1 Ziele der offenen Jugendarbeit in den Jugendhäusern
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- Carsten Seidel
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1 Simone Grün 26, Place de la Gare L-1616 Luxembourg Tel : Ziele der offenen Jugendarbeit in den Jugendhäusern 1.1 Allgemeine Ziele der offenen Jugendarbeit - Die offene Jugendarbeit entwickelt unter Beteiligung der Jugendlichen bedürfnisgerechte Angebote. Sie ergänzt damit die übrigen Träger der Jugendarbeit, z.b. der Vereine. - Die offene Jugendarbeit fördert die Beteiligung der Jugendlichen. Sie entwickelt angemessene Formen für Eigenaktivität von Jugendlichen und für ihre Beteiligung am sozialen, kulturellen und politischen Leben. - Die offene Jugendarbeit fördert die Eigenverantwortung und das Engagement der Jugend. Angebote werden immer unter aktiver Beteiligung von Jugendlichen durchgeführt. - Die offene Jugendarbeit leistet einen Beitrag zum konstruktiven Umgang unter verschiedenen Gruppen Jugendlicher und zur Prävention im Sucht- und Gewaltbereich. - Die offene Jugendarbeit entwickelt und unterhält ein jugendgerechtes Raumangebot. Sie geht von den heutigen Möglichkeiten aus und optimiert diese. - Die offene Jugendarbeit sorgt für eine umfassende Information der Jugendlichen über ihre Möglichkeiten. Sie nimmt die Ideen und Anliegen der Jugendlichen auf und hilft bei deren Umsetzung. - Die offene Jugendarbeit vernetzt sich mit den anderen Trägern der Jugendarbeit in den Gemeinden und kooperiert mit ihnen bei allen sich als sinnvoll erweisenden Möglichkeiten.
2 1.2 Ziele der pädagogischen Arbeit im Jugendhaus Das Jugendhaus ist ein Ort der Freizeitgestaltung, der pädagogischen Arbeit und der jugendlichen Entfaltung, Anlaufstelle und zweites Zuhause. Die dort geleistete pädagogische Arbeit stellt sich den Herausforderungen, die sich aus den Lebenslagen und Erfahrungen junger Menschen ergeben. Die persönlichen und sozialen Gegebenheiten der Besucherinnen und Besucher bestimmen die Inhalte, Methoden und Angebotsformen der pädagogischen Arbeit. Gemäß einer Orientierung an der Lebenswelt der Jugendlichen hält das Jugendhaus die Lebensbereiche der Jungen und Mädchen im Blick (s. Thiersch, Hans: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit, 1992): Familie Die Familie ist nach wie vor der Lebensmittelpunkt für Kinder und Jugendliche. Die Familienkonstellation und die soziale Lage der Familie entscheiden ganz wesentlich über die gesellschaftlichen Startchancen von Kindern und Jugendlichen Schule Die Schule bestimmt in großem Umfang den Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen. Schule setzt wichtige Voraussetzungen für die soziale und berufliche Entwicklung. Oftmals hängt der Schulerfolg von Mädchen und Jungen von der sozialen Herkunft ab. Zudem wird ein hoher Prozentsatz des Wissens und Könnens außerhalb von Schule an den unterschiedlichsten Lernorten vermittelt. Die Bedeutung des informellen Lernens außerhalb von Schule nimmt an Bedeutung stark zu. Die Jugendlichen erfahren in schulischen Belangen Beratung und Hilfestellung. Ihnen steht ein neuzeitliches Equipment kostenlos zur Verfügung (Telefon, Computer, Internet, Fax, Kopierer) Ausbildung und Beruf Einige der Jugendlichen schaffen nicht sofort den Sprung von Schule in Ausbildung. Sie haben jederzeit und uneingeschränkt die Möglichkeit, zur Bewerbung Material und Hilfe des pädagogischen Personals in Anspruch zu nehmen.
3 1.2.4 Konkrete Hilfe zur Lebensbewältigung Jugendliche aus problematischem Lebensumfeld erfahren zwar keine Abschottung gegen eine konfliktreiche und gefährdende Umwelt, ihnen wird aber geholfen, mit ihrer konkreten Lebenswirklichkeit besser klar zu kommen und auch in schwierigen Lebenslagen handlungsfähig zu bleiben. Es geht um die Unterstützung der Besucherinnen und Besucher mit Rat und Tat, bei aktuellen Problemlagen, Schwierigkeiten und in Konfliktsituationen Engagement für benachteiligte junge Menschen Jugendliche, die aufgrund ihrer Lebenslagen in besonderer Weise in ihren Entfaltungsprozessen gehemmt sind, die mit Problemlagen leben, in Notsituationen geraten sind, Minderheitengruppen angehören, oder von Ausgrenzung bedroht sind, erfahren im Jugendhaus adäquate Hilfe Mitbestimmung, Mitverantwortung und Partizipation Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind nicht nur Adressaten des Jugendhauses, sondern gestalten und verantworten dieses Arbeitsfeld entscheidend mit. Die Vermittlung der Befähigung zu ehrenamtlichem und bürgerschaftlichem Engagement ist ein weiteres Ziel der zu leistenden Arbeit. Die jungen Menschen sind zu Engagement und Partizipation aufgefordert und ihnen werden Möglichkeiten gegeben, Verantwortung und Leitung zu übernehmen Personales Angebot Die pädagogische Fachkraft im Jugendhaus ist greifbar und ansprechbar. Sie steht in direktem Kontakt mit den Jugendlichen und erfährt von ihren Fragen, Sorgen und Interessen. Sie hat die Möglichkeit, die Anliegen der Besucherinnen und Besucher aufzugreifen und ihnen Wege zur Verwirklichung ihrer Interessen aufzuzeigen sowie ihnen Rat und konkrete Hilfe anzubieten. Kurz gefasst sollte die Fachkraft: einfach da sein, kommunizieren, sich einlassen, vermitteln, informell beraten, Zeit für die Jugendlichen haben.
4 1.2.8 Das Jugendhaus als Bildungsort Das Jugendhaus ist ein Ort, an dem Bildung nicht nur rein in Form von Wissens- und Informationsvermittlung stattfindet. Jugendliche erfahren eine Entfaltung ihrer Persönlichkeit durch Anregung ihrer kognitiven, sozialen und emotionalen Kräfte. Durch die Aneignung von Raum und (Um-)Welt findet Partizipation statt. Kritische Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Anregungen führen zu Emanzipation. Die Jugendlichen erfahren die Befähigung zu eigenbestimmter Lebensführung und die Aneignung der hierfür notwendigen Kompetenzen. Durch die Einbettung der Lernprozesse in sinngebende Zusammenhänge entsteht Werteorientierung Gesundheit / Gesundheitsförderung Eine positive Entwicklung von jungen Menschen hängt wesentlich davon ab, ob gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Neuzeitliche Beeinträchtigungen sind Kommunikations- und Konzentrationsstörungen, Essstörungen sowie das gesundheitliche Risiko durch Süchte und Drogen. Durch Information, Gespräche und Kochabende (sowie Bereitstellung von Obst) soll zur Gesundheitsförderung der Jugendlichen beigetragen werden Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen In der pädagogischen Arbeit werden die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen berücksichtigt. Benachteiligungen werden abgebaut. Gesellschaftlich gesehen wurde Gleichberechtigung und Chancengleichheit lange Zeit mit Gleichheit verwechselt. Ganz bewusst findet eine geschlechtsspezifische Arbeit im Jugendhaus statt, die versucht, den Bedürfnissen beider Geschlechter gerecht zu werden. Auf diese Weise soll Jungen und Mädchen auch zu einer männlichen und weiblichen Identität verholfen werden.
5 2 Pädagogische Grundlagen der Arbeit In der Jugendarbeit geht es u. a. immer auch darum, aus Kindern und Jugendlichen starke und gut sozialisierte Persönlichkeiten zu machen. Sie sollen in der Lage sein, bei Bedarf konstruktive und adäquate Problemlösungsstrategien zu entwickeln. Sie sollen offen sein für Neues, dem jedoch nicht leichtgläubig und unkritisch gegenüberstehen. Sie sollen ein Zufriedenheitsgefühl entwickeln, das von einem selbstbewussten Innern entstammt und nicht durch exogene Dinge wie z.b. Drogen, Status, materieller Reichtum oder ähnlichem simuliert wird. Natürlich spielen hier verschiedene Faktoren eine Rolle. 2.1 Fünf Säulen der Offenen Jugendarbeit als Basis der pädagogischen Arbeit Animation Unter diesem Punkt verstehen wir die Förderung von Aktivitäten und Initiativen mit Jugendlichen, die ihnen zu mehr Selbstbestimmung, zu mehr Selbstverständnis und zu besserer Lebensgestaltung verhilft. Die Ideen und Ansätze der Jugendlichen werden aufgegriffen und Eigeninitiative gefördert. Dadurch sollen die Jugendlichen zu Beteiligten / Partizipanten werden Offener Treff Im Offenen Treff profitieren die Jugendlichen von Angeboten, die sie ohne Mitgliedschafts- und Konsumzwang und ohne weltanschauliche Verpflichtungen nutzen können. Verstärkt finden Aktivierungs- und Partizipationsangebote (Projekte, Animation, Versammlungen) statt. Bei Bedarf und auf Anfrage werden Unterstützungsangebote (Beratung, Begleitung) geleistet. Im Offenen Treff wird versucht, die Lebensumstände der Jugendlichen im Freizeitbereich positiv zu beeinflussen.
6 2.1.3 Information Der Jugendliche erhält umfassende Information über seine Möglichkeiten. Im Rahmen eines persönlichen Unterstützungsangebotes kann er in geschütztem Raum über seine Belange sprechen und unter Miteinbeziehung seines Herkunftssystems Beratung erhalten. Zudem erhalten die Jugendlichen breit angelegte Informationen zu Lebensfragen, schulischen- sowie beruflichen Möglichkeiten, aber auch bei bestimmten Problemfragestellungen Prävention Durch Aktivierung, Partizipation und Unterstützung soll der Jugendliche zu Selbstverständnis und Selbstverwirklichung geführt werden. Zudem finden spezielle Angebote zu Sucht- und Gewaltprävention statt. Jugendliche sollen stark für die eigene Lebensführung gemacht werden und als lebensbejahende Individuen ihr Leben selbstbestimmt führen können Fortbildung Die im Jugendhaus tätigen Erzieher und Pädagogen haben die Möglichkeit, an Fortund Weiterbildungen ihrer Wahl teilzunehmen. Der Servie national de la Jeunesse unterstützt und bietet eine Bandbreite an Fortbildungen für das edukative Personal im Jugendhaus. Sei es, um die Grundlagen der Arbeit kennenzulernen, die Qualität der pädagogischen Arbeit als solches zu verbessern oder als Multiplikatoren ihr Wissen wiederum an Jugendliche weiter zu geben.
5. Grundlegende Arbeitsprinzipien
Inhalt 1. Leitbild und Zielrichtungen 1.1. Leitbild 1.2. Allgemeine Zielrichtungen 2. Rahmenbedingungen 2.1. Orte 2.2. Zeiten 2.3. Personelle Strukturen 3. Zielgruppen 4. Zielsetzungen 5. Grundlegende
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