Zum Jahresausklang. An alle meine KursteilnehmerInnen

Transkript

1 Zum Jahresausklang An alle meine KursteilnehmerInnen

2 Thema: Schultergürtel Als Dankeschön möchte ich gern einige Übungen anleiten zum Beschwerdebild: Schmerzen und Verspannungen in den Schultern In dieser Stunde möchte ich gern einige Erklärungen zur Funktionsweise des Schultergürtels geben und wie Du Beschwerden entgegen wirken kannst! Kurze Erklärung Schultern: Symbolisch stehen die Schultern dafür, die Energien, die aus dem Herzen kommen, in Handlungen zu übertragen. Die Schultern sind die Durchgangsstationen um meine Herzensenergien in die Hände zu nehmen! Meine Handlungen sollen vom Herzen geführt werden. Die Schultern schenken uns die Fähigkeit Lasten zu tragen. Auf ihnen liegen meine Sorgen, mein Kummer und meine Verantwortung. Wenn die Schultern durchlässig und gesund sind, erlebe ich hier die Freude an den Handlungen, die aus meinem Herzen kommen bzw. die ich von Herzen gern tue! Die Schulterblätter symbolisieren die Flügel, das bedeutet: Mich in völliger Freiheit ausdrücken zu können in all meinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen! Anatomisch: Im Schultergürtel finden wir viele Gelenkige Verbindungen. Der Oberarmkopf ist über viele Muskeln im Schultergelenk befestigt. Das gibt den Armen viel Handlungs- Spielraum! Dort sind aber auch viele Abweichungen und Probleme sind möglich. Die häufigste Ursache sind hochgezogene Schultern, die nach vorn eingerollt sind, so als ob sie das Herz schützen müssten! Der Trapezmuskel ist der am meisten verspannte Muskel und sein eigener Gegenspieler. Ein gutes Mantra ist: Schultern außen und unten, um den verspannten Anteil des Trapez zu entlasten! Handlungsfreiheit ergibt sich durch ein weites und offenes Herz: Der Brustkorb muss weit und durchlässig sein. Die Schulterblätter symbolisieren dabei meine Flügel. Ich fühle mich frei in meinen Handlungen (breite meine Flügel aus!) und führe sie in Freude und Gelassenheit aus.

3 Dazu passt gut die Geschichte von Beppo dem Straßenkehrer! Beppo, der Straßenkehrer Beppo, der Straßenkehrer, tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit. Wenn er die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besenstrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte. Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei dem Mädchen Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte.»Siehst du, Momo«, sagte er dann zum Beispiel,»es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. «- Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:»und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. «Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:»man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. «Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:»dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: Das ist wichtig. (Aus dem Buch Momo von Michael Ende)

4 1. Stundengestaltung zum Thema: Schultergürtel Übungen für den beweglichen Brustkorb Walking: Arme angewinkelt nach vorne und hinten ziehen: wieder aus der Mitte der Brust, bzw. Lunge, damit Brustkorb sich mit dreht, Wichtig: Unterkiefer ganz locker lassen Kerzenleuchter: Arme in U-Form angewinkelt, Becken fixieren, OK und Arme dynamisch re + li drehen Vorübungen Schultermuskulatur: Lockern, kräftigen und dehnen der verspannten Muskeln Arme nach vorne nehmen, Handflächen zeigen zueinander, Arme nach außen, unten, wieder nach vorne und oben (Arme kreisen im Schultergelenk) Arme in Schulterhöhe ausbreiten, aus dem Schultergelenk verlängern, Schulterblätter nach unten fixieren, Arme aus dem Schultergelenk kreisen lassen Arme in U-Form in Schulterhöhe: nach vorne schließen u. öffnen, dann Ellbogen nach unten und oben, dann Handflächen nach vorne drehen, Unterarme nach unten, Unterarme seitlich strecken, beugen und wieder nach oben im AR, mehrmals wiederholen Arme in Taillenhöhe anwinkeln, Handflächen zeigen nach unten, Ellbogen nach hinten und vorne schieben mehrmals im AR, Ellbogen hinten halten, Schulterblätter wieder runter ziehen, Ellbogen hinten, oben, Unterarme strecken und beugen im AR, mehrmals üben Brustexpander aus dem Stand Gomukhasana (Kuhmaul) Re Arm dehnt nach oben, beugt sich an, li Hand zwischen die Schultern legen, Schulterblatt nach unten, li Arm in den unteren Rücken legen und Unterarm anwinkeln, Unterarm wischt nach oben, mehrmals im AR üben, dann die oberen Fingerspitzen greifen, atmend halten, auflösen, Seite wechseln Schulterblätter fixieren, Erhaltungsreize für das Schultergelenk RL: Arme Richtung Decke heben und rechts und links im Wechsel nach oben verlängern, dass die Schulterblätter den Boden verlassen und wieder an den Boden schieben, im AR wiederholen Arme nach oben heben, Schulterblätter am Boden, Fäuste ballen, Arme in U-Form an den Boden bringen, Oberarme + Ellbogen drücken in den Boden, dann wieder strecken (Arme sind muskulär angespannt!) Dann Arme in U-Form an den Boden legen, Ellbogen aus den Schultergelenken herausziehen, Unterarme nach unten drehen, dann nach hinten (Oberarm dreht sich im Schultergelenk) Arme anheben, Schulterblätter am Boden, rechte Hand fasst linken Unterarm, linke Hand fasst rechten Unterarm, Ellbogen weit nach außen ziehen, jetzt zieht der rechte Arm den linken Arm rüber, dass der rechte Oberarm an den Boden kommt. Das linke Schulterblatt wird nach vorn gezogen, rechte Schulter vom Ohr wegbewegen, mehrmals im Wechsel wiederholen, dann statisch halten, Seite wechseln

5 Mobilisierung der BWS, Stützfunktion der Arme um den Schultergürtel zu entlasten Vierfüßlerstand: Löwen-Drehung: Arme eine Handbreit vor den Schultergelenken, Re Handrücken zum Boden drehen, unter dem li Handgelenk hindurchführen und OK nach schräg, links vorne drehen, re Schulter zeigt dabei zum Boden, dynamisch re und li im AR üben Kraft der tiefen Schultermuskulatur und Stützfunktion der Arme: Muskeln vernetzen. Koordinierte Bewegung der Schultern Haltung des Hundes Entspannung in der Bauchlage Fühle eine kleine Weile in der Bauchlage den Bereich deines Brustkorbs in Verbindung zu den Schultern, Armen und Händen. Vielleicht kannst Du die Freiheit im Herzraum und Schultergelenken spüren? Schenkt Dir dies möglicherweise mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, um deine Handlungen in Freiheit um- und durchzusetzen? Heil-Yoga, Maria Dieste