Die Haushalte in GLOWA-Danube Wassergebrauch, Innovationsausbreitung, Risikowahrnehmung und Maßnahmen
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- Emma Franke
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1 Die Haushalte in GLOWA-Danube Wassergebrauch, Innovationsausbreitung, Risikowahrnehmung und Maßnahmen Andreas Ernst 1, Silke Kuhn 1, Michael Elbers 1, Daniel Klemm 1, Roland Barthel 2, Nina Schwarz 3, Roman Seidl 4, 1 Center for Environmental Systems Research, Universität Kassel 2 Institut für Wasserbau, Universität Stuttgart 3 Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig 4 ETH Zürich Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 1
2 Vier Fragen für diesen Vortrag 1. Wie breiten sich wassersparende Innovationen in Haushalten aus? 2. Welcher Haushalts-Wassergebrauch ist in Zukunft zu erwarten? 3. Wie nimmt die Bevölkerung wasserbezogene Risiken auf? 4. Wie wirksam ist eine Verhaltenssteuerung durch Kommunikation oder Subvention? Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 2
3 Wasserversorger und Haushalte Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 3
4 Adoption von wassersparenden Innovationen Innovationen Dusche Standard-Duschkopf Spar-Duschkopf Toilettenspülung 2-Mengen-Toilettenspülung Stopptaste Einfacher Spülkasten Druckspülung Regenwassernutzung Künstlich erzeugtes soziales Netzwerk Räumliche Nähe Agententyp-spezifische Unterschiede Anzahl der Bekannten Bevorzugte Milieus (Schwarz & Ernst, 28; 29) Postmateriell, Leitmilieu Deliberative Entscheidung Regenwassernutzung ja Innovation? Entscheidung? Agententyp? Entscheidung getroffen Traditionell, Mainstream, Hedonistisch Heuristik nein Imitation Alle anderen Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 4
5 Wie breiten sich wassersparende Innovationen aus? Prozent aller Haushalte Wassersparender Duschkopf (Baseline) Zwei-Mengen-Toilettenspülung (Baseline) Standardtoilettenspülung (Baseline) Wassersparender Duschkopf (Allgemeinwohl) Zwei-Mengen-Toilettenspülung (Allgemeinwohl) Standardtoilettenspülung (Allgemeinwohl) Jahr Sparduschköpfe/km 2 Baseline- Szenario Alle Milieus Sparduschköpfe/km 2 Allgemeinwohl- Szenario Alle Milieus Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 5
6 Validierung: Beispiel Ausbreitung von Regenwassernutzung Modell wurde nicht kalibriert, d.h. die empirisch gefundenen Werte wurden direkt in die Modellparameter übernommen 1 8 Anteil Adopter (%) Modell GfK 26 Mall 26 (Schwarz, 27) Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 6
7 Die Milieus zeigen unterschiedliches Adoptionsverhalten Prozent aller Haushalte Postmaterielle Traditionelle Sparduschköpfe/km 2 Baseline- Szenario Traditionelle Sparduschköpfe/km 2 Baseline- Szenario Post-Materielle Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 7
8 Der Haushalts-Wassergebrauch 1 Gebrauchsarten (Duschen, Baden, Toilette, Waschmaschine, Regenwassernutzung, etc.) Gewohnheitshandlungen und Reaktion auf Besonderes Gewohnheitshandlung Besonderes Ereignis Hitze Preisanstieg Flaggen Keine Verhaltensänderung Interpretation Schwelle überschritten? Bewusste Entscheidung Verhaltensänderung (Ernst, Schulz, Schwarz & Janisch, 28) Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 8
9 Aufgrund von Innovationen geht der Verbrauch leicht zurück Wasserverbrauch pro Kopf (Baseline) 12 1 Liter pro Tag Grad Celsius Jahr 3 25 Mittlere monatliche Temperatur Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 9
10 Öffentliche Informationen über die Nachhaltigkeit der Trinkwasserversorgung Jan 17 Grundwasserzustand Grundwasserstand Jan 18 Jan 19 Jan 2 Jan 21 Jan Jan 23 Jan 24 Jan 25 Jan 26 Jan 27 Jan 28 Jan 29? 1 2 2? Jan Jan 31 Jan 32 Jan 33 Information Haushalt interpretiert Information: 1 = alles OK 2 = Medienberichte 3 = erste Sparaufrufe 4 = massive Sparappelle 5 = Versorgung mit Tankwagen Flaggenwert x Häufigkeit = Flaggenindex Alles bestens kritisch katastrophal (Barthel, Janisch, Schwarz, Trifcovic, Nickel, Schulz, Mauser, 28) Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 1
11 Der Verbrauch reagiert auf verfügbare Informationen Liter pro Tag Wasserverbrauch pro Kopf (Baseline) Wasserverbrauch pro Kopf (Allgemeinwohl) Jahr Baseline-Szenario Allgemeinwohl-Szenario Warnflagge Warnflagge Pro-Kopf- Verbrauch Pro-Kopf- Verbrauch Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 11
12 Wahrnehmung von Risiken in der Bevölkerung Wahrnehmung von plötzlichen Umweltwirkungen (Überflutung) und schleichenden Entwicklungen (Klimawandel) Eigene Erfahrung, Lernen und Vergessen, aber auch Verdrängung Wahrnehmung von Medienberichterstattung Sozialer Einfluss durch Netzwerke Abhängig von Milieus Psycho-Hygiene Persönliche Erfahrung/ Betroffenheit Leitwerte Umweltereignisse Zukunftsorientierung Medien Beunruhigung Soziales Netz Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 12
13 Risikowahrnehmung in zwei gesellschaftlichen Szenarien,4 Index (-1),35,3,25,2,15,1 Aktiviertheit (Baseline) Trinkwasserflagge (Baseline) Flutflagge Aktiviertheit (Allgemeinwohl) Trinkwasserflagge (Allgemeinwohl), Jahr Baseline-Szenario Allgemeinwohl-Szenario TW-Flaggen TW-Flaggen Beunruhigung Beunruhigung Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 13
14 Maßnahmen: Kommunikation und Subvention Zwei exemplarische Formen von Maßnahmen abgebildet: Indirekt: Informationskampagne, die das Umweltbewusstsein erhöht Direkt: Subvention für wassersparende Technologie Nicht jede Art einer Maßnahme ist für jeden Bürger (Lebensstil) bzw. für jede Technologie gut Die Maßnahme muss beim Akteur auf ein günstiges Zeitfenster treffen, z.b. Defekt der alten Installation 1 9 Sparduschköpfe: Prozent aller Haushalte Postmaterielle Mainstream Jahr Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 14
15 To take home Mit den im Modell benutzten Parametern ergeben sich folgende Befunde: 1. Wie breiten sich wassersparende Innovationen in Haushalten aus? Die Ausbreitung ist je nach Innovation, Milieu und gesellschaftlichem Szenario unterschiedlich, in einigen Fällen wird flächendeckende Ausbreitung erreicht. 2. Welcher Haushalts-Wassergebrauch ist in Zukunft zu erwarten? Der Pro-Kopf-Verbrauch sinkt auf etwa 1 l/tag ab und stabilisiert sich dann. Grund: Ausbreitung wassersparender Innovationen. 3. Wie nimmt die Bevölkerung wasserbezogene Risiken auf? Beunruhigung durch wasserbezogene Risiken bleibt im Mittel gering. Im Allgemeinwohl-Szenario ergibt sich ein höheres Beunruhigungs-Niveau. 4. Wie wirksam ist eine Verhaltenssteuerung durch Kommunikation oder Subvention? Kann derzeit nur in Ansätzen beantwortet werden. Es sind spillover- Effekte über den Einfluss des Umweltbewusstseins und die sozialen Netzwerke zu erwarten Oktober Nationale GLOWA-Konferenz Potsdam 15
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