Branchenbericht CEEI für den BVMW
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- Inge Gerstle
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1 Oktober 2015 Branchenbericht CEEI für den BVMW CEEI Centro Empresarial de Estudos Internacionais Av. Dr. Cardoso de Melo, Vila Olímpia Tel.: info@ceei.org.br
2 Inhaltsverzeichnis Netzwerk Aktion: Planze einen Baum mit Ecooar und dem BVMW...3 Sportident: Präzisions-Orientierungslauf beim Militär...3 Wirtschaft Anuga beschert Verträge im Wert von 1,4 Mrd. USD...4 "Brasilien muss sich stärker in internationale Märkte integrieren"...4 Mercosur und EU wollen weiter über freie Handelszone sprechen...5 Delegation des Europäischen Parlaments besucht Brasília und Belo Horizonte...6 Infrastruktur Transportwege im Südosten sollen für 63,2 Mrd. Reais verbessert werden...6 Barbosa: Ausschreibung für Häfen noch in diesem Jahr...7 Automobil Autobranche diskutiert Einführung leichter Dieselfahrzeuge...8 2
3 Netzwerk Aktion: Planze einen Baum mit Ecooar und dem BVMW Der BVMW lädt alle seine Partner, Verbandsmitglieder und Freunde herzlich ein, das Konzept der Firma Ecooar näher kennenzulernen. Diese pflanzt Bäume im Namen von Projektteilnehmer an vorbestimmten Orten in Umweltschutzgebieten. Wenn ein Projektteilnehmer einen Baum pflanzen lässt, erhält er per Informationen über die Pflanzung, bekommt Zugang zum Profil seines Baumes auf der Homepage von Ecooar, in dem ein Avatar des gepflanzten Baumes zu sehen ist, mit den tatsächlichen Wachstumsdaten und seinem Standort. Die gepflanzten Bäume werden über drei Jahre von dem Unternehmen gepflegt, damit aus den einzelnen Bäumen schließlich ein Wald entsteht, um die örtliche Fauna zu schützen und zu fördern. Der Projektteilnehmer zahlt dafür nur 120,00 Reais, aufgeteilt in drei Raten. Durch die Beteiligung an der Wiederaufforstung unterstützen die Teilnehmer die natürliche Genesung der Wälder sowie Projekte zur Umwelterziehung. Heutzutage bevorzugen Verbraucher Produkte und Dienstleistungen, die nachhaltig sind, die ein Gleichgewicht schaffen zwischen der Nutzung und der Wiederverwertung, zum Schutz und aus Respekt gegenüber der Umwelt. Wer die Baumplanzaktion unterstützt, gewinnt an Zuspruch, weil er Verantwortung der Umwelt gegenüber zeigt. Quelle: Redaktion Sportident: Präzisions-Orientierungslauf beim Militär Die Disziplin des Präzisions-Orientierungslaufs wurde im Jahr 2014 im Militär initiiert und findet seitdem mehr und mehr Anklang, sodass es nun gilt die Sportart in diesem Bereich weiter zu entwickeln. In Brasilien ist die Marine für die Koordenation der Aktivitäten unter den brasilianischen Streitkräfte verantwortlich. So startete die Marine bereits die Entwicklung eines Projekts zum Präzisions-Orientierungslauf nach Vorgaben der Abteilung für Militärsport des Ministeriums für Verteidigung. Für Sportident eröffnet das neue Möglichkeiten, seine Produkte zu vermarkten. Die Projektentwicklung sieht unter anderem folgende Punkte vor: - Die Bereitstellung der erforderlichen Ausstattung für die Vorbereitung und das Training der Atlethen - die Bereitstellung und Aufbereitung des Regelwerks - die Partnerschaftsschließung mit der portugiesischen Vereinigung im Orientierungslauf - die Umsetzung des Projekts und die Weiterentwicklung im zivilen Umfeld - die Entwicklung des Sports zur sozialen Inklusion, Förderung der Gesundheit und Freizeitgestaltung - Schaffung eines Bewußsteins für soziale Integration und Umwelt Quelle: Redaktion 3
4 Wirtschaft Anuga beschert Verträge im Wert von 1,4 Mrd. USD Brasilianische Unternehmen konnten innerhalb von fünf Tagen auf der internationalen Ernährungs- und Getränkemesse Anuga in Deutschland Geschäfte im Gesamtwert von 1,408 Milliarden US-Dollar abschließen. Rund 200 Millionen US-Dollar entfielen dabei auf Geschäfte, die während der Veranstaltung geschlossen wurden, der Restwert bezieht sich auf Verträge, die für die kommenden zwölf Monate geplant sind. Nach Angaben der brasilianischen Agentur zur Exportförderung Apex geht es bei dem größten Teil der Verträge um Fleisch. Dementsprechend waren 30 Unternehmen der insgesamt 84 brasilianischen Firmen auf der Messe aus dem Sektor Rindfleisch, Schweinund Hähnchen. Dieser Sektor allein repräsentierte mehr als die Hälfte des gesamten Geschäftsvolumens, da Verträge hier normalerweise in beachtlichen Größenordnungen geschlossen werden, sagt André Favero, Direktor für Geschäfte der Apex. Nach Angaben von Favero übersteigt das Gesamtgeschäft in diesem Jahr den Wert von der letzten Lebensmittelmesse in 2013 um 28 Prozent. Außer Fleisch stießen aber auch typische brasilianische Produkte und Biowaren auf eine hohe Nachfrage, so der Direktor. "Brasilien muss sich stärker in internationale Märkte integrieren" Das Abkommen zur Transpazifik-Partnerschaft (TPP) zwischen den USA und Japan sowie weiteren zehn Ländern, darunter drei Länder aus Lateinamerika (Mexiko, Peru und Chile), sind ein klares Signal für Brasilien sich stärker in die internationalen Märkte zu integrieren, sagt der internationale Präsident des Wirtschaftsrates von Lateinamerika (Ceal) Ingo Plöger. Er bestätigte aber, dass der brasilianische Minister für Entwicklung, Industrie und Außenhandel, Armando Monteiro, zu Beginn des Jahres bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen hätte. Die erste Reise, die er gemacht hat, ging in die USA. Die Bemühungen, die die brasilianische Regierung dort betreibt, drehen sich nicht um Tarife, es geht nicht um ein Tarifabkommen. Es handelt sich vielmehr um ein Abkommen über technische Normen, die Vereinfachung der Handelsbeziehungen mit dem Ziel, den bilateralen Austausch zu erleichtern, so Plöger. Er wies zudem daraufhin, dass ein anderes großes Abkommen auch wenn es noch 4
5 etwas dauern werde bereits vor der Tür stehe, nämlich das Abkommen mit der Europäischen Union, bei dem auch die USA eine Rolle spielen weren. Das bedeutet laut Plöger, dass Brasilien mit dem richtigen Land in Verhandlungen steht und die richtige Agenda vor sich hat. Zudem habe Brasilien Anfang dieses Jahres die Verhandlungen mit Mexiko aufgenommen, welches Teil des TPP ist. Wir haben heute 800 Produkte, die Teil eines Abkommens mit Mexiko sind, und wir werden dies auf zwei Millionen Produkte erweitern. Für Plöger ist dies der richtige Schritt, damit Brasilien Mitglied im TPP werden kann und zur Integration Südamerikas insgesamt. Mercosur und EU wollen weiter über freie Handelszone sprechen Mit dem Beginn des letzten Quartals dieses Jahres beginnt die Frist für den Mercosur und die Europäische Union, um die Angebote für das gemeinsame Abkommen für eine freie Handelszone zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken auszutauschen. Die letzten drei Monate dieses Jahres sind der vereinbarte Zeitraum mit den Europäern für die gegenseitige Präsentation der Listen der Produkte, die für die Null-Tarif-Zone gelten sollen. Am Donnerstag (1.10) und Freitag (2.10) haben die Delegationen des Mercosur und der EU in Paraguay die letzten Details besprochen. Laut dem brasilianischen Außenministerium liegt es jetzt an den Wirtschaftsministern des Mercosur, die Ergebnisse der Treffen zu bewerten und zu entscheiden, wann der Austausch stattfinden soll. Der Minister für Entwicklung, Industrie und Außenhandel, Armando Monteiro, setzte sich für einen Austausch der Vorschläge noch im Oktober ein. Die Verhandlungen über ein Abkommen zwischen dem Mercosur und der Europäischen Union begannen in den späten 1990er Jahren, und sind seitdem ohne wirkliche Ergebnisse vorangeschritten kam es zum Austausch von Angeboten zwischen den Blöcken, was aber nicht in einem gemeinsamen Abkommen mündete wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen, aber der Austausch von Angeboten, geplant für 2013, wurde nicht umgesetzt. Nach der Bewertung von Antônio Jorge Ramalho, Professor am Institut für Internationale Beziehungen an der Universität von Brasília, ist das Abkommen zwischen dem Mercosur und der EU positiv und notwendig für die lateinamerikanischen Länder. Auf der einen Seite müssen sich die Märkte öffnen, um auf mittlere und lange Sicht die Preise und den Inflationsdruck in den Wirtschaften des Mercosur zu senken. Auf der anderen Seite geht es darum, die lokalen Industrien wettbewerbsfähiger zu machen. 5
6 Delegation des Europäischen Parlaments besuchte Brasília und Belo Horizonte Um die Debatte über Themen zwischen Brasilien und der Europäischen Union (EU),wie Handel, Investitionen und Energie zu vertiefen, reiste eine Delegation von sechs Europaabgeordneten Anfang November zuerst nach Belo Horizonte (MG) und anschließend nach Brasília weiter. In Belo Horizonte besuchten die Europaabgeordneten ein Pionierprojekt im Gefängnismanagment ohne Schutzleute von der Vereinigung für den Schutz und die Betreuung von Strafgefangenen, welche durch die Europäische Union (APAC) subventioniert wird. Von dort ging es weiter zu einem Treffen mit Vertretern des Industrieverbands von Minas Gerais (FIEMG). Auf dem Programm stand zudem ein Treffen mit Adalclever Lopes (PMDB), Präsident der Gesetzgebenden Versammlung des Bundesstaates Minas Gerais. In Brasília trafen die Abgeordenten Eduardo Barbosa (PSDB) zum Mittagessen, der auch Vorsitzender der Brasilien-EU-Parlamentariergruppe ist, und nahmen an Treffen mit Vertretern der brasilianischen Legislative teil: darunter Senator Aloysio Nunes Ferreira (PSDB), Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Beziehungen und Nationale Verteidigung des Senats; Senator Roberto Requião (PMDB), Vorsitzender der brasilianischen Vertretung im Mercosul-Parlament und Co-Präsident der Eurolateinamerikanischen Parlamentarischen Versammlung (EuroLat); sowie Jo Moraes (PCdoB), Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Beziehungen und Landesverteidigung der Abgeordnetenkammer. Wir wollen eine Delegation im Kongress zu schaffen, nicht nur ein Freundschaftsgruppe. Wir brauchen ein entsprechendes Gegenstück in Brasilien auf dem gleichen Niveau. Die Idee für die Delegation ist, dass sie offiziell für die Fragen im Zusammenhang mit der EU zuständig ist", sagte der Vorsitzende der Delegation, Paulo Rangel. Rangel erklärte auch, dass es wichtig sei Mitglieder des Nationalkongresses im nächsten Jahr nach Brüssel zu bringen, um eine engere Beziehung aufzubauen. Dass die Delegation selbst für ihren Empfang verantwortlich sein und sie in Kontakt mit europäischen Behörden bringen werde. Quelle: Infrastruktur Transportwege im Südosten sollen für 63,2 Mrd. Reais verbessert werden Zum Abtransport landwirtschaftlicher, industrieller und mineralischer Produkte aus der Region Südosten von Brasilien sollen bis 2020 private oder öffentliche Investitionen in Höhe von 63,2 Milliarden Reais aufgebracht werden, um die Transportwege auf Straße, Schiene und auf dem Wasser zu verbessern. Darüber informierte der brasilianische Industrieverband CNI. 6
7 Laut einer Studie des Verbands in Zusammenarbeit mit den Industrievereinen von São Paulo, Espírito Santos, Minas Gerais und Rio de Janeiro sollten mindestens 86 Bauarbeiten mit höchster Dringlichkeit umgesetzt werden, rund um Autobahnen, Schienen, Häfen und Umschlagstationen zum Transport von Mineralien. Die Studie zeigt, dass die Projekte zu jährlichen Einsparungen von 8,9 Milliarden Reais führen würden. Allerdings sind von den 86 aufgezeigten Baumaßnahmen nur 16 bereits in der Umsetzung. Die anderen befinden sich noch in der Phase der Planung oder in der Analyse der öffentlichen Hand. Die Studie identifiziert weiterhin acht Hauptstrecken. Unter diesen Strecken befindet sich die BR-116, die den Süden und den Nordosten verbindet. Priorität hat demnach außerdem die Route BR-262, die Strecke zwischen Bela Vista (MG) und Belo Horizonte. Infrastrukturprojekte haben eine lange Reifezeit. Es braucht Planung und Steuerung, um das Netzwerk von Beförderungsbedingungen im Einklang mit der Größe der brasilianischen Wirtschaft zu bringen, sagte Olavo Machado, Vorsitzender des Infrastrukturrats des CNI. Barbosa: Ausschreibung für Häfen noch in diesem Jahr Die erste Vergabe von Konzessionen für Hafenterminals an den Privatsektor könnten noch in diesem Jahr stattfinden, sagt der Planungsminister Nelson Barbosa. In der vergangenen Woche hat der Bundesrechnungshof der brasilianischen Bundesregierung die Erlaubnis erteilt, mit der ersten Phase der Ausschreibungen für das Konzessionärsmodell zu starten, bei dem der Bieter mit dem höchsten Gebot gewinnt. Barbosa vertrat Präsidentin Dilma Rousseff bei der Zeremonie der Übergabe des Amtes des Sekretariats für Häfen von Edinho Araújo an den neuen Minister Helder Barbalho. Das Sekretariat entschied bereits, zu Beginn acht Terminals auszuschreiben, die als besonders interessant für den privaten Sektor gelten: vier Auslaufterminals für Korn in Belém, Santarém und Barcarena, in Pará und einen Terminal für Korn und zwei für Zelulose am Hafen von Santos. Die Gewinner können die Konzessionen für 25 Jahre nutzen. Die Regierung wiederum erhofft sich von den Ausschreibungen Einnahmen von rund 800 Millionen Reais. Neben den acht Terminals hat der Bundesrechnungshof auch die Ausschreibung für weitere 21 Terminals freigegeben, doch für diese gibt es bislang noch kein Datum für die Vergabe. 7
8 Automobil Autobranche diskutiert Einführung leichter Dieselfahrzeuge Bislang ist die Herstellung von Leichtfahrzeugen mit Dieselantrieb in Brasilien verboten. Zwar produzieren die Fahrzeuge 25 Prozent weniger Kohlendioxid, gelten aber als teurer. Zudem investiert die brasilianische Automobilindustrie bereits länger in Ethanol, wodurch auch weniger CO2 verbraucht wird als mit Benzin-Fahrzeugen, und bislang gibt es keine Investitionen in die Technologie von leichten Dieselfahrzeugen. Diese Argumente wurden in einer öffentlichen Anhörung vor der Abgeordnetenkammer vorgebracht, bei der verschiedene Vertreter des Automobilsektors zusammenkamen, um den Gesetzesentwurf von 2011 zu diskutieren. Dieser behandelt die Herstellung und den Verkauf von leichten Dieselfahrzeugen in Brasilien. Seit 1976 herrscht ein Verbot für diese Fahrzeuge, damals kämpfte das Land mit einer Erdölkrise legte daher fest, dass nur entsprechende Fahrzeuge mit einem Transportvolumen ab einer Tonne im Land hergestellt werden dürfen. Laut Mario Massagardi, Präsident der Allianz Pro-Dieselfahrzeuge (Aprove Diesel), die sich aus Unternehmen des Sektors für Autoteile und technologische Systeme zusammensetzt, gibt es keine Rechtfertigung für das Verbot der Fahrzeuge. Ihm zufolge wurden in 2014 zehn Millionen Dieselfahrzeuge weltweit verkauft, und allein in Europa habe der Anteil dieser Fahrzeuge 53 Prozent an den insgesamt verkauften Fahrzeuge im vergangenen Jahr ausgemacht. Luiz Moan, Präsident des Bundesverbands der Automobilhersteller (Anfavea), bestätigte die höhere energetische Effizienz von Diesel gegenüber Benzin, er wies aber deutlich darauf hin, dass die Preise für Dieselfahrzeuge im Schnitt 30 Prozent höher liegen. Wir haben eine Berechnung der Preisdifferenz gemacht. Käufer brauchen zwölf bis achtzehn Jahre, um die Zusatzkosten zu begleichen. São Paulo, Mit freundlichen Grüßen Ilka von Borries-Harwardt 8
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