Die Großgruppe. Josef Shaked, Wien

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1 Die Großgruppe Josef Shaked, Wien (Vortrag beim Kongress der Individualpsychologen in Wien am ) Die tiefenpsychologischen Schulen waren sich immer der sozialen und kulturellen Zusammenhänge ihrer Theorien und Praxis bewusst. Freuds Diktum, dass die Individualpsychologie zugleich Massenpsychologie sei, Adlers zentraler Begriff des Gemeinschaftsgefühls und Jungs Konzept des kollektiven Unbewussten dürfen als entsprechende Belege gelten. Umso verwunderlicher war der Widerstand der Tiefenpsychologen gegen die Idee der Gruppentherapie. Offenbar assoziierte man die therapeutische Situation so eng mit der dyadischen Zweierbeziehung, dass eine Therapie in einem Setting mit mehreren Personen nur schwer vorstellbar war. Von vereinzelten Versuchen in den zwanziger und dreißiger Jahren abgesehen, erhielt die analytische Gruppentherapie erst in den vierziger Jahren entscheidende Impulse, die nicht zuletzt durch die große Anzahl von Kriegsneurotikern in der britischen Armee im Zweiten Weltkrieg begünstigt wurden. Was aus der Not entstanden war, erwies sich im Laufe der Zeit als eine Tugend, da sich herausstellte, dass die Gruppe selbst ein therapeutisches Medium bildet. Der anhaltende Widerstand vieler Analytiker trug dazu bei, dass die Gruppenanalyse sich fast überall außerhalb der psychoanalytischen Vereine entwickelte und zu einer selbständigen Methode wurde, die zunehmende Anerkennung fand. Die ersten Experimente von Gruppenanalytikern mit Großgruppen riefen ähnlich ablehnende Reaktionen bei vielen Gruppenanalytikern hervor, wie zuvor die Gruppenanalyse bei Psychoanalytikern. Vielfach wurde auf die Unmöglichkeit hingewiesen, analytische Prozesse in einer großen unstrukturierten Menschenmenge in Gang zu setzen und daraus sinnvolle Einsichten zu gewinnen. Mittlerweile konzentriert sich freilich in vielen therapeutischen Institutionen, Ausbildungssituationen und Tagungen das Interesse auf Großgruppen, und mancherorts haben sie sich auch als Bestandteil des Settings durchgesetzt. Im Gegensatz zur Kleingruppe, die als eine Familie erlebt wird, und in der das ödipale Drama der Kindheit wiederbelebt werden kann, wird die Großgruppe regelmäßig als eine bedrohliche anonyme Masse empfunden, welche die Identität des Individuums irritiert. Auf den einzelnen übt sie einen Sog zur Verschmelzung mit der Masse und gleichzeitig eine Angst vor dem Verlust der Individualität aus. Es findet eine Regression auf präödipale Stadien statt. Während sich in der Kleingruppe die Kindheitsneurose reproduziert, spiegelt die Großgruppe, so lässt sich vereinfachend sagen, eher das Niveau von Borderline-Störungen mit ihren panikartigen Angstzuständen und primitiven Abwehrmechanismen wieder. Das Studium der Großgruppe bietet demnach die Gelegenheit, tiefere Seelenschichten als in der Kleingruppe zu beobachten. Außerdem bildet die Großgruppe eine Brücke zur Massenpsychologie und zur Psychopathologie von großen Menschenansammlungen und Massenorganisationen. Diese Unterscheidungsmerkmale der Großgruppe gegenüber der Kleingruppe berechtigen uns daher, die Aufmerksamkeit verstärkt dem Phänomen Großgruppe zuzuwenden. Die Anzahl der Gruppenmitglieder beeinflusst selbstverständlich das

2 Gruppengeschehen. Die analytische Kleingruppe besteht in der Regel aus 7-12 Mitgliedern, von einer Großgruppe spricht man dagegen ab etwa 25 Teilnehmern aufwärts, wobei sich deren typische Phänomene am besten bei einer Größe von Teilnehmern beobachten lassen. Meistens wird die Großgruppe von zwei oder mehreren Leitern geführt; nach meinen eigenen Erfahrungen hat es sich jedoch als effizienter erwiesen, wenn die Großgruppe einen einzigen Leiter hat, auf den sich die Übertragung konzentrieren kann. Die zentrifugalen Tendenzen und Spaltungen in der Gruppe lassen sich meist besser analysieren, als wenn sie auf mehrere Leiter verteilt sind. Es gibt keine Standardmethode zur Leitung von Großgruppen. Im folgenden werde ich versuchen, meinen Umgang mit Großgruppen darzustellen. Ich möchte vorausschicken, dass ich zwar keine Erfahrung in der Leitung von therapeutischen Großgruppen besitze; allerdings kann ich mich auf die Aussagen von Kollegen stützen, die im klinischen Rahmen Erkenntnisse über therapeutischen Großgruppen sammeln konnten, und die der Großgruppe, kombiniert mit Kleingruppen und Einzelbehandlungen, eine große therapeutische Wirkung attestieren. Meine eigenen Erfahrungen beschränken sich auf die Leitung von Großgruppen in Ausbildungssituationen und auf Tagungen in verschiedenen Ländern. Insbesondere darf ich auf eine über 20jährige Praxis in der Leitung von Großgruppen in der Ausbildung in Gruppenanalyse in Altaussee zurückblicken, wo diese neben den Kleingruppen und den Theorie- und Supervisionsveranstaltungen einen festen Bestandteil der Ausbildung bilden. Die Ausbildungsveranstaltungen finden zweimal im Jahr statt und dauern jeweils 8 Tage. Täglich findet eine Großgruppensitzung mit Teilnehmern statt. Zu Beginn formuliere ich die analytische Grundregel: Die Teilnehmer werden aufgefordert, ihre Gedanken, Phantasien und Gefühle möglichst freimütig zu äußern. Ich beschränke meine Interventionen hauptsächlich auf die Deutung von Widerstands- und Übertragungsreaktionen der Gruppe. Wie in jedem psychoanalytischen Geschehen werden die Interaktionen in der Gruppe auf unbewusste Motivationen zurückgeführt. Die Realität wird weitgehend ausgeblendet, die faktischen Probleme und Wünsche der Teilnehmer werden also analytisch gedeutet. Für deren Thematisierung ist das Plenum vorgesehen, das gegen Ende der Veranstaltung stattfindet. Unter diesen Rahmenbedingungen nimmt die Großgruppe einen charakteristischen Verlauf, der eine gewisse Ähnlichkeit mit der Kindheitsentwicklung aufweist. Im folgenden werde ich versuchen, die Stadien der Großgruppe zu skizzieren und in Analogie zur individuellen Entwicklung zu setzen. Es ist evident, dass bei einer derart großen Anzahl von Individuen die Kommunikation von vornherein erschwert wird und die Abhängigkeit vom Leiter besonders ausgeprägt ist. Die Unfähigkeit des einzelnen, eine persönliche Beziehung zu allen anderen Gruppenmitgliedern herzustellen, wird in der Anfangssituation der Großgruppe als bedrohlich erlebt. Die Teilnehmer fühlen sich in ihrer sozialen Kompetenz eingeschränkt, ihre Fähigkeit zu denken und zu formulieren ist reduziert. Das anfängliche Schweigen ist von einem Gefühl der Lähmung begleitet. Die verbalen Äußerungen sind spärlich und beziehen sich oft auf diffuse Ängste vor Identitätsverlust und Gefühle von Leere, Isolation und Unfreiheit. Regelmäßig findet eine Somatisierung von psychischen Empfindungen statt, wobei Empfindungen von Hitze oder Kälte, Erstickungs- oder Schwindelgefühle geäußert werden. Die Wahrnehmung von Zeit und Raum ist beeinträchtigt, und nicht selten tauchen Vernichtungsängste auf. Die konzentrische Sitzordnung, mit anderen Teilnehmern im Rücken, fördert die Entstehung von paranoiden Ängsten. Die Angst vor Nähe und Intimität führt dazu, dass die innere Sitzreihe anfangs meist unbesetzt bleibt. Damit drückt die Großgruppe symbolisch die innere Leere und die Abwesenheit von Geborgenheit aus, ein Zustand, der von Bion (1962) mit der "Abwesenheit der Brust" verglichen wurde. In dieser Phase

3 entwickeln sich Allmachtsphantasien und Verschmelzungswünsche, die mit der Angst wechseln, von der archaischen Mutter verschlungen zu werden. Und daraus resultieren wiederum Wünsche nach absoluter Versorgung und Geborgenheit, nach Freiheit von Mangel und Verantwortung. Im nächsten Stadium entstehen in der Gruppe Konflikte zwischen Autonomie und Unterordnung, anal-sadistische Impulse werden freigesetzt, die Gruppe bildet eine Art kollektiver Mythologie, die das Ausleben von Partialtrieben zum Ziel hat. In dieser Atmosphäre scheint alles erlaubt, was im Alltag verdrängt bleiben muss, insbesondere aggressive Strebungen mit sexuellem Inhalt werden schamlos geäußert. Dabei entwickelt die Gruppe eine besonders aggressive und zotige Art von Humor, der zugleich entlastend und hemmungslos ist. Blasphemische Gedanken werden artikuliert, nichts bleibt heilig. Der Leiter verkörpert für die Gruppe die Moralvorschriften der Gesellschaft, seine phantasierte Absetzung verheißt die Befreiung von Tabus und die Erfüllung von inzestuösen Wünschen. Sehnsüchte nach der Entmachtung des Leiters werden laut, wobei die Stimmung gehoben ist und nicht selten ein "manisches Fest" gefeiert wird. Die Großgruppe zeigt eine große Erfindungsgabe in ihrer Fähigkeit, den Leiter anzugreifen und ihn gleichzeitig zu schonen. Die entsprechende Reaktion folgt dann in der nächsten Sitzung, in der eine gedrückte, fast lähmende Stimmung herrscht und das Schweigen nur von Äußerungen der Scham und Reue unterbrochen wird. Größenideen werden nun von Minderwertigkeits- und Schuldgefühlen abgelöst, und eine allgemeine Enttäuschung macht sich breit. Bleibt die Gruppe nicht in diesem Stadium stecken, kann sie Einsichten in die eigene Begrenztheit und die Unvermeidlichkeit von Kulturnormen gewinnen, eine wichtige Voraussetzung für die Wahrnehmung der anderen als reale Personen und die Bildung von tragfähigen Beziehungen. Das Lustprinzip wird zugunsten des Realitätsprinzips aufgegeben. Findet die Gruppe einmal zu diesem ernüchternden Weg, ist sie fähig zu trauern und von ihren archaischen Phantasien Abschied zu nehmen. Wenn nicht, besteht die Gefahr, dass die Großgruppe sich auflöst, ohne ihre Illusionen, Idealisierungen und Entwertungen aufgegeben zu haben. Wie lässt sich diese kurze Beschreibung eines Großgruppenverlaufs mit Hilfe von psychoanalytischen Konzepten erklären? Wie schon erwähnt, bahnt sich in der Kleingruppe in aller Regel eine Familienübertragung an. Die Teilnehmer entwickeln gegeneinander Gefühle als Wiederholungen von Erlebnissen, die sie in der Kindheit zu den Eltern und Geschwistern hatten. Auf die Großgruppe ist dieses Modell nicht umstandslos übertragbar, denn die hier vorherrschenden Empfindungen und Gedanken sind nicht familiärer Natur, im Gegenteil, wie das zunächst dominante Gefühl von Fremdheit und Bedrohung bezeugt. Erst später kristallisiert sich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit heraus, das man vielleicht mit dem zwischen den Mitgliedern eines Clans vergleichen kann. Die Analogie zu der von Freud in Totem und Tabu ( ) beschriebenen Urhorde drängt sich hier auf. Demnach verbietet der Urhordenvater seinen Söhnen den Besitz der Frauen und wird von den Söhnen getötet. Nachträglich bereuen die Söhne die Tat und introjizieren den toten Vater, d. h. dessen Mord- und Inzesttabu. In der Großgruppe lässt sich die Inszenierung dieses rituellen Vatermords immer wieder konstatieren. Die Sehnsucht zielt auf eine grenzenlose Triebbefriedigung, auf die Befreiung von den einengenden Geboten und Verboten der Eltern und den gesellschaftlichen Normen. Manchmal werden durchaus Scheinkreuzigungen des Gruppenleiters oder schwarze Messen zelebriert, bei denen die Gruppe sich wie eine entfesselte Masse verhält. Gelegentlich treten auch Pseudoführer auf, die der Gruppe Scheinlösungen anbieten. Das Scheitern dieser Bemühungen nötigt zu einem Verzicht auf die verbotenen

4 Wünsche, sodass die Gruppe in Resignation und Ratlosigkeit verfällt. Das Aufarbeiten dieser Gefühle ist Voraussetzung für die Realisierung von Einsichtsfähigkeit. Der Leiter der Großgruppe verkörpert nun das Ich-Ideal der Gruppe, wie Freud es in "Massenpsychologie und Ich-Analyse" (1921) dargestellt hat. Die Gruppe durchläuft demnach die kindlichen Entwicklungsstadien bis zur Erlangung der Ödipalität und der Bildung des Über-Ichs. Freuds Konzept der psychosexuellen Entwicklungsstadien erweist sich für die Interpretation der Großgruppenverläufe zwar als fruchtbar, erscheint aber in mehrerer Hinsicht auch der Ergänzung bedürftig. Nach den Annahmen der Ichpsychologie, die an dieser Stelle kurz gestreift werden soll, entwickeln sich die Großgruppe von der Symbiose zur Individuation (M. Mahler, 1968). Die anfänglichen Gefühle der Leere erinnern an den Autismus, die Verschmelzungswünsche an die Dualunion. Es folgt der Kampf um die Erlangung der eigenen Identität und Individualität innerhalb der Großgruppe. Die Übungsphase entspricht den Bemühungen der Gruppe, eine eigene Sprache zu finden, die adäquat die Empfindungen der Gruppe ausdrückt. Im Rahmen der Großgruppe wirken Gefühlsausdrücke sehr rasch inadäquat und lächerlich, wenn sie im falschen Ton vorgetragen werden, und immer wieder lässt sich beobachten, dass die Gruppe geradezu unbarmherzig in der Entlarvung von vorgespielten Gefühlen sein kann. Umgekehrt reagiert sie emphatisch auf Äußerungen, die den Gefühlszustand der Gruppe adäquat ausdrücken. Witz und Humor erweisen sich als ausgezeichnete Ausdrucksmittel der Großgruppe, weil sie die richtige Balance zwischen Annäherung und Distanzierung, zwischen Entlarvung und Akzeptieren darstellen. Das Rapprochement nach Margaret Mahler geschieht in der Großgruppe, wenn die in Ansätzen bereits autonom gewordenen Mitglieder Sehnsüchte nach der früheren Verschmelzung artikulieren. In dieser Situation keimen in der Großgruppe regressive Phantasien vom Paradies auf, wo man nur versorgt wird und keine Verantwortung für das eigene Tun tragen muss. Es findet ein ständiger Kampf zwischen der regressiven und der progressiven Tendenz statt, dessen Ausgang keineswegs vom Anfang an feststeht. Wie in der Kindheit können entwicklungshemmende Tendenzen durchaus die Oberhand gewinnen. Schließlich erreicht die Großgruppe das Stadium der Objektkonstanz, wo reifere Beziehungen zwischen Individuen sowie schließlich ein Abschied mit Trauer möglich werden. Es können selektive Identifizierungen stattfinden, die Idealisierungen und Entwertungen können anhand der Realität überprüft und relativiert werden. Die Objektbeziehungstheorie und ihre Untersuchungen über frühkindliche Seelenzustände eignen sich besonders für die Beobachtung der Großgruppe mit ihrer Regression auf frühere Entwicklungsstufen und primitive Abwehrmechanismen. Die Anfangsphase der Gruppe kann mit der paranoid-schizoiden Position in der Kindheitsentwicklung verglichen werden und ist im besonderen durch Verfolgungsängste gekennzeichnet. Die bösen Objekte müssen ständig von den guten Objekten abgespalten werden, damit die guten Objekte durch die Aggressivität der Gruppe nicht beschädigt werden. Die guten Objekte, also die Gesamtheit der Großgruppe und der Leiter, werden idealisiert, während im Gegenzug unliebsame Gruppenmitglieder geächtet werden. Da die Gruppe und der Leiter als Partialobjekte, als die gute oder böse Brust erscheinen, kann die Großgruppe als ernährende oder vergiftende Mutterbrust erlebt werden. Beständig versucht die Gruppe, die böse Brust in die Außenwelt zu projizieren. Nicht ganze Personen, sondern Bestandteile von ihnen werden wahrgenommen. Am Anfang werden in der Großgruppe oft nur die Köpfe der Teilnehmer, wie abgeschnitten vom Körper, oder nur die Stiefel als brutales Symbol der Unterdrückung hervorgehoben.

5 In der depressiven Position ist die Großgruppe imstande, reale Personen zu erleben. Die Gefühle, die mit dieser Position zusammenhängen, enthalten die Wahrnehmung von Trennung und Verlust, Trauer und Schuld und die Differenzierung von Selbst und Objekt. Die Gruppe verwendet primitive Abwehrmechanismen gegen die Verfolgungsängste, wie Spaltung, Projektion und Introjektion. Ein Abwehrmechanismus, dem in letzter Zeit besondere Aufmerksamkeit in der psychoanalytischen Literatur gewidmet wurde, ist die projektive Identifikation. Sie besagt, dass gute und böse Anteile auf den Leiter, ein Gruppenmitglied oder die Gruppe als Ganzes projiziert werden, mit denen sich die Gruppe dann identifizieren kann. So projizieren die Gruppenmitglieder ihre Größenphantasien auf den Leiter und die Gruppe und identifizieren sich dann mit ihnen. Auch die introjektive Identifikation spielt in der Großgruppe eine wichtige Rolle. Bions Grundannahmen von Abhängigkeit, Kampf und Flucht sowie Paarbildung bewähren sich frappant in der Großgruppe. Die Abhängigkeit vom Leiter ist in der Großgruppe besonders ausgeprägt. Die Großgruppe erwartet von ihm Schutz und Geborgenheit und eine magische Lösung ihrer Probleme. Die Kampf-und-Flucht- Gruppe dagegen versucht der Situation durch Entkommen oder Ausleben von Aggression zu entgehen. In der Paarbildung wiederum soll das Paar exemplarisch die Erwartungen der Gruppe erfüllen. In der Kleingruppe können meiner Erfahrung nach diese Konstellationen nur durch Kunstgriffe des Leiters beobachtet werden, während sie in der Großgruppe spontan entstehen, weil letztere auf archaischerem Niveau funktioniert. In der Großgruppe bildet sich eine Gruppenmatrix aus der Phantasie von Harmonie und Einheit mit der Gruppe. Treten Störungen auf, ziehen sich die Gruppenmitglieder auf ihre inneren Objekte zurück. Böse Objekte werden abgespalten und auf die Gruppe projiziert. Das assoziative Spiel der Gruppe könnte auch als ein Übergangsobjekt im Sinne Winnicotts aufgefasst werden. Nach der Objektbeziehungstheorie zeichnet sich die Entwicklung der Gruppe durch die Integration von Partialobjekten in Ganzobjekten aus sowie durch ein Erreichen der depressiven Position, die mit der Fähigkeit zu trauern und Ambivalenzen zu ertragen einhergeht. Die Großgruppe regrediert sowohl zu den präödipalen Entwicklungsstufen der Libido als auch zu primitiven Formen des Ichs und des Über-Ichs. Die Ichgrenzen sind oft verschwommen, was zu Angstreaktionen führt. Die Gruppe sucht unmittelbare Triebbefriedigung und sofortigen Abbau von Spannungen. Die Grenze zwischen Ich und Es wird gelockert, und das Denken der Teilnehmer ist bildhaft im Sinne des Primärprozesses. Kernberghat ein Entwicklungsschema angeboten, das eine Synthese zwischen der Ichpsychologie und der Objektbeziehungstheorie darstellt. Demnach existiert zu Beginn eine "undifferenzierte Matrix", die nach dem Lust-Unlust-Prinzip organisiert wird. Es entstehen Einheiten von Selbst und Objekt, die durch positive und negative Affekte verbunden sind. Namentlich über den Mechanismus der Identifikation entwickelt sich aus diesem primitiven Zustand allmählich eine psychische Struktur, die schließlich in einer Ich-Identität mündet. Die Introjektion und die Identifikation mit den introjizierten Objekten führt zur Bildung der besagten Struktur. Die Gruppe entdifferenziert sich in der Anfangssituation, um schließlich die dreiteilige innere Struktur von Es, Ich und Über-Ich zu erreichen. In Begriffen der Selbstpsychologie Kohuts ist die Gruppe eine Spiegelung des Einzelnen und gleichzeitig eine Ausdehnung seines Selbst zu einer phantasierten Größe. Die zwei wichtigen Mechanismen sind daher die Spiegelung und die Idealisierung. Dies entspricht Freuds Auffassung, wonach eine Beziehung besteht zwischen der

6 Idealisierung des Leiters und der Identifizierung der Gruppenmitglieder untereinander. Es handelt sich hier also um eine primitive narzisstische Identifizierung, in denen Selbst, Objekt und Ich-Ideal miteinander verschmolzen sind. Auch nach Freud ist die Kraft, welche die Gruppenmitglieder miteinander bindet, nicht die Objektliebe, sondern die Selbstliebe. Die Großgruppe ist elementarer, kraftvoller und weniger differenziert als die Kleingruppe. Sie bedient sich einer Symbolsprache und neigt zur Mythenbildung. Nach Freuds Massenpsychologie (1921) ist der Mythos "der Schritt, mit dem der Einzelne aus der Massenpsychologie austritt". Es entsteht eine primitive Religion der Gruppe, die sie vor Gefahren schützen soll. Auch der Humor und der Witz werden von der Großgruppe als Abwehrmittel gegen die Angst benützt, zugleich eignen sie sich wegen ihrer Mehrdeutigkeit als ausgezeichnete Ausdrucksmittel. Die Gruppe kann sich dadurch über sich selbst erheben und sich von außen betrachten. Auch Gefühle von Scham und Minderwertigkeit können mit Hilfe des Humors besser überstanden werden. Die Großgruppe bildet im Gegensatz zur Kleingruppe eine inkohärente und wenig überschaubare Masse, ihre Grenze ist weniger klar definiert, ihre Identität daher weniger fest und die Abhängigkeit vom Leiter größer. Sie erwartet vom Leiter Schutz und betrachtet ihn als Garant der Stabilität. Gleichzeitig sieht sie in ihm die Verkörperung der verbietenden Autorität und versuchtinsgeheim, ihn zu Fall zu bringen. Gelegentlich tauchen in der Gruppe Gegenspieler auf, welche die Autorität des Leiters herausfordern. In der Regel siegt aber schließlich die Abhängigkeit vom Leiter und die Liebe zu ihm. Diese Eigentümlichkeiten der Großgruppe und der ausgeprägte Stellenwert des Leiters bleiben nicht ohne Wirkung auf die Interventionstechnik. Einzeldeutungen sind fehl am Platz in der Großgruppe, da sie die zentrifugalen Kräfte verstärken und die Kohäsion der Gruppe schwächen. Zu lange Erklärungen in der Sprache des Sekundärprozesses sind auch nicht sehr wirkungsvoll. Am besten geeignet sind Deutungen, welche die Bild- und Symbolsprache der Gruppe wiederholen. Dabei bildet die Gegenübertragung ein spezielles Problem, da der Leiter konfrontiert ist mit seinen eigenen Größen- und Allmachtsphantasien und seine exhibitionistischen Tendenzen bekämpfen muss. Die Gefahr, sich zu überschätzen und dadurch lächerlich zu machen, ist nicht gering. Da die Großgruppe zweifellos in stärkerer Affinität zur Psychose als zur Neurose steht, erhebt sich die Frage, wozu wir diese Grenzerfahrung auf uns nehmen. Bedenken wir, dass jeder Mensch verschüttete archaische Erlebnisse aus seiner frühesten Kindheit besitzt, so könnte die Antwort lauten, dass uns die Großgruppe diese Erfahrungen näher bringt als andere Formen der analytischen Selbsterfahrung. Sie kann uns auch tieferen Einblick in Formen von schweren Pathologien bieten als wir in analytischen Behandlungen gewohnt sind. Dies ist auch der Grund für die Bedenken, die gegen die Großgruppe von analytischer Seite geäußert werden. Die Großgruppe eignet sich auch als vorzügliches Feld zum Studium massenpsychologischer und massenpsychopathologischer Phänomene. In ihr wird deutlich, wie verführbar sie ist in ihrer Unsicherheit und Labilität und wie sehr sie für Suggestionen und demagogische Losungen anfällig ist. Das Durcharbeiten dieser Phänomene kann zu Einsichten führen, die zur Nachdenklichkeit mahnen und die den einzelnen vielleicht vorsichtiger gegenüber Massensuggestionen machen könnten, obwohl die Erfahrung zeigt, dass Individuen unter solchen Bedingungen immer wieder dem regressiven Sog der Großgruppe erliegen. In "Massenpsychologie und Ich-Analyse" greift Freud die These Le Bons von der Suggestibilität und Regression der Masse auf. Auch für ihn ist die Masse affektlabil und unberechenbar. Seiner Ansicht nach erfolgt die Regression der Masse durch die

7 Projektion des individuellen Ich-Ideals auf einen Führer sowie durch das triebhafte Verhalten der einzelnen in der Masse, wobei Objektbeziehungen regressiv durch Identifizierungen ersetzt werden. Für Freud (1921) ist die Masse eine "Anzahl von Individuen, die ein und dasselbe Objekt an die Stelle ihres Ich-Ideals gesetzt und sich infolgedessen in ihrem Ich miteinander identifiziert hat". Interessant dabei ist, dass Freud, im Gegensatz zu Le Bon, ausgerechnet zwei hochstrukturierte Organisationen wie die Kirche und das Heer als Beispiel für Massenbildungen verwendet. Die unstrukturierte analytische Großgruppe bewegt sich erfahrungsgemäß zwischen den beiden Polen von Chaos und Struktur. Ihre Struktur bildet sich durch die gemeinsame Aufgabe, sich selbst zum Gegenstand des Erlebens und Erkennens zu machen. Das Chaos entsteht durch die erschwerte Kommunikation und den Rekurs auf den Primärprozess anstelle des rationalen Diskurses. Die Unberechenbarkeit und die niedrige Angstschwelle der Großgruppe haben dazu geführt, dass viele Autoren sich gegen die Leitung von großen Gruppen in einem streng analytischen Setting gewandt haben. Als Beispiel für diese Haltung möchte ich Kutter (1979) zitieren, der meint, es "eignen sich im strikten Gegensatz zur Interventionstechnik in der Kleingruppe psychoanalytische Deutungen der Gruppe nicht! Diese sind sogar kontraindiziert, weil sie die vorherrschenden Ängste und Phantasien verstärken. Sachliche Instruktionen, etwa hinsichtlich der Sitzordnung, sowie Bemerkungen, die sich auf ganz bestimmte Personen beziehen, fördern dagegen einen realitätsbezogenen Dialog und nehmen den Phantasien ihren bedrohlichen Charakter. Ähnliche Überlegungen haben dazu geführt, dass manche Leiter von Großgruppen sich den rationalen Dialog in der Gruppe zum Ziel setzen. Die Großgruppe soll vom Chaos zur Ordnung geführt werden, die Irrationalität gebändigt werden. Gelingt die Umsetzung dieser erzieherischen, demokratischen Intention, vollziehen die Teilnehmer einen Wandel vom Aufgehen in der amorphen Masse zur Rolle verantwortungsbewusster Bürger, die ihre Konflikte miteinander rücksichtsvoll auszutragen verstehen. Auch Kurt Lewin hatte ein ähnliches Anliegen in seiner Gruppendynamik vertreten. Ich teile diese Auffassungen nicht unbedingt. Zwar mag man von der Gruppe auch eine gewisse Realisierung aufklärerischer Prinzipien erwarten, vom psychoanalytischen Standpunkt scheint mir aber wesentlicher, dass sie lernt, mit dem Irrationalen in Berührung zu kommen und ihre Berührungsängste im Umgang mit dem Unbewussten ein wenig zu verlieren. Halten wir zum Schluss fest, dass uns die Erfahrungen mit analytischen Großgruppen tiefere Schichten des psychischen Erlebens zugänglich machen als Kleingruppen in ihrer Reproduktion der Kindheitsneurose. Darin scheint mir vor allem die Berechtigung für die Abhaltung von Großgruppen in Ausbildungssituationen zu liegen. Nicht zufällig haben sich das Interesse und die Problemstellungen der Psychoanalyse verstärkt auf die präödipalen Entwicklungsstufen gerichtet, und auch die Behandlungstechnik wendet sich zunehmend schweren Pathologien zu. Wir wissen, dass in der Psychoanalyse die Selbsterfahrung von überragender Bedeutung ist für die Herstellung von Empathie und Kontakt zu den Patienten. Um Einblicke in tiefere, sonst schwer zugängliche Regionen unseres Seelenlebens zu gewinnen, eignet sich die Großgruppe ganz vorzüglich.

8 B I B L I O G R A P H I E : BION, W. R. (1961): Erfahrungen in Gruppen und andere Schriften, Stuttgart 1974: Klett. BION, W. R. (1963): Eine Theorie des Denkens, in: Psyche 17. LE BON (1908), G.: Psychologie der Massen, Stuttgart 1973: Kröner. FREUD, S. (1912/13): Totem und Tabu, Frankfurt 1974: Fischer STA. FREUD, S (1921): Massenpsychologie und Ich-Analyse, Frankfurt 1974: Fischer STA. KERNBERG, O.F. (1976): Objektbeziehungen und Praxis der Psychoanalyse, Stuttgart 1981: Klett-Cotta. KLEIN, M. (1962): Das Seelenleben des Kleinkindes, Stuttgart:Klett. KUTTER, P. (1979): Gruppenmethoden an der Hochschule, in: Enzyklopädie des 20. Jahrhunderts, Bd. VIII, Zürich. MAHLER, M.S., PINE, F., BERGMANN, A. (1975): Die psychische Geburt des Menschen. Frankfurt WINNICOTT, D.W. (1951): Übergangsobjekte und Übergangsphänomene. In: Psyche 23 (1969).

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