Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Abteilung Waldschutz

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Abteilung Waldschutz"

Transkript

1 Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg Abteilung Waldschutz Waldschutzbericht 22/23 für Rheinland-Pfalz Freiburg i. B., März 23 Postfach 78, D-797 Freiburg Wonnhaldestraße 4, D-791 Freiburg Straßenbahn: Linie 4, Haltestelle Wonnhalde Telefon: (7 61) , Telefax: (7 61) waldschutz.fva-bw@forst.bwl.de Internet:

2 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 1 INHALT 1. Witterung Waldschutzsituation und -prognose Allgemeines Abiotische Schäden Sturm Schnee/Duft Hagel Komplexkrankheiten Walderkrankung / Neuartige Waldschäden Douglasienerkrankung Kiefernkomplexkrankheit/Absterben von Kiefern Eichenkomplexkrankheit/Absterben von Eichen Buchen-Komplexkrankheit/Absterben von Buchen Erlenerkrankhung/Absterben von Erlen Ahornkomplexkrankheit/Absterben von Ahorn Tierische Schädlinge Schadinsekten an Nadelbaumarten Rindenbrütende Borkenkäfer an Fichte (Buchdrucker und Kupferstecher) Fichtenbockkäfer Rindenbrütende Borkenkäfer an Kiefer, Kiefernprachtkäfer, -bockkäfer Rindenbrütende Borkenkäfer und Bockkäfer an Lärche Rindenbrütende Borkenkäfer an Douglasie Holzbrütende Borkenkäfer an Nadelholz Holzwespen Sonstige Schadinsekten an Kiefer Sonstige Schädlinge an Lärche und Tanne Schadinsekten an Laubbaumarten Prachtkäfer an Eiche Kernholzentwertende Käfer an Eiche Nutzholzborkenkäfer an Laubholz Eichenwickler / Frostspanner Schwammspinner Eichenprozessionsspinner Buchenprachtkäfer Buchenwollschildlaus Schadinsekten an sonstigen Laubbaumarten Schadinsekten in Kulturen/Verjüngungen Rüsselkäfer Waldmaikäfer Schädliche Nagetiere Erd-, Feld- und Rötelmaus Schermaus Bilche (Siebenschläfer)...25

3 2 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ Krankheiten durch Pilz Stockfäule an Fichte/Douglasie Stockfäule an Kiefer Hallimasch Strobenblasenrost Lärchenkrebs Kiefernschütte Douglasienschütte Eichen-Mehltau Rindenkrebs der Esskastanie Ulmensterben Pappelrindentod Parasitäre Pflanzen Misteln Kiefernholz-Nematoden (Bursaphelenchus xylophilus) Hinweise für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln Anhang...32

4 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ WITTERUNG Gemessen am vieljährigen Jahresmittel der Temperatur war das Jahr 22 wieder zu warm. Außerordentlich warm waren die Monate Februar, März, Juni und November. Zu kühl, gemessen am vieljährigen Mittel, waren nur der September und der Oktober (s. Anh. 1). Die jährlichen Niederschlagssummen lagen im Jahr 22 im Südwesten deutlich über dem vieljährigen Mittel. Besonders niederschlagsreich waren die Monate Februar, August, Oktober und November. Zu trocken waren nur die Monate Januar, Juni und September. Der Winter 21/22 war zum Jahreswechsel außerordentlich frostig mit Schnee selbst in den tiefsten Lagen und wurde noch im Januar sehr mild. Ende Januar 22 erfolgte ein Warmlufteinbruch, der z.t. von starken Stürmen begleitet war (s.u.), mit Temperaturen bis zu 2 C in Freiburg i. Br. (2. Februar). Der Winter 21/22 blieb seit dem sehr mild. Mitte März setzte am Oberrhein bereits die Kirschblüte ein. Auffällig waren im Verlauf des Jahres 22 die vielen Unwetter vor allem im Juli und August mit hohen Niederschlägen, die örtlich auch als heftige Hagelschauer fielen. Am führte Hagel im nördlichen Bienwald zu erheblichen Schäden an Waldbeständen (s. Kap ). Bereits im September 22 wurden erste Schneeschauer registriert. Heftige Stürme brachten am 26./27. Januar 22 das Sturmtief Ilona, am 27. Oktober 22 das Sturmtief Jeanette und am 2. Januar 23 das Sturmtief Kavaan. Der Winter 22/23 war bis Anfang Januar sehr mild. Danach setzte ein Kälteeinbruch ein. Nach einem weiteren Wärmeeinbruch kehrte der Winter zur Monatswende Januar/Februar 23 wieder mit Schnee und Kälte zurück. 2. WALDSCHUTZSITUATION UND -PROGNOSE 2.1 ALLGEMEINES Die Zahl der Meldungen von Schadereignissen nahm gegenüber dem Vorjahr leicht ab, ebenso die gesamte Befallsfläche. Allerdings nahmen die Schäden der Kategorie bestandsbedrohend gegenüber 21 deutlich zu (s. Tab. 1).

5 4 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Tab. 1: Von den Forstämtern in Rheinland-Pfalz gemeldete Schadflächen FWJ meldende Insgesamt wirtschaftlich fühlbar bestandesbedrohend FÄ N ha N ha N ha Die Schadmeldungen des Befallsgrades bestandesbedrohend betrafen bei den tierischen Schaderregern insbesondere die Borkenkäfer an Fichte und den Eichenprachtkäfer, bei den pilzlichen Schaderregern vorrangig die Stockfäule an Fichte, den Hallimasch, den Weymouthskiefern-Blasenrost und die Douglasienschütte. Die größte Schadfläche dieser Kategorie wurde für die Buchenkomplexkrankheit (Kap ) gemeldet. Die zufällige Nutzung (ZN) betrug im FWJ 22 insgesamt Fm, was nur 5 % des Gesamteinschlags ausmachte (21: 372. Fm = 17 %). 2.2 ABIOTISCHE SCHÄDEN STURM Die Sturmholzmenge betrug im Jahr Fm (21: 25. Fm). Die größten Auswirkungen hatten die Sturmtiefe Ilona am 26./27. Januar und Jeanette am 27.Oktober 22. Die am meisten betroffene Baumart war die Fichte. Die Auswirkungen des Sturmtiefs Kavaan vom 2. Januar 23 hielten sich in Grenzen. In Sturmschadensgebieten ist die Borkenkäfer-Überwachung (s.u.) besonders intensiv durchzuführen SCHNEE/DUFT Hier belief sich im Jahr 22 der Schadumfang auf 46.5 Fm aufgearbeitetes Schneebruchholz (21: 5.1 Fm). Nahezu ausschließlich wurden Fichten geschädigt. Regionale Schwerpunkte waren der Westerwald, der Pfälzerwald und die Eifel. Deswegen

6 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 5 sind in den betroffenen Beständen die Borkenkäfer-Überwachungsmaßnahmen zu intensivieren HAGEL Im Bienwald (Fbz. Kandel) ging am 2. Juni 22 ein kräftiger Hagelschauer nieder, der bei Kiefer zu einem Schadholzanfall von 3.75 Fm führte. Bei anderen Baumarten kam es nicht zu einem merklichen Absterben. Die Hagelschneise setzte sich auf der östlichen Seite des Rheins im Fbz. Karlsruhe-Hardt (Baden-Württemberg) fort, wo es ebenfalls zu einem Absterben von Kiefern kam. Dass so viele Kiefern nach dem Hagelschlag abstarben, kann nur dadurch erklärt werden, dass die durch die Hagelkörner mechanisch verletzten Bäume zusätzlich Infektionen durch den Pilz Sphaeropsis sapinea erlitten. Die Untersuchung von hagel-geschädigten Zweigen aus dem Fbz. Karlsruhe-Hardt zeigte starken Befall mit S. sapinea. Eine ähnliche Situation wird aus dem Reuss- und Limmattal (Schweiz) geschildert (WSL-Informationsblatt- Forschungsbereich Wald 12/22, S. 5). Die betroffenen Kiefernbestände (hauptsächlich Stangen- und Baumhölzer) sind nach dem Schadereignis entweder abgestorben oder stark verlichtet, was zu einer hohen Gefährdung durch Rindenbrüter und durch die Mistel (s.u.) führen kann. Deswegen müssen diese Bestände im Jahr 23 verstärkt überwacht werden. 2.3 KOMPLEXKRANKHEITEN WALDERKRANKUNG / NEUARTIGE WALDSCHÄDEN Im Jahr 22 erfolgte die terrestrische Waldschadenserhebung (TWE) in Rheinland-Pfalz als Unterstichprobe im 4 x 12 km-netz ergänzend um die Punkte des 16 x 16 km-netzes der europaweiten Stichprobe. Der Flächenanteil mit deutlichen Schäden (Schadstufe 2-4) war mit 24 % höher als im Vorjahr (21: 21 %). Mit 51 % (21: 37 %) der Baumartenfläche mit deutlichen Schäden wies die Buche einen neuen Höchststand auf. Weitere Ergebnisse enthält der Waldzustandsbericht 22 des Ministeriums für Umwelt und Forsten (Internet: Im Rahmen der Schädlingsmeldungen fanden sich nachfolgende Angaben zu einzelnen Baumarten:

7 6 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ DOUGLASIENERKRANKUNG Die seit Jahren beobachtete und in einigen Regionen noch anhaltende Douglasienerkrankung, gekennzeichnet durch Vergilbung und Abfall der Nadeln, meldeten 6 FÄ (21: 6 FÄ). Die angegebene Schadfläche betrug 84 ha (21: 48 ha). Eine wesentliche Ursache für diese Erkrankung ist in den meisten Fällen ein standörtlich bedingter toxisch wirkender Manganüberschuss, wie die FAWF Rheinland-Pfalz (Trippstadt) bei ihren intensiven Untersuchungen feststellte (s. Mitt. der FVA Rheinland-Pfalz Bd. 41/97) KIEFERNKOMPLEXKRANKHEIT/ABSTERBEN VON KIEFERN Die Situation beim Kiefernsterben, das in den wärmeren Regionen, vor allem in der nördlichen Oberrheinebene beobachtet wird, hat sich entspannt. Im gesamten Land Rheinland- Pfalz wurde bei Kiefer nur noch eine ZN (ohne die Ursachen Sturm und Schnee ) von 3.35 Fm verbucht (21: 15.3 Fm). Hierzu hat sicherlich die feuchte Witterung im Jahr 22 wesentlich beigetragen. Das Kiefernsterben steht meist mit Borkenkäfer-, Prachtkäfer-, Bockkäfer- und Mistelbefall in Zusammenhang (s. u.) EICHENKOMPLEXKRANKHEIT/ABSTERBEN VON EICHEN Das Eichensterben wird bereits seit 1992 jährlich in den Waldschutzberichten erwähnt. Im Jahr 22 hat sich die Situatio n mit zunehmendem zeitlichem Abstand zu den letzten Massenvermehrungen blattfressender Insekten (Frostspanner/Eichenwickler, Schwammspinner) und in Folge des niederschlagreichen Wetters weiter stabilisiert. Im Rahmen der Schädlingsmeldung wies nur noch das 1 FA (Speyer) ausdrücklich auf das Eichensterben mit einer Fläche von 4 ha hin (21: 2 FÄ). Dieser Trend wird auch durch die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 22 (s.o.) bestätigt. Die ZN (ohne Sturm und Schnee ) bei der Baumart Eiche belief sich im FWJ 22 nur noch auf 6.2 Fm (21: 2.2 Fm). Ebenfalls rückläufig, aber immer noch gravierend ist die Befallssituation beim Eichenprachtkäfer (s. Kap ) und beim Stehendbefall durch kernholzentwertende Käfer (s. Kap ).

8 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ BUCHEN-KOMPLEXKRANKHEIT/ABSTERBEN VON BUCHEN In Rheinland-Pfalz stehen bei den Laubhölzern besonders die seit Sommer 2 in der Eifel und im westlichen Hunsrück zu beobachtenden Symptome der Buchenkomplexkrankheit im Vordergrund. Auch in den benachbarten Ländern Luxemburg, Belgien und Frankreich sowie in Nordrhein-Westfalen treten diese Schäden auf. Dabei ist meist auf der Nordwest- bis Nordostseite ein einseitiges Absterben der Rinde mit nachfolgender Holzfäule und einem massiven Befall durch holzbrütende Insekten (Sägehörniger Werftkäfer [= Bohrkäfer], Buchennutzholzborkenkäfer, Ungleicher Holzbohrer usw.) an stehenden, noch vollbelaubten Bäumen festzustellen. Im Sommer 22 meldeten die betroffenen Forstämter einen Schadholzanfall von 8.6 Festmetern. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Schäden in einigen Forstämtern, allerdings nur kleinräumig, intensiviert. Zudem wurden auch neue, kleinere Erkrankungsherde aus anderen Landesteilen gemeldet. Als Ursache kommen Kambiumnekrosen durch Befall der Buchenwo llschildlaus, gegebenenfalls in Kombination mit einem Nectria-Rindenpilz in Betracht. Seit Sommer 21 wird im westlichen Hunsrück auch an Buchen, die nicht die oben aufgeführte Symptomatik aufweisen, ein massiver Befall durch Holzbrüter beobachtet. Es handelt sich hierbei vor allem um den Buchennutzholzborkenkäfer, der sich entgegen bisheriger Erkenntnisse offensichtlich auch in vital erscheinenden Buchen sehr erfolgreich vermehren kann. Trotz der erfolgreichen Brut und der hohen Käferdichte wurde im westlichen Hunsrück im Frühjahr 22 nur vereinzelt ein erneuter Befall vital erscheinender Buchen beobachtet. Die Ursachen des untypischen Verhaltens des Buchennutzholzborkenkäfers sind noch unklar und bedürfen weiterer Untersuchungen. Daher ist gegenwärtig auch der weitere Schadensverlauf noch nicht absehbar. Über Symptome, Verbreitung, Entwicklung und mögliche Ursachen dieser Erkrankungen geben die Veröffentlichungen von EISENBARTH et al. (S ), von WILHELM et al. (S ) sowie von EISENBARTH (S ) in der AFZ/DerWald Nr. 23/21 und von SCHRÖTER im Holz-Zentralblatt (Nr. 142/21, S.18) Auskunft. Im Rahmen der Schädlingsmeldungen 22 wiesen 17 FÄ auf die Buchenerkrankung hin (s. Anh. 2). Es wurde eine Gesamtfläche von 1.33 ha angegeben (21: 14 FÄ auf 724 ha). Die größten Flächen meldeten die FÄ Saar-Hochwald (4 ha), Schneifel (3 ha) und Bitburg (165 ha). Die Verbreitung zeigt Anhang 2.

9 8 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Die ZN für Buche (ohne Sturm und Schnee ) ging gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück und belief sich im FWJ 22 auf nur noch 3.52 Fm (21: 15. Fm). Bezüglich der Maßnahmen wird auf das Schreiben der SGD-Süd (ZdF) vom , Az: , hinge wiesen, das für die Forstpraxis "Hinweise zur forstbetrieblichen Vorgehensweise im Zusammenhang mit der Buchenerkrankung" enthält. Weiterhin wurden umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen von der FAWF Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Luxemburger Forstverwaltung und der FVA Baden-Württemberg im Rahmen eines EU Interreg IIIa-Projektes Sicherung der Buchenwälder in der Programmregion Delux begonnen. Dabei wird vor allem auch die Rolle der holzbrütenden Insekten untersucht, weil deren Befall sehr marktrelevant sein kann. Detaillierte Informationen zu vorbereitenden Untersuchungen 22 können dem anliegenden Bericht der FAWF Rheinland-Pfalz zu den Untersuchungen zum Befall von Buche durch holzbrütende Insekten entnommen werden (Anhang 3) ERLENERKRANKUNG/ABSTERBEN VON ERLEN Ein bestandesbedrohendes Erlensterben auf 6 ha meldet das FA Selters. Eine Untersuchung ergab, dass es nicht durch die Erlen-Phytophthora ausgelöst wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben ungünstige Standortsbedingungen (ehem. Deponiefläche) zu einem Zweigsterben geführt. Weitere Untersuchungen in anderen Landesteilen an Erlen mit Schleimflussflecken verliefen bisher bezüglich Phytophthora negativ. Auf Grund der weiten Verbreitung dieser Krankheit im In- und Ausland ist jedoch auch in Rheinland-Pfalz in Zukunft mit einem Befall zu rechnen. Maßnahmen: Derzeit wird empfohlen, mit der Pflanzung von Erlen zurückhaltend zu sein und auf Naturverjüngung zu setzten. Ggf. sollte autochthones Pflanzmaterial aus gesunder Anzucht verwendet werden. Hinsichtlich der Überschwemmungstoleranz darf der Erle nicht zuviel zugemutet werden, da sie gegen Pegelschwankungen im oberflächennahen Bereich von mehr als einem Meter von Haus aus empfindlich reagiert. Auch wird die Phytophthora- Krankheit in Überschwemmungsgebieten besonders leicht übertragen.

10 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ AHORNKOMPLEXKRANKHEIT/ABSTERBEN VON AHORN Das FA Rennerod meldete ein Ahornsterben auf 21 ha. Als Symptome werden genannt eine absterbende Krone und Rindennekrosen. Die abgängigen meist jüngeren Bäume weisen häufig einen Befall durch Nectria coccinea und durch den ungleichen Holzbohrer (Anisandrus dispar) auf. Da die Ahorne auf geeigneten Standorten erkranken, sind die Ursachen für die Disposition weniger in der Standortsungunst als eher in Witterungsextremen zu suchen. Ein vergleichbares Ahornsterben wird in den letzten Jahren auch aus anderen Bundesländern, z. B. aus Hessen, Bayern und auch Baden-Württemberg, berichtet. 2.4 TIERISCHE SCHÄDLINGE SCHADINSEKTEN AN NADELBAUMARTEN Rindenbrütende Borkenkäfer an Fichte (Buchdrucker und Kupferstecher) Monitoring der Schwärmaktivität 22 Die Überwachung des Verlaufs der Flugaktivität ( Monitoring ) von Buchdrucker und Kupferstecher mit Pheromonfallen durch die FVA, im kollin-warmen Gebiet in ca. 3-4 m Höhe ü. N. N. (Fbz. Freiburg-Stadt, Wonnhalde ) und im montan-kühlen Gebiet in ca. 9 m Höhe ü. N. N. (Fbz. Kirchzarten, Zipfelweg ), brachte 22 folgende Ergebnisse: Bereits Anfang April hatte der Buchdrucker in den unteren Lagen eine kurze Schwärmzeit, die durch einen Kälteeinbruch nach wenigen Tagen unterbrochen wurde. Erst Ende April setzte wieder eine Schwärmaktivität ein, die erst Ende Mai ihren Höhepunkt fand. In den höheren Lagen setzte die Schwärmaktivität erst Anfang Mai ein. Diese nahm in den unteren Lagen bereits Anfang, in den höheren Lagen bereits Mitte August stark ab. Somit entfiel der in den letzten Jahren immer stark ausgeprägte Spätsommer-Peak während des Augusts. Die vergleichsweise kurze Gesamt-Schwärmzeit 22 führte dazu, dass allenfalls in den unteren Lagen eine 2. Generation abgeschlossen wurde und noch ausflog. In den höheren Lagen dürfte diese hauptsächlich in Brutbäumen überwintern. Die Schwärmaktivität des Kupferstechers verlief parallel zu der des Buchdruckers, wobei die Anzahl der gefangenen Käfer gegenüber dem Vorjahr stark zurück ging.

11 1 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Befallsflächen Befallsflächen und - intensität des Buchdruckers haben sich in Rheinland-Pfalz 22 gegenüber dem Vorjahr insgesamt ein wenig verringert: 3 FÄ meldeten einen bestandesbedrohenden Befall durch Buchdrucker auf zusammen 17 ha (21: 4 FÄ auf 34 ha). Wirtschaftlich fühlbar war der Befall in 71 Fbz. auf 547 ha (21: 7 FÄ auf 643 ha). In allen Regionen des Landes wurde Buchdruckerbefall in wirtschaftlich fühlbarem Ausmaß registriert (s. Anh. 4). In 38 Fbz. war der Befall durch den Kupferstecher auf zusammen 191 ha wirtschaftlich fühlbar (21: 48 FÄ auf 299 ha). Bestandesbedrohender Befall erfolgte im Fbz. Merzalben auf 3 ha und im Fbz. Traben-Trarbach auf 1 ha (21: FÄ) (s. Anh. 5). ZN Insekten Die borkenkäferbedingte ZN bei Fichte war mit 23.6 Fm im FWJ 22 deutlich niedriger als im Vorjahr (21: 49.8 Fm). Die Entwicklung der insektenbedingten ZN-Anfälle seit 1991 zeigt Anh. 6. Prognose Da im Jahr 22 die Entwicklung der Käfer vor allem im Spätsommer nur zögerlich erfolgte, ist im Jahr 23 mit einem geringeren Befallsdruck zu rechnen. Dennoch ist weiterhin große Aufmerksamkeit erforderlich, da bei anhaltender trocken-warmer Witterung während der Vegetationszeit die Vermehrung schnell wieder einsetzen kann. Dies kann besonders dort der Fall sein, wo durch Sturm oder Schnee/Eis Fichten geworfen bzw. gebrochen wurden und das Schadholz nicht bis spätestens Mitte Juni entfernt wird. Maßnahmen Nur bei laufender und lückenloser Überwachung aller Fichtenbestände und zeitnaher Bekämpfung lässt sich der Stehendbefall durch Buchdrucker auf ein Mindestmaß begrenzen. Besonderes Augenmerk ist dabei erfahrungsgemäß auf die 2. Sommerhälfte (ab Mitte Juli) zu richten, weil sich in dieser Zeit bei anhaltender Hitze und Trockenheit die Populationen sehr schnell aufbauen und neue Befallsflächen entstehen können. Grundlage aller zu treffenden Maßnahmen sind flächendeckend regelmäßige und intensive Befallskontrollen (Bohrmehl, Harztropfen, Spechtspiegel, Abfall grüner Nadeln), besonders

12 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 11 in Fichtenbeständen im Umkreis vorjährigen Befalls. Unmittelbar anschließen müssen sich die Maßnahmen der integrierten Borkenkäferbekämpfung (s. AID-Borkenkäfer-Merkblatt Nr. 115, Auflage 1993). Dazu ist Folgendes zu ergänzen: Einsatz von Pheromon-Fallen Eine geringe Anzahl von an verschiedenen Brennpunkten (z. B. Sturmflächen oder letztjährige Käferherde) aufgestellten Monitoring-Fallen geben die zeitliche Entwicklung der Schwärmaktivität und -dichte der Käfer wieder und zeigen, zu welcher Zeit und an welchen Orten die Überwachung intensiviert werden muss. Ein massiver Falleneinsatz zum Objektschutz ( Massenfang ) ist nur dort sinnvoll, wo sich der Befall in einem Waldgebiet auf wenige Befallsherde konzentriert. Diese Herde können gezielt mit Fallen abgestellt werden, um Stehendbefall einzuschränken. Voraussetzung ist, dass die Fallen in richtigen Abständen (Abstand zum Fichtenbestand: 15 m; Fallenabstand 2-25 m) aufgestellt und regelmäßig kontrolliert und gesäubert werden. Derzeit werden vom Fachhandel mehrere Buchdrucker-Lockstoffe angeboten. Dazu gehört PHEROPRAX (Fa. BASF), der in Ampullen-Dispensern abgefüllt ist. Weiterhin wird ein in Dispenser-Fläschchen abgefüllter Lockstoff Langlock (Firma WILHELM, Sachsenheim) (s. AFZ Nr. 3/21) angeboten, der direkt bei der Firma bestellt werden kann. Ebenso bietet die Firma OPM (Augsburg) einen Buchdrucker-Lockstoff ( PHERROPLUS ) an, der in einem Lockstoff-Beutel ausgebracht wird, ebenso wie TYPOSAN (Fa. Flügel). Die FVA BW hat alle Lockstoffe getestet und mit Ausnahme von TYPOSAN vergleichbare, vor allem aber ausreichende Wirkungen aller Lockstoffe festgestellt, so dass bei der Entscheidung für einen Lockstoff die Handhabung und der Preis in Betracht gezogen werden sollten. Bei allen Lockstoffen ist darauf zu achten, dass die Dispenser bei Abklingen der Lockwirkung rechtzeitig erneuert werden. Das gleiche Vorgehen gilt für die Kupferstecher-Lockstoffe (CHALCOPRAX und CHALCOSAN). Auffälligkeiten (fehlende Lockwirkung, zu schnelles Abdampfen usw.) sollten der Herstellerfirma und der FVA Baden-Württemberg mitgeteilt werden.

13 12 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Behandlung von Schlagabraum Nur wenn große Mengen von bereits befallenem Schlagabraum (Gipfel, Reisig) in Nachbarschaft gefährdeter Bestände liegen, sind zu dessen Beseitigung auch arbeitsaufwändige und teure Maßnahmen wie Verbrennen, Häckseln oder Mulchen gerechtfertigt. Noch nicht befallenes Material (dies gilt auch für durch Sturm- oder Schneebruch abgebrochene Gipfel) kann je nach Jahreszeit, Witterung und Exposition längere Zeit für Buchdrucker und Kupferstecher bruttauglich sein. Daher sollte stärkeres Restholz in beschatteten Lagen regelmäßig kontrolliert werden. Schnell austrocknendes Material (geringe Durchmesser, sonnige Lage, Aufarbeitung durch Vollernter) ist nur kurze Zeit bruttauglich und erfordert deshalb i.d.r. keine weiteren Maßnahmen. Das Austrocknen der abgetrennten Gipfel wird durch Belassen der Äste gefördert. Auch wenn die Gipfel aus Gründen der Naturverjüngung oder Begehbarkeit kleingesägt werden, sollten die Äste und Zweige nicht entfernt werden. Einsatz von Insektiziden Nur wenn mechanische (Entrindung, Abfuhr, Zwischenlagerung außerhalb Waldes) und biotechnische (Falleneinsatz) Maßnahmen nicht rechtzeitig bzw. effizient eingesetzt werden können, ist ein Insektizideinsatz zur Regulierung der örtlichen Population und damit zum Schutz des stehenden Bestandes gerechtfertigt. Diese Situation tritt in der Regel dann ein, wenn zu geringe personelle und maschinelle Kapazitäten zur Verfügung stehen, um die vorzuziehenden mechanischen Maßnahmen zeitgerecht, d. h. vor dem Ausflug der Jungkäfer aus den befallenen Stämmen, durchzuführen. Dabei ist das Zeitfenster im Hochsommer bei Temperaturen von > 25 C besonders klein, weil die Käfer zu dieser Zeit sehr aktiv sind und die Brut sich sehr schnell entwickelt. Für einen wirksamen Insektizideinsatz sind folgende Situationen zu beachten: 1) Befallene Stämme (geworfene bzw. gebrochene Stämme oder Stehendbefall), die bereits adulte Käfer enthalten, werden auf der Fläche oder an der Rückegasse/Waldweg aufgearbeitet. Die Insektizidanwendung ( Vorausflugspritzung ) findet auf jeden Fall an der Waldstraße bzw. an der Rückegasse statt und zwar einzelstamm- oder kleinpolterweise.

14 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 13 Sind größere Polter vorgesehen, sind diese beim Aufschichten kleinmengenweise zu behandeln, so dass alle Stämme einen Spritzbelag erhalten. Eine Vorausflugbehandlung geringwertiger Sortimente (Brennholz, Industrieholz, C- und D-Hölzer, u.a.) gegen Buchdrucker ist nur dann gerechtfertigt, wenn bereits Jungkäfer vorhanden sind und die Hölzer in der Nähe gefährdeter Fichtenbestände liegen und diese nicht rechtzeitig abgefahren werden können. 2) Nach dem Rücken und Poltern von Buchdruckern befallene Polter (Befall Herbst 22/Frühjahr 23), die in der Nähe gefährdeter Fichtenbestände liegen: Diese Polter nicht auseinanderziehen. In diesem Fall ist eine Mantelbehandlung einschließlich der Stirnflächen ausreichend. 3) Unbefallene, noch bruttaugliche Polter, die in der Nähe gefährdeter Fichtenbestände liegen, können wie Fangbäume wirken und befallen werden. Da wertvollere Sortimente in der Regel auch vor Holzbrüterbefall (z.b. Lineatus) geschützt werden müssen, ist eine vorbeugende Spritzung sowohl gegenüber Rinden- als auch Holzbrüterbefall wirksam. Eine Spritzung ist auch dann noch sinnvoll, wenn die Käfer gerade am Einbohren sind (braunes Bohrmehl Kontrollen!). Hier reicht eine Mantel- einschließlich Stirnflächenbehandlung. Die Bruttauglichkeit für Buchdrucker und Kupferstecher setzt eine lebende Rinde (= grünen Bast) voraus. Abgestorbene Rinde (= brauner Bast) wird nur noch von ungefährlichen, sekundären Borkenkäfern, z. B. Bastkäfern besiedelt ( Kontrolle mit Schäleisen!). Alle in der Gebrauchsanweisung aufgelisteten Schutzvorschriften und Auflagen für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, besonders der Anwender- und Gewässerschutz, sind bei der Insektizidanwendung sorgfältig zu beachten. Gespritzte Polter sind zu markieren. Das aktualisierte PSM-Verzeichnis ist im ForstNET der Landesforsten Rheinland-Pfalz eingestellt. Eine Informationsschrift der FVA-WS Baden-Württemberg zu den gegen Borkenkäfer einsetzbaren Insektiziden ging den FÄ im Juli 2 zu. Diese Schrift enthält auch Angaben zur Ökotoxikologie. Hinsichtlich der Zertifizierung sind die entsprechenden Vorschriften zu beachten. Grundsätzlich gilt:

15 14 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Die PEFC-Zertifizierung erlaubt den Insektizideinsatz bei bestandesbedrohenden Situationen. Die FSC-Zertifizierung erlaubt den Insektizideinsatz nur bei behördlicher Anordnung. Weitere Einschränkungen in Schutzgebieten aller Art sind ebenfalls zu beachten! Fichtenbockkäfer Nur noch das FA Bernkastel-Kues meldete wirtschaftlich fühlbaren Stehendbefall auf insgesamt 1 ha durch Fichtenbockkäfer (21: 4 FÄ auf 6 ha). Prognose und Maßnahmen: Dort, wo ein planmäßiges Einschlagsgeschehen erfolgt, das auch eine rechtzeitige Abfuhr des gelagerten Fichtenholzes einschließt, ist den Bockkäfern der Brutraum weitestgehend entzogen, so dass die Gefahr von Stehendbefall gering ist Rindenbrütende Borkenkäfer an Kiefer, Kiefernprachtkäfer, -bockkäfer Im Rahmen der Schädlingsmeldung wurden von 6 FÄ wirtschaftlich fühlbare Schäden durch Kiefernborkenkäferbefall auf zusammen 21 ha gemeldet (21: 4 FÄ auf 15 ha). In 12 Fbz en war der Kronenschnitt der Waldgärtnerarten als wirtschaftlich fühlbar auf zusammen 14 ha eingeschätzt (21: 12 FÄ auf 159 ha). Regionale Schadensschwerpunkte waren wie in den Vorjahren die nördliche Oberrheinebene und der Pfälzerwald. Der wirtschaftlich fühlbare Befall durch Bockkäfer und Prachtkäfer (Meldung erfolgt zusammen) hat stark zugenommen: 12 FÄ auf 671 ha (21: 12 FÄ auf 119 ha). Auch hier waren hauptsächlich Kiefernbestände in der nördlichen Oberrheinebene und im Pfälzerwald betroffen (s. Anhang 7). Die insektenbedingte ZN bei der Baumart Kiefer war im FWJ 22 mit 345 Fm deutlich geringer als im Vorjahr (21: 2.3 Fm). Prognose und Maßnahmen Die Gefährdung durch die Rindenbrüter hält an: Vor allem licht bestockte Bestände, schütter benadelte und stark mit Misteln besetzte Kiefern sind hochgradig gefährdet. Solche Flächen müssen laufend überwacht und befallene Kiefern unverzüglich eingeschlagen und die Brut unschädlich gemacht werden (Befallszeichen: Spechteinhiebe!). Besondere Aufmerksamkeit ist immer noch in den Sturmschadensgebieten im Bienwald und in den Hagelschadensgebieten im Bienwald und Pfälzerwald geboten.

16 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 15 Maßnahmen der sauberen Wirtschaft sind wirksam. Als Totholz dürfen in disponierten Beständen nur solche Kiefern belassen werden, die von den gefährlichen Käferarten bereits verlassen sind (abgeblätterte Rinde). Es empfiehlt sich, solche Totholzbäume eindeutig und dauerhaft zu markieren, um deren Ungefährlichkeit als Gefahrenquelle für Rindenbrüter nach außen zu dokumentieren Rindenbrütende Borkenkäfer und Bockkäfer an Lärche Die Befallsfläche des Großen Lärchenborkenkäfers veränderte sich im Jahr 22 nur wenig. Wirtschaftlich fühlbaren Befall meldeten 18 FÄ auf zusammen 48 ha (21: 23 FÄ auf 44 ha). Es wurde kein bestandsbedrohender Befall mehr registriert (21: 2 FÄ auf 3 ha) (s. Anh. 8). Lärchenborkenkäfer treten häufig zusammen mit dem Lärchenbockkäfer auf, wobei dieser auch eine technische Entwertung des Holzes bewirkt. Wirtschaftlich fühlbaren Stehendbefall durch den Lärchenbock meldeten 1 FÄ auf 28 ha (21: 11 FÄ auf 22 ha) (s. Anh. 9). Prognose und Maßnahmen Eine Gefährdung der Lärchen durch diese Rindenbrüter ist weiterhin gegeben. Bestände mit Vorjahresbefall sind weiterhin zu überwachen (auf Spechteinhiebe achten!) und es sind bei Auftreten von Stehendbefall rechtzeitig (= vor Ausflug der Käfer) Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Im Wald lagerndes befallenes Lärchenholz ist vor dem Ausflug der Käfer abzufahren bzw. zu entrinden oder mit Insektizid zu behandeln Rindenbrütende Borkenkäfer an Douglasie Die FÄ Honerath (8 ha), Kandel (3 ha) und Eppenbrunn (1 ha) meldeten wirtschaftlich fühlbaren Befall. Meist handelt es sich um Kupferstecher, den Furchenflügligen Fichtenborkenkäfer (nach Schüttebefall) oder um den Kleinen Tannenborkenkäfer. In jüngster Zeit wurde auch der Große Lärchenborkenkäfer an Douglasien beobachtet. Offensichtlich sind diese autochthonen Arten immer mehr in der Lage, das Substrat des Einwanderers Douglasie erfolgreich zu nutzen.

17 16 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Maßnahmen: Die für Buchdrucker und Kupferstecher beschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen zur Abtötung der Brut sind nur dann erforderlich, wenn beobachtet wird, dass sich die Bruten voll entwickeln und Jungkäfer auszufliegen drohen. Ansonsten rekrutiert sich die Befallspopulation aus benachbarten Fichten-, Tannen- oder Lärchenbeständen, die sorgfältig zu überwachen sind, um sie als Befallsquellen auszuschalten Holzbrütende Borkenkäfer an Nadelholz Monitoring der Schwärmaktivität: Einzelne Gestreifte Nutzholzborkenkäfer ( Lineatus ) flogen im Jahr 22 an der Wonnhalde (kollin-warm) bereits Ende Januar (!). Die ersten Fänge am Standort Zipfelweg (montan-kühl) wurden im Jahr 22 dagegen erst Ende April registriert. Die Flug- und damit die Befallsaktivität ging an beiden Orten ab Mitte August stark zurück. Nach dem 18. September wurden keine Käfer mehr gefangen. Befallssituation: Wirtschaftlich fühlbaren Befall an Holzpoltern durch Nutzholzborkenkäfer meldeten 3 FÄ (21: 27 FÄ). Prognose und Maßnahmen Da für Nutzholzborkenkäfer verbreitet genügend Brutmaterial in Resthölzern, Stümpfen, Stubben usw. vorhanden ist, sind die eisernen Bestände so hoch, dass auch im Jahr 23 während der gesamten Flugperiode von ca. März/April bis ca. September/Oktober überall mit Befall des im Wald lagernden Nadelholzes gerechnet werden muss. Im Hochsommer werden bei sehr warmer und trockener Witterung (Buchdrucker)-Käferbäume bisweilen bereits stehend befallen, eingeschlagenes Holz bereits innerhalb weniger Stunden bis wenige Tage nach dem Einschlag. Dies muss hinsichtlich der Präventivmaßnahmen beim Sommereinschlag berücksichtigt werden. Zur Vermeidung von Schutzspritzungen mit Insektiziden sind neben der rechtzeitigen Abfuhr des Holzes alle Möglichkeiten der Zwischenlagerung außerhalb Waldes bzw. in Nass- oder Trockenlagern auszunutzen. Auf merklichen Schwärmflug bzw. Neubefall ist zu achten, sobald im Frühjahr die Tagestemperaturen ca. 15 C erreichen. Da die FVA ein Monitoring betreibt, können auch Informationen bei der FVA-Abt. Waldschutz (Tel. 761/418-22) abgerufen werden.

18 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 17 Bei befallsgefährdetem Stammholz, das nicht vor dem Käferflug abgefahren und nicht in Zwischenlager gebracht werden kann, ist eine Spritzung bei festgestellter Gefährdung (weiße Bohrmehlhäufchen) mit zugelassenen Insektiziden (s. Kap ) der einzige wirksame Schutz gegen Nutzholzborkenkäferbefall. Die Schutzwirkung ist nur dann zu erreichen, wenn die Spritzungen bei trockener Witterung erfolgen. Besonders bei FASTAC Forst ist eine trockene Rindenfläche bei der Aufbringung und nachfolgendes Abtrocknen des Belags für eine ausreichende Wirkung unabdingbar. Falls dies nicht beachtet wird, können bei diesem Mittel Wirkungsschwächen auftreten. KARATE WG Forst und RIPCORD 4 sind diesbezüglich weniger empfindlich. FASTAC Forst schließt einen Schutz gegen Befall durch den auch in Rheinland-Pfalz zunehmend verbreiteten Kleinen Schwarzen Nutzholzborkenkäfer (Xylosandris germanus) nicht ein. Bei KARATE-Behandlungen besteht auch ein Schutz vor Bohr-/Werftkäferbefall ( 18a-Genehmigung PflSchG). Ansonsten sind alle in der Gebrauchsanweisung aufgeführten Hinweise sorgfältig zu beachten, desgleichen die Bestimmungen bezüglich der Zertifizierung und der Schutzgebietsauflagen Holzwespen Wirtschaftlich fühlbaren Holzwespenbefall an gelagertem Holz meldeten 5 FÄ (21: 6 FÄ). Prognose und Maßnahmen: Ein gewisser Befallsdruck durch Holzwespen ist immer vorhanden, da sich diese Insekten u.a. auch in stehenden Stämmen (Rückeschäden!), in Stöcken und Resthölzern vermehren. Deswegen bildet bei diesem spät schwärmenden Insekt (ab Mai) die rechtzeitige Abfuhr des Holzes den wirksamsten Schutz Sonstige Schadinsekten an Kiefer Nach Auswertung der Bodensuchen nach überwinternden Kieferninsekten (Kiefernspanner, Forleule, Kiefernschwärmer, Kiefernspinner, Kiefernbuschhornblattwespen) in den jährlich überwachten Waldbeständen der Fbz en Speyer, Hagenbach, Eppenbrunn und Pirmasens liegen die Populationsdichten in den beprobten Beständen unter den kritischen Zahlen, so dass dort keine Fraßschäden zu befürchten sind. Im Fbz. Hagenbach wurden im Herbst 22 außerhalb der routinemäßig überwachten Bereiche Afterraupen der

19 18 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Kiefernbuchhornblattwespe (Diprion sp.) beobachtet. Die Auswertung der Bodensuchen ergaben jedoch auch keine besorgniserregenden Befunde. Da die Stichproben nicht alle Kieferngebiete in Rheinland-Pfalz abdecken können, ist generell auf Nadelfraß und Raupen bzw., Afterraupen (Diprion pini) zu achten. Wird ein solcher beobachtet, sollte die FVA Baden-Württemberg sofort verständigt werden Sonstige Schädlinge an Lärche und Tanne 5 FÄ meldeten wirtschaftlich fühlbaren Fraß durch die Lärchenminiermotte auf zusammen 34 ha (21: 6 FÄ auf 44 ha). Maßnahmen: Da die örtlichen Populationen der Lärchenminiermotte meist schnell zusammenbrechen, kommt es i. d. R. zu keinen nachhaltigen Schäden. Auf keinen Fall sollten Bekämpfungsmaßnahmen ohne Befallsprognose bzw. ohne Einschaltung der FVA Baden- Württemberg erfolgen. Die befallenen Bestände sind jedoch besonders intensiv auf Folgeschäden durch Lärchenborken-/-bockkäfer (s. o.) zu kontrollieren. Im Fbz. Eppenbrunn traten auf 1 ha wirtschaftlich fühlbare Schäden durch die Tannentrieblaus auf SCHADINSEKTEN AN LAUBBAUMARTEN Prachtkäfer an Eiche 46 FÄ meldeten wirtschaftlich fühlbaren Befall durch Eichenprachtkäfer (meist Agrilus biguttatus) auf einer Fläche von insgesamt ha (21: 53 FÄ auf 1.86 ha).von 4 FÄ wurde der Befall auf 52 ha als bestandesbedrohend eingestuft (21: 3 FÄ auf 13 ha). Die Verbreitung der Schäden zeigt Anhang 1. Auf die Beteiligung des Eichenprachtkäfers bei der vielerorts auftretenden Komplexkrankheit Eichensterben wurde bereits in Kap hingewiesen. Der insgesamt rückläufige Trend hält somit an. Dennoch war der Eichenprachtkäfer vom Schadflächenumfang das bedeutendste Schadinsekt in Rheinland-Pfalz im Jahr 22. Prognose und Maßnahmen

20 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 19 Der Eichenprachtkäferbefall wird durch eine Vorschädigung der Eiche stark begünstigt. Dementsprechend besteht offensichtlich ein enger Zusammenhang zwischen Massenvermehrungen blattfressender Insekten wie z.b. Frostspanner, Eichenwickler oder Schwammspinner und dem nachfolgenden Auftreten des Eichenprachtkäfers. Zumindest aufgrund des bisher bekannten Massenwechsels des Frostspanners und Eichenwicklers im Abstand von etwa 8 Jahren ist in den nächsten Jahren wieder mit stärkerem Blattfraß zu rechnen. Gleichzeitig ist den Schadensmeldungen zufolge die derzeitige Verbreitung des Eichenprachtkäfers im Vergleich zum Zeitraum vor der letzten Massenvermehrung der genannten blattfressenden Insekten weitaus größer. Folglich besteht für dessen Population landesweit eine besonders günstige Ausgangsposition und dementsprechend ein dringlicher Anlass, in den nächsten Jahren Sorge dafür zu tragen, dass der Eichenprachtkäfer soweit wie möglich eingedämmt wird. Deshalb sollten trotz des zur Zeit rückläufigen Befallsdrucks weiterhin alle disponierten Eichenbestände entsprechend den im nachfolgend genannten Informationsblatt zum Eichenprachtkäfer gegebenen Empfehlungen sorgfältig auf Befall überwacht werden. Bei einer trocken-warmen Vegetationsperiode ist besondere Vorsicht geboten. In einem gemeinsamen Informationsblatt der FVA Baden-Württemberg und FAWF Rheinland-Pfalz (Autoren: SEEMANN, DELB, SCHRÖCK), das bei allen FÄ mit einem Eichenanteil von über 1 % in den Jahren 1999 bis 21 im Rahmen von Schulungsveranstaltungen eingeführt wurde, sind alle wichtigen Informationen zur Erkennung, Prävention und Bekämpfung des Eichenprachtkäfers zusammengestellt Kernholzentwertende Käfer an Eiche 8 FÄ meldeten wirtschaftlich fühlbaren Stehendbefall an Eichen durch kernholzentwertende Käfer auf zusammen 449 ha (21: 8 FÄ auf 666 ha). Prognose und Maßnahmen Ein Befallsdruck ist trotz des Rückgangs der Schadfläche nach wie vor vorhanden, vor allem auf den vom Eichensterben und vom Prachtkäferbefall betroffenen Flächen. Als Gegenmaßnahme bietet sich auch hier nur die Saubere Wirtschaft an, die einen frühzeitigen Einschlag und Abfuhr des befallenen Holzes einschließt.

21 2 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ Nutzholzborkenkäfer an Laubholz 13 FÄ meldeten wirtschaftlich fühlbaren Nutzholzborkenkäferbefall an Laubholz (21: 17 FÄ). Prognose und Maßnahmen Neben der frühzeitigen Abfuhr kann nur noch eine rechtzeitig angebrachte Schutzspritzung des Holzes vor Qualitätsverlusten schützen. (Schutzmaßnahmen beachten, s.o.!). Befallene Buchen sollten auf keinen Fall für den Export vorgesehen werden, da die Quarantänebestimmungen vor allem für den Export in die VR China sehr streng sind und einen Befall durch Rinden- und Holzbrüter ausschließen müssen Eichenwickler / Frostspanner Im Rahmen der Schädlingsmeldungen meldeten nur noch 3 FÄ wirtschaftlich fühlbare Fraßschäden durch Eichenwickler/Frostspanner auf insgesamt 275 ha (21: 5 FÄ auf 372 ha). Somit befinden sich diese Schädlinge weiterhin verbreitet in der Latenz. Prognose und Maßnahmen: Im Pfälzerwald wurden Leimringkontrollen zur Überwachung des Frostspanners durchgeführt. Die kritischen Dichten für Kahlfraß wurden nicht überschritten. Auch beim Eichenwickler zeichnet sich keine schadensrelevanten Populationsdichte ab Schwammspinner Die Schwammspinnerpopulationen befinden sich seit 1995 landesweit in der Latenz. Auch für 23 sind noch keine schadensrelevante Populationen zu erwarten, wie die routinemäßigen Überwachungen auf den Monitoring-Flächen in Rheinland-Pfalz gezeigt haben. Allerdings gibt es sowohl in Rheinland-Pfalz (Bienwald) als auch in Baden-Württemberg (Kraichgau) bereits wieder erste Anzeichen für eine Progradation (nördl. Oberrheinebene). Deswegen ist bei diesem Insekt größte Aufmerksamkeit angezeigt. Falls Fraß beobachtet wird, ist unbedingt sofort die FVA Ba-Wü zu informieren.

22 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ Eichenprozessionsspinner Obwohl es sich beim Eichenprozessionsspinner mehr um ein gesundheitlich-hygienisches Problem handelt, werden die Forstbehörden bezüglich der Maßnahmen um Rat gefragt. Die FVA Baden-Württemberg hat ein Info-Blatt (Waldschutz-Info 1/22) erstellt, das alle wichtigen Informationen über das Erkennen, Vorbeugung und Bekämpfung enthält. Es kann bei der FVA angefordert werden und steht auch im Internet ( zur Verfügung. 22 wurden aus Rheinland-Pfalz keine größeren Schadflächen bzw. ereignisse gemeldet Buchenprachtkäfer Wirtschaftlich fühlbare Schäden durch den Buchenprachtkäfer wurde auf 26 ha in 3 Fbz. festgestellt. (21: 1 FA auf 1 ha). Maßnahmen: s. Eichenprachtkäfer (Kap ) Buchenwollschildlaus Die Buchenwollschildlaus (BWSL) trat in 12 FÄ auf 353 ha in wirtschaftlich fühlbarem Ausmaß auf (21: 5 FÄ auf 18 ha). Die Verbreitung zeigt Anhang 11. Der BWSL-Befall wird auch mit dem Buchensterben (s. Kap ) in Verbindung gebracht. Dabei wird vermutet, dass auch ein um mehrere Jahre zurückliegender Befall noch eine Rolle bezüglich Rindenschädlingen spielen kann. Maßnahmen: Wodurch die starke Zunahme der Befallsflächen im Jahr 22 ausgelöst wurde, ist nicht bekannt. Ebenso kann noch nicht abgesehen werden, ob dieser Trend weiter anhält. In den Hauptschadgebieten sollten Buchen mit starkem Wachswollbelag bei gleichzeitigem Auftreten von Schleimflussflecken zur Verringerung des Infektionsdrucks unverzüglich entnommen und abgefahren werden. Die Verbreitung der BWSL von Baum zu Baum erfolgt passiv durch Wind, durch Tiere oder durch Abstreifen beim Fällen oder Rücken.

23 22 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ Schadinsekten an sonstigen Laubbaumarten Obwohl kein ausgesprochener Forstschädling, so werden die Forstbehörden dennoch häufig beim Auftreten der Kastanienminiermotte um Rat gefragt. Dieser winzige Schmetterling, dessen Raupen in den Blättern der Rosskastanie minieren (d.h. das Parenchym zwischen Epidermis und Hypodermis herausfressen), haben sich in den letzten Jahren rasant von Süd- Osteuropa aus nach Mitteleuropa ausgebreitet. Stark befallene Blätter welken und fallen frühzeitig ab, so dass die Kastanien bereits im Sommer bereits herbstlich oder gar winterlich aussehen. Zu schnell wirksamen und umweltschonenden Maßnahmen laufen zur Zeit viele Untersuchungen. Das Zusammenkehren und Beseitigen der befallenen Blätter kann den Befallsdruck örtlich reduzieren, verhindern kann es den Befall jedoch nicht. Die rotblühende Rosskastanie wird im Gegensatz zur weißblühenden bisher kaum befallen, was bei Neuanpflanzungen als Präventivmaßnahme zu berücksichtigen ist. Im übrigen ist zu erwarten, dass die Miniermotten über kurz oder lang von natürlichen Antagonisten (Parasiten, Krankheiten) in Schach gehalten werden. Für die Rosskastanie ist der Befall i. d. R. nicht lebensbedrohlich. Es handelt sich hauptsächlich um ein ästhetisches Problem. Das FA Landstuhl meldete wirtschaftlich fühlbaren Befall durch den Erlenwürger auf 4 ha (21: ). Der Befall zeigt in der Regel an, dass die Erlen auf einem ungünstigen Standort stocken. Eine Bekämpfung ist nur durch Vernichtung des befallenen Materials möglich SCHADINSEKTEN IN KULTUREN/VERJÜNGUNGEN Rüsselkäfer Wirtschaftlich fühlbare Schäden durch den Großen Braunen Rüsselkäfer meldeten 4 FÄ auf 5 ha (21: 6 FÄ auf 8 ha). Bestandesbedrohend waren die Schäden in 3 Fbz auf 7 ha (21: 2 Fbz. auf 2 ha).

24 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 23 Maßnahmen Die Rüsselkäfergefahr wird deutlich herabgesetzt, wenn Nadelbaumkulturen auf Flächen mit Nadelbaumvorbestand erst ein Jahr nach Abtrieb des Altbestandes angelegt werden. Dort wo mit Befall durch den Großen Braunen Rüsselkäfer gerechnet werden muss, ist - entweder insektizidbehandeltes Pflanzenmaterial zu verwenden oder - die unbehandelt angelieferten Pflanzen sind vor dem Auspflanzen in Insektizidbrühen zu tauchen. - Eine Einzelpflanzenbehandlung mit der Zangendüse auf der Fläche ist notwendig, wenn es nach der Pflanzung auf der Fläche zu bedrohlichen Fraßschäden kommt. Für die Schutzbehandlung sind mehrere Insektizide der Pyrethroidgruppe (RIPCORD 4, FASTAC Forst und KARATE WG Forst) zugelassen. Wichtig ist bei diesen Mitteln die Beachtung der Gewässerschutzauflage. Ansonsten sind die Gebrauchsanleitung und zusätzliche Restriktionen für den Insektizideinsatz (Schutzgebiete, Zertifizierung) sorgfältig zu beachten. Naturverjüngungen sind in der Regel nicht gefährdet. Im Fbz. Honerath wurden auf 4 ha wirtschaftlich fühlbare Schäden an Jungpflanzen durch Grünrüssler festgestellt (21: ) Waldmaikäfer Bestandsbedrohende aktuell entstandene Schäden durch Engerlinge des Waldmaikäfers wurden vom Fbz. Kandel auf 5 ha festgestellt (21: 2 FÄ auf 55 ha). Prognose und Maßnahmen In der Südost-Pfalz sind zwei geographisch getrennte Flugstämme verbreitet: In den Fbz. en Kandel und Hagenbach (Südstamm) wird 23 Flugjahr sein, im Fbz. Bellheim ( Nordstamm ) 24. Probegrabungen im Herbst 22 brachten für den Südstamm im Fbz. Hagenbach bis zu 2 Käfer/m² und im Fbz. Kandel bis zu 32 Käfer/m². Die Engerling-Dichte im Fbz. Bellheim erreichte bis zu 16 L3/m². In Verjüngungen und Unterständen mit > 2 L3-Engerlingen/m² ist im Jahr 23 mit Ausfällen zu rechnen. Die betroffenen FÄ wurden über die detaillierten Ergebnisse der Probegrabungen von der FVA Baden-Württemberg direkt informiert.

25 24 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/ SCHÄDLICHE NAGETIERE Erd-, Feld- und Rötelmaus Wirtschaftlich fühlbar waren die Schäden in 16 Fbz. en auf nur noch 53 ha (21: 21 FÄ auf 116 ha). Als bestandesbedrohend wurden die Schäden im Jahr 22 von den FÄ Daun und Selters auf je 1 ha eingeschätzt (21: 1 FA auf 12 ha) (s. Anh. 12). Prognose und Maßnahmen Eine größere Gefährdung besteht vor allem bei Edellaubholzpflanzungen, die in einem dichten, flächendeckenden Grasfilz stehen. Ein solcher flächendeckender Grasfilz ist häufig bei Erstaufforstungs-Flächen vorhanden. Des weiteren sind auch stark vergraste Buchenvorbauten sehr gefährdet. Meist weniger gravierend sind die Schäden in Kulturen und Jungwüchsen, in denen eine reiche Begleitflora aus Weichhölzern (Holunder, Aspen usw.) sowie eine Strauchflora bestehend aus Brombeeren und Himbeeren anzutreffen ist. Hier stellen die Forstpflanzen nicht die alleinige Winteräsung für die Mäuse dar, wenn die krautige Flora als Hauptäsung abgewelkt und somit ausgefallen ist. In den besonders gefährdeten Kulturen/Jungwüchsen (gefährdete Nadelbaumarten: Tanne, Lärche, Schwarzkiefer; gefährdete Laubbaumarten: Hainbuche, Eiche, Buche, Kirsche, Ahorn, Roteiche) geben Schlagfallenfänge nach den Richtlinien des Mäuse-Merkblattes (FVA Merkblatt Nr. 9, 197) Aufschluss über die örtlich vorhandenen Arten und deren Populationsdichten. Die Fänge sind im Frühherbst durchzuführen. Bei Überschreiten der kritischen Dichte (= 15 % Kurzschwanzmäuse/2 Fallennächte) ist auf diesen Flächen im Laufe des Herbstes und Winters zu kontrollieren, ob frische Nagespuren auftreten (Kontrolle am Stammfuß: Gras heruntertreten!). Nur wenn auf Grund frischer Nagespuren bedrohliche Aus fälle zu befürchten sind, ist eine kostenaufwändige Ausbringung von Rodentiziden zu rechtfertigen. Das überwiegende Auftreten der Rötelmaus macht eine Bekämpfung meist nicht notwendig, da die plätzeweisen Nagestellen meist überwallt werden und es meist nur zu geringen Ausfällen kommt. Für den Staatswald in Rheinland-Pfalz besteht ein Rodentizidverzicht, Ausnahmen sind nur im Einvernehmen mit der für die Beratung zuständigen FVA Baden-Württemberg und der

26 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 25 ZdF möglich (s. MUF-Schreiben vom , Az. 1523b-6452). Des weiteren sind die Zertifizierungsbestimmungen zu beachten. FSC verlangt eine behördliche Anordnung. Bei einer aus o. g. Gründen angezeigten Mäusebekämpfung mit Rodentiziden können bei geringerem Befallsdruck Köderstationen verwendet werden. Zur Zeit sind mehrere Köderpräparate mit den Wirkstoffen Chlorphacinon und Zinkphosphid zugelassen (Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis). Etwa 1 Stationen pro ha sind für eine wirksame Bekämpfung erforderlich. Auf regelmäßige und sorgfältige Kontrollen der Köderstationen (Säuberung und gegebenenfalls Nachbeköderung) ist zu achten. Bei plötzlichem Auftreten starker Nage schäden ist eine offene Ausbringung von Zinkphosphid-Ködern wirksam. Beim Umgang mit Fallen und Köderstationen sollten Schutzhandschuhe getragen werden, da Mäuse gefährliche Krankheiten, z.b. Leptospirose und neuerdings auch das Hanta-Virus übertragen können! Seit 1996 ist auch das Repellentmittel HaTe-PELLACOL (Fa. BASF, früher Fa. Cyanamid) für Laubholzpflanzen zugelassen. Das Mittel wird entweder auf der Fläche auf die Stämmchen gestrichen oder gespritzt, oder die Pflanzen werden vor dem Auspflanzen getaucht. Das Verfahren ist kostenintensiv, weshalb es nur für kleinere Pflanzenzahlen wirtschaftlich ist, z. B. wenn wertvolle Großheister in weitem Verband an vergrasten Stellen eingebracht werden Schermaus Die Schermaus trat im Fbz. Walmerod auf zusammen 12 ha in bestandesbedrohendem Ausmaß auf (21: 3 FÄ auf 22 ha). Wirtschaftlich fühlbar war der Befall in 12 Fbz. auf 19 ha (21: 11 FÄ auf 32 ha) (s. Anh. 13). Prognose und Maßnahmen Die Anwesenheit von Schermäusen wird durch flache Erdhügel und Gangsysteme angezeigt. Der Besatz mit Schermäusen schwankt auch kurzfristig sehr stark, so dass eine genaue Prognose nicht möglich ist. Besonders gefährdet sind Neuaufforstungen mit Laubholz in der Nähe von Gewässern. Zur Bekämpfung der Schermaus im Forst sind zur Zeit mehrere Köderpräparate zugelassen. Die Köder müssen verdeckt ausgebracht werden. Da die Präparate giftig sind, ist besondere Sorgfalt angezeigt und die Gebrauchsanleitung genauestens zu beachten.

27 26 Waldschutzbericht Rheinland-Pfalz 22/23 Ohne Rodentizid helfen spezielle mechanische Schermausfallen. Im übrigen sind die natürlichen Feinde, wie z. B. Füchse, Mauswiesel, Hermelin und Wildschweine, für die Regulierung der Population von Bedeutung. Bei starkem Auftreten sollte die FVA Baden-Württemberg verständigt werden. Der Rodentiziderlass, d.h. der Genehmigungsvorbehalt im Staatswald gilt auch bei der Schermaus. Weiterhin sind die Zertifizierungsbestimmungen zu beachten Bilche (Siebenschläfer) Das FA Selters meldete wirtschaftlich fühlbare Schäden durch Bilche auf 2 ha (21: 1 FA auf 3 ha). Prognose und Maßnahmen Einen Hinweis auf den Bilchbesatz geben Nistkastenkontrollen (falls Nistkästen vorhanden). Die Bilche und Eichhörnchen sind gemäß Artenschutz-VO geschützt und dürfen nicht ohne Genehmigung der Naturschutzbehörde getötet werden. In Beständen mit starken Bilchschäden sollten zumindest temporär die Nistkästen entfernt werden, um durch Entzug dieser bequemen und sicheren Unterschlupfmöglichkeiten eine Dispersion zu bewirken. Weitere Abwehrmöglichkeiten stehen derzeit nicht zur Verfügung. Als natürliche Gegenspieler spielen Greifvögel (Habicht, Eulen) und Baummarder eine wichtige Rolle. 2.5 KRANKHEITEN DURCH PILZE STOCKFÄULE AN FICHTE/DOUGLASIE Bestandesbedrohende Schäden durch Stockfäule an Fichte meldeten 3 FÄ auf 51 ha. (21: 1 FA auf 55 ha). 43 FÄ meldeten wirtschaftlich fühlbaren Befall auf noch insgesamt 1.65 ha (21: 3 FÄ auf ha) (s. Anh. 14). Bei Fichte wird die Stockfäule überwiegend durch den Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum = Fomes annosus) verursacht (zahlenmäßig und in der Längenausdehnung deutlich geringer auch durch den Hallimasch (Armillaria spp.)). Die meisten Infektionen erfolgen über frische Stöcke innerhalb weniger Wochen nach einem Hieb. Von hier aus werden über Wurzelverwachsungen stehende Bäume befallen.

Waldschutzsituation 2002/2003 in Baden-Württemberg

Waldschutzsituation 2002/2003 in Baden-Württemberg Waldschutzsituation 2002/2003 in Baden-Württemberg Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden- Württemberg (FVA) erstellt seit den 50-er Jahren jährlich eine Forstschädlingsprognose. Sie gründet

Mehr

Waldschutzsituation 2004/2005

Waldschutzsituation 2004/2005 Waldschutzsituation 2004/2005 Die Anzahl der Meldungen der Forstämter, die Befallsflächen mit Schaderregern sowie die Stärke des Befalls haben 2004 gegenüber dem Vorjahr beträchtlich zugenommen; gegenüber

Mehr

Waldschutzsituation 2005/2006 (Kurzfassung)

Waldschutzsituation 2005/2006 (Kurzfassung) Waldschutzsituation 2005/2006 (Kurzfassung) Erstmalig basiert die jährliche Forstschädlingsprognose der FVA Baden-Württemberg auf der Befragung der 44 neuen Kreisforstämter (Untere Forstbehörden, UFB).

Mehr

Die Hauptflugphase des Buchdruckers hat begonnen.

Die Hauptflugphase des Buchdruckers hat begonnen. Borkenkäfer-Newsletter SüdWest 17.04.2018 Ausgabe 1/2018 Die Hauptflugphase des Buchdruckers hat begonnen. Die Lage Die bei uns wichtigsten rindenbrütenden Fichtenborkenkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher,

Mehr

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation Forst Aktuelle Waldschutzsituation Information der Hauptstelle für Waldschutz Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) Fachbereich Waldentwicklung / Monitoring Ausgabe 04/2015 vom 29.06.2015 Inhalt

Mehr

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation Forst Aktuelle Waldschutzsituation Information der Hauptstelle für Waldschutz Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) Fachbereich Waldschutz und Wildökologie Ausgabe 01/2018 vom 05.03.2018 Situationsbericht

Mehr

Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald Beobachtungszeitraum: bis

Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald Beobachtungszeitraum: bis Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 19.09.2018 Beobachtungszeitraum: 11.09.2018 bis 19.09.2018 Letzte Schwärmaktivitäten eines außergewöhnlichen Borkenkäferjahres Die aktuelle Lage In der vergangenen

Mehr

WALDSCHUTZ INFO. Borkenkäfer-Management im Winterhalbjahr 4/2018

WALDSCHUTZ INFO. Borkenkäfer-Management im Winterhalbjahr 4/2018 WALDSCHUTZ INFO 4/2018 Borkenkäfer-Management im Winterhalbjahr Die Käfersituation im Jahr 2018 Die beiden Sturmtiefs Burglind und Friederike im Januar diesen Jahres haben in Mitteleuropa für Sturmholz

Mehr

nec praeteritum tempus umquam revertitur; nec quid sequatur sciri potest!!beobachtungszeitraum: 29. Juli bis 04. August 2015

nec praeteritum tempus umquam revertitur; nec quid sequatur sciri potest!!beobachtungszeitraum: 29. Juli bis 04. August 2015 05.08.2015 nec praeteritum tempus umquam revertitur; nec quid sequatur sciri potest!!beobachtungszeitraum: 29. Juli bis 04. August 2015 Die aktuelle Lage und die vergangene Zeit kehrt weder je zurück noch

Mehr

Sturmschäden im Wald:

Sturmschäden im Wald: Sturmschäden im Wald: wie sind wir vorbereitet? Tagung Soltau zum INTERREG-Projekt ECOREGION am 01.12.2011 von Dr. Michael Habermann, NW-FVA Göttingen NFA Seesen, 14.02.2007 Unverzichtbar: Saubere Waldwirtschaft!

Mehr

Borkenkäfer. Biologie und Handlungsstrategien. Kundenforum BH Rohrbach 17. November Abteilung Land- und Forstwirtschaft. DI. Johann Reisenberger

Borkenkäfer. Biologie und Handlungsstrategien. Kundenforum BH Rohrbach 17. November Abteilung Land- und Forstwirtschaft. DI. Johann Reisenberger Borkenkäfer Biologie und Handlungsstrategien 1 Kundenforum BH Rohrbach Borkenkäfer: Aussehen und Fraßbild Buchdrucker (Ips typographus) dieser ca. 6 mm große Käfer brütet vorwiegend unter der Rinde von

Mehr

Warum Waldschutz und wie? der Waldschutz in MV

Warum Waldschutz und wie? der Waldschutz in MV Warum Waldschutz und wie? der Waldschutz in MV Reihe Grundlagen der Forstwirtschaft: IV b. Waldschutz Karower Meiler, 8. Juni 2016 Dr. Ursula Rüping Gliederung Einführung (Definitionen Waldschutz, Waldschäden,

Mehr

Tageslänge <> Temperatur

Tageslänge <> Temperatur Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 29.08.2018 Beobachtungszeitraum: 21.08.2018 bis 28.08.2018 Tageslänge Temperatur Die Tage werden kürzer. Die wissenschaftliche ermittelte Tageslänge bei der sich

Mehr

BH Wels Forst-Information 11. Februar 2016 Wels. Borkenkäfer. Biologie und Handlungsstrategien. 1 Abteilung Land- und Forstwirtschaft

BH Wels Forst-Information 11. Februar 2016 Wels. Borkenkäfer. Biologie und Handlungsstrategien. 1 Abteilung Land- und Forstwirtschaft Borkenkäfer Biologie und Handlungsstrategien 1 Borkenkäferarten: Aussehen u. Fraßbild Buchdrucker (Ips typographus) dieser ca. 6 mm große Käfer brütet vorwiegend unter der Rinde von Fichten. 1758 von Carl

Mehr

Newsletter. Krummzähniger Tannenborkenkäfer. 1. Beschreibung 2. Verbreitung 3. Lebensweise 4. Befallsmerkmale und Schadwirkung 5.

Newsletter. Krummzähniger Tannenborkenkäfer. 1. Beschreibung 2. Verbreitung 3. Lebensweise 4. Befallsmerkmale und Schadwirkung 5. Newsletter Newsletter 4/2016 WBV Bad Kötzting Krummzähniger Tannenborkenkäfer 1. Beschreibung 2. Verbreitung 3. Lebensweise 4. Befallsmerkmale und Schadwirkung 5. Bekämpfung 1 1. Beschreibung Der Krummzähniger

Mehr

Aktuelle Waldschutzsituation für das Land Brandenburg. Information der Hauptstelle für Waldschutz

Aktuelle Waldschutzsituation für das Land Brandenburg. Information der Hauptstelle für Waldschutz Forst Aktuelle Waldschutzsituation für das Land Brandenburg Information der Hauptstelle für Waldschutz Landesbetrieb Forst Brandenburg Betriebsteil Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde Fachbereich Waldentwicklung/Monitoring

Mehr

BORKENKÄFER. Gefahr in Verzug!!

BORKENKÄFER. Gefahr in Verzug!! BORKENKÄFER nach Manfred Wolf, Forstdirektion Niederbayern Oberpfalz 2004 Gefahr in Verzug!! Biologie Lebensweise der Fichten-Borkenkäfer Borkenkäfer fliegen ab dem Frühjahr auf geschwächte stehende Bäume

Mehr

Nadelnutzholzborkenkäfer Biologie und Verhaltensweise

Nadelnutzholzborkenkäfer Biologie und Verhaltensweise Nadelnutzholzborkenkäfer Biologie und Verhaltensweise Warum findet man braunes und weißes Bohrmehl? Rindenbrüter braunes Bohrmehl weißes Bohrmehl Holzbrüter Brutentwicklung in der Rinde Larven ernähren

Mehr

Die Anlage der Geschwisterbruten steht bevor

Die Anlage der Geschwisterbruten steht bevor Borkenkäfer-Newsletter SüdWest 18.5.218 Ausgabe 2/218 Die Anlage der Geschwisterbruten steht bevor Die Lage In dieser Woche sind die Buchdrucker in den unteren und mittleren Lagen zur Anlage der Geschwisterbruten

Mehr

Arbeitsanweisung: Fraßbonitur und Erfolgskontrolle in Eichenbeständen

Arbeitsanweisung: Fraßbonitur und Erfolgskontrolle in Eichenbeständen Abteilung Waldschutz Arbeitsanweisung: Fraßbonitur und Erfolgskontrolle in Eichenbeständen Stand: 13.07.2016 Einleitung Immer wieder werden bei Alteichen örtlich hohe Blattverluste und gravierende Vitalitätseinbußen

Mehr

Verhaltener Flug, stetige Entwicklung

Verhaltener Flug, stetige Entwicklung Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 19.05.2016 Verhaltener Flug, stetige Entwicklung Nachdem gestern vereinzelt die 16,5 C erreicht wurden, liegen die Tempearturen heute wieder darunter. Mit örtlich

Mehr

Insekten - Pilze - Kleinsäugeri

Insekten - Pilze - Kleinsäugeri Stefan Ebner/ Andreas Scherer C cl Insekten - Pilze - Kleinsäugeri Leopold Stocker Verlag Graz-Stuttgart Inhaltsverzeichnis VORWORT INSEKTEN 11 Morphologie der Insekten 12 Käfer 14 Borkenkäfer 14 Rüsselkäfer

Mehr

WALDSCHUTZ INFO. Borkenkäfer an der Weißtanne akut 2/2017. Borkenkäfer an Weißtanne

WALDSCHUTZ INFO. Borkenkäfer an der Weißtanne akut 2/2017. Borkenkäfer an Weißtanne WALDSCHUTZ INFO 2/2017 Borkenkäfer an der Weißtanne akut Aus vielen Landesteilen Baden-Württembergs kommen aktuell Meldungen über teils gravierenden Borkenkäferbefall an der Weißtanne (Abb. 1). Vor allem

Mehr

Gegenwärtige Borkenkäfersituation

Gegenwärtige Borkenkäfersituation Borkenkäfer-Newsletter SüdWest 18.09.2018 Ausgabe 6/2018 Gegenwärtige Borkenkäfersituation Aktuelle Lage Aufgrund der aktuellen Witterung mit bis weit in den September überdurchschnittlich hohen Temperaturen

Mehr

WALDSCHUTZ INFO. Früher erster Käferflug und ein später, sehr konzentrierter Hauptschwarm mit erhöhtem Stehendbefallsrisiko 1/2017

WALDSCHUTZ INFO. Früher erster Käferflug und ein später, sehr konzentrierter Hauptschwarm mit erhöhtem Stehendbefallsrisiko 1/2017 WALDSCHUTZ INFO 1/2017 Früher erster Käferflug und ein später, sehr konzentrierter Hauptschwarm mit erhöhtem Stehendbefallsrisiko Die Ausgangssituation für 2017 war bis in den Dezember von geringen Niederschlägen

Mehr

L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a l t d e s ö f f e n t l i c h e n R e c h t s - D e r V o r s t a n d

L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a l t d e s ö f f e n t l i c h e n R e c h t s - D e r V o r s t a n d 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a l t d e s ö f f e n t l i c h e n R e c

Mehr

Noch keine Zeit für lange Pausen - Borkenkäfer sind weiter aktiv

Noch keine Zeit für lange Pausen - Borkenkäfer sind weiter aktiv Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 24.8.217 Beobachtungszeitraum: 16. bis 23. August 217 Noch keine Zeit für lange Pausen - Borkenkäfer sind weiter aktiv Bild 1: Weiter so mit der Käferholzaufarbeitung

Mehr

Hitzige Hochzeitstage

Hitzige Hochzeitstage Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 30.05.2017 Beobachtungszeitraum: 24. bis 30. Mai 2017 Hitzige Hochzeitstage Heute mal vorschnell und wenig vorwitzig. Sogar noch, bevor die Wetter- und Käferdaten

Mehr

Waldzustandsbericht 2006

Waldzustandsbericht 2006 Waldzustandsbericht 2006 Ergebnisse bundesweit Aufnahme im 16 x 16 km- Netz Schadstufe 1 (Warnstufe) Schadstufe 2-4 32% (+3%- Punkte) 40% (- 2%- Punkte) 28% (- 1%- Punkt) Ursächlich für die nur schwache

Mehr

Die Holzmenge sprengt Kapazitäten

Die Holzmenge sprengt Kapazitäten Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 12.09.2018 Beobachtungszeitraum: 04.09.2018 bis 11.09.2018 Die Holzmenge sprengt Kapazitäten - Eindrücke der aktuellen Wochen Schnell aufgearbeitetes Holz einige

Mehr

Immer noch Kontaminationsgefahr! Falter geschlüpft und Eiablage erfolgt

Immer noch Kontaminationsgefahr! Falter geschlüpft und Eiablage erfolgt Aktuelle Hinweise zum Eichenprozessionsspinner (EPS): Immer noch Kontaminationsgefahr! Falter geschlüpft und Eiablage erfolgt (Stand: 01.12.2005) Die Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners

Mehr

NATIONALPARK-FORUM informiert

NATIONALPARK-FORUM informiert NATIONALPARK-FORUM informiert Quelle: Hänsel Folie 1 VORTRAGSGLIEDERUNG Kurzporträt Fichtenborkenkäfer Auswirkungen im Naturwald Auswirkungen im Kulturwald (Wirtschaftswald) Maßnahmen zur Bekämpfung Borkenkäfer-Management

Mehr

Pestizideinsatz im Wald

Pestizideinsatz im Wald Pestizideinsatz im Wald Insektizideinsatz bei den Österreichischen Bundesforsten Hubert Gugganig ÖBF AG, Stabstelle Wald Natur Nachhaltigkeit Unternehmensleitung / FB Inneres Salzkammergut Inhalt Grundsätzliche

Mehr

BORKENKÄFER ERKENNEN, VORBEUGEN, MANAGEN HINWEISE FÜR WALDBESITZENDE

BORKENKÄFER ERKENNEN, VORBEUGEN, MANAGEN HINWEISE FÜR WALDBESITZENDE BORKENKÄFER ERKENNEN, VORBEUGEN, MANAGEN HINWEISE FÜR WALDBESITZENDE BORKENKÄFER UNTERSCHÄTZEN SIE NICHT DIE GEFAHR Vermehren sich Borkenkäfer massenhaft, können sie dem Wald schaden und seine Funktionen

Mehr

Kieferngroßschädlinge (KGS) und Nonne

Kieferngroßschädlinge (KGS) und Nonne Stand: 1. Oktober 211 Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Abteilung Waldschutz Kieferngroßschädlinge (KGS) und Nonne Hinweise zur laufenden Überwachung 211/212 Aktuelle Situation Die Forleule (Panolis

Mehr

Aktuelle Waldschutzsituation für das Land Brandenburg

Aktuelle Waldschutzsituation für das Land Brandenburg Forst Aktuelle Waldschutzsituation für das Land Brandenburg Information der Hauptstelle für Waldschutz Landesbetrieb Forst Brandenburg Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde Fachbereich Waldentwicklung/Monitoring

Mehr

Waldschäden durch Luftverunreinigungen

Waldschäden durch Luftverunreinigungen Waldschäden durch Luftverunreinigungen Neuartige Waldschäden, in den Anfangszeiten auch Waldsterben genannt, bezeichnet Waldschadensbilder in Mittel- und Nordeuropa, die seit Mitte der 1970er Jahre festgestellt

Mehr

Erste Auswirkungen des Klimawandels auf den Waldschutz in Südwestdeutschland

Erste Auswirkungen des Klimawandels auf den Waldschutz in Südwestdeutschland Titel Erste Auswirkungen des Klimawandels auf den Waldschutz in Südwestdeutschland Jahre Waldschutz- Vom Waldsterben bis zum Klimawandel FVA Kolloquium in Freiburg i. Br.. November 7 Dr. Horst Delb Klimaänderungen

Mehr

Der Ausflug der ersten Generation setzt sich fort

Der Ausflug der ersten Generation setzt sich fort Borkenkäfer-Newsletter SüdWest 17.6.218 Ausgabe 3/218 Der Ausflug der ersten Generation setzt sich fort Die Lage Seit einer Woche schwärmen die Buchdrucker in den unteren und mittleren Lagen zur Anlage

Mehr

7 KRONENZUSTAND 2011 ANHANG

7 KRONENZUSTAND 2011 ANHANG ANHANG 7 KRONENZUSTAND 211 a a Der Kronenzustand der Waldbäume hat sich in diesem gegenüber 21 insgesamt leicht verbessert. Der mittlere Nadel- und Blattverlust sank um,3 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent.

Mehr

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation Forst Aktuelle Waldschutzsituation Information der Hauptstelle für Waldschutz Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) Fachbereich Waldentwicklung / Monitoring Ausgabe 4/214 vom 4.7.214 Inhalt Situationsbericht

Mehr

Grundsätzliches Lebensweise und Befallsmerkmale forstlich wichtiger Borkenkäferarten an Nadelbäumen... 7

Grundsätzliches Lebensweise und Befallsmerkmale forstlich wichtiger Borkenkäferarten an Nadelbäumen... 7 Inhalt Grundsätzliches.... 4 Lebensweise und Befallsmerkmale forstlich wichtiger Borkenkäferarten an Nadelbäumen... 7 Allgemeines zu Rindenbrütern.... 7 Rindenbrüter an Fichte... 9 Buchdrucker (Ips typographus)....

Mehr

Bekämpfungsmaßnahmen und Holzlagerung

Bekämpfungsmaßnahmen und Holzlagerung Bekämpfungsmaßnahmen und Holzlagerung DI Bernhard Perny Institut für Waldschutz BFW-Praxistage Fast Ort 28. Jänner 2010 Übersicht Bekämpfungsmaßnahmen im Wald Allgemein Schwerpunkt Borkenkäfer Holzlagerung

Mehr

Waldschutzinfo Nr. 2 / Überwachung der Frostspanner mit Hilfe von Leimringen im NFA Rotenburg

Waldschutzinfo Nr. 2 / Überwachung der Frostspanner mit Hilfe von Leimringen im NFA Rotenburg Waldschutz Stand:.. Waldschutzinfo Nr. / Frostspanner: Fraßprognose für das Frühjahr Niedersachsen Seit vier Jahren haben die Populationsdichten des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata L.) und des

Mehr

Aktuelle Eichenschädlinge in der Schweiz

Aktuelle Eichenschädlinge in der Schweiz Aktuelle Eichenschädlinge in der Schweiz Beat Forster Waldschutz Schweiz Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Ein Forschungsinstitut des ETH-Bereichs 1 Inhalt 1. Einleitung 2. Eichensterben

Mehr

Waldschutzinformation 1/14

Waldschutzinformation 1/14 L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a lt d e s ö f f e n t l ic h e n R e c h t s - D e r V o r s t a n d Waldschutzinformation 1/14 Frostspannerüberwachung Das beobachtete Fluggebiet

Mehr

Was ist zu tun? Waldschutz - Infomeldung Nr. 5 / 2018 vom

Was ist zu tun? Waldschutz - Infomeldung Nr. 5 / 2018 vom Waldschutz - Infomeldung Nr. 5 / 2018 vom 27.08.2018 Aktuelle Fichten-Borkenkäfersituation Die Witterung der letzten Wochen war in Nordrhein-Westfalen durch eine anhaltende Trockenheit mit hohen Sommertemperaturen

Mehr

B orkenkäfer in K ürze

B orkenkäfer in K ürze B orkenkäfer in K ürze - Biologie, Befall, Bekämpfung - Der Borkenkäfer? Weltweit >6.000 Arten Europa rd. 150 Arten Buchdrucker Großer Buchdrucker Ips typographus Kleiner Buchdrucker Ips amitinus Absturz

Mehr

Entwicklung der Borkenkäfermassenvermehrung Aktuelle Borkenkäfersituation in Bayern

Entwicklung der Borkenkäfermassenvermehrung Aktuelle Borkenkäfersituation in Bayern Borkenkäfer-Symposium Nationalpark Bayer. Wald, 29 Dr. Gabriela Lobinger, Bayer. Landesanstalt, Freising Entwicklung der Borkenkäfermassenvermehrung Aktuelle Borkenkäfersituation in Bayern Ausgangssituation

Mehr

Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) Die aktuelle Situation in NRW und Gegenmaßnahmen

Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) Die aktuelle Situation in NRW und Gegenmaßnahmen Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) Die aktuelle Situation in NRW und Gegenmaßnahmen Befallssituation Stand 2002 Entwicklung der EPS Verbreitung 2002 bis 2008 Einzelne EPS - Vorkommen

Mehr

Waldschutzsituation in Brandenburg 2013 Schwerpunkt Nonne

Waldschutzsituation in Brandenburg 2013 Schwerpunkt Nonne Waldschutzsituation in Brandenburg 2013 Schwerpunkt Nonne Kieferngroßschädlinge in Brandenburg? Wir sind in der Kulminationsphase der Massenvermehrung der Nonne! Die Eisuchen zeigen für 2013 auf großer

Mehr

Eichenschäden: Ursachen und Ausmaß

Eichenschäden: Ursachen und Ausmaß Eichenschäden: Ursachen und Ausmaß Informationsveranstaltung am 17.10.2013, Waigolshausen Dr. Ralf Petercord, Bayer. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

Mehr

+++ StMELF aktuell +++ StMELF aktuell +++

+++ StMELF aktuell +++ StMELF aktuell +++ Bayerisches Sttsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Sttsminister Helmut Brunner informiert Ergebnisse der Kronenzustandserhebung 12 in Bayern Dezember 12 +++ StMELF aktuell +++ StMELF

Mehr

Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen. FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb

Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen. FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb PRÄSENTATION: Bedrohungen für den Wald Beispiele an Buche, Eiche, Kiefer,

Mehr

Inhalt. Borkenkäfer (Anisandrus, Ips, Scolytus sp.)

Inhalt. Borkenkäfer (Anisandrus, Ips, Scolytus sp.) Borkenkäfer (Anisandrus, Ips, Scolytus sp.) Inhalt Beschreibung Reduzierung bei Befall Entwicklung Schadbild Alkoholfalle selbstbau Alkoholfalle Kauf Spritzmittel Borkenkäfer (Anisandrus, Ips, Scolytus

Mehr

Fichten-Borkenkäfer-Massenvermehrung in nie dagewesener Intensität

Fichten-Borkenkäfer-Massenvermehrung in nie dagewesener Intensität Waldschutz - Infomeldung Nr. 6 / 2018 vom 12.10.2018 Fichten-Borkenkäfer-Massenvermehrung in nie dagewesener Intensität Hohe Temperaturen und Niederschlagsdefizite In erster Linie durch die außergewöhnlich

Mehr

Abbildung 1: Forleule - Befallsflächenentwicklung mit erhöhten und kritischen Puppendichten (> 0,2 P/m² bzw. > 1,0 P/m²)

Abbildung 1: Forleule - Befallsflächenentwicklung mit erhöhten und kritischen Puppendichten (> 0,2 P/m² bzw. > 1,0 P/m²) 2 Waldschutzsituation 2000 in Brandenburg 2.1 Phytophage Insekten und Schäden an Nadelbäumen Bei den nadelfressenden Insekten an Kiefer sind vor allem Forleule (Panolis flammea), Kiefernspinner (Dendrolimus

Mehr

der Abg. Dr. Friedrich Bullinger und Klaus Hoher FDP/DVP des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

der Abg. Dr. Friedrich Bullinger und Klaus Hoher FDP/DVP des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 4237 12. 06. 2018 Kleine Anfrage der Abg. Dr. Friedrich Bullinger und Klaus Hoher FDP/DVP und Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum

Mehr

Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Forst. Aktuelle Waldschutzsituation

Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Forst. Aktuelle Waldschutzsituation Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Forst Aktuelle Waldschutzsituation Januar März 212 für das Land Brandenburg Information der Hauptstelle für Waldschutz Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde

Mehr

Der Ausflug der zweiten Generation wird Ende Juli erwartet

Der Ausflug der zweiten Generation wird Ende Juli erwartet Borkenkäfer-Newsletter SüdWest 16.7.218 Ausgabe 4/218 Der Ausflug der zweiten Generation wird Ende Juli erwartet Die Lage In vielen Regionen Baden-Württembergs sind die Niederschlagssummem defizitär, die

Mehr

Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg

Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg 30. Juni 2015 Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg 1 Brandenburger Waldinventur (LWI) - wichtige Ergänzung zur Bundeswaldinventur

Mehr

L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a l t d e s ö f f e n t l i c h e n R e c h t s - D e r V o r s t a n d

L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a l t d e s ö f f e n t l i c h e n R e c h t s - D e r V o r s t a n d L a n d e s f o r s t Mecklenburg-Vorpommern - A n s t a l t d e s ö f f e n t l i c h e n R e c h t s - D e r V o r s t a n d Landesforstanstalt M-V/ Betriebsteil Forstplanung, Versuchswesen, Informationssysteme

Mehr

Befallsdynamik des Buchdruckers nach Sturmereignissen in Gebirgswäldern der Schweiz

Befallsdynamik des Buchdruckers nach Sturmereignissen in Gebirgswäldern der Schweiz Befallsdynamik des Buchdruckers nach Sturmereignissen in Gebirgswäldern der Schweiz Beat Wermelinger Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL Kantonsforstamt Glarus Inhalt Käferdynamik

Mehr

Das Ende der Käfersaison kündigt sich an!

Das Ende der Käfersaison kündigt sich an! Fangsumme/ Falle (Mittelwert) 9.9.215 Das Ende der Käfersaison kündigt sich an! Beobachtungszeitraum: 2. bis 8. September 215 Die aktuelle Lage Die Temperaturen der letzten Woche bewegte sich in dem vorhergesagten

Mehr

4. Waldschutz-Info 2011

4. Waldschutz-Info 2011 21.06.2011 Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt - Abteilung Waldschutz - 4. Waldschutz-Info 2011 Eschentriebsterben (Info IV) Das Eschentriebsterben breitet sich im Zuständigkeitsgebiet der NW-FVA

Mehr

Waldschutz aktuell: Eschentriebsterben und Eichenschäden

Waldschutz aktuell: Eschentriebsterben und Eichenschäden Waldschutz aktuell: Eschentriebsterben und Eichenschäden 8. Bayerischer Waldbesitzertag Freising-Weihenstephan 29. September 2011 Dr. Ralf Petercord Abteilung Waldschutz Eschentriebsterben Verbreitung

Mehr

Deutscher Wetterdienst

Deutscher Wetterdienst Pressestelle zum Klima in den Regionen Deutschlands Berlin am wärmsten, Mecklenburg-Vorpommern am sonnigsten Offenbach, 30. November 2004 In Deutschland herrscht auch beim Klima regionale Vielfalt: So

Mehr

Der Orkan Lothar (26.12.1999) Zehn Jahre danach

Der Orkan Lothar (26.12.1999) Zehn Jahre danach Der Orkan Lothar (26.12.1999) Zehn Jahre danach Folie 2 Meteorologischer Ablauf Entstehung eines Sturmtiefs über dem Nordatlantik am 25. Dezember 1999 Rapider Druckabfall innerhalb weniger Stunden Zugbahn

Mehr

Produktsegmente. Guten Tag! Pflanzenschutz im Sinne des Wortes. mechanischer Pflanzenschutz biologischer Pflanzenschutz klassischer Pflanzenschutz

Produktsegmente. Guten Tag! Pflanzenschutz im Sinne des Wortes. mechanischer Pflanzenschutz biologischer Pflanzenschutz klassischer Pflanzenschutz Guten Tag! Mozartstraße 1a A-9560 Feldkirchen Austria Führendes Unternehmen im naturnahen, mechanischen, biologischen und chemischen Forst- und Rebschutz. Mit gezielten Maßnahmen fördern wir die ständige

Mehr

Forstschutz (Theorie) März 2011

Forstschutz (Theorie) März 2011 Forstschutz (Theorie) März 2011 1) Worin besteht die Aufgabe des Forstschutzes? Schädigungen des Waldes zu erkennen und zu verhindern 2) Welche Forstschäden kennen Sie? Abiotische: Witterungsschäden (Luftverschmutzung,

Mehr

Die Trockenheit zeichnet deutliche Spuren

Die Trockenheit zeichnet deutliche Spuren Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 22.8.218 Beobachtungszeitraum: 14.8.218 bis 21.8.218 Die Trockenheit zeichnet deutliche Spuren - Die Kleinprivatwaldbesitzer Die Dritte Generation vor dem Ausflug

Mehr

PAULa Grundsätze des Landes Rheinland-Pfalz für die. Biotechnische Pflanzenschutzverfahren im Weinbau

PAULa Grundsätze des Landes Rheinland-Pfalz für die. Biotechnische Pflanzenschutzverfahren im Weinbau PAULa Grundsätze des Landes Rheinland-Pfalz für die Biotechnische Pflanzenschutzverfahren im Weinbau 4/2010 Impressum Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Stiftstraße

Mehr

HESSISCHER LANDTAG. Kleine Anfrage. der Abg. Ursula Hammann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vom betreffend Pestizideinsatz im Wald und Antwort

HESSISCHER LANDTAG. Kleine Anfrage. der Abg. Ursula Hammann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vom betreffend Pestizideinsatz im Wald und Antwort 17. Wahlperiode Drucksache 17/276 HESSISCHER LANDTAG 07. 07. 2008 Kleine Anfrage der Abg. Ursula Hammann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vom 27.05.2008 betreffend Pestizideinsatz im Wald und Antwort des Ministers

Mehr

Statistik zum Auftreten ausgewählter Schäden und Schaderreger in den Wäldern der Bundesrepublik Deutschland. C. Majunke

Statistik zum Auftreten ausgewählter Schäden und Schaderreger in den Wäldern der Bundesrepublik Deutschland. C. Majunke Statistik zum Auftreten ausgewählter Schäden und Schaderreger in den Wäldern der Bundesrepublik Deutschland C. Majunke Schadholzanfall (m³) nach Sturmeinwirkung in ausgewählten Bundesländern [ Zum Vergleich:

Mehr

Maßnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) Vorgehensweise

Maßnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) Vorgehensweise Maßnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) Vorgehensweise 1. Feststellung des Befalls durch ALB in ganz Bayern Alle staatlichen Fachbehörden, z.b. staatlichen Forstämter, Schlösser

Mehr

Biotische Waldschutzrisiken in Sachsen-Anhalt. Eine retrospektive Analyse

Biotische Waldschutzrisiken in Sachsen-Anhalt. Eine retrospektive Analyse RESSOURCE HOLZ - SCHÜTZEN UND NUTZEN HUNDISBURG, 25. MÄRZ 2015 Biotische Waldschutzrisiken in Sachsen-Anhalt Eine retrospektive Analyse Stefan Wirxel Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Einleitung

Mehr

Main. Dezernat. Grünflächenamt

Main. Dezernat. Grünflächenamt Waldzustandsbericht 2014 des Grünflächenamtes für den Stadtwald Frankfurt am Main Dezernat für Umwelt und Gesundheit Grünflächenamt StadtForst 30 Jahre Waldzustandserhebung im Frankfurter Stadtwald Die

Mehr

Die Bekämpfung des Waldmaikäfers in der nördlichen Oberrheinebene

Die Bekämpfung des Waldmaikäfers in der nördlichen Oberrheinebene Folie 1 Die Bekämpfung des Waldmaikäfers in der nördlichen Oberrheinebene Folie 2 Was macht das Maikäfer fer-problem so schwierig? 1) Biologie 4-, häufig auch 3-jähriger Entwicklungszyklus, der sich hauptsächlich

Mehr

Steigende Borkenkäfergefahr für so beugen Sie vor

Steigende Borkenkäfergefahr für so beugen Sie vor Festmeter WALDSCHUTZ INFO 1/216 Steigende Borkenkäfergefahr für 216 - so beugen Sie vor Kleine Windwürfe, Eis- und Schneebrüche, der Sturm Niklas und ein Tornado im Hochschwarzwald kombiniert mit der Trockenheit

Mehr

Zukunft Fichte Brot- oder Risikobaumart?

Zukunft Fichte Brot- oder Risikobaumart? Zukunft Fichte Brot- oder Risikobaumart? Foto: DI M. Reh 51. OÖ Landeswaldbauerntag 10.11.2016 Zukunft Fichte: Brot- oder Risikobaumart? Dr. Bernhard Mitterbacher, Castell-Castell sche Forstverwaltung

Mehr

Standortbedingungen in der Davert Auswirkungen des Klimawandels.

Standortbedingungen in der Davert Auswirkungen des Klimawandels. Standortbedingungen in der Davert Auswirkungen des Klimawandels www.wald-und-holz.nrw.de 23.11.2016 Bericht zum Klimawandel in NRW (07.11.2016) Das Klima in NRW wandelt sich. Es gibt große Unterschiede

Mehr

Waldbau mit der Fichte in Zeiten des Klimawandels

Waldbau mit der Fichte in Zeiten des Klimawandels Waldbau mit der Fichte in Zeiten des Klimawandels 11. Bayerischer Waldbesitzertag 12.09.2017 Hans Mages Stv. Bereichsleiter Waldbau, Naturschutz, Jagd und Fischerei Bedeutung der Fichte im Bayerischen

Mehr

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation

Forst. Aktuelle Waldschutzsituation Forst Aktuelle Waldschutzsituation Information der Hauptstelle für Waldschutz Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) Fachbereich Waldentwicklung / Monitoring Ausgabe 05/2014 vom 12.08.2014 Inhalt

Mehr

Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde. Eichenprozessionsspinner - Situation in Brandenburg 2013 und Ausblick. Dr. Katrin Möller

Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde. Eichenprozessionsspinner - Situation in Brandenburg 2013 und Ausblick. Dr. Katrin Möller Eichenprozessionsspinner - Situation in Brandenburg 2013 und Ausblick Dr. Katrin Möller Gesundheitsschädling meiden: Warnschild des Landesbetriebs Forst Brandenburg Der Eichenprozessionsspinner in den

Mehr

Waldschutzinfo Nr. 2 / 2017 Frostspanner: Fraßprognose für das Frühjahr 2017

Waldschutzinfo Nr. 2 / 2017 Frostspanner: Fraßprognose für das Frühjahr 2017 Abteilung Waldschutz Stand:.. Waldschutzinfo Nr. / Frostspanner: Fraßprognose für das Frühjahr Niedersachsen In den letzten vier Jahren befanden sich die Populationsdichten des Kleinen Frostspanners (Operophtera

Mehr

2/2013. Waldschutzsituation 2012/2013

2/2013. Waldschutzsituation 2012/2013 WALDSCHUTZ INFO 2/2013 Waldschutzsituation 2012/2013 Die im Jahr 2012 ausgeglichene Witterung wirkte sich günstig auf die Abwehrkräfte der Bäume aus. Zudem sorgte der gute Holzmarkt für eine rasche Aufarbeitung

Mehr

allergischer Schock Raupen-Dermatitis Auch alte Gespinst reste sind für Menschen gefährlich. Foto: G. Lobinger, LWF

allergischer Schock Raupen-Dermatitis Auch alte Gespinst reste sind für Menschen gefährlich. Foto: G. Lobinger, LWF Gesundheitliche Gefahren Die 0,2 mm kurzen Brennhaare der Raupe stellen bei Hautkontakt oder beim Einatmen eine akute Gefährdung für die menschliche Gesundheit dar. Sie brechen leicht ab und enthalten

Mehr

Komplexe Buchenerkrankungen

Komplexe Buchenerkrankungen Komplexe Buchenerkrankungen 1. Vitalitätsschwäche der Buche 2. Buchen- Komplexerkrankung 3. Phytophthora an Buche Vitalitätsschwäche der Buche Signifikante Reduktion der Buchenvitalität, die wahrscheinlich

Mehr

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft. Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft. Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg Ergebnisse der ersten landesweiten Waldinventur in Brandenburg Die BWI liefert nur für Deutschland hinreichend genaue Daten. Auf Landesebene

Mehr

Stand der Zulassungen von im Forstbereich einsetzbaren Pflanzenschutzmitteln

Stand der Zulassungen von im Forstbereich einsetzbaren Pflanzenschutzmitteln HESSEN-FORST FORSTEINRICHTUNG, INFORMATION, VERSUCHSWESEN Nr. 7 Informationen zum Waldschutz 30. Juni. 2004 Zertifizierung und Pflanzenschutzmittel-Einsatz; Stand der Zulassungen von im Forstbereich einsetzbaren

Mehr

Der Große Braune Rüsselkäfer, einer der gefährlichsten Forstschädlinge

Der Große Braune Rüsselkäfer, einer der gefährlichsten Forstschädlinge Der Große Braune Rüsselkäfer, einer der gefährlichsten Forstschädlinge Der Große Braune Rüsselkäfer ist der gefährlichste Schädling in Forstkulturen. Sein verstärktes Auftreten in den letzten Jahren, verbunden

Mehr

Hinweise zur Überwachung und Bekämpfung der Nadelholzborkenkäfer aktuell gültige Rechtsgrundlagen Bekämpfungsstrategien Borkenkäfermonitoring

Hinweise zur Überwachung und Bekämpfung der Nadelholzborkenkäfer aktuell gültige Rechtsgrundlagen Bekämpfungsstrategien Borkenkäfermonitoring Hinweise zur Überwachung und Bekämpfung der Nadelholzborkenkäfer aktuell gültige Rechtsgrundlagen Bekämpfungsstrategien Borkenkäfermonitoring Aktuell gültige Rechtsgrundlagen Waldbesitzer ist zur Kontrolle

Mehr

FVA-Kolloquium 2010/

FVA-Kolloquium 2010/ FVA-Kolloquium 2010/2011 01.02.2011 Erste Erkenntnisse zur aktuellen Komplexkrankheit in Tannen-Baumhölzern Dr Reinhold John Seit 2007 sterben in Baden-Württemberg in Tannenrein- und Mischbeständen vermehrt

Mehr

Anteil alter Stichprobenbäume bei verschiedenen Baumarten in den WZE-Kollektiven beider Länder im Jahr 2015

Anteil alter Stichprobenbäume bei verschiedenen Baumarten in den WZE-Kollektiven beider Länder im Jahr 2015 46 Alte Bäume im Wald und ihre Kronenverlichtung Befunde des forstlichen Umweltmonitorings in Rheinland-Pfalz und im Saarland In unseren Wäldern stehen immer mehr alte Bäume. Nach den Befunden der Bundeswaldinventur

Mehr

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3

Auswertungen der Bundeswaldinventur 3 Auswertungen der Bundeswaldinventur 3 Abteilung Biometrie und Informatik Bericht Regionale Auswertung der Bundeswaldinventur 3 Kreis Böblingen Gerald Kändler Dominik Cullmann 18. Juli 216 Forstliche Versuchs-

Mehr

Waldbericht der FBG Breun zum Forstwirtschaftsjahr 2017

Waldbericht der FBG Breun zum Forstwirtschaftsjahr 2017 Waldbericht der FBG Breun zum Forstwirtschaftsjahr 2017 www.wald-und-holz.nrw.de 1 Inhaltsverzeichnis zum FWJ 2017 der FBG Breun Holzeinschlag Holzverkauf Forstunternehmer Wiederaufforstungen Kulturpflege/Läuterung

Mehr

Forstdienst. Käfersituation in Salzburg

Forstdienst. Käfersituation in Salzburg Käfersituation in Salzburg Winterschäden Winter 2014/2015: Mild mit relativ wenig Schnee bis in höhere Lagen Regenreicher Jänner, trockener Februar Nasser, schwerer Schnee bis in höhere Lagen Relativ wenig

Mehr

Trocken nun geht s weiter

Trocken nun geht s weiter Borkenkäfer-Newsletter Nordschwarzwald 27.06.2018 Beobachtungszeitraum: 20.06. bis 26.06.2018 Trocken nun geht s weiter Auch im Ton. Was geht im Nordschwarzwald? Sommer, Sonne, braune Bein das kann ja

Mehr