Mercy (1990) zeigen, dass 15- bis 19- Jährige ein zwei- bis vierfach erhöhtes Risiko im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen aufweisen, einen Suizid zu verüben, wenn sie davor suizidales Verhalten miterleben mussten. Während es bereits einige Studien gibt, die die Qualität der Berichterstattung in für ein primär erwachsenes Publikum ausgerichteten Medien untersucht haben (Fu & Yip, 2008; Michel, Frey, Wyss & Valach, 2000; Niederkrotenthaler et al., 2010; Tatum, Canetto & Slater, 2010), ist die Qualität von Suizidberichten in Jugendmedien noch nicht systematisch untersucht worden. Die wenigen Studien zeigen methodische Probleme und widersprüchliche Ergebnisse (Insel & Gould, 2008). Ziel unserer Studie ist es, die Qualität der Berichterstattung über Suizid in deutschsprachigen Jugendmagazinen näher zu beleuchten, sowie von einer eventuellen Veränderung der Suizidzahlen nach Erscheinen von Suizidberichten auf Imitationseffekte bei Jugendlichen in Österreich zu schließen. Methodik Datensammlung Es wurden fünf große deutschsprachige Jugendmagazine, die in Österreich im Handel erhältlich oder online abrufbar sind und jeweils im Zeitraum 1996 bis 2008 mindestens einmal das Thema Suizid behandelt haben, ausgesucht. Es sind dies Bravo, Bravo-Girl, Xpress, Topic und Chilli.cc. 1 1 Bravo ist die größte deutschsprachige Jugendzeitschrift, erscheint wöchentlich und erreicht Verkaufszahlen zwischen im Jahr 1996 und im Jahr Die Mehrzahl der Leser (58 %) ist weiblich und zwischen 12 und 15 Jahren. Über 36 % sind 16 Jahre und älter. Bravo-Girl erscheint 14-tägig und erreichte Verkaufszahlen zwischen im Jahr 1996 und im Jahr % der Leser sind weiblich, 66 % zwischen 12 und 15 Jahre, 34 % zwischen 16 und 19 Jahre alt. Xpress ist eine österreichische Jugendzeitschrift, die monatlich erscheint und Leser erreicht. Topic ist das Jugendmagazin des österreichischen Jugendrotkreuzes. Die Hauptzielgruppe sind Schüler ab 12 Jahre. Es erscheint elfmal während des Schuljahres. Chilli.cc war ein österreichisches Online-Jugendmagazin, das von 1999 bis 2010 existierte und wöchentlich erschien. Es hatte im Monatsdurchschnitt rund registrierte Benutzer, worunter ca. zur Hälfte StudentInnen waren.

3 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien 253 Da die Suizidrate der 15- bis 19-Jährigen gegenüber den 10- bis 14-Jährigen deutlich ansteigt, wurden Jugendmagazine ausgesucht, die auch diese Altersgruppe als Leserpublikum haben. Insgesamt sind 36 % der Leserschaft der meistgelesenen Zeitschrift Bravo 16 Jahre oder älter. X- press gibt die Zielgruppe als 14 bis 19 Jahre alt an, während Chilli.cc als einziges inkludiertes Medium neben Schülern auch Studierende zur primären Leserschaft zählt (Hermann, 2011). Die Artikel wurden teilweise durch Handsuche in der Nationalbibliothek München (Bravo) und der Wienbibliothek (Xpress), sowie teilweise durch digitalesdurchsuchen der eingescannten und online abrufbaren Magazine durch die jeweilige Redaktion (Bravo, Bravo-Girl, Topic) und den Autor A.H. (Chilli.cc) gesammelt. Die ausgewählten Artikel wurden in fünf Textkategorien unterteilt: (1) Berichte über Suizide, (2) Berichte über Suizidversuche, (3) Berichte über Suizid in Zusammenhang mit Amoklauf, (4) Berichte über fragliche Suizide, (5) allgemeine Berichte über das Thema Suizid. Um die Suizidzahlen im Zeitraum von 14 Tagen vor und nach Suizidberichterstattung in Österreich vergleichen zu können, wurden Suiziddaten des Zeitraumes 1996 bis 2008 von der Statistik Austria für 10- bis 19-Jährige verwendet, die Angaben zum Sterbedatum, Geschlecht und zur Suizidmethode (kodiert nach ICD-9 bzw. ICD-10) beinhalteten. Analysemethode Es wurde eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2008) angewendet. Zunächst wurden die Texte deduktiv mit vorher definierten und kodierten Regeln auf die entsprechenden Variablen (z. B. Motive und Methoden) untersucht. Die Variablen wurden dabei aus vorhandener Literatur zum Thema Medien und Suizid ausgewählt (Niederkrotenthaler, Till, Herberth et al. 2009a; Niederkrotenthaler et al., 2010). Im Anschluss konnten auch Variablen induktiv aus den Texten gewonnen werden, wenn auffällige Charakteristika an mehreren Textstellen sichtbar wurden (Mayring, 2008). So wurde die Variable Schuldzuweisung induktiv aus dem Text generiert. Im Verlauf der Untersuchung wurden die Definitionen angepasst sowie neue Regeln erschlossen, wenn die Definitionen und Regeln für die Texte nicht passend waren. Die Gültigkeit der modifizierten Definitionen und Regeln wurde dann wieder für alle Artikel untersucht. Ein wichtiges Maß für die Reliabilität der Inhaltsanalyse ist die Reproduzierbarkeit. Hierzu wurde die Interkoderreliabilität der erfassten Kodierungen zwischen drei Personen gemessen, die die Variablenfindung und -kodierung auf zehn Probeartikel unabhängig voneinander anwendeten. Die unabhängigen Personen waren DiplomandInnen der Medizin, die ebenfalls auf dem Gebiet Medien und Suizidalität arbeiteten und für diesen Arbeitsschritt trainiert wurden. Die Interkoderreliabilität wurde in dieser Untersuchung durch prozentuale Übereinstimmung der Kodierer für jede Variable angegeben. Zusätzlich wurde Krippendorff s α Reliabilitätskoeffizienten berechnet, die neben der Quote der beobachteten auch die der zufällig erwarteten Übereinstimmungen berücksichtigen. Krippendorff s α gilt als ein vergleichsweise konservativer Messwert, der auch für mehrere RaterInnen flexibel anwendbar ist (siehe Krippendorff, 2004). Erhobene Variablen waren Berichterstattung über Prominentensuizide versus andere Suiziddarstellungen, Geschlecht der dargestellten Personen, berichtete Suizidmotive, Suizidmethoden, Schuldzuweisungen, die im Artikel getroffen wurden, sowie positive und negative Darstellung von SuizidentInnen. Unter einer positiven Darstellung von SuizidentInnen wurde eine Beschreibung der Person mit vielen «guten» Eigenschaften wie hübsch, beliebt, hat viele Freunde, hilfsbereit etc. verstanden. Hingegen wurde auf eine negativen Darstellung geschlossen, wenn die Person mit vielen «schlechten» Eigenschaften wie frech, aggressiv, eigennützig etc. beschrieben wurde. Die Kodierung von Schuldzuweisungen orientierte sich daran, ob eine Person direkt oder indirekt für den Vorfall mitverantwortlich gemacht wurde (z. B. «Anstatt mir zu helfen, ließ meine Mutter mich im Stich (...)»). Bei den Suizidmotiven und Schuldzuweisungen waren Mehrfachnennungen möglich. In einem weiteren Arbeitsschritt wurde die mögliche Abweichung der gegenwärtigen Berichterstattung von Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Suizid am Beispiel der dort genannten Empfehlungen «Vermeidung von Details zur Person» (z. B. durch Zitat aus Abschiedsbrief und Foto), «Vermeidung von Details zur Suizidmethode» und «Beschreibung professioneller Hilfsangebote» untersucht (siehe Online-Ressourcen der WHO und des Kriseninterventionszentrums Wien). Zur Testung der Signifikanz beobachteter Unterschiede wurde der exakte Test nach Fisher verwendet, der für kleine Fallzahlen geeignet ist. Alle angeführten statistischen Testungen waren zweiseitig. Ergebnisse Allgemeine Merkmale der Berichterstattung Von den 59 Berichten zum Thema Suizid stammten 30 (50.8 %) von Bravo, 12 (20.3 %) von Xpress, 11 (18.6 %) von Chilli.cc, 5 (8.5 %) von Bravo-Girl und ein Artikel (1.7 %) von Topic. 26 Berichte (44.1 %) handelten von einem Suizid eines jungen Menschen, 12 (20.3 %) von einem Suizidversuch, 7 (11.9 %) von einem Amoksuizid und 9 (15.3 %) Artikel von einem fraglichen Suizid. 5 Artikel (8.5 %) handelten generell vom Thema Suizid ohne Nennung individuellen suizidalen Verhaltens. Von den 54 Artikeln, die individuelles suizidales Verhalten (Suizid, fraglicher Suizid, Suizidversuch oder Amoksuizid) berichteten, handelten 32 (59.3 %) von Jungen bzw. jungen Männern und 22 (40.7 %) von Mädchen bzw. jungen Frauen. Alle 7 Berichte über Amoksuizide handelten von männlichen Ju-

4 254 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien Abbildung 1. Häufigkeit der Darstellung der Methoden bei vollendeten Suiziden weiblicher Jugendlicher. gendlichen. Suizidales Verhalten junger Stars wurde insgesamt 13 Mal berichtet, wobei alle diesbezüglichen Berichte von bestätigten (n = 5) bzw. fraglichen (n = 8) vollendeten Suiziden männlicher Stars handelten. Geschlechtsunterschiede Darstellungsfrequenz von Suiziden und Suizidversuchen Von den 26 Berichten über Suizid stellten 16 (61.5 %) Suizide von Jungen bzw. jungen Männern dar. 10 Berichte (38.5 %) waren Berichte über Suizide von Mädchen bzw. jungen Frauen (χ²(1, n = 26) = 1.39, p =.33). Von den 12 Berichten über Suizidversuche im Beobachtungszeitraum handelte ein Bericht (8.3 %) von einem Jungen und 11 Berichte (92.7 %) über Suizidversuche von Mädchen (χ²(1, n = 12) = 8.33, p =.006). In Artikeln über suizidales Verhalten von Mädchen und jungen Frauen (n = 22) wurden am häufigsten Gewalt innerhalb der Familie (n = 8, 36.4 % aller Artikel), Liebeskummer (n = 7, 31.8 %) sowie Gewalt außerhalb der Familie (n = 5, 22.7 %) genannt. In 3 Berichten (13.6 %) fanden sich psychische Erkrankungen als Motiv. Schulsorgen fanden sich in einem (4.5 %) der Berichte. In 5 Berichten (22.7 %) wurde kein Motiv genannt. Bei den Berichten über suizidales Verhalten von Jungen und jungen Männern (n = 32) wurde am häufigsten Gewalt außerhalb der Familie (n = 7, 21.9 % aller Artikel) genannt. In jeweils 2 Berichten (6.3 %) fanden sich psychische Erkrankungen, Liebeskummer und Schulsorgen als Motiv. Gewalt in der Familie und somatische Erkrankung wurden in jeweils einem (3.1 %) der Artikel als Motiv genannt. In 18 Berichten (56.3 %) wurde kein Motiv dargestellt. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Motiven waren insgesamt signifikant (χ²(6, n = 54) = 8.33, p =.006). Bei den Einzelmotiven galt dies für die Motive Liebeskummer (χ²(1, n = 54) = 6.18, p =.023) und Gewalt in der Familie (χ²(1, n = 54) = 10.92, p =.002), die bei Mädchen überwogen, und für Artikel ohne bezeichnete Motive (χ² (1, n = 54) = 5.97, p =.023), die bei Jungen überwogen. Suizidmethoden In den Berichten über vollzogene Suizide von Mädchen und jungen Frauen war Sturz in die Tiefe die häufigste Suizidmethode (n =4, 40 %), gefolgtvonvergiften, Erhängen und Sturz vor ein sich bewegendes Objekt (jeweils n =2, 20 %) (Abbildung 1). Bei Jungen und jungen Männern war Erhängen (n = 5, 31.3 %) die am häufigsten berichtete Suizidmethode, gefolgt von Erschießen (n = 4, 25.0 %), Sturz in die Tiefe (n = 3, 18.8 %) und Sturz vor ein sich bewegendes Objekt (n = 2, 12.5 %) (Abbildung 2). Der Geschlechtsunterschied bei den berichteten Methoden war insgesamt nicht signifikant (χ²(5, n = 26) = 5.50, p =.37). Dargestellte Suizidmotive Positive und negative Darstellung der/des SuizidentIn Mädchen und junge Frauen, deren Suizid bzw. fraglicher Suizid berichtet wurde (n = 11) wurden insgesamt 9 mal (81.8 %) rein positiv dargestellt, 2 mal (18.2 %) wertfrei (ohne negative oder positive Eigenschaften) und in keinem Fall rein negativ oder ausgeglichen (entsprechend der Beschreibung sowohl negativer als auch positiver Merkmale). Jungen und junge Männer, deren Suizid bzw. fraglicher Suizid berichtet wurde (n = 24), wurden insgesamt 7 mal (29.2 %) rein positiv dargestellt, 3 mal (12.5 %) wertfrei, 10 mal (41.7 %) ausgeglichen und 4 mal (16.7 %) negativ dargestellt. Der Geschlechtsunterschied bezüglich dieser Darstellungsweisen war signifikant (χ²(3, n = 35) = 10.98, p =.006). Bezüglich der Berichte über Suizidversuche bei Mädchen und junge Frauen (n = 11) wurden die Betroffenen insgesamt 1 mal (9.1 %) rein positiv dargestellt, 7 mal (63.6 %) wertfrei, 1 mal (9.1 %) ausgeglichen und 2 mal (18.2 %) rein negativ. Der einzige Bericht über den Suizidversuch eines Jungen wurde ausgeglichen dargestellt.

5 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien 255 Abbildung 2. Häufigkeit der Darstellung der Methoden bei vollendeten Suiziden männlicher Jugendlicher. Tabelle 1 Schuldzuweisungen in Artikeln über Suizide, Suizidversuche und Amoksuizid gegenüber unterschiedlichen Gruppen von nahestehenden Personen (n = 45) Art der Berichte (Gesamtzahl) Eltern(teil) Partner(in) Lehrer(in) Mitschüler(in) Sonstige Schuldzuweisungen Keine Schuldzuweisung Suizid (26) 5 (19.2 %) 4 (15.4 %) 5 (19.2 %) 2 (7.7 %) 5 (19.2 %) 11 (42.3 %) Suizidversuch (12) 5 (41.7 %) 3 (25.0 %) 2 (16.7 %) 3 (25.0 %) 0 (0 %) 1 (8.3 %) Amoksuizid (7) 1 (14.3 %) 0 (0 %) 0 (0 %) 1 (14.3 %) 0 (0 %) 5 (71.4 %) Gesamt 11 (24.4 %) 7 (15.6 %) 7 (15.6 %) 6 (13.3 %) 5 (11.1 %) 16 (35.6 %) Implizite Schuldzuweisung an eine Personengruppe Schuldzuweisungen waren insgesamt am häufigsten bei Suizidversuchen (n = 11, 92.7 % aller Berichte) und am seltensten bei Amoksuiziden (n = 3, 42.9 %). Dieser Unterschied war signifikant (χ²(1, n = 19) = 5.46, p =.04). Tabelle 1 zeigt die Häufigkeit von expliziten und impliziten Schuldzuweisungen getrennt für Suizid, Suizidversuch und Amoksuizide (Artikelzahl n = 45). Am häufigsten wurden Eltern im Sinne einer Schuldzuweisung negativ dargestellt (n = 11, 24.4 %), gefolgt von PartnerInnen (n = 7, 15.6 %), LehrerInnen (n = 7, 15.6 %) und MitschülerInnen (n = 6, 13.3 %). Interkoderreliabilität Die Übereinstimmung betrug 96.2 % für die Kodierung von Suizidmotiven, mit entsprechenden Krippendorff s α Werten zwischen 0.62 und 1.0 für die unterschiedlichen Motive. Die Übereinstimmung für die Kodierung positiver Darstellungen von suizidalen Person betrug 100 % mit entsprechenden Krippendorff s α Werten von 1. Für negative Darstellungen betrug die Interkoderreliabilität 85 % (Krippendorff s α: 0.42). Für die Kodierung von impliziten Schuldzuweisung betrug die Übereinstimmung 100 % (Krippendorff s α: 1) (Hermann, 2011). Im Allgemeinen wird ein Krippendorff s α Wert von = 0.80 als gut und ein Wert = 0.67 als akzeptabel interpretiert. Die Ergebnisse be-

6 256 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien züglich negativer Darstellungen von Personen müssen daher mit Vorsicht interpretiert werden. Änderung der Suizidfrequenz nach Berichterstattung Tabelle 2 zeigt die Suizidzahlen der 10- bis 19-Jährigen in Österreich 14 Tage vor und 14 Tage nach Erscheinen von Suizid- und Suizidversuchsberichten. Berichte mit fraglichen Suiziden, Amok-Suiziden und sonstigen Berichten mit suizidalem Inhalt wurden in dieser Auswertung nicht berücksichtigt, da für diese weniger Imitationsverhalten zu erwarten ist (Niederkrotenthaler, Till, Kapusta et al., 2009). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Suizidzahl vor und nach dem Erscheinen aller untersuchten Berichte. Tabelle 2 Summe aller Suizide der 10 bis 19 Jährigen in Österreich 14 Tage vor und 14 Tage nach Erscheinen von Suizid- und Suizidversuchsberichten (n = 38). Berichte mit fraglichen Suiziden, Amok-Suiziden und sonstige Berichte wurden nicht einbezogen 14 Tage nach Berichterstattung 14 Tage vor Berichterstattung Suizidberichterstattung (n = 26) Suizidversuchsberichterstattung (n = 12) Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Suizid In 35 Berichten (74.5 %) aller Berichte (n = 47) über Suizid, Suizidversuch und fraglichen Suizid wurden Details zur Person anhand eines oder mehrerer Zitate aus einem Abschiedsbrief und/oder anhand eines Fotos gegeben. In 44 Berichten (93.6 %) wurden Details zur Methode genannt. Professionelle Hilfsangebote, wie z. B. die Telefonnummer einer Kriseninterventionsstelle, waren in 12 Berichten (25.5 %) vorhanden. Diskussion Gesamt (n = 38) Insgesamt 59 Berichte zum Themenbereich Suizid sind im Zeitraum zwischen 1996 und 2008 in den untersuchten Magazinen erschienen. In den meisten Berichten wurde mindestens eine große Porträtaufnahme des/der SuizidentIn gezeigt. Dazu kamen immer wieder Überschriften und Zwischentitel wie «SEHNSUCHT nach dem TOD» oder «Unheimliche SELBSTMORDSERIE» (vgl. Hermann 2011, S. 51). Die Mehrzahl der Berichte erschien in den beiden deutschen Magazinen Bravo und Bravo-Girl. In diesen beiden Magazinen wurden fast ausschließlich Einzelschicksale von jungen SuizidentInnen und Jugendlichen mit einem oder mehreren Suizidversuchen als Reportagen dargestellt. Die wenigen Prominentensuizide wurden hauptsächlich in der Zeitschrift Xpress behandelt, wobei ein offensichtlicher Schwerpunkt dieses Mediums Starsuizide sind. So wurde der Suizid von Rockstar Curt Cobain im genannten Zeitraum achtmal thematisiert. Während die Mehrheit der Berichte über männliche Suizide handelte, waren 38.5 % über Suizide von Mädchen bzw. jungen Frauen verfasst. Dies entspricht einer leichten jedoch nicht signifikanten medialen Überrepräsentation der weiblichen Suizide, da die Suizidrate der Jungen im Vergleich zu Mädchen ca. 3 zu 1 beträgt (Steinhausen, 2006). Da die Leserschaft der untersuchten Medien überwiegend weiblich ist, ist anzunehmen, dass die Inhalte verstärkt Interessen und Problemen junger Frauen angepasst werden. Im Beobachtungszeitraum wurde nur einmal über den Suizidversuch eines Jungen, hingegen elfmal über den Suizidversuch eines Mädchens berichtet. Suizidversuche betreffen meist das weibliche Geschlecht und sind ca. 10 bis 20 mal häufiger als Suizide, wobei der Häufigkeitsgipfel nach Dervic et al. (2007) bei den Jährigen liegt. Der Häufigkeitsgipfel der Jugendsuizide liegt hingegen bei 21 Jahren (Kapusta et al., 2009). Eine mögliche Erklärung für die deutliche Überrepräsentation von berichteten Suiziden zu berichteten Suizidversuchen liegt in der generellen Beobachtung, dass Suizide im Spektrum der Nachrichten als berichtenswerter und außergewöhnlicher als Suizidversuche gelten und auch leichter bekannt werden als Suizidversuche (Niederkrotenthaler, Till, Herberth et al., 2009). Liebeskummer und Gewalt in der Familie wurden signifikant öfter bei Mädchen als Motiv für Suizidalität berichtet als bei Jungen, was auf geschlechtsspezifische Rollenbilder in der Gesellschaft hindeuten mag. Auffällig in den von uns untersuchten Artikeln war, dass in nur fünf von 54 Berichten über Suizid und Suizidversuch psychische Erkrankungen als mit ursächlich für die Tat angesprochen wurden. In der Realität sind jedoch sowohl Suizide als auch Suizidversuche in hohem Maße mit psychiatrischen Erkrankungen verknüpft (vgl. Warnke, 2008, S. 1012). Niederkrotenthaler, Till, Herberth et al. (2009) zeigten, dass die Nennung psychiatrischer Erkrankungen in Suizidberichten in Erwachsenenmedien ebenfalls unterrepräsentiert war. Bezüglich berichteter Suizidmethoden wurde bei weiblichen Jugendlichen der Sturz in die Tiefe und bei männlichen Jugendlichen Erhängen als häufigste Methode beschrieben. Dies bildet in etwa die epidemiologische Realität ab, da Kinder und Jugendliche sich am häufigs-

7 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien 257 ten durch diese beiden Methoden suizidieren (Warnke, 2008, S. 1010). Problematisch einzuschätzen ist der Umstand, dass in dem Großteil der analysierten Artikel Suizidentinnen rein positiv dargestellt wurden. So wurden häufig positive äußerliche Attribute genannt, wie im Kodierbeispiel/«... schmücken große Bilder eines hübschen, dunkelblonden Mädchens die Kapelle»/deutlich wird (Hermann, 2011, S. 63). Laut Medienempfehlungen zur Berichterstattung wird ein Imitationseffekt umso mehr begünstigt, je mehr SuizidentInnen einseitig positiv, heroisch und bewundernswert dargestellt werden (Etzersdorfer & Sonneck, 1999). Hingegen wurde bei Berichten über Suizidversuche eher auf den aktuellen psychischen Zustand fokussiert und die Betroffenen wurden trauriger und verzweifelter beschrieben. Suizidenten wurden ebenfalls häufig rein positiv dargestellt, jedoch wurden im Gegensatz zu den Mädchen und Frauen einige männliche Jugendliche, insbesondere jene, die einen Amoksuizid vollzogen, negativ dargestellt. Eigenschaften wie «schwach», «aufmüpfig» und «frech» finden sich unter den Berichten über die männlichen Jugendlichen, hingegen vorwiegend Eigenschaften wie «hilfsbereit», «fröhlich» und «hübsch» in Berichten über weibliche Jugendliche. Diese signifikanten Differenzen im medialen Umgang deuten auf Differenzen im gesellschaftlichen Umgang mit Geschlechtsspezifika suizidalen Verhaltens und insbesondere mit seltenen, jedoch besonders berichtenswerten Amokläufen im Vergleich zu Suiziden, hin. Auffällig ist auch, dass mehr als 60 % der Artikel mindestens eine negative Darstellung einer dem/der SuizidentIn nahestehenden Person verbunden mit einer impliziten Schuldzuweisung enthielten. Insgesamt wurde der Eindruck vermittelt, dass von den Medien häufig der Gesellschaft die Schuld oder Mitschuld an suizidalem Verhalten gegeben wird. Die Jugendmagazine fokussieren damit vor allem auf äußere Faktoren, die das Suizidrisiko erhöhen können (vgl. Dervic, Brent & Oquendo, 2008 u. a.) und blenden Faktoren wie psychiatrische Erkrankungen nahezu aus. Interessant ist diesbezüglich auch, dass Schuldzuweisungen besonders häufig in Berichten über Suizidversuche, seltener in Berichten über Suizide und am seltensten bei Amokläufen zu finden waren. Im Vergleich zu Berichten über überlebte suizidale Verhaltensweisen, in denen häufig auch die Betroffenen zur Sprache kommen, scheint die Verantwortung für das Verhalten von Amoksuizidenten weniger bei anderen Personen gesucht zu werden. Obwohl viele Autoren, darunter beispielsweise Portzky, Audenaert und van Heeringen (2009) fanden, dass jugendliche SuizidentInnen im Vergleich zu einer nichtsuizidalen psychiatrisch erkrankten Kontrollgruppe gehäuft mit suizidalem Verhalten von Freunden und Suizidberichten in den Medien konfrontiert waren, gab es in unserer Untersuchung keine statistischen Hinweise auf Imitationseffekte nach dem Erscheinen von Berichten über Suizide und Suizidversuche. Medienrichtlinien zur Suizidprävention wurden jedoch nur mangelhaft befolgt. Eine Erklärung für dieses Ergebnis könnte sein, dass im Untersuchungszeitraum nur sehr wenig Prominentensuizide publiziert wurden und Prominentensuizide jedoch jene Textsorte darstellen, die Imitationseffekte am meisten begünstigt, da vor allem Jugendliche auf ihrer Suche nach Identifikation mit Leitbildern von der Darstellung von Prominentensuiziden besonders betroffen sein können (Niederkrotenthaler, Till, Herberth et al., 2009; Stack, 2005). Besonders Berichte über Prominentensuizide wurden in der Vergangenheit wiederholt als Risikofaktor für Imitationseffekte gefunden. Niederkrotenthaler, Till, Kapusta et al. (2009) konnten in ihrer bevölkerungsbasierten Studie zu Imitationseffekten nach Berichten in österreichischen Tageszeitungen zeigen, dass der Prominentenstatus des berichteten Suizidenten bzw. der berichteten Suizidentin einen Prädiktor für die Erhöhung der Suizidrate nach den Berichten darstellt. Fu und Yip (2007) konnten zeigen, dass diese Berichterstattungen nicht nur für eine kurzfristige Erhöhung der Suizidrate sorgen, sondern auch langfristig 8 bis 15 Monate später bei nicht vulnerablen Personen zum Auftreten von Suizidgedanken führen können. Mercy et al. (2001) fanden jedoch bei Mädchen und Jungen nach Suizidversuchen, dass diese 30 Tage vor ihrem Suizidversuch weniger Suizidberichte gelesen hatten als die Vergleichsgruppe, die keinen Suizidversuch durchgeführt hatte. Möglicherweise lesen suizidale Personen allgemein durch die mit der Suizidalität einhergehende Einengung weniger. Demnach würden Jugendliche, die sich Jugendmagazine kaufen, nicht zur besonders vulnerablen Gruppe gehören. Letztlich muss auch festgehalten werden, dass die insgesamt geringe Anzahl der Suizide eine Prozentdifferenz in der Aussagekraft einschränkt und auch nur unmittelbare Effekte durch das 2-Wochen Zeitfenster gemessen wurden. Die Frage nach möglichen Langzeiteffekten blieb in unserer Untersuchung völlig offen. Obwohl in der vorliegenden Studie kein Hinweis auf Imitationsverhalten nach Berichterstattung über Suizid in Jugendmedien in Österreich gefunden wurde, bleibt die Verbesserung der Berichterstattung im Sinn von Medienempfehlungen ein wichtiges Ziel. Der überwiegende Anteil der derzeit verfügbaren Studien deutet darauf hin, dass vulnerable Jugendliche besonders von Imitationsverhalten nach Medienberichterstattung betroffen sind (siehe z. B. Insel & Gould, 2008). In der Vergangenheit wurden Imitationseffekte immer wieder nach Berichten in Tageszeitungen gefunden, die in der vorliegenden Analyse nicht berücksichtigt wurden. Auch konnten wir keine Aussage darüber treffen, inwieweit die Jugendlichen, die die in der Studie untersuchten Medien konsumieren, für die Allgemeinbevölkerung repräsentativ sind. Imitationseffekte unter Jugendlichen können aus diesen Gründen auf Basis der vorliegenden Untersuchung nicht ausgeschlossen werden. In Deutschland wurde erst kürzlich ein deutlicher Imi-

8 258 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien tationseffekt nach dem Suizid von Torwart Robert Enke gezeigt, der medial stark und langandauernd berichtet wurde (Ladwig, Kunrath, Lukaschek & Baumert, 2012). Obwohl in dieser Untersuchung keine altersgruppenspezifischen Effekte auf Jugendliche untersucht werden konnten, zeigte dieser Fall sehr deutlich dass Imitationseffekte nach sensationsträchtiger Berichterstattung allgemein beliebter. Personen eine Realität sind. Bezüglich der derzeitigen Qualität der Berichterstattung in den analysierten Jugendmedien zeigte unsere Untersuchung deutliche Verbesserungsmöglichkeiten auf. Es fiel auf, dass in 94 % der untersuchten Artikel die Methode genannt wurde, und in 74 % Details zur Person, wie ein vorher verfasster Abschiedsbrief zitiert oder abgebildet wurde (vgl. auch Eisenwort et al., 2006). Obwohl in 26 % der Artikel Hilfsangebote genannt wurden, zeigt die deutliche Fokussierung auf Suizidmethoden und Details zu den betroffenen Personen, dass in den in Österreich verbreiteten Jugendmedien Medienrichtlinien zur Suizidprävention (Niederkrotenthaler & Sonneck, 2007) derzeit nicht durchgängig Beachtung finden. Ein vielversprechender Ansatzpunkt für die weitere Zusammenarbeit mit Medien und speziell mit Jugendmedien könnte der in dieser Untersuchung mit 26 % relativ hohe gefundene Anteil der Artikel mit Nennung von Hilfsmöglichkeiten sein. Gerade Medien wie Bravo und Bravo-Girl, die auf Reportagen über Einzelschicksale fokussiert sind, könnten Jugendliche zu Wort kommen lassen, die suizidal waren und ihre Krise bewältigt haben und die nun darüber berichten können, was auf diesem Weg hilfreich war (Joiner & Ribeiro, 2011). Ergänzt durch ein professionelles Hilfsangebot und einen protektiven Schreibstil könnten solche Artikel einen protektiven «Papageno Effekt» nach sich ziehen (Niederkrotenthaler et al., 2010). Einschränkungen der vorliegenden Untersuchung liegen darin, dass vor allem Printmedien zunehmend kleinere Verkaufszahlen aufweisen und suizidale Jugendliche möglicherweise verstärkt elektronische Medien lesen. So konnten Katsumata, Matsumoto, Kitani und Takeshima (2008) für japanische Jugendliche zeigen, dass länger bestehende Suizidgedanken möglicherweise mit einer verstärkten Internetnutzung zur Suche nach Informationen über suizidales Verhalten assoziiert sind. Ebenso einschränkend ist die relativ geringe Interkoderreliabilität für negative Darstellungen von Betroffenen anzumerken. Die diesbezüglichen Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren. Trotz der Tatsache, dass in unserer Untersuchung kein direkter Hinweis für Imitationseffekte gefunden wurde, bleibt in Anbetracht der zahlreichen identifizierten Abweichungen der gegenwärtigen Berichterstattung von den Empfehlungen zur Berichterstattung über Suizid und aufgrund zahlreicher internationaler Untersuchungen, die Imitationseffekte gerade unter Jugendlichen zeigten, als wichtiges Fazit für die Praxis, dass im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen JournalistInnen, die für Jugendmedien arbeiten auf die Gefahren einer heroischen, Bewunderung auslösenden Darstellung von SuizidentInnen, im besonderen auch prominenter SuizidentInnen hingewiesen werden müssen. Insbesondere wenn suizidales Verhalten als einziger Lösungsweg dargestellt wird und keine verfügbaren Alternativen aufgezeigt werden, kann Berichterstattung Imitationseffekte auslösen. Darüber hinaus sollen Journalisten dafür sensibilisiert werden, dass eine verantwortungsvolle Berichterstattung ohne Mythen und insbesondere auch die Schilderung, wie man suizidal Krisen bewältigen kann, zu mehr Information und Problembewusstsein in der jugendlichen Bevölkerung führen kann. Psychiatrische Erkrankungen als wichtigste Risikofaktoren für Suizidalität sind behandelbar und dies sollte auch in der medialen Darstellung dem LeserInnenpublikum bekannt gemacht werden. Literatur Dervic, K., Akkaya-Kalayci, T., Kapusta, N. D., Kaya, M., Merl, E., Vogel, E.,... Friedrich, M. H. (2007). Suicidal ideation among Viennese high school students. Wiener Klinische Wochenschrift, 119(5 6), Dervic, K., Brent, D. A., & Oquendo, M. A. (2008). Completed suicide in childhood. Psychiatric Clinics of North America, 31, Eisenwort, B., Berzlanovich, A., Willinger, U., Eisenwort, G., Lindorfer, S., & Sonneck, G. (2006). Abschiedsbriefe und ihre Bedeutung innerhalb der Suizidologie. Zur Repräsentativität der Abschiedsbriefhinterlasser. Der Nervenarzt, 77, Etzersdorfer, E. & Sonneck, G. (1999). Suizidprävention durch Beeinflussung von Medienberichten. Psychotherapie, 4, Fu, K. W. & Yip, P. S. (2007). Long-term impact of celebrity suicide on suicidal ideation: Results from a population-based study. Journal of Epidemiology and Community Health, 61, Fu, K. W. & Yip, P. S. F. (2008). Changes in reporting of suicide news after the promotion of the WHO media recommendations. Suicide and Life Threatening Behaviour, 38, Gould, M. S., Wallenstein, S., Kleinman, M. H., O Carroll, P., & Mercy, J. (1990). Suicide clusters: An examination of age-specific effects. American Journal of Public Health, 80, Hermann, A. (2011). Zur Darstellung des Suizids in deutschsprachigen Print- und Onlinemedien für Jugendliche. Unveröffentlichte Diplomarbeit der Med. Universität Wien. Insel, B. J. & Gould, M. S. (2008). Impact of modeling on adolescent suicidal behavior. 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9 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien 259 Electronic media use and suicidal ideation in Japanese adolescents. Psychiatry and Clinical Neurosciences, 62, Kessler, R. C., Borges, G. & Walter, E. E. (1999). Prevalence of and risk factors for lifetime suicide attempts in the National Comorbidity Survey. Archives of General Psychiatry, 56, Krippendorff, K. (2004). Content analysis: An introduction to its methodology. Thousand Oaks, CA: Sage. Ladwig, K. H., Kunrath, S., Lukaschek, K. & Baumert, J. (2012). The railway suicide death of a famous German football player: Impact on the subsequent frequency of railway suicide acts in Germany. Journal of Affective Disorders, 136, Lewinsohn, P.M., Rohde, P., Seeley, J.R. & Baldwin, C.L. (2001). Gender differences in suicide attempts from adolescence to young adulthood. Journal of the American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, 40, Mayring, P. (2008). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz. Mercy, J. A., Kresnow, M. J., O Carroll P. W., Lee, R. K., Powell K. E., Potter, L. B.,... Bayer, T. L. (2001). Is suicide contagious? A study of the relation between exposure to the suicidal behaviour of others and nearly lethal suicide attempts. American Journal of Epidemiology, 154, Michel, K., Frey, C., Wyss, K. & Valach, L. (2000). An exercise in improving suicide reporting in print media. Crisis, 21, Niederkrotenthaler, T. & Sonneck, G. (2007). Assessing the impact of media guidelines for reporting on suicides in Austria: Interrupted time series analysis. Australian and New Zealand Journal of Psychiatry, 41, Niederkrotenthaler, T., Herberth, A. & Sonneck, G. (2007). «Der Werther-Effekt»: Mythos oder Realität? Neuropsychiatrie, 21, Niederkrotenthaler, T., Till, B., Herberth, A., Voracek, M., Kapusta, N., Etzersdorfer, E.,... Sonneck, G. (2009). The gap between suicide characteristics in the print media and in the population. The European Journal of Public Health, 1 4. doi: / eurpub/ckp034 Niederkrotenthaler, T., Till, B., Kapusta, N. D., Voracek, M., Dervic, K. & Sonneck, G. (2009). Copycat effects after media reports on suicide: A population-based ecologic study. Social Science and Medicine, 69, Niederkrotenthaler, T., Voracek, M., Herberth A., Till, B., Strauss, M., Etzersdorfer, E.,... Sonneck, G. (2010). Role of media reports in completed and prevented suicide: Werther v. Papageno effects. The British Journal of Psychiatry, 197, doi: /bjp.bp Plener, P. L., Libal, G., Keller, F., Fegert, J. M. & Muehlenkamp, J.J. (2008). An international comparison of adolescent nonsuicidal self-injury (NSSI) and suicide attempts: Germany and the USA. Psychological Medicine, 39, Portzky, G., Audenaert, K. & van Heeringen, K. (2008). Psychosocial and psychiatric factors associated with adolescent suicide: A case-control psychological autopsy study. Journal of Adolescence, 32, Preiß, M. & Remschmidt, H. (2007). Depressive Störungen im Kindes- und Jugendalter eine Übersicht. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, 35, Resch, F., Parzer, P., Brunner, R. & BELLA study group. (2008). Self-mutilation and suicidal behaviour in children and adolescents: Prevalence and psychosocial correlates: Results of the BELLA study. European Child & Adolescent Psychiatry, 17, Schmidtke, A. & Häfner, H. (1988). The Werther effect after television films: New evidence for an old hypothesis. Psychologische Medizin 18, Sonneck, G. (2000). Krisenintervention und Suizidverhütung. Wien: UTB Fakultas. Stack, S. (2005). Suicide in the media: A quantitative review of studies based on non-fictional stories. Suicide and Life Threatening Behaviour, 35, Steinhausen, H. C. (2006). Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Lehrbuch der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. München, Jena: Urban und Fischer. Tatum, P. T., Canetto, S. S. & Slater, M. D. (2010). Suicide coverage in U.S. newspapers following the publication of the media guidelines. Suicide and Life Threatening Behaviour, 40, Warnke, A. (2008). Suizid und Suizidversuch Suizidalität. In B. Herpertz-Dahlmann, F. Resch, M. Schulte-Markwort & A. Warnke (Hrsg.), Entwicklungspsychiatrie. Biopsychologische Grundlagen und die Entwicklung psychischer Störungen. Stuttgart, New York: Schattauer. Online Ressourcen Kapusta, N. (2009). Aktuelle Daten und Fakten zur Zahl der Suizide in Österreich ( _media.pdf Manuskripteingang 10. Oktober 2011 Nach Revision angenommen 9. März 2012 Interessenkonflikte Nein Univ. Prof. Dr. Brigitte Eisenwort Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Klinische Abteilung für Pädiatrische Pulmologie Allergologie und Endokrinologie Kompetenzzentrum für Psychosomatik Med. Universität Wien Währinger Gürtel AT Wien brigitte.eisenwort@meduniwien.ac.at

10 260 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien CME-Fragen 1. Welche Antwort trifft zu? Für Suizide in der Kindheit und frühen Adoleszenz gilt: a) die Suizidraten steigen seit den achtziger Jahren kontinuierlich b) der Häufigkeitsgipfel liegt bei den jährigen c) gut 20 % der 14- bis 17-Jährigen geben an, bereits einen Suizidversuch unternommen zu haben d) ca. 5 % der 11- bis 17-Jährigen berichten über selbstschädigendes Verhalten e) besonders Jugendliche zeigen eine erhöhte Neigung zu Imitationsverhalten 2. Welche Antwort trifft nicht zu: Für den Zusammenhang zwischen Medien und Suiziden gilt: a) Medienberichte über einen Suizid korrelieren positiv mit der Suizidrate. b) Bei dem Nachahmphänomen spricht man auch vom sogenannten Papageno-Effekt c) Bewältigte psychosoziale Krisen sind negativ mit der Suizidrate assoziiert d) Der Imitationseffekt kann durch Aufmerksamkeit erhöht werden. e) Es existieren Medienempfehlungen der WHO zur Berichterstattung über Suizid 3. Welche Aussage trifft nicht zu: Die Berichterstattung zum Thema Suizid in den Medien zeigt: a) die häufigere Betroffenheit von Mädchen b) in gut 40 % Berichte von einem Suizid eines jungen Menschen c) Sturz in die Tiefe als häufigste Suizidmethode bei Mädchen und jungen Frauen d) Erhängen als häufigste Suizidmethode bei Jungen und jungen Männern e) Es bestanden hohe Geschlechtsunterschiede bei den berichteten Methoden 4. Welche Aussage trifft über die dargestellten Suizidmotive zu: a) Familiäre Gewalt spielt bei suizidalem Verhalten von Jungen die wichtigste Rolle b) Von Mädchen mit suizidalem Verhalten wird am häufigsten Gewalt außerhalb der Familie berichtet c) In fast allen Fällen wurden Schulsorgen vorgefunden d) Es gibt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede zu den Motiven, wie in den Medien dargestellt wird e) Mädchen berichteten vermehrt über Liebeskummer als Auslöser 5. Für den medialen Umgang von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien trifft zu: a) Insgesamt wird der Eindruck vermittelt, dass der Gesellschaft eine Schuld bzw. Mitschuld am suizidalen Verhalten zukommt b) In der vorliegenden Studie fanden sich Hinweise auf Imitationsverhalten nach Berichterstattung über Suizid in Jugendmedien c) Jugendmagazine fokussieren vor allem auch Faktoren wie psychiatrische Erkrankungen d) Suizidenten werden in den Medien häufig negativ dargestellt e) In den untersuchten Artikeln wurde selten Details zur Person sowie zum Beispiel vorher verfasste Abschiedsbriefe zitiert oder abgebildet

11 B. Eisenwort et al.: Darstellung von Suizidalität in deutschsprachigen Jugendmedien 261

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